1907 / 137 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Jun 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Preußischer Landtag. Herrenhaus. 17. Sißung vom 8. Juni 1907, Vormittags 111/54 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sißung, der die Staatsminister, inanzminister T von Rheinbaben und Minister

der öffentlihen Arbeiten Breitenbach beiwohnten, ist in der ‘vorgestrigen Nummer d. Bl. berihtet worden. ¡w Es folgt die Beratung des aus dem Abgeordnetenhause in erte Fassung zurückgelangten Entwurfs einer Jag d- ordnung.

Berichterstaiter der Agrarkommission ist der

Graf von Arnim-Boiyßenburg. Das Abgeordnetenhaus hat den Beschluß des Herrenhauses in einigen Punkten geändert und teil- weise gebessert. Jch beantrage von vornherein, dem Geseßentwurf in der Faffung des Abgeordnetenhauses die verfassungsmäßige Zustim- mung zu erteilen.

In der Non bemerkt der

Unterstaatssekretär von Conrad: Mein Chef, der Herr Land- wirtschaftsminister, hat mi beauftragt, seinem lebhaften Bedauern Ausdruck zu geben, daß er an der heutigen Verhandlung nicht teil- nehmen kann, zumal da das Werk der Kodifikation des Jagd- rechts heute unter Dah und Fah gebracht werden soll. Der Herr Minister ist nach Düsseldorf gereist, um an der großen landwirt- \{aftlichen Ausstellung teilzunehmen. Was die Aenderungen betrifft, die durh das Abgeordnetenhaus in die Vorlage hineingebraht_ worden sind, so darf ich namens der Staats- regierung erklären, daß sie diese für durhaus annehmbar erachtet. Namer tlih ist es erfreulih, daß es gelungen ist, eine Fassung des § 7 zu finden, die einerseits den Wünschen, die in der leßten Sthung in Belm Hause geäußert wurden, Rehnung trägt, und andererseits ver- meidet, daß bei den gemeinschaftlihen Jagdbezirken die durh Abzug der sogenannten Zungen ein Areal von unter 75 ha erhalten würde, eine Schädigung der kleineren Besißer eintritt. Jch darf der Freude der Staatsregierung Ausdruck geben, daß es gelungen ist, eine Mguns über das gesetzgeberishe Werk der Kodifikation zustande zu bringen.

Damit schließt die Generaldiskussion.

Jn der Spezialdiskussion empfiehlt der Referent zunächst ) 4 in der Lassung des Abgeordnetenhauses. ; 4 hat im Abgeordnetenhause bezüglih des Jagdrechts auf Wegen folgende Einschaltung G pit „Befindet sih der S E aber im Eigentum des Jnhabers eines angrenzenden Eigenjagdbezirks, so steht diesem das Jagdreht auf dem ganzen ies zu. er Referent bemerkt dazu, an ns möchte ja diese Einschaltung als selbstverständlich eei ite sei aber eine Klarstellung der Absicht des Geseßes und darum empfehlenswert.

‘Das Abgeordnetenhaus hat ferner im § 4 noh folgende Bestimmung angenommen: „Das erlegte und gefangene Flugwild muß, wenn es in den benachbarten Jagdbezirken heimisch ist, an die Jnhaber der leßteren gegen GOUung von Schußgeld abgeliefert werden. Bei O der Genehmigung ist darüber Bestimmung zu treffen, welhe Flugwildarten erlegt werden dürfen, ob und an wen tie Ablieferung des Flugwildes zu erfolgen hat, und welhes Schußgeld dafür zu entrichten V f Der Referent empfiehlt auch diese Fassung als eine Ver- esserung.

S 4 wird in der Fassung des Abgeordnetenhauses unver- ändert angenommen.

