1865 / 23 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Qu diesem Zwecke_ist die Regierung bereit, ihre Vertreter in eine Sißung des Finanzausschusses an einem zu vereinbarenden Tage abzuordnen.«

Ueber diese Zuschrift des Staatsministeriums faßte der Aus\huß den Beschluß, Dienstag Vormittags 10 Uhr eine Sigung abzuhalten und bierzu die Minister cinzuladen.

T rie}, 24. Januar. Auf Veranlassung des Podesta traten zahlreiche Notabilitäten der Stadt zu einer Versammlung zusammen, und faßten den Beschluß, ein Comité einzusegen, welches cine Loyalitätsadresse an den Kaiser erlassen sollte. "Die Versammlung {loß mit cinem dreimaligen Hoch auf den Kaiser.

Großbritannien und Jrland. London, 23. Januar. Der Prinz und die Prinzessin von Wales sind am 20, ‘D, in Osborne angekommen, und am 21. ward in der Kirche von Whippingham die Confirmation der Prinzessin Louise (geboren am 18. März 1848) durch den Erzbischof von Canterbury vollzogen. Der Hof wird am 10. Februar oder doch ungefähr um jene Zeit nach London zurükehren.

In Leicester hat am Sonnabend eine große konservative

Demonstration ein Meeting gegen die Malzsteuer statt- |

gefunden. Hauptsprecher waren Lord Berner®, Sir Fihroy Kelly und John Manners. Resultat war eine Petition an das Parla- ment um Abschaffung der Malzsteuer.

Frankreich. Paris, 23. Januar. Bis auf eilf Prälaten baben nunmehr sämmtliche französische Erzbischöfe und Bischöfe ihr Urtheil über die organischen Statuten und das bestehende Verhält- niß zwischen Staat und Kirche kundgegeben. Die »France- druckt mit geringen Auslassungen, die »Gazette de France« und die »Uniona« die ganze Streitschrist des Msgr. Dupanloup nach.

Das » Journal de la Meurthe« meldet , daß das vom Papste ausgeschriebene Jubiläum in der Diözese von Nancy bereits begon- nen hat. Es ist das fünfte Jubiläum des Papstes Pius IX.j; das erste ward 1846 bei Gelegenheit seiner Thronbesteigung verkündet, e das hundertjährige , 1851 , das dritte 1854 , das vierte 898,

24. Januar. Jn Rochefort ist der Kandidat der Oppo- sition Bethmont mit 13,000 gegen 9000 Stimmen gewählt worden.

Spanien. Madrid, 24. Januar. Der Ministerrath hat heute beschlossen, aus der die Vorwegerhebung der Steuern fordern- den Gesehyvorlage eine Kabinetsfrage zu machen.

Jtalien. Auch das italienische Episkopat hat einen Feldzug gegen die Regierung über die Stellung zwischen Staat und Kirche eröffnet. Der erste Protestbrief, den die »Armonia« zur Veröffentlichung brachte, rührte vom Bischofe von Jvrea her, dem sofort der von Mondovi folgte. Das italienische Kabinet, das durch Vacca's Rund- schreiben bereits erklärt hatte, es werde strenge Handhabung der Ge- seße üben, hat laut dem »Diritto« den Staats-Prokuratoren Weisung ertheilt, gegen jeden Bischof und Pfarrer, der die päpstliche Encyfklica, ohne eine Genehmigung der Regierung vorzeigen zu können, von der Kanzel verkünde, einzuschreiten.

Türkei. Jn Konstantinopel haben mehrere Botschafter gegen das neue türkische Preßgesey protestirt, weil ihrer Ansicht nach dasselbe gegen die früher abgeschlossenen Capitulationen verstoße und ihre Landesangehörigen der Gesandten-Gerichtsbarkeit entziehe, wenn sie in der Türkei Journale herausgeben. —Das Dekret Kusa's, das die rumänische orzhodoxe Kirche für unabhängig erklärt, ist nun wirklich vollzogen. Eine dogmatische Scheidung soll damit nicht proklamirt sein, es handelt sich nur um Organisation und Disziplin, worin das Patriarchat in Konstantinopel künftig nichts mehr zu ent- scheiden haben soll. Eine von der rumänischen Geistlichkeit erwählte General-Synode hat dafür zu sorgen, daß die dogmatische Einheit mit der griechischen Kirche bestehen bleibt.

