1907 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Jul 1907 18:00:01 GMT) scan diff

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in Einbeck sind der Königlichen Kanalbaudirektion in Hañnovêr

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“Regierung in Giinbien, der RegtekUngsassessdr “WTbe "Ats

“in Port Said eingetroffen und hat an demselben Tage die

* eine Erhöhung des Portosaßes für Postkarten unvermeidlih ift, für

Aic)kamfliches. Deutsches R e i ch.

Preußen. Berlin, 22. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen vorgestern vormittag, einer Depesche des „W. T. B. aus Drontheim zufolge, an Bord der Jacht E die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Jn- anterie Grafen von Hülsen-Haeseler und des Vertreters des uswärtigen Amts, Gesandten Freiherrn von Jenisch entgegen.

Der Präsident des Kaiserlihen Patentamts, Wirkliche Geheime Öberregierungsrat Hauß hat einen Urlaub an- getreten.

Der hanseatishe Gesandte Dr. Klügmann hat Berlin verlassen.

Der Regierungsrat Gramberg aus Gumbinnen ist dem Königlichen Öberpräsidium in Königsberg, der Regierungsrat ertel aus Hannover der Königlichen Regierung in Merse- urg, der Regierungsrat Fischer in Hannover (Kanalbau- direktion) der Königlichen Regierung in Stettin, der Regie- rungsrat Krenzlin in Hannover (Kanalbaudirektion) der Königlichen Regierung in Düsseldorf, der Regierungsrat Parey in Hildesheim und der Regierungsassessor de Terra

zur dienstlihen Verwendung überwiesen worden.

Dem Regierungsassessor Dr. Kusenberg aus Oppeln ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Langensalza, Regierungsbezirk Erfurt, dem Aar Dr. Mathis aus Breslau die a A as erwaltung des Landratsamts im Herzogtum Lauenburg, Regierungsbezirk Schleswig, dem egieringaa l aler Dr. von Engel aus Minden die fommissarishe Verwaltung des Landratsamts im Kreise Einbeck, Regierungsbezirk Hildesheim, und dem Regierungsassessor Rabe von Bap enheim aus Posen die kommissarishe Verwaltung des Landratsamts im Landkreise Cassel, Regierungsbezirk Cassel, übertragen worden.

Der Regierungsassessor Dr. von Bieler aus Marburg ist dem Königlichen Oberpräsidium in Königsberg (Pr.), der Regierunasassessor Richter aus Bromberg der Königlichen

Saarbrücken der Königlihen Regierung in Breslau, der Negierungsassessor Gr ospietsch aus Breslau dem Königlichen Polizeipräsidium in Hannover zur“ weiteren dienstlihen Ver- wendung überwiesen und der Regierungsassessor Sack dem , Landrat des Landkreises Flensburg zur Hilfeleistung in den landrätlihen Geschäften und guglea dem Vorsißenden der Einkommensteuer-Veranlagungskommission im Stadtkreise Flens- burg zur Hitseleinng in den ihm obliegenden Geschäften zu- geteilt worden.

‘Laut Meldung des „W. T. B.“ isst der ausreisende Ablösungstransport für S, M. SS. „Bussard“ und Seeadler“ mit dem R-P.-D. eldmarshall“ am 19. Zuli

Reise über Suez nah Aden fortgeseßt. Ln I M. Kbt. „Jaguar“ ist am 19. Juli in eingetroffen und geht am 25. Juli von dort nah in ‘See. S. M. Kbt. „Tiger“ is vorgestern in Hankau (am Yangtse) eingetroffen und geht morgen von dort nah Wusung ab.

aitaiho singtau

Württemberg.

P N DieZwe Se Kas nmor-&% vorgestern, B ner Mew dung des „W. T. B.“, bei der Beratung des Postetats folgenden, von mehreren Parteien gestellten Antrag an- genommen: 1) Die Königliche Staatsregierung wolle vor dem 1. April 1908 feine Aenderung der Portotarifsäße im Orts- und Nachbarorts-

verkehr vornehmen ; j 2) Die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, für den Fall, daß

Postkarten im Orts- und Nachbarortsverkehr den Portosaß niht von 5 A, sondern höchstens von 3 S ins Auge zu fassen, und im Be- nehmen mit der Reichspostverwaltung auf Beseitigung einiger weiterer Unebenheiten in der Larifierung von Drucksachen, Geschäftspapieren und Warenproben hinzuwirken.

Oesterreich-Ungarn.

Das österreihishe Abgeordnetenhaus sehte vor- gestern die zweite Beratung des Budgetprovisoriums fort. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erklärte sih der Abg. ergelt im Laufe der Debatte gegen die Errichtung einer tshechi- chen Universität in der deutshen Stadt Brünn. Der Abg. Stransky bezeichnete diese Gründung als eine berechtigte Forderung des tschechischen Volkes. Solange die Privilegien der Deutschen fortbeständen, bewillige er kein Budget. Der Abg. Masaryk (tshehischer Realist) trat für das Proportionalwahlrecht und der Abg. Kozlowski für die Ausgestaltung der Länderautonomie ein.

_ Darauf wurde die Weiterberatung auf heute vertagt.

Frankreich.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ hat der General Salon, der Vizepräsident des obersten Kriegsrats, der auf Ansuchen zur Disposition gestellt worden ist, dem Kriegs- minister Gscatart und dem Ministerpräsidenten Clemenceau gegenüber erklärt, daß er die Verantwortung, an der Spiße der Truppen zu bleiben, nah der Einführung der zweijährigen Dienstzeit und der verfrühten Entlassung der Jahrgänge 1903 und 1 niht übernehmen könne. Nach seiner Meinung wäre Frankreih bei Ausbruch von Feindseligkeiten vor dem 31. Oktober dieses Jahres in einer ungünstigen Lage.

Türkei,

Nach einer Meldung des „Wiener Telegraphen- Korre- spondenzbureaus“ haben die türkishen Truppen an der Grenze des Wilajets Monastir einen großen Erfolg gegen eine bulgarishe Bande errungen; 73 Komitatschis wurden etôtet, darunter der bekannte Bandenchef Azeff. Die Türken

_\..Sachsen.)_ Influenza der Pferde. .— . (Desterreih.) Nezepturtaxe. .—.

atten 5 Tote und 11 Verwundete.

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Die Sessio upschtina ist vorgejtern, „W. T. B.“ zufolge, durch Kö! Ukas geschlossen worden.

S

Zwischen den Arabern von Jerusalem und dem dortigen t sind ernste Mißhelligkeiten ausgebrochen, d Meldung des „Wiener Telegraphen- Korrespondevzbureaus olge, darauf zurückzuführen sind, da die drei Patriarha i Konstantinopel, Jerusalem un Alexandrien die An Patriarhen von Antiochi verweigern. via is

Das persishe Parlament hat vorgestern, wie das „Reutershe Büreau“ meldet, die Konzession für die Er- rihtung eine Een Bank in Teheran mit einem Kapital von 200000 Pfund Sterling für die Dauer von 30 Jahren genehmigt.

Anläßlih der Abdankung des Kaisers von Korea sind in Söul Unruhen ausgebrochen, bei denen, nah einem amtlichen Bexicht, 10 Do aner getötet und 30 ver- wundet worden sind. Die ahl der umgekommenen Koreaner wird nicht angegeben. Vorgestern griff eine wütende, tausendköpfige Volksmenge die Wohnung des Premierministers, der sih_ gerade im Kaiserlichen Palast be- E an und verbrannte sie. Hierauf zog die Menge nah

en übrigen Ministeriaa, um dort zu plündern. Jm Kriegs-

ministerium wurde der Pöbel von amen . Wachen zurück- getrieben, die eine große Zähl der Angreifer tötëtn oder ver- wundeten. Am Abend wurde eine Bekanntmachung veröffent- liht, in der die Bevölkerung aufgefordert wird, ihre Woh- nungen nicht zu verlassen. Gegen einen ‘etwaigen nächt- lihen Angriff sind in den in der Umgebung des Palastes liegenden Straßen Maschinengewehre auigestelt: und Schanzen errihtet. Das Militär verhält sih ruhig in den Vorstädten. Die Zahl der japanischen Truppen ist in Anbetracht der Lage unzulänglich, es sind daher Vorkehrungen getroffen, um Ver- stärkungen von Schimonoseki zu erhalten. Die Feindseligkeit der Bevölkerung richtet sich O gegen die Japaner ; die übrigen Ausländer sind nicht gesche et.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ wurde dem Marquis Jto am Freitagabend ein angeblihes Kom- plott hinterbraht. Es wurde ihm gemeldet, daß die Kaiserliche

g des vor sieben Jahren gewählten a oder Damaskus, eines Arabers,

ube ines von dem Kaiser Yi höng den Befehl erhalten

abe”u\ Mitkêrnaht Mm ven Palast eifzuüdringen und das ganze Kabinett zu ermorden, das für seine Abdankung ver- antwortlih sei. Die Japaner beseßten den Palast und er- warteten die Feier der Thronbesteigung des Kron- prinzen J tschak, die vorgestern nahmittag stattfand. Nach der Thronbesteigung verabschiedete sih der “a ba Kaiser von dem Kabinett. Der erste Erlaß des Kaisers J tshak ordnet die Bestrafung der Haager Deputation an.

Gestern hatte sich die Lage anscheinend gebessert. Eine \chwache Abteilung ‘avántictr Soldaten bewacht zwei Regierungsarsenale und hat den Befehl erhalten,

diese in die/ Lu u sprengen, falls es ihr nicht mehr möglió Teht Pte, sie zu« halten. Agitatoren halten häufig W\prachen an die toreomischen Truppen, die über Muniton für neunzigtausend Shüß verfügen, während der General Hasegawa nur 2300 Mann bei sih hat und niht stark genug ist, die Auslieferung der Munition zu erzwingen. Der japanische Oberbefehlshaber is noch nicht imstande, die Sicherheit in den Straßen aufrecht zu erhalten. Marquis Jt o ist mit der Verhängung des Standrechts nicht einverstanden, er schlägt dagegen eine möglichst weitgehende Beseßung des Landes als Sicherheitsmaßregel vor.

Afrika.

Nachrichten, die in Tanger eingegangen sind, besagen, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, daß Raisuli jede Ver- i j Auenuelt gb t nererseits erhalten sih fortg&ebßt Berüchte, die- freilich der Bestätigung bedürfen, daß Raisuli seine Feste mit Maclean verlassen habe und vom Stamme Hkmaß gefangen genommen worden sei. Aus guter Quelle wird noch gemeldet, daß der Machsen Spezialgesandt® zum Stamme der Hkmaß eshickt habe, die gut empfangen worden seien und bei ihrer Rückkehr nach Fez dem Sultan die Ergebenheit des Stammes und die Versicherung ausgedrückt hätten, daß die Angehörigen des Stammes der Regierung zu Diensten seien und sich an-

shickten, allen ihren Forderungen nachzukommen.

Nr. 33 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 19. Jrlt 1907, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennungen; Exequaturerteilungen; Entlasfsungen. 2) Zoll- und. Steuerwesen: Aenderungen der Brannt- weinsteuerausführungsbestimmungen; Personalveränderung bei den Stattionskontrolleuren ; Berichtigung. 3) Polizeiwesen : Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Nr. 29 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Ge- fundhettsamts*“ vom 17. Juli hat folgenden Inhalt: Perfonal- nachricht. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Bel, Gesundheitsverhältnisse im italienishen Heere, 1903. Japanisher Sanitätsberiht, 1903. Gesundheitsverhältnisse in New Vork, 1903 und 1904, Medizinal- ftatistishes aus australischen Kolonien, 81903 und 1904. Gesetz- gebung usw. (Preußen.) Hygienish einwandfreies Wasser. Kranken- pflegepersonen. (Bayern.) Viehseuchenübereinkommen. (Großh.

Apotheken. (Steiermark.) _Fickenshes Reagens zur _Typhusdiagnose. (Jtalien und Serbien.) Viehseuhenablommen. (Schwetz. Kant. Aargau.) Alkoholzehntel. (Kant. Neuenburg ) Milh- und Butter- verkauf. (Frankreih.) Wohnungen. Uebertragbare Krank- heiten. (Coftarica.) Opiumeinfuhr 2. (Viktoria.) Milch- und Molkereierzeugnisse. Tierseuchen in Bosnien und der Herzegowina, 1. Vierteljahr. Desgl. in Serbien. Zeitweilige Maßre eln gegen Tierseucklen. (Baden, Malta, Aegypten.) Vermischtes. (Deutsches Reich.) Untersuhung von Seeleuten, 1906. Kinderheilstätten an den deutshen Seeküsten, 1906. (Preußen.) Ameisensäure. (Oesterreich. Triest.) Medi- L P he Mitteilungen, 1906. (Frankreis. Paris.) Sterbe- fälle infolge von Infektionskrankheiten, 1876 bis 1905, (Paris, Wien, Berlin.) Totgeburten, 1886 bis 1895. (JIapan.) Ansteckende Krankheiten, 1906. (Vereinigte Staaten von Ameriko. Ohio.) Untersu wn von Nahrungsmitteln 2c., 1906.) (Argentinien, Stadt Rosario. eburtsverhältnifse 2c., 1906. Geschenkliste. Wochen- tabelle die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken, Witterung.

