1865 / 68 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

A E E E L S "n . E N E E LA I E M E SOION L I NEIN S I

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gen, zum An- und Verkauf von Besißlichkeiten aller Art, und zum Auf- finden von Leuten zu Privatdienststellen und zur Arbeit ; 8) das Halten von Magazinen, Speichern, Niederlagen, Läden und Kellern, welche zur Aufbe- wahrung und zum Verkauf von Waaren dienen, von Fischbehältern, Gast- häusern und Badstuben; 9) das Halten von Handwerker - Werkstätten,

von Fabriken aller Art und auch von einigen landwirthschaftlichen

Etablissements, wie z. B. Mahl-, Oel- und Sägemühlen und Kiegeleien; 10) das Fuhrwesen und das Halten von Comptoiren zum Transport von Waaren und Passagieren auf Land- und Wasserstraßen j 11) das Eingehen von Verbindlichkeiten gegen den Staat, die Provinzial- Institutionen, Stadt- und Lantkommunen und Ständeverwaltungen, ebenso

das Abschließen von Kontrakten zwischen Privatpersonen behufs Stellung |

von Waaren und Lieferungen, wenn diese Kontrafte Maflern und Notaren oder den betreffenden Behörden zur Registrirung vorgestellt werden ; 12) die Erfüllung der Pflichten eines Handlungsdieners.

3) Alle Arten des Handels werden innerhalb dec ihnen durch das Geseg zugewiesenen Grenzen entweder ohne Entrichtung von Steuern, oder unter Bezahlung derselben auf Scheine und Billete ausgeführt.

Der »Kawkas« meldet, daß die kaukasishen Trup- pen bereits an einer Straße arbeiten, welche das Ufer des Schwar- zen Meeres bei Ssuhum-Kale mit der fruchtbaren transfubanischen Ebene zu vereinigen bestimmt ist. Der Bau dieser Straße bietet besonders in deren südlichem Theile große Schwierigkeiten dar, weil der Südwestabhang des Kaukasus viel steiler und zerrissener ist, als der Nordostabhang. Die Straße geht von Ssuchum - Kale nah Norden durch die Gumschlucht, überschreitet den Fluß Gumista, zieht \ich längs der Wasserscheide der Vorberge hin, Passe der Doukette, einem südwestlichen Zweige der Hauptkette, auf) hinter ‘diesem Passe gelangt sie in das ziemlich breite Thal des obern Bsyb, welches zur Ansiedlung gut geeignet ist und auch eine strate- gische Bedeutung hat. Jn diesem Thale soll sich die neue Straße mit derjenigen vereinigen, welche vom Kubangebiet her Über die Hauptkette geführt wird.

Von der polnishen Grenze, 16. März, berichtet die »Osts. Ztg.«: Jn letzter Zeit haben in Polen wieder zahlreiche Ent- lassungen polnischer Beamten stattgefunden, so daß die Zahl der noch in Aemtern befindlichen Polen immer mehr zusammenschmilzt. Am wenigsten werden von diesen Entlassungen die Gerichtsbehörden betroffen, bei denen noch fast durchweg Polen angestellt sind. Aus den Regierungs - Kommissionen, namentlih aus der Kom- mission der inneren Angelegenheiten, sind bereits die meisten pol- nishen Beamten entfernt und die wenigen noch übrig gebliebe- nen müssen jeden Augenblick der Entlassung gewärtig sein. Die erledigten Stellen werden aus\cließlich mit Russen besegt. An der Warschau-Wiener Eisenbahn sind kaum noch 6 Polen, deren loyale Gesinnung über jeden Zueifel erhaben, die übrigen Beamten sind \sämmtlih Deutsche. Bei dem Bau der Warschau-Terespoler Eisen- bahn, der bereits in Angriff genommen ist und von dem Ober- Ingenieur Vignolles geleitet wird, werden polnische Techniker nur einstweilen gegen Tagegelder beschäftigt und sollen sofort entlassen werden, sobald die nöthige Anzahl von Jngenieuren und anderen Bau-Technikern aus Franfreih und England, von 1vo sie bereits ver- schrieben sind, eingetroffen is. Jn Stelle des verstorbenen Herrn von Trzetrzewinsfki ist zum Präsidenten des landschaftlichen Kreditvereins des Königreichs Polen der russische General Gecewicz designirt, der im Jahre 1862 nah Entlassung Muchonoffs eine Zeit lang als Hauptdirektor der Regierungs-Kommission des Jnnern fungirte. Seine Ernennung wird täglih erwartet. —- Aus sicherer Quelle erfahre ich, daß der Ukas, betreffend die Einziehung der Pfarrländereien und die Schung der Pfarrgeistlichkeit auf fixirte Gehälter, dem Kaiser bereits zur Un- terzeichnung vorliegt und binnen Kurzem veröffentlicht werden wird. Die Gehälter sollen nah drei Kategorien je nach dem Umfange der zu ‘\áäfularisirenden Pfarrländereien auf 400, 500 und 600 SRo. normirt sein. Die Vorbereitungen zur Errichtung des Deutschen Gymnasiums in Warschau werden mit großem Eifer betrieben. Zum Gymnasialgebäude is das Visitinnen - Kloster bestimmt, das binnen Kurzem aufgehoben werden soll.