Dem § 7 hat das Abgeordnetenhaus folgenden Absaßz hinzugefügt:

„Diejenigen Grundflähen, welche von einem über 750 ha im Zusammenhang großen Wald, der eine einzige Besitzung bildet, zu mindestens 90/4 begrenzt werden, müssen dem Eigenjagdbezirk, zu dem dieser Wald gehört, auf Verlangen seines Inhabers an- geschlofsen werden. Dieses Verlangen ist spätestens bis zum Ablauf der Auslegungsfrist der A tngungen beim Jagdvotsteher an- zumelden. Vorstehende Bestimmung findet keine Anwendung, wenn

die ums{lofsenen Flächen wenigstens 75 ha im Zusammenhang roß find, oder wenn nach threr Abtrennung die übrigbleibenden Flächen des Gemeinde- (Guts-) Bezirks 75 ha nicht mehr um- fassen würden.“ Referent: Man wollte im Herrenhause durch Einfügung des 7a nas dem Antrage des Grafen Keyserlingk lediglich das be- tehende Recht feststellen, und zwar die Fassung des § 7 des Gesetzes von 1850 wieder in dieses Gesey hineinbringen. ie Fassung des Antrages f\tieß auf Widerstand, weil man einmal meinte, daß die gemeinschaftlihen JIagdbezinke allein nicht dur dieses Ge- seß benachteiligt werden Villen, sondern was dem einen ret, auch dem anderen billig sei, und deshalb sollte auch die Gutsjagd in derselben Weise durch die Bestimmung betroffen werden, anderseits hatte man das Bedenken, daß die größeren einfpringenden Flächen niht angegeben waren, und daß durch die Abtrennung dieser ein- springenden Flächen eine Herabminderung des ganzen gemeinschaft- lihen Jagdbezirks unter 75 ha eintreten könnte. Diese Bedenken führten zur Ablehnung des Antrages Keyserlingk. Diesen Bedenken hat nun das Abgeordnetenhaus Rehnung getragen. Es hat zuerst niht von gemeinschaftlihen Jagdbezirken allein gesprochen, fondern überhaupt von den Grundflähen im allgemeinen, sodaß auch die Gutetjagd in derselben Weise betroffen wird. Sodann hat es be- stimmt, daß diese Flächen,- die in einen 3000 Morgen großen Wald hineinspringen, mindestens zu 90 9/9 von dem Walde umschlossen sein müssen. Diese Aenderungen entsprechen den Wünschen, die in diesem Hause gehegt wurden, und ich kann Ihnen deshalb die Faffung des Abgeordnetenhauses zur Annahme empfehlen. Das Haus beschließt demgemäß.

m 8 12 hatte das Herrenhaus die Bestimmung, daß der Preisermittelung mindestens die Pachtpreise benachbarter Jagdbezirke unter Berücksichtigung der besonderen jagdlichen Verhältnisse der zu verpahtenden Grundflähen zu Grunde zu legen ist, aefirien. Das Abgeordnetenhaus hat diese Be- stimmung wieder hergestelll. Nach dem Vorschlage des Referenten tritt das Herrenhaus dem Beschlusse des Abgeord- netenhauses bei.

Darauf wird in der Gesamtabstimmung der Geseßt- entwurf in der Fassung des Abgeordnetenhauses an ge- nommen. j i i /

Auch die Wegeord nung s die Provinz Posen ist im § 41 vom Abgeordnetenhause einer im wesentlichen redaftionellen Abänderung unterworfen worden. E Es von Klißing empfiehlt den Beitritt zu dem Beschluß des

andern Hauses. j : E Ohne Debatte wird die Vorlage in der abgeänderten

Fassung angenommen. , Damit is} die Tagesordnung erledigt. Präsident gibt die übliche Geschäftsübersicht. Ein Schreiben des Ministerpräsidenten Fürsten von Bülow lädt die Mitglieder des Hauses zu einer vereinigten Sigung beider Häuser des Landtags zur Entgegennahme einer Allerhöchsten L auf heute nahmittag 3 Uhr in den Sißungssaal des Hauses der Abgeordneten ein. Reichsbankpräsident Dr. Koh: Meine Herren! Wir würden

den

Der amtierende

in der bekannten ausgezeichneten Weise von unserem Vorsißenden und den beiden Herren Vizevorsißenden geleitet worden wären. Ich bitte das hohe Qs durch Erheben von den Sißen unseren

B Dank dafür abzustatten. (Geschieht unter allseitigem eifall.