Dánemark. Kopenhagen, 21. Januar. Das Lands- thing erledigte an den beiden leßten Tagen die Abschnitte 5 und 6 des Verfassungs - Entwurfs. Der Finanz - Minister erklärte sich mit einem Amendement des Etatsrathes Krieger einverstanden, demzu- folge die Königliche Regierung in Zukunft Erhöhungen oder Ergän- zungen des Finanzgeseßes die Abstimmung verweigern kann. Zwei andere Amendements des Amtmanns Orla Lehmann und des Redacteurs Ploug in derselben Frage wurden dagegen vom Finanz-Minister angefohten und {ließli vom Thinge verworfen. Die übrigen von Lehmann und Krieger in Gemeinschaft gestellten unwesentliheren Amendements wurden im Einvernehmen mit der Königlichen Regierung angenommen. Ferner erklärte sich der FFinanz- Minister einverstanden mit der Lehmannn-Krieger’schen Proposition hinsichtlih der Zusammenseßung des Neichsgerichts aus den sämmt- lichen Mitgliedern des Landsthings und des Höchstengerichts. Die übrigen Amendements erklärte der Minister für unprafktisch und namentlich warnte er vor der Aunahme des Lehmann'schen Amen- dements hinsichtlich Beseitigung des Titel- und Rangwesens, so wie binsihtlih eines gegen die Ausfertigung neuer Adelsdiplome ge-

richteten Verbotes, in welcher Beziebung die Etatsräthe Mourier und Andrä, so wie der Konferenzrath Madvig mehr oder weniger den Standpunkt der Königlichen Regierung ‘billigten, Etatsrath Claussen dagegen auf die Seite Lehmanns trat.

“Die Volksthings- Abtheilung des dänischen Reichstags ließ heute cine die Entschädigung der fkriegsbeshädigten Jütländer aus e E betreffende Interpellation des Kammerrathes Jesper- en zu.

In Stockholm i} unter den Auspicien des dänischen Ge- sandten Grafen Wulff - Plessen (Bruder der Barone Karl und Otto Scheel - Plessen )" eine \{chwedis{ch geschriebene Schrift gegen den Sfkandinavismus erschienen, die u. a. die Eventualität er- örtert , daß Rußland , Preußen und Schweden einmal Über eine Theilung Dänemarks einig würden. Rußland würde dann Finnmarken erhalten, auf das es {hon lange lüsterne Blie geworfen hat, Schweden die dänischen Jnseln an sich nehmen und Preußen Jütland. Jn einer Besprechung der Schrift, welche »Fädre- landet« bringt, wird positiv behauptet, an Schweden sei eine der- artige Versuchung chou im Beginn des lezten Krieges herangetreten, von ihm aber mit Verachtung abgewiesen worden. Doch könne man nicht wissen, seßt das Kopenhagener Blatt hinzu, ob Schweden immer so chrenhaft denken werde, zumal wenn es ihm sonst selber an den Kragen gehen könnte; es sei daher nothwendig, die skandina- vische Union je cher desto lieber zu Stande zu bringen u. st. w.

22. Januar. Die »Berlingsche Zeitung« dementirt die Nach- riht der »Kieler Zeitung«, daß die Nationalbank in Kopenhagen die Auszahlung der Zinsen der {leswig-holsteinshen Schaykammer- scheine verweigere. Die Nationalbank in Kopenhagen und ihre Filiale in Flensburg haben die fälligen Zinsen ausgezahlt.

Die Grenzregulirungs- Kommission is in Ribe versammelt, Baron Güldencrone hat Ordre erhalten, als Geschäftsträger nach Berlin abzureisen und wird daselbst bis zur Uebernahme des Postens durch einen Gesandten fungiren.

