1865 / 151 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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j exeiteten. ibm bei dieser Gelegenheit einen enthusiastishen | bewohnt find. Merkwürdig, ist es jedenfalls, daß sich bisher die u h N | 9 dah Seuche nur allein in der Hafenstadt Alexandrien entwickelt hat,

»La France« sagt: »Der Prinz Napoleon befindet sich noch während das volfreiche und heiße Cairo, so wie das. Jnnere des immer_in Meudon, wird \ich aber Ende dieser Woche nach: Havre Landes bisher von. derselben vollfommen verschont ‘geblieben sind. begeben, wo er einen Monäât an der Küste des Meeres verlebeu In den ersten Tagen starben 4, 5 bis 8 Personen täglich, von da wird Oann wird er cine Exkursion zur Ste an der Küste der | ab steigerte sich das Uebel auf 30 bis 39 Todesfälle pr. Tag und Bretagne machen und erst später wird er sih nah Prangins in der | weist heute bereits 61 Fälle nah. Dén 17. d. M. wurden in Cairo Schweiz begeben, um dort einige Zeit zu residiren.« 4 und in Zagazig é Cholerafälle konstatirt. l L i E (Pr.) Die Organisation der neuen Donauprovinz welthe

Italien, Aus Rom vom 24. d. wird gemeldet, daß am Jahres- | aus den Paschaliks Silistria, Nisch, Sofia und Widdin unter dem feste der Thronbesteigung des Papstes sämmtliche Kardinäle, das diplo» Namen Tuna - Vilaieti (d. h. Donaugebiet)- zusammengeseßt wurde matis{e Córps, die französischen Generale, so- wie die städtischen Behörden | und deren Hauptstadt Rustschuk ist, i nun so gut E Vellendet Sr. Heiligkeit ihre Glückwünsche darbrachten. Auch die neapolitanische | Die Departements-, Bezirks- und Kommunalräthe, überall zu gleichen Königsfamilie machte dem Papst ihre Aufwartung und wurde, wié | Theilen aus Türken und Christen zusammengeseßt, fungiren bereits, das offiziélle Journal meldet; von diesem auf das Huldvollste em- und mit dem Ersten diéses Monats hat au der neu organisirte pfangen. Herr v. Sartiges®; der dieser Tage zurügekehrt ish hatte | obersie Gerichtshof, in dessen Kompetenz das oberste Richteramt für bei dan Papst eine Audienz, die länger als eine Stunde dauerte. | die ganze Donauprovinz steht, seine Amtirung begonnen, und sihen Der französische Diplomat hatte einen dreimonatlichen Urlaub e“ | in demselben, was bisher unerhört war in den Annalen der tür- halten zur Wiederherstellung sciner Gesundheit. Man zweifelty ob | fischen Verwaltung dieser hrisilichen Länder, ses christliche Bulgaren er zurückehren wird, da ihm das hiesige Klima nicht zuträglich ist. | als oberste Richter.

Der »Monde« nimmt die Persönlichkeit Veg ezzi's gegen die vielfachen Angriffe der italienishen und römischen Presse în Schuß. | Nußland und Polen. St. Petersburg, 27 Auni. Er | gehöre einer sehr angesehenen und frommen Familie an j sin | Die »Deutsche Petersburger Zeitung« meldet, daß. der Kaiser unter Vater babe bereits dem in Savona gefangenen Papste Pius VII. vie- | dem 4. Juni folgendes, bereits telegraphisch angezeigtes Gutachten lerlei Liebesdienste erzeigt. Für ihn selber wäre es allerdings besser/ des Reichsraths bestätigt habe: C wenn er das- Dekret über die Annezion Umbriens und der Marken nicht | 1) vom \{warzen, grünen, gelben und Blumen-Tbee werden in dem unterzeichnet hätte, allein wahrscheinlich bereue er diese Schuld sehr | Jrkutsker Zollamt und auf der ganzen Orenburger und sibirischen Jolllinie und/ habe auch wobl am betressenden Orte deshalb um Verzeihung | 15 K. Zoll für das Pfund erhoben, d. h. eben so viel, als der Handelsthee gebeten. Sonst sei Herr Vegezzi in der That il probo. religloso | éntrichtete. 2)- Von dem zu Wasser oder über die Grenze eingefübrten Thee

laico, wie ihn Pius IX. si von Victor Emanuel erbeten. Auch | wird itr, un Zoll! ‘echobru: ‘ai vom grünen, gelben und Blumén - Thee sei Vegezzi nicht zum ersten Male in Unterhandlung mit dem heili- | as G E R G A E bia f E R en x gen Vater. Er sei bereits 1848 in Zollvertrags-Angelegenheiten in | «ember 1861 festgesezte Quschlagssteuer von 5 pCt. bleibt fortbestehen. 4) Rom gewesen und habe damals schon das Komthurkreuz des Pius®- | Für die unter 2, b. benannten Sorten tritt dieser Zoll erst nach 3 Mona- Ordens empfangen. Der Papst soll beabsichtigen, in jeiner nächsten | ten ein, für die anderen sogleich. Konsistorial - Allocution eine gedrängte Uebersicht über den Lauf der | _— Die ehemaligen Jnsurgentenführer Waligorski und Leo- Uniterhandlungen zu geben und dabei seinen Schmerz darüber aus- | nard in Paris machen, wie der »Ostsee-Ztg.« geschrieben wird, in zudrücken, daß alle Anstrengungen zur Beseitigung der Leiden der | polnischen Blättern bekannt, daß das von ihnen gegründete Comité italienischen Kirche erfolglos geblieben seien. zur Ansiedelung poluischer Emigranten in Mittel-Amerika si Herr Vegezzi ist am 27. Juni von Rom nach Florenz zu- | aufgelöst habe, weil die reicheren Polen dies für die Zