1907 / 188 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Aug 1907 18:00:01 GMT) scan diff

infolge der von der Stadtverordnetenv ammlung q Burg getroffenen Wahl den Gerichtsassessor Walter Anhalt aus Bernburg Aan Anhalt) als besoldeten Beigeord- neten (Zweiten Bürgermeister) der Stadt“ Burg für die geseß- lihe Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Bekanntmachung. ù Die Herren Forstreferendare, die in diesem Herbst die forstliche N T N abzulègen beabsichtigen, haben die vor}chriftsmäßige Meldung spätestens bis zum 14. September d. J. einzureichen. i / Der Meldung ist ein Nachweis über die Dauer des aktiven Militärdienstes beizufügen. Berlin W., den 3. August 1907. Der Minister für L Domänen und Forsten.

Wesener.

Bekanntmachung.

Die. Herren. Forstbeflissenen, die in diesem Herbst die erste ta Vrütung abzulegen beabsichtigen, haben die vorschriftsmäßige Meldung spätestens bis zum 7. Sep- tember d. J. hier einzureichen. Berlin W., den 3. August 1907. Der Minister für R E Domänen und Forsten.

Wesener.

Ministerium der L Ser, Unterrichts- und M 'dizinalangelegenheiten.

ep den Bericht vom 2. Mai d. J. weise ih die Königliche Charitédirektion im Einverständnisse mit dem Herrn Finanzminister und dem Herrn Minister des Jnnern unter Aufhebung des Erlasses vom 25. August 1877 Nr. 4204 M an, von jeßt ab auch in den E en, in denen sie einer auswärtigen preußishen Heimatsbehörde gegenüber von dem Rechte des Z 7 des Ea ativs vom 7. September 1830 (Geseßsamml. S. 133) Gebrauch ntacht, den für die Kranken in Tar Charité im allgemeinen Anwendung findenden Kurkostensaß zu liquidieren. Berlin, den 19. Juli 1907. Der Minister ; der geistlichen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten. Im Auftrage: Naumann.

An die Königliche Charitédirektion hier.

Der bisherige Gymnasialoberlehrer Joseph Bur ens aus Jülich ist zum Freis\chulinspektor in Düren ernannt worden.

Urk-.unde, betreffend die Errihtung einer dritten Pfarrstelle in

der evangelishen Pfingst-Kirhengemeinde. zu Berlin, T s O es Berlin-Stadt I.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlißen, Unter- rihts- und Medizinalangelegenheiten und des Evangelischen Ober- kirhenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unter- zeihneten Behörden hierdurch fol pes festgesetzt:

In der evangelishen Pfingst - Kirchengemeinde zu Berlin wird eine dritte Pfarrstelle errihtet.

S2 Diese Urkunde tritt mit dem 1. September 1907 in Kraft. Berlin, den 18. Juli 1907. Berlin, den 26. Juli 1907. L. S

(L. S) Königliches Konsistorium (L. 8.) der Provinz Brandenburg, bteilung Berlin.

Der 7 Königliche lici aber.

von Borries.

Veran maun ga

Jn Gemäßheit des Z 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis ebraht, daß aus dem Betriebe der Lokalbahn Jossa— Brü enau ein kommunalabgabepflihtiges Reineinkommen für das Jahr 1906 nicht erzielt worden ist. Frankfurt a. M., den 5. August 1907. Der Königliche C Ma nfar,

Dr. Grünberg.

Personalveränderungen.

Königlich Preufische Armee.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerhöchsten Abschied. 20. Juli. Oberzahlmstr. vom Königin Eisabeth Gardegren.

, Oberzahlmstr. vom Inf. Regt. von der Golz Rel bei E Ausscheiden aus dem Dienst mit

Charakter als Rechnungsrat verltehen.

Negt. Nr. 3

etatsmäß. Stelle beim Bauamt Straßburg i. E. I wiederangestellt.

j / triebsleiter, zum Konstrukteur 2. Klasse 22. Juli. Beringer, Betr Y Soglruen 2 Masse

S heodor), Dr. Hoefker, Betriebsassistenten, zu Betriebsleitern

beim Art. Konstruktionsbureau, Strauch, S

i den tehnishen Instituten, ernannt, Hoppe,

verseßt.

ley Juli.“ Stolzenhayn, Rechnungsrat, Generalmilitärkafse, Generalmilitärkafse, zum Buchhalter, ernannt. veterinär, Assist. bei der

Regt., zum Feldart. mül ée Oberveterinär in diesem MNegt., als

Scheffler, 7. omm.) E der

Du Verfügung des Kriegsmtnisteriums. 16. Juli. Koenen Péilitäebeasekrotär beim Bauamt O i. Œ. I, zum

1. Oktober 1907 zum Bauamt Koblenz Il verseßt. Krumsieg, Miilitärbausekretär Dit der Schußtruppe für Südwestafrika, in einer

Militärbau- registrator beim Bauamt Hannover 11, zum Bauamt Münster i. W.

bei den Ob bus E n sfasse, Kassier bei den erbuchhaltereien der Berech B eliowsky. Geheimer Sekretär bei der Mohr, Ober- 2 B t t rade N e P 7 s ¿ s dart. t Nr: 17, Vórner, erveterinär in diesem geg ckrag egt. Großherzog (1. Bad.) Nr. 14, Seeg- sist. zur Militär-

är im

ngekommen:

General rer N

_ Abgereist :

Seine Exzelle 1 1 kammer und des Rechnun lihe Geheime Rat von

Nicßfamfliches.

Nach Busaunnen ie welche auf den t, betrug die Zahl tungen beruht, y d “N und Altersversicherun versicherung

des Dre

fähigkeit, U n Gründen weggefallen. sodaß am 1. Juli 1907 .

am 1. April 1907 liefen.

‘gegen willigten *

avon sind infolge Todes oder

gefallen S, sodaß am 1. Juli 1907 .

am 1. April 1907 liefen.

‘gegen

dem 1. Januar 1 bewilligt .

weggefallen. . . sodaß am 1. Juli 1907 .

am 1. April 1907 liefen,

. .

‘gegen

sind egen

einen Unfalk dauernd

egen

sicherten . gegen zusammen

gegen bis zum 31. März 1907.

und Staatsanzeigers“ wird eine

Zuli 1907 veröffentlicht.

Attenargon, 7. August. Kaiser und Köni gr ein, wo, „W. T.

avalleriedivisionen stattfand.

B.“ zu

verblieb daselbst die Nacht über.

vollendete gestern sein 67. Lebensjahr. gefeiert.

27. Juli. i Ty, D j eim Bauamt Karlsru F ovafo, C n Ruhestand verseßt.

“der Präsident des Reichsmilitärgerichts, è Linde, vom Urlaub.

‘Chefpräsident der Oberrehnungs- aaf des Deutschen Reichs, Wirk- agdeburg, mit Urlaub.

Deutsches Nei. Preußen. Berlin, 8. August. der im Reichsversiherung8amt lu a D Bitelingen E id

i Sanstalten und der zugelassenen Kasseneinrich- er Versicherun anstalte det seit dem al Januar 1891 bis einschließli uni ewilligten

alidenrentén (88 9, Absaß 2, und 10 des Jnvaliditäts-

D Alteconei n gesches A 15 Absatz 2 des Jnvaliden- M G

avon And infolge Todes oder Auswanderung

iedererlangung der Erwerbs-

ezugs von Unfallrenten oder aus anderen

Die Zahl der während desselben Zeitraums be- Aan (S8 h Absaß 4 des Jn- validitäts- und Altersversicherungsgeseßes und 15

Absag 3 des Jnvalidenversicherungsgeseßes) betrug uswanderung

des Berechtigten oder aus anderen Gründen weg-

Fnvalidenrenten gemäß § 16 des Jnvaliden- versicherungsgeseßes (Krankenrenten) wurden seit

Davon sind infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen

Beitragserstatkungen sind, bis zum 80. Juni 1907 bewilligt: j | E a. an weiblihe Versicherte, die n die Ehe getreten

b. an versicherte Personen, bie durh erwerbs-

unfähig im Sinne des Jnvaliden- versicherungsgeseßes geworden sind

g i . an die Hinterbliebenen von Ver-

Z Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- Laa: i: ó ; Fusummonßälluma der

Berichte von deutshen Fruchtmärkten für den Monat

Seine Majestät der traf heute Bio gegen 7 Uhr in Alten-

olge, ein Exerzieren zweier Nach Beendigung der Uebung kehrte Seine Majestät in das Barackenlager zurück und

Schwarzburg-Sondershausen. Seine Durchlaucht der Fürst Karl

Fürsten wurde in Stadt und Land in der üblihen Weise

L ib de . NRegt., s ibe, N eas

efertigten Prritänte

. 1460 016.

633 104,

T 818 592

454 097.

333 670,

—TVT 123 169

72 430.

50 603,

E ERAE 99 313

584 616 4% 1 044902,

4 585 a G 4 424,

. 347 047 337 302,

1936218 1886 698

Günther Der Geburtstag des

ehandlung zugestanden werde.

in verneinendem Sinne. Er habe

Rußland. Telegraphenagentur“ zufolge, im

Panzerschiffe

drängung von 19 970 Tonnen nach

lehrschmiede in Breslau, versetzt.

Marineministerium ausgearbeitet sind.

Großbritannien und Frland.

m Unterhause richtete gestern Nichards (Arbeiter-

vai an den Staatssekretär Grey die Frage, ob er die russischen ehörden darüber verständigen könne, daß England es für

notwendig halten dürfte, den Abschluß eines | mit Rußland, welcher Art auch immer dieses sein möge, eee, wenn dem russischen Volke niht eine bessere

Nah dem Bericht des „W. T. B.* beantwortete im Namen

d 8 der Ünterstaatssekretär Nunciman diese Frage Sie Ei F ereits ausgeführt, daß die inneren

Angelegenheiten Rußlands für Verhandlungen zwischen den Regierungen nicht in Betracht gezogen werden könnten. die Frage eines Bündnisses -niht aufgeworfen worden.

Die Marineverwaltung Dea star, der St. „Petersburger

aufenden Jahre eines neuen Typs mit einer Wasserver- Plänen zu bauen, die im

ündnisses

beiden Ueberdies sei

zwei

Bittschrift eingerei b i

abgesehen von Schnellfeuergeshüßen kleinen Kalibers, eine Armierung

von

zehn wötfzölligen Geschüßen erhalten und mit Turbinenmas Tien f

ür eine Geschwindigkeit von 21 Knoten

| in der Stunde versehen werden.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ haben 12 Semstwoverwaltungen dem Kultusministerium eine in der sie ersuchen, sofort die all: emeine Schulpflicht einzuführen. Die Semstwos erbitten ierzu eine staatlihe Unterstüßung von etwa 71/2 Millionen für das laufende Jahr und für späterhin eine solhe von 5 Millionen jährlich. \ Portugal.

Wie das „W. T. B.“ meldet, hat gestern in Lissabon in der Straße Santo Antonio Estrella eine Explosion von Sprengstoffen statigefunden, mit deren Herstellung ein Kupfershmied beschäftigt war. Vier Personen wurden shwer verleßt und in ein Spital -gebraht, wo sie in Haft gehalten werden. Die Polizei umstellte das Haus, in dem sich die Explosion ereignet hat, und nahm eine Durch: [Us der Räume vor, bei der ein Buch mit Rezepten für ie Herstellung von Explosivstoffen sowie ein Vorrat an Chemikalien beshlagnahmt wurde. Es wurde noch eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen, aber nur zum Teil aufrecht erhalten.

