1865 / 60 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ober-Regierungs-Rath Krug von Nidda die Erlaubniß zur An- legung der von des Herzogs von Anhalt Hobeit ihm verlichenen Commandeur-Insignien erster Klasse vom Haus-Orden Albrechts des Bären zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 9. März. : nahmen heute den Vortrag des General-Adjutanten, General-Lieu-

zoglich Anhaltischen Gèneral-Major Stocmarr.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz traf am Sten d. M.

um 9:4 Uhr Vormittags mit dem Berliner Zuge, der »Bromb. Pat. Jtg.« zufolge, in Bromberg ein. Auf Ba hnhofe wurde er von den Spiyen der Königlichen und

städtischen Behörden empfangen und fuhr sogleich nebst Gefolge in

einer offenen Postchaise durch die Bahnhofsstraße nach der Danziger

Exerzierplaye, woselbst die Garnison in

Chaussee zu dem h Nachdem Se. Königliche Hoheit die Trup-

Parade aufgestellt war.

pen inspizirt, fuhr er, um die Rückkehr nach dem Bahnhofe zu be- |

\{chleunigen, in einem von ] gestellten Extrazuge auf der Thorner Bahn, welche an den Exerzier- play grenzt, nah dem Eisenbahnhofe zurück, wo {hon der Berliner Personenzug bereit stand, um Se. Königliche Hoheit wieder nach Stettin zurückzuführen. Die Straßen,

und weimarschen Fahnen geschmückt.

Heute Vormittag stattete, wie die- »Osts. Ztg.« aus Stettin vom 8. d. M. berichtet, Jhre Königl. Hoheit die Kronprinzessin der gehobenen Töchterschule in der Neustadt einen Besuch ab, nahm | von den inneren Einrichtungen derselben Kenntniß und sprach über dieselben und über die Leistungen der Schülerinnen ihre Zusfrieden- |

heit aus, : Se. Königliche Hoheit der Kronprinz kehrte heute

Stettin zurück und wohnte dann nebst Jhrer Königlichen Hoheit der Kron-

prinzessin im Theater der Vorstellung »das Glöcklein des Eremiten« bei. |

Danzig, 8. März. Gestern trafen, wie die »Westpr. Ztg-«

meldet, per Eisenbahn 340 Seedienstpflichtige von der Flotte aus Kiel hier ein, wurden auf dem Kasernenschiff » Barbarossa «. aus- | Die Gesellschaft Penn | welche die Maschine für das Kuppelschiff | » Arminius« geliefert, hat - den Maschinen-Ingenieur Bouding, welcher |

gekleidet und heute in die Heimath entlassen. und Son in England,

\rüher bei der Königlichen Marine angestellt war, bereits zur Ueber- führung dieses Schiffes nah Danzig engagirt.

Heilsberg, 6. März. wie die »Ostpr. Z

sondere Zierde der Stadt sind, ohne Gefahr für das Publikum stehen | Es is alle Ausficht vorhanden, dieses {öne Bauwerk dem- | nächst in seinem ganzen Umfange wieder hergestellt zu sehen, was | um s\o erfreulicher is, als die häßlichen Buden, welche dasselbe bis- | her verdeckten, “abgebrannt sind und das Rathhaus künstig frei in-

bleiben.

mitten des Marftplaytzes stehen wird.

Cöln, 7. März. Zu der heute stattfindenden sünfzigjährigen | Jubiläumsfeier des Rheinischen Kürassier-Regiments Nr. 8 in Deuyg | hatten sih au zahlreiche Offiziere von auswärts eingefunden und

der Chef: desselben; Großherzog von Sachsen-Weimar, sich durch scinen Flügel - Adjutanten Grafen Henkel von Donnersmark bei derselben vertreten lassen. Die Feier selbs “wurde heute Morgen in der Reit- bahn, die sehr geshmackvoll mit Waffen aller Art 2c. decorirt war,

dur einen Regiments- Appell eröffnet, woran außer den geladenen | Divisions- | Gâärtringen, der |

Gästen Seitens ‘der ‘hiesigen Generalität, der Commandeur General - Lieutenant Hiller von Kommandant ‘hiesiger Stadt, General von der Commandeur der 15. Kavallerie - Brigade, Theil nahmen. "Nachmittags is große Festtafel für das ganze Re- giment ‘im Gasthof zur belle vue des Festes Ball. Die Kaserne des Regiments in Deuy war festlich mit Flaggen und Guirlanden ges{chmückt und auch die Stadt Deuß mit‘ Fahnen geziert, ‘Das diesjährige große Gesangfest des Rheinischen Sängerbundes wird im Juni zu Brühl im Park gefeiert, also ein großartiges Concert im Freien, indeß zum Schuß gegen Regen in einer Tonhalle.

