1865 / 29 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Höhe der Dachfirst zu errihten. Jnnerhalb dieser Höhe is die An- bringung einfacher Bretterböden keiner weiteren Beschränkung unter- woorfen. Die Bauart der Gebäude muß sich übrigens selbstverständ- lich nah den allgemeinen Vorschriften des Rayon-Regulativs richten.

i Anhalt. Dessau, 28. Januar. Nach höchster Bestimmung wird mit dem 1. April das bisher getrennt bestandene Bernburger Konsistorium mit dem hiesigen vereinigt werden; von der Zeit an steht auch die Neorganisation des Schulwesens der Residenzstadt insoweit in Aussiht, daß sowohl für Knaben als für Mädchen von dem Gymnasium wie von der höheren Töchter- shule eine Mittelshule abgezweigt und die hiesige Han- delsshule in eine Realschule, den Anforderungen der Zeit entsprechend, umgewandelt werden soll. Mit der Errichtung “eines großartigen Regierungsgebäudes soll schon in nächster Zeit begonnen werden, und ist dabei auch der Durchbruch neuer Straßen und die noth- wendige Erweiterung des Stadtgebiets berücksihtigt worden. Nach dem amtlichen Ausweise beträgt die Summe der |

etrvas mehr als 25 Millionen Thaler. (L. Ztg.)

__ Sobleswig-Holstein. Nachstehendes Schreiben der obersten Civilbehörde vom 7. d. ist an die Kirchenvisitatoren und durch diese an die Prediger gesandt :

»Es sind im Laufe des vorigen Jahres mit oder ohne Befürwortung

der betreffenden Kirchenvisitatoren sehr häufig Gesuche von Autodidakten im

Lehrfache eingegangen, daß ihnen die Vorzugsrechte examinirter Seminaristen

verliehen werden möchten, um dadur zur Bewerbung um vacante Lehrer- |

stellen berechtigt zu werden. Wir haben in den meisten Gâllen Bedenken ge- tragen, solche Gesuche ohne Weiteres zu genehmigen, damit nicht den durch femi- naristische Bildung und vorschriftsmäßige Prüfung bewährten Schulamts-Kan- didaten das ihnen geseßmäßig zustehende Recht geschmälert oder das Streben nach seminaristischer Ausbildung gemindert werde. Insofern es andererseits nicht in Abrede zu stellen is, day sehr oft junge Vêänner aus innerem Antriebe und mit guter Begabung sich dem Schulfache hingeben, ohne die Mittel zu

besigen, ein Seminar zu besuchen, Andere in ihrer Seminarbildung durch | unvermeidliche Unfälle gestört werden, ohne sie vollenden zu können, außer- |

dem auch erfahrungsmäßig feststeht, daß - die Leistungen m ivati ausgebildeten Olntdidaliea. hin pr A I atc genügen , endlih n¿cht geleugnet werden kann, daß es eine An- zahl Éleinerer “ulstellen im Lande giebt, um welche sich nicht leicht examinirte - eminaristen bewerben, so haben wir beschlossen, allen Aspi- ranten der bezeuzneten Kategorieen den Zutritt zu einem Schulamte dadurch zu erleichtern und zugleih auf richtige Normen zurücfzuführen, daß in ZQu- kunft alljährlich gleichzeitig und in Verbindung mit der Diskussionsprüfung am Tondernschen Schullehrer-Seminar ein eigenes, von jener Prüfung ge- sondertes Examen für Autodidakten eingerichtet wird, wozu dieselben ‘nach rechtzeitiger Meldung bei der Seminar - Direction unter Vorzeigung der er- forderlichen Zeugnisse zugelassen werden können und woselbst sie unter billi- ger Berücksichtigung ihres unvollständigeren Bildungêsganges ein ihren Lei- stungen entsprechendes , in besonderer Form abgefaßtes Zeugniß erhalten werden / welches sie nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten zur Bewerbung um eine kleinere oder größere Schulstelle berechtigt. «