Türkei.

Nach einer Meldung des „Wiener Telegraphen-Korre- spondenzbureau“ haben die Großmächte die Schritte der Türkei in Athen gegen das Bandenwesen wirksam unterstüßt. Von griehilher Seite wurde die Versicherung abgegeben, daß man die Bildung von Banden und den Uebertritt über die Grenze verhindern wolle. j

Wie türkishe Blätter melden, kaperte in der Nacht zum Dienstag eine Barke, die in den Gewässern am Berge Athos den Polizeidienst versah, in der Nähe des. Klosters Pantkrator drei Barken, in denen sih eine aAGLOAEe griechishe Bande befand, und beschlagnahmte Waffen und Explosivstoffe.

Afien. Jn bezug auf die kürzlihen Grenzverleßungen dur türkische Truppen wird der „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ aus Teheran gemeldet, daß eine türkishe Abteilung, die sengend und brennend in der Richtung auf Urmia marschierte, das christlihe Derthen Mewan mit Artillerie beschossen, die Kirche zerstört, gegen 90 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, getötet und 10 Mädchen fortgeführt habe. Jn Urmia herrshe Panik, viele Russen seien in das Konsulat geflüchtet. Infolge der ernsten Lage werde schleunigst ein neuer Gouver- neur nah Täbris entsandt werden, und zwar der frühere Justizminister Ferman. Afrika.

Den Signatarmächten der Algecirasakte ist gestern von den Vertretern Frankreihs eine Note überreicht worden, in der es der „Agence Havas“ zufolge heißt, daß die Ereignisse den beschlossenen Maßnahmen, die den Mächten notifiziert werden sollten, zuvorgekommen seien und eine dringende Notwendigkeit es immer Vefie gebiete, die Polizei in den Häfen Marokkos zu organisieren. Die Note bekräftigt den Ent]chluß Frankreichs, die Autorität des Sultans, die Unabhängigkeit und Unver: sehrtheit seines Reiches aufreht zu erhalten und zu wahren, und meldet ferner, daß die Ordnung, Sicherheit und Freiheit des Handelsverkehrs in Casablanca Be dee und die Urheber der Niedermegzelungen und der Anschläge der Bestrafung nicht entgehen würden. Schließlich erklärt die Note ausdrücklich, daß die Polizei in Casablanca und der Umgebung im Verein mit Spanien organisiert werden würde. s Wie das „W. T. B.“ meldet, hat sich der französische Geschäftsträger in Tanger Graf Saint-Aulaire gestern zu dem Vertreter des Sultans begeben, um ihn über den Charakter des Bombardements von Casablanca aufzuklären und ihm mit zuteilen, daß die marokkanischen Behörden für die geringsten Angriffe gegen die französishen Staatsangehörigen in Tanger ver- antwortlih gemacht werden würden. Der Vertreter des Sultans drückte dem Grafen das lebhafteste Bedauern über die Vor aae I in Casablanca aus. Der franzôösishe Geschäfts: träger hat ferner eine entschiedene Note an den Groß- wesir Abdelkrim ben Sliman nah Fez gerichtet, in der dargelegt wird, | l : j Hinterhalt gelockt wurden, über die weiteren Ergebnisse be- richtet und vom Machsen gefordert wird: 1) daß er den marofkkanishen Behörden von Casablanca dringend den Auftrag erteile, sich unter den Befehl des Komman danten der französishen Landungstruppen zu stellen und

maßnahmen treffen könne; 2) daß in wirksamer Weise über die Sicherheit der Franzosen in h, und im Jnnern des Landes gewaht werde, 3) die Erfüllung der anläßlich der Ermordung des Dr. Mauchamp versprochenen Genugtuung beshleunigt werde und 4) daß die notwendigen Maßnahmen getroffen werden, um die Anwendung der durch die Algeciras akte vorgesehenen Reformen zu sichern. Der Vertreter des Sultans Mohammed el Torres at den Gesandten in Tanger mitgeteilt, daß er für die Sicher Leit der Europäer außerhalb der Stadt nicht verantwortlih sei. Die Eingeborenen seien über das Bombardement von Casablanca sehr erregt. Der regomMer Gebbas hat die Mannschaften der Garnison von Tanger, die den Stämmen der Umgebung von Casablanca angehören, E lassen. Europäer dürfen die Wachtposten außerhalb der Stadt nit! passieren.

a

Nr. 33 des „Eisenbahnverordnungsblatts“, era

egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 31. Juli 1907, hai folgenden Inhalt : Erlaß des Ministers dec öffentlihen Arbeite vom 18. Juli 1907, betreffend die neue Signalordnung und die Aende rung der Eisenbahnbau- und Betriebsordnung.

Statistik und Volkswirtschaft.

Bevölkerungsbewegung, Verkehrsverhältnisse, Schlachtungen, städtishe S ern Le, Kranken- und Armenpflege in Berlin im Juni 1907. j Nach dem die Berliner Statistik für den Monat Juni 190 enthaltenden Heft der „Monatsberihte des Statistishen Amts d Stadt Berlin“ belief sih die fortgeshriebene B evölkerung d

Die Schiffe sollen,

Neich3hauptstadt anfangs Juli 1907 auf 2089 923 Einwohnt (gegen 2 092098 anfangs Juni d. I. und 2060 940 anfangs Jul

wie die französishen Soldaten in einen ff

ihm ihren Beistand zu leihen, damit er die notwendigen Straf F

1906). Es fand viso im Juni 1907 etne Abnahme von 2175 (im Juni des Vorjahres. dagegen eine Zunahme von 397) statt. 4

Lebend geboren wurden im Juni 1907 4098 (im Juni 1906 3984) Kinder, darunter 791 (698) oder 19,30 (17,52) 9% uneheliche. Auf das Jahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, stellte si die Geburtenziffer auf 23,86 (23,81).

