1907 / 141 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Jun 1907 18:00:01 GMT) scan diff

zurück, Provinz im Aufstande, werde für Sicherheit forgen !“ Da man an Ort und Stelle niht das Geringste von einem Aufstand er- une unde das Telegramm nicht beachtet, und man befand sich wohl dabei.

Die bei der Weiterreise von Nantschangfu aus beabsichtigte topographisch: Aufnahme des Landes war nicht durchführbar, weil die Namen s{chwer, zuweilen (1 festzustellen waren. Die Gebirge find zumeist benannt, die Flüsse aber mit Ausnahme der beiden Quellflüsse des Kankiang nicht. Der Vortragende hat indessen bis Sanuar, wo beim Wiedereintreffen am Yangse der Ring ge- \chlossen wurde, ein Journal geführt und vermag daraus allge- meines über die Topographie von Kiangsi zu berihten. Es gibt zwei verschiedene Gebirgstypen: Ein sih aus einer beträchtlichen Anzahl von Ketten aufbauendes Gebirge von 800—1200 m Höhe, bestehen» aus Tonschiefer und Kalken und durhsezt von Quari und Porphyr, und ein Gebirge aus rotem Sandstein, der in der Textur wechselt zwischen Fetnkörnigkeit (wie der Heidelberger Sandstein) und ret grobem Korn. Die erstere Formation ist gekennzeichnet durch ganz furze Absaystücke einzelner Ketten, die kulissenartig hintereinander und im allgemeinen parallel untereinander angereiht sind. Ste tragen über einem hausdacartigen Rücken entweder keine Gipfel oder über einem langen, flachen Kreissegment, als das der Rüden #fich darstellt, eine flahe Spiye. Die zweite Formation ist beträchtlih niedriger und zeigt alle Eigen- arten des Sandsteingebirges, die zerklüfteten ünd bizarren Formen 3—509 m hoher Felsen und die plateauartige, horizontale Ebene der Gipfel, die es zweifelhaft läßt, ob sie Folge einer Ablagerung- aus dem Meere oder späterer Abschleifung durch Brandung ist.

Die Reise der Expedition erstreckte sich südlich bis zur Stadt Kants&ou und wandte sich dann der Südostccke der Provinz zu. Dabei hatte man sich etwa 200 m über die bisher verfolgte Fluß- ebene zu erheben, In dieser Gegend war der Verkehr ungemein \hwer. Hatte man vorher auf den Flüssen wenigstens noch einen lebhaften Verkehr von Flößen beobachtet, von denen manche dur Aufbringen von Erde sogar zu Gärten und Ackerland um- gewandelt waren, so gab es hier nur noch Ortsverkehr mittels Schiebkarren auf den chmalen Dämmen zwischen den Feldern, die im p Lande die alleinigen Verkehrswege bilden. Unter welchen ebenéverhältnissen diese Bevölkerung ihr Dasein fristet, mag daraus erhellen, daß diese den Ortsverkehr vermittelnden Karrenschieber ein Gewicht von 2 Zentnern von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gegen einen Lohn von 80 S transportieren fehr wenig für sie, aber auf die 45 km weit bewegten Zentner bezogen, enorm viel! Hier im Südosten der Provinz hatte auch die ganze Bevölkerung das Ge- präge größerer Aermlichkeit als in der Flußebene, ebenso begegnete man den unzweifelhaften Spuren vorhandener Inzucht. Dagegen wurde die Zan en geradezu von hinreißender Schönheit. Von hier gilt im besonderen, was eben yon den gezadften und bizarren Sandsteinfelsen, überragt von erheblich höheren Kettengebirgen, gesagt ist. Eine von überall gesehene Bergpyramide, der Sinfunschan, auf 1000 m Höhe geschäßt, reizte zur Besteigung, Ste wurde be- stiegen, dabei ihre Höhe auf 1811 m bestimmt und oben in der Quarz- M: ein Tempel eingehauen gefunden, zu dem Stufen hinauf- ührten. Dec Blick von oben, von diesem einztgartigen Tempel aus, gewährte eine wunderbare Uebersiht. War bisher während der ganzen Reise in Kiangsi die Landschaft urausgeseßt in eiren rötlihen Dunst gehüllt, der sich bei Nordwestwind verstärkte und damit seinen Ursprung als leßter Ausläufer der großen Staubwinde Fnnerchinas verriet, so stand man auf dem Gipfel des Sinfunschan über dem Nebelmeer, aus dem einzelne Gebirge, im Nordosten besonders, gleich Inseln hervorragten.

