1907 / 161 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Jul 1907 18:00:01 GMT) scan diff

der Zeit vom 8. bis 13. Juni in die Aehren geschossen, im Norden noch gar nicht. In Südfinnland sind spät besäte Felder dünn, früh besäte fast zu diht bewachsen; în Nord- und Ostfinnland steht die Saat im allgemeinen dünn. Im Norden ist der Roggen ftellen- weise eingegangen und auch im Osten haben die Saaten zum Teil beträhtlich durch die Kälte gelitten. Weizen wird in Finnland „nur in so unbedeutender Menge an- ebaut, daß Bericht darüber nicht veröffentliht worden nd. Die Aussaat der Frühlingsfaaten, nämli Gerste und Hafer, erfolgte anfangs bei günstigem Wetter, später trat regnerische und kalte Witterung ein. Hafer wurde bis Ende Mai ausges\ät, Gerste bis Mitte Juni. Die Saaten stehen im großen und ganzen diht und gut, nur in Mittelfinnland ist die frühe Haferaussaat durch Frost beschädigt worden. Im nördlichen Teil des Landes (Uleäborglän) ist, soweit überhaupt Fruhtanbau betrieben wird, Gerste die Haupt- saat; dort wird Hafer hauptsählich ¿u Grünfutter angebaut.

Mit dem Seten der Kartoffeln wurde erst in der ersten Hälfte des Junt begonnen, da der Boden nach der langen Regenzeit fauer und kalt war. Im Innern des Landes dürfte, da der Boden noch feucht und unbrauchbar ist, stellenweise noch nicht mit der Be- stellung begonnen sein. Mit der Ausfaat der Nüben wurde im all- aemeinen erst Anfang oder Mitte Juni begonnen; sie dauert noch fort. Erdflöbe zerstören in Mittelfinnland stellenweise die früh besäten Felder. :

Der Graswuchs i in Süd- und Mittelfinnland gut, im Westen mittelmäßig; im Norden ist das Gras zurückgeblieben. An vielen Orten, namentlih in Knopiolän, herrschte Futtermangel, soda das Vieh zu früh auf die Weide getrieben werden mußte. Das Vie ist stellenweise durh Hunger gefallen. Der Klee hat den Winter teilweise gut überstanden, zum Teil ift er infolge des Auftretens von Erdflöhen eingegangen; im südlihen Finnland ift er au stellenweise durch Schmarcoßerpilze (Soelerotinia trifol) zerstört worden. In den nördlichen und mittleren Teilen des Landes wird Klee nur in geringem Umfange angebaut. :

Im allgemeinen ift zu bemerken, daß, falls warme und günstige Witterung eintritt, in Finnland noch eine gute Ernte, besonders ein reiher Futterertrag, erwartet werden kann, troßdem die Ernte-

aussihten ncch zu Anfang Junt schr trübe waren.

Verkehr®sanftalten.

Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung. Auf Vorschlag des Reichseisenbahnamts hat der Bundesrat

einige Aenderungen der Anlage B zur Eisenbahnverkehrs- ordnung beschlossen. i :

Nr. X1IT ist dahin geändert, daß die zur Beförderung von chlorsaurem Kali und anderen chlorsauren Salzen benußten Fässer und Kisten mit Papier nicht mehr auszukleben, sondern nur auszulegen sind. Durch das Auskleben wurde nämlich der beabsichtigte Zweck, das Durchstäuben der Salze zu verhindern, nicht erreiht, weil das mit dem Holze fest verbundene Papier beim Rollen oder Schieben der Fässer und Kisten sowie bei einem etwa eintretenden Schwinden des Holzes riß. Beim Auslegen der Fässer mit Papier dagegen ann sih dieses den Formveränderungen des Holzgefäßes an- passen, ohne zu zerreißen. : |

In Nr. XXXII sind aus gesundheits- und veterinär- polizeilihen Gründen neue Vorschriften für Konfiskate der Sleishbeschau und für Tierkadaver eingeführt, die nah Ab- decfereien und Vernichtungsanstalten befördert werden.

Die Nr. XXXV c ist durch die Aufnahme von Patronen aus Ammon-Nobelit und aus Neuwestfalit ergänzt; für Ammon-Karbonit is eine andere Zusammenseßung vorgesehen.

Die Aenderungen treten sofort in Kraft.

Das Nähere hierüber ist aus der bezüglichen Bekannt- machung vom 28. Juni d. J. (Reichsgeseßbl. S. 402) zu

ersehen.