Statistik und Volkswirtschaft.

Deutschlands Außenhandel im Juni und im 1. Halbjahre 1907.

Nah dem vom Kaiserlihen Statistischen Amt / herausgegebenen Juniheft 1907 der „Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets“ betrug die Einfuhr im Juni d, J, 6 231 374 t vershiedene Waren, 251295 Stück Vieh und andere Tiere, 161552 Hüte, 123 Fahrzeuge, 116 202 Uhren, 24 139 Faß Salzheringe fremden Fangs, 1418 Stock Bienen, 40 650 h1 Bier und 103295 Flashen Schaumwein, die Ausfuhr 3838421 t her, schiedene Waren, 12596 Stück Vieh usw., 427 310 Hüte, 188 Fahr, zeuge, 43936 Uhren, 34 Faß Salzheringe, 117 Stock Bienen 57 206 hb1 Bier und 90 426 Flashen Schaumwein. G Gegen den Mai d. J. hat die Einfuhr in9gesamt stark ¡w genommen, besonders diejenige von Erzeugnissen der Land- und Forst wirtschaft, von Nahrungs- und Genußmitteln, von R und fossilen Rohstoffen ; dagegen zeigt die Einfuhr von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen, arben und Farbwaren Been der erheblihen Abnahme der chemishen Grundstoffe, Säuren, Salze usw, um fast 68 000 t, von Spinnstoffen und Waren daraus (Baumwolle), von unedlen Metallen und Waren daraus wegen der Abnahme der Eisen-, Zink- und besonders auch Kupfereinfuhr mehr oder weniger große Ausfälle.

Auch die Gesamtausfuhr hat gegen den Vormonat zugenommen L über 420 000 t). Ausfälle zeigen namentlich Erzeugnisse der

andwirtschaft und landwirtschaftlißer Nebengewerbe, während die Ausfuhr von mineralishen und fossilen Rohstoffen um über 400 000 gestiegen ist und auch diejenige von chemishen usw. Erzeugnissen, Tonwaren, unedlen Metallen und Waren daraus (überwiegend Eisen), Maschinen usw. einen Aufschwung nahm. / Die Gesamteinfuhr im 1. Halbjahr 1907 betrug 29 7856424 ‘verschiedene Ware, 68722{+Stück Vieh usw., 2,4 Millionen Hüte, 694 Fahrzeuge, 786 119 Uhren, 361014 Faß Salzheringe fremden

angs, 4695 Stock Bienen, 213 637 h1 Bier und 745 033 Flaschen

chaumwein, die Gesamtausfuhr 21 432022 t verschiedene Waren, 57 251 Stüdck Vieh, 3813 681 Hüte, 848 Fahrzeuge, 231 059 Uhren, 1417 E Heringe, 296 Stock Bienen, 279634 h1 Bier und 558 513 Flashen Schaumwein. it 2E szahlen für das Vorjahr lassen sich für die Mengen nit geben.

Die Einfuhrwerte betrugen im 1. Halbjahr 1907 4350,5 Mil, lionen Mark. Hiervon entfallen auf den Warenverkehr 4265,1, auf den Edelmetallyerkehr 85,4 Millionen. Gegen den gleiwen Zeitraum dez Borjahrs mit einem Werte von 4283,1 Millionen Mark bedeutet dieg eine Zunahme von 67,4 Millionen Mark und gegen 1905 eine solde von 977,2 Millionen Mark. Gegen die beiden Vorjahre nahm die Einfuhr um 1,6 und 29 v. H. zu.

Die Ausfuhrwerte betrugen im 1. Halbjahr 1907 33503 Millionen Mark. Hiervon entfallen auf den Warenverkehr 3311, auf de 39,3 Millionen Mark. Geger—das Borj mit 2914,6 Millionen Mark bedeutet dies eine Zunahme von 435,7 Millionen, gegen 1905 eine folhe von 706,4 Millionen Mark. Gegen die beiden Vorjahre nahm die Ausfuhr um 14,9 und -26,7 v. H, zu,

Kommunale Arbeitsnachweisestellen.

Wie die in der leßten Nummer des Ministerialblattes der Handels- und Gewerbeverwaltung veröffentlihte „Uebersicht über die in Preußen vorhandenen kommunalen oder mit kommunaler Uvter- stüßung betriebenen allgemeinen Arbeitsnachweisestellen nach den Stande vom 1. Januar 1907* ergibt, hat sich die Tätigkeit dieser Nachweisestellen auch im abgelaufenen Jahre weiter in erfreulicher Weise entwickelt. Es wurden Stellen

angeboten: gesucht :

im Jahre 1903: 378 849 559 436

1904: 456969 692418 322 134 1905: 571 537 699 358 393 766 - « 1906: 678428 760 916 463 948.

In der Zahl der Vermittlungen, die in den Jahren 1897: 104 307, 1898: 122 120, 1899: 160643, 1900: 185681, 1901: 189 215 und 1902: 218 700 Stellen betrug, ist somit andauernd eine erbebliche Zunahme zu verzeihnen. Mehr als 10 000 Stellen haben im abgelaufenen Jahre vermittelt die 13 Arbeitsnachweisestellen in Berlin (107 398), Frankfurt a. M. (37 896), Cöln (31 376), Düssel dorf (27 301), Magdeburg (14 843), Breslau (14 442), Schöneberg (12 495), Kiel (11 650), Dortmund (11 318), Hannoter (11 139), Charlottenburg (10 995), Posen (10 939) und Caffel (10 872), mehr als 5000 bis 10C00 Stellen die 8 Arbeitsnachweise in Erfurt