Amerika. Der »Moniteur« bringt in einer Londoner Kor- respondenz nach der neuesten vom La Plata- Strome angekommenen Post Einiges über den Angriff der Brasilianer auf das in. der Re- publik Uruguay gelegene Paysandu. Das brasilianische Ge-

\cchwader hatte ein kleines Corps ausgeschifft, welches in Gemeinschaft

mit den Truppen des Generals Flores Paysandu von der Landseite angriff. Nach einem erbitterten Kampfe war es dem brasilianischen Admiral de Tamandare gelungen, sich des größten Theiles des feindlihen Playes zu bemächtigen. Gleich- zeitig waren zwei brasilianische Kolonnen , jede etwa 6000 Mann stark, in das Gebiet von Uruguay eingedrungen. Das »Journal des Debats« vervollständigt diese Nachrichten dahin, daß bei Abgang der Yost die Besaßung von Paysandu in einige enge, aber sehr feste Positionen zurückgedrängt worden war, aus denen Tamandare, ohne vorher die erwarteten Verstärkungen erhalten zu haben, sie {werlich zu vertreiben im Stande sein dürfte. Jnzwischen ist der Krieg zwischen Paraguay und Brasilien thatsächlich eröffnet worden. Paraguay hat, wie es die Absicht kundgegeben hatte, als Repressalie für den An- griff Brasiliens gegen Uruguay, den brasilianischen Postdampfer »Mar- quez de Olinda« auf dem Paraguay - Strome weggenommen und Mannschaft wie Passagiere, unter lehteren den Gouverneur der bra- silianischen Provinz Matto Grosso, in Gefangenschaft zurückbehalten. —Die Kunde, daß General Butler seines Kommando's ent- hoben worden, hat, weil gänzlih unerwartet kommend, großes Auf- sehen verursaht. Mancherlei Gerüchte über die Veranlassung laufen um; doch deutet man ziemlih allgemein auf die fehlgeschlagene Ex- pedition gegen Wilmington als die nächstliegende Ursache hin. Am Morgen des 8. Januar traf die Ordre in Butler's Hauptquartier ein; und der einzige , der nicht überrascht zu sein hien, war der General selbst. Er ordnete sofort die nöthigen Maßregeln an und legte das Kommando, der ihm gewordenen Anweisung zufolge, in die Hände des Generals Ord (des Siegers von Fort Harrison) nieder. Vor Abend noch nahm er Abschied von der Armee des James- Flusses, um sih ohne Verzug nach Lowell in Massachusetts zu be- geben und von dort an den General-Adjutanten des Kriegs-Depar=- tements zu rapportiren. Eine Menge seiner Offiziere gaben ihm das Geleite bis zu seinem Boote; General Ord begleitete ihn bis City Point und blieb daselbst, um mit Grant eine Konferenz zu halten.

Der »New-York-Tribune« wird aus Washington berichtet daß: die Quantität der in Savannah vorgefundenen Vaummwolle die in. den früheren Rapporten gegebene Schäßung noch bedeutend übersteige.

Wie verlautet, hat das Kriegs-Ministerium, bewogen durch die bei Wilmington gemachten Erfahrungen, alle Geschüßgießereien an- gewiesen, bis auf Weiteres die Anfertigung der Parrott - Kanonen gänzlich einzustellen. Jn den Arsenalen sind etwa tausend dieser Geschütze vorräthig. Eine Spezialkommission ist mit der Untersuchung. beschäftigt. :

Ueber New-Orleans hat man, wie der Päáriser »Moniteur« meldet, Nachrichten aus Mexiko, welche bis zum 23. Dezember v. J. gehen. Die belgische Legion hat den 10. Dezember in die Hauptstadt ihren Einzug gehalten. Am 8. hat der Staatsrath unter

\

Mvaltung R orwärts.

H ebáude zu Königsberg ist

N senfelder und : Redizi on Gemälde (Theologie und Medizin)

E urisprudenz) malen.

fein sollen, pollen Jnv

und einer Uebersichtskarte, ist,

/ Kölner Dombau verdient gemacht, das herrliche Bauwerk bekundet, indem er " Stiftung von drei Figuren "Summe von 1050

hon sechs Figuren zu " Domarchive zu Trier gehörende fus von Kerpen gerettet und famen n ode durh mehrfachen Erbgang endlich

lrchiv vermischt in die Hände des leßten

ahre wurden diese Mrsst im Laufe des vorigen

| hiervon mit dem Anerbieten Nachricht gegeben,

Dank an die bisherige

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des Kaisers seine Eröffnungs - Sizung gehalten. Die Ver- s-Einrichtungen des neuen Kaiserreichs gehen mit Thätigkeit Die Militair - Depeschen melden ; daß die Juaristischen nden immer mehr und mehr verschwinden. Die Operationen, ide ihre Auflösung zu bewirken bestimmt sind, dauern ohne Unter-

echung fort.

