136
Dinge, die er in. seinem Lande brauchen kann, zu unterrihten, und war besonders durch die Kaiserliche Druckerei und den elektrischen
Telegraphen überrascht.
Der bekannte inesishe Generalissimus , Kriegsminister und General «Gouverneur der Provinzen, Kiangsu, Kiangsi und Anhwei, Tsengkwofan, ist nah Kiangpch abgegangen, um einen dort ausgebrochenen Aufruhr zu unterdrücken. Auch an anderen Punkten zeigen sich neuerdings aufständische Bewegungen, welche die Mandarinen jeht, nachdem das englische und das französische Kon- tingent aufgelöst, s{hwerer bemeistern werden. Dagegen lauten die Nachrichten aus Japan fortwährend günstig und die feste innere Or- ganisation des Reiches hat auch die neuesten Prüfungen mit Erfolg bestanden. Das britische Geschwader sammt den Landtruppen be- findet sich noch in der Bai von Yedo, wahrscheinlich um die Ratifi- zirung des Vertrages abzuwarten.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.
Paris, Donnerstag, 12. Januar, Vormittags, Der »Moni- teur« meldet; daß der Bischof von Moulins am 8. Januar in der Kathedräle der Encyclica selbst in den nit zur Veröffentlichung autorisirten Theilen verlesen hat. Der Bischof wird daher auf cinen vom Kaiser genehmigten Bericht des Kultusministers wegen Ueber- schreitung seiner Amtsbefugnisse vor den Staatsrath verwiesen.
Turin, Mittwoch, 11. Januar, Abends. Der Bericht der parlamentarischen Auëschusses, welcher \sich mit der Untersuchung des Turiner Vorfälle gelegentlich der Publizirung der September-Con- vention befaßt, gelangt zu folgender Entscheidung: Indem der Un- tersuhungsaus\{huß den richterlichen Behörden es anheimgebe, das Verhalten der öffentlichen Sicherheitsbeamten zu würdigen und zu bestrafen, wenn dies erforderlich sei, äußere er seine Ansicht dahin, daß es aus den Ereignissen nicht hervorgehe, in wiefern sie in Folge von Provokationen, welche dieselben rechtfertigen oder entschuldigen könnten, stattgefunden, und daß \sich auch die Minister in ihren Maßnahmen von der Beobachtung der Gesetze nicht entfernt hätten. Der Aus\{chuß beklage es, daß die Regierung bei dieser Gelegenheit nicht die erforderliche Einheit in der Handlung, Energie und Vor- sicht an den Tag gelegt habe, und daß die Nation daher über den wahren Sachverhalt der Turiner Ereignisse getäuscht sei.
Kunst und Wissenschaft.
Die Ausgabe der bereits im vorigen Herbste als druckfertig angekün- digten »Geschichte von Graudenz « nach archivalischen Quellen is, wie der dortige »Gesellige«a meldet , vertagt , da die Erwerbsverhält- nisse gegenwärtig eine günstige Aufnahme nicht erwarten lassen. Der Ver- fasser Herr Fröh li ch benußt die Gegenwart zu Forschungen nach Ma- terialien für die Kreisgeschichte des Schwezer Kreises, hat vor Kurzem das Pelpliner bischöfliche Archiv nochmals einer genauen Durchsicht unterzogen und dabei 5 Bände Schwetßer Judizialbücher vom Jahre 1668 ab, anschei- nend zahlreiche Transsumte enthaltend, und andere für die Rechtsgeschichte der ehemals polnischen Lande Preußens äußerst wichtige Manuskripte auf- gefunden.
Statistisbe Mittheilungen.