Aenderungen in den nächsten Postverbindungen nach Deutsch- Südwestafrika infolge späterer Abfahrt des MNeichépostdampfers „König“ :

Für Briefsendungen nahSwakopmund und für Pakate nach Swakopmund und Lüderißbucht mit Reichépostdampfer „König“ ab Hamburg am 10. Juli 4 Uhr Nachmittags. Schluß in Hamburg am 10. Juli für Briefe 11,30 Vormittags, für Pakete 9,30 Vermittags. ;

Letzte Beförderung ab Berlin Lehrter Bahnhof für Pakete am 9. Juli 11,22 Abends.

und Australien Anschluß-

in Berlin aus Italten

früh eingetroffen. Grund:

Die am 8. Juli : niht

fällige Briefpost ist versäumnis in Ala.

Theater und Musik.

Neues Königliches Operntheater.

Frau Marie Gutheil-Schoder seßte am Sonnabend ihr Gast- spiel als Nedda in Leoncavallos „Bajazzo“ mit durh- \{lagendem Erfolge rort. Was die Stimme nicht freiwillig hergibt, wird erseßt dur eine fein gefeilte Gesangskunst und ein unvergleih- lich ausdrucksvolles Spiel. Ihre Gestalten wachsen aus einer starken fkünstlerishen Empfindung heraus, die alles in ibren Bann zwingt; dabei vermag die feine Kunst der Sängerin jeder Gestalt neue Seiten abzugewinnen, die in Ton und Geste überzeugend zum Ausdruck kommen. Neben Frau Gutheil- Schoder wirkte als ausgezeichneter Partner in der Rolle des Canto Herr Hermann Jadlowker von der K. K. Hofoper in Wien mit. Sein \chöônes, mächtig s Organ fand für den Helden dieser italienishen Bolkstragödie den rechten Ton; auch sein Spiel war reich an wirksamen charafkteristishen Schattierungen, wenn es sich auch von konventtonellen Anklängen noch nicht- ganz frei zu halten vermochte.

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Komische Oper.

err Heinz-Barth in der Rolle des Silvio trat durch seine \{önen

timmittel und sein fheres Spiel vorteilhaft hervor. Die musikalische Leitung der Oper führte Herr Redl mit anerkenns8wertem Geschick und mit Temperament durds Den beiden hervorragenden Gästen wurde wahrhaft begeisterter Beifall gespendet.

Mannigfaltiges.

Berlin, 8. Juli 1907.

Das von der Berliner Nettungsgesellschaft, E. V., mit dem Magistrat der Stadt Berlin getroffene Abkommen is nun- mehr durchgeführt worden. Die Zentrale und die Ua S en der Gesellshaft sind auf die Stadt übergegangen, die Hauptwachen (Krankenhäuser) haben fich an die Städtische Zentrale im Nat- hause angeschlossen. Dem Aerzteverein der Berliner NRettungs- gesellschaft ist der ärztliße ‘Dienst in den nunmehr Städtischen Nettungswoachen übertragen worden. Der größte Teil der seitherigen Beamten der MNettungsgesellshaft is vom Nerzteverein übernommen worden, der Bureauvorsteher seitens des Magistrats und einige Angestellte haben anderweitig passende Stellung gefunden. Außerdem hat die Berliner Nettungsgesellshaft ihren sämt- lichen 20 seitherigen Beamten in Anerkennung der ihr in dem beinahe 10 gen Bestehen geleisteten treuen Dienste und um thnen den Uebergang in etnen neuen Wirkungékreis zu erleihtern, Gratifikationen in ungefährer Höhe des Gehalts für 2 und 1 Monat gewährt.

Die gesamte, planmäßige und für den Weltbedarf maßgebende Bernsteingewinnung beschränkt sich auf die preußishen Bern- steinwerke an der ostpreußishen Küste des Samlandes. Die heutigen gebräuhlihen Gewinnungsarten des Bernsteins sind, wie Dr. N. Strittec im „Prometheus“ ausführt, das Auflesen am Strande, das Ligen mit Käschern, das sogenannte Stehen und die bergmännische

rs{ließung der Bernsteinlager.

Die Strandnußung in Ostpreußen is vornehmlich an die Ge- meinden der Stranddörfer, weniger an einzelne Unternehmec ver- pachtet.. Jn Westpreußen ist sie im wesentlichen ein altes Privileg der Stadt Danzig, die aber ihrerseits dem Staate gewisse Nechte zur Gewinnung des Strandbernsteins eingeräumt hat, der hier nur in geringen Mengen gefunden wird.

Die Menge des jährli gewonnenen Strandbernsteins ist \{chwankend. In der Regel beträgt die Produktion annähernd 20 000 kg. Das Tauchen nach Bernstein und Ausbaggern des Bern- stein führenden See- bezw. Haffgrundes findet heute nicht mehr statt, da man sich keinen lohnenden Gewinn davon verspriht. Häufig \{chwimmt der Bernstein tin Tangmafsen verstrickt auf hoher See; er wird dann von Booten aus geshöpft. Dann aber kann man ihn auch wieder in der Nähe der Küste und bei klarem, stillem Wetter auf dem Grunde liegen sehen. Diefer sogenanute Stechbernstein wird mit langen Hakenstangen gelockert und in Stehneten aufgefangen.

Gegenüber der Jahresförderung des durch den Grubenbetrieb in Palmnicken in Samland gewonnenen Bernsteins fie beträgt im Durchschnitt 400 000 kg ist die Menge der T fast unbedeutend. Die bergmännische Ershließung des samländi- schen Bernsteinlagers besteht lediglih in dem von der Grube „Anna“ aus betriebenen Bergwerksbetrieb bei Palmnicken, in dem rund 700 Arbeiter beschäftigt werden. Wie beim Steinkohlenbergbau arbeiten hier Hauer und Förderleute. Erstere sind mit Spißhacken ausgerüstet und betreiben den Abbau. Leßtere füllen die abgebauten Massen in Förderwagen, die auf Schienen nah dem Schacht bezw. auf den Föôrderkorb ges{hoben und durch das Förderseil zutage gezogen werden. Jeder Hauer trägt auf der Brust einen leinenen Beutel, in dem er die ihm zu Gesiht kommenden größeren Bernfteinbrocken ansammelt. Nach beendeter Shiht müssen si die Arbeiter einer Revision unter- werfen, damit kein Stückchen Bernstein untershlagen werden kann. Der Wasserreihtum erschwert sehr die eigentlihen Gewinnungs- arbeiten, die Bergleute werden oft gänzlih durchnäßt.

Dem Förderraum \chließt fich unmittelbar die Wäscherei an. Fn gleiher Ebene mit ersterem befindet sch eine Stürzvorrichtung, mittels welher die Förderwagen umagekippt werden, damit sie thren Inhalt in die darunter befindlihe Rinne entleeren. Diese Rinne, in die sih das aus dem Schaht gepumpte Wasser in starkem Strome ergießt, hat ein ziemli starkes Gefälle und einen siebartig durch- lôcherten Boden. Die Rinnen entlang sind Arbeiter verteilt, die mit Stangen das Fördergut zerkleinern, soweit es érforderlich ift. Der Sand fällt mit dem Wasser durch die Sieblöcher, während die Bern- steinstücke weiterges{hwemmt werden und fich am Ende der Rinne an- fammeln.

Der so gewonnene Bernstein hat nun noch eine grobe, die Be- urteilung setner Reinheit ershwerende Ninde, in deren Vertiefungen voch blaue Erde haften geblieben ist. Diese zu beseitigen, ift der Zweck der Tonnenwäsche, der der Bernstein sodann unterzogen wird. Er gelangt in rotierende Tonnen, in denen Rohrbesen im Verein mit Sand und Wasser seine Rinde bearbeiten und abscheuern, wodurch er erst sortierfähig wird. Dadurch werden drei Hauptroharten ausgesondert: große Ware, mittlere und ganz kleine Ware. Leßtere, von nicht ganz Erbsengröße, maht etwa 5009/9 der Förderung aus; sie wird in Palmnicken durch trockene Destillation zu Bernstein- kolophon einges{hmolzen. Dieser geschmolzene Bernstein wird roh in heißem Zustande in Fässer gegossen, in denen er zu massiven Blôcken erstarrt. Er kommt in sieben Qualitäten in den Handel und bildet das Nohmaterial zu dem wegen seiner unübertreflihen Eigenschaften so geshäßten Bernsteinlack. Der größere Bernstein wird in der Sortiererei der Bernsteinwerke zu Königsberg einer überaus komplijierten und f\innreihen Sortierung durch Handarbeit unterzogen, wobei dreißtg Arbeiter und siebzig Arbeiterinnen beschäftigt werden. Ausschlaggebend für die Sortierung des Bernsteins sind in erster Linie seine Reinheit, seine Größe, Färbung und Härte (Dichtig- keit). Unter diesen Gesichtspunkten vollzieht sich die Trennung in fast 200 handelsfertige Sortiments.

Der Preis des Bernsteins ist wie die Sortierung recht ver- schieden; abgesehen von besonders {ônen und großen Schaustücken, die einen niht zu verallgemeinernden Liebhaberpreis erzielen, steigt der Erlös in den besten Sorten bis zu 300 A für das Kilogramm.

Stendal, 8. Juli. Amtliche Meldung. Gestern abend gegen 113 Uhr ist auf dem hiesigen Bahnhofe der Arbeiter Otto Ha fe beim Nachschieben eines Handwagens der Eilgutabfertigung von Bahn, steig 2 nah Bahnsteig 3 durch eine leerfahrende Lokomotive auf dem Ueberwege erfaßt und an beiden Beinen \chwer verleßt worden, Die Untersuchung ist eingeleitet worden.

Straßburg i. E.,, 6. Juli. (W. T. B.) Der deutshe Kongreß für Volks- und Jugendsptele, der aus allen Teilen des Meichs stark besucht ist, wurde von dem Vorsißenden Abg. von Schenckendorff_ eröffnet. Als Vertreter des Reichskanzlers begrüßte der Geheime ODberregierungsrat Dr. Lewald die Versammlung, namens des Statthalters und des Ministeriums von Elsaß-Lothringen der Unterstaats\sekretär Dr. Mandel, namens der Stadt Straßburg der Bürgermeister Dr. Schwander. Vertreter der Kriegsministerien von Preußen, Bayern und Württemberg, mehrere Hohe schulen zahlreiher Städte und Vereine waren anwesend. Beim Be, ginn der Verhandlungen überbrachte der Professor Dr. Rühl die Glückwünsche der Deutschen Turnerschaft. Es sprachen von Schenken, dorf über den von Goßlershen Spielerlaß von 1882 zur 25 jährigen Erinnerung, Stadtschulrat Dr. Lyon-Dresden über Volks- und Jugendspiele als Aufgabe der Stadtverwaltungen, und Regierungsrat, Beigeordneter Dominicus-Straßburg über die Heranziehung der Arbeiterschaft für die Sptelbewegung. Herrn von Schenendorf wurden vom Zentralaus{chuß b künstlerishe Plaketten als Verleihung für Wanderpreise und etne Festauflage der Schrift „Spielnachmittage* überreiht. Eine umfangreiche Debatte folgte, in der besonders die Not- wendigkeit eines allgemeinen verbindlihen Sptelnachmittags anerkannt wurde. Auf der Tagesordnung standen ferner Vorträge des Pro, fessors Heinrih über die körperlihe und gege Grtüchtigung der deutschen akademischen Jugend und des OVberlehrers Dr. Burgeß über winterlihe Leibesübungen in freter Luft. Eine rei beshicke Ausstellung von Spiel- und Sportgeräton und einschlägiger Literatur is mit der Versammlung verbunden. Am Nachmittag wurden Turnspiele aller Schulen abgehalten und am Abend ein Fest in der Orangerie, verbunden mit Vorführungen von Turn-, Nads- fahrer- und Gesangvereinen.

London, 8. Iuli. (W. T. B.) Bei den Vorbereitungen, die für den Empfang des Königs aus Anlaß dessen Besuchs bet der Feter des Nitterordens von St. Patrick in Dublin getroffen wurden, stellte ih heraus, daß die Königlichen Insignien des Ordens, im Werte von 50000 Pfund Sterling, die auf S{hloß Dublin aufbewahrt wurden, gestohlen worden sind.

London, 6. Juli. (W. T. B.) Die Admiralität macht be- fannt, daß gestern morgen um 2 Uhr 40 Minuten in der Mündung der Tyne ein Zusammenstoß zwischen dem englischen Kriegsschiffe „A ssistance“ und dem deutshen Dampfer „Marie“ stattfand. Letzterer sank und die Frau des Kapitäns eitrank. Der Rest der Besatzung befindet sich an Bord der Assistance.