Rorsiß

Kunst und Wissenschaft.

Die Ausshmückung der Aula in dem neu erbauten Universitäts- 4 dem Direktor der dortigen Kunstakademie Herrn Grâf und Piotrowsky übertragen. Jener soll diese je eins (Philosophie und

den Herren

dem Halberstädter Dom besißt die S f. Marienkirche zu anzic R 4 uta Sammlung von _mittelalterlichen Paramenten turgischen Gewändern), deren reich gewirkte Stosse von außerordentlichem unstwerth sind. Der Küster dieser Kirche , Herr Hinz / beabsichtigt durch dorträge, die von der- Vorzeigung der vorzüglichsten Gewandstüke begleitet 1, dem größeren Publikum die Kenntnißnahme von diesem werth- entarium zugänglich zu machen.

O der Königlichen Regierung zu i dene E n R U Spei Cöln, bestehend in 10 Kreiskarten

der »Köln. Ztg.« zufolge, dem Abschluß nahe. nd sämmlilich vollendet und die Uebersichtskarte ist in der

Diesem \chähbaren Beitrage zur fartographi}cen Dar- wird ih eine Statistik desselben an- Ober-Regierungs-Rath Halm

Cöln herausgegebene Kar-

Die Kreiskarten fi evision begrissen. esem #châl E des Regierungsbezirks Côln ießen, deren Abfassung sich der nterzogen hat.

_ Kommerzienrath D. Leiden, welcher sich schon zum Oeftern um den

hat abermals seine rege Theilnahme für - dem Central-Dombau-Verein zur in einem Fenster des nördlichen Querschisfes die Mit Zurechnung einer früheren

Thlrn. überwiesen hat. n den dem Dome einen Schmuck

gleichartigen Stiftung hat Herr Leiden nunmehr

Theil werden lassen. : / In Betreff der in Nr. 18 erwähnten, dem De Dokumente wird der »N. Pr. Ztg.« mik-

5 CIAs Fr ar M pa etheilt: Die erwähnten Dokumente wurden zur Zeit der französischen Re

Trier, 21. Januar.

voluti D anten und Statthalter Reichsfreiherrn Ambro- Fn S N ah dessen bald darauf erfolgtem

mit dem Kerpenschen Familien- Gliedes dieser Familie, E ver- itl ¿fin Brü aeb. - Reichsfreiin von Kerpen. Durch lange a agen e als Theil a Familienarchivs betrachtet und Jahres entdeckt, daß sie einen werthvollen Be- Trierer Domarchivs ausmachten. Dem Domfkapitel wurde n dieselben ihm als dem recht- mäßigen Eigenthümer zurückzustellen. Weitere Syelite desselben maren her nicht erforderlich ; solche sind auch nicht erfolgt und DiCOi em N genannte Deputation hat nur sich veranlaßt gesehen, von as Pi i l ( Besigerin gelangen zu lassen. Da die n O diesen Gegenständen {on vor einiger Zeit abgeschick! wurden; so sind die selben vermuthlich jeßt schon im Besitze des Domfkapitels. D _— Dec französische Portraitmaler Winterhalter hat E E Portraits des Kaisers und der K aiserin von Deter) wonnen. M "Obersikämmereramt hat jeht, der » Wiener Z.« zufolge, dem Prafenor 8 Viener Akademie Louis Jacoby den Austrag ertheilt, die Originatgema!de in Kupfersti uführen. - P E O O e vorigen Woche hat S h weden zwei E Adi testen Schriftsteller verloren, nämlich den Romandichter e Pu ) E Crusenstolpe und den lyrischen Dichter Afzelius. Der Ers ps ai an Altersschwäche, der Leßtere dagegen, welcher als Freiwilliger cheine "Seite den- ersten deutsch-dänischen Krieg mitmachtke und als Soll Ju: Zu Cimbritsham angestellt war, schoß sich eine Kugel durch en A Die neuerdings aus Anlaß des spanisch-peruanischen S M Dis f bielgenannten Chinchas oder Guano-Jnseln liegen unter 99 ka