Unter den Lichtbildern, die Dr. Georg Wegener am Schluß seines Vortrages zeigte, waren von besonderem Interesse nächst dem Landschaftlichen, das in vollem Umfange darüber Gesagres bestätigte, die Bilder gefälliger kleiner Tempel, denen der Reisende ab und zu auf seiner Wanderung auf den shmalen, aber in gutem Zustande er- haltenen Wegen zwi\hen den Feldern begegnet, sowte die gleichen Gebäude in den Dörfern, denen gegenüber \tets ein Theater vorhanden ist, auf dessen Bühne reisende Truppen an den Götterfesten Vor- stellurgen geben, an denen nah dem frommen Glauben des Volkes ebenso die gefeierten Götter wie de Menschen Vergnügen haben.

Der Vorsitzende gab am Schluß mit dem Dank der Versammlung seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß Dr. Wegeners durch weite Reisen geshärfter Blick auf dieser jüngsten Reise reihes Material zu einem \hônen geographishen Charafkterbild und zu entsprehender Be- reicherung der Literatur gewonnen habe.

Verkehrsanftalten.

Die Post von Bologna-Ala und von Griechenland lber Brindisi ging dem Zuge 21 Kufstein—München 2 von gestern nicht zu

Theater und Musik.

Die Köntglichen Theater bleiben morgen, Sonnabend, an- [läßlich des Tod: stages Kaiser A geschlossen. Der Billett- verkauf findet wie gewöhnli statt.

Im Neuen Königlichen Operntheater findet am Sonntag- nahmittag eine Aufführung der „Fledermaus“ und Abends der Geisha“ (mit Fräulein Lotte Klein und Fräulein Mia Werber und Herren (mil Albes, Rudolf Ander und Eri Deutsch in den Hauptrollen) statt.

Mannigfaltiges.

Berlin, 14. Juni 1907.

Fn der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten, die nur von kurzer Dauer war, knüpfte sich lediglich an eine Vorlage des Magistrats, die der Versammlung eine Abänderung der Saßungen für die städtische

Theater.

die Königlichen Theater geschlossen. Sonntag: Opernhaus. 149. Abonnementsvorstellung.

S@westernshaft vorshlug, eine längere Erörterung. Die in den neuen Sabungen vorgesehenen Misbefserungen der Besoldungen der Schwestern und Obershwestern, die Aenderungen der Kautions- bestimmungen usw. sind, wie der Magistrat ausführte, notwendig seworden) um die Bewerbungen von Schülerinnen und Probe- chwestern zu vermehren. Außezdem hat die Einrichtung einer besonderen Oberinstelle am Rudolf Virhow-Krankenhause eine Neu- regelung der Obliegenheiten der nun vorhandenen beiden Oberinnen bedingt. Der Magistrat {lug in dieser Vorlage die eine abgeänderte Fassung der Vorschriften über die Ausbildung der Schwestern auf der Grundlage der Zentralisation im Krankenhause oabit vor, während aus der Mitte der Versammlung eine Reihe von Ab- änderung8anträgen vorlagen, die eine Dezentralisation in den einzelnen Krankenhäusern bezwecken, Der Bürgermeister Dr. Nelke begründete in längeren Ausführungen die Abänderungsvorschläge des Magistrats, in denen er als deren Zwek die Vereinheitlihung der Schwesternschaft hinstellte; eine Trennung nach den einzelnen Kranken- häusern müsse vermieden werde. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Uebergangsbestimmungen einen großen Teil der Beschwerden, die er- hoben werten könnten, beseitigen werden. Auf Antrag des Stadtv. Sachs wurde die Vorlage \chließlich einem Ausshuß zur Vorberatung über- wiesen. Der Vorstand des Krüppelheil- und Fürsorgevereins für Berlin—Brandenburg hat beantragt, ibm im alten Erztehungshause am Urban geeignete Räume zu überlassen und die Benußung des darin vorhandenen Inventars zu gestatten, um die Krüppelheil- anstalt des Vereins zu einem Krüppelheim zu erweitern. Das Krüppe lheim soll den Pfleglingen außer ärztliher Behandlung au Unterricht und geweiblihe Erziehung bieten. Der ‘im November 1905 begründete, 340 zahlende Mitglieder starke Verein betreibt seit dem Dezember 1906 eine Krüppelheilanstalt mit zehn Betten im Hause Freiligrathstraße 1. Die Anstalt ist dauernd überlastet und zu einer wirtliÞ umfassenden Krüppelfürsorge räumlich ungeeignet. Die Versammlung erklärte sih damit einverstanden, daß dem Verein die im alten Erziehungshause am Urban unbenußten Räume miete- fret zu gewiescn werden. Auf die öffentliche folgte cine geheime Sizung.

In Frankfurt a. M. wird gegenwärtig, wie die „Umschau“ berichtet, ein botanish ebenso interessantes wie technisch schwieriges Wagnis, nämlich diz Umpflanzung und der Transport eines der ältesten Eibenbäume Deutschlands (Taxus L.) unter- nommen. Der Baum, dessen Alter zuverlässig nicht festgestellt werden fonnte, das aber zwishen 300 und 700 Jahre ges{chäßt wird, stand bisher im alten Botanischen Garten der Senckenbergishen Stiftung, dessen Gelände von der Stadtverwaltung erworben und für andere Zwc cke bestimmt wurde. Um nun die alte Eibe, die heutzutage nur nohch in besonders günsliçcen Landstrichen gedeiht, mit Rüdsicht auf den botanis@en Wert, und aus Gründen der Pietät gegen den Stifter ju erhalten, beshloß die Stistungsverwaltung, den 20 m großen Baum in den neuen Botanischen Garten umzupflanzen. Unter Aufsicht botanisher Sachverständiger wurden die Vorarbeiten hierfür bereits vor drei Jahren eingeleitet und u. a. die Wurzeln um 2 m gestußt. Ende Mai d. F. kornte alsdarn der Transport aus dem alten Botanischen Garten durch den Nordwesten der Stadt nah dem neuen Botanischen Garten, eine Strecke von etwa 2 km Länge, begonnen werden. Man hofft, daß die Verpflanzung gelingen wird, zumal alle nur erdenkbaren Schußmaßregeln zur Erhaltung getroffen worden sind. So baftet an den Wurzeln, von Bretiern kastensörmig ein- gefaßt, ein Erdballen von 4 m Länge, 4 m Breite und eiwa 1,80 m Höhe, der dem mit seinen Zweigen oft noch die Häuserdächer be- \chattenden Riesen mit zu einem Gewichte von annähernd 900 Zentnern verhilft. Ein solch enormes Gewicht auf vier Räder zu seßen war von vornherein autgeschlossen, weil fonst jedes Rad über 200 Zentner Belastung erfahren hätte, somit 40 Zentner mehr als die zulässige eines Lokomotivrades; die Straßen hätten einem folchen RNRaddruck zweifellos niht widerstonden. Um den Druck zweck- entsprehend auf eine mögli; große Fläche zu verteilen, wurde die Eibe auf Walzen aus cmerikanishem Hickoryholz geseßt und die Straßen zum Schuße der Kanäle im Straßenunterbau mit mehreren Brettershichten abgedeckt, die wiederum nah jedem Antrieb dur die beiden vorgespannten Straßenwalzen hinten weggenommen und vorn vorgelegt werden mußten.

