1865 / 118 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1580

trauen und das Verständniß für die neuen Schöpfungen unserer Gesehgebung zu wecken und zu fördern. Unterstügen Sie Meine Regierung auch ferner- bin bei dem Beharren auf dem als richtig erkannten Wege nach dem ge- meinsamen Ziele dem Wohle des Lande«a L Hierauf erklärte der Präsident des Ministeriums des Junern, Siaatsrath Lamey, auf Befehl Sr. Königlichen Hoheit des Groß- herzogs die Session der Ständeversammlung für geschlossen. 4 Bayern. München; 17. Mai. Diesen Mittag hat sich Se. Majestät der König nah Schloß Berg am Starnberger See begeben und wird wahrscheinlich bis zum Schlusse des Landtags dortselbst verweilen. Die Minister haben sich, so oft sie eine münd- liche Vortragserstattung bei dem Monarchen für nothwendig erach- ten, nach Berg zu begeben. i L ; Se. Majestät der König Ludwig 1. wird sich am 1. Juni zum Landaufenthalte nah Berchtesgaden begeben. i In der gestrigen Siyung der Kammer der Reichsräthe wurde der Antrag der Kammer der Abgeoddneten aus Umbildung und Erweiterung der Reichsrathskammer einstimmig (von 39 An- wesenden) abgelehnt. Sodann stimmte die hohe Kammer den Be- \chlüssen der Abgeordneten wegen A ufbhebung der Biertaxe bei.

Desterreih. Wien, 17. Mai. Jm Abgeordneten- h ause, wird der »Bohemia« geschrieben, sind zahlreiche Petitionen gegen den Handelsvertrag eingegangen, eine von 1000 Industriellen, um Ablehnung oder Vertagung, eine von 15800 Seidenarbeitern gegen den Vertrag und den Zolltarif. Das Geseh, betreffend die siebenbürgische Eisenbahn, ist in dritter Lesung angenommen. „Der Ausschuß, betreffend die den Boden-Kreditan stalten gewährten Begünstigungen, is mit seinen Berathungen fertig.

18 Mai... Jn der „heutigen „Sigung des Unter- hauses wurde die Debatte über den Handelsvertrag mit dem Qollverein begonnen. Gegen die Annahme des Vertrages sind 13 Redner eingeschrieben. Abgeordneter von Winterstein bean- tragte, die Verhandlung so lange zu vertagen, bis der am 1; Juli d. J. in Wirksamkeit tretende Zolltarif zur verfassungsmäßigen Be- handlung vorgelegt sein werde. - O

Prag, 17. Mai. Die Einberufung des böhmischen Land. tags wird, schreibt man dem »Dresd. Journ.«, in diesem Jahre im Oktober vor ih gehen. Die Staatsregierung hat an den Lan- des-Aus\chuß \chon die Weisung ergehen lassen, seine dem Landtage zu machenden Vorlagen für jenen Monat bereit zu halten. Man sieht es fast allgemein als sicher an, daß zugleich mit den Landtagen diesseits. DeY, Leitha h Der „yunaariiche Landtaa versammelt sein

l 740. „Wie wir horen, schreibt die » Triester Ztg.«, is die übrigens nur beschränkte Desarmirung, welche in der unter den Befehlen des Feldzeugmeisters Ritter von Benedck stehenden italienischen Armee vor einiger Zeit angeordnet war, wie- der eingestellt worden.

Dasselbe Blatt schreibt : » Contre-Admiral Tegethoff, der von sei- ner Krankheit völlig hergestellt is hat befanntlih Ordre erhalten, von Polá aus mit der Fregatte »Schwarzenberg« und der Korvette »Dandolo« eine »Jnspectionsreise« zu unternehmen. Mit dieser Ordre ist derselbe ausgelaufen und wird demnächst alle österreichi- sen Stationen besuchen. Zuerst nimmt er die Richtung nah dem Orient. Da nun Kiel auch eine österreichische Station ist, so is es unvermeidlich, daß der Contre-Admiral auch den dortigen Hafen be- suht. Eine Demonstration soll hiermit, \o versichert man 1wenig- stens, nicht gemacht werden. « | :