Vizepräsident B e ck er dankt für diesen Beweis der Anerkennun und überträgt den Dank auf das ganze Bureau; er verweist dann auf die Einladung zu der genteinshaftlihen Sißung und {ließt mit den Worten: Und nun, meine Herren, lassen Sie uns, ehe wir aus- einandergehen, uns in dem Ruf vereintgen, mit dem wir unsere Arbeiten begonnen haben: Seine Majestät, unser teurer Kaiser und König, Er lebe hoh! hoh! und nohmals hoch! Di F A haben fich erhoben uud stimmen lebhaft in den ochruf ein.

E óluß 123// Uhr.

Haus der Abgeordneten, 72. Sißung vom 8. Zuni 1907, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sigung ist in der vorgestrigen Nummer des Blattes berihtet worden.

Die Beratung von Petitionen wird fortgeseßt.

Die Petition von Magistratsbureauassistenten in Berlin, die Militäranwärter sind, um Gleichstellung mit den Zivilanwärtern (Bureaudiätaren) beantragt die Ee es durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen.

Abg. von Krosigk (kons.) meint, daß die Stadt Beclin das Geseß vom 21. Juli 1892 nicht befolgt habe, wie das Oberbürger- meister Kirschner 1900 selbst einmal zugegeben habe.

ag Cassel bemerkt, daß in der Kommission die Grundlosigkeit

folcher Klagen nahgewiesen worden set. E Das Haus beschließt nah dem Kommissionsgantrage. Ueber die Petition des deutschen Technikerverbandes und des Unterverbandes der en Gemeindebeamten zu Berlin um Aenderung des eseßes, betreffend die Anstellung und Versorgung der Kommunalbeamten vom 30. Juli 1899 wird nach dem Antrage der Gemeindekommission zur Tagesordnung übergegangen. Eine gleihe Petition vom Verein der Berliner Gewerbeschullehrer wird dadurch für erledigt erklärt. Petitionen um Erhöhung des Gèéhalts und des Wohnungs- geldzuschusses der für höhere Lehranstalten geprüften Zeichenlehrer und eine Petition des Landesvereins preußisher, für höhere Lehr- anstalten geprüfter Zeichenlehrer zu Frankfurt a. M. um Aende - rung der Vorbildung, der Amtsbezeichnung, der sozialen Stellung und der Besoldung der ge- prüften Zeichenlehrer an den höheren Schulen werden der eters zur Erwägung überwiesen.

Ueber eine pee ion des S Hilfsbremsers P olzin in Schneidemühl um Bewilligung einer Gnaden- penfion beantragt die Petitionskommission Uebergang zur Tages- ordnung mit Nücksiht auf die Erklärung des Negierungsvertreters. Abg. Viere ck (freikons.) hebt hervor, daß der Petent 30 Jahre im Eisenbahndienst tätig gewesen sei, aber wecen Krankheit nit angestellt werden konnte. Er beziehe nur eine Invalidenrente von 180 A Nach 30 jähriger Dienstzeit könne er wohl vom Staate wenigstens im Wege der Gnade etwas erhalten. Er habe zwar zweimal eine Unterstüßung von je 10 Æ erhalten. Polzin habe eine kranke Frau und eine kranke Tochter. Seine übrigen Kinder verdienten zu- sammen 1380 4 jährli, damit lasse sich eine Familie von fieben Köpfen nit erhalten. Der Redner wünscht deshalb Ueberweisung der Petition zur Berücksichtigung.

Abg. Blell (fr. Volkép.) tritt für den Kommissionsantrag ein. Regierungskommissar, Geheimer Oberregierungsrat Altmann bittet, es bei dem Beschluß der Kommission zu belassen.

Das Haus überweist mit großer Mehrheit die Petition zur Berücksi un,

Eine Petition des katholishen Kirhenvorstandes und der katho- lishen Kirchengemeinde zu Schubin wünscht Erweiterung der katholischen Pfarrkirhe in Shubin., Die Petitions- kommission beantragt Uebergang zur Tagesordnung.

Abg. von Czarlinski beantragt Abseßung der Petition von der Tagesordnung, da die Sache zu bedeutend sei, um in dieser Geschäfts lage des Hauses noch behandelt zu werden. |

Abg. Strosser (kons.) bittet, die Petition nicht riuseven, da die Kommission eingehend beraten und einen ausführlichen Bericht er- ; stattet habe, und die Sache spruchreif fei.

