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schen Könige vollzogen wurde, ein national-patriotisches, historisch gerehtfer- |
tigtes Juteresse. Die Restauration des Domes wird mit dem Chore (Pres- byterium) angefangen, in welcher sich mehrere interessante Monumente berühnms- ter Primate, z. B. der Kardinäle Pazmann, Losye Lippay y Szelepcheny/, Széchény, Kollonich und des sächsishen Prinzen Christian August befinden. Auch enthält dieser Raum die zahlreichen Grabmonumente der Familie des
Grafen Palffy. Was die künstlerishe Ausstattung betrifft, so soll dieselbe in |
polychromischer Weise stylgereht durchgeführt werden. Jn ‘dieser Weise zeigt die Anordnung der Baupläne in den Gewölbekappen zwischen den Rippen
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die mannigfaltigsten Ornamente in reichér fFarbenpraht. Die auf Gold ge- | malten- Bordüren begrenzen- die -Gewölbslächen und ziehen sih in harmonlt- |
{er Verbindung um die Laibung der Fenster herab, um sih bei dem unter
dieselben hinlaufenden Kaffgesimse zu vereinigen und so die kfahle Mauerfläche |
in einfacher Zierde mit dem prächtigen Gewölbe in Einklang zu stellen. Der
unter dem Gesimse befindlihe Wandtheil wird aber in der Altarnische, dem |
Raum für das Allerheiligste , noch besonders mit s{hwerein Goldbrokat be- |
deckt. Der zunächst zu restaurirende Chor enthält neun große Fenster , die
sämmtlih mit dem bunten Farbenteppich reicher Glasmalerei versehen wer- | Der neue Hochaltar hat einen Unterbau aus Marmor , der | Aufbau aber isst aus Bronze mit Emailbildern geshmückt. Am Tabernäkel, | welcher mit einem prachtvollen Baldachin überbaut wird, find zwei Engel | angebracht, die die Krone des h. Stephan emporhalten und fo auf sinnige | und zugleich künstlerish gelöste Weise den Namen und die Bestimmung des |
den sollen.
ganzen Domes bezeichnen.
— Aus einer Geschichte der Post und postalischen Einrichtungen | in Rußland von Fabricius entnehmen wir, daß die ersten Posteinrich- | tungen daselbst von Alexei Michalowitsh angeordnet wurden. Sie war | ein Zarisches Regal, ebensowenig zugänglich der Bevölkerung als nußbringend |
dem Reiche. Sie gehörte zum Ressort des Possolsky - Prikas oder der Ge- \andtschaftsbehörde, so daß auch an diesen Prifas jedesmal die Bitte gerich- tet werden mußte, eben so wie an den Zaar, wenn man die Erlaubniß zur Benußung der auf verschiedenen Punkten des Reichs gehaltenen Postpferde nebst einem kleinen Fuhrwerk erhalten wollte. Mit dem ursprünglichen Ressortverhältniß der Post hing die Einrichtung zujammen , welche sich sehr lange erhalten hat, daß die Beaufsichtigung der ausländischen Tagesblätter
dem Possolsky - Prikas oblag. Denn die Beförderung der Zeitungen und | Journale stand von Anfang an unter besonderer Aufficht der Postverwal- |
tung. Da nur von ausländischen die Rede war oder sein konnte, fo dien- ten diéselben zuvörderst der Regierung dazu, um zu erfahren, was im übrigen* Europa vorging, wenn sie auch nur für die in Moskau lebenden Ausländer bestimmt waren und von diesen bezahlt wurden. Die erste fremde Qeitschrift , welche 1631- über die russische Grenze gelangte, war die?» Ham- burgische ordentliche Postzeitung«.