Grenoble, 6. Ul, Wi L. D) Bon dret deutsGen Studenten, die gestern einen Aufstieg auf einen Gipfel der Grande Chartreuse unternahmen und sich dabei verirrten, stürzte einer, ein Bayer aus Landau îi. Pf., namens Steinfeld, 150 m tief in eine Shluht. Seine Leiche wurde aufgefunden.

Paris, 7. Juli. (W. T. B.) Heute nahmittag zerfegte ein Mann das Gemälde „Die Sündflut“ von Poussin im Louvremuseum dur Messerstiche.

Mailand, 7. Juli. (W. T. B.) Heute früh hat zwischen einem von Turin kommenden Güterzuge und elwm nah Porto Ceresio fahrenden elektrishen Zuge in der Nähe des Bahnhofs von Mailand ein Zusammenstoß stattgefunden, bei dem ungefähr zwanzig Personen verleßt wurden, darunter vier {wer.

Sti. Paul, (. Juli, (W. T. B) Heule wurde bier ein Sch illerdenkmal enthüllt. Dr. Theodor Barth hielt an die Fest- versamnlung eine Ansprache. Von dem Deutschen Kaiser traf aus dem Anlaß der Enthüllung ein Telegramm an den deutshen Konsul Grunow ein. Das Denkmal ist ein Geschenk der deutschen Einwohner an die Stadt.

Victoria (British-Columbia), 6. Juli. (Meldung des „Neuter- {en Bureaus“.) Der Dampfer „Mountroyal“ der Hudson-Bat- Company, der auf dem Skeenafluß verkehrt, ift in einer engen Felsen- \{chlucht vollständig wrack geworden. Von der Besatzung ertranken fünf Mann ; die Fahrgäste konnten gerettet werden.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Paris, 8. Juli. (W. T. B.) Jn Châlons-sur-Saône hielten die Vertreter der Winzer der Bourgogne eine Versammlung ab, in der das von der Kammer angenommene Gesetz, betreffend die Weinfälshungen, für durhaus unzu reichend erflärt wurde.

Paris, S. Jul, (W. D. D) Ver bert Auger Kommandeur des 4. Jnfanterieregiments, wurde in Nicht- aktivität mit Halbsold verseßt, weil er folgenden Reg1- mentsbefehl an die ihm unterstellten Offiziere und Soldaten gerichtet hatte: „Kameraden aller Grade, verleßt niemals ab- nchtlich meine Befehle, heut Euch aber niemals, über meine Befehle hinauszugehen, oder gegen diese zu handeln, wenn Euer Gewissen Euch sagt, daß Jhr dem Dienst zum Vorte1l handelt und daß ih, wenn ih von Eurem Verhalten ver- sständigt würde, es nur billigen könnte.“

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zroeiten Beilage.)

Dienstag, Abends 8 Uhr:

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/72. Di- rektion: Kren und S{önfeld.) Dienstag: Ensemble-

von Nosenberg (z. Zt. Bottshow). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Alexander von Arenk-

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Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M 161. Berlin, Montag, den 8. Juli 1907,

I E E Zusammenstellung der Verichte von deutshen Fruchtmärkten für den Monat Juni 1907, zusammengestellt im Kaiserlichen Statistishen Amt.

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Marktorte, von welchen verkaufte Menge und Verkaufswert im Juni berichtet wurden.

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Roggen. 18,00 | 21,50 188 994 19,00 |} 20,00 2 820 17,50 | 20,00 236 4 368

24,00 64 952 21,00 1 338 21,00 9927 21,00 3 874 21,70 6 445

22,40 249 854

21,00 8 120 21,00 375 21,70 15 973 21,75 ¿ 772

22,50 148 745 24,00 19 739 2 454

21,48| 21,54 20,91| 20,02 20,64|

20,28| 20,21 20,53| 18,76 20,73) 19,77

20,30| 20,08 20,83| 20,00 21,30} 21,09 21,44|

20,49) 21,67) 20,97| 21,20 20,74| 20,12 20,82| 21,06

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An vorbenannten 25 Marktorten . . . | 20,00 | 24,80 25 Marktorten*®) im Mai 1907| 17,80 | 26,00 26 D April « F 18,00 | 24.00 23 März 18,40 | 23,40 26 Oer 26 anuar Dezember 1

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{ildt (Berlin). Hrn. von Bülßtingslöwen (Breslau).