Abg. Hauptmann (Zertr.) wünscht die Abseßung, weil ver-

Mh edene Dinge zur Sprache kommen müßten, die niht genügend ge- | ärt seien.

Abg. von Jadzewsk|i (Pole) ist auch für Abseßung, weil nicht

alle Verhältnisse in der Kommission besprochen seien.

Der Antrag auf Abseßung wird abgelehnt.

Abg. Dr. Hauptmann (Zentr.) spriht sfich in längeren Aus-

führungen zu Gunsten der Petition aus und beantragt die Ueber-

weisung zur Berücksichtigung.

Abg. von Czarlinski bedauert, daß sich die Mehrheit nicht

von der Wichtigkeit der Sache so überzeugt habe, daß sie sie von der

Tagesordnung abseßte. Der Kultusminister habe die Angelegenheit

nicht genügend geprüft und ih darüber von der Regierung in Marien-

werder belügen lassen. Er \chließe sich deshalb dem Antrage Haupt-

mann an und bitte um Ueberweisung zur Berücksihhiigung.

Abg. Strosser (konf.): Ih muß den Vorwurf entschieden zurück- weisen, als ob die Kommission die Petition nicht verslanden oder nicht genügend geprüft habe. Alle Mitglieder der Kommission werden bestätigen, daß sehr eingehend über fie verhandelt worden ift ; wir haben die Petition nah allen Richtung en geprüft und sind nah langen Beratungen zu unserem Beschluß gekommen. An diesem leßten Tage gehe ich nicht näher dar auf ein, bitte aber, d-m Kommissions- antrag beizutreten.

Negierungskommissar, Geheimer Oberregierungsrat Steinmeß: Den Vorwurf, das die Negterung in Marienwerder den Kultus- minister belogen habe, muß ih entschieden zurückweisen. Die Sache ist eingehend geprüft; der Minister hat seine Kot late an Ort und Stelle geschickt und dort ist die Sache sehr gründlih untersucht worden. Die Kommission hat sie sehr eingehend erörtert. Jch kann nur bitten, zur Tagesordnung überzugehen.

Präsident von Kr 3. E Herr Abg. von Czarlinski! Aus den Aus- führungen des Kommissars geht hervor, und es ist mir auch {hon von anderer Seite gesagt worden, daß Sie gesagt haben, die Re- gierung hätte sich von der Regierung in Marienwerder belügen lassen, (Abg. von Czarlineki nickt), ih nehme also als richtig an, daß Ste das gesagt haben. Herr Abg. von Czarlinski, ich rufe Sie wegen dieses Ausdrucks zur Ordnung.

Gegen die Stimmen der Polen und des Zentrums wird der Antrag auf Berücksihtigung abgelehnt und nach dem Kommissionsantrag Uebergang zur Tagesordnung beschlossen.

Eine Petition des Deichverbandes-Buhnenmeisters, früheren Bau- aufsehers bei einer er Pension oder Lardong in Moßtwethen

um Bewilligung einer Pension oder einer laufenden Unterstüßung wird nah dem Antrag der Petitionskommission, nachdem sih der Geheime Negtierungsrat von Rohr sehr entschieden gegen, der Abg. Strosser Cen aber für diesen einstimmig gefaßten Antrag ausgespro@en hat, der Regierung zur Berücksichtigung dahin überwiesen, dem Petenten ene seinen Verhältnissen entsprehende dauernde Unterstüßung zu ge- währen.

Präsident von Kröcher teilt mit, daß das Herrenhaus die thm vom Abgeordnetenhaus überwiesenen Vorlagen unverändert heute an-

Geschäfte niht so s{chnell und, wie ich annehme, auch nit fo De Lee baben erledigen können, wenn unsere Verhandlungen al

von mir und

Zur M per ing beantragt der

Abg. von Pappenheim, die Sitzung jeßt zu vertagen. Abg. Graf Spee (Zentr.): Auf der Tagesordnung steht noch tir dem Abg. von Bieberstein gestellte Antrag, betreffend B der Grundbesißer in den Grenzkreisen, die dur Sperrmaßregeln gegen Einschleppung und Verbreitung von Vieh seuhen geschädigt werden. Ich bitte, wenigstens diesen Antrag noG zu rf T Wb ;

g. Dose (kons.): An dem einen oder anderen Punkt d ordnung wird immer dieser oder jener ein Seienet lies 2A di müssen die Tagesordnung entweder ganz erledigen oder unsere Ver, handlungen ganz abbrechen.