Glensburg, 30. Januar. Heute, meldet die »Norddeutsche Ztg.«,/ ist der Freiherr von Halbhuber bereits nach Schleswig gereist; morgen folgt ihm Herr von Zedliß. Die Beamten der obersten Civilbehörde und der {leswig-holsteinischen Regierung siedeln größtentheils heute Über. Hier sind die Beamten des Zolldirek- torats von Kiel eingetroffen. Von den verschiedenen Vereinen (Gesangverein, Turnverein , Kampfgenossenverein) wird hier für den Ca Gebruar, als den Jahrestag des Einrükens der deutschen Trup- pen in Flensburg, eine Feier vorbereitet. Leider aber wird dieselbe feine öffentliche sein, da unser Magistrat si nit wie der von Eckern- förde veranlaßt gesehen hat, die Sache in die Hand zu nehmen, son- dern Alles, den Einzelnen überlassen zu dürfen AeATaubt Dat Der Tag, an welchem die Verbündeten vor Jahresfrist die Eider G A4 A Stadttheater bei festlich cxleuch-

use durch Festspiel, PYroloc d ) d legoris S a A r L g und entsprechende allegorische L LERRO Karlsruhe, 90. Januar. Zhre Hoheit die Fürstin

Leiningen, geborne Prinzessin Marie von Baden, hat heute Nachmittag die Residenz verlassen , um sich auf ungefähr aht Tage zum Besuch ihrer hohen Schwester, der Herzogin von Sachsen- Koburg-Gotha an den Herzoglichen Hof nach Gotha zu begeben Gn ae ei) der R begleitet die Frau Fürstin nach

ader ungesäum ieder ar ick- tbei s gesäumt von dort wieder nach Karlsruhe zurück-

Desterreich. Wien, 31. Januar. hause nahmen gestern die Debatten Angelegenheit trägen Ganges ein Ende: einen Antrag von Simonowicz, der an Stelle der jeßigen Besteue-

rungsart gebrannter Flüssigfciten die Besteuerung nach dem Maisch-

r. Im Abgeordneten- über die Branntweinsteuer- Dieselben bezogen sich auf

E : : PLELGUT jeßt im Umlauf | befindlichen, sämmtlich mit 4 Prozent verzinslichen Landrentenbriefe |

zur Folge, worin erklärt wurde, daß das System der Di .. , « - - 1 ar ns 4 E [Foy An Eisenbahngesellshaften aufgestellt mit Geist und Sinn der ihnen ertheilten Kon : Bar M / zessionen nicht Triest, 30. Januar. Die Bevölkerung des Territori : A : D g des Territoriums gestern beschlossen, sich der Adresse der Stadt Triest anzuschlief at n E evettetas diese Adresse in die slovenische Sprache über yt Und die Uebersezung mit den Unterschriften der Territorial.@ völkerung verschen werde. (yar 2, Mrs

fferentigl, Worden,

Schweiz. Bern, 29. Januar. Nach den Antworten dey Ca tondregierungen, welche der Bundesrath auf sein Kreisschreiben we E det Judenfrage erhalten bat, if eine bevorstehende Revision p | Art. 41 und 48 der B undesverfassung fast zur Gewißhei 2 worden. Die Discussion Über die Einfü “der ie

L z Í fj Uber die Einführung der metrisch

Maße zeigt, daß das bestehende Maß und Gewicht sehr 3 h reiche Anhänger hat Wahrscheinlih wird der Meter e lich neben dem alten Maße zulässig erklärt verden U E | dem Wege des allmäligen Ueberganges die Alleinherrscchaf v | erobern. Als ein freudiges Ereigniß wird die Vollendun f | Dufourkarte begrüßt. 32 Jahre wurde mit fehr scliina Hingabe an diesem Werk gearbeitet. Die Kosten dieses naturwaßhn Buder der Alpennatur, betragen 1,082,238 Fr. Zur Besprechun

der Frage über, die eidgenössischen Militairausgaben hat Obers Ziegler von Zurich eine Versammlung sämmtlicher kantonalen Mi-

litairdirectionen auf den 5. Februar nah Aarau aus eschrieb f Die Roheinnahmen der eidgenössis{ Zollver e t O a Dgenoöhschen Zollverwaltung haben im | Jahre 1264 den bis jezt höchsten Stand erreicht, nämlich §4,700,000