Bornheim, 8. “März. “Gestern verschied hierselbst, der „Köln. Ztg.« zufolge, auf seiner Besigung »Burg Bornheim« der Oberhofmeister Ihrer Majestät der Königin Augusta, Graf von Boos - Walde, nah längerem Krankenlager.

Düsscldorf, 7. März. Mit Zapfenstreih und Jllumination der Kaserne wurde gestern Abend, meldet -man der »Düsseld. Ztg. «, die heute stattfindende Feier zum Andenken an | die 50jährige Gründung des 5. Westfälischen Ulanen-Regiments inaugu- rirt. Der heutige Morgen fand die Neustadt und die daselbst gele- gene Kaserne festlich mit Flaggen und Laubgewinden geshmüdckt. Um 11 Uhr diesen Morgen trat das hier vollständig garnisonirende

Frankenberg und

Se. Majestät der König |

dem festlih ges{hmüdckten |

der Königlichen Direction der Ostbahn |

durch welche Se. Königliche

Hobeit fuhr, so wie die Königlichen Gebäude, waren mit preußischen | keit, selbst Eigenthum von Wohnhäusern zu erwerben , dur Ankauf

Abend |

62 Uhr von der Reise nah Schneidemühl und Bromberg nah | : | 1 m | -Fcheint die dort zusammengetretene finanzielle Aus8seinander-

Nach dem Ausspruche des von der | Königlichen Regierung hierher gesandten Regierungs-Baurathes können, | tg.« meldet, die Giebel unseres niedergebrannten Rathhauses, welche ihrer architektonischen Schönheit wegen eine be-

General von Koßte, |

in Deuy und Abends zum Schluß |

Regiment in Gegenwart des Fürsten von Hohenzollern, des Herzogs von Nassau, als Titular-Chef des Regiments, des Erbprinzen yo, Hohenzollern und des jüngsten Prinzen von Hohenzollern welcher à la suite des Regiments steht, des General-Adjutanten Sr. Majesiát des Königs, General-Lieutenants von Manteuffel, des Prinzen n

| Holstein, des Prinzen Croy u. A. m., zum General-Appell zusammen

Sämmtliche Offiziere der hier garnisonirenden Truppenkörper, \o wie die Spiyen der Behörden hatten sih ebenfalls eingefunden. Uy

tenants Freiherrn v. Manteuffel, entgegen und empfingen den Her“ 2 Uhr is Festessen der Offiziere in dem festlich geschmückten Ritter. | saal der städtischen Tonhalle und Abends großartiger Festball füy

das ganze Regiment.

Duisburg, 6. März. Heute, wird der »Ess. Z.« witgetheilt, wurde ein von den ersten Fabrikherren unterzeichneter Prospektus an die Bürgerschast vertheilt, worin zur Bildung einer Gesellschaft Be. hufs Erbauung von Häusern für Arbeiter aufgefordert wird Bei dem bedeutenden Aufschwung unseres Hafenverkehrs, dem Wieder: Emporbluhen der Montan-Jndustrie, der neuen Anlage des Herrn Bicheroux und der Verlegung der Brückenbau- Anstalt des Herrn Harkort hier läßt sich annehmen, daß die Seelenzahl im laufenden Jahre um mindestens 1000 Seelen zunehmen wird, ein Zuwachs, der, gering angeschlagen, 100 Häuser erfordert. Der Prospekt enthält einige Grundzüge, nath welchen die Arbeiterwohnungen beschafft werden sollen, die wir im Nachfolgenden tkurz mittheilen : 1) Die Gesellschäft baut womöglich nicht selbs, sondern giebt den Arbeitern die Möglich-

von Baupläyen und Hingabe von Darlehnen zu Häuserbauten; 2) von Seiten der Arbeiter darf zum Häuserbau kein Zwang ange- wendet werden j 3) der Kaufpreis des Bauplagzes, sowie das Bau- fapital wird vom Arbeiter verzinst; 4) wenn der Arbeiter Duisburz verläßt, dann hat die Gesellschaft die Verpflichtung, das Haus zi übernehmen ¡ 5) die Anlage von Kasernen und größeren Kolonien is zu vermeiden ¡ 6) jedes Haus soll ein Gärtchen haben. |