Durch Eheschließung legitimiert wurden im Juni 1907 146 unehelihe Kinder, von denen 28 im Jahre 1907, 50 i. J. 1906, 28 i. J. 1905, 11 i. J. 1904, 12 i. J. 1903 geboren und 17 noch älter waren. Von diesen Legitimationen betrafen 128 je 1 Kind, 6 je 2 und 2 Fälle je 3 Kinder.

E e Bo R A 1 fanden im Juni 1907 1288 (im gleichen Monat des Vorjahres 1395) statt; von diesen Ehen sind 238 (283) Mischehen. -

Die Zahl der Sterbe fälle (ohne die Totgeburten) belief sich im Juni 1907 auf 2454 (im Juni 1906 auf 2638). Von den Verstorbenen waren 1253 männlichen und 1201 weiblihen Geschlech1s. An- Infektions- krankheiten starben 580 (im Juni 1906 667) Personen, ins- besondere an Masern 39 (117), an Sharlah 14 (22), an Diphtherie und Krupp 26 (18), an Keuchhusten 36 (43), an Influenza 5 (7), an Kindbettfieber 11 (9), an Typhus 8 (6), an Lungen- und Halè- {windsucht 292 (314), an Tuberkulose anderer Organe 56 (49). Ferner sind zu erwähnen : 156 (195) Sterbefälle an Krebs, 192 (198) an Herzkrankheiten, 200 (196) an Lungenentzündung, 162 (185) an Darmkatarrh, darunter 137 (162) Kinder im 1. Lebensjahr, und 43 (66) an Brechdurfall, darunter 40 (63) Kinder im 1. Lebensjahr. Im Alter bis zu 1 Jahr starben im ganzen 652 (722) Kinder, das find 20,66 (27,37) °/6 aller Sterbefälle des Berihtsmonats. Auf das Fahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, betrug die allgemeine Sterblichkeitsziffer 14,29 (15,59). :

Als zugezogen waren im Juni 1907 10552 (im Juni 1906 11 089) männlihe und 7320 (7166) weiblihe, zusammen 17 872 (18 pa ersonen zu verzeihnen. Für die Fortgezogenen ergaben ih einshließlich des Zuschlags für die unterbliebenen Abmeldungen die Zahlen: 13036 (10 806) männlihe und 8655 (8445) weibliche, zusammen 21691 (19251) Personen. Somit verbleibt bei der Wanderung ein Mehrabzug von 2484 (im Juni 1906 ein Mehrzuzug von 283) männlichen und 1335 (1279) weiblihen, im ganzen ein Mehrabzug von 3819 (Mehrabzug von 996) Petlonei,

Baugesuche sind im Monat Juni 728 (786) eingereiht worden. Genehmigt wurden 195 (309) Neubauten, 25 (7) Umbauten von Wohngebäuden, 46 (16) Schuppen 2c, 305 (336) sonstige Bau- ausführungen. Brände kamen 903 (844) zur Meldung, davon 151 (191) mit und 752 (653) ohne Alarmierung der Wehr.

Ein Besigwechsel fand im Juni 1907 bei 248 (im gleichen Monat des Vorjahrs bei 216) Grundstücken statt. Kauf lag vor bei 131 (112) bebauten Grundstüden mit 47 785 571 (34139 121) M Kaufpreis und bei 35 (49) unbebauten mit 5 066 127 (11 309 019) Kaufpreis, Zwangsversteigerung bei 24 (10) bebauten Grund- stücken mit 3 763 044 (1561 297) und bei 2 (3) unbebauten mit 206 500 (150 453) „G Kaufpreis. Dur Vererbun g gingen 43 (24) Grundstücke mit 10 546 254 (4 917 249) G Wert und 13 (18) ohne Wertangabe in anderen Besi über.

Ueber Verkehrsverhältnisse im Monat Juni liegen folgende Angaben vor: Befördert wurden durch die Straßenbahnen 38 105 474 Ge 966 611) Personen, von denen 30 742 651 (29 506 935) auf die

roße Berliner Straßenbahn entfielen, durch die Hoch- und Unter- grundbahnen (eins{ließlich der Spreetunnelbahn) 3 419 023 (3 283 980), durch die Omnibuslinien mit Pferdebetrieb 10 075 091 (10 554 915) Per- sonen, davon zu 5 S 8576 890 (8 741 631) und zu 10 S 1498 201 zu 813 284) Personen. Ferner wurden dur die 4 (1) Kraftomnibus- inten 1 758 301 (564 773) Perfonen befördert. '

Die Zahl der in den hiesigen Hotels, Gasthöfea 2c. im Juni abgestiegenen Fremden beträgt 89909 (im Juni 1906 94 157), Darunter befanden sich 20 546 (17 558) Ausländer; von diesen kamen 8226 (6555) aus Rußland, 2768 (2502) aus Oesterreich, 2800 (2012) aus Amerika, 1428 (1430) aus Schweden, 1136 (1171) aus Dänemark.

Der Auftrieb auf den städtishen Viehhof betrug für den Monat Juni 1907 23 323 (für Juni 1906 27 320) Rinder, 22 202 (21 561) Kälber, 65 778 (68 142) Schafe, 130 981 (112 596) Shweine.

