1887 / 101 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 30 Apr 1887 18:00:01 GMT) scan diff

Die Vermischung voy Butter mit Margarin oder anderen Speise- fetten zum Zwecke des Handels mit diesen Mischungen, sowie das gewerbtémäßige Verkaufen und Feilhalten de-selben ift verboten.

Unter diese Besiimmung fällt niht ter Zusatz von Butterfett, welcher aus der Verwendung von Milch oder Rahm bei der Her- stellung von Margarin herrührt, sofern dieser Zusay niht mehr als 4 9/6 beträgt.

Die Gefäße und äußeren Umhüllungen, in welchen Margarin cwerbêmäßig verkauft oder fcilgebalten wirt, müssen an in die Augen E der Stelle eine deutliche, nicht verwi[chbare Inschrift tragen, welche die Bezeiwnung „Margarin“ enthält.

Wird Margarin in ganzen Gebinden oder Kisten gewerbsmäßig verkauft oder feilgehalten, so hat die Inschrift außerdem den Namen oder die Firma des Fabrikanten zu enthalten.

Wird Margarin in einzelnen Stücken gewerbêmäßig verkauft oder feilgehalten, so müssen die leßteren von Würfelform fein; auch muß denselben cine, die Bezeichnung „Margarin“ und den Namen oder die Firma des Verkäufers enthaltende Inschrift eingedrückt sein, sofern sie niht mit einer diese Angaben tragenden Umhüllung ver- sehen find.

Der Bundesrath ift ermächtigt, zur Ausführung der im Absatz 3 bis 5 enthaltenen Vorschriften nähere, im Neichsgesetblatt zu ver- öffentlihende Bestimmungen zu erlassen. :

A

Die Vorschriften dieses Gesetzes finden auf solche Erzeugnisse der im §. 1 bezeichneten Art, welche zum Genusse für Menschen nicht be- stimmt sind, keine Anwendung.

S

Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieses Gesctzes, sowie gegen die in Gemäßheit. des §. 2 zu erlassenden Bestimmungen des Bundesraths werden mit Geldstrafe bis zu 150 \ oder mit Haft bestraft.

Im Wiederholungsfalie ift auf Geldstrafe bis 600 ( odee auf Haft oder auf Gefängniß bis zu drei Monaten zu erkennen. Diese Bestimmung findet keine Anwendung, wenn seit dem Zeitpunkte, in welchem die für die frühere Zuwiderhandlung erkannte Strafe verbüßt oder erlassen ist, drei Jahre verflossen sind.

Neben— der Strafe kann auf Einziehung der diesen Vorschriften zuwider verkauften odér feilgehaltenen Gegenstände erkannt werden, ohne Unterschied, ob sie dem Verurtheilten gehören oder nicht.

Ist d!e Verfolgung oder Verurtbeilung einer bcstimmten Person niht auéführbar, so kann auf die Einziehung selbständig erkannt werden.

S. D,

Die Vorschriften des Gesetzes, betreffend den Verkehr rungsmitteln und Gebrauch8gegenständen vom 14. Mai 137! Geseßbl. S. 145), bleiben unberührt Die Vorschriften in d 17 desselben finden au bei Zuwiderhandlungen gegen die V des gegenwärtigen Gesetzes Anwendung.

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Das gegenwärtige Gesetz triit am 1. Oktober 1887 in Kraft.

Statistische ÎZtachrichten.