Schleswig - Holstein. Den »Hamb. Nachr.« wird ge- \chrieben: Nach den aus Kopenhagen hierher gelangten Nachrichten

seyungs-Kommission auf dieselben Schwierigkeiten zu stoßen, welche bei den Friedensfkonferenzen in Wien die Verhandlungen so sehr verzögerten. Die dänische Halsstarrigkeit bewährt sich wieder im vollen ¡Maße ¡ eine gemeinschaftliche Thätigkeit der verschiedenen Com- missaire ist dänischer Seits abgelehnt, so daß schriftlich korrespondirt werden muß. Bei den in Betracht kommenden schwierigen Fragen und dem umfangreichen Material, welches vorliegt, würde nur ein durchaus entgegenkommendes Verhalten die Sache fördern kôn- nen; dauert aber die dänische Widerwilligkeit fort; so ist gar nicht abzusehen, wie lange Zeit verhandelt werden und ob die Kommission nicht dereinst resultatlos auseinander gehen muß. Es wäre dies allerdings für die betheiligten Einwohner beider Staaten der aliershlimmste Ausgang und kann man wohl hoffen, daß dänischer Seits, wenn es aufs Aeußerste kommt, nachgegeben und nur versucht werden wird, finanziell das Günstigste zu erreichen. Da die Herzogthümer bedeutende Zahlungen an Dänemark für den übernommenen Theil der * öffentlichen Schuld, die Apanagen u. st. w. zu leisten haben, so is damit das Mittel gegeben, dem dänischen Uebelwollen zu begegnen. Denn käme Dänemark den durch den Frieden ibm auferlegten Bedingungen nicht in allen Punften nah, so würden auch die Herzogthümer niht mehr an die Friedensbestimmungen gebunden sein, welche ihnen einen Theil der Ausgaben auferlegen, die vom früheren Gesammtstaate zu leisten waren. Sonach wird es wohl auf die Persönlichkeit. der Commissaire und der ihnen beigeordnetea Sachverständigen wesentlich añfommen und von deren beiderseitiger Thätigkeit abhängen , ob und in welcher Weise die finanzielle Auseinandersezung zu einem günstigen Resultat für die Herzogthümer führt. Uebrigens zeig! sih das Widerstreben Dänemarks gegen ein sahgemäßes Arrang(- ment ebenfalls bei der in Haderêleben tagenden Grenzreguli- rung8-Kommission, welche auch jeßt, wo der Schnee geschmol- zen ist, mit ihren Arbeiten nicht vom Flecke kommen soll. Gegen die kommunale Trennung der Grenzdörfer werden alle möglichen Einwendungen erhoben, bald wird das Kirchenvermögen, bald dit Gemeindegrundstücke und Wege für die abgetrennten Theile gefordert. Jedenfalls haben auch hier die Verhandlungen einen weitausschenden Charakter.

Luxemburg, 5. März. Die außerordentliche Session der Kammer ist gestern geschlossen worden, nachdem die von der Re- gierung behufs des Ausbaues der Nordlinie geschlossene Conventiot mit einer großen Stimmenmehrheit angenommen worden wal. Blos drei Stimmen erhoben sich dagegen.

‘2Búrttemberg. S tuttgart, 6. März. Heute feier!t Württemberg zum exsten Mal, das Geburtsfest Sr. Majestät ded Königs Karl. -

ZBayern. München, 7. März. “Jn der heutigen Siguns gelangte der Geseygebungs-Aus\chuß der Kammer der Ab- geordneten mit der Berathung des ersten“ Buches zum Abschlusse. Derselbe hat, und zwar in der Sitzung am Sonnabend, die Artikel welche von den Fristen und Terminen handeln, erledigt.

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Hefterreichh. Wien, &. März. Die heutige »Abendpost« dementirt auf das Entschiedenste die Meldung der gestrigen »Morning- Post«, daß Oesterreih von der russischen Regierung ersucht worden sei, den Belagerungszustaud in Galizien aufrecht zu erhalten, bis die beabsichtigte Einverleibung Polens durchgeführt sei.