vermittelt : 271 683

T M A CIED- DE E (5929), ensburg (5790), Pot3dam- (5712) und Aachen (5211), Bi

Aufstellung der Üebersicht sind entsprechend einer im Vorjahre det Beiirksbehörden erteilten Anweisung nur solhe Nachweisestellen berüd- sichtigt worden, die in der leßten Zeit noch eine Vermittlungs!1ätig- keit ausgeübt haben oder nah Lage der Umslände auf Grund be sonderer Prüfung noch a!s bestehend anzusehen waren. Die Gesamt zahl der Arbeitsnahweisestellen betrug danach am 1. Januar 1907: 216. Neu begründet oder organisiert wurden im abgelaufenen Jahr 6 Nachweisestellen (in Tarnowiß, Genthin, Husuia, Gütersloh, Herborn und Crefeld). Für einige weitere Gemeinden ist die C rihtung eines städtishen Arbeitsnahweises in Aussicht genommen In zwei Gemeinden (Lüneburg und Mülheim a. Rh.) find die bishe bureaukratisch verwalteten städtishen Arbeitsnahweisestellen in solde mit follegialer Verwaltung umgewandelt worden. Von den al 1. Januar d. J. nachgewiesenen 216 Atbeiténahweisestellen find 180 kommunale A1beitsnahweise; die übrigen §86 Nachwcisestellen werden mit kommunaler Unterstüßung betrieben. Unter Beteiligung vol Arbeitgebern und Arbeitnet mern wurden 41 der kommunalen Arkeitl nahweisestellen verwaltet.

Ueber die deutsche Flagge in den außerdeutschen Häfen

werden in einem soeben ershienenen Ergänzungshefte zum Jahrgang 1906 der „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reid! Vebersihten veröffentliht. Wenn die Bedeutung der deutshen Let schiffahrt rihtig gewürdigt werden soll, muß neben dem Anteile der deutshen Flagge am Seeverkehre des eigenen Landes auch ihr Anteil am Seeverkehre der außerdeutshen Länder in Betrad! gezogen und mit dem Seeverkehre der Schiffe anderer Staalen in Vergleich gestellt werden. Zu diesem Zwecke if in der Nad weisung neben einer Darstellung des Seeverkehrs dér einzelnen Lände!

T und ‘threr wihtigfte Häfen ‘ber Anteil der Futs@en Flagge, der Flag “des” betreffende. Landes und der am Seeberkehx überhaupt am stärlsies

beteiligten britishen Flagge gegeben. Um die Entwicklung des S verkehrs während einer Reibe von Jahren verfolgen zu können, werte: die erforderlichen Zahlen, soweit es möglich war, vom Jahre 1898 0 geboten. 5

Aus der Veröffentlihung geht hervor, daß auf die deutsche Flagst ein recht bedeutender Teil des Weltseeverkehrs entfällt und sie i Jahr zu Jahr an Bedeutung gewinnt. An zweiter Stelle stand im leßten Berichtsjahre im Verkehr von Rußland, Finnland, Oro britannien, Belgien, Portugal, im Verkehr der Vereinigten Staal von Amerika mit Europa, in ruguay/ im Aus[andsverkehr u Chile, in Kapland, - in Natal, in British-Indien, in Ceylon, Japan und in Australien owie an wichtigen Verkehröpunkl% wie im Suezkanal, in Gibraltar, Malta, in Las Palmas auf L Canarishen Inseln, in Aden, Sirgapore und Horgkong. i der deutschen befand sich hier überall nur die britische Flagge", alleiniger Ausnahme von Finnland, wo der Landeéflagge cin grö j Verkehrsanteil zufiel. Die dritte Stelle behauptete die deutsche F in der Schiffsbewegung von Dänemark, Schweden, den Niederlan 2 von Frankrei, Spanien, im Gesamtverkehr der Vereinigten S von Amerika, von Brasilien, Niederländish-Fndien und China.

diesen Ländern ging der deutshen außer der cinheimischen noch eit

-“gesellfchaft —Kraft-treten sollte, roh 4 Tagé {n Wiikfamkeit bleiben -roird,- weil |-

andere Flagge bocan, und zwar in Dänemark die werde in -

Schweden die dänishe und in allen übrigen genannten Gebieten die britishe Flagge.

Die Brutt oeinnahmen der französishen Gemeinden aus Oktrois nah der Art der Steuerobjekte im Jahre 1905. Nachdem von uns unlängst *) eine Uebersicht über die gesamten Bruttoeinnahmen der franzöfischen Gemeinden aus Oktrois für den Hos 1901 bis 1905 gegeben worden ist, lassen wir jeßt für das eytere Jahr einige Angaben über die Art der besteuerten Gegen- stände und die aus ihnen erzielten Noheinnahmen folgen, indem wir die entsprehenden Ziffern des Vorjahres zur Vergleihung mitheran-

ziehen. Gs betrugen die Nol,einnahmen der Gemeindeoktrois aus 1904 1905

1000 Francs Weinen 20 110 F 22191 Bieren

1735 1580 : 10653 10 325 Spirituosen (eins{l.Wermutweinen usw.) 46 331 44 870 niht mineralishen Delen 3921 380 and. Flüssigkeiten (Essig, Limonaden usw.) 3 056 zusammen. . 85806

1) Getränken und

anderen [üssig- iten 2051 84 876 94 301 46 223 17 514 30 934

2) Eßwaren

3) Brennmaterialien

4) Viehfutter

5) Baumaterialien

6) verschiedenen Gegenständen

7) nebensächlichen Etnnahmen unyerzollten Waren usw.) 269

28 überhaupt. . 278379 279689,

Während also, abgesehen von den in den Gruppen 6 und 7 nah" ewiesenen Sinnahmen, die nur von geringer Bedeutamr sind, dle rträgnifse der Gruppen 2 bis 5 eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahre zeigen, haben die Gesamteinnahmen aus Getränken und sonstigen Pl deeilen (Gruppe 1) abgenommen. Dieser Nückgang erstreckt sih jedoch niht auf die Oktroieinnahmen aus Weinen ; viel- mehr tritt bei ihnen gegenüber 1904 eine Zunahme um mehr als 2 Millionen Francs zu Tage. Der besonders erhebliche Ausfall bei den Spirituosen er betrug 1,46 Million Francs steht zu dieser Mehreinnahme in enger Beziehung. Da nämlich die Wein- ernte des Jahres 1904 eine außergewöhnlich reihe war und infolgedessen die Preise der Weine im Jahre 1905 sehr heruntergingen, trat vielfach ein verstärkter Weinyerbrauch an die Stelle des Genufses von Spiritu- a Der Nückgang der Oktroteinnahmen aus Bieren wird, soweit niht der billige Preis der Weine auch hier mitgewirkt hat, mit der fühlen Witterung im Sommer ‘des Jahres 1905 in Verbindung C Bei weitem am stärksten war der Unterschied des Ertrags ei den in der Gruppe „Andere Flüssigkeiten* nachgewiesenen Steuer- objeften; hier blieb die Einnahme von 1905 um rund ein Drittel y eres Borjahrs zurück. Daß im D 7 bei dem Aufkommen aus der Besteuerurg von Obstweinen ein stärkerer Ausfall in die Erscheinung trat, obwohl die Apfelernte dieses Jahres mit threm Ertrage von 4,8 Millionen Hektolitern nur den ahten Teil derjenigen des Jahres 1904 ausmachte, findet seine Er- klärung darin, daß die gewaltigen Erntebestände des Vorjahres auh noch zur Deckung des Bedarfs von 1905 ausreihten. (Stat. Korr.)