Der Nr. 3 des achtzehnten Jahrgangs der Zeitschrift des Königlich bayerischen Statistischen Bureaus entnehmen wir über die zwangsweise Veräußerung landwirthschaft- liher Anwesen in Bayern folgende Daten: Während des Iahres 1885 gelangten im Königreiche Bayern 1318 landwirthsch1f\t- lihe Anwesen mit 11457 ha Gesammtgrundfläche zur zwangweisen VBer- äußerung. Diese Anwesen sind in 1082 (5 unmittelbaren und 1077 mittelbaren) Gemeinden belegen; in 6945 (Zemeinden (darunter €912 mittelbare Gemeinden) sind Zwangsveräußecungen landwirthschaftlicher Anwesen nicht vorgekommen. Bon den 1518 zwangsweise veräußerten Anwesen sind 175 mit einer Gesammtgrurdfläche von 1118,6 ha längere oder Éürzere Zeit außer Bewirthschaftung geblieben. Wegen Zwar:gs- veräußerungen, wele in den Vorjahren stattgefunden hatten, standen im Jahre 1885 noch 38 Anwesen außer Bewirthschaftung; bei ciner Gesammtgrundfläche dieser Anwesen zu 491,4 ha betrug die hiervon un- bewirthschaftet gestandene Grundfläche 452,5 ba, Am 31. Dezember 1885 standen im Ganzen 98 wirthschaftliche Anwesen mit einer nicht be- bauten Grundfläche von 959,65 ha außer Betoirthschaftung. Hiervon treffen 66 Anwesen mit 530 auf Zwangeveräußerungen des Iahres 1835 und 32 Anwesen mit 429,57 ba auf Zwangsveräußerungen fcüherer Sahre. Die 98 Anwesen vertheilen sich auf 52 Bezirksämter (deren Gesammtzahl im Jahre 1885 148 war) und auf 83 Gemeinden, Die zur zwangsweisen Veräußerung gebrachten landwirthschaftlihen An - wesen sind seit 1880, wo 3739 Stück zur Veräußerung gelangten, stetig in der Abminderung begriffen gewesen. Die Gesammtgrund- fläche der im Jahre 1880 zwangsveräußerten Anwesen berechnete ih auf 30 059 ha, im Iahre 1885 auf 11 457 ha. Die Ziffer des Iahres 1885 weist um 449 ba mehr als die ècs Jahres 1884 auf, allein diese kann Angesichts der Erhebung nur als eine zufällige, niht als eine symptomatische Erscheinung aufgefaßt werden. Die Zahl des Jahres 885 steht gegen jene des Jahres 1880 um 18 602 ha zurück. Fälle der Zwangsveräußerungen kamen vor in 1082 Gemeinden im Jahre 15853; feine fanden dagegen statt in 6945 Gemeinden. Auch der räumliche Schauplatz landwirthschaftlicher Vergantungen ift in fortschreitender Ab- nahme. Diejenigen Anwesen, welche längêre oder kürzere Zeit außer Bewirthschaftung standen, waren 1880: 953 mit 5394,5 ha, 1885 ; 175 mit 1118,66 ha. Diese Zahlen bekunden einen erklecklichen Rückgang in den Stellungen der Bewirthschastung aus Anlaß von Zwangsver- äußerungen. Die Abnak,me in der Ziffer der Anwesen ergiebt füc das Jahr 1885 gegen 1884 102, gegen 1883 192, gegen 1882 196, gegen 1881 242 und gegen 1880 795, Abnahme in der be- theiligten Gesammtgrundfläche zeigt das Jahr 1885 gegen 1884 173,4, gegen 1883 683,0, gegen 1882 612,8, gegen 1881 -— 2015,0 und gegen 1880 4275,9 ba. Außer Vewirthschaftung in Folge von Zwangsveräußerung, welche in den Vorjahren stattgefunden hatte, itonden 1881 ; 132 Änwesen mit einer Gesammtgrundfläche von 1917,6 ha, davon blieben unbewirthschaftet 1482,6 ha, gegen 1885: 38 Anwesen mit einer Gesammtgrundfläche von 491,4 ha, davon blieben unbe- wirth\chaftet 452,5 ha. Die Zahl der bezüglihen Anwesen im Jahre 1885 ift demgemäß gegen 1881 niedriger um 94. Die Größe der unbewirthschaftet gebliebenen Fläche erscheint 1385 gegen 1881 um 1030,1 ha geringer. Je am 31, Dezember standen außer Bewirthschaftung im Jahr 1881: 318 mit einer Grundfläche von 2266/7 gegen 1885: 98 Anwesin mit 959 ba Grundfläche. Demnach tritt auch hier die Erscheinung eines erklecklichen Rückganges in dem Aufhören der Bewirthschaftung aus Anlaß ven Zwangsveräußerungen zu Tage. Die je am 31. Dezember bewirth- schafteten Anwesen vertheilten fich in Jahre 1283 guf 79 Bezirks- ämter und 161 Gemeinden, im Iahre 1885 auf 52 Bezirksämter und 83 Gemeinden. In diesen Ziffern zeigt sich die fortschreitende allmähliche Verringerung betheiligter Gebiete. Bon den im Jahre 1385 zwangs- weise veräußerten Anwesen sind belegen in Unterfranken 304, in Ober- bayern 205, in Oberfranken 184, in Niederbayern 169, in der Ober- pialz 168, in Shwaben 145, in Mittelfranken 100, in der Pfalz 43. Die Durwschnittsgröße eines zwangsweise veräußerten landwirth\caft- lichen Anwesens berechnete sih im Königreich auf 8,0 in 1880, auf

7,7 in 1881, auf 7,6 in 1882, auf 7,0 in 1883, auf 7,3 in 1884, auf

8,7 in 1885. Von mittelbaren Gemeinden sind betheiligt 890 mit je einem Fall, 147 mit je zwei Fällen, 54 mit je drei Fällen, 4 mit je vier Fâllen, 2 mit je fünf Fällen, Von dem im Jahre 1885 zwangsveräußerten und in Folge dessen außer Bewirth\chaftung getretenen landwirthschaftlichen Areal {standen am 31. Dezember 1885 noc) 66 Anwesen mit 530,08 ha außer Bewirthschaftung. Im Ver- gleihe zu dem Stande am 31. Dezember der Vorjahre ergiebt si in der Zahl der Anwesen gegen 1384 53, gegen 1883 63, gegen 1882 50, gegen 1881 164; in der Größe der Grundfläche gegen 1884 256, gegen 1883 311, gegen 1882 1.09, gegen 1881 790 ha, In Labelle VI des Berichtes wird die im Jahre 1882 be- gonnene Sammlung von Material über die Frage fortgeführt, in wie weit den auf den zwangsveräußerten landwirthschaftlihen Anwesen