Kloster-Thron, 14. Juni. (W. T. B.) Heute morgen um 8 Uhr begann hier das vem Kaiserlichen Automobilklub ver- anstaltete internationale Rennen für Tourenmaschinen im Taunus um den Kaiserpreis. Jn der Hofloge hatten sih gegen 52 Uhr versammelt: Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen, der Großherzog und die Groß- herzogin von Hessen, der Prinz Friedrih Karl von Hessen mit Ges mahlin und andere Fürstlihe Zushauer. Seine Majestät der Käiser, Allerhöchstwelher mit den Herren des Gefolges Schloß Homburg um 5 Uhr verlassen hatte, traf 6} Uhr auf dem Startplaßz ein. Von 40 am Start erschienenen Wagen ftarteten 39.

Während des gestrigen Ausscheidungsrennens, dem ebenfalls Seine Majestät der Kaiser mit den obengenannten Fürsilichkeiten beiwohnte, ereigneten sich mehrere Unfälle. Der Wagen 19 C (Adler) verunglückte \chwer bei Grävenwiesbach, der Führer Göbel wurde getötet, der Chauffeur brach beide Beine. Der Wagen 36 A (Süddeutshe Automobilfabrik) blieb bet der Saal- burg in einem Graben liegen; der Wagen 30A (Sociétó Générale des Automobiles) liegt bei Niederems zertrümmert; der Wagen 1B (Bielefelder Maschinenfabrik) stürzte kurz vor Grävenwiesbach um, der Fahrer wurde verleßt.

Der Sieger im Kaiser-Rennen is 8B (Fiat, Führer Nazarro) mit 33426 Minuten, Dex 11. Gewinn fiel auf 16 A (Pipe, Führer Hautvart), mit 339,10 Minuten. Bester

deutsher Fahrer ist 3B (Opel, Führer Michel), mik 359,40 Minuten. u (Opel, Führer hel), m

London, 13. Juni. (W. T. B.) Bei Eröffnung der heutigen Sizung der Konferenz des Roten Kreuzes verlas der Vor- figende Ad or (England) ein Schreiben -von Dr. Nagao Ariga, Mit» go des O Äus\husses der japanischen Gesellshafst vom

oten Kreuz, er die Konferenz einladet, ihre nächste Zu- sammenkunft im Jahre 1912 in Tokio abzuhalten, und den ausländishen Vertreter die Gastfreundschaft Japans an- bietet. Die Einladung wurde dem geschäftsführenden Auss{huß überwiesen. Als erster Punkt der Tagesordnung wurde die Tätigkeit von Frauen in Kriegszeit in den Sanitätsabteilungen und in Kranken- häusern erörtert. Der General 0A (Frankreich) stellte den An- t1ag, die Konferenz möge der Hoffnung Ausdruck geben, daß in allen Ländern die größten Anstrengungen gemacht würden, um dem Volke die Erkenntnis yon der Notwendigkeit der Verwendung von Frauen als Pflegerinnen in Lazaretten auf dem Kriegsschauplay beizubringen und daß dafür Sorge getragen werde, allen Frauen, die ihre Dienste an- bieten, eine gründliche technishe und moralishe Auébildung zu geben, die se zur Ausübung threr Pflichten geeignet mache. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Die Konferenz gab auch ihrer Be- wunderung Ausdruck für die aufopfernden Dienste, die im russish- japanischen Kriege von japanischen Pflegerinnen geleistet wurden. Der Professor Nenaul t (Frankreich) beantragte, es möchten Beziehungen her- gestellt werden zwishen den Marineverwaltungen und den Gesell- schaften vom Noten Kreuz, um die leßteren in die Lage zu ver- seßen, Mittel und Wege zu finden zur erfolgreichen Unterjtüßung bet Pflege der Verwundeten auf See in Kriegszeit. Makins (England) unterbreitete cinen Bericht über die s{chwierigen Fragen, betreffend Lazarett\hiffe, Dr. Nagao Ariga (Japan) einen Bericht über die Tätigkeit der japanishen Gesellschaft vom Noten Kreuz während des lezten Krieges; ein gleicher Beriht wurde vorgelegt über die Tätig- keit des russis@en Roten Kreuzes. Perousse stellte den Antrag, die Konferenz möge der Hoffnung Ausdruck geben, daß alle Zweig- gesellschaften des. Roten Kreuzes die Frage der Verbesserung der Transportmittel studierten, besonders im Hinblick auf die Verwendung jeglicher Art von Fuhrwerk für die Versorgung mit LTragbahren. Petersen (Dänemark) verlas einen Bericht über dite vorge\chlagene Errichtung von Depots des Noten Kreuzes und ein Inverbindung- stehen dieser Depots unter einander in Friedens- und Kriegszeiten. Am Nackmittaa fuhren die Vertreter mit Sbnderzug nach Windsor-Castle, um einer Einladung des Königs Folge zu geben. Heute abend veranstaltet der Lord-Mayor im Mansion- House einen Empfang zu Ehren der Konferenzmitglieder.