Aus Helsingfors wird berichtet, daß Kaiser Alexander von Rußland den vorjährigen Beschluß des finländischen Landtages, be- treffend die Alleinberechtigung der finländischen Sprache als Gerichts- sprache, sanctionirte, so daß ferner in dem Großfürstenthum Finland nur Beamte angestellt werden können, welche der Landessprache kun- dig sein werden.

__ Schweden und Norwegen. Stockholm, 11. März. Hier is augenblicklich eine neue Dampfschifffabrts-Actien- Gesellfchaft in der Bildung begriffen, welche beabsichtigt, unter Benußung des \chleswig-holsteinschen Kanals eine regelmäßige Dampf- \iffahrts-Verbindung zwischen Stockholm und Hamburg herzustellen. Die Actienzeichnung soll entweder bereits zum Abschlusse gebracht worden sein oder unmittelbar vor dem Abschlusse stehen, und der Capt. Eneavist, welcher am Thätigsten für die Bildung der Actien- gesellschaft gewirkt und sich mit einer namhaften Summe Geldes be- theiligt hat, wird, sicherem Vernehmen nach, eins der beiden Dampf- \chiffe führen, mit - denen die Actiengesellschaft im Laufe des bevor- stehenden Sommers ihre Wirksamkeit eröffnen wird.

Die hiesigen Straßen-Unruhen hahen sich seit Dienstag

teigt dann zu dem |

nicht wiederholt. Das Statthalteramt hat mittlerweile energis{ch Anordnungen getroffen, und die Haupträdelsführer sind zur gericht. lichen Untersuchung gezogen worden. ;

Die Finanzzustände Schwedens sind leider, was de Handel betrifft, andauernd minder erfreulih. Jn der jüngeren Zei hat der Konsul Bodell in Lulea mit 393,664 Thlr. 82 Oere Aktivq und 368/628 Thlr. 43 Oere Passiva, so wie » Actien-Gesellschaft de Stockholmer Knopffabrik« mit 226,397 Thlr. 23 Oere Aktiva und | 203,901 Thlr. 29 Oere Passiva fallirt.

Dánemark. Kopenhagen, 17. März. Die heutige »Berlingske Tidende« meldet: Der gemeinsame Auss{huß zur Ve handlung des Verfassungsentrourfs hat sich mit Majorität für A von 10 Mitgliedern gestellten Vorschlag ausgesprochen, wonach daz Landsthing aus 68 Mitgliedern bestehen soll, von denen 12 dur den König ernannt, von Bornholm und Faaroer je eines, von Ko, | penhagen und den Städten 18, von den größeren Gutsbesizern 18

und von den kleineren ebenfalls 18 gewählt werden. i E

Amerika. Die von dem Dampfer »China« überbrachten Nachrichten aus New-York reichen bis zum ®. d. Von Sher, man waren noch immer keine offiziellen Berichte eingegangen. Qt

| Unionsgeneral Sheridan soll Charlotteville beseht haben, nachdem “er Early geschlagen. Leßterer soll gefangen genommen sein. De | Unions - Admiral Dahlgreen meldet die widerstandlose Besetzung Georgetowns. Sein Geschwader zog stromaufwärts Behufs der Communication mit Sherman. Der Nordgeneral Schofield ward bei Wilmington von den Conföderirten zurückgeworfen. Der Senat zu Washington hat M’Culloh als Nachfolger des Finanzministers Fessenden bestätigt.