Granfen, und zwar 1,200,000 Franken mchr, als budgetirt war (Tr. J.) f Frankreich, Paris, 30. Januar. Jn der Protestbewegung egen Der Encyclica sind heute zur Oeffentlichkeit gebracht die Briefe Ds Srz0U oje von Rouen und die der Bischöfe von Versailles L Langres und Cahor i iöces if L e Puy, Langres und Cahors an ihre Diöcesan-Geistlichkeit

j Mar Die »Epoca« berichtet über die Verhandlungen welche In einer der leßten Sizungen des spanischen Senats vor e fommen sind. _Der Herzog von Tetuan ( Marschall O’Dou bél ) sprach die Befürchtung aus, daß nah dem Aufgeben von San Do- mingo die Vereinigten Staaten Tausende von befreiten Negern dort: hin senden würden, und daß die zukünftige Republik Expeditionen absenden werde, welche die Brandfackel nah der Insel Cuba über- tragen werden so daß alsdann der Einfluß Spaniens in Amerika vollständig zerstört sei. Auf diesen Punkt seiner Rede welcher ein ares Aufsehen erregte, antwortete General Conda, in- e t behauptete dies sei unmöglih ; daß, ohne die R der alten Antillen in Betracht zu ziehen, Spa- M Ba als genügende Mittel gebiete, jede Expedition

V r bon Hayti zu hindern, und daß es im Gegen-

raum empfahl, und einen Zusazantrag Herrn von Gro F welcher die Erwartung ausgesprochen Gi wollte, f n Ged über Besteuerung des Branntweins nah dem Maischraum noch im Laufe dieser Session als Regierungsvorlage eingebracht werde. Der Vorschlag Simonowicz's wurde angenommen, der Grocbolski's ab- gelehnt. An die Debatte über die Branntweinsteuer knüpfte sich auch jene über Differentialtarife der Eisenbahnen. Sie hatte

einen Beschluß gegen das Tarifsystem unserer Eisenbähngesellschaften

E in Amerika stärker sein werde, wenn es das Blut seiner Sol- E a nicht in einem unfruchtbaren und ruhmlosen Kampfe vergeude,

le der auf San Domingo es sei, Der Marquis von Havannah A d dem Perzog von Tetuan, daß, obgleich er sein (O'Don- E S) großes militairisches Talent, seinen verdienten Einfluß und da : Gamicht scines Namens bei der Armee vollkommen anerkenne er dennoch glaube, daß die vollständige Pacifizirung von San ODo- A A in der Ausführung sein dürfte, als ein Feldzug in E S AA) Lea San Domingo, gilt es, nicht sowohl Armeen K Ee atten zu bekämpfen, welche durch ihre Urwälder und

tôdtliches Klima geschügt seien. Er fügte hinzu, daß ungeachtet der Siege der spanischen Armce die Empörungen sich ununter- A eren neu Hayti und den Vereinigten Staaten,

S VON Dem 1M! Dee Q S ner Zan

E wilden Geiste der Bewohner von San Do-

Portugal. Die »France« schreibt : »Die portugiesische Re erun wird die Bischöfe ermächtigen , in ihren BirteldelchiA bei auf das Jubiläum bezüglichen Theil der Encyklica zu veröffentlichen, (es die Erwähnung der die Politik betreffenden Stellen , so wie des Syllabus verbieten. Da es nicht, wie in Frankreich , Brauch ist, daß der Kultus - Minister ein Verbot eher erläßt als bis die Geistlichkeit um die Erlaubniß nachgesucht hat, den päpstlichen Wei- sungen Golge zu leisten, und da der Episfkopat bis jeht noch fein Gesuch in diesem Sinne formulirt hat, so hat das Ministerium eine verpändige Zurüchaltung beobachtet. Nach Ansicht des Herzogs von LouleÒ is es nicht unmögli, daß die Encyklica o gut wie un- bemerft an Portugal vorübergeht, « /

A talien. Rom, 30. Januar. Heuté Mitt Z

E E JAN Ra ag hat. Herr Pa-

Md 0 ah sein Beglaubigungsschreiben als Gi

beit Veisia E S A S Minister der Königin von Spanien

eim heiligen Stuhle überreicht und glei darauf de1 ts\ecretair

Kardinal Antonelli, einen Besuch äbgestatiei uf dem Staatssecretair;