Zur Arbeiterbewegung.

__ Sämtliche Organisationen der Berliner Fliesenleger und Hilfsarbeiter haben, hiesigen Blättern zufolge, beshlossen, neue e aeungen zu stellen. Sie verlangen Verkürzung der Arbeits- zeit von 9 auf 8 Stunden bei gleichzeitiger Erhöhung des Stunden- lohnes auf 95 S.

Nach dem „Bresl. Gen.-Anz.“ sind die Belegschaften im Waldenburger Revier in eine allgemeine Lohnbewegung getreten. Sie fordern cine 15 prozentige Erhöhung des Schihtlohns, Erhöhung der Koblendeputate und Zuschlag von 50% auf die Sonntagsarbeit: _ Alle Arbeiter und Arbeiterinnen der großen Zündholzfabrik Otto Miram im Casseler Stadtteil Bettenhausen sind, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, wegen Lohnstreitigkeiten in den Aus- stand getreten.

Die Arbeiter der in Bad O rb stark vertretenen Zigarren- und Tabakindustrie fordern, nah demselben Blatte, eine zwanzig- prozentige Lohnerhöhung.

__ Trohz der kürzlih erfolgten Beilegung der Streitigkeiten dauert

in Kiel, wie der „Hann. Cour.“ meldet, die Lohnbewregung in den

Werftarbeiterkreisen fort. Die Arbeitnehmer fordern in erster

Linie etne Verkürzung der A! beitszeit auf 94 Stunden und eine Lohn- t T O

ns D T—Dte- Forde sozialdemokratishen Metallarbeiterverband aus. 5

Die Leipziger Metall- und Revolverdreher haben, der „Wz. Ztg.“ zufolge, in zahlreich besuhter Versammlung besch!los}sen, in eine Lohnbewegung einzutieten und zu diesem Zwecke zunächst für allseitigen Anshluß der Berufsgenossen an den Deutschen Metallarbeiterverband Sorge zu tragen. Die Lage dieser Arbeiter wurde als ganz besonders ungünstig bezeichnet. Die Stundenlöhne sollen bis auf 32 zurückzehen. Als Hauptursachen dieses wirtschaftlihen Niederganaes nannte man die immer mehr zu- nehmende Einführung von Maschinen, die Einstellung ven weiblichen Arbeitskräften und die überhandnehmende Ueberstunden- und Heim- arbeit zu niedrigen Lohnsäten.

Aus Ziegenhain wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert : 114 Bergarbeiter der Braunkohblenzehe ,Frielendorf“ find in den Ausstand getreten. Sie fordern für Hauer 3,50 4, für Slhlepper 3,30 K, für Handwerker 3,30 und für Tagesarbeiter 3 4 Schichtlohn. Die Zechenverwaltung hat die Co als für die dortigen Verhältnisse unangemessen abgelehnt, worauf die organisierten Arbeiter die Arbeit ohne Kündigung ntederlegten.

Die Jutespinnerei und Weberei Bremen bat, nah der „Köln. Ztg.“, den Betrieb geschlossen, weil wegen des Ausstandes der Spinnerinnen Garnmangel eingetreten ist.

Der Niesenstreik der landwirtschaftlihen Arbeiter in der Provinz Ferrara ist, wie die „Post* erfährt, durch ein Kom- promiß beigelegt worden. Die Arbeiten wurden sofort wieder auf- genommen, und man hofft somit wenigstens einen Teil der Ernte retten zu können. Dies Kompromiß dauert indessen nur bis zum September, in welchem Monat die endgültigen Verhandlungen zwischen den Grundbesißern und den Arbeitern ihren Anfang nehmen sollen.

Aus Rotterdam wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß die iwishen der Vereinigung der Auslader und der Elevatoren- troffeïñe ‘Veréinbaruna, die Sönnäbéndabend außer

N nnerhals dieser Zeit das Zustandekommen etnes Kompromisses artet,

Telegramme des „W. T. B." aus San Francisco melden weitere Ruhestörungen aus Anlaß des Straßenbahner streik s; vier Personen sollen verletzt scin. *

Land- und Forstwirtschaft.

Der Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats Juli 1907.

Nach den im Königlichen Statistischen Landesamt zusammen- estellten Ergebnissen der Erhebungen über den Saatenstand in Preußen war dieser, wenn Begutachtungsziffer 1 „sehr gut", 2 „gut“, d „mittel, durchscnittlich*, 4 gering" und 5 „sehr get ng* bedeutet, um die Mitte des Monats Îuli 1907 folgender : Winterwelzen 3,0 (Mitte Junt 3,2), Sommerweizen 2,4 (2,5), Winterspelz 2,5 (2,6), Winter- roggen 2,7 (2,8), Sommerroggen 2,6 (2,7), Sommergerste 2,3 (2,4),

e e e A

®) Siehe Nr. 94 des

» ichs- d Staat igers“ 1s, April 1907. Ne ch un aa ganze ger vom

Hafer 2,3 £4, Erbsen 2,3 (2,5), Ackerbohnen 2,3 (2,5), Wien 2,3 (2,5) artoffeln 2,5 (2,6), Zuckerrüben 2,5 (2,6), Winterraps und -rübsen 3,4 (3 5), Flads 2,5 (2,7), Klee 3,3 (3,4), Luzerne 3,0 (3,1), Rieselwiesen 2,7 27) andere Wiesen 3,0 (3,1), Zu diesen Zahlen wird in der „Stat. Korr.“ folgendes bemerkt :

Auch in der soeben abgelaufenen Berichtszeit (Mitte Juni bis dahin Juli) war die Witterung recht unbeständig und bei vor- wiegend bewölktem Himmel zumeist kühl. Wirklicher Sonnenschein herrshte nur an einigen Tagen. Zahlreiche Gewitter brachten über- mäßige Feuchtigkeit, die jedoch sehr ungleichmäßig verteilt und in der zweiten Hälfte des Juni in den östlichen Provinzen so wenig ergiebig war, daß aus einigen Gegenden der Provinz Posen sogar über zu lange Trockenheit geklagt wird. Dagegen erhielten die mittleren und westlichen Landesteile besonders die A egoin Brandenburg und die Küstengeblete der Nordsee und der westlichen Ostsee, zu viel Nässe.