zuglei stattgehabten Gewerbebetrieben ein Antheil an dem Nieder- gange der Anwesen zuzumessen sei. Die Beobachtungen früherer Jahre treten minder zu Tage. Bei den 1318 Fällen der Zwangsveräußerung landwirthschaftliher Anwesen ist in 620 (also in 47 °%%) cin fon- kurrirender Gewerbebetrieb vorhanden gewesen. Mit 113 der 620 Ar- wesen (oder mit 18,2 9% derselben) war ein Wirthschaftsgewerbe ver- bunden. Die Schubmacher, Müller, Schreiner und Zimmerleute, Maurer, Krämer und Händler, Schmiede und Weber zeigen cine größere Betheiligung. Die Reihenfolge, welche die Regierungsbezirke nach der Zahl der fonkurrirenden Gewerbebetriebe cinnehmen, ift: Unterfranken 153, Oberbayern 87, Oberfranken 83, Obervfalz 81, Schwaben 72, Niederbayern 65, Mittelfranken 52, Pfalz 27. Wie in den Vorjahren kann eine gewisse Uebereinstimmung diefer Reihenfolge mit jener der Zahl der Zwangsveräußerungen nicht verkannt werden. Von den 38 Anwesen standen am 31. Dezember 1885 noch 32 mit 429,57 ha außer Bewirthschaftung. Der Hauptantheil davon fällt auf Oberbayern mit 16; zwei Regierungsbezirke, Niederbayern und Pfalz, kommen hier garniht in Frage. Gegen die Vorjahre tritt cine Min- derung bezw. Mehrung zu Tage in der Zahl der Anwesen gegen 1884 1, gegen 1883 19, gegen 1882 26, gegen 1881 56; in der Größe der Grundflähe gegen 1884 +32,1, gegen 1883 —55,8, gegen 1582 —186,8, gegen 1881 —517,1. Auf 7 der 38 Anwesen fand gleichzeitig Gewecbebetrieb statt Am 31. Dezember 1885 standen 98 landwirtbschaftlide Anwesen mit 959,65 ha Grundfläche außer Bewirthschaf!tung und zwar 32 mit 429,57 ha auf Grund Zwangsveräußerung in Vorjahren, 66 Anwesen mit 530,08 ha auf Grund Zwangsveräußerung im Jahre 1885. Am 31. Dezember 1885 standen in 52 Beztrksämtern von 148 und innerhalb derselben in 83 Gemeinden von 7989 mittleren Gemeinden landwirtbschaftlihe Anwesen außer Vewirthschastung. Von diefen 83 Gemeinden wiesen 72 je einen Fall, 8 je zwei Fälle, 2 je drei Fälle, 1 einen Fall auf. Gegen den Stand am 31. Dezember der Vorjahre zeigt sich in der Zahl der Anwesen gegen 1884 54, gegen 1883 82, gegen 1882 —- 76, gegen 1881 220; in der Größe der Grundfläche gegen 1884 224,0, gegen 1883 366,7, gegen 1882 295,5, gegen 1881 1307,1 haz; in der Zahl der betheiligten Bezirksämter gegen 1884 9, gegen 1883 27, gegen 1882 28; in der Zaÿl der bethciligten Gemeinden gegen 1884. 48, gegen 1883 78, gegen 1382 64.

Dem kürzli erschienenen, glänzend ausgestatteten „Ver- waltungsberiht des Raths der Stadt Leipzig für das Jahr 1385“ (Leipzig, Dunker u. Humblot, 1887) entnehmen wir folgende inter- essanten Angaben über die Organisation der Krankenver- terung int Leipztg Und setnen Vororten. Bis zum 1. Okl- tober 1885 leitete das städtishe Krankenversicherungs8amt die crzani- fatorishen Arbeiten sowie die laufenden Geschäfte. Mit dem ge- nannten Tage trat ein Verband sämmtliher Ortskrankenkassen an seine Stelle, dessen Vorstand aus sämmtlichen Vorsiße1den (bezw. deren Stellvertretern) der einzelnen Kassen besteht. Diesem Verbande sind folgende Geschäfte überwiesen: Gemeinschastlihe Geschäfts- und Kafsenführung, Anstellung von Beamten, Krankenbesuchern u. \. w., Abschließung gemeinrschastlichec Verträge wit Aerzten, Apotheken, Krankenanstalten u. st. w. Die Kosten der vom Verbande bewirkten Geschäftsführung werden nah Maßgabe der Durchschniitszahl der Mitglieder jeder civzelnen Kasse umgelegt, Daneben besteht das Krankenversicherungs8o0mt der Stadt zur Leitung und Unterhaltung der gemeinschafstlichen Meldestelle, der Gemcindekrankenversiherung und der dem Rath als Aufsichtsbehörde obliecenden Arbeiten. Von welch segensreichem Einfluß die Organisation des Verbandes gewesen ift, zeigen folgende Zahlen. Es betrug (ohne Berüdsichtigung ciner der Stadtgemeinde Leipzig geschuldeten, aber von dieser inzwischen er- laffenen Summe)

die Einnahme 451 514 6 04 㤠E

mithin die Mebreinnahme 107 116 46 43

Die Zahl der Mitglieder der vereinigten 18 Ortskrankenkassen belief sih Ende 1885 auf 20833, die Zahl derjenigen AröZeitgeber, welhe cin Conto bei der cinen oder anderen Kasse besaßen, auf 4987. Die Mitgliederzahlen der einzelnen Kassen freilich wichen unter ein- ander sehr ab. Eine Kasse zählte nur 171, cine andere nur 195, neun Kassen dagegen wiesen über 1000 Mitglieder auf, \o besonders die Kasse XVI (für Hülfsarbeiter des Handels), welhe 3511 ihr an- gehörige Personen zählte, und die Kasse XIV (Baugewerbe), welcher Ende Dezember, also. zu ciner ihren Erwerbszweigen gewiß nicht günstiger. Jahreszeit, 2437 Perfonea angehörten.

Der Leipziger Krankenversiherungs-Bezirk umfaßt außer der Siadt sämmtliche Landgemeinden und Gutsverbände bis zu 6 km Entfernung vom Mittelpunkte der Stadt und weist folgende Kassen bezw. Mit- glieder auf. a. In der Stadt:

Zabi der

Art der Kassen.

Zahl der Darauter

| Kassen Mitglieder we-.blihe Dante « 18 20 833 » 067 Betriebskrankenkassen E 14 3470 1 724 Cingeschriebere Hülfskasfsen .. 45 240 4 457 Genofsenschastékafen . . 25 18 321 3 299 Oeriliche Verwaltunasstellen . 30 8108 478