Abg. Dr. Friedberg (nl.) is ebenfalls der Ansicht, daß man die Tagesordnung ganz abarbeiten oder die Beratung aller noch darauf stehenden Gegenstände vertagen müsse.

Es wird Vertagung beschlossen.

On von Kröôcher macht davon Mitteilung, daß heute früh der Abg. für Kiel-Neumünster Wolga st (Hosp. der fr. Volksp.) ge: storben ist, der dem Hause seit 1904 angehört hat.

Das Haus chrt das Andenken des Verstorbenen in der üblichen Weise.

Der Präsident teilt ferner mit, daß die heutige ge- meinsame Sch lußsißung heute nahmittag 3 Uhr im Sigzunggs- saale des Abgeordnetenhauses stattfinden wird.

Abg. Hobrecht (nl.): Jh bin Jhrer Zustimmung gewiß, wenn ih unserem verehrten Herrn Präsidenten in unser aller A Dank sage für die unermüdliche, unpartetishe Art, wie er die Geschäfte in der jeßt beendeten Tagung geleitet hat. Jch bitte Ste, ih Pun 2 N Ihrer Zustimmung zu erheben. (Die Mitglieder er-

eben sid.

Präsident: Jch danke Eurer Exzellenz für die gütigen Worte, welhe Ste an meine Adresse gerihtet haben, und dem Hause für die Anerkennung, die es mir ausgesprochen hat. Ich muß aber, ohne zimperlih zu fein, sagen, daß ih diesen Dank nicht voll verdiene. Ich habe in dieser Session manhen Shwupper gemacht, aber ih habe noch viel mehr Fehler gemacht, die Sie nicht bemerkt haben. Es ist nur fo gut gegangen , weil Sie ungeheuer liebenswürdig gegen Ihren Präsidenten Tan sind, und namentlich auch deswegen, weil ih eine so vortrefflihe Unterstüßung bei den beiden Vizepräsidenten und den Herren Schriftführern gefunden habe. Also auf diese müssen Sie Ihren Dank mit ausdehnen; ich möchte Ihnen zugleih im Namen dieser Herren meinen Dank für Ihre Anerkennung aus- \sprehen. Wir sind am Sthlusse unserer Geschäfte, wie es den Anschein hat, angelangt. Ih {ließe mit dem Nufe, mit dem wir unsere Tagung begonnen haben: Seine Majestät der Kaiser, unser Allergnädigster Kaiser, König und Herr, Er lebe hoch, bo bos (Die Mitglieder stimmen begeistert in den dreimaligen

ochruf ein.

Sdluß der Sißgung 1 Uhr.

der

Vereinigte Schlußsißzung beider Häuser des Landtages.

Sonnabend, 8. Juni 1907, 3 Uhr.

Am Regierungstische: Ministerpräsident Fürst von Bülow und die Staatamnitiister Graf von Posad owsky, von Studt, Freiherr von Rheinbaben, von Einem, R Delbrück, von Bethmann Hollweg, Breiten-

a ch.

Auf Grund einer Vereinbarung der Präsidien beider Häuser übernimmt der Präsident des Abgeordnetenhauses von Kröcher den Vorsiß und beruft zu Schriftsührern die Perres Graf von Hutten-Czapski, Graf von Arnim-

oißenbu rg und die Abgg. Holtschke und Graf Praschma.

Ministerpräsident Fürst von Bülow:

Ich habe den beiden Häusern des Landtages eine Allerhöchste Bot- chaft zu verkünden. (Die Mitglieder erheben sich.) Dieselbe lautet :

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, haben auf Grund des Art. 77 der Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1850 den Präsidenten Unseres Staatsministeriums, Fürsten von Bülow, beauftragt, die gegenwärtige Sitzung beider Häuser des Landtages Unserer Morarchie am 8. Juni d. J. in Unserem Namen zu ließen.