Die Heftigkeit der mehrfach wolkenbruchartigen, von Sturm ge- peitshten Regengüsse hat das Getreide in großem Umfange zum Lagern gebracht und auf manhen Feldern Windbruh verursacht. Auch hatten die Gewitter in einigen Strichen s{ädigenden Hagel tim Gefolge; es kann jedoch nit gesagt werden, daß die Berichte hierüber ungewöhnlich zahlrei seien.

Ueber tierishe Shädlinge liegen verhältnismäßig wenig Nach- rihten vor, umsomehr aber über massenhaftes Auftreten von Un- N er Art, deren Beseitigung durh die Nässe sehr ver- zögert wird.

Was die einzelnen Fruchtaiten und Futterpflanzen anlangt, so ist folgendes zu bemerken:

Von den Winterhalmfrüchten, die infolge der ungünstigen Durchwinterung und des rauhen Frühjahrswetters fich erst ß wideln konnten, hat der Weizen seine dünne Bestokung im ver- @flossenen Berichtsmonat verhältnismäßig am meisten aufgebessert, vor- zugsweise im -Negierungsbezirk Marienwerder, wo er um 0,5 be 4E

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beurteilt wird, als im Vormonat; im Skäätsdurhschnitt ergib die Ziffer 3,0 (gegen 3,2 im Juni). Troßdem ist aber seine Begutachtung in vielen Landesteilen, von denen nur Gumbinnen und Hildes- heim (42 bezw. 4,1) ervor generen seien, noch weit hinter dem Mittel (3,0) zurückgeblteben. Der Spelz und der Roggen, deren ia [Gon im Vormonat nicht ungünstig war, konnten #sch mit weniger Gewinn begnügen; ihre Begut- achtungsziffern stellen sich um je 0,1 besser, nämlih auf 2,5 bezw. 2,7 egen 2,6 und 2,8). Während die Berichte über den Spelz, dessen au in Preußen wenig betrieben wird, nichts wesentlihes besagen, liegen über den Roggen eingerenens Nachrichten vor. Hiernach soll diese Frucht in den Regierungsbezirkèn Hildesk eim, Erfurt und Oppeln am weitesten zurückgeblieben sein, was au in den Ziffern deutlich zum Auédrucke gelangt, indem fie hier nur 3,3 bezw. 3,2 und 3,1 ergeben; Gumbinnen hat gerade die Mittelnote erhalten. Teils wird zwar berichtet, daß die Bestockung des Roggens recht dünn geblieben und au die Aehren- bildung infolge der kalten Nächte während der Blütezeit fh lückig ent- widelt hat; überwiegend wird aber hervorgehoben, daß der dünne

gilt. Die Ernteaussichten hätten also [een hinsihtlich des Kornes wte des Strohes zu den besten Hoffnungen berehtigt, wenn nicht die umfangreiche Lagerung eine Beeinträchtigung der Körnerbildung und bei dem mangelnden Sonnenscheine wohl auch der Ausreifung sowie ein Auswachsen befürhten ließe. Mit der Mahd des Roggens war bis zur Abgabe der Berichlie nur ganz vereinzelt in den Provinzen Posen und Schlefien der Anfang gemaht. Ziemlich allgemein heißt es, daß vorerst noch nit Cs werden könne, niht selten au, daß damit noch mindestens 14 Tage gewartet werden müsse. Das Mähen werde, \o heißt es weiter, bei der infolge des stürmishen Wetters häufig vorkommenden Wirbellagerung twefentlich erschwert sein und viel Arbeitslohn crfordern, weil unter solhen Umständen tie Maschine nicht benußt werden könne. Von der Winterung ist hauptsächlich der - Weizen, weniger der Roggen mit Rost befallen. Die Verunkrautung ift bei beiden Halmfrüchten ret bedeutend. Auch Winterraps und -Rübsen haben fih nur unbedeutend gebessert. Die Staa!snote ergibt 3,4 (gegen 3,5); fast vernihtet sollen beide Oelfruchtarten in Gumbinnen sein, wie auch die Note für diesen Bezirk (5,0) anzeigt. Mit dem Mähen war man {hon in vielen Gegenden beschäftigt. Die Sommerhalm- und die Hülsenfrüchte haben sih zufriedenstellend weiter entwickelt und sind fast durchweg als erheblich über dem Mittel stehend begutahtet worden. Der Staatsdurchnitt beträg: bei dem Weizen 24 (gegen 25 im Juni), bei dem Noggen 2,6 (gegen 2,7), bei der Gerste und dem Hafer je 2,3 (gegen 2,4), bei den Erbsen, Ackerbohnen und Widcken je 2,3 (gegen 2,5). Sommerweizen und „Roggen find vielfach durch Wind- bruch geschädigt ; au ift ersterer stellenweise von Flugbrand befallen. Veber die Kartoffeln und die Zuckerrüben wird berichtet,

daß erstere ihre Ungleihwäßigkeit zwar wett aemacb! haben, da nbe f R E TMridlen vereinzelt Dol T, äulnts

ß jeßt, besonders bei den Frühkartoffeln, weiter verbreitet abe, sowie ferner, daß infolze der unfreundlihen Witterung bei beiden Hakfrüchten die Blätter anfangen welk berabzuhängen und gelb zu werden; es fehle eben an Sonnenschein. Bei den Kartoffeln joll außerdem in vielen Gegenden die Kräuselkrankheit aufs treten. Immerhin i auch bei beiden Fruchtarten im allgrmeinen ein Gewinn festgestellt worden; sie notieren im Staatsdurhschnitt gemeinsam 2,5 (gegen je 2,6). Auch in den einzelnen Landesteilen unterscheidet ih die Bewertung, wenn man von dem hervorragend guten Stande in den Hokenzollernshen Landen absieht, nicht be- deutend; nirgends ergibt sich weniger als das Mittel.