Ina den öffen tlihen Shlahthäusern wurden im Juni 1907 11644 (im gleihen Monat des Vorjahres 12 544) Rinder, 15 302 (14 394) Kälber, 45 739 (45 230) Schafe, 89 130 (75 278) Schweine geschlach tet. In der Zentralroßschlächterei wurden 706 (890) Pferde geshlachtet, von denen 2 (9) zurück- gewiesen wurden. Zum Konsum und zur Tierfütterung gelangten agi “dla (881) Pferde, ferner von der Rixdorfer Roßschlächhterei

Bei der städtishen Sparkasse betrugen die Einzahlungen im Junt 1907 4 468 914 (im Juni 1906 4 723 083) 4, die Rückzahlungen 91791 877 (5 082 259) A; demna ergab sich ein Mehr an NRück- zahlungen von 1322963 # (in demselben Monat des Borjahrs ein Mehr an Rückzahlungen von 359 176 46).

Von der Landesversicherungsan stalt Berlin wurden im Monat Juni 391 (39s) Jnyaliden- und 27 (25) Altersrenten be- willigt. Der Mitgliederbe stand der der Aufsicht des Ma istrats- fommifsars unterstellten Krankenkassen betrug am 1. Juli 1907 720058 (am 1. Juli 1906 703 134), unter denen fih 40519 (35 804) freiwillige Mitglieder befanden. Erwerbs un fähig waren an iem Tage bei den bezeihneten Kafsen 26 448 (25 029) Mits glieder.

Im Arbeitshause zu Rummelsburg befanden sich am 1. Juli 1394 (1803) Männer und 85 (124) Frauen. Das

amilienobdach beherbergte am gleihen Tage außer 29 (30)

amilien mit 97 C Personen noch 119 (121) Einzelpersonen. Im tädtischen Obdach nähtigten im Juni 26 478 (25 875) männliche und 580 (597) weibliche, zusammen 27 C58 (26 472) Personen, im M ännera\yl des Asylvereins 20 625 (20 739), im rauenas\yl 2932 (4180) Personen einschließlich von 28 (53) Kindern.

„_ In den 6 (im Juni 1906 5) f\tädtis{en Kranken- häusern befanden sich Ende Juni 3497 (2733) Patienten, als belegungsfähig waren in diesen Anstalten 4215 3178) Betten angegeben; in der Geshlehtskrankenstation des Obdachs waren 100 (102) weibliße Kranke (die Männerstation ist am 3. ‘Oktober nach dem Rudolf Virhow-Krankenhause verlegt worden). Die FJIrrenanstalten zu Dalldorf, Herzberge und Buch und die Cpileptikeranstalt Wuhlgarten hatten am 1. Juli 9096 (4441) Insassen, in Privatpflege waren 2590 (3047) Per- sonen untergebraht. In den 6 Heimstätten befanden sich am Ende des Monats Junt 569 (559) lungenkranke und erho ungs bedürftige Personen. Der Bestand in den Siechenhäusern (Fröbel- und Pallisadenstraße) betrug am 1. Juli 2064 (2013) Personen.

n den Hospitälern des Pr CTIEIR les waren am 1. Juli 668 (745) Insassen vorhanden, in den rziehungsanstalten zu Lichtenberg und Klein-Beeren 239 (246) Fürso rge- und Zwangs- erziehungszöglinge, inPrivatverpflegung waren 1283 (1174) Kinder. In der städtishen Waisenpflege efanden sich an demselben Tage (eins{ließlich der Schmidt-Gallish-Stiftung) 6833 (5959) Kinder. Die städtische Armenpflege E im Monat Juni 33 082 (33 670) Almosengeldempfänger mit einem Gesamtbetrage an laufenden Unterstüßungen von 552 916 (550 441) 4, darunter 1875 1902) Almosenempfänger mit außerdem gewährten 13 045 (13 019) A xtraunterstüßungen. Solche wurden ferner für 4496 (4721) nit laufend unterstüßte Personen im Gesamtbetragevon 56 283 (54 421) A gewährt, Fstegelinder waren 11 262 (11 547) vorhanden, für die 3 556 (97 217) M aufgewendet wurden.

Zur Arbeiterbewegung.

Der soeben erschienene reer! des Deutschen Holjz- arbeiterverbandes verzeihnet eine Steigerung der Mitgliederzahl | im [eßten Geschäftsjahre von 130 140 auf 151717. Der Verband |