Statistishe Mittheilungen.
die Staatssteuern 448,523 Thlr., mithin die Gesammtsteuern 800,313 Thlr. betrugen. Die individuelle Quote pro Kopf stellt sih für die Kommunal- steuern auf 2 Thlr, 28 Sgr. 3 Pf., für die Staatssteuern auf Z Thlr, 22 Sgr. 6 Pf., im Ganzen auf 6 Thlr. 20 Sgr. 9 Pf. Die Armen- pflege (exkl. Kosten der Armen - Freischulen) erforderten 1863 einen Auf- wand von 235,250 Thlrn., oder pro Kopf der Einwohnerschaft 1 Thlr. 29 Sgr. Werden die Kosten der Armen - Freischulen (31,496 Thir.) und. die Kosten der auswärts für städtische Rechnung verpflegten Ge- meinde-Angehörigen (1024 Thlr.) hinzugerechnet, so stellt sih die Gesammt- Ausgabe für das Armenwesen pro 1863 auf 267,730 Thlr. oder pro Kopf auf 2 Thlr. 17 Sgr. 2 Pf. Die Armen-FFreishulen hatten 5115 Zöglinge. Jeder derselben kostete mithin im Durchschnitte 6 Thlr. 4 Sgr. 6 Pf. Die Gebäude - Aufnahme Behufs Veranlagung der neuen Gebäudesieuer er- gab 698 steuerfreie und 11,798 sgperpslidtige Gebäude. Von letzterer Ziffer fallen 9771 auf die Gebäude zu Wohn- und 2027 auf Gebäude zu gewerb- lichen Zwecken. Erstere sind zu 4 pCt. des Nuzungswerthes und leßtere zu 2 _pCt. dessclben angeschlagen. Im Ganzen waren in Cöln 12,496 Ge- bäude vorhanden , exkl, jedoch die in den leßten zwei Jahren neu erbauten und deshalb noch steuerfreien. Die Summe der Prin- zipal - Gebäudesteuer wird im Jahre 1865 betragen: a). von den Wohn- gebäuden 82,846 Thlr.; b) von den Gebäuden für gewerbliche Zwecke 2923 Thlr., im Ganzen also 85,769 Thlr. Jm Jahre 1864 betrug dieselbe Steuer nur 66,021 Thlr. Die eingetretene Erhöhung stellt sih demnach auf ungefähr 30 pCt. Was den Schulden-Status der Stadt anbe- langt, G ist derselbe gegenwärtig mit einer Kapitalschuld von 2,206,504 Thlrn. belastet. Hiervon wurden in lehterer Zeit neu kreirt 78,900 Thlr. ; früher vorhanden waren 2,127,604 Thlr. Diese lehtere Summe theilt sich, wie folgt: a) ältere Schulden 85,879 Thlr. ; b) Ein-Million-Thaler-Anleihe (aus 1849) 892,000 Thlr.; c) Hospital-Bauschuld 354,425 Thlr.; d) An- leihe von 750,000 Thlrn. (aus 1856) 643,700 Thlr. ; e) Gürzenich-Bauschuld 143,200 Thlr. ; f) diverse Passiv-Kapitalien 8400 Thlr. Die Activ-Kapita- lien der Stadt betragen zur Zeit 171,339 Thlr.
Karlsruhe, 5. Januar. Die »Karldr. J.« ist in der Lage, den Schlußbericht über die Wahlen für die Ortsschulräthe geben zu können. Es betheiligten sich im Ganzen für 1106 kathol. Schulen von 132,915 Berechtigten 35,996 oder 2708 pCt. Wähler, 546 evang, » » Adl 2A » 21,102.» D065 PTt, .»
ÁT israel. » » 21299 » 1,101.0. D202 O. 7 1679 Schulen von 209,291 Berechtigten 64,321 oder 3074 pCt. Wähler.
New-York. Die Berichte über die leßte Präsidentenwahl lie- gen endlich vollständig vor. Es ergiebt sih aus ihnen, daß die zu Anfang genannte Stimmenmehrheit von 400,000 zu Gunsten Lincoln's der Wahrheit am nächsten kam. Für Lincoln stimmten 2,185,502, für M'Clellan 1,775,200 Wahlberechtigte; bleibt also eine Majorität von
407,302 Stimmen. Die einzigen Staaten, in welchen Lincoln gesclq.
gen wurde, waren New-Yersey (60,723 für Lincoln gegen 68,024 für E | M.Cl.), Kentucy (26,592 gegen 51,478), Delaware 8155 gegen 8767. Harte
Kämpfe seßte es ab in dem Staate New-York, 368,735 für L. gegen 361,98 für M. Cl, in- Pennsylvanien- 296,391 gegen 276,316, Connecticut 44,691 gegen 42,285, New-Hampshire 34,382 gegen 32,200. Einen der entscheidend, sten Siege errang Lincoln in Massachusetts, 126,742 gegen 48,745. Jy dem früheren Bollwerk der Sklaverei im Norden, Maryland, hatte Lincoln im Jahre 1860 nur 2294 Stimmen erhalten, jeßt aber 40,153; so hat sig auch in Missouri die Zahl der ihm günstigen Stimmen von 17,028 auf 71,192 erhoben.