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Nach den neuesten telegraphischen Mittheilungen des » Wolff" |

hen Bureaus« von gestern Abend, berichtete in der Abendsizung des Finanzausschusses. Abgeordneter Herbst Namens des Sub- comité's. Alternative, den Regierungsvorschlag anzunehmen oder abzulehnen. Abgeordneter Hopfen {lug vor, die Anträge des Sub- comité’s vor das Haus zu bringen. Minister v. Mec- sery erklärte, die Regierung werde feinen Vertreter zu den Berathungen des Ausschusses schicken , und dem Subcomité daraus einen Vorwurf , daß es keine Ab- strichsziffer genannt habe. Hierauf entfernten sih die Vertreter der Regierung. Abgeordneter von Kaiserfeld beantragte, den Regierungsvorschlag; Abgeordneter Taschetk, das Finanzgeseß vor das Haus zu bringen. Graf Kinsky schlug vor, der Fi- nauzausschuß solle im Hause über den Vrintsschen- Antrag Ueber- gang zur Tagesordnung beantragen. Der Antrag Kinsky

Polizeiminister v. Mecesery stellte dem Ausschusse die |

machte |

wurde mit 17 gegen 12 Stimmen angenommen, ebenso der Ans- |

trag, das Budget für 1866 einem aus 36 Mitgliedern bestechen-

den Ausschusse zuzuweisen, welcher erst nach Erledigung des 1865er |

Budgets berichten solle. Bei der demnächst erfolgenden Abstim- mung über das Kriegsbudget wurden die Anträge Tascheks, Szabels und Gisfras abgelehnt, die Anträge Brestis und Baron Eisclsbergs, an dem Kriegsbudget cinen Abstrih von 174 Millionen Gulden vorzunehmen, mit 15 gegen 16 Stimmen angenommen.

Belgien. Brüssel, 7. März. Das Abgeordnetenhaus hat scine Arbeiten heute wieder aufgenommen. Jm Beginne der Sihung legte der Kriegs - Minister die während der neulichen Debatte ecingeforderten Papiere über die mexikanische Angelegenheit auf den Tisch des Hauses nieder; dieselben bestchen aus einem Rundschreiben an sämmtliche Regiments - Chess, und aus den sämmtlichen Königlichen Erlassen, welche belgishen Soldaten Urlaub und die Ermächtigung ertheilen, ohne Beeinträchtigung ihrer Eigen- haft als Belgier in mexikanischen Dienst zu treten. Außerdem brate Herr Frère die Budgetentwürfe für 1866 und der Bauten- Minister Vanderstichelen ein Geseh ein, welches die Regierung er- mächtigen soll, den Personentarif auf den Staats-Eisenbahnen her- abzusehen. Das Haus schritt alsdann zur Fortsczung der Debatte über die Freigebung des ward, nachdem man die Jnfkonsequenz begangen hatte; ein Amende- ment des Herrn Pirmez, wodurch auch der Zinseszins den bestehen- den geseßlichen Beschränkungen wäre enthoben worden, mit 49 gegen [4 Stimmen abzulehnen. (Köln. Ztg.)

London, 7.

Großbritanniea und Jrlanud, März.

Eine in der gestrigen Unterhaus-Siyung von Bentinck beantragte |

Resolution, dahin lautend, daß es »wegen des häufigen Vorkfommens und der zunehmenden Zahl von Eisenbahn - Unfällen und in Ermangelung jed- weder Macht der Executions-Regierung, zur besseren Verhinderung derselben einzuschreiten, wünschenswerth isi, dein Handels. - Ministerium oder irgend einer anderen Regierungsbebörde durch Parlamentsakte die Besugniß zu er- theilen, eine Untersuchung der Eisenbahnunfälle anzustellen, Zeugen eidlich zu vernchmen und im Interesse der Sicherheit und Bequemlichkeit der Rei- jenden Regulationen zu erlassen«, wurde ohne Abstimmung verworfen. Jm Subsidien - Comité legte Lord C. Paget das Flotten - Budget vor. Die von der Regierung verlangte Anzahl von Mannschaften beträgt 69,750

Mann, d. h. 2200 Mann weniger als im vorigen Jahre, die zu bewilli- |

gende Geldsumme 10,392,224 Pfd, d. h. 316,000 Pfd. weniger, als im vorigen Zahre.