zahlte 325719 „« Arbeitslosenuntetstüßung aus und 110070 « Reiseunterstüßung. Für Streiks wurden 1 658 804 4 ausgegeben. Eine neue Lohnbewegung bereitet sich, der „Voß. Ztg.“ zufolge, in der Berliner Metallindustrie vor. Die dem Transport- arbeiterverbande angeschlossenen Hilf3arbeiter in. der Metall- industrie der Großbetri erlins und der Umgegend sind in eine ohnbewegung eingetreten. Jhre Forderungen: „10 stündige Arbeits- zeit, Anfangsstundenlohn 40 d steigend bis 52 bezw. 56 Z nah mehr|ähriger Tätigkeit“, Puy en Arbeitgebern unterbreitet worden. Die größeren Werke werden darauf den Arbeitnehmern innerhalb s Tage Bescheid zugehen lassen. c i Laut Mitteilung der Königlichen Bergwerksd irektion Zabrze sind, wie W. T. B.* berichtet, zur gestrigen Mittag? hit auf dem Dstfelde der Königsgrube von 840 Mann der Beleg- haft 475 und auf dem Marienshahcht von 47 Mann 14 ein- efahren; im ganzen also von 887 Mann 489. Gestern mittag fand m Nathause zu Königshütte eine Besprehung zwischen dem Vor- sißenden der Königlichen Bergwerksdirektion, Geheimen Rat Wiggert, dem Oberbürgermeister von Königshütte Stolle und den Landräten von Beuthen und Kattowiß statt, in der wegen Verstärkung der Sicherheitsmannschaften infolge der letzten Ausschreitungen beraten wurde. Es wurde beschlossen, hon für den Nahtschichiwehsel den Sicherheitsdienst um 18 Gendarmen zu verstärken. Ferner ist zu be- richten, daß auf der Deut San gane n Shwientohlowißt gestern morgen infolge Zuri haltung durch Streikende der Königs- grube etwas über 100 Mann von der Einfahrt absahen. Der größte Teil der Belegschaft der Gräfin Laura-Grube ist gestern wieder eingefahren; nur ein ganz geringer Bruchteil befindet sfih noch im Ausstand. Laut Mitteilung der Königlihen Bergwerksdirektion find zur gestrigen Abendshiht auf dem Ost felde von 1088 Mann der Belegschaft 689 g auf dem Bahnschachcht von 541 Mann 273, auf dem arienschacht von 79 Mann 32, auf dem Südfelde von 458 Mann 262. JInsgesamt sind gestern eins{ließlid des Südfeldes von 3321 Mann - 58 9/9 ein- gefahren. Dies sind gegen vorgestern 2102 Mann mehr. Heute früh ershienen auf dem Ostfelde von 1140 Mann der Belegschaft 760, davon 605 unter Tage; auf dem Bahnshaht von 4412 Mann 410, davon 277 unter Tage; auf dem Marienshaccht von 164 Mann 113, fämtlih unter Tage; auf dem Südfelde von 420 Mann 369, davon 283 unter Tage; auf dem Nordfelde sind sämtliche 229 Manu eingefahren, davon 154 unter Tae Zur heutigen Rie find von einer Belegschaft von 2397 Mann 1873 eingefahren, das sind 618 Mann mehr als gestern früh, Im ganzen haben bisher 403 Mann wegen Nichtersheinens zur Schicht die Abkehr erhalten. Wie wiederholt gemeldet, ist der Slcherheitsdienst um 18 Gendarmen vermehrt worden; auf Grund einer Besprechung mit dem Negierungspräsidenten von Oppeln LEE sind zwei Stationen außer- halb Königshütte in Orhow und Bismarckhütte eingerichtet worden mit der Befugnis, das Königshütter Stadtgebiet zu betreten. Es lag aber gestern kein Grund zu irgendwelhem Einschreiten vor, da der Schihtwechsel sih vollständig ruhig vollzog. In Duisburg findet, wie die „Rh.-Westf, Ztg.“ meldet, am Sonntag eine Konferenz der Hütten- und Walzwerks- arbeiter aus allen Industriebezirken Deutschlands statt. Mehrere

Abgeordnete haben thr Erscheinen tugesagt. aurer ausgesperrt worden sind,

Nachdem in Crefeld die haben jeßt, der „Köln. Ztg. zufolge, die Zimmerer die Arbeit niedergelegt, weil die Arbeitgeber den thnen vorgelegten neuen Tarif für unannehmbar erklärten.

Die Agitation des Gewerkvereins der Heimarbeiterinnen Deutschlands greift, wie dasselbe Blatt mitteilt, nunmehr weit über die städtishen Bezirke der Industrie von Rheydt und M.-Gladbach hinaus und umspannt dort die ganze ländliche raend, de Bl) die Heimarbeit überhaupt in Betracht kommt. (Val.

F . Bl.

In Erfurt haben, nah der „Köln. Big.“ die ausständigen Bauarbeiter ihre Forderungen ermäßigt. Sie verzihten auf die Verkürzung der Arbeitszeit und haben die geforderte Erhöhung des Stundenlohnes von 7 ‘auf 4 peravaeleut.

Die von den Aschaffenburger Konfektionsfirmen be- schäfstigten Arbeiter und Arbeiterinnen haben, laut Telegramm der „Köln. Ztg.", auf Neuregelung der Löhne hinausgehende Forde- rungen eingereiht. Jn Betracht kommen etwa 2000 Arbeiter und Arbeiterinnen, die in der Heiniadarns beschäftigt sind und sowohl in Aschaffenburg wie im Speffart und im Odenwalde wohnen.

__ Die Bergarbeiterbewegung im Zwickauer Revier kann, wie der „Hann. Cour.“ erfährt, als beendet betrahtet werden. Die Arbeiter haben ih \s{chließlich gezwungen gesehen, angesihts der Weige- rung der Werkverwaltungen, mit der seinerzeit gewählten Lohn- kommission in Verhandlung zu treten, von ihren Forderungen bis zu einer gelegenen Zeit Abstand zu nehmen, Allerdings hat eine starke Abwanderung gerade der tüchtigsten Arbeiter stattgefunden.

Bei den Bahnhofsneubauten in Karlsruhe sind, wie die „Frkf. Ztg.“ berichtet, am Montag 250 Erdarbeiter in den Aus- stand getreten, da eine Erhöhung des Stundenlohnes von 36 auf 40 § nicht bewilligt wurde. Den Leuten wurde erklärt, wenn sie Dienstag früh auf der Arbeitsstätte nit erschienen, seien sie entlaffen. Dem Ausstand haben sih auch \ämtlihe Jtaliener anges{lossen.

Aus Unterreihenau (Böhmen) meldet ,W. T. B.*, daß auf n partigen Kohlenshächten sämtlihe Arbeiter die Arbeit ein- gestellt baben.

u den Aus standsun ruhen in Belfast erfährt ,W. T. B.“, daß die Stadt gestern morgen militärisch beseßt worden ist. Die ein- zelnen Kompagnien marschierten dur die Straßen zu ihren betreffenden Stand orten, während Eruppen von Bürgern dem Schauspiel zusahen. Gestern haben denn auch die Ausständigen die arbeitswilligen Fuhr- leute niht ernftlih behindert. Die Lage hat ih bedeutend® ge- bessert. Ein paar Fabriken haben ihre Tätigkeit wieder aufgenommen.