Schweden und Norwegen. Stockl 3 zwveden u! . olm, 27. Januar. Vorgestern is hier in dem hohen Alter von fast 83 Jabtîn Graf

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fortspann , bis es ‘endlih den è sagung zu verdrängen und das

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Henrik An ckarsvärd mit Tode abgegangen. Sämmiliche er widmen dem Entscelten, der bis zum Jahre 1813 vom bis zum Obersten den europäischen Kontinentalkrieg mit- machte, im Jahre 1809 an dem Sturze des Wasaschen Königs- hauses stark betheiligt war und nach dem Jahre 1813, als ihn die Ungnade des damaligen Kronprinzen Carl Johann zum Ausscheiden aus der aktiven Armee gezwungen hatte, in der Eigenschaft eines Mitgliedes der ritterschaftlihen Abtheilung des schwedischen Reichs- tages ‘durh Wort und Schrift für die Verbesserung der Landeszu- inde unablässig wirkte, ehrende Nachrufe. Graf Ancarsvärd schrieb noh in den lehteren Jahren manche [esen8werthe Ausfsäye für \{chwe- dische Zeitschriften und Blätter, namentlich für die hiesige a) dagligt Allehanda.« “S : N An Stockholm, Christiania und Gothenburg werden in nächster Zeit Berathungen gepflogen werden über die Bildung einer genmein- schaftlichen Actien - Gesellschaft zum Zwecke der Anlage eines Sub- Telegraphen zwischen den Küsten Schottlands und Nor-

Ge i Blât l Fähnrich

marine -

wée ens. á " np 4 X 4 D, ; Die Handelszustände Schwedens sind andauernd getrübi. So

vorgestern von Seiten des hiesigen Rathbausgerichts wiederum

sind Y ; / | Stockholmer Bürger in den Konkurszustand verseßt worden.

drei

Dánemark. Kopenhagen, 31. Januar. Jn der heuti- en Sißung des Reichsrathsfolkethings 1vUrde nach langer und hef- tiger Debatte die von B. Christensen vorgeschlagene Tagesord- nung mit 56 gegen 39 Stimmen verworfen. Morgen wird die Oisfusion Über den von der Negierung vorgelegten Verfassung8§- entwurf fortgeseßt werden. In dem Befinden des Prinzen J o- hann is eine» Verschlimmerung, in dem des Ministers Bluhm. eine Besserung cingetreten.

Amerika. New-York, 19. Januar. Die neue Expedition gegen Wilmington hat bereits einen entschiedenen Erfolg errungen. Am 15ten eröffnete Admiral Porter cin heftiges Bombardement gegen Fort Fisher, während dessen die Landtruppen unter General Ferr y, die bereits auf dem (Gestade festen Fuß gefaßt hatten, einen Sturm gegen die Festungswerke unternahmen. Es folgte cin wüthen- der Kampf, der sich, Über sieben Stunden dauernd, in die Nacht Bundestruppen gelang, die Be-

Fort einzunehmen. Der Feind ¡og h auf die äußerste Spiye der Landzunge Jurüd, wo er sich den nachrückenden Angreifern. ergeben mußte. Die Zahl der Gefangenen, welche somit in die Hände der Nordstaatlichen fielen, wird auf 2500, andrerseits auch niedriger auf 1200 M., ges{ägt j es befinden sich darunter General Whiting und Oberst Lamb. Alle Werke südlich von Fort Fisher sind N Besiy der Unt1on®d- truppen, welhe mit denselben 72 Geschüße erbeutet haben. Der Verlust“ der Sieger wird verschieden angegeben, auf 500 und auf 9/0, während an dem Tage nach der Erobe- rung durch zufällige Explosion eines Magazines 900 Nord- staatliche getödtet oder verwundet worden sein sollen. Fort Smit h, auf Smith's Island südlich von dem New-Inlet, ist am l6ten von den Konföderirten geräumt und zerstört worden , und ‘am gleîi- hen Tage passirten Porters leichte Kanonenboote den Kanal und anferten im Cape-Fear-Flusse. Der Kriegsminister ijt am léten von Savannah nach Monroe zurücgekehrt, und theilt mit, daß Sherman zwei Corps unter Howard nah Beaufort geschickt habe, von wo aus dieselben gegen Pocataligo an der Sa- vannah - Charlestoner Bahn vorgerückt seien , die Konfsôde- rirten zur Räumung gezwungen und den Ort am 14. besegt hätten. Blättern aus Mobile zufolge haben 4000 Mann Bundestruppen eine unangreifbare Stellung bei Franklin Mills am Dog River inne. Auf General Grant's linkem Flügel ist es sehr lebendig und man erwartet baldige Operationen. Lee’s Armee soll Mangel an Proviant leiden, indem die Eisenbahnverbindung zwischen Dan- vile und Greensborough durch fortwährende Regengüsse zer- stört worden is. Herr Blair is, von Richmond / angeblich mit einem Handschreiben Herrn Jeff. Davis, nach Washington zurücégekehrt und soll eine Audienz bei Präsident Lincoln ge- habt haben. Weder nördliche noch südlihe Blätter erwarten von Blair's Bemühungen einen Erfolg. Eine. Resolution im Re- prâsentantenhause, welche den Empfang und die Absen- dung von Friedens - Kommissarien empfiehlt, is mit &4 gegen 51 Stimmen abgelehnt worden. Das Repräsen- tantenhaus hat “die vom Senate bereits angenommene Resolu- tion betreffs Kündigung des Reciprocitäts-Vertrages gleichfalls adop- tirt und der Präsident hat sie sanctionirt. Capitain Bell und drei andere Konföderirte sind an der kanadischen Grenze arretirt und der Brandstiftung in New-York verdächtig nach Fort Lafayette gebracht worden. General Grant soll in Folge von Aussagen Butler's vor das Kongreßcomité für Kriegssachen berufen worden sein j ob als Zeuge oder in welcher anderen Eigenschaft, wird nicht gesagt. Der Hon. Edward Everett ist in Boston an einem Nervenschlage

| die rômisch-katholische und apostolische ist.

Das die mexikanischen Kirhengüter betreffende Dekret des Kaisers Maximilian lautet, wie folgt: Mexiko, 27. Dezember. Mein lieber Minister Escudero! Zur Beseitigung der Schwierigkeitenp welche sich wegen des Reformgeseßes erhoben haben, schlagen wir die An- wendung eines Mittels vor, welches, während es den Anforderungen des Landes genügt, den Frieden in den Gemüthern und die Ruhe im Gewissen aller Bewohner des Reiches wieder herstellen soll. Zu diesem Zwecke knüpf- ten wir, als wir uns in Rom befanden, Unterhandlungen mit dem heiligen Vater, als dem allgemeinen Haupte dec katholischen Kirche, an. Der päpst- liche Nuncius weilt gegenwärtig in Mexiko, hat jedoch zu unserem äußersten Erstaunen erklärt, daß er ohne Jnstructionen sei und dieselben von Rom aus erwarten müsse. Die unnatürliche Lage, in welcher wir uns sieben Monate lang mühbselig hingeschleppt haben, verträgt kein Zögern, sondern erheischt eine sofortige Lösung. Demgemäß beauftragen wir Sie, sofort die geeigne- ten Maßregeln vorzuschlagen zu dem Zwecke, daß das Recht ohne Ansehen der Person gehandhabt werde; daß die durch diese Gesche geschaffenen be- rechtigten Juteressen unter Abhülfe der in ihrem Namen verübten Aus- schreitungen und Ungerechtigkeiten sicher gestellt werden; daß für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Gottesdienstes und den Schug an- derer unter die Obhut der Religion geftellten heiligen Dinge Sorge getragen werde; und schließlich, daß im ganzen Lande die Sakramente gereicht und andere Functionen des heiligen gottes- dienstlichen Amtes ausgeübt werden ohne irgend welche Kosten oder Lasten für das Volk. Qu diesem Zwecke werden Sie uns vor Allem die Revision der in Bezug auf die Vesißzungen zur todten Hand und die Nationalisirung der Kirchengüter abgeschlossenen Geschäfte vorschlagen und dabei von dem Grundsaße ausgehen, daß Verkäufe, die ohne Betrug und den Gesehen ge- mäß, welche eine solche Amortisation verfügten, bewerkstelligt wurden, zu ratifiziren sind. Kurzum, seien Sie im Sinne einer freien und großartigen Toleranz thätig, lassen Sie jedoch nicht außer Acht, daß die Staatsreligion Maximilian. Laut Berichten aus Vera-Cruz vom 31. Dezember kam heute die erste österreichische Truppen-Abtheilung an, darunter eben- falls auch Graf Thun.