Gewerbe- und HandelSnachricwten. Jn dem Zeitraum vom 16. bis 30. November 1864 wurden |
Steinkohlen, Transport- | Braunkohlen
j weise und Coalks,
Torf Brennholz Klaftern. 6205: |
|
Tonnen. 31318
114789 146107
in Berlin ein- geführt: | "zu Wasser i auf den
Eisenbahnen — | 39
10636
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E L 4 , , (° , ( H "” (cki e ” E — Die Königliche Regierung zu Posen hat unlängst folgende öffent-
liche Bekanntmachung erlassen :
»Zur Nachachtung der Orts-Polizei-Bebhörden in unserm Bezirk sowie zur Vermeidung von Contraventionsfällen Seitens des betreffenden Publi- fums machen wir darauf aufmerksam, daß das Suchen von Versicherungen
Seitens der Agenten der Versicherungs-Gesellschaften im Umherziehen ®
unzulässig ist und eintretenden Falls auf diesen unerlaubten Ge-
werbebetrieb die im §. 26. des: Hausir - Regulativs vom 28. April E
1824 angedrohte Strafbestimmung Anwendung findet. — Das Gewerbe
der Agenten von Versicherungêgesellschaften is lediglih ein stehendes Ge: werbe und dürfen nach Maßgabe des Reskripts der Königlichen Ministerien F | des Jnnern und ‘der Finanzen vom 6. August 1840 Gewerbescheine zum | umherzichenden Betrieb von Agentur - Gesellschaften Überhaupt nicht ertheilt | werden. — Wer aber umherziehend ein Gewerbe betreibt, ohne sich über F | L Man Pa AeN T As für das laufende Jahr aus: | wveijen zu fönnen, hat die Jahressteuer im hs zuz nd Cöln, 8. Januar. Aus den Mittheilungen, welche die »yKöln. Ztg.« | y E Jahressteuer im höchsten Say nachzuzahlen und * über den städtischen Haushalts - Etat Cölns macht, entnehmen wir, daß die | für 1863 aufzubringende Kommunalsteuer in runder Summe 391,790 Thlr, | | findet, hat auch das Königliche Obertribunal in dem Erkenntniß vom 25.
außerdem den vierfachen Betrag - derselben als Strafe zu entrichten. Daß diese Strafbestimmung des §. 26 des Hausir - Regulativs vom 28. April 1824 auf Agenten, welche umherziehend Versicherungen suchen, Anwendung
Gebruar pr. (Justiz-Ministerialblatt pro 1864 S. 126) anerkannt. Gleicher- weise haben oie Königlichen Ministerien der Finanzen, für Handel 2c. und des Jnnern aus Anlaß der Anträge mehrerer Handelskammern, die Auê-
| dehnung des Agenturbetriebes auf das Aufsuchen von Versicherungen im — | Umherziehen im Wege des Gesehes herbeizuführen, unter Nichtanerkennung =
des Bedürfnisses hierzu neuerlich wiederholt dahin entschieden, daß die Un- zulässigkeit und Strafbarkeit des Suchens von Versicherungen im Umher- ziehen nach wie vor fortbestehe.
Aus Swinemünde wird der »Osts. Ztg.« unter dem 7. geschrieben:
»Der gestern gefallene Schnee hat auch die Landstraße für Schlitten prakti cabel gemacht und is in Folge dessen auch die Fuhrgelegenheit für Güter
nach Stettin billiger geworden; die Eisbahn des Haffs dürfte für schwere | Lasten jet für vollkommen sicher- erachtet werden können. Mit der Ver
ladung hier eingetretener Güter nah Stettin zum Saye von circa 10 Sgr.
pr. Ctr. ist heute bereits vorgegangen; die Fuhrleute nehmen ihren Weg
via Cammincke und quer über das kleine Haff. «
Be Die Vorarbeiten zum Bau der Eisenbahn von Breslau über Oels, Oftrowa bis zur polnishen Grenze sind, der »Patt. Ztg. « zufolge, beendet. Die Strecke beträgt 142- Meilen, das Bau-Kapital
is auf 4,750,000 Thlr. veranschlagt, das Unternehmen soll durch Actien
Zeichnungen ins Leben gerufen werden. Die Zeichnenden sind nur gebun
den, zu zahlen, wenn der Bau und die Verwaltung der Bahn in die Hände | | von Männern gelegt wird, welche die nöthigen Garantieen bieten; wenn" der Grenz-Bahnhof nach Ostrowa gelegt wird und die Bahn von der Grenze EA
ab bis Warschau weiter geführt wird.