Gestorben: Hr. Oberstleutnant a. D. Eduard vor Tettenborn (Jena). Hr. Hauptmann a. L

Strelig S@dwarzdurg : Sondershausen f Glaßt-Lotdrtavge * a a,

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Tosca. Mittwoh: Hoffmauns Erzählungen. Donnerstag: Carmen. Ereitag: Hoffmanus Erzählungen. onnabend : Tosca.

galiwiel. Staatsanwalt Alexauder. (Titelrolle : dolph Klein.) Anfang 8 Uhr. Sommerpreise.

Mittwoch und folgende Tage: Staat®ëauwalt Clemens Frhr. von Hausen (Loshwoth h. Dresden).

Alexauder. B ESTHE ZREE N B R S R C F R N E G AE R E F E E Hr. Gustay von Nauh (Schwerin). Augu!!t Freifrau von Gablenz, geb. Frelin von Lügerokte 61 Värz v

Familiennachrichten. (Weimar). Verw. Fr. Anna von Ponickau, 56 e K rugn V

geb. Freiin Oppen von Huldenberg (Dresden). " Verlobt: Frl. Nose Schildknechßt mit Hrn. ® Ka » ph Leutnant Hans Ulrich von Troschke (Seifersdorf * 84 Dezember 1906

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Nostock, Waren Mülhausen . An vorbenannten 34 Marktorten

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16,00

Deutsches Theater. Gastspiel des Meinhard- 18,00

Bernauer-Ensembles. Dienstag: Der Jongleur.

Anfang 8 Uhr. Mittwoch: Der Jonugleur.

209 482 s 219 834 310 485 357 3304 68 ZOC J 018 60H VSY 1 078 SOB 18 8N 1015 6d 16,79 il s 1,03 Â i ded M 136 Gi 1, 9N 199 D i Dr

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11 975 12 680 18 963 22 327 22 839 24 784 37 439 63 99H 60 783 49 68G 392 996 9 781 9063

Im Reih. 14,00 14/00 13/20 13,20 13,20 12,50 12,00 12/40 12,00

23,20 23,00 22,00 23,00 20,00 19,80 19,90 19,80 20,00

183 Y 168,00 16,15 {6,01

16.7

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die luftige Witwe. Operette îin 3 Akten von Victor Léon und Leo Stein. Musik von Franz

Lebár. Mittrooch und folgende Tage: Die luftige Witwe.

Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Diens- tag, Abends 8 Uhr: Die Welt ohne Männer.

Mittwoch und folgende Tage: Die Welt ohne Mänuner.

Sécthillertheater %Æ. (Friedri Wilhelmftädtisches Theater.) Dienstag, Abends 8 Ubr: Kyritz-Pyritz.

Mittwoch und folgende Tage : Kyritz-Pyritz.

Neues Schauspielhaus. Ensemblegastsptel unter Leitung von Harry Walden. (Sommerpreise.) Dienstag: Raffles. Anfang 8 Uhr.

Mittrooh: Raffles.

b. Sorau N.-2.— Hannover). Frl. Erna Kraft 68 J Verantwortlicher Redakteur: November

mit Hrn. Negierungsafsefssor und Leutnant der 68 Res. Max Hartwig (Berlin), Frl. Charlotte | Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. 64 Septbr. 12,00 | 19/08 Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Thieme mit Hrn. Oberleutnant Siegfried von bd August 12,00 | 20.00 Livonius (1M mf : 37 Zu | | 12/00 19/40 E tg Don von MLODeS Druck der Norddeutshen Buchhruckerei unh Verlagt- 34 Junl| 12,00 | 19,40 mit Frl. e Baronefsse von der Necke (Königs- Ynstalt Berlin SW., Will Nr, 32, i Unstalt Berin SW,, L Hhelmstraße ir *) Ab- bezw. Zunahme der Zahl der Marktorte rührt von Veränderungen iu der Zutudi Zehn Beilagen (etnschließlich Börsen-Beilage).

Oktober

Schillertheater. ©. (Wallnertheater.) Morwitz-Oper. Dienstag, Abends 8 Uhr: Gast- piel von Hetnrich Bôtel. Martha, oder: Der

arkt zu Richmoud. NRomantishe Oper in 4 Akten von Fr. von Flotow.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die T,

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Gastsptel von Heinri Bôötel. Der Posftillion von Longjumeau.

berg i. Pr.). Hr. Rittmeister Ernft von Krosigk

mit Frl. Elisabeth Dionysius (Berlin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister Grafen

Scchwerin (Braunschweig). Hrn, Leutnant Curt

(1523)