__GroßFbritannien und Jrland. London, 17. Mai Wie man glaubt, wird die Auflösung des Parlaments am 20 Juli erfolgen. E

_Ibre Majestät die Königin wird die Reise nach Balmoral am Freitag Abend von Windsor aus antreten. Der Kronprinz von Dânemark hat über Dover die Rückreise nach Kopenhagen an- getreten. M

In der gestrigen Unterhaus-Sihzung fragte Lord Stanle Staats - Secretair für die Kolonieen ob die nal bèr Stirn Vbiske rei E afrikanischen Westküste eingetroffene Nachricht, daß unter den Volks\tämmen in der Nähe von Lagos ein neuer Krieg ausgebrochen sei und daß bri- tische Truppen daran tbeilgenoninen hätten, wahr sei; und, wenn dies der Gall, ob eine solche Einmischung auf Befehl oder mit Erlaubniß der britischen Regierung stattgefunden habe. Cardwell entgegnete, er habe eine amtlihe Bestätigung der erwähnten Nachricht erhalten. Doch handele es sich nicht um einen neu ausgebrochenen Krieg ; sondern um die Beendigung des Krieges, der so lange gewüthet und \o unselige &olgen für die Kolonie gchabt habe. Es sei wahr, daß britische Truppen fich an dem entscheidenden Gefechte, welches dem L Kriege ein Ende gemacht , betheiligt hätten. Diese Einmischung habe nicht in ¡Folge einer von der Regierung ertheilten Erlaubniß oder in Folge von SJinstvuctio- nen der Regierung Statt gefunden, da sämmtliche von ihr dem Gouverneur ertheilte Befehle dahin gelautet hätten, daß jede Einmi chung in die Ange- e a E De zu vermeiden sei, © z abe den von ihm bei dieser Gelegenheit gethanen Schritt d . Fertigt, daß er hervorgeboben habe, wie die Kolonie von Beni CiRrate u,

Der Gouverneur |

| j

droht gewesen sei und er sih daher genöthigt gesehen habe, aus Gründen

der Selbstvertheidigung cinzuschreiten. Die Nachrichten, welche er (Cardwell)

erhalten habe, veranlaßten ihn, zu glauben, daß von einer an Zahl gerin- geren Truppenabtheilung mit großer Geschicklichkeit und Tapferkeit gegen eine numerish bei Weitem überlegene Streitmacht operirt worden sei. Das Resultat des Kampfes sei ein ohne den Verlust eines einzigen britischen Soldaten erfochtener , entscheidender Sieg gewesen , und es werde ihm zum größten Vergnügen gereichen, die betreffenden Papiere vorzulegen.

Im Namen der Königin haben der Prinz und die Prin- Zx Von Wales und die Prinzessin Helena gestern Abend cinen großen Galaball im Buckingham-Palast gegeben. Das diplo- matische Corps war nahezu vollständig vertreten j es fehlten der ame- rifanische und der russische Gesandte nebst Familien und Personal, verhindert wegen der Trauer um den Präsidenten und um den Czarewitsch.

Dr. Manning, den der Papst zum Nachfolger Wisemans ernannt hat, wird sih im Laufe dieser Woche nach Rom begeben, um dort die bishöfliche Weihe und das erzbischöfliche Pallium von dem Papste selbst entgegenzunehmen.

Frankrei. Paris, 17. Mai. Der »Abend-Moniteur« bringt ein Telegramm aus Oran, 16. Mai, Morgens ® Uhr: »Der Kaiser hatte einen großen Ausflug in die Ebene von Oran, die chedem ganz unangebaut lag, und welche jeyt in ein sehr ergie- bigés Kulturland verwandelt ist, gemacht. Se. Majestät begab sich längs des großen Salzsees nach Misserghin und besichtigte darauf das schöóne landwirthschaftliche Etablissement von Tensalmet. Abends zog er die hauptsächlichsten, religiösen, zivilen und militairischen Be- hörden, so wie die hauptsächlichsten Notabilitäten und die Acerbau- Gesellschaft zur Kaiserlichen Tafel, und betrachtete er vom Balkon des Chatcau-Neuf die Jllumination der Stadt. So eben war der Kaiser nah Sidi-bel-Abbes abgereist, wo er morgen übernachten wollte. Er wird von dort aus die 20 Lieues entfernten Damm- arbeiten, die im Sig begonnen sind, in Augenschein nehmen und Abends wieder in Oran zurück sein.«