standtheil des

weil L. , 14 Grad súdl. Br., etwa 30 geogr. Meilen südlich der Haupt- Gadt Lina, ar an der Küste. Der Name Chincha eignet zunächst dem kleinen Fluß, welcher dort, von den Anden fommend, nach E auf sich ins Meer ergießt. Jn der durch das Cap Lechuza e von Pisco liegen die Jnseln , eiwa 25 Meilen von der Küste entfernt H ie ck Augsb. Alg. Ztg. « entnimmt dem Werk des englischen E R Markh am folgende nähere Nachrichten über dieselben : Wir lahleten an seinem Januarmorgen, erzählt Markham zunächst an der E A eren IFelsenvände so sro abfallen, daß man, die Jnseln mitte s ‘os sbohen steilen Leiter erklimmt, die zu Einer an der Seite de elsens angebrachten hölzernen Plattform Ott, D I Our M400 varas (2389 Ellen) lang und 600 (1024 Ellen) breit. D if e ganzen Ausdehnung nach mit dien Guanoschichten bedeckt; de Hauptsich

twa hundert Schritte vom Rand des Felsens entfernt, zeigt bereits eine

BG6he von sechszig Fuß. Zuweihundert Verbrecher sind damit beschäftigt, den U costa dan, und eine fleine Dampfmaschine dient dazu/ ibn zu heben und in die Karren zu laden. Von der Maschine geht amp ein Krahn aus, vermittelst dessen ein großer eiserner Tro, der g Gr hwer is, auf und nieder bewegt wird. Der 210g füllt sich e ntschüttet sich in die Karren, die ihn auf Schienen bis an P 4 and de Felsens führen, von wo er durch einen Schlauch von Segeltuch, in an Raum des ladenden Schiffs gelangt. Hier wird er von starknervigen Ne- gern sofort, wie er herabfällt, gebreitet und geordnet. Sie erhalten “0A Dollars für hundert Tonnen zu breiten und tragen eiserne Masken, da der

| 1863 1648 Sc.

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Guano durchdringender is als Kohlenstaub und Eisenfeilspäne, und stärke® als flúchtige Salze. Die Verbrecher wohnen in einem Haufen s{mußgiger Hütten, neben denen sich ein paar eiserne Gebäude befinden, die den perua- nischen Beamten, einigen englischen Zimmerleuten und einem irländischen Arzt zum Wohnsiß dienen. Man hat berechnet / daß im Jahre 1853 auf der nördlihen Jnsel noch 3,798,256 englische Tonnen (eine Tonne gleich 20 Ctr.) Guano vorhanden waren, auf der mittleren 2,000,000, auf der südlichen 5,680,000. Die leßtere ist noch gar nicht angegriffen. Die mitt- lere wird fast nur von Chinesen bearbeitet, die aber theils wegen der \{lech- ten Behandlung und der fürchterlichen Beschaffenheit der Arbeit, theils aus Heimweh schr häufig Selbstmorde begehen. Es lagen fünfundzwanzig Kauffahrteischiffe, meistens englische, vor den Inseln; in der Regel befinden sich mehr dort, bisweilen steigt ißre Anzahl bis zu hundert. Die weniger betretenen Stellen werden noch jeyt von vielen Tausenden von Guano- vögeln besucht. (Guano aus Huano - Dünger) Sie legen ihre Eier in kleine Höhlen “im Guano, und einzelne Anhöhen sind mit ihren Nestern völlig bedeckt. Sie gehören zur Familie der Meerschwalben , haben rothe Schnäbel und Füße, und sind etwa zehn Zoll lang. Oben am Kopf, an den Spitzen der 5lügel und am Schwanz find sie schwarz , «am untern Theil des Kopfes weiß, Übrigens von dunkler Schieferfarbe ; an beiden Sel- ten unter dem Ohr tragen sie einen langen geringelten Federbart, S chon die Jncas von Peru legten hohen Werth auf den kostbaren Düngungsstoff è er wurde im ganzen Reich viel gebraucht, und jede Störung der Vögel während der Brutzeit soll mit Todesstrafe bedroht gewesen fein. Außer den Meerschwalben nisten gr oße Schaaren von Tauchern, Pelikanen und Möven

auf den Jnseln.

