508
(die doctrinaire Partei) 31. Monrad schlug einen Aus\{uß von 15 Mitgliedern vor und wurde die Niedersezung eines Ausschusses mit 49 gegen 36 Stimmen beschlossen.
Durch Dekret vom 19. Januar ist die Bestimmung ausgehoben worden, laut welcher es \chwedischen und norwegischen Fahrzeugen verboten war, Salz nach Dänemark zu bringen.
Auf Veranlassung des Königlich dä nischen Commissairs in der internationalen Grenzregulirungs-Kommission wer» den jeßt die einzelnen Distrikts-Behörden, welche Schaden-Ansprüche geltend zu machen haben, aufgefordert, der genannten Kommission detaillirte Meldung zu machen. Es wird hinzugefügt, daß die Kom- mission nach Beendigung der eigentlihen Grenzregulirung nach Hadersleben Übersiedeln wird.
Die seeländischen Eisenda hnen (Kopenhagen-Korsöôr und Kopenhagen-Helsingör) sind jet aufs Neue dem Verkehr überliefert worden. Mit der Ausgrabung der am verwichenen Dienstag in der unmittelbaren Näbe von Viby verschneicten Lokomotive wurde man ers im Laufe des gestrigen Tages fertig. Man kann sich überhaupt einen Begriff machen von der auf der Eisenbahnlinie vorgefundenen Schneemasse, wenn man erfährt, daß zwischen Viby und Borup eine Schneeschicht durchstochen lverden mußte, welche 2 und 5 Ellen Höhe variirte. Wie verlautet, hat die Direction der seecländischen Eisenbahn im Laufe der lehten acht Tage nicht weniger als 10,000 Thlr. Reichsmünze für Schneeschaufeln verausgabt.
Heute sind hier troy der ungünstigen Eisverhältnisse im Sunde 2 englishe Dampsschisse aus nördlicher Richtung eingetrofsen, näám- lih »Gnome« und »Prinzeß Alexandva«.
Wie es heißt, verlangen die alliirten Civilcommissaire die Aus- hebung der von der Nationalbank errichteten dänischen Filial- bank in Flensburg, in welcher Veranlassung der hiesige Bankdirektor Levy unlängst cine Reise dorthin ausgeführt haben soll.
Amerika. Jn Southampton ist am 1ôten d. M. cine neue westin dische Post eingetroffen. Der Kongreß von Chile hat den Gesehentwurf angenommen, welcher zwei Millionen sür die Ausdehnung der Seerüstungen anweist. Die Nachrichten aus Peru melden, daß der südamerikanische Kongreß die Sache Peru's aufge- geben hatte, welches diese Frage allein zu lösen haben wird. General Vivanco, der von der Regierung nach den Chinchas - Jnseln ge- sandt worden war, um mit den Spaniern zu unterhandeln, hatte den Vorschlag gemacht , die Reclamation einer von beiden Regierun- gen gebildeten Kommission vorzulegen. Admiral Pareja soll darauf verlangt haben , daß als vorläufige Bedingung eine Garantie der Bezahlung der Kosten der spanischen Expedition angenommen werde. Man glaubte, Peru werde diese Bedingung annehmen.
Aus Rio Janeiro, 10. Januar, berichtet die »Köln. Ztg.« : Die hiesige Regierung hat bis jeßt vergeblich si bemüht, das Gou- vernement der argentinischen Republik in Buenos - Ayres zur Theil- nahme am, Kriege gegen Uruguay und Paraguay zu bewegen. Vielmehr hat, seitdem von Lopez, dem Präsidenten des lehteren Freistaates, der Krieg an Brasilien erklärt ist, sogar die Unter- stüßung aufgehört, welche Präsident Mitre (in Buenos-Ayres) dem General Flores in geheimer Weise gegen die Regierung in Monte- video zu Theil werden ließ. Auch die Hoffnung, daß Urquiza, General der argentinischen Conföderation, in der Provinz Entre Rios \ich gegen den Präsidenten Milre erheben und mit den Bra- filianern gemeinsame Sache machen werde, ist bis jezt nicht in Er- füllung gegangen. Man fann hier von Glück sagen, daß die argen- tinische Republik noch neutral sich verhält j denn tritt diese auf Seiten des Präsidenten Lopez, so steht dessen Truppen der Weg durch Cor- rientes und Entre Rios frei, und der brasilianischen Armee in Urus- guay wäre nicht nur der Rückzug abgeschnitten, sondern auch die brasilianische Provinz do Sul den Feinden preisgegeben, da hier nur einige Hundert Nationalgarden der Regierung zur Verfügung stehen. Präsident Lopez hat aber diesen Plan nicht verfolgt, sondern ist mit 3000 Mann Infanterie und zahlreicher Kavallerie in die Provinz Matto Grosso welche mit der nördlichen Grenze von Pa- raguay zusammenstößt, eingefallen, wo ihm die Regierung gar keinen Widerstand zu leisten vermag. Die vom » Journal de Rio« ver- breitete Nachricht, daß die Paraguenser bereits auch in die Provinz Parana eingerückt seien, hat sich nicht bestätigt.