Die Volkszählung am Z. Dezember v. J. hat ferner nah vor - läufigen Ermittelungen ergcben :
im Negierungs-Bezirk Königsberg:
für Königsberg i. Pr. eine Civilbevölkerung von 94,796 Seelen und zwar 87,933 Evang.,, 91 Mennoniten, 2854 Katholiken, 1 Griechisch- Kath., 897 Dissid., 3020 Juden. Die Militagir- Bevölkerung ist noch nicht festgestellt. Seit 1861 hat die Bevölkerung um 7704 Seelen, d. i, beinahe um 9 pCt,, sich vermehrt. Von 1858 bis 1861 vermehrte sich die Bevölke- rung von 81,794 auf 87,092 oder um 5298 Seelen;
im Regierungs-Bezirk Bromberg:
für Schneidemühl 35 Seelen weniger als 1861 und einschlicß- li h des Militairs 7110 Einwohner, indem im Verlaufe der drei Jahre, wie der »Pos. Ztg.« berichtet wird, eine Reihe von Auswanderungen vor- gekommen find ; N
im Regierungs-Bezirk Posen: und zwar im Kreise Meserigz, dessen Bevölkerung sih auf 45,413 Seelen, d. i. 1065 mehr als 1861, herausgestellt. hat, für die Städte im Ganzen 12,979 Seelen, sür das platte Land 32,434. Von den Bewohnern des Kreises siud 24,650 Evangelische, 19,288 Katholische, 142 Dissidenten (Alt- lutheraner und Baptisten), 1418 Juden. Von den Städten hatten
Betsche 1864 gegen 1805
Bentschen 1884 » 1862
Bräßz 1033 9» 1596
R aaa dr C 3066 » 4892
Alt- und Neu - Tirschtiegel 2532 » 2472
sür Wollstein: 2934 Seelen gegen 2922 1473 Evangelifche, 880 Katholische, 581 Juden.
im Regierungs-Bezirk Liegniß:
für Goldberg zufolge genauerer Angaben: 6832 Einwohner, - und
zwar 6024 Evangelische, 755 Katholiken, 32 Dissidenten und 21 Juden,
im Jahre 1861 ;
im Jahre 1861, davon |
Gegen 1861 hat sich die Seelenzahl um 154 vermehrt, aber die Dissidenten zählen 3, die Juden 9 Seelen wen iger, E für Görliy nah genauerer Zählung 30,678 Civil-Einwohner und 1347 Militairangehörige, in Summa 32,025 Seelen und zwar 29,091 Evangelische, 2554 Katholische, 61 Dissidenten, 317 Juden, 2 andere Religion. Bewohnte Grundstücke waren 102 mehr als 1861 vorhanden, für Hirschberg zufolge genauerer Angaben 9420 Civil - Einwobner gegen 8305 im Jahre 1861. Nach der »Schles. Ztg.« zählte Hirschberg im Jahre 1742: 5819 Einwohner, 1798: 6392, 1849: 7126. Von der gegenwärtigen Einwohnerzahl kommen auf die Evangelischen 7460, auf die Katholiken 1612, auf die Dissidenten 59, auf die Juden 289 Seelen, für Lüben: 4238 oder 68 mehr als 1861, für Sagan: 9495 Civil - Einwohner gegen 9068 im Jahre 1861, darunter 6929 Evangelische, 2426 Katholiken, 1 Dissident und 139 Juden; die Zahl der Militair - Einwohner beträgt 430 Seelen und hat um 40 zu genommen; Burglehn Sagan zählt außerdem 123 Einwohner (29 weniger als 1861), so daß die Gesammtzahl der hiesigen Einwohner {ih auf 10,048 (45 pCt. mehr, als bei der leßten Zählung) beläuft ; im Regierungs-Bezirk Breslau: fürGuhrau 3928 Seelen (3065 Evangelische, 774 Katholiken, 2 Dissi- denten , 87 Juden). Gegen die Zählung von 1861 ergiebt sich eine Qu- nahme von nur 15 Seelen, welche durch den inzwischen stattgefundenen Ab. gang einiger Familien auch bereits wieder geshwunden sein mag. Die Zahl der Familien-Haushaltungen beträgt 850, die der Privatgebäude 1263, darunter 5936 Privatwohnhäuser. Seit 15 Jahren, schreibt man der »Schl. J. «, hat sich die hiesige Bevölkerung stetig vermindert, : für Namslau: 4397 Einwohner, gegen 4176 im Jahre 1861 ; dar- unter 2938 Evangelische, 1219 Katboliken, 1 Dissident, 24) Juden. für Waldenburg: 7088 Civil-Einwohner, gegen 186T: 1544 mehr. Daß Waldenburg im steten Aufschwung begriffen is , schreiben die » Schles. Blâätter«, zeigen auch die vielen Neubauten der leßten Jahre ; im Regierungs-Bezirk Magdeburg: für die Grafschaft Wernigerode 20,642 Einwohner, d. i. 867 mehr als 1861. Es kamen davon auf die Stadt Wernigerode: 6582 Einwo. ner, oder 575 mehr als 1861, auf Hasserode 1746 (1861 : 1595), auf Ilsenburg 2968 (1861: 2915), i für Aschersleben: 14,511 Einwohner, und zwar 13,975 Evangel,, 264 Kathol., 117 Dissidenten, 145 Juden, gegen 13,592 im Jahre 1861, für Stendal: 8080 Einwohner gegen 7899 im Jahre 1861 ; im Regierungs-Bezirk Erfurt: für Erfurt eine Cipil-Bevölkerung von 35,450 Köpfen gegen 32,545 im Jahre 1861 ; im Regierungs-Bezirk Minden: für Bielefeld, und zwar: 1) In der Stadt Bielefeld 6481 Evan- gelische, 1180 Katholiken, 243 Juden, 2 Dissidenten, zusammen 7906. 2) In der Feldmark Bielefeld 733Z Evangelische, 572 Katholiken, 39 Juden, 2 Dissidenten, 1 Muhamedaner, zusammen T7949. Summa im Stadtbezirk 15,895 Einwohner ohne die Garnison, aus 1 Bataillon Infanterie be- stehend. Die Zählung pro 1861 ergab 13,218 mithin hat Bielefeld jet mehr 2637 Einwohner oder 20 pCt. ; im Regierungs-Bezirk Arnsberg: für Hôrde 8230 Seelen, gegen 7240 im Jahre 1861; also eine Zu- nahme von 990 Seelen. Das Amt Hörde hat eine Bevölferung von 11,972 Seelen. Qunahme seit 1861: 791, für Soest 11,396 Seelen. Daoon beträgt die Civilbevölkerung 10,817 (1861: 10/501) und die Militairbevölkerung 579 Seelen. Konfessionell vertheilt sih die Civilbevölkerung folgendermaßen: 5963 Evangelische, 4650 Katholiken, 197 Jsraeliten und 7 Baptisten. Die Zahl der Familien be- läuft sih auf 2372; L im Regierungs-Bezirk Aachen: für Stolberg (Kreis Aachen) 8700 gegen 7870 im Jahre 1861. ___— Amtlichen Nachweisungen zufolge beträgt der fünfjährige Durch- schnitt der Executionsfälle des ersten und zweiten Grades wegen Steuer- rückständen in Oesterreich, und zwar in Militair-Execution und Strafboten Niederösterreih (ohne Wien). . 66,500 Oberösterreich 9,800 Salzburg 2,900 Steiermark 216,000 Kärnten 23,500 Krain 49,300 Küstenland (ohne Triest) 88,200 Böhmen 121,700 Mähren 30,800 9/400 170,600 88,900 37,400 1,796,900 115,100 94,600 178,400 43,300 i Summa 35560 1,054,150 __— In Nieder - Oesterreich sind dem E and anbe ufolge vier Stifte: Heiligenkreuz, Klosterneuburg, Neukloster (Wr.-Neustadt) und Schotten, welche nach ‘den neuesten Ausweisen zusammen 183 Priester, 36 Kleriker und 9 Novizen, daher im Ganzen 228 Personen zählen, ferner 29 Männer- und T Grauenflöster. In den Männerklöstern leben 241 Priester, 52 Kleriker, 175 Laienbrüder, T0 Novizen, zusammen 990, in den &rauenklöstern 180 Chorschwestern, 443 Laienschwestern, 113 Novizinnen, zusammen 736 Indivi- duen, Tm Ganzen sind in den Stiften und Klöstern 2514 Ordensper- sonen. Jn Wien sind 17 Männer- und §8 &rauenklöster Unter andern zôhlen die Jesuiten zu Wien und Kalksburg 50, die Frauen vom »guten
Pfändungen
7,400 200 150 18,700 3,300 39/900 34,900 10,500 1,400 300 103,000 21,700 9,100 696,300 50,800 17,200
Ungarn
Wojwodina
Croatien und Slavonien... Siebenbürgen
| Hirten« zu Neudorf 72 Individuen.