Zum Ausstande der Antwerpener Hafenarbeiter wird dem eW. T. B." telegraphiert, daß die aper es von neuem abgelehnt haben, die englischen Arbeiter an Bord der Dampfer zu befördern. Der Bürgermeister von Antwerpen hat den Abgeordneten der Hafenarbeiter die Bildung eines Schiedsgerihts unter seinem Vorsite vorgeschlagen.

Land- und Forstwirtschaft.

Ernteaussihten in den Vereinigten Staaten : von Amerika.

Der Kaiserlihe Konsul in Denver (Colorado) berichtet unterm 15. v. M.: Mit Ausnahme einiger Landstrecken des Staates Colorado s die Ernte in Colorado, Utah, Arizona und Neu-Merico in diesem Jahre im allgemeinen befriedigend zu werden. Im östlichen Teile von Colorado hat die geringe Menge von Feuchtigkeit im Winter der Entwicklung der Feldfrüchte niht unerheblih geschadet. Dis Ernte wird daher voraussichtlich dort gegen das Vorjahr zurück- bleiben. Alfalfa (Luzerne), das etwa die Hälfte des Anbaus zu bilden pflegt, hat im ersten Bn kaum die Hälfte des vor- jährigen Ertrags geliefert. Der Hafer ist iem durch heiße Winde und Auftreten von Unkraut in der Entwicklung gehindert worden und läßt eine minderwertige Ernte erwarten. Wachstum der Carle ist stellenweise dur die infolge von Luftabschluß durch erkrustung eingetretene Wurzelshwärze sehr zurückgeblieben. Der Longmont- Bezirk f stark von Hagelnieders igen heimgesucht worden ; die dort vorzugsweise gebauten Zuckerrüben sollen ih edoch wieder erholt haben und sowohl dort wie auch in den meisten anderen Zuckerrübengebieten eine gute Ernte versprehen. Dur die anfangs April aufgetretenen Fröste hat das O b | hauptsägtis f rsiche und Aepfel in ganz Colorado stark gelitten. Vom Spätobst wird nux eine halbe Ernte erwartet. Die landwirtshaftlihen Kreise werden seit einiger? Zéit dur das Auftreten einer gewissen Art von Pflanzenschädlingen beunruhigt. Es

handelt sich um den sogenannten Croon bug (Toxoptera gra- L Diese Jnsektenart hat nah Zeitungsnachrichten den Weizens feldern in Texas, Oklahoma, Kansas und einigèn anderen getreide-

bauenden Staaten großen Schaden zugefügt. Auch in Colorado, w; die Green bugs großen Sd en (don seit s, Jahren befaunt nd, haben sie Ende März und im A d. J. in getr

die Getreidefelder im

ichen Mengen gezeigt und insbesondere

Arkansastale stellenweise vernichtet oder beshädigt. Die starken Fröste während der Monate April und Mai haben die Zahl Green bugs erheblih verringert, immerhin kann die Gefahr noch nicht als beseitigt elten. Auch im nördlichen Teile von Colorado weisen die Weizen- elder Spuren von diesen Schädlingen auf, und es gilt als wahr-

heinlih, daß auch dort stellenweise die Ernte ern ih gefährdet sein wird.

aris, 8. August. (W. T. B.) Der Stand der Ge- treideernte war nach dem amtlichen Bericht am 1. Juli folgender: Winterweizen haben 40 epartements gut notiert, 43 ziemlich gut, ein Departement ziemlih, Frühjahrs- weizen 20 gut, 22 ziemlich gut, 2 ziemlih, 43 haben keinen Frühjahrsweizen oder lieferten keine Notiz, Winterhafer 28 gut, 32 ziemlich gut, 4 ziemli, ein Departement mittelmäßig, 22 haben keinen Winterbafer oder lieferten keine Notiz, Frühjahrs- hafer 32 gut, 38 ziemli gut, 5 zienli, ein* Departement mittel- mäßig, 11 haben keinen Frühjahrshafer oder lieferten keine Notiz.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Samara, 8. August. (W. T. B. Cholerafälle atio )

Verkehrsanftalten.

Laut Telegramm aus Essen (Ruhr) ift die heute vormittag fälli Post aus England über Vlissingen infolge von Bagotitatute ausgeblieben.

Hier sind 12 neue

Die Seepost einst und jegt.

Kaum eine Einrichtung is so sehr dem Wandel der Zeiten unter- worfen gewesen, wie der dur die Post vermittelte Na rihtendienst über das weite Meer Jag, Das erkennt man so recht, wean man auf die erste regelmäßige Seepostbeförderung zurück eht, die naturgemäß auf die größte seefahrende Nation der Welt, das mächtige englishe Reih, hinweist. Wie klein waren die Anfänge und wie haben e sich im Zeitraum von 200 Jahren zu einem das ganze ulturleben der Welt beherrshenden Institute entwickelt! Man kann sagen, daß England mit seinen See- postlinien drei Perioden durchgemaht hat. Jn der ersten handelte es sh um winzige Segelschiffe, welhe die Regierung selbst ausrüsten und unterhalten mußte; die zweite Periode umfaßt die Zeit, in der die eng- lische überseeishe Schiffahrt hon eine gro ere Ausdehnung und Bedeutung erlangt hatte, und die Regierung behufs Erzielung eines regel m äßigen Seepostdienstes an die Schiffahrtsgesellshaften hohe Beiträge zahlte, während der dritte Abschnitt sich auf die neuere Zeit mit der gewaltigen Dampfschiffahrt erstreckt. In dieser haben Welthandel und Weslt- verkehr ih derart entwickelt und ist ein so großer Wettwerb unter den Reedereien entstanden, daß auch unabhängig von eer Fest die Regelmäßigkeit der Fahrten gesichert erschien, was der egterung den Vorteil verschaffte, die Post zur Mitbeförderung unter erleichterten Bedingungen unterzubringen. Jmmerhin bezahlen die Engländer was hier glei eingeschaltet werden foll noch heute Pen für thre Seepostbeförderung, als das Deutsche einige.