a“
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.
Paris, Mittwoch 15. Februar » Morgens. Der päpsiliche Nuntius Msgr. Chigi ist, wie der »Moniteur« meldet; vom Kaiser empfangen worden. Er hat sein Bedauern über die Veröffentlichung der besagten Briefe ausgedrüt, und dem Kaiser versichert , daß er von den Pflichten, die seine diplomatische Stellung ihm auferlege/ durchdrungen sei und nie die Absicht gehabt habe, sich Über die Vor- schriften des internationalen Rechtes hinwegzusezen. Der Kaiser hat diese Erklärungen mit Wohlwollen aufgenommen.
London, Mittwoch , 15. Februar Morgens, Der Dampfer
„Canada« is mit Nachrichten aus New-York bis zum 3. Febru Nachmittags in Cork eingetroffen. Drei offizióse Kommissare de fonföderirten. Südstaaten sind Behufs Friedensunterhandlungen jy Monroe angekommen. Präsident Lincoln und Staats\ecreta} Seward sind ihnen entgegengereist. — Der Kongreß in Tashing, ton hat ein Amendement zur Constitution , das die Aufhebung de Sklaverei aus\priht, angenommen. — Die Nachrichten über Genergl Sherman lauten widersprehend.
Der Wechselcours auf London stand 225, Goldagio 106: Baumivolle 83, Bonds 108%. j
Kopenhagen, Mittwoch, 15. Februar, Vormittags. V »Dagbladet« gerüchtsweise meldet, hätte Justiz-Minister Hel hen mi allen seinen Kollegen sich dermaßen veruneinigt, daß er oder sie iy Demission geben müßten. |
Kunst und Wissen1chaft.
— Der König von Sachsen hat die in dem Besiß der Buch- und A |
E
Y gosten d
509
__ an der Sihung des Comités für die Merscburger Ge- e und J ndustrie-Ausstellung am 3. Februar e. wurde vom
E,
: Korsißenden mitgetheilt, daß der Herr Handelsminister als Beihilfe zu den
er Prämiirung der Aussteller 300 Thlr. bewilligt hat, daß für das ¡ogthum Sachsen-Altenburg der Regierungs - und Finanzrath H ase zu M bur zum Regierungs - Kommissarius ernannk ist, daß die Direktorien
E achsischen westlichen Staatsbahnen und der Berlin - Potsdam - Magde- Ü uer Eisenbahn in gleicher Weise, wie die übrigen Eifenbahn-Gesellschasten,
E und daß
tiguarhandlung des Herrn Otto August Schuly in Leipzig befindliche 01 F
ex G ‘ oi » a E E S T po s Ah fängnißbibel des Freihrn. v. d. Trenk, welche durch viele eigenhändig
/
Randbemerkungen des Gefangenen großes Jnteresse erregk, für den Prei M
von 150 Thalern anzukaufen befohlen.
C
ee: Dm Vatikan is man bereits damit beschäftigt, den Raum für di | Aufstellung der ueuentdeckten Kolossalstatue des Herkules herzurichtin, F
Nach der Ansicht des bewährten Alterthumkenners Ritter Vibconti ist dust
Statue ei Meisterwerk griechischer Kunst, welches wahrscheinlich nah de E Schlacht bei Pharsalus versteckt wurde, um es der Wuth der Câäsariant
| zu entziehen, da der Herkules als Patron des Pompejus und sin} P g _Visconti der _fürzlich in der Sapienza einen Vort} iber diesen Gegenstand gehalten hatte ; stellte in der leßten Sißun
Partei galt.
F
der archäologischen Akademie, deren beständiger Secretair er ist, du |
Antrag, dieser Statue, nach vielgeuübtem Brauch, den Namen des So verains zu geben, unter dessen Regierung sie gefunden wurde; \}
also ähnlich, wie man von einem »Farnesischen Herkules« oder einer »N 9
-
diceischen Venus« spricht, den »Mastaischen Herkules8« zu benennen, Di l Versammlung, welcher acht Kardinäle beiwohnten, acceptirte diesen Antr all, Der Chevalier Righetti, auf dessen Grund und Bod
mit großem Beif
befanntlih die Statue gefunden wurde, hat zum Andenken an den Besu,
den ihm der heilige Vater bei dies
anfertigen lassen mit einer Jnschrift, welche zwischen Pius IX. und Hr}
er Gelegenheit machte, eine Gedenktafl[ umz vers * denartige Entwürfe geknüpft hätte. So wollte er auch mit der Melioration
fules einen gewissen Vergleich zieht, indem auch Pius IX. »ein Held voll göttliher Stärke und ein Ueberwinder von Ungeheuern« . . »ein gut
Fürst, dessen wahrer Muth und unbesieglicher Geist die Anerkennung alt
Nationen gewonnen hat, und die Bewunderung der fernsten Nachwelt g #
winnen wird. «
Gewerbe- und HandelsSnachrichten
E eau siskalischen Eisenhüttenwerke zu Königshütte in Obe lesien is seit dem 26. Januar der Bessemer-Prozeß zur Darstellun}
von S tah! nach englischer Methode zur Ausführung. gelangt. Schon D
ersten Chargen von je 45 Centner Roheisen und 35 Centner Spiegeleisn|
fielen , nach Mittheilungen {les Blätter, zur vollständigen Qufriedenht! Y
aus und lieferten ein gutes, sowohl bezüglich der Schmiedearbeit, als d} Schweißbarkeit und Feinheit des Korns allen Anforderungen entsprechend}
Produkt.
2 — Nachdem die Actien - Zeichnungen für die Rechte Oder-Ufer J Bahn in Der fontraftlich bedungenen Höhe von 2 Mill. Thlr. gesichert (in wurde in der Verwaltungs - Sigung der Oppeln - Tarnowizer Bahn v E
11. d. Mts. deé »Bresl. Ztg.« zufolge die endgültige Redaction des Kont
tes mit dem Bauunternehmer Dr. Strousberg in Berlin festgestellt. D Direction wurde autorisirt, diesen Kontrakt mit Dr. Strousberg unter d! vereinbarten Bedingungen innerhalb 4 Wochen zu vollziehen und steht de! nach die Ausführung dieses Projektes in nächster Zukunft zu erwarten, | der Unternehmer verpflichtet wird, innerhalb 4 Jahren nach erlangter K zession die ganze Bahnstrecke, Breslau - Kolonowska und Tarnowiß - Mil! Lazisk und Dziediz, zum Betriebe fertig herzustellen.
— Am 9. d. Mts. hat der landwirthschaftliche Verein zu Dach!
bei Erfurt, welchem auch Mitglieder aus mehreren Gothaischen Dörfern F
gehören, unter dem Vorsige des Pfarrers Hasemann und einer sehr zol! reichen Betheiligung von Mitgliedern wie Gästen aus der Nähe und Fer das alljährige Wettspinnen zur Hebung der Flachs-Jndustrie abgehallt für welche der Verein bereits wiederholt Leinsamen aus Rußland bezog! und 1864 die Genugthuung gehabt hat, ein sehr gutes Produkt zu erzielth
Es traten von den anwesenden 80 Frauen und Mädchen 31 in die V
ein, unter ihnen 24 Zweihandspinnerinnen, d. h. solche, deren Räder F je zwei Rollen oder Spindeln je zwei Fäden Garn spinnen, und 7 Einhandspin" rinnen, deren Räder auf je einer Rolle nur je einen Faden liefern. Als läng!
und zugleich in Qualität vorzügliches Gespinnst ermittelte die Prüfunß :
Kommission am heutigen Tage dasjenige der Jungfrau Henriette Bit
w olff aus Dachwig. Sie hatte in zwei Stunden, so lange dauerte
alle die Spinnzeit, auf zwei Rollen zusammen einen Faden von 34 G" den 32 Fäden = 4176 Leipziger Ellen gesponnen. Jhre Prämie besa in einem eleganten Spinnrade. Die 24 Zweihandspinnerinnen hatten M
Durchschnitt 27 Gebinde = 3265 Leipziger Ellen geliefert, die 7 Einha!
spinnerinnen dagegen 14 Gebinde 21 Faden = 1743 L. Ellen, die gewa" teste unter diesen 16 Gebinde 28 Faden = 2004 L. Ellen. Außer hon genannten wurden sechs andere Prämien gewonnen, bestehend in jl bernen Spinnhaken.
‘ien Rüc{transport für die unverkauften Ausstellungs-Gegenstände bewilligt du sich in Kaltennordheim, Waltershaujen , Pöôsneck und Blankenhain aofal - Camités gebildet haben. S E M Mie die » Essener Jtg.« vernimmi/ hat für die Saarkohle eine He Nreisregulirung stattgefunden. Man war im Jahre 1063, n Theils um der Konkurrenz auf den äußeren Absaßgebieten zu begegnen, s entheils um durch Konzessionen die Eisenbahnverwaltungen zur Her- M ha et Tarife zu vermögen - dazu übergegangen , für die entfernteren e tsahtreise billigere Kohlenpreise einzuführen, während man dieselben in dem innern Absahfelde auf der damaligen Höhe bestehen ch. Dieses Verfahren at das Gute gehabt, daß sich der Debit der Saarkohlen un J. 1864 nach allen Richtungen wesentlich gesteigert hat, daß namentlich na Frankreich, nach der Schwei nach Süddeutschland viel bedeutendere Quantitäten Kohlen und Coafs verschict wurden. Es fonnte indeß nicht fehlen, daß diese Disse- rentialpreise von Seiten der Konkurrenten nicht minder, me von den heimi- {chen Industriellen starken Angrissen ausgeseyt gewejen jind/ die, wenn ie qud feineswegs für gerechtfertigt gehalten werden können, doch dahin geführt f daß man eine Béseitigung der Differentialpreise bat eintreten lasjen, indem man einen Theil der bestehenden Preise nach Außen erhöhte, einen anderen nach Jnnen erniedrigte, während sich die isenbahnverwannngen hereit gefunden haben, die früher ermäßigten Larise 11 wieder zu erhöhen.
(aben;
In Folge dessen sind zum 1. Februar neue Preisyerzeichnisse veröffentlicht. — Ourch das bereits mehrfach erwähnte Projekt, den Leba-See in einen Hafen zu verwandeln, ist Dr. Boll in Neu-Brandenburg veranlaßt worden, den Ausgang eines ähnlichen Unternehmens ganz an der- selben Stelle in Erinnerung zu bringen, das im vorigen Jahrhundert ver- sucht worden ist. Die »Osisee-Zeitung« theilt aus dein darüber in d r geo- graphischen D »Globus« Bd. VII. Lief. 9 erschienenen Aufsay Nach- des mit: e n Jahre 1676 sollte das große im Süden an den Leba-See stoßende LQauenburgishe Bruch entwässert werden, und Freiherr von Brenkenhof über- trug die Ausführung der erforderlichen Wasserbauten einem Herrn L Genz-
® Dieser war früher Drost in Mecklenburg und Besißer ansehnlicher | fow. Viejer ) t |
LQandgüter gewesen; und war ein Mann von unleugbaren Geschastotenn, nissen j dabei aber besaß er eine ]o ungeregelte Cinbildungsfraft/ daß faum von irgend einer öfonomischen Verbesserung die Rede jein durfte, an die er nicht sofort und gleichzeitig zehn andere und ganz verschie-
des Bruches die Schissbarmachung des Leba-Flusscs verbinden und zu diejem Ende den Leba-See 'ablassen. Auf dem kürzesten Wege grub man gerade nah Norden , wo der WWogenandrang der Ostsee am stärksten ist, einen prächtigen, etwa 300 Ruthen und 108 Fuß breiten Kanal mitten dur den Flugsand der Nerung y welche den See von der Ostsee trennt. Der Kanal wurde unter Trompeten? Und Paufkenschall und dem Donner der Kanonen erdffnet. Der See begann sofort abzufließen, die ihn umgebenden Morajte waren in kurzer Zeit troden, und schon sah man n Geiste Leba zu einer ansehnlichen Handelsstadt emporblühen , deren Hasen der See werden sollte. Bereits stand zu beiden Seiten des Kanals ein großer- Vorrath von Holz aufgestapelt, welches auf zwei auf der Rhede liegenden Schiffen ausgeführt werden sollte, als am 4. März 11/9 ein sogenannter Seebär (d. h. ein plößlich bei nur mäßigem Winde cintretendes gewaltiges Auflaufen des Wassers an der Küste) einen gründlichen Strich dur) die Rechnung machte. Bald na Mitternacht wurden die Bewohner von Leba durch die Sturmglocke aus dem Schlafe geweckt,/ und sahen zu ihrem Schrecken, daß die Ostsee im Begriffe eve, N Die Stadt zu dringen, indem sie bereits den östlichen Strand (welcher zwar nie- driger als der westliche ist, aber doch bei gewöhnlichem Wasserstande
eine Höhe von 12 bis 15 Fuß zu haben pflegt) schon völlig überfluthet |
hatte. JTmmerfort blieb die See im Steigen und die Lage Der _Ein- wohner war in der That bedrohlich: im Norden der Stadt thürmte
die Ostsee ihre Wogen, im Osten lag der Sarbsker-*/ im Westen der Leba- See, und der einzige Zugang südwärts zum Binnenlande — ein selbsi in der trockenen Jahreszeit nie ganz rom Wasser befreiter # Meile langer Weg — stand jeyt mehrere Fuß unter Wasser. Nach einigen Stunden trat zwar die Ostsee wieder in ihre gewöhnliche Schranken zurück, aber der Kanal war auf eine Breite von 300 Fuß aufgerissen, die Holzvorräthe waren fortge- {hwemmt, von den beiden Schiffen das eine auf den Strand geworfen, und das andere in den Leba-See getrieben y und dann bei den Gärten der Stadt auf das Ufer gesezt. Man mußte besorgen, daß das Meer die Kanalmündung noch weiter ausspühlen und fi vollends mit dem Leba-
der großen Sturmfluth vom 8. Februar 1998) | Wasser zerstört, daß im Jahre 1784 nur _noch einige Reste von Mauerwerk der Kirche zu sehen waren. — Jm Hinblick nun auf diese früheren Ereig-
Jug gewann. Der Dru des aufgestauten Wassers that dann das Uebrige und riß nicht nur das Strombett in seiner alten Tiefe und Breite wieder auf, sondern führte auch die aufgehäusten Sandmassen ins Meer hinaus. Nachdem nun aber der neue Kanal gegraben, der Ablauf der Gewässer sich dorthin gezogen und dabei der See selbst um einige Fuß gefallen war, versandete das alte Strombett so unaufhaltsam, daß seine Spur verschwand. Die Düne, welche man durch die kostbarsten Verzäunungen und Bepflanzungen ver- gebens aufzuhalten suchte, rückte nun alljährlich um 6—10 Ruthen unwider- stehlich auf die Stadt los, so daß sie unausbleiblich vershüttet worden wäre, wenn man nicht in Folge des »Seebären« den früheren Stand der Düne hergestellt hätte. Das Schicksal der Versandung hatte die Stadt früher
hon wirklich einmal erlitten. Sie lag ursprünglich unter dem Namen Lebamünde ungefähr 400 Ruthen westlicher und der Ostsee näher, wurde aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrbunderts (der Verfasser meint bei
o gänzlih von Sand und
,
nisse, warnt der Verfasser vor Ausführung des jeßigen Projekts, den Leba- See in einen Hafen zu verwandeln.
F'elegraplhische Vier geherickhtes.