Aus Matamoras in Mexiko war die Nachricht eingetroffen, der dortige amerikanische Konsul sei ausgewiesen worden, weil er den Kaiser Maximilian nicht anerkennen wollte.

Das kanadische Conföderation8projekt ist von der Provinz Neu- braunschweig verworfen worden. |

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Asien. Wie der »Times« aus Kalkutta vom 9. Februar geschrieben wird, scheint sich der Krieg in Bhutan noch nit seinem | Schlusse zu nahen. Nachdem die britischen Truppen die hauptsät lihsten Duars oder Pässe genommen und diese Distrikte endgültig anektirt hatten, bot die indische Regierung den Bhutanesen eine jähr | lihe Summe von 2500 bis 5000 Pfd. St. an, wenn sie sich sofort | zum Frieden bequemen und Bürgschaft für ihr künftiges Verhalten | stellen wollten. Der Dhuran Radschah, welcher die Regierung von Bhutan eigentlih repräsentirt, war geneigt, auf diese Bedingungen cinzugehen; Tongsu Penlow aber, der Urheber des Krieges "und de mächtigste der Provinz - Häuptlinge, welcher das Land seit einiger QJeit praktis beherrscht, wollte nichts von nachgeben wissen, und hat si jeßt gegen einige der in den Duars stationirten britischen A gewandt. Lehtere müssen augenscheinlich Verstärkungen erhalten.

Australien. Aus Wellington (auf Neu - Seeland) 14, Januar, wird berichtet: Als vor aht Monaten das vorige Mini sterium seinen Abschied einreihte, gab es als den Grund feine Rücktrittes die Verwerfung einer wichtigen Maßregel an, welche

dem Gouverneur als eine dringende Nothwendigkeit anempfohlen | hatte. Zum großen Erstaunen der Kolonie hat nun der Gouver neur, Sir George Grey, dessen Ansichten von der Sachlage als mittlerweile umgeshlagen sein müssen, eine Proclamation lassen, welche jenen verworfenen Rath die Ländereien der auf ständischen Eingeborenen zu fkonfisziren in Ausführung bring. | Jhren wesentlichsten Paragraphen nah lautet die vom 17, Dezent | ber aus Aucland datirte Proclamation :

_»Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Gouverneur alles Land im Waikato - Distrikt, welches die k, Truppen besezt haben und von welchem die rebellischen Eingeborenen vertrieben worden sind, als Kron land zurüchalten wird. Die Ländereien derjenigen Eingeborenen, weldhe

| der Königin treu geblieben sind, werden ihnen gesichert werden, und dent

jenigen, welche sich empört haben, aber sich jeßt sofort der Autorität der Königin unterwerfen, werden Theile des Landes für sie selbst und ihre F milien zurückgegeben werden. Der Gouverneur wird auf diejenige welche sih ruhig verhalten, keinen weiteren Angriff machen. Diejenigt welche sih fernere Gewaltthätigkeiten zu Schulden kommen lassen, ird det Gouverneur züchtigen, wie er die Waikato-Stämme gezüchtigt hat, Der Gouverneur wird gleichermaßen in dem Bezirke zwischen ‘Wanganui und New-Plymouth, so wie in der Provinz Taranaki solches den Rebellen g“ hörendes Land in Besiy nehmen und behalten, wie ‘es ihm angemesse! scheinen wird. «

D M nestie-Erlaß, welcher am 10. Dezember abgelaufel ist, hat nur sieben Eingeborene angelockt. Sechs derselben sollten seh8zig andere Rebellen repräsentiren; doch erscheint diese Sache jeyt ein wenig mythenhaft. Keiner von ihnen hatte Ländereien abz treten. Die neue Religion (Pai-Marire, d. i. friedliebend) welche vor einem Jahre in Taranaki aufgetaucht is, hat nördli von Wanganui rasche Fortschritte gemacht. Sie is nicht, was iht Name andeutet, sondern ein Mischmash des alten Glaubens mit

Reminiscenzen aus der Bibel und einigen shlau ersonnenen und dein

86 Charakter der Zeit angemessenen Fabeln. Die Jungfrau Maria und | der Erzengel Gabriel sind ihre Hauptgottheiten, und von diesen haben sie die Versicherung erhalten, daß fie \{ließlich wieder in den Besiß der ganzen nördlichen Jnsel treten werden, und ferner den Befehl, die Bibeln zu verbrennen, die Missionâre zu verachten und sich auf die Zeit zu rüsten, da ihnen die Sprache und die Künste des Pakeha

‘der Ausländer) von der himmlischen Heerschaar in einer Lection bei-

gebracht werden sollen.