Die Britische Gesellshaft vom Noten Kreuz, die gegen- wärtig Vertretec aller Länder zur Internationalen Roten Kreuz- Konferenz bei \sich in London vereinigt sieht, ist die jüngste in der Neihe dieser Wohlfahrtsvereinigungen. Während sid ole in den meisten anderen Ländern unmiitelbar im Anschluß an die Genfer Konvention vom Jahre 1864 bildeten und in Deutsch- land z. B. seit 40 Jahren ein dihtes Ney von Männer- und Frauenvereinen des Roten Kreuzes das Land überspannt, ist in England eine derartige Einrichtung ers vor zwei Jahren ins Leben gerufen worden. Den äußeren Anlaß hierzu gaben die Erfahrungen des südafrikanisen Krieges. Am 17. Jult 1905 fand im Buckingham- palast die konstituierende Versammlung statt, in der die Königin Alexandra in einer Ansprache die Aufgabe der neuen Gesellschaft dahin zusammenfaßte, daß man in Friedenszeiten Sorge tragen solle, wie in Kriegszeiten das Los der Kämpfenden zu Wasser und zu Lande zu bessern sei. Die Königin persönli ift Vorsitzende der Gesellshaft, während der König das Protcktorat übernahm. Troß seines kurzen Bestehens hat das Rote Kreuz in England {hon große Erfolge zu verzeihnen. Es besißt bereits Mittel in Höhe von 70 000 Pfund und verwendet alljährlih aroße Summen zum Ausbau der Organisation. An der Spiye der Ver- waltung steht Sir Frederick Treves, Sekretär ist ?Vèr. Frank Hastings, Vorsitzender des größeren Ausschusses Lord Rothschild. Die Geschäftsräume der Gesellschaft befinden sich Victoria Street 9.

Portsmouth, 13. Juni. (W. T. B.) An Bord eines Unterseebootes ercignete sih heute eine Gasolinexplosion. Ein Leutnant und drei Mann wurden verleßt; ber erstere ist

seinen Wunden erlegen.

Lublin, 13. Juni. (W. T. B.) Bei der Verfolgung von Schmugglern, die von Oesterreih die russishe Grenze über- schritten hatten, wurde der Kommandeur der Abteilung der Grenz- wache, Bogatenko, am Kopfe verwundet. Die Schmuggler entkamen in den Wald.

S pezia, 13. Juni. (W. T. B.) Ein großes Schadenfeuer hat heute auf der Werft Muggiano die Verwaltungsgcbäude, die technishen Bureaus, die Tischlerwerkstätten und mehrere Magazine zerstört. Menschen sind niht zu Schaden gekommen.