b pre
F g, Morgs. | Paris é
Y ie
Gewerbe- und Handel8nachrichten. Jn dem Zeitraum vom 1. bis 15. Dezember 1864 wurden
E ien Steinkohlen, Braunkohlen und Coals,
Tonnen.
Transport- Torf Brennholz weise N n Berlin ein- Klaftern. geführt : zu Wasser auf den
Eisenbahnen 81271
96055 1602 5680 7282
Summa
zu Wasser E auf den aus Berlin Eisenbahnen
| ausgeführt:
Summa
Telegraphisehe Witterungsberichte,
wt
‘Tempe- | j
Allgemeine E 8 Wind. | Himmels-
ansicht. mur. l
M
: | baro- Beobachtungszeit.
meter, Get Paris.
Stunde. Linien,
A US Wat et ati Un en. 44! Jan wat:
338,1 2,2. |8., wiodsHl
336.6 O1 S., windstill
v Haparanda. .| 329,6 |—15,0 S0., schwach.
- Helsingfors .| 330,0 |— 4,2 SO0., schwach.
» Petersburg. .| 331,3 |— 6,7 NW.,, schwach.
sehr bew, bedeckt. bedeckt. bedeckt. bewölkt. bed., Regen. heiter. bewölkt, am 10. Maximum 142, Minimum | —0,9°, SW., lebhaft. heiter. SSW., sechwach, |bedeckt. SW.,, sehr schw. sélr*bed., neblig. bew., trübe,
» Brüssel .…...
Raa 4 884 9 2,8 S., mässig. 5 z« ao P L ry. ‘
Moskau …. 329,2 |— 9,7 Windstille.
Stockholm .…| 330,1 3/3 WSW., mässig.
4
{Skudesnäs .. Gröningen Helder...
Hernoesand Windstille,
| Der Sterx von Turan.
Preussische Stationen, 11. Januar.
392,Ï 2,68 [W., mässig. bedeckt, gest. Abend Regen. SW., sehr stark. |bed., Regen.
W., mässig. bedeckt. W., stark. bedeckt. W,, mässig. bedeckt. WSW., mässig. |neblig, gestern Reg. trübe, gestern Reg. trübe, gestern Regen 99. trübe. ganz bed. trübe, gestern Reg. ziem]. heit, heiter. trübe.
Memel |
334,7 F214 333,5 |, D001 | 336,8
335,6 4444
Königsberg . | DAE eros] Putbus Cöslin Stettin
Berlin SW., schwach.
MOSCN ch4 WSW., mässig.
SW., schwach, SW., schwach. SW., mässig.
Münster... | 335,1 Torgau [900.54 004,6 Breslau l 0021
| 330.1 3,32 Ratibor | 330,8 0,2 [T Ta 3,0
W., schwach. SW., mässig.
S., schwach.
#Aönigliche Schauspiele. Greitag , 13. Januar. Jm Opernhause. (10te Vorstellung.) Große Oper în 4 ten von E. Wichert, nach einer Dichtung von Paul Heyse. Musik von Richard Wüerst. Ballet von P. Taglioni. Dilruba: Frl. Lucca.
Mittel-Preije.
Im Schauspielhause. (!11te Abonnements-Vorstellung.) Heinri der Vierte. (Erster Theil.) Schauspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare, nah A. W. Schlegel’s Uebersetzung.
Gewöhnliche Preise.
Sonnabend, 14. Januar. Jm Opernhause. (11te Vorstellung.) Die Nachtwandlerin. Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Bellini. Gast: Frl. Désirée Artôt: Amine. Hierauf: Solotänze. 1) Ty- rolienne; Frls. Köbish und Giese. 2) Pas valse; Frls. Döring und Trepplin. 3) Obertas, polnischer Nationaltanz; Frl. Selling und Hr. Glasemann.