S : l 4 I R E Sra C C L S

aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

Wien, Sonnabend, 18. März, Morgens. Jn der gestrigen | Sizung des Finanzausschusses wurde die Berathung des Finanz- herichtes fortgeseht. Der Aus\chuß lehnte die Erhöhung der Cou- pons|\teuer einstimmig ab. Der Finanzminister v. Plen er stellte

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cine umfassende Darlegung der Finanzlage und einen großen Finanzplan in Aussicht. | London, Sonnabend, 18. März, Morgens. Jn der heutigen | Nachtsigung des Unterhauses stellte Hennessy den Antrag, | England môge erklären, daß Rußland seine vertragsmäßigen Rechte | auf Polen verwirkt habe. England möge die Zahlung der russisch- | holländischen Anleihe verweigern. Ver ney sekundirte. Lord Pal- | merston erwiederte, das Unterhaus sei weder in der Lage, Traktate | zu machen, noch Traktate zu brechen. Wenn auch das Parlament | wiederholt die Politik Rußlands gegen Polen verurtheilt habe, so | würde doch die Verweigerung der Anerkennung einer Anleihe, welche | mit der Behandlung Polens Nichts gemein habe, unwürdig sein: Nachdem Johnston und Denman dazu gerathen, z0g Henn e1\y seine Mo tion zurü. Paris, Sonnabend, 18. März, Vormittags. Jn der gestrigen Sißung des Senats erklärte der Staatsminister Rouher, die Sep- temberkonvention sei in der redlichsten Absicht von Frankreich und

Italien unterzeichnet und selbs von Rom nicht verworfen worden.

Die revolutionaire Partei sei es, welche die Convention nicht wolle.

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Die französische Armee werde in zwei Jahren Rom verlassen. Eine immerwährende Occupation wäre die Verneinung der weltlichen Macht des Papstes. Die Errichtung ciner päpstlichen Armee sei wohl möglich und wenn sich dem Papste Schwierigkeiten in den Weg stellten, #0 würden die Gewissen der Katholiken sofort bereit sein, dem Papst ihre Ergebenheit zu bekunden. Rouher Mee An die Bischöfe die eindringliche Bitte, sich bei dem Papste für eine Ver-

\3hnung mit Jtalien zu verwenden. Was die französische Regierung anbetrifft, so wolle sie gerade im Jnteresse dieser Aussöhnung ihre

völlige Freiheit des Handelns wahren. Der M inister verlang \{chließ-

lich ein Vertrauensvotum des Senates.

ck enc ie\ nitt (15) Bei der Abstimmung nahin der Senal diesen Abschnitt (19) der Adresse in der von der Kommission vorgeschlagenen Fassung an.

Kunst und Wissenschaft.

Vor einigen Monaten hat Dr. Jolowicz in Samgederg au LN Pergamentüberzuge des Deels eines Quartanten der oan E E bibliothek ein Bruchstück aus dem verloren gegangenen Nanu] ripte De hebräischen Bibelkommentars des Rabbi Salomo Ben Ja at/ O Raschi (11. Jahrhundert) entdecit. Dasselbe hat, dem »Danz E t zufolge, besondere Wichtigkeit dadurch, daß es Stellen über A L Dn hundert in philologischer Beziehung bedeutende Kommentare A n in den gedruckten Ausgaben fehlen. Dr. Jol. hat das E Fu durch die Photographie vervielfältigen laßen, R U A E Manuskripts vorgebeugt ist und N einer Denkschrift als Chrengave Qunz' 70 Weburtêtage veröffentlicht. : . V D ee Bam a r in Breslau / welcher a au e Felde der Historien- und Portraitmalerei Vorzügliches cistete s in der Nacht vom 17. d. M. gestorben, nachdem ihn noch kurz a bbs U Herr Fürstbischof, der ihn persönlich hochschâßte, an seinem Sterbelager ve sucht hatte.