Zaro- | LTempe- | | eter. | ratur.
| | Allgemeine E | | Paris. | Réau- | j
Wind. Himmels | ansicht.
Beobachtungszeit.
2 | Stunde. | Ort, A | Linien. mur
See vereinigen würde, und so sah man si genöthigt, mit einem Anfwande .
von ca, 6000 Thlrn. den mit 12—15,000 Thlrn. hergestellten Kanal wieder zu beseitigen und Alles wieder in den früheren Zustand zu verseyen, nament- lih auch den inzwischen versandeten alten Auéêfluß des Leba - Sce's wieder» herzustellen ; denn mit der Versandung drohte der Stadt eine zweite gleich große Gefahr. An der westlichen Seite dieser natürlichen Mündung stand nämlich eine hohe Düne, deren Grundfläche wenigstens 20 Morgen groß war und deren Höhe den bedeutendsten Dünen an der Pommerschen Küste (z. B. der bei Eiersberg zwischen der Rega und Dievenow) gleichkam oder sie noch übertraf. Diese rückte beständig auf Leba vor und wurde nur durch den alten Strom aufgehalten , der stets so vielen Sand von ihrem östlichen Fuße wegnahm, als West- und Nordwestwinde ihm -von der Düne zuführten. Versandete - aber der Strom in Folge anhaltender Stürme, dann war auch eine leichte und sichere Hülfe bereit. Während nämlich der Wasserspiegel des Sees wegen des mangelhaften Abflusses sih immer höher aufstaute, ließ
man in dem versandeten Strombette eine tiefe Rinne aufpflügen und half
auch wohl mit Spaten und Schaufeln nach, bis das Wasser wieder seinen
Aus wÄäà ige Lat 0 ne. 14, Februar.
Parla. ¿c a DOU, 28/104 schwach. trübe. Brüssel 540. — 3,8 NNO0., f. windst.|bedeekt. iTaparanda.. | 3 — 2,9 N, schwach. fast heiter, Helsingfors .| 333,7 |— 3,1 WSW., stark. bedeckt, am Morgen
Schnee.
Schnee-
treiben, S, müssIg, bewölkt. W., sehr stark. bewölkt. SW., sehr stark, bewölkt, ¡WSW., mässig. | fast bed,,
am 10. Cr:
W., stark.
| Petersburg
t s atz
Ra Libau Moskau
| Stockholm
C U I S
U E
e a aw »
— t D
Maximum — 0,27, Minimum —160,0
| Windstille bewölkt. NO0., windstill. [schön. 0NO,, stark. heiter,
NW., mässig. heiter.
| | | |
|Skudesnäs ..| Gröningen .. HCIder
Hernoesand. |
Pré s sl S ta tro Den, Februar. S8W., schwach. j trübe. » Königsberg . SW , sehwach, heiter. » Danzig SSW., schwach. | heiter, Putbus 339, J 0., schwach. heiter. Cös!in D — 10, 80., sehr schw. heiter. Stettin 3Â — 13,8 ON0., schwach. |heiter. Berlin 340 13,8 NO0., schwach. heiter, Minimum —15,0° Posen 339,5 |—160 N., schwach. völlig heiter. a 0., schwach. heiter, gestern »rachtvolle Höfe um Sonne und Mond, Neben- SONNEN, Neben mónde. |N., müssig, ganz bed,, | Nachts —1H.0°. Breslau 335,5 |—11,6 |0., schwaeh. trübe. Cola... l 338,0 (4 He N schwach. zieml. heit, Ratibor 333,5 |—10,4 |N0., schwach, |[trübe. 333,56 |— 9/1 |0., mässIg. bedeckt,
ÿ. Morgs. Memel...
Münster
Torgau ....| 938,0 —14,4
Hönigliche Schauspiele. Donnerstag, 16. Februar. Im Opernhause. (Z8ste Vorstellung.)
Auf höchstes Verlangen neu einstudirt: Catharina. Cornaro. Große
Oper in 4 Abtheilungen von St. Georges und Büssel. Musik von
Lachner. Ballet von P. Taglioni. : L Besezung: Jacob von Lusignan, König von Cypern, Hr. Wo-
E E E ra E R I G D E R E E A R E ES
i:
Bs
S
A
vine its vat Pie é - 2