Die ältesten Seepostschiffe, eigene Rechnung erbauen ließ,

dreimal so Reich für die

welhe die englishe Regierung auf waren nit selten gezwungen, si gegen feindlihe Kreuzer und Kayper zu verteidigen; wenn sie niht mehr fechten konnten, waren sie verpflichtet, die Postsäcke über Bord zu werfen. Ein solches Schiff aus dem Jahre 1693 wird als cin „85 Tonnenschiff mit 14 Kanonen, mit Pulver, Kugeln und anderen Kriegsmunitionen“ beschrieben. Da das Fechten der Postschiffe doch zu gefährlih erschien, sann der General- postmeister darauf, solche Fahrzeuge zu bauen, die s dur ihre Schnelligkeit vor dem Feinde retten könnten. Die neuen Schnellschiffe lagen indes so tief im Wasser, daß sie bei stürmishem Wetter viel See übernahmen, fodaß der Aufenthalt auf ihnen für Passagiere und Seeleute unerträglich wurde. Der Generalpostmeifter kehrte deshalb zum Bau von ‘so starken Schiffen zurück, daß sie in der Lage waren, dem Feinde besser zu widerstehen. Die Besaßung eines E Paletscifes, das 1695 zwischen Harwich un Holland fuhr, bestand im ganzen aus 21 Mann. Bei der Gefahr, weldhe die Seepostschiffe liefen, erhielt die Besatzung für damalige Zeiten sehr hohe Löhne, der Kapitän z. B. 10 Pfund, jeder Matrose 1,10 Pfund (also etwa 200 4 bezw. 22 4) monatli.

Um die Leute zu größerer Tapferkeit bei Begegnung mit dem einde anzuspornen, war den Postschiffen erlaubt, auf ihrem Kurse risen zu machen. Für {chwere Verwundungen und Verluft von liedmaßen waren nah einer bestimmten Skala hobe Prämien und

Pensionen ausgeseßt. Das Paketboot des 17. Jahrhunderts von noch niht 100 Tons in den e dessen, der. es befehligte, jedenfalls ein stolzes Schiff scheint auch noch im folgenden Jahrhundert ziemlih glei geblieben zu sein. Am Ende des 18. Jahrhunderts befand in Falmouth ein Paketboot von nur 179 Tonnen Tragfähigkeit für überseeishe Reisen; seine ganze Besaßung bestand im Frieden aus 21, in Kriegszeiten aus 28 Mann. ährend der Kriege mit den Franzosen in jener Periode ereignete es sich nicht selten, daß Postshiffe vom Feinde genommen wurden. Von 1793 bis 1795 gerieten niht weniger als vier Postshiffe auf diese Weise in Verlust, darunter der „King George“, ein Lissabonfahrer, mit der Post und einer beträchtlihen Ladung an Bargeld. Die Paketboote, die von Harwich und Dover ausliefen, waren aber auch damals noch nicht über 70 Tons hinausgekommen. Um das häufige Anhalten dieser Schiffe durch die eigenen Kreuzer und Kaper zu vermeiden, wurde ihnen eine besondeto Dost flagge verliehen: die Nationalflagge (Union-jack) in der Mitte mit einem blasenden Postreiter, der auf dem Pferde hinter sih das Postfelleisen mit sch führt. Alle diese kleinen Fahrzeuge konnten, wenn F auch reihlich Leinwand aufs machten, es doch nicht über eine urhshnittsgeshwindigkeit von 5 bis 6 Knoten bringen; besondere Vorrichtungen für den Postdienst waren auf ihnen nicht vorgesehen. ährend so im 18. Jahrhundert im Schiffswesen nur geringe Fortschritte gemaht wurden, hat dasselbe im Laufe des 19. Jahr- hunderts bis auf die Gegenwart einen erstaunlichen Entwicklun 8gang genommen, bédingt durch die Dampfkraft, dur den Bau er größer werdender Schiffsriesen. Der Seepoftdienst hat id ver- allgemeinert und ist auf alle seefabrenden Nationen über- gegangen. Mit der wachsenden Größe der Schiffe hat ih auch deren Schnelligkeit immer mehr gesteigert, aber nit blo diefe, fondern au die absolute Regelmäßigkeit und Sicherheit der Fahrten sowte alles, was mit dem Komfort und den Bequemlichkeiten für die afsagiere zusammenhängt. Für Unterbringung teilweise s ür die Unterwegsbearbeitung der Post find in der R sondere Vorkehrungen an Bord der Schiffe vorgesehen. Schnelligkeit der nah den Vereinigten Staaten von Amerika fahrenden Postdampfer der internationalen linien betrug durhshnittlih: 1840 8 bi3 8,5 Seemeilen in der Stunde; 1850 9 Seemeilen; 1860 11 bis 11,5 Seemeilen; 1880 15,5 See- meilen; 1890 19 Seemeilen; 1900 2 bis 23,5 Seemeilen: Als am Anfang der ahtziger Jahre des 19. Jahrhunderts die neuen Sthnell- dampfer der Cunard-Linie, die „Etruria® und , * von 8000 Tons und 12 500 Pserdekeäften eingestellt E lief ein durch die Welt. Wie

Staunen über diese großartige Erscheinung auf

des Seewesens und des bi E, n nut von Schnelldampfer von

ostdienstes aber find diese Schiffe du die im den deutschen Reedereien eingestellten großartigen

15 000 bis fast 20 000 Reg.-Tons und bis 45 000

üder« holt worden, die mit ihren 23,5 Knoten in der Stunde jeyt den