Zu den für den Ag G! abgegebenen Begutachtungéziffern sind wiederum besondere Nachrichten 7, ergangen. Den Noten nah dürfte sein Stand zufrtedenstellen; denn im Staatsdurhschnitt hat die Ziffer um 0,2 gewonnen, d. h. 2,5 (gegen 2,7) ergeben. Eine auf- fallende Vershlehterung ohne Mitteilung des Grundes zeigt aber die Ziffer 3,7 (gegen 3,0) für Aachen an. :

Der Stand der beiden Futteipflanzen Klee und Luzerne wird im ganzen durch elwas günstigere Noten als im Vormonate bezeich- net, während im einzelnen manche ungünstige Ziffer erscheint; deut- lihen Gewinn lassen beide aber in den DA d eußischen Gebteten er- kennen, Der durch die meisten Noten ausgedrückte geringe Fortschritt dürfte lediglih darauf zurückzuführen sein, daß der verdorbene erste Schnitt jeßt niht mehr mitspriht. Sein Ergebnis is infolge spär- lihen Bestandes gegen normale Jahre bedeutend geringer gewesen und ein beträchtlicher Teil von ihm Guts verdorben bezw. nur als Dung zu verwerten. Vom zweiten Schnitt“ wird auch nit viel er- wartet. Die Ziffern berehnen sch für den Staat bei dem Klee auf 3,3 und bei dec Luzerne auf 3,0 (gegen 3,4 bezw. 3,1).

Aehnlich ift die Lage bei den Wiesen. Obgleich sie in den

._%eisten Landesteilen niht nur ihren ziemlich guten Stand bewahrt,

sondern, wie namentlih in den nordöstlihen Gebieten, sogar erfreTliche

deren Gegenden etwas beeinträchtigt worden, sodaß sich im ganzen eine nennenswerte Besserung nicht ergibt. Auch bei ihnen konnte der erste Schnitt, soweit er gemacht wurde, teils gar nit oder nur minderwertig geborgen werden. Die Mahd ist aber infolge der Ungunst der Witterung erst zum Teil ausgeführt worden ; fie kann daher, wenn Sonflenschein eintritt, noch zufriedenstellen. Ebenso wie bei dem Klee und der Luzerne werden auch die Wiesen, besonders die Naturwiesen, keine volle Ernte ergeben, weil das Untergras noch immer niht überall wiedergekommen ist. Vielfah wird nun doch Futtermangel befürchtet. Die für den Staat berehneten Begutachtungsziffern betragen bei den Uma 2,7 wie im Vormonate, bei den Naturwotesen 3,0 gegen 83,1).

Den vorstehenden Bemerkungen, insbesondere den Ziffern, sind die bis zum 18. d. M. eingegangenen 4906 Berichte der Vertrauens- männer zu Grunde gelegt.

Landwirtschaft uxd Naturdenkmalpflege. Der preußishe Landwirtshaftsminister hat von neuem

Erlasse herausgegeben, die den Shuß des Landschaftsbildes, der Pflanzen- und Tierwelt zu fördern besonders geeignet sind. Die

—Stand dur kräftigen Halm ufd große; volle Arhrer als ausgeglitn"

spielt, dürste im laufenden Jahre in einer Autdehnung angebaut fein, H

Fortschritte gemacht haben, ist ihr Stand doch auch in manchen an-"

Ansiedelungskommission, die Generalkommissionen, die Meliorations- bauämter usw. werden ersucht, die Bestrebungen der ftaatlichen Stelle [f Naturdenkmalpflege in Danzig nach Kräften zu unterstüßen. Vor allem ou bei den wirtshaftlihen Zu- sausmeilegungen von Grundstücken und bei der Bildung von Rentengütern mehr als bieher Wert auf die Erhaltung von Schönheiten und Seltenheiten der Natur gelegt werden. Wo es ohne nennenswerten materiellen Nachteil möglich ist, soll bei der Plan- A gen niht aus\{hließlih nah tehnischen Gesichtépunkten ver-

ahren und die gerade Linie nicht als allein maßgebend betrachtet, sondern unbeschadet der Erreichung einer möglichst volbinzieues lan- lage auf die Erhaltung von Naturshönheiten möglihst Rücksiht ge- nommen werden. Wo es für die Belebung des Landschaftebildes wünschenswert erscheint, sollen Bäche und sonstige Wafserläufe in ihrer alten Lage belafsen und die neuen Grenzen bestehenden Aleen oder mit einzelnen {chönen Bäumen bezw. mit Hecken beseßten alten Grenzen ans gepaßt werden. Charakteristishe Baumgruppen, seltene Pflanzen- a und Standorte einzelner Pflanzen von botanishem

nteresse, Berghänge, Felsen, erratishe Blöcke u. dgl. m. können dadurch erhalten werden, daß sie den Gemeinden usw. überwiesen oder den Plänen größerer Besitzer in einer deren Bewirtshaftung möglichst wenig hindernden Lage zugeteilt werden. In besonderen Fällen kann ein wissenschaftlih ausgezeihnetes Gelände, z. B. eine kleine harakteristische Moorfläche, von jeder Kultur unberührt bleiben und dem freien Privateigentum entzogen ® werden. Die Generalkommissionen sollen fich gegenwärtig halten, daß es bei threr Tätigkeit nicht allein darauf ankommen kann, materielle Güter zu schaffen, sondern daß sie gleichzeitig ideale Zwecke zu verfolgen haben. Wo die Gefährdung oder Beschädigung von Naturdenkmälern zu, befürchten ist, soll der sahkundige Nat der staatlihen Stelle eingeholt und überhaupt in allen fraglihen Fällen mit derfelben Fühlung genommen werden. Auch soll bei ben Vors_ lesungen und Lehrausflügen der landwirlschaftlihen usw. Hohschulen und beim Unterricht in den sonstigen landwirtschaftlichen agen Suien an geeigneter Stelle auf die Wichtigkeit der Pflege und Erhaltung bemerkenswerter Bodengestaltungen, Pflanzen- und Tiergemeinschasten hingewiesen werden.