Depeschen aus Peru melden die Ankunft von drei Fregat- ten bei den Chinchas-Jnseln zur Verstärkung der spanischen Escadre. Keine Bewegung hatte scitens der peruanischen Flotte stattgefunden, deren Chefs wohl die Unmöglichkeit erkannten, zur Offensive Über- zugehen. Die Verhandlungen scheinen übrigens in eine neue Phase zu treten. Der Kongreß der südamerikanischen Staaten, welcher zu Lima tagt, hat die Angelegenheit Peru's direkt in die Hand ge- nommen und durch eine Botschaft dem spanischen Admiral zu erkennen gegeben, daß jedes feindlihe Beginnen wie ein Angriff gegen sämmtli-(,e verbündete Republiken betrachtet werden würde. Die Depktschen behaupten, daß diese Mittheilung von Ad- miral Pareja, der sich anschickte nah Callao zu segeln, sehr kalt aufgenommen wäre. Jnzwischen darf man nicht den Glauben an eine feindliche Lösung aufgeben, denn andern Mittheilungen zufolge hat das Kabinet von Lima erklärt, daß es bereit wäre, an Spanien alle Zugeständnisse zu machen, welche mit der Gerechtigkeit vereinbar wären, daß es- aber zu den größten Opfern vielmehr entschlossen sei,

als sich erniedrigenden Bedingungen zu „unterwerfen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

Turin, Dienstag, 31. Januar, Abends. Gestern Abend wäh- rend des Hofballes fanden auf dem Schloßplaye wieder Demon-

sirationen statt. Die Nationalgarde nabm mehrere Verhaftungen vor und machte den Unruhen hierdurch ein Ende.

Die »Gazzetta uffiziale« tadelt die Urheber der jüngsten Mani- festationen, während sie das Verhalten der Nationalgarde lobend an- erfennt. Die Franzosen haben den Brigantenführer Tamburini

in Civita-Vecchia verhaftet.

Nationat- Van i

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz haben im Narnen Sr. Mas jestät des Königs, des Allerdurchlauchtigsten Protektors des National- Danks für Veteranen, folgende Personen zu Verwaltungs-, beziehungsweise zu Ehren-Mitgliedern der Stiftung zu ernennen und die Patente für dieselben de dato Berlin, den 24. Januar 1865, Höchsteigenhändig zu vollziehen eruhet. s I. Beim Kuratorio derStiftung. Zum stellvertretenden General- Secretair und Mitgliede des Kuratoriums: den Königlichen Rechnungs-Rath a. D. Wegener in Potsdam. 11. Regierungs8bezirk8-Kommissariat Gumbinnen. Kreis-Kommissariat Tilsit. Zum Kreis - Kom- missarius: den Königlichen Landrath Schlenther in Tilsit. IIL Regic- rungsbezirfk8-Kommissariat Coeslin. S pezial-Kommissariat Colberg. Zu Ehren-Miigliedern: den Königlichen Obersten und Komman- danten von Suchten in Colberg, den Königlichen Sanitäts - Rath Dr. Günther von Bünau daselbst, den Köhiglichen Garnisonprediger Franz Splittgerber in Colberg, den Beigeordneten, Rathsherrn August Ferdinand Qunker daselbs, Kreis - Kommissariat Stolp. Zum Ehren - Mitgliede: den Bürgermeister Wabl in Stolp. IV. Regierungsbezirks - Kommissariat Potsdam. Stadt.

verschieden... Der Präsident hat die übliche Trauer in Washington angeordnet.

bezirks-Kommissariat Potsdam. Zum Ehren - Mitgliede: den