Santiago de Chile, 13. Juni. (W. T. B.) Ein heftiges Erdbeben wird aus Valdivia gemeldet. Ein ollgebäude, eine Pfarrkirche sowie mehrere andere Häuser und zwet Eisenbahnbrücken wurden zerstört; fünf Personen jollen ums Leben gekommen sein. Der Deutschen Ueberseeishen Bank in Berlin ist durch Kabel gemeldet worden, daß durch das Erdbeben in Valdivia die Bureaus ihrer dortigen Filiale nit betroffen worden sind, daß die Beamten ich wohl befinden und daß ter Geschäftsbetrieb in keiner Weise leidet.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Die lustige Witwe.

i S Operette in 3 Akten von 8 Boues Enn, Sonnabend, Bru NVictor Lóon und Leo Stein. Musik, von Franz Königlihe Schauspiele. Sonnabend bleiben | Sonntag, Abends 8 Uhr: Hopfenraths Erben. Lehr.

Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Maraarete Paschen mit Hrn.

Sonntag und folgende Tage: Die lustige Witwe. | Leutnant erbert von Arnim (Schwerin i. Mekl.).

Frl. Martha Kersebaum mit Hrn. Stabsarzt Or. med. C. Franz (Hrabuwka bei Witkowiß

i. Mähren).

Dienst- und Freipläge sind aufgehoben, Mignon. | Schillertheater. 0. (Wallnertheater.)| Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonn- i ; Sonnabend, Abends 8 Uhr: Er- | abend, Abends 8 Uhr: Die Welt ohne Mäuner. Ne Nr pel Gre po t Berlind

Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Morwitz-Oper.

Benußung des Wolfgang von Goetheshen Romans bakbre? von Michel Carró Ene Die Hugenotten. Große Oper

„Wilhelm Meisters Le

iacomo Meyerbeer. Mäuner.

Sonntag und Montag: Die Welt ohne | _ Hr. Referendar Otto von Radowiy mit Frl.

Minnie Martin (London).

“og e “mag lata da O Sonntag, Nahmittags 3 Uhr : Bei halben Preisen : Schillertheater N. (Friedrich Wilhelmstädtishes | Geboren: Gin Sohn: Hrn. Oberleutnant Ernst

Schauspielhaus. 158. Abonnementsvorstellung. | oder: Der Markt zu Richmond. Dienst- und Freipläße find aufgehoben. Die | Montag, Abends 8 Uhr: Die Hugenotten.

f 74 Uhr. j “Saale Der Freishühß. Abends 8 Uhr: Martha, | gy,gter.) Sonnabend, Abends § Uhr: Drei Paar | von Krosigk (Berlin). Cine Tochter: Hrn. Schuhe. rers von Löbbecke (Gr.-Wendorf). Hrn- Sonntag und Montag: Drei Paar Schuhe. Regierungsassessor Dr. von Rappard (Soltau,

Rabensteinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst

( : 5 k Charlottenbur von Wildenbruh. Regie: Herr Regisseur Keßler Grolmanstraße). onnabend, Abends 8 Uhr: Die Komödie in 4 Akten von Artur

iel des José Ferenczy-Enfembles. N ittags , Bolsp el des Josó Ferenczy-Gnsembles, Nachm 298 | Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Narrenglanz. | verzollen? Schwank in 3 A

4 Abends 8 Uhr: Die Schmuggler. ledermaus. Komische Operette in 3 Akten von Montag, Abends 8 Uhr: Die Schmuggler.

Anfang 74 Uhr. Neues Operntheater. Unter Leitung des Direktors : De ARes, Uhr: 58. Vorstellung. (Halbe Preise.) D ohann Strauß. Regie: Oberregisseur Adolf Kühns.

Dirigent: Arthur Peisker. Abends 74 Uhr: 59. Vorstellung. Die Geisha, oder: Eine japa-

nische Teehausgeschichte. Opérette in 3 Aufzügen j S bend, Abends 8 Uhr: von Owen Hall. Musik von Sydney Jones. Regie : g Somisne Bure, g “Vg N a hr Emil Albes. Dirigent: Arthur Peisker. Sonntag: Tosca.

. Gastspiel des Meinhard- Deutsches Theater. Gastspiel des Meinhar Theater des Westens. (Station: Zoologischer

Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gastspiel des Neuen Operettentheaters aus Hamburg.

Bernauer-Ensembles. Sonnabend: Der Jougleur. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Der Jougleur.

(Bismarckfstraße, GEcke der

und P. Veber.