Saatenstand in Numänten®

Das Kaiserlihe Konsulat in Galay berichtet unterm 10. d. M. : Infolge der besorgniserregenden Lage, in die der rumänische Feldbau dur die außerordentlihe Trockenheit in den Frühjahrsmonaten ge- raten war, hat sich die Numänishe Negterung veranlaßt gesehen, aagryst genaue Sondererhebungen über die diesjährigen Anbaus- flähen und die bis zu jenem Zeitpunke (Ende Mai) bereits eingetretenen Schädigungen zu veranstalten. Das Er- gebnis liegt nunmehr in einem in Nr. 68 des „Monitorul Dfficial* vom 26. Juni/9. Juli d. J. veröffentlihten Be-

1ich1 vor. iernah laben sich die Befürhtungen bezüglich des E T E Der wichtigsten Winterfruht ls" vollauf begründet erwiesen. Von der Gesamtanbauflähe von 1 929 696 ha, die im Herbst 1906 für diese Fruchtart verwandt wurde, müssen über 400 000 ha, d. h. 21 9%, als vollkommen vernichtet betrahtet werden. Etwa 240 000 ‘ha dieses Abganges sind mit anderen Getreidearten: Hafer, Mais, Hirse usw. nahgepflanzt worden. Von der für den Weizenbau verbleibenden Fläche von rund 1 600000 ha ist ein Gesamtertrag von 16 000 000 hl zu erwarten. Vamit würde die dietjährige Weizen- ernte selbs hinter dem Ertrag des Mißjahres 1904 noch etwa zurückbleiben. E3 wurden nämlich geerntet: im Jahre 1901: 25 508 800 hl, 1902: 26 859 900 hl, 1903: 25971 610 hl, 1904: 18 937 f53 hl, 1905: 36412747 hl und 1906: 40126507 hl Nach Abzug des Eigenbedarfes des Landes dürften für die Ausfuhr noch 7 bis 8 Millionen Hektoliter verbleiben. Einen gewissen Erfaßz wird die zu erwartende vorzüglihe Beschaffenheit des diesjährigen Weizens bieten. Raps wurde im laufenden Jahre nur in geringem Umfange angebaut. Drei Viertel der Ausfaaten sind vollkommen rer- nihtet. Der Rest verspriht einen Durchschnitteertrog. Ungleich únstiger sind die Auésihten für die Gerstenernte. Die Anbau- fläche für Wintergerste ist mit rund 67 C00 ha beziffert, wovon allein auf den Bezirk Braila nahezu 46 000 ha kommen. Ueber die Anbau- flähen für Sommergerste find die Ermittelungen noch nicht abge- \chlossen. Doch ist anzunehmen, daß sie hinter der des Vorjahres eini; er- maßen zurückbleibt. Dafür verspricht der Ertrag sowohl nach Merge als auch nach Güte durhaus befriedigend zu werden. Die Anbaufläche des Hafers wird etwa dieselbe Ausdehnung erreichen wie im Jahre 1906. Der Stand der Saaten ist befriedigend, und es da!f auf eine gute Ernte gehofft werden. Der Mais, der neben dem Weizen im rumänischen Getreidebau wie auch in der Ausfuhr die Hauptrolle

welMe* die 5 Vorjayres (mil 2 5ST Ta) n cas beiti. Die von den einzelnen Gemeinden eingelieferten Berichte bezeichnen den Stand der Maisfelder als gut in 1221 Gemeinden, als mittel- mäßig in 881 Gemeinten und als \Gkcht in 331 Ge- meinden. Der Weinbau verspricht nur einen sehr m Oa Er- trag. Die strengen und langen Winterfröste haben großen Schaden angerihtet. Die Wiesen haben insbesondere unter ‘der Dürre schr gelitten, doch is durch die Regengüsse im Monat Juni eine erfreu- lihe Wendung zum besseren eingetreten. Noch {limmer war der Eir fluß der Trockenheit auf das Weideland. Ler Zustand des- selben war nur in 384 Gemeinden gut, in 1C60 mittelmäßig und in 1035 {lecht. Dementsprehend war der Ernährungtstand der Haus- tiere in vielen Teilen des Landes bereits sehr zurückgegangen. Von der ferneren Entwicklung der Witterungsverhältnisse wird es ab- hängen, ob dieser sehr bedenklißhe Umstand noch ganz beseitigt werden kann. Im allgemeinen find die in der Gebirgsregion ge- legenen Bezirke von den Unbilden des Wetters weniger hart betroffen worden als die meisten Teile des Tieflandes, eine (Fr|heinung, die sich in allen Jahrgängen mit ungewöhnlihen Witterungsverhältnissen wiederholt. In den zum engeren Amtsbezirk dieses Konsulats ge- hörigen Landesteilen haben die häufigen und teilweise sehr heftigen Nordostwinde großen Schaden angerichtet, während des Winters durch überaus strenge Kälte und während des Frühjahrs durch ihre aus- saugende und versengende Wirkung. s

Ernteaussichten in Norwegen.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Christiania berichtet unterm 15. d. M. : Anhaltender Regen und niedrige Temperatur in den é Fry Wodhen haben die Aussichten für die diesjährige Ernte noch nit endgültig beeinträchtigt. Die Heuernte wird zwar in den meisten Distrikten etws@soverspätet sein, in .Güte und. Menge aber

Kartoffeln und De A war die Witterung bisher von urgünstigerem Einfluß; wenn jedo das seit einigen Tagen eingetretene warme und trockene Wetter anhält, wird auch in diesen Früchten der Ernteausfall sih günstig gestalten können.

Witterung und Stand der Kulturen in der Ostshweiz,

Nah dem Beriht der „Schweizerishen Landwirtschaftlichen eitshrift* vom 12. d. M. zeichnete sich die Witterung in der st\{weiz seit einiger A durch gobe Unbeständigkeit aus. In

vielen Gegenden machten {were Gewitter mit heft en Playregen und s\trihweisem Hagelschlag geltend. Die Aus Hten auf eîne ute Obsternte haben fih in einigen Ds vers{limmert, zumal die der Birnenernte. Im allgemeinen dinfte die Obsternte mittel- mäßig auétfallen, Infolge der sehr regnerishen Witlterung der lezten zwei Wochen hat sih die Heuernte ungemein verzögert, sodaß zur ge saar in den Talschaften noch viel Heugras stehend in den Wiesen is. Jn den Berggegenden, wo überall gute Futter- erträge in Auésiht find, konnte die Heuernte der ungünstigen

S terung halber erst begonnen werden. Die Bauern erwarten mil Sehnsucht beständigere Witterung. Die Kirschenernte ist gegen-

Wrge: autiaten, Für das Wachstum. - der Körnerfrüchte, . s M