Die Bildung der »Société général du Crédit Algérien« ift in vollem Gange. Dieselbe soll alle bereits vorhandenen afrikani- hen Gesellschaften für Entwässerung und Bewässerung des Bodens, für Baumuvollkultur, für Ausbeutung der Bergwerke, Korkeichen- waldungen 2c. um sih gruppiren.

Wie das »Pays« meldet, is jeßt definitiv beschlossen worden, daß die große internationale Ausstellung vom Jahre 1867 auf dem Champ de Mars Statt finden soll. Nächstens wird die Regierung

den gesehgebenden Körper offiziell von diesem Beschlusse benach- L TAN 3 F f j 7 Freilei î Der Gesezentwurf über die Mäklerfreiheit wird morgen an den

222 2 Se o , c , ,

Staatsrath gelangen. Es is wenig wahrscheinlich, daß er in dieser Saison P Lar gesYgsbenben Körper diskutirt werden kann. E 9 10. Mai. Im gesehgebenden Körper wurde ein Ge- gad) I laut welchem die Stadt Paris zu einer An- eihe von 250 Millionen Franken, in 60 Aahr i ut cihe 1 Y ¿eFranken, in 60 Jahren tilgbar - rifirt wird. Ti A

Spanten. Einer Depesche aus Madrid vom 17. d. zufolge war General Cialdini daselbst angekommen.

ai Omebei und Norwegen. Stockholm, 15. Mai. Die R le des Königs hat die Besichtigung des zur Abhaltung cines Truppenlagers auserschenen Terrains auf der Axervallan-Haide zum Zwet, Der Oberst Graf Lagerberg, die Capitaine von Holten und Nordlander Und der Lieutenant Lilliehösk begleiten den Monarchen

Del Kong Und der Hertog: von Oftgothland (Prinz Osfar) wohnten vorgestern dem von dem Mitarbeiter des Pariser Vas Herrn Eugéne d Arnoult, in der musikalischen Akademie aebalténen ersten Vortrag über das von dem Kaiser Napoleon herausgegeben »Leben Julius Cäsars8« bei. A Die norwegischen Zeitungen berihten über ein am 7. d. M [längs der norwegischen Küste verspürtes Erdbeben. In Laurvig dauerte die Erschütterung volle 2 Minuten, und auch in “Kongsberg, Sandsver, Bergen, ja selbst in Christiania wurde sie bemerkt. :

Dánemark. Kopenhagen, 16. Mai. Von den neun Vertretern der dänischen Hauptstadt in der aufgelösten zweiten Reichs- raths-Kammer hat der Capitain-Lieutenant Tu xen sich für die auf den 30. d. anberaumte Neuwahl zuerst als Wahl - Kandidat ange- meldet und seinen Wählern am verwichenen Sonnabend Über seine frühere und jehige Denkweise zu Gunsten der von den demokratischen

Mts.

»Bauernfreunden« zurückgewiesenen Vorlage in der Verfas - frage Aufschluß ertheilt. Jm Verlaufe N Dae eeRE Ver. als Anhänger der \skandinavischen Jdee bekannte Dr. Rosenberg Prn. Zuxen über dessen Stellung zu der skandinavistischen ¿ zrage. Capitain - Lieutenant Tuxen eractete es nicht opportun jegt skandinavistishe Politik zu treiben. Die Beseitigung der Ver-

fassungswirren sei die Hauptfrage. Auch er werde 3 dâni

g Ì Hal gé: D e für das dänische Staatsgrundgeseß vom 9. Juni 1849 (Programm der BARE Dat stimmen, wenn solches unter den drei Faktoren: Regierung, Lands- thing und Volksthing die Majorität erlange; allein er wolle nicht

| hartnà (0 die | porstehend {chen i Oagm ar } Grade die

} Kaiser 3 | goheit gewünscht.