U. zu verzollen ?

fauteuil 2 M) Sonntag: Charleys Taute.

ten von M. Hennequin Breslau). Hr. Sonntag und folgende Tage: Haben Sie nichts von S

Hann. ). Gestorben: Hr. Geheimer Regierungsrat Gott- ). Hr. Hauptmann

Residenztheater. (Direktion: RichardAlexander.) fried Klingemann (Neuenahr). in arms Abends 8 Uhr: Pan Sie nichts zu Bas Gdler von Graeve (Schweidni). —" De:

ymnasialoberlehrer, Prosefior Dr. Ioseph Heinsh

andgerihtsrat a. D. Decar chweiger (Elbing). Stistsdame Wilhelmine Hebe (Neustreliß).

Verantwortlicher Redakteur:

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73, Di- | Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

rektion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends j ; : \ 8 Uhr (Sommerpreise): Charleys Taute. (Parkett- Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (cinshließlich Börsen-Beilage).

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Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

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Verichte von deutschen Fruchtmärkten, Zusammengestellt im Kaiserli hen Statistischen Amt.

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Keruen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).

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16,80 15,30 17.00 17,30 16 20 19.00 19,75

20 00 19 00 18,50 19,10 18 00 18,40 20,70 21,25 2110 19,80 20 30 19 009

19.00

d der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Systems hin, die besonders gründet ist, die auf dem Gebiete der ragende Rolle spielt.

eine größere Anzahl von rihtungen, besonders für 641 Stationen

festen Land-

Techuik.

Fortschritte des deutschen „Telefunken“-Systems.

Die deutsche Funkentelegraphie (System Telefunken) hat fi in den wenigen Jahren ihres Bestehens immer weitere Gebiete erobert. Bis jeßt sind 641 volle Stationen von der Gesellschaft „Telefunken" in Berlin fertig gestellt worden, während alle nah den verschiedenen erbauten Stationen Zahl von 1550 erreichen. Stationen deutshen Ursprungs weist auf die Vorzüglichkeit des in der ausgezeihneten Meßvorrichtung be- unkentelegraphie eine hervor- uslande besigt „Telefunken“ atenten betreffs ihrer Maschinen und Vor- ender und Empfän d deutsher Herku 31 Länder Europas, Amerikas und Asiens und bestehen teils aus und Küstenstatione sowie aus fahrbaren Stationen der ersteren Art mit einer Reichweite von meistens 200 km, die fh aber bei einzelnen auf 500, 70 Kilometer ausdehnt, sind zur Zeit 174 vorhanden. Deutschland an der Spiye mit 36, meist an der seeküste befindlihen Stationen; dazu station der Gesellschaft in Nauen mit folgen die Vereinigten Staaten von runter Fire Island, Washin an Juan Porto Rico); Ruß oße Station Wladiwoftok mit 1000 esterreich-Ungarn mit mit je 7 Stellen; darunter Scheveningen mit 700 km Reichweite ; und Schweden mit je | europäischen Ländern kommen besonders für die S i rgentinien mit 4, Brasilien mit 6, China mit d,

Telegraphie

Anzahl der | unteraebracht.

überwtegende

Im In- und

tilitärstationen.

Naturgemäß steht Nord- und Ost- ehört au die große Versuchs- 3000 km Neichweite. Amerika mit 20 Stellen San Francisco, en, darunter die km Reichweite über See; 10 Stellen; Holland mit 6 Stellen, Norwegen den außer-

chiffahrt in Be-

ton, New Orlean and mit 17 Ste

5 Stellen usw.

Cuba mit 8,

Bei

für

ug 1

indien mit 2 Kriegsschiffen.