Statistische Mittheilungen.

E Regierungsbezirk Arnsberg hatte nach der leyten Volkszäh- lung 739.403 Elicióbes; von denen 225,468 oder 30,5 pCt. in E und 513,935 oder 69,5 pCt. auf plattem Lande [eben. An S S zählte der Reg.-Bez. 381,400 Einwohner, und zwar 102677 o L pCt. in den Städten und 278,723 oder 73,1 pCt. auf dem pes A Hiernach hat sich die Bevölkerung des ganzen Reg.-Bez. um 93 pCt., 0

gegen ca. 2000 des Jahres 1818, als zahl dieser Städte ist demnach in den lehten 46 Jahren von 24,999 auf 89,375, also um 223 pCt. gestiegen. Die Zunahme war in den lehten 3 Jahren am bedeutendsten in Dortmund von 23,348 auf 27,3395 , also um jährlich 1472 oder 7,06 pCt. und in Mitten von 7931 auf 10,536, also um jährlich 868 oder 11 pCt. Im Jahre 1840 hatte allein Iserlohn (mit 10,311) úber 10,000 Einwohner; 1849 erst erreichte Dortmund die Zahl von 10,515 Einwohner; 1861 Soest mit 10,501 , während Bochum, Hamm und Witten erst im Jahre 1864 jene Einwohnerzahl überschritten. Hierbei ist jedoch zu bemerken, daß die Auömärker zu Hamm erst für 1864 der städtischen Bevölkerung zugerechnet worden ist. (Elbf. Ztg.)

in den Städten um 120 pCt. während der lehten 46 Jahre vermehrt. Die städtische Bevölkerung des Jahres 1818 mit 102,647 stieg im Jahre 1828 auf 121,051; 1840 auf 147,416; 1849 auf 166,486 und 1861 auf 202,107, also durchschnittlich jährlih um 2312 oder um 2,2 Prozent; in in den legten 3 Jahren auf 225,468, also durchschnittlich jährlich um TIST oder 3,3 p Ct., welche Zunahme gegen die Bevölkerungszahl im Jahr 1818 über 6,5 p Ct. beträgt. Von besonderem Junteresse ist die Qunahme der Einwohnerzahl der größeren Städte, von denen zur Zeit 6 über 10,000 Seelen enthalten, nämlih Bochum 11,757 gegen 2129 des Jahres 1818, also Zunahme 454 pCt.; Dortmund 27,339 gegen 4291 des Jah- res 1818, also Zunahme 537 pCt.; Hamm 14,025 gegen 4691 des Jahres 1818, also Zunahme 199 pCt.; Jserlohn 14,881 gegen 5250 des Jahres 1818, also Zunahme 164 pCt.; Soest 10,811 gegen 6194 des Jahres 1818, also Zunahme 75 p Et. j Witten 10,536

o Zunahme 426 pCt. Die Einwohner-

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Königsberg, 16. März. Eine Angelegenheit, die für den Handel

Königsbergs von höchster Wichtigkeit ist, berichtet die »Königsb. Ztg. «5 gab dem Vorsteheramt der Kaufmannschaft Veranlassung zu einer außer-

ordentlichen Sigung, die Nachricht nämlich von bevorstehenden Aenderungen

im russischen Zolltarife für Thee. Der russische Theezoll beträgt gegenivär-

tig pro Pfund auf der Landgrenze 30, auf der Seegrenze 39 Kopeken. Diese ZolUdifferenz, aufs Rührigste benußt, hat, verbunden mit der Solidi- tät der Königsberger Theehändler , dem hiesigen Theehandel in den leßten Jahren einen beispiellosen Aufschwung gebracht. Die Thee Einfuhr erreichte jährlich einen Werth von 6 bis 8 Mill, doppelt so viel und mehr als hei irgend einem andern deutschen Handelsplaye. Jene Zolldifferenz soll nun, zuverlässigen Nachrichten zufolge, dadurch beseitigt werden, daß der russische Landzoil für Thee auf den Say des Seezolles erhöht wird. Das Vor- steheramt mußte streben, \{hleunige und zuverlässige Auskunft über die wirklichen Absichten der Kaiserlich russishen Regierung und über den Ter- min der bevorstehenden Aenderung zu erlangen. Ju diesem Zwecke richtete es eine Eingabe au den Herrn Handelsminister und ließ derselben alsbald zwei seiner Mitglieder als Deputirte nach Berlin folgen. Jn gewohnter \chleuniger Berücksichtigung seiner Anliegen erhielt es hon am 10. dieses Monats folgendes Telegramm von dem Herrn Handels- minister: » Der Handelsminister an den Vorsteher der Kaufmannschaft zu Königsberg in Pr. « » Der Königl. Gesandte an den Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten. « »Der Eingangézoll für Landesgut soll verändert werden: Schwarzer Thee von 30 auf 35 Kopeken, Grüner, Gelber und Blumenthee von 60 auf 50, in beiden Fällen wird Land- und Seezoll gleichgestellt. Diese Bestimmungen sollen drei Monate nach Publication in Kraft treten. Obiges ist ein Kommissions - Entwurf, welcher erst noch vom Minister und Reichsrathe sanctionirt werden muß. Vorauëssichtlich dürste das Projekt in ungefähr zwei Monaten geseßliche Form erlangen, aljo n etwa fünf Monaten zur Ausführung kommen. (gez.) Redern. Obiges eile ich mitzutheilen. Berlin, den 10. März 1865. Itenpliyg.« Erwägt man, daß die Eingabe des Vorsteher-Amtes an den Herrn Handelsminisier am 5. d. M. von Königsberg abgegangen ist, daß das Königl. Handels- Ministerium sich an das Ministerium des Auswärtigen dieses an den Königl. Gesandten in Petersburg / leßterer an russische Behörden wenden, und dann die erlangte Auskunft alle diese Vermittelungen wieder zurück- passiren mußte, so wird man anerkennen müssen, ein unübertreffliches Bei- spiel schleunigsten Bescheides erhalten zu haben. 2

An einer zu Deus ay 14 L, dieses Monats stattgefundezten Ver- ammlung Rheinisch-Westfälischer Eisen-Jndustrieller, auf welcher 33 Eisenwerke vertreten waren, wurde, der » Aach. Ztg.« zufolge, der Beschluß gefaßt, die Stabeisenpreise, im Anschluß an die Beschlüsse der Mittener Versammlung vom 1. November 1864, um weitere zwei Thaler pro 1000 Pfund zu erhöhen. Die Begründung dieses Beschlusses liegt in der zunehmenden Steigerung der Kohlen - und. Roheisenpreise. Sollte die kürzlich eingetretene Arbeitseinstellung in den Eisenwerken Englands anhal- ten, so is einer weiteren bedeutenden Steigerung der CKisenpreij- 1m Zoll- vereine, Belgien 2c. mit Sicherheit entgegenzusehen, zumal hon in jüngster Zeit bedeutende E aus England den Hütten Rheinland's und West- Falen’'s zugegangen hin». | M Biedbathy (6. März. Heute fand hier durch die dazu fommittirten Mitglieder des Verwaltungsraths der Actien-GeseUschast der preußisch-nieder- län dischen Verbindungsbahn einerseits und der Königlichen Direction der Bergisch-Märkischen so wie der Direction der Rheinischen Eisenbahn-Gelell- haft andererseits, der »Gladb. ZJtg.« zufolge, die Unterzeichnung des verein- barten Vertrages wegen Verkaufs beziehungsweise Uebertragung der Bahnen und Konzessionen der erstgedachten Gesellschaft an die beiden lehtgedachten Gesellschaften statt. Jnhalts dieses Vertrages, der selbstredend der Genehmigung der Generalversamm enge der betreffenden Gesellschaften und des Staates vorbehalten ist - soll die

| Viersen - Venloer Bahn an die Bergisch - Märkische Eisenbahn-

\ i\ch - niederländis Verbindungs- Gesellschaft und die der preußisch niederländischen i c S chast zustehenden Rechte und Ansprüche auf die Konzession-

| ven Bau und Betrieb der Kempen-Venloer Bahn an die Rheinische Eisen-

bahn-Gesellschaft übergehen. Da bekanntlich der Qollabfertigung wegen auch