Mittel-Preise.
Im Schauspielhause. (12te Abonnements-Vorstellung.) Zum ersten Male: Edda. Drama in 4 Aufzügen von Josef Weilen. In Scene geseht vom Direktor Düringer.
Gewöhnliche Preise.
Deffentlicher Anzeiger.
Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen,
S teh r: b efi L Gegen den unten näher bezeichneten Kaufmann Joseph Gurau is F die gerichtliche Haft wegen Betruges aus §§. 241, 242, 245 des _Strafgeseß- bus beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden lónnen, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht
] betroffen worden ist. Derselbe latirt daher oder hat sich heimlich von hier
F infffernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des 2c. Gurau Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei- Vehôrde Anzeige zu machen. ite
Gleichzeitig werden alle Civil - und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht , auf den 2c, Gurau zu vigiliren , ihn Fin Betretungsfalle festzunchmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden
F Vegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadt- boigtei-Direction. hierselb abzuliefern.
Es wird die ungesäumte Erstattung Fer dadurch entstandenen baaren Auslagen und. den verehrlichen Behörden
F s Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 7. Januar 1865. li 1d Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation Il. für Vergehen. Signalement. Der Kaufmann Joseph Gurau ist 45 Jahre alt, am 20. Februar
1820 in Schermeisel geboren, jüdischer Religion, 5 Guß 3 Zoll groß, hat F hwarze Haare, dunkle Augen, \{chwarze Augenbrauen, schwarzen Schnux- Find Backenbart, rundes Kinn, proportionixte Nase und Mund, runde Ge- F htsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, gute Zähne, ist mehr schlanker als unter- F hter Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine besonderen Kenn- F ltchen,
S Le E b Vei | Gegen den unten näher bezeichneten Schiffsgehülfen Anton QYakroccki
F i in der Untersuchungsfache J. 94 de 64 die gerichtliche Haft wegen Dieb-
sahls beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden fônnen , weil er in seiner biSherigen Wohnung und auch. sonst hier nicht troffen worden ist, er latirt daher oder hat sich heimlich von hier entfernt, Ein Jeder , welcher von dem Aufenthaltsorte des 2. YZakrocki Kenntniß
hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizeibehörde An- zeige zu machen.
Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu_ vigiliren, ihn im Be- tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei- Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 9. Januar 1865.
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission 11, für Voruntersuchungen. Signalement.
Der 2c. Zakroci ist 28 Jahr alt, am 26. Januar 1836 in Graudenz geboren, katholischer Religion , 5 Fuß 5—7 Zoll groß , hat blonde Haare, blaue Augen, blonde Augenbrauen, blonden Bart, ovales Kinn, gewöhnliche Nase und Mund , ovale Gesichtsbildung , gesunde Gesichtsfarbe , vollzählige
Qâbne, ist starker Gestalt, spricht die polnische und deutsche Sprache und. hat
als besondires Kennzeichen: eine Warze am Kinn. Derselbe neunt sich bald
Lauterwald bald Lauterba c.
Steckbriefs-Erledigung Der unterm 27. Juni 1856 hinter den Tuchfabrikanten oder Fabriks- Manipulanten Eduard Stettiner aus Brünn erlassene und am 15ten Mai 1862 erneuerte Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 4 Januar 1865. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission U. für Voruntersuchungen.
Kriminalgerichtlihe Aufforderung.
Seit dem Oktober v. J. befindet sich bei uns eine Frauensperson wegen Betruges in Untersuchung und Haft, deren Angaben über ihre persönlichen Verhältnisse nah allen Seiten hin als fals si erwiesen haben. :
Sie giebt an, am 25. Juli 1820 in Müncheberg als die eheliche Tochter eines Damenhutmachers Carl Richter aus Warschau und der Rosine, geb. Ob st, geboren zu: sein, sih in Warschau 1842 mit dem Zimmer-