— In Artern hat sich am 5. d. M. eine Actiengesellschaft zum Bau E gewählt und F
einer Zucker-Fabrik gebildet. Der Verwaltungsrath ist der bindende Kontrakt aufgenommen. Die Actien 120 (à 1000 Thlr,
sind vergeben; auf jeder Actie rubt die Bestimmung, 10 Morgen Quer [F rüben zu bauen, Eine ähnliche Fabrik ist bei Sangerhausen in baldigt [F | Aussicht genommen.
— Wie die »Köth. Ztg.« erfährt, ist es jeht ziemlich gewiß, daß dit Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft auch den Bau der Halle-So' rauer Eisenbahn (Halle-Torgau-Kottbus 2c. mit einer Zweigbahn nad
Guben) übernehmen wird. Die Bahn soll in der Ausführung keine sonder F
lichen Terrainschwierigkeiten darbieten und daher nicht erheblich kostspielig sein. Wegen des Baues der allerdings höchst wichtigen Gotha-Göttin- ger Eisenbahn soll dem Vernehmen nach am vorigen Sonnabend, del T. d. M., in Leipzig eine Konferenz zwischen Vertretern der Thüringischen und der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn stattgefunden haben. So viel über deren Ergebniß verlautet; sei Seitens der Thüringischen Eisenbahngesellschaf geringe oder gar keine Neigung vorhanden, den Bau der auf preußischen! Gebiete auszuführenden Strecke dieser Bahn zu übernehmen.
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— Auf der Steinkohlengrube - »Karolinenglück« zu Bochum wourde m April v. J. ein neues fünffüßiges Steinkohlenflösß aufgeschlossen und mit dem Namen »Düppelflöß« belegt. Einige Monate später durhfuhr man in dessen Nachbarschaft ein anderes neues Flöh von 44 YJoll reiner Koble und dieses erhielt den entsprechenden Namen »Alsenflög«.
— Der Gebrauch, größere bergmännische Arbeiten an Unternehmer zu verdingen, scheint, wie die »yElberf. Ztg.« aus Bochum meldet, sich mehr und mehr einzuführen; neuerdings is wieder eine bedeutende Querschiags- arbeit auf der Zehe Vollmond an den Engländer Hope vergeben worden. Auf der Zeche Prinz von: Preußen hat derse[be Unternehmer kürzlih Gesteins- arbeiten Übernommen.
— Die »Elberf. Ztg.« bringt eine Uebersicht von der im Jahre 1864 in Düsseldorf stattgefundenen Anfuhr von Crapp, Garancine, Twiste und wollen Garn , wonach von seeländischem Crapp eine Anfuhr von 99 Fässer, von Avignoner von 307 Fässer, von Garanc und Fleur von 1589 Fässer, von Twisten von 53,046 Ctr., von wollen Garn von 595,625 Ctr. stattfand. Die »Elberf. Ztg. « macht dabei auf folgende charakteristische Erscheinungen aufmerksam: 1) Nachdem die Ausfuhr von Seeländer Crapp in den Jahren 1852 bis 1854 noch ziemlich bedeutend war, hat dieselbe seitdem fortwährend abgenommen und isst solche in den leßten Jahren fast Null. 2) Die Anfubr von Avignoner Crapp hatte sich bis einschließ- lich des Jahres 1862 auf einen gewissen Durchschnitt behauptet, doch hat dieselbe für die legten beiden Jahre einen bedeutenden Ausfall aufzuweisen, welcher mit Evidenz konstatirt, daß der Konsum diesen Rohstoff verläßt. 3) Dies, Anfuhr von Garancine is dahingegen in fortwährender Steigerung begriffen, und beträgt während der leßten 4 Jahre, - nämlich von 1861 bis 4864, das Doppelte der 4 Jahre von 1852 bis 1855, und muß dieses um so mehr ins Auge fallen, als im Ganzen der Konsum von Crapp, Garan- cinen und Fleurs, in Folge der Baumwoll-Kalamität, ganz bedeutend ab- nehmen mußte. 