KL vorgeht,

Find durch

15

fig an dem todten Buchstaben der Verfassung festhalten und definitive Ordnung der wichtigsten Frage erschweren.

Die »Flyvepost« bestätigt nachträglich das Gerücht von der be- en Reise der nach dem Tode ihres Bräutigams, des russi- Großfürsten - Thronfolgers, tief niedergebeugten Prinzessin nach Rußland. Die Prinzessin habe sich in böchstem Zuneigung des russischen Kaiserpaares erworben und Alexander habe wiederholt den Besuh Jhrer Königlichen

Amerifa. New-York, 6. Mai, Vormittags. Präsident nson hat folgende Proclamation erlassen : »Da aus Beweisstücken , welche dem Kriegsministerium vorliegen, her- daß Herrn Lincoln s Ermordung und der gegen Herrn Se- ete Mordversuch angeregt, geplant und ins Werk geseht worden Jefferson Davis, Jacob Thompson , Clement, C. Clay, | Keyerley, Beverley Tuer, George N. Saunders, W. C. Cleary und andere verrätherische Rebellen gegen die Regierung der Vereinigten Staaten , die in Kanada Zuflu cht gefunden haben, so werden die folgenden Belohnungen für die Verhaftung der genannten Pecsonen innerhalb der Grenzen der Vereinigten Stadten ausgeseßt : 100,000 Dollars für Davis, (0,000 Dollars für Cleary und 25,000 Dollars für jeden der übrigen.« Orei der in der Proklamation erwähnten haben hon öffentliche Proteste gegen die Beschuldigung eingelegt. Beverley Tuer und George N. Sau nders klagen den Präsidenten Joh nson an, ein tuflisches Komplott gegen das Leben ihres christlichen Präsidenten Davis) geschmiedet zu haben; fie erklären sich bereit, wenn die Bundesregierung die Vertheidigungskosten übernehmen und ihnen hre persönliche Sicherheit garantiren 1oolle, sich in Rouse's Point der gerichtlichen Untersuchung zu stellen. | |

ward gericht

Cleary leugnet ebenfalls gliche Mitwissenschaft um die Ermordung Lincolnsj er hat den Vlsisen zu Toronto in Canada auf Grund der gegen ihn erhobenen \nflage der Neutralitätsverlegung eine Bürgschaft von §000 Doll, fir sein Erscheinen vor der Oktobersizung gestellt. Der verdächtige Burrat soll fich auch in Kanada befinden. Wie Depeschen aus Iashington melden, wäre an die fanadische Regierung eine förm-