Statistishe Mittheilungen.

Der Getreide- und Mehl - Jmport des ver- flossenen Jahres is gegen denjenigen des Jahres 1863 um nahezu 20 pCt. zurückgeblieben; eine in neuerer Zeit seltene Erscheinung. Der etamutie Import des Jahres 1864 betrug nur 47,791,458 Ctr. gegen 60,044,313 Ctr. im Jahre 1863. An Weizen wurden im J. 1864 eingeführt 24,318,727 Cir. (gegen 1863 eine Abnahme von 254,10 Ctr.) Gerste 4/,957/0€9 Cir. (Abnahme 2,465,951 Ctr.), Hafer 5,609,194 Ctr. (Abnahme 926,109 Ctr.), Erbsen 1,123,784 Ctr. (Abnahme 244,906 Ctr.) Bohnen 911,428 Ctr. (Ab- nahme 1,181,878 Ctr.) , Mais 6,313,306 Ctr. (Abnahme 6,461,090 Ctr.) Weizenmehl 4,552,938 Ctr. (Abnahme 712,905 Ctr.) Maismehbl 4456 Ctr. (Abnahme 5246 Ctr.) Weizen hat somit nur unbedeutend abgenommen ; um mehr als 50 pCt. hat die Einfuhr dagegen in Bohnen und Mais, um mebr als 30 pCt. in Gerste nachgelassen. : :

Nach einem in Rom bekannt gemachten amtlichen Berichte wur- den im Jahre 1859 für 15,4136 Scudi Gemälde alter Meister ins Ausland verkauft, 1860 für 22,112 Sc., 1861 alter nur für 10,703 Sc./ 1862 für 9596 Sc., 1863 nur noch für 5476 Sc., noch weniger im legtverflossenen. Moderne Bilder gingen im Jahre 1859 in der Summe von 133/980 Sc. in die Fremde, 1860 war der Erlös 125/036 Sc., 1801 121,838 Sc. 41862 119,537 Sc., 1863 116,427 Sc. Antike Skulpturen trugen im Jahre 1859 1690 Sc. ein, 1860 1072 Sc./ 1861 1264 Sc./, 1862 992 Sc.j Moderne Bildwerke sind im Jahre 1859 an Fremde für 229,955 Sc. verkauft 1860 für 181,566 Sc., 1861 für 196,570 Sc., 862 für ‘188,325 Sc. 144 ; 4 Nach amtlicher Fesistellung sind im Laufe des vergangenen Jahres 182,766 ausländische Einwanderer in den Hafen von New-York ein- gelaufen, 25,000 mebr als im Jahre 1863 und nicht weniger als in irgend einem Jahre seit 1854.

London, 21. Januar.

Gewerbe- und Handelsnacricten.

“d , c idt 9 (5) v Jn dem Zeitraum vom 16. bis 31. Dezember 1864 wurden

Steinkohlen, Braunkohlen und Coaks.

Tonnen.

Transport» Torf Brennholz weise in Berlin ein- Klaftern.

geführt: |

zu Wasser auf den

Eisenbahnen 93989

Summa 93989

zu Wasser |

auf den | Eisenbahnen

baden

aus Berlin ausgeführt:

9366 9366

Summa

_—— n QOV General - Versammlung der Actionaire der Magdeburg- Halberstädter Eisenbahn-Gesellschast, welche unter außerordentlich zahlreicher Betheiligung am 21. d. M. in Magdeburg abgehalten wurde, tamen, Fee »y Magdeb. Corresp.« zufolge, nachstehende Anträge zur Verhandlung : 1) Die unterzeichneten Actionaire greifen die am 9. Dezember v. J. {stattgehabt Wahl von 7 neuen Direktoren als statutwidrig an, und verlangen von ven Gesellschafts-Ausschusse Auskunft, worauf fich diese Wahslbefugniß gründet ? und welche Personen gewählt sind? 2) Die unterzeichneten Actionaire an, tragen die Neuwahl von 24 ordentlichen Ausschußmitgliedern durch die eht Versammlung. 3) Die unterzeichneten Actionaire stellen an den Gesellschafts-AusS-

{uß die Anfrage, ob Herr Oberlandesgerichtsrath Augustin als Generat-Dé-