Von Herrn Gerard Ralston, dem General - Konsul für Li- bderien,—-und Grafen Lavradio, dem hiesigen portugiesischen Gesandten, ist auf dem Büreau des lehteren ein Freu nd\chafts-, Handels- und Schifffahrts - Vertrag zwischen den beiden Regierungen abgeschlossen und unterzeichnet worden. Wie es in dem Traktate zwischen den Republiken“ Hayti und Liberien der Fall ish enthält auch die portugiesisch-liberische- Uebereinkunft einen PYara- graphen , der den Sclavenhandel auf gleiche Linie mit der Seeräu- berei stellt und mit derselben Strafe bedroht.

Frankrei. heute folgende Note: Die durch den Bericht des Herrn Ministers für den öffentlichen Unter- riht über das Elementar-Schulivesen erhobenen wichtigen Fragen wurden während mehrerer Sizungen von den Ministern und Mitgliedern des Staats- rathes unter dem Vorsihe des Kaisers- diskutirt. Jn Folge dieser Berathun-

Paris, 7. März.

gen hat Se. Majestät die Ueberweisung eines Gesezentwurfes zur Prüfung | Gr | zusinden haft.

n den Staatsrath beschlossen, dessen Hauptbestimmungen folgende sind: l) Die freien Elementar - Lehrer sind zur vorherigen Erlangung eines

N ahigkeits-Zeugnisses nicht verpflichtet; 2) die Gemeinden, deren Bevölkerung I 00 Seelen übersteigt, sind gehalten, eine öffentliche Mädchenschule zu besitzen ; 6 die Prämien des Eifers können den Kindern, welche die öffentliche Schule Y von 7 bis 13 Jahren besuchen, bewilligt werden; 4) das Minimum der

Zinsfußes, dessen erster Artikel genchmigt |

Der »Moniteur« enthält |

Jahrgehälter für öffentliche Lehrerinnen ist auf 500 Fr. festgeseßt; - 5) das Gehalt der Lehrer uñd Lehrerinnen wie der Gehülfslehrerinnen wird aufge« bessert und déren Ernennung dem Präfekten anvertraut; 6) die Ausführung des den Gemeinden durch“ frühere Gesehe: ertheilten Rechtes," völlig unentgelt- liche Schulen zu errichten, soll wirfsamer gemacht werden; jede Gemeinde soll bevollmächtigt werden, zu den jezigen Hülfsmitteln noch' zwei besondere Centimes auf die vier direften Auflagen für Herstellung dieser Unentgeltlich=* keit hinzuzuschlagen ; falls- dies nicht genügt; kann die Gemeinde eine Depar- temental-Subvention erhalten, und der Ausfall wird: vom Staate getragen. Das Gehalt des Elementar - Schullehrers an der Freischule känn nicht schwächer sein, als die Summe, welche durch Zahlung von Schulgeld und festes Gehalt für ihn zusammenkäme. L

__ Dieser Gesehentwurf ruht nicht auf den vom Herrn Minister des öffentlichen' Unterrichts dargelegten Grundsäken; aber sein Bericht ward der Oeffentlichkeit übergeben als Ausdru seiner persönlichen Meinung und auf Grund der. darin enthaltenen wichtigen! Angaben: 3

Der »Courrier du Saigon« vom 20. Januar zeigt nun auch amitlih an, daß der Vertrag mit dem anamitischen Hose vom Kaiser Napoleon nicht ratifizirt wurde. Der Aubaret’she Entwurf, seht er hinzu, sei durch unzulässige Ansprüche zernagt worden; indem dieser Hof die französische Suzeränetät Über die sechs wieder abgetretenen Provinzen nicht habe auerfennen wollen; auch allerlei Kniffe und Pfiffe zur Beschränkung der Verkehrsfreiheit und des französischen Handels in diesen Provinzen erdacht habe. Daher babe Herr Aubaret dem so entstellten Entwurfe die Unterschrift versagt. Das Amtsblatt der Kolonie fügt hinzu, die Rhede von Saigun sei sebr- belebt und im verwichenen Jahre hätten an die fünfzig Schiffe Reis- geladen, da in anderen Ländern die Reisernte überall nicht ausgiebig genug ausgefallen fei.