siche Aufforderung ergangen, die innerhalb ihrer Gerichtsbarfeit auf-

hufindenden Theilhaber an dem Mordkomplotte auszuliefern; und der New-Yorker Herald« dringt sogar darauf, daß dic Regierung zu Washington die Auslieferung Jefferson Davis von jedem ande, wohin er etwa fliehen sollte, ohne Rücksicht auf das Bestehen der Nichtbestehen bezüglicher Verträge verlange. Von den flüchtigen | Führern des Aufstandes weiß man nur soviel, daß Davis, Breken- | Îdge und Benjamin mit elf Wagen, die, wie man glaubt, mit Geld | nd Geldeswerth beladen sind, und gedeckt von 2000 Mann Kavallerie | im 28. April Y orkville in Südcarolina erreicht hatten, und daß im 29. Stoneman's Kavallerie dort eingetroffen ist. Davis hâtte | lo den Vorsprung eines Tages. General Ewell und mehrere an- here konföderirte Heerführer haben ein Schreiben an General Grant | \richtet , worin sie ihren Abscheu und ihre Entrüstung wegen Der || hi Cincoln und Seward verübten Frevelthaten aussprechen und er-_ liren, daß sie mit feinen Meuchelmördern , im Norden oder im üden, im Bunde ständen. Der große Prozeß gegen die als dooth's Mitverschworene verhafteten Personen wird in nächster Woche n Arsenale zu Washington beginnen. e Sherman’s ganze Armce ist in Washington angekommen d der General hat sein Hauptquartier in Alexandria aufgeschlagen . | General Hall eck hat sämmilichen in seinem Departement besind- en Konföderirten angezeigt, daß die Amnestie-Proclamation des Prá- denten Lincoln, falls sie sich deren Bedingungen fügten, obne Unterschied tes Ranges oder der von ihnen im Militair- oder Civildienste der Con- deration eingenommenen Stellung auf sie Anwendung finden erde. t fügt hinzu, daß die in der Proclamation von der Amnestie Aus- | hlossenen, falls sie um Begnadigung und Zurückerstattung Fer bürgerlichen Rechte unter der Unions - Regierung nach- hen, ih dadurch Anspruch auf milde Behandlung fx ben, Der Gouverneur von Süd - Carolina, Herr fen, der sch als Gefangener zu Washington befand, gegen Ehrenwort in Freiheit geseht worden. Zwei nmissare der Konföderirten , Oberst Robert Ould und est Hat , sind unter der Anklage , den nordstaatlichen fangenen die ihnen von ihren Verwandten und Freunden als ita-Unterstühung gesandten Gegenstände in betrügerischer Absicht enthalten zu haben, verhaftet und ins Libby-Gefängniß zu Rich- nd abgeführt worden. Eine aus dem Gros des Canby schen nes und mehreren Kanonenbooten bestehende Expedition hat sich | [4, April von Mobile aus auf dem Alabama - Strome und | js desselben nah dem Innern des Landes zu in Bewegung ge- ¡um den Süd-General Maury und die Truppen, welche früher Vesazung von Mobile bildeten, zu verfolgen. Maury hatte, über Kairo gemeldet wird, sein Hauptquartier zu Meridian, im ate Mississippi, aufgeschlagen. : , Im A, 1 Gesandte der republikanischen Regierun tiko’s, Hr. Romero, ein Schreiben an Hrn. Sew ard ge ch um gegen eine etwaige Gebiets8abtretung Seitens Mayimi- è an Napoleon Protest einzulegen, worauf Pk. Seward erwi-

S derte, daß der Protest dem Archive einverleibt und zu etwaiger” Nugbarmachung bei zukünftigen Ereignissen aufbewahrt werden solle. Gerner bat Hr. Romero eine im französischen gesetzgebenden Körper aufgestellte Behauptung, der Präsident Juarez habe den Vereinig- ten Staaten den Staat Sonora zum Kauf angeboten , entschieden in Abrede gestellt. Es tauchen merkwürdige Angaben von einer Expedition gegen Mexico auf. Durh Washingtoner Blätter [läuft eine Anzeige, daß Offiziere und Soldaten, die in Gemäßheit des mexicanischen Defretes nach Mexico auszuwandern wünschen , ihre Namen und Adressen an Oberst A. J. M. in Washington einsenden mögen; in den übrigen größeren Städten sollen Büreaus zu ähnlichem QZwecke eröffnet werden. In Philadelphia und Pitts8burg spricht man von der Organisirung einer Expedition Aus Rio: de Janeiro 24 April , wird gemeldet: » Die Blokade von Paraguay is am 10. erklärt worden. Die brasi- lianische Flotte hat sich nah Corrientes und Humaita gewandt. Der Krieg zwischen Paraguay und Buenos-Ayres i} noch nit er- flärt, aber er is gewiß. Man spriht von einem Bündnisse zwischen Paraguay und Bolivia. « e

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen - Büreau.

St. Petersburg, Freitag, 19. Mai, Morgens. Das »Journal

de St. Pétersbourg« veröffentlicht bisher ungedruckte offizielle pol- nische Aktenstücke und führt aus denselben den Nachweis, daß der fürzlih in Rom fanonisirte Plocker Erzbischof Kuncevic sich im 17. Jahrhundert durch grausame Verfolgungen Andersgläubiger aus- gezeichnet habe und in Folge hiervon ein Opfer der Volkswuth ge- worden sei.