Deutschland 14, für

verdient ferner,

! Mexico mit 6, die Philippinen mit 2, die Sandwich-Inseln (Honolulu) mit einer Station. Diese festen Lant- und Küstenstattonen befinden sch vorwiegend in ftaatlichem Besitze, gehören der Marine, der Post und Telegraphie, den Tonnen- und Bakenämtern, den Verwaltungen für das Leuchtfeuerwesen und dergl. an und find zum großen Teil öffentlihe Stationen. Bon den Schiffsstationen find 22 auf deutschen holländishen Handelsschiffen, den Kriegbschiffen

389 auf Kriegsschiffen ae stehen Deutschland mit 140 Stellen, Rußland mit 126 Stellen oben an; es folgen die Ver- einigten Staaten von Amerika mit 43, Schweden mit 19, Oesterreich- Ungarn mit 17, Holland mit 10, Norwegen mit 8, Argentinien mit 6, Dänemark, Spanien und Brasilien mit je 5, Griechenland mit 3, Hinter- i An fahrbaren Militärstattionen hat Telefunken bis jeyt 54 vollständige Systeme für verschiedene Staaten geliefert; Staaten von Amerika 8, für China 6, für England 4, für Oester- reih-Ungarn 4 und für sechs andere Staaten je zwei Stellen. Befondere Aufmerksamkeit Regierung Telefunken mit der Einrihtung von aht öffentlichen Stationen mit einer Reichweite- von 300 bis 403 km über See beauftrazt hat; die Zentralstation in der Nähe von Habana auf dem Fort Cabaño wird mit einer Reihweite von wentgstens 15900 km ausgestattet werden. In der Beurteilu fremden Ländern, wte

daß die

der Verbreitung bes deutschen Systems in 1 1gland, Frankreich, Italten usw berücksihtigen, daß dort natürlich die etnheimishen Gese vorz¡ugt werden; das deutsche System kann dort nur allmählich voi- dringen und festen Fuß fassen, wenn es sih dauernd als überlegen erweist. Unter allen Umständen wird aber der Wettbewerb in bezug auf dieses ebenso neue als wihtige Vorkehrsmittel den wohbltätigen Einfluß ausüben, daß die Ginrichtungen im Interesse von Handel und Schiffahrt und der Sickerbeit zur Sce die tunlichste Vervollkommnung

Außerdem wurden am Markttage

Durcchschnitté- Am vorigen

nah überschläglider Schägung verkauft Doppelzentierx

Doppelzentner (Preis unbekannt)

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b C3 C S

El y -_ 2 Der Durch\&nittäyreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berehne* Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in dea lezten sechs Spalten, daß entspr-chender Bericht fehlt

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrung®- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Lolkskrankhbetien

(Au3 den „VersffentliHungen des Kaiserliden Sesunddeitsam15" Nr. 21 vom 12. Juni 1907.)

In Diedda sind vom 13. bis 19. erkrankungen nicht gemeldet worden ; Im ganzen wurden dor kranfungen und 353 Todetfälle Mitteilung vom 6. Juni ein Pestfall festgestellt worden.

Z«folge einer Mittzilung vom 14. Mai ift die Aud in Jamrud und Umgebdurg

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n Basfra ist zufolge etner

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Afghanistan. Pest in Jelalabad aufgetieten. jowie unter den sogenannten unabbängigen Stämmen, etgentlidhen Arghaniftan und Indien do» De Ginschledduag die Seuche namentlich in

die Vereinigten

das Bergland zwischen dem wohnen, sollen Pesterkrankungen vorgekommen tein scheint aus dem Punjab erfolgt zu fein, wo Delhi und Amritsar wütet.

Britis- Ostindien Präsidentschaft Bombay 17 fälle) an der Pest gemeldet, davon 185 (162) in der Sta 2) im Stadt« und Hafengediet vôn Karachi, 8 (14) in dem n Verawal 35(3)) im Kaira-

cubanische

18. Mai fiad ia derx 0 Erkrankungen (und 820 Todes- di Bombay.

von Jamnagar, 10 (9) im Hafen vo Vom 22. April bès 10. Mai fîiad n Honolulu 9 Personea an der Peft gestorden.

Pest und Sdolera, In Kalkutta

Hawatische

ftardea vom W. ApU bis 4. Mai 344 Per‘onen a1 der Pest und 35 an der Cholera, U M oul mein 4l und 1

British- Ostindien