4) Nachdem die Anfuhr in Twisten in den Jahren von 1852 bis 18959 einen ziemlich gleichmäßigen Durchschnitt ergiebt, nahm die- selbe in den beiden Jahren 1860 und 1861 bedeutend zu, und giebt nach- träglich Zeugniß von der blühenden Geschäftsperiode dieser Zeit. Die Durchschnitts-Einfuhr der leßten 3 Jahre 1862 bis 1864 ergiebt dahingegen nur circa die Hälfte der Durchschnitts - Einfuhr der Jahre 1860 und 1561 und weist dieselbe deutlich den Einfluß der Baumwoll - Krise nah, — Hierbei darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, daß die Anfuhrliste den Steuernachweisen entnommen wurde, «und daß die Anfuhr von inländischen Garnen (vom Zollverein) darin nicht einbegriffen ist. 5) Die Anfuhr von wollen Garn hat eine fortwährende Steigerung. verfolgt und hat sich mehr wie versechsfacht im Vergleich von 1862 gegen 1864, stark verdreifacht von 1853 gegen 1864, und knapp verdreifacht von 1854 bis 1858 gegen 1864. Wir erkennen auch in diesen Erscheinungen den Einfluß der Baumwollkrise, indem die baumwollenen Fabrikate durch wollene erseßt wurden, und bestätigen diese Zahlen außerdem noch den blühenden Geschäfts- gang, dessen sich verschiedene Fabricationszweige von Elberfeld und Barmen in den leyten Jahren zu erfreuen hatte.
— Aus M.-Gladbach wird der »Elberf. Ztg.« geschrieben: »Durch den Vorgang des Herrn Dolfus in Mülhausen aufmerksam gemacht, haben die Tnhaber eines hiesigen Etablissements bei angestellten Recherchen gefun- den, daß u, a. eine ihrer Fabrikarbeiterinnen nach der Niederkunft sehr bald wieder zur Arbeit gekommen ist und seit dieser Zeit ihre frühere Gesundheit verloren hat. In Folge dieser Beobachtung haben die Fabrikherren im Ein- verständniß mit dem Vorstand der Krankenkasse ihrer Fabrik folgenden Zu- say zu den Bestimmungen dieser Krankenkasse beschlossen: » Verehelichte Fabrik- arbeiterinnen sind verpflichtet, nach ihrer Niederkunft für die Dauer von sech{s Wochen zu ihrer und des Kindes Pflege von der Arbeit zurück zu blei- ben; es wird ihnen für diese Zeit die Hälfte ihres bisherigen Lohnes von den Fabrikherren, die andere Hälfte gleich den erkrankten Arbeitern aus der Krankenkasse der Fabrik gezahlt. Für diesen Zeitraum is} ihnen nux die leichte häusliche Arbeit gestattet und sind sie jeden Anspruchs auf fernere Unterstühung verlustig, so bald sie mit andern, z. B. Gartenarbeiten „ be- troffen werden. — Es i} wohl keine Frage, daß dieser menschenfreundliche Beschluß die Genehmigung der Königlichen Regierung erhalten wird, und wir veröffentlichen denselben mit dem Wunsche, daß dieser Vorgang allge- meine Berücksichtigung und Nachfolge finden werde. Anstand, den uns privatim mitgetheilten Namen der menschenfreundlichen und einsihts8vollen Firma, die vorstehendes Beispiel gegeben hat, zu ver- öffentlichen: es sind die Herren Wolff, Schlafhorst und Brüel in Gladbach. «
— Die » Trierer Ztz.« fchreibt: Einen interessanten Beitrag zur Geschichte des Fremdenverkehrs in Trier dürfte die Mittheilung liefern, daß im verfllossenen Jahre 11,252 Fremde hier übernachtet haben. Hält man gegen diese Zahl die von früheren Jahren, z. B. 1858 36,409, 1859 33,521, 1860 29,464, 1861 26,662, 1862 20,659 1863 12,354, so kann man sih ungefähr einen Begriff von der Jndustrie, dem Handel uud dem Verkehr der Stadt Trier machen, zuglcih aber auch Aufklärung erhalten über die gepriesenen Früchte unserer Eisenbahnverbindung.