Kunft- und wissenschaftliche Nachrichten.

Das Orangeriehaus zu Sanssouci hat in den lehten Tagen, wie der »Voss. Ztg.« gemeldet wird, wieder zwei der Marmorgebilde er- halten , die für seine Fenstexnishen bestimmt sind, und zwar is es der Januar, ein Mann mit Scblitischuhruj mvbrllirt von Sglevervein; TOPIrtt von Stürmer, dann der April, eine weiblihe Figur, ein Schaf scheerend, modellirt von demselben und fkopirt von Stügzel, die ihren Play in der ersten und fünften Nische des westlichen Flügels gefunden haben. Neben der lehteren Figur stehen schon seit dem vorigen Jahre an ihrem Plaße der Mai, eine weibliche Gestalt mit Blumen, modellirt von Wittig, und der Juni, eine Jünglingsgestalt , mit Heumachen beschäftigt, modellirt von Schievelbein, beide fopirt von Stügel.

Das Denkmal Friedrich Wilhelm's U]. in Cöln wird be- stehen in einer Reiterstatue des Königs, am Sockel umgeben von den Hel- den und Staatsmännern , welche hervorragend mitgewirkt haben zur Be- freiung und Erhebung des Vaterlandes. Ein Relief-Fries wird die geistige und materielle Entwicklung der Rheinprovinz unter preußischem Scepter darstellen. Das Ganze wird ausgeführt in Bronzeguß nach den Entwürfen der Bildhauer G. Bläser und H. Schievelbein. Die Kosten, zu 180,000 Thlrn. berechnet, sind aufgebracht durch Gaben aus allen Kreisen der Rheinprovinz.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Berlin, 19. Mai. Der jezt veröffentlichte Geschäftsbericht der Preußischen Hypotheken-Kredit- und Bank-Anstalt Hermann Hen del zeigt bei einem Grundkapital von 1 Million Thaler einen Ge}schaftsumjaß von

| 43,728,100 Thlr. mit einein Nettogewinn von 101,146 Thlr.

Qu der internationalen Ausstellung in Cöln a. R. werden, wie die » Westpr. Qtg.« berichtet, auf Veranlassung des Königlichen Marine- Ministeriums Modelle von Schiffsspanten im Maßstabe von ‘(g der natür- lichen Größe gesendet werden, damit die Besißer von vaterländischen Wal- dungen die genauen Formen der zum Bau von _Krieg8fahrzeugen, so wie überhaupt zum Schiffsbau erforderlichen eichenen Hölzer kennen lernen und die Bearbeitung solcher Hölzer leiten können. Es wird zu diejem Behufe jeder Spant in die einzelnen Theile zerlegt und mit den üblichen techm}chen Benennungen verschen werden. Die Ausführung diejer Arbeit geschieht durch die Königliche Werfttischlerei in Danzig. ,

Sick) 16. Mai. Laut einer Verfügung des hiesigen Herrn Regie- rungs - Vräsidenten, meldet die . Trier. Ytg.«, it für die Eifeler A cker- Bauschule zu Niederweis, im Kreise Bitburg, durch Entscheidung ded landwirthschaftlichen Ministeriums die Staatssubvention feit dem 1. April d. J. zurückgezogen und die Nücknahme des dem Staate zugehörigen Znventars angeordnet, Jnsofern die bisherigen Zöglinge jener Anstalt auf dem Gute zu Niederweis verbleiben wollen, haben solche mit dem Gutspächter einen Dienstvertrag abzuschließen. Jn derselben Prásidial + Verfügung ist mitge theilt, daß die Ackerbauschule auf dem Roscheiderhofe dei Trier am 1. Ofto- ber d. J. ihren Kursus eröffnen wird und man wegen Aufnahme von Zôg- lingen an den Direktor der Anstalt, Herrn Gutspächter Knaus, sich wen»

den möge.