Gegeben Neues Palais, 7. Junt 1907.

gez. Wilhelm R.

Ich habe die Ehre, dem Herrn Präsidenten die Urkunde zu über- geben. Auf Grund des mir erteilten Allerhöchsten Auftrages erkläre ih die Sißzungen des Landtages für geschlofsen.

Präsident von Kröcher: Seine Majestät der Kaiser, unsec Allergnädigster König und Herr, Er lebe hoh! hoh! hoch!

(Die Anwesenden stimmen begeistert in den dreimaligen

Hochruf ein.) Schluß 3 Uhr 10 Minuten.

Nr. 23 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Ge- sundheitsamts“ vom 5. Juni hat folgenden Inhalt: Sterbe- fälle im April. Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krank- heiten. Gesundheitsverhältnifse in der en lischen Kriegsflotte, 1905. Gesetzgebung usw. (Deutsches Reih.) Bäckereien 2c. (Preußen.) Tabafkarbeiterinnen 2c. Wohnungen. (Bayern.) Wasser. (Sachsen.) Diphtherieheilserum. —- (Oldenburg.) Konserven. Anhalt.) Freibänke. Geflügelsendungen. (Hamburg.) Arzneimittel. Apotheken. (ODesterreih.) Gewerbe- ordnung. Tierseuchen in Natal, 4. Vierteljahr 1906. Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuhen. (Preuß. Reg.-Bezirke Gumbinnen, Allenstein, Münster; Bayer. Reg.-Bez. Mittelfranken ; Anhalt, Sweiz, Aegypten.) Vermischtes. (Nußland.) Mißernte und Erkrankungen. Geschenkliste. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15000 und mehr Ginwohnern, April 1907. Desgl. in größeren Städten des Auslandes.

ochentabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung.

Nr. 47 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus- egeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 8. Juni, Ra folgenden Inhalt: Amtliches: Nunderlaß vom 10. Mai 1907, betr. Pulafsung nihtpreußischer Stfonmgeveriger bei Vergebung von eistungen und Lieferungen. Dienstnachrihten. Nichtamtliches : Die neue Kasernenanlage für die erste Abteilung des Feldartillerie- regiments Nr. 39 in Perleberg. Belastungsgleihwerte. Ver- mischtes: Wettbewerb um Musterentwürfe zu Wohn- und Logier- äusern in den Bädern Landeck und Reinerz. Wettbewerb zur Gr- angung von Skizzen für eine Lng nettung der Bauanlagen des Rooloalidan Gartens in Berlin. Wettbewerb für ein Amtsgebäude der Handels- und Gewerbekammer in Brünn. Achter Tag e Denkmalpflege in Mannheim. 48. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure in Koblenz, Sir Benjamin Baker {.

genommen habe,

Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistisßen Amt.

Qualität 1907 vtring mitte u T Durthschnitts- Am vorigen Außerdem wurden Suk Verkaufte | Verkaufs- pre Markttage am Markttage Marktort Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner für (Spalte 1 Menge wert 1 Doppel- | Durh- u übershlägliher Tag niedrigster | höchster | niedrigster | höhster | niedrigster | höhster zentner shnitis- | m S ägung verkauft « u À « Z Doppelzentner preis Pee "SbdURaO M u reis unbekann N Weizen. 8. Tilfit . * . . - e ° 20,0 7 i L 100 21,00 21,00 22,00 2700 2200 686 13 643 21,49 21,95 1. 6, . : Bea G B S 18,90 18,90 19,25 19,25 19,75 19,75 ¿ T E at 4M . Ca 0E o . . a‘ a . ° o . . ba —_—— Geib ie Iz 19 80 » . 6 o yrig . * . o a ° . . . N Ms e uan 21,00 21.00 ( i j f a 19,30 19,70 19,80 20,20 | 20,80 20,50 M 210 21,00 21,00 5, 6, Î x . . . 9 s 2 . L À vin P 2 1 T 9 t / . 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