— Eine Anzahl von etwa 30 Stabeisenproduzenten, unter ihnen auch Vertreter weit entlegener Hütten, war am 7. d. M. in Düsseldorf ver- sammelt, um in weiterem Verfolg der am 1. November v. J. in Witten gefaßten Beschlüsse über eine fernere Erhöhung der Stabeisenpreise zu be- rathen. Der Preis für 1000 Pfund war in Witten um 2 Thlr. erhöht. Von der Erwägung ausgehend, daß dieser Aufschlag weiter nichts sei, als der Mehrkostenbetrag von 1000 Pfund Roheisen und der zur Production dieser erforderlichen Kohlen, daß also, da zur Production von 1000 Pfund Stabeisen etwa 1500 Pfund Roheisen erforderlich sei, ein weiterer Aufschlag nöthig werde, beabsichtigte man eine weitere Preiserhöhuig von 1 Thlr. zu beschließen. Nach längerer, ‘von Herrn Gustav Arndt aus Dortmund geleiteter Debatte, die zu keiner Einigung über den Hauptgegen- stand führte , einigte man sich dahin, auf den 11. März ‘dieses Jahres eine Versammlung: nah Cöln zu berufen. Bis dahin werden die meisten Schienenlieferungen “ eutrirt, und da manche der Jn- dustriellen zu Gunsten dieser Lieferungen ihre Stabeiseiproduction beschrän-
ken, so nahm man an, daß es sich bis dahin entschieden habe, ob diese Be-
schränkung einen steigernden Einfluß auf die Preise ausüben werde. Es
Wir nehmen keinen *
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wurde ferner die Frage angeregt, ob man zur Skeüerung der Unsitte, daß die Zahlungen der Abnehmer so oft in langsichtigen und auf Nebenpläte trassirten Wechseln geschähen, nicht einen Beschluß fassen wolle. Da die Versammlung einstimmig zu der Ansicht zu neigen schien, daß diese Frage schon in Witten genug erörtert“ fei und dieselbe im Allgemeinen-auh-kaum gelöst werden könne, weil dabei allzuspezielle individuelle und lokale Ver- hältnisse und Juteressen ins Auge gefaßt werden mußten, so wurde kein Antrag gestellt. Wie die »Düsseldorf. Y.«, der diese Mittheilung entlehnt ist, vernimmt, haben sich hinterher einige Produzenten von Draht und Qua- litätgeisen privatim zu einer weiteren Steigerung ihrer Fabrikate geeinigt. Die in Witten beschlossene Erhöhung der Blechpreise hat bereits seitdem zu einer weiteren Steigerung dieses Fabrikats geführt. : |
Vom Niederrhein schreibt der » Berggeist «: »Eine brennende éFrage, welche die englische Eifenproduction aus dem alten in das neue Jahr übernimmt, sind die Arbeitslöhne. Wie sie ihre Lösung finden wird , wer kann es wissen? Aber von ihrer weittragenden Bedeutung sind die engli- schen Jndustriellen tief durchdrungen, und so waren am 22sten v. Mts. in Birmingham dic Werksbesiger von Süd - und Nord - Staffordsshire, von Yorkshire und den Norddistrikten zusammen, um den Gegenstand einer Er- örterung zu unterziehen, Jn der Versammlung wurde betont, daß man zur Zeit der jüngsten Ermäßigung der Eisenpreise den in den Gruben und bei den Hochöfen beschäftigten Arbeitern eine Verkürzung der Löhne angesagt habe. Es wurde hervorgehoben, daß die Werks- besiger den durch die Preisreduction verursachten Ausfall unmög- lich ‘allein tragen fönnten, und bes{loß sonach die Versammlung einstimmig , daß den Hüttenarbeitern eine Erniedrigung der Löhne angezeigt werdey die mit dem 15. Januar 1865 zu beginnen habe und für die Puddler 1 S. pro Ton und für die Walzwerkarbeiter 10 pCt. betragen solle. Man sieht begreiflicherweise der Wirkung dieses Beschlusses mit Span- nung entgegen. Jn Staffordshire ist in der That die Lage der Eisen- industrie sehr mißlich, und obwohl Produzenten von