Das »Pays« bringt Nachrichten aus Japan vom 30. Dezem- ber, wonach der Mikado, welcher während“ einiger Zeit dem europäi- hen Einflusse Widerstand leistete, endlich den Vertrag von Simo- nosaki anerkannt hat. Frankreich hat vom weltlichen Herrscher eine neue Gebiets-Konzession bei: Yokuhama erlangt, und man legt dort Werkstätten, Magazine und ein Hospital an. Eine Kommission von Offizieren, die den europäischen Flotten angehören, hat das innere Meer besichtigt und den Hafen von Simonosaki als den wichtigsten bezeichnet, der dem Handel zu öffnen wäre. Die Régierung des Taikun hat bereits? den Mächten die Befugniß gegeben, Konfular- Agenten dort einzusehen.

Spanien. Folgendes is der Wortlaut des zwischen Spanien und Peru abgeschlossenen Friedensvertrages:

Art. 1. Da die Regierung Jhrer katholischen Majestät das von Ihren Beamten anr Ufer Peru's beobachtete Verfahren, als dieselben von den Chincha-Juseln unter Geltendmachung des Rüceroberungsrechtes Besiß ergriffen, mißbilligt hat und die peruanische Regierung zur selben gelegenen Zeit, wie das. die Regierung Jhrer katholischen Majestät gleich von Anfang an vorausgesezt hatte, die dem spaniscen Kommissar in Panama angethane Gewaltthat getadelt hat, wie das die Regierung der Republik durch ihre Rundschreiben und diplomatischen Agenten zur Wahrung ihrer Ehre zu wissen gethan hat, ist das Haupthinderniß der Räumung dieser Jnjeln be- seitigt, und sie werden demgemäß von dem Geschwader Jhrer katholischen Majestät geräumt und der von der Regierung Peru's zu ihrer Uebernahme ernannten Person übergeben werden.

Art. 2. Um jede Möglichkeit fernerer Zerwürfnisse gründlich abzuschnei- den, beglaubigt die peruanische Regierung zur Bestätigung ihrer Spauien gegenüber gehegten freundschaftlichen Gesinnungen einen Gesandten bei Jhrer katholischen Majestät.

Art. 3. Da die peruanische Regierung sich niemals: unbedingt gewei- gert hat, den spanischen Kommissar zuzulassen, und da die Regierung Jhrer fatholischen Majestät in dem diplomatischen Rundschreiben vom 28. Juni und 8. November des vorigen Jahres verkündet hat, daß der Titel eines besonderen Commissars die Rechte Peru's und seine Unabhängigkeit in keiner Weise präjudizire, so kommen die kontrahirenden Parteien dahin überein, daß es der Regierung Ihrer katholischen Majestät gestattet ist, einen beson- deren Kommissar, der den Austrag hat, die in Bezug auf den Vorfall von Talambo s{chwebende Frage zu verfolgen, nach Lima zu fenden, und daß die peruanische Regierung. ihn empfangen wird.

Art. 4. Die peruanische Regierung ertheilt ihrem Gesandten in Spa-

| nien Vollmachten zum Abschlusse“ eines Friedens-, Freundschaftse, Schiff

fahrts- und Handelsvertrages, dem mit Chili geschlossenen Vertrage ähnlichz oder den mit anderen amerikanischen Republiken abzuschließenden Verträgen;

| zu welchen Jhre katholische Majestät und die peruanisthe Regierung ges

neigt sind.

Art, 5. Jn besagtem Vertrage werden zu gleicher Zeit die -Grund- lagen zur Liquidation, Anerkennung und Zahlung der Summen festgeseßt, welche. Peru in Folge von Beschlagnahmen , Confiscationen , während dés Unabhängigkeitskrieges gemachter Anleihen oder aus irgend einem anderen Grunde den Unterthanen Jhrer katholischen Majestät schuldet , vorausgeseßt, daß diese die Bedingungen der spanischen Abstammung, so wie dex Fork- dauer des spanischen Unterthanenverbandes in sich vereinigen.

Art. 6. Die hohen kontrahirenden Parteien kommen dahin überein, daß die in vorstehendem Artikel erwähnte Liquidirung und Anerkennung streng auf Grund authentischer und amtlicher Beweise, nie hingegen auf Grund von Zeugenaussagen, oder aus irgend einem anderen Grunde statt

Art. 7. Sollte hinsichtlich der Liquidation oder Anerkennung einer oder mehrerer der beanspruchten Summen eine Schwierigkeit oder ein Zwet»

| fel entsiehen, so werden diese Schwierigkeiten durch eine aus sechs Perfonen,

deren je drei jede kontrahirende Partei ernennt, bestehende Kommission ge-

[o] werden.