Zusammen 132 74 899 15 025

b, In den WBororten: 21 Betriebskassen, 19 einges{hriebene Hül\s- fasicn, 4 Genossenschaftskassen, 38 örtlihe Verwaltungsstellen von auêwärtiacn Krankenkafsen, zusammen 52 Kassen. Die Zahl der Mit- gliever isi scitens der Königl. Amtshauptimaunschaïr nicht mitgetheilt worden.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Mittheilungen aus der historishen Literatuxc, herausgegeber von der Historishen Gesellschaft in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Ferdinand Hirsch. (Berlin, R. Gaertner'é Verlagzsbuchhandlung, Hermann Heyfelder.) XV. Jahrgang. 2. Heft. —- Inhalt: Lippert, Die Kulturgeschichte in einzelnen Hauptstücken (Noack). Holm, Griechische Geschichte vou ihrem Ursprung bis zum Untergang der Selbständigkeit des griechis(en Volkes. [1 (Schneider) Kuthe, Die römische Manipu!artaktik (Thourct). Scriptores rerum gernmanijcarum in usnum scholarum ex Monnmentis Germaniae Bistoricis recusî, Gesta abtatum Fontanellensium recensuit S, Loewenfeld (Hirs). Oesterley, Wegweiser durch vie Literatur der Urkunden (Bernheim). von Ranke, Weli- geschichte. VI. (Schuïtze), Liebermann, Anselm von Canterbury und Hugo von Lyon (Schmiß). —- Kunz!, Die politische Stellung der niederrheinishen Fürsten in den Jahren 1314—1334 (Altmann). Hartmann, Die Schlacht bei Scmpach (Foß). Bürkli, Der wahre Winkelrie». Vie Taktik der alten Schweizer (Foß). Altmann, Der Römerzug Ludwig's des Bayern (Velkmar). -— Höhlbaum, Mit- theilungen aus dem Stadtarhiy von Köln. IX., X. (Fischer). Codex diplomaticus Saxoniae regiae. Urfunvenbuh der Stadt Freiberg in Sachsen. I1. (Heydenreih). Winkler, Die deutsche Hausa in Rußland (Poelchau). Amelung, Baltische Kulturstudien aus den vier Jahrhunderten der Ordenszeit (Poelchau). Thorbecke, Geschichte der Universität Heidelberg. I. (Plischke). Jastrow, Die Volk3zahl deutsher Städte zu Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit (Reinhold), von Wegele, Geschichte der deutschen Historiographie seit tem Auftreten des Humanisinus (Hirsch). Geering, Handel: und Industrie der Stadt Basel (Keehne). Busch, Kardinal Wolsey und die cnglish-Kaiserlihe Allianz 1522—1525 (Schmidt). Fridolin Sicher's Chronik (Foß). Meinecke, Das Stralendorff'\che Gutachten und der Jülicher Erbfolgestreit (Plischke). Horric de Beaucaire, Die leßte Herzogin von Celle Eleonore Desmier d’Olbreuze (Hirsch). Koser, Friedrih der Große als Kronprinz (Schulte). Sélitter, Die Bezichungen Oesterreichs zu Amerika. 1. (Bloch). Lehmann, Scharnhorst. T. (Goldschmidt). Stern, Abhandlungen und Aktenstücke zur Geschichte der preußischen Reformzeit 1807—1815 (Berrer). —- von Helfert, Geschichte Oesterreihs vom Ausgang des Wierer Oktober-Aufstandes 1848 IV, 2. (Fischer). von Löher, Beiträge zur Geschichte und Vöi.ker- kunde (Schmitz).

Im Verlage von Franz Lipperhbeide, Berlin W., Pots- damerstraße 38, und Wien, Operngasse 3, erscheint seit Beginn des Quar- tals eine neue illuftrirte Zeitung „Zeitbilder“, die von der Ein- richtung der anderen illustrirten Blätter vollklommen abweiht. Das Blatt, das wöchentlich in Stärke von 14 bis 14 Bogen größten Folio-Formats erscheint, wird \sih aus\{ließlich dem Interesse des Tages widmen, indem es die hervorragenden Ereignisse aus aller Welt, wie die bedeutenden Persönlichkeiten der Zeitgeshichte vorführt. Dadurch, daß der Tert, überall gleich unter dem Bilde befindli, sich auf das Notbwendige beschränkt, ist es möglich ge- wesen, die „Zeitbilder“ ungewöhnlich reich auszustatten und dabei den Preis auf nur 1 4 50 A für 13 Nummern vierteljährlich zu stellen. Das reich fluthende Leben der Gegenwart guf dem ganzen Erdballe in den Bereich ihrer Darstellungen ziehend, bieten die „Zeitbilder“ eine künstlerishe Ergänzung zu jeder Tageszeitung. Den Vielbeschäftigten gewährt außerdem die im Beiblatte enthaltene eZeitgeschichtliche Rundschau“ die Möglichkeit, sich im Fluge über das Wichtige im politischen und sozialen Leben der Gegenwart zu orientiren. Eine Heft-Ausgabe erscheint alle vierzehn Tage und bietet pro Heft (30 -) roh drei Seiten Tert. Die uns vorliegenden bei- den ersten Hefte haben folgenden Inhalt :

I. Heft 1. Bogen. Dic Liliputaner im Kroll’schen Theater zu Berlin Von Ewald Thiel. Die Gäste des Deutschen Kaisers zu dessen neunzigstem Geburtstage. Erste und zweite Tafel : Vierzig Porträts Fürftlicher Persönlichkeiten. Fürst Bismarck in Friedrichs- ruh. Der Bau des neuen Reichstagsgebäudes auf dem Königs- plate zu Berlin. Von der Balustrade der Siegessäule aus gesehen. Bon Friedri Stahl. Die Auflösung der französifchen Kron- diamanten. Von F. de Haenen. Bankett zu Ebren des Afrika- Reijenden Dr. Wilhelin Iunker in Kairo. Nath ciner Skizze von W. Abbate. Prinz Friedrich Leopold von Preußen in Indien: Der Prinz und sein Gefolge als Jagdgäste des Maharadshah von Benares. Nach Photographien von Fry und Rahn in Lucknow.

__2) Die Nordenfeldt-Kanone. Von Wilhelm Gause. Zeit- ge\chichtliche Rundschau. Mit einer Karte der Erdbeben-Negion an der Nivierc.

__ 9) Eduard Grüßner. Von A. Schubert. —— Die Wiener Ring- itraße im Schnee, am 14. März. Von Wilhelm Gause. Der #aelreigen der Berliner Studenten vor dem Palais des Kaisers Wilbelm, am 21. März. Von Carl Röchling. Die Illumination in Berlin am 22, März. Die „Kranzler-Ecke“ und das Café Bauer auf der Südseite der Linden, in der Ferne der Ratbhausthurm. Bon H, Hcrrmann. Die Gäste des Deutschen Kaisers zu dessen neunzigstem Geburtstage. Dritte Tafel: Neunzehn Porträts Fürst- licher Persönlichkeiten. Das Festmahl der deutschen Reichsange- hörigen in Wien, am Geburtstage des Kaisers Wilhelm. Von Wilhelm Gause.

4) Die Illumination in. Berlin am 22. März: Dic Kunst- Akademie und das Denkmal Fricdrih's des Großen, von der Rampe des Opernhauses aus gesehen. Von Hans Herrmann. Zeit- geschichtlihe Rundsczau.

__ Il1. Heft 5. Bogen. Die Erinnerungsfeier am Jahrestage der Krönung des Papstes Leo RXI1].: Der Einzug in. die Paulinische Ka- pelle. Von Dante Paolocci. -—— Mandalay, die Hauptstadt von Ober- Birma, unter britischer Herrschaft : Die unvergleihliche Pagode. Die Kirche Unseres Herrn Zesu Christi. Merchant Street, das europäische Viertel in Mandalay. Die Südthorstadt. Britisch-indishe Ka- vallerie vom 7. Bengal-Regiment Nach Photographien von Oberst Graham. Vor dem Anishkow- Palais in St. Petersburg: Der Scauvlaßz des Mordrerfuchs am 13, März. Munitionsverladung in Kiew. Von M. Micklosowitz, Der Militär-Aufstand in Bul- garien : Die Führer der Insurgenten nah verlorenem Treffen auf der Donau-Insel. Von M. Butks. —- Der Anarchisten-Prozeß in Wien. Bon Wilhelm Bause Der Militär-Aufftand in Bulgarien: Auf dem Prâfekturplatz in Rustshuk. Von M. Buths. Der Brand der Magdalenen: Kirche zu Breélau, am 23. März, vom Rathhaus- thurm aus gesehen. Von Friedrih Stahl. Der Milttär-Aufstand in Bulgarien: Die Gräber der ershossenen Insurgenten. Von A. Lepère.

6) Die Proklamirung des Kronprinzen von Siam zum Thron- folger. Nach Photographien von W. K. Loftus in Bangkok.

__7) Der Ausbruch des Vulkans Mauna Loa auf Hawai. Segnung des Biehes in Bulgarien. Englisches Lager bei Mogok in VDber-Birma. —- Studenten-Tl'eater in Paris. Die Kronprin- zessin Stephanie von Desterrzih in Abbazia Von Wilhelm Gause. Zu Ludwig Nhland's hundertjährigem Geburtstage, 26. April. Von R. Stieler. Russische Militär-Typen. Grenadier der Peter Pauls-Garde auf Schildwace vor der Statue des Kaisers Nicolaus. Dragoner auf dem Marsche. Regimenrtss{hule Donischer Kosaken. Kürassier von dex persönlichen E8corte des Kaisers. Reiter von der Kaiserlichen Leibgarde. Von M. Micklosowiß. Prinz Heinrich von Preußen und Prinzessin Irene von Hessen. Die Kolossal-Statue des Konigs Ramses 11. bei Memphis in Aegypten. Von Henry Wallis,

&) Die Villa Edelweiß in Cannes.

Außerdem bringt der Umschlag „Städtewappen“ von Berlin und Wien, cine eingehende Chronik beider Städte und statistische Daten über dieselben, sowie ünter „Allerlei“ zahlreiche unterhaltende und be- lehrende Ncetizen.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Shrifien.

Preußisches Verwaltungs-Blatt. (Otto Drewiy in Berlin N., Monbijou-Plaß 10.) Nr. 30. Inhalt : Erhebung der Beiträge zu den Ortskrankenkassen „in Prozenten des durchschnitt- lichen Tagelehnes*“. Alt-Vor- und Hinter-Pommersches Wegerecht. Ortéftatutarishe Straßenbau-Beihülfepflicht. -— Ansprüche der Mediatisirten und ihrer Familien auf Steuerfreiheit von Personal- und Brundstcuern. Begründung der Beamteneigenschaft. Weg- fall der Pension der Gemeindebeamten durch anderweite Anstellung im Staats- oder Gemeindedienste. Kann für eine pensionirten Beamten noch oer Verlust der Pension in Folge Straferkenntnisses cintreten ? Entschädigungsanspruh des Beamten avs dem Neichs- Haftpflichtgesez. Haftung des Fiskus (wie der Gemeinden 2c.) für die Handlungen bezw. Berschuldungen seiner Beamten und Vertreter. Hastung der Stadt für den, den an die städtische Kanalisation anges{lossenen Grundstücken durch Rückstau erwahsenen Schaden. Erwerb des Rechts besonderer Benutzung von Straßen- flächen durch Ersißzung. Enteignungsentshädigung für durh den Bebauungsplan von der Bebauung ausgeschlossenes Vorgartenland. Wird dur cinen Haushau an einem öffentlichen Wasserlaufe das Recht auf Nußung desselben, insbesondere das Lichtreht erworben ? Landscen als öffentliche Gewässer? Zuleitung von (Wirth- \chafts-, Fabrik- 2c.) Wäfsern in Privatflüsse. Zuleitung von Grubenwässern in Privatgrundstücke bezw. Gewässer. Widerspruchs- recht der Mühlen- und anderer Triebwerke-Besitzer gegen Wasser- entziehungen. Bedeutung der Gesetzesbestimmungen über Geslsezung eines Staumaßes und Innehaltung desselben. Rechtsverhältniß zwischen Ober- und Uniecclieger, Ober- und Untermüller, in Betreff der Wassernußzung. -— Außerdem Beilage Nr. 22, enthaltend neueste Entscheidungen des Strafsenats des Kammergerihts und Stellenvacanzen.

Der Fortschritt. Central-Fachzeitung für landwirthschaftlihes Genossenschaftswesen. Öffizielles Organ der Vereinigung deutscher land- wirthscaftlicher Genossenschaften. (Ernst Wiener, Darmstadt.) Nr. 4. Inhalt: Hauptblatt: Aufsäße: Statistisches über die Nachunter- fuchung von Düngemitteln von Wilh. Biernatzfy in Kiel. Be- \chlüsse der 15. Sißungsperiode des Deutschen Landwirthschaftsrathes vom 29. März bis 1. April 1887, Anzeigen. -—— Beilage: Bekannt- machungen Genossenshaftsrecht : Das Königlich Prnußische Ober- Verwaltungsgericht über die Heranzichung der eingetragenen Genossen- schaften zu den auf das Einkommen gelegten direkten Kommunal- R in Preußen nach dem Geseße vom 27. Juli 1885, Anzeigen.

„M2 101.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 30. April

1887.

l, Steckbriefe und Untersuchungs-Saen.

2, Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3, Verkäufe, Verpachtungen, Berdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren. 5, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch.

[N Steckbriefe nd Untersuchungs - Sachen,

5884] [ Steckbrief hinter Jakob Wittig, Schuhmacher aus Hattenheim (30—36 Jahre alt, von mittlerer Statur, röhlich blond von Haar, mit kleinem Schnurr- bart, Nafe spit, klein, roth, Drüfennarben rebts am Hals) wegen s{chwerer Diebstähle im Rückfall. Hanau, den 27. April 18587. Der Untersuchungsrichter a Königlichen Landgericht. Keul.

[5815] Erledigt der unterm 6. dieses Monats hinter dem militär- pflihtigen Leitermacher Carl Hermann Prüfer aus Weißenborn erlassene Steckbrief. Roda, am 28. April 1887. Der Civilvorsitzende der Erfatzkommission : Gerstenbergk, Herzogl. Landrath.

[64498] Nachstehende Personen:

1) Reinhold Hartwig, zuletzt in Waldenburg, geboren zu Glaß am 27. April 1864,

2) Gustav Adolf BProcop, zulett in Dittersbach, Kreis Waldenburg, geboren zu Heinrihs8grund, Kreis Waldenburg, am 29, April 1862,

3) Richard Bruno Berger, zuleßt in Nieder- Hermsdorf, Kreis Waldenburg, geboren zu Ober- Waldenburg am 2. November 1363,

4) Heinrich Karl Flickert, zuletzt in Waldenburg, geboren zu Altwasser, desfelben Kreises, am 1. Mai 1864,

5) Karl Julius Herrmann Kraut, zuleßt in Dittersbach, Kreis Waldenburg, gevoren dortselbst am 3. November 1864,

6) Max Karl Otto Wehner, zuleizi in Ditters- bah, Kreis Waldenburg, geboren dortselbst am 28, Oftober 1864,

7) Heinrich Josef Emil Weiß, zuleßt in Nieder- Hermsdorf, Kreis Waldenburg, geboren zu Neu-Lässig, desselben Kreises, am 27, Dezember 1864,

8) Gustav Adolf Sperlich, zuletzt in Reußendorf, Kreis Waldenburg, geboren dortselbst am 14. Ja- nuar 1864,

9) Gustav Max Paul Süssenbach, zuleßt in Weißstein, Kreis Waldenburg. geboren zu Neu-Salz- brunn, desselben Kreises, ain 27. Mai 1864,

10) Eduard Karl Sega, zuletzt in Nieder-Herins- dorf, Kreis Waldenburg, geboren zu Ober-Walden- burg am 30. Juli 1864,

11) Gustav Wilhelm Aulich, zuletzt in Neu-Salz- brunn, Kreis Waldenburg, geboren daselbst am 11. August 1865,

12) Karl Adolf Oswald Flamnx, zuletzt in Neu- Salzbrunn, Kreis Waldenburg, geboren dortselbst am 17. Februar 1863,

13) Iohann Carl Heinrich Kuhnt, zuletzt in Alt- Friedland, Kreis Waldenburg, geboren dortselbst am 7, Februar 1864,

14) Karl Eduard Jhme, zuletzt in Nieder-Wal- tersdorf, Kreis Waldenburg, geboren dortselbst am 28, November 1864,

15) Karl Herrmann Schiemannu, zuletzt in Char- lottenbrunn, Kreis Waldenburg, geboren dortselbst am 11. September 1864,

16) Wilhelm August Friebe, zuletzt in Dörnhau, Kreis Waldenburg, geboren zu Nudolphswaldau, des- selben Kreises, am 23, Januar 1864,

17) Gustav Adolf Koch, zuletzt in Nieder-Wüste- giersdorf, Kreis Waldenburg, geboren zu Blumenau, desjelben Kreises, am 7, Dezember 1865,

werden unter der Anklage in der Absicht, ih dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben und nah erreichtem militärpflichtigen Alter sih außerhalb des Bundes- gebiets aufzuhalten, Vergehen gegen 8. 140 Absgÿ 1 Nr. 1 des Str.-G.-B,, auf :

den 7. Juni 1887, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amts- gerichte zu Waldenburg i. Schl. zur Hanptverland- {ung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden die Ge- nannten auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeß- ordnung voa den Herren Civilvorsißenden der Ersaß- Kommissionen der Kreise Waldenburg und Glatz über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Waldenburg i. Schl., den 17. März 1887. .

Der Staatsanwalt.

[5825] Oeffentliche Ladung.

Der Wehrpflichtige Heinrich Wilhel Klinken- berg, zuletzt in Lindenhorst, Amis Lünen, wohnhaft gewesen, geboren am 17. April 1863 zu Stolberg,

wird beschuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, si dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flott: zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen odec nach erreichtem militärpfli@)tigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen 8. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B.

Derselbe wird auf

den 14. Juli 1887, Vormittags 9 Uhr, vor die 1]. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund zur Hauptoerhantlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landrathsamt zu Aachen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus- gestellten Erklärung verurtheilt werden.

Dortmund, den 25, April 1887.

6. Berufs-Genofsenschaften. (.

Wochen- Ausweise der deutshen Zettelbanken.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Deffentlicher Anzeiger. | © Lite Bm

10. Familien-Nachrichten. /

[5889] Oeffentliche Ladung. Der Iohann Heinrih Augustin, geboren am 18, März 1864 zu Rinkerode, Kreis Mürster, zuletzt in Dortmund wohnhaft,

wird beschuldigt: als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenven Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder na) erreihtem militärpyflichtigen Alter sih außerhalb des Bun- desgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §8. 140 Abf. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Derselbe wird auf zen 14. Juli 1387, Vormittagë 9 Uhr, vor die Strafkammec des Königlichen Landgerichts

zu Dortmund zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausblciben wird derselbe auf Grund der nach S. 472 der Straf-Prozeß- Ord1ung von

dem Königlichen Landrathsamt zu Münster über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Zugleich ift durch Beschluß der Stra*kammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund vom 19. April 1887 auf Grund des §. 149 Str.-G.-B. und des 8. 326 Str.-Pr.-O. das im Deutschen Reiche be- findlihe Vermögen des Angeklagten mit Beschlag be- legt worden, was mit dem Bemerken hierdurch öffent“ih bekannt gemaht wird, daß Verfügungen desselben über das Vermögen der Staatskasse gegen- über nichtig sind. M, 99—87. Dortmund, den 25. April 1887. Königliche Staatsanwaltschaft.

E L Is S V A I E M De O

2) Zwangsvoli WUnusfgebote, Vorladungen u. dgl.

5900 ¿ Du Ala 1,00 Swwangsversieigerung.

Im Wege der ZwangsvollstreCung soll das im Grundbuche von der Friedrih-Wilhelmstadt Band 6 Nr. 142 auf den Namen des Hotelbesißers Albert Julius Briese hier eingetragene, Schiffbauerdamm Nr. 24 und Louisenstraße Nr. 30 belegene Grunde Tul

am 28, Juni 1887, Vormittags 109 Uhr, vor dem unterzeichneten (Zecicht an Gerichtsstelle —— Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C.,, partecre, Saal 40, versteigert werdei.

Das Grundstück ist mit 18 290 #6 Nuzungéwerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aué der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abschätßzungen und andere das Grund- tück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Hof, Flügel D.,, part.,, Zimmer 42, ein- gesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufç efordert, die n!cht von selbst auf den Ersteher übergchenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Bersteigerunç 8- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücfsihtigt werden und bci Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berucksihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. i

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 25. Juni 1887, Mittags 12 Uhr, an obiger Gerichtsstelle, (Saal 40, verkündet werden.

Berlin, den 23. April 1887.

Königliches Am!sgeriht I. Abtheilung 55. [59901] Hwangsversteigerung.

Das im Grundkuche von den Umgebungen Band 37 Blatt Nr. 1754 auf den Namen des Kaufmanns Adolph Hermann Friedrich Graß eingetragene, in der Königgräßterstraße Nr. 27 belegene Grundstück \foll auf Antrag des Kaufmanns Georg Voß hier, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. Gerson und Bernstein hier, zum Zwecke der Auseinandersetzung unter den Miteig-nthümern am 24. Juni 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten (Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel ©€© parterre, Saal 40, zwangsweise versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 9560 4 Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abschäßzungen und andere das Grund- tück betreffende Nachweisungen, sowie etwaige be- sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei, Neue Friedrichstr. 13, Zimmer 41, ein- gesehen werden.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Erthcilung des Zuschlags wird am 24. Juni 1887, Mittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Bexlin, den 23. April 1887.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

[165130] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche der Rittergüter Band I. Seite 41, auf den Namen des Stephan Felir Johann von Kierskîi eingetragene, im Kreise Wongrowitz belegene Ritter- gut Poln. Briesen (Brzeznd) am 16. Juni 1887, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsstelle im Scböffensitzungssaal versteigert werden. Das Rittergut ist mit 1985,84 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 786,00,78 ha zur Grundsteuer, mit 2055 4 Nußungswerth zur Gebäudesteuer veran- lagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshätzungen und andere das Nittergut betreffende Nachweisungen, sowie be- fondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- \hreiberei VI. eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den E-steher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandenscin oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der- artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehren- den Hebungen der Kosten, spätestens im Versteige- rungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden, und, falls der betreibende Gläubiger widersprih;, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Ritterguts beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführea, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird

am 17. Juni 1887, Vormittags 11 Uhr, an Gerichts\telle verkündet werden.

Wengrowitz, den 24. März 1887.

Königliches Amtsgericht.

A , N [6336 Swvangsversieigerung.

V R V 09/06 N M S Vere der Zwangsvollstrekung foll das im Grundbuche der Rittergüter Band IV. Seite 161 auf den Namen des Albrecht Manecke eingetragene, im Kreise Wongrcwitz belegene Rittergut Slabomierz

am Y. Mai 1887, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts8- stelle im Schöffenfitungssaal versteigert werden.

Das Rittergut ist mit 901,23 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 229,40,5? Hektar zur Grundsteuer, mit 6128 A Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau- bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab- \häuungen und andere das Rittergut be- treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei VI. eingesehen werden.

Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der (Fintragung des Ver- steigerung8vermerks nicht hervorging, insbesondere derariige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Kosten, svätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden, und. falls der betreibende Gläubiger widersvriht, dem Ge- rihte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die- selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksihtigten An*prüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Ritterguts beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf der. Ansprach an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 10. Mai 1887, Voemittags (1 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Wongrowitz, den 20, März 1887.

Königliches Aintsgericht.

In Sachen des Amtszimmermeisters Heinrich Siemann in Velpke, Klägers, wider die unverchelichte Johanne Naute in Grafhorst, Beklagte, wegen Hy- pothekkapitals 2c., ist nahbezeichnetes Grundstück der Beklagten durch Beschluß vom 19. April 1887, ein- getragen in das Grundbuh am 19. April 1887, behufs der Zwangsversteigerung beschlagnabmt:

das Neuanbauerwesen No. ass 81 zu Brafhborst mit 5 a 21 qm Flächeninhalt nebft Zubehör. Termin zur Zwangsversteigerung is auf Donnerstag den 23. Juni 1887, Nachmittags 27 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerichte Vorsfelde in der Müllershen Gastwirthschaft zu Grafhorst angeseßt.

Die hypothekarishen Gläubiger haben die Hypo- thekenbriefe im Termine zu überreichen.

Die Versteigerungsbedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Betheiligter Sicherheit bis zu 10 %/ seines Gebotes dur Baarzahlung, Niederlegung kursfähiger Werthpapiere oder gecigneie Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuchauszug können innerhalb der leßten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichts\chreiberei eingesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden. E [5831]

Vorsfelde, den 21. April 1887.

In der Börfen-Beilage. [5830] In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der den Erben der Zimmermannswittwe Krohn zu Dändorf gehörigen Büdnerei Nr. 63 daselbst hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Ver- theilung einen Termin auf Dienstag, den 17. Mai 1887, Vormittags 11 Uhr, bestimmt, zu welchem die bei der Zwangsversteigerung Betheiligten geladen werden. Ribnitz, den 27. April 1887. A PtriGer,

Gerihts\Mrceiber des Großherzoglich

Mecklenburg-Schwerinschen Amtsgerichts.

[39049] Vekaunutmachung.

Das Sparkassenbuch der zur Vberlausißzer Pro- vinzial-Hauptsvarkasse zu Görliß gehörigen Ober- lausiter Nebensparkasse Lauban, Litt. D. Nr. 19 257 über 28 M. 34 -, ausgefertigt für Paul Wietrzynskt in Lauban, ist angeblih verloren gegangen und foll auf den Antrag des Fabrikbesiters Gustav Daehne zu Lauban, als Vormundes des minderjährigen Kuvfershmiedegesellen Paul Wietrzynski, z. Z. in Dortmund, zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Die Inhaber dieses Sparkassenbuhes werden daher aufgefordert, spätestens in dem Aufgebots- termine

ven 3. Juni 1887, Vormittags 117 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerihte (Sißzungs- zimmer Nr. 17) ihre Rehte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Krasft- l oßerkflärung desselben erfolgen wird.

Lauban, den 3. November 1886.

Königliches Amtsgericht. (5825) i

Das auf die Casimir Kornobis'\{e Pupillenmaff - ausgestellte, über 39 4 26 S lautende Sparkaffen- buch der Kreissparkasse Gnesen Nr. 2752 ist a1geb- lih verloren gegangen.

Auf Antrag des Vormundes des Kornobis'’schen Mündels, Schuhmacher Iohann Denninger in Gnesen, ergeht hiermit an den Inhaber des bezeih- neten Sparkaffenbuchs die Aufforderung, spätestens în dem auf

den §8. November 1887, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ter- min seine Rechte anzumelden und das Buch vor- zulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung er- folgen wird.

Guesen, am 23, April 1887.

Königliches Amtsgericht.

[41925] Aufgebot.

Der Besitzer August Sodtke zu Stewken hat das Aufgebot des angeblih verloren gegangenen Spar- kassenbus der s\tädtishen Sparkasse zu Thorn Nr. 3553, lautend über 82,97 6 und ausgefertigt für die vier minorennen Geschwister Jacob: Ernst, Carl, Ottilie und Gustav, Namens seiner beiden Mündel Ottilie Mathilde und Gustav Arolph Jacob, zum Zwecke der Erlangung einer neuen Ausfertigung beantragt. Der Inhaber des Sparkasscnbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 22. Juni 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihueten Gerichte, Terminszimmer Nr. 4, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Thorn, den 15, November 1836.

Königliches Amtsgericht.

905 L n Ausgebot.

Dic 2 Sparkassenscheine der Spar- und Leihkasse hiersel 5\t :

a, Nr. 68895 über 250 A zu 4 9/0 verzinslich, ausgefertigt für Arbeiter Johann Schmidt zu Steinwehr,

b, Nr. 40610 über 240 A zu 4 2/0 verzinslich, ausgefertigt für Schmied Jürgen Carsten Bielfeldt aus Fleckebye, jeßt zu Rickert,

sind angebli verloren gegangen und follen auf An- trag der genannten Eigenthümer zum Zwed: der neuen Ausfectigung amortisirt werden. Es werden daher die unbekannten Inhaber der betrefenden beiden Sparkassenscheine aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine

den 4. November 1887, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Berichte (Zimmer Nr. 7), ihre Rechte anzumelden und die betreffenden Ur- kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Rendsburg, den 29. März 1887. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 11.

[55024] Aufgebot. e

Das Sparkassenbuch der Volksbank Mülheim a. d. Ruhr, eingetragene Genossenschaft, Fol. 133 über 858 M 10 4, ausgefertigt für die Wittwe Peter Scnellenkamp zu Îkten, ist angebli verloren ge- gangen und soll auf Antrag der genannten Cigen- thümerin zum Zwecke der nenen Ausfertigung amor- tisfirt werden.

Es wird daher der Inhaber des genannten Buches aufgefordert, {pätestens im Aufgebotstermine den 16. September 1887, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer 7) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widri- genfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Mülheim a. d. Ruhr, 31. Januar 1887.

Herzogliches Amtsgericht.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Scrader.

Königliches Amtsgericht.