einer abermaligen Preisreduction nichts wissen wollen, so ist es doch möglich, daß eine solche in dem Quartal - Meeting durchgeht. Jm Inlande ist die Nachfrage so zu sagen Null, und gleich knapp gehen die Ordres für Amerika und den Kon- tinent ein. Nicht so gedrückt sieht es in Wales aus, obgleich Letzteres folgen müßte, sobald man sich in Staffordshire über cine Herabsezung der Preise einigte. Die Frage der Arbeitslöhne drückt nun schon seit erheblicher Zeit auf die englische Eisenindustrie, und es ist nicht abzusehen, wann und wie diese Misere ein Ende nehmen wird, wenn nicht die Eisenpreise erheblich steigen. Dazu is aber bei der überall erwachenden und durch die Handelsverträge der Neuzeit , deren System sich bald ale Kulturstaaten Europa's angeschlossen haben werden, zu immer neuen Anstrengungen angespornten Konkurrenz wenig Aussicht vorhanden. Der durch verhältnißmäßige Theuerkeit der Lebensmittel in England und höhere Ansprüche seiner Arbeiter an Lebens- genuß bedingte höhere Lohnsaß der englischen Production wird dieser die Konkurrenz nit dem Auslande immer mehr erschweren. Nicht viel besser scheinen die Verhältnisse in Schottland zu liegen. Nach dem Berichte von Robinows und Marjoribanks in Glasgow vom 29, Dezember 1864 war der Preis des Rodeisens auf 49 Sh. 3 Pce. per Ton gesunken, während die Productionskosten frei an Bord Gla8gow sich auf 52 Sb. stellten. Wegen Nachfrage in andern Productonszweigen aber war an eine Herab- sezung des 4 Sb. 6 Pee. betragenden Arbeitslohnes z. J. gar nicht zu denken. Diesen Kalamitäten des gefürchtetsten Konkurrenten gegenüber ist unsere einheimische Eisenindustrie in einer vortrefflichen Lage, da unsere Arbeiterverhältnisse im Wesentlichen normal sind und voraussichtlih auf einige Zeit bleiben werden. Es is} nicht daran zu zweifeln, daß sie aus diesen für sie glücktlihen Verhältnissen den größtmöglichen Nußen zu ziehen suchen wird. Daß sie mit der ausländischen, insonderheit der großbritanni- hen, zu konkurriren vermag, geht u. A. aus einem der Trierschen Zeitung entnommenen Beispiele hervor: Die bei Saarbrücken belegene Burbacher Eisenhütte hat schon vor längerer Zeit eine Schienenlieferung nah England entrirty die allerdings. dur eine kleine Kohlenbegünstigung der Königlichen Bergbehörde unterstügt ist. Neuerdings aber hat sie bei einer Schienensub- mission für Holland von 4800 Tonnen, bei welcher 4 belgische Hüttenwerke die Preise auf 178—179 Fr. per Tonne gestellt hatten, ihrerseits den Preis von 206-7 Fr. frei Amsterdam offerirt. Diese deutsche Konkurrenz gegen- über den "meistbegünstigten Werken - des Auslandes hat in England und Belgien großes Aufsehen erregt.
Telegraphisehe Witterengsberichte.
Baro- | Tempe- meter, ratur. s Wind.
Stunde. Ort. Paris, Réau- Linien. mur.
Allgemeine Himmels- ansicht.
Beobachtungszeit.
Ausw anti ge Stationen. 10. Januar. 8, Morgs.| Paris ….... „4 338,9 1,0 S., schwach. bedeckt. » Brüssel 336,3 9,4 SSW., schwach. |sehr bew., Zeitweise Regen. bedeckt. bedeckt, | gestern Reg. Petersburg... |' 336,3 SSW., stark. bedeckt. Riga 328,3 5 W., sehr stark. bedeckt. 329,2 : SW., sehr stark, | bedeckt. 329,0 i SW., mässig. bewölkt. Stockholm ..| 328,1 W., mässig. heiter, # am 9. er. Maximum +3,2 “s Minimum 1,00. S., lebhaft. Regen. SW., schwach. bedeckt. SW., schwach. {sehr bew. NNW., schwach, | fast heiter.
Haparanda... | 324.6 |- t N., mässig. Helsingfors .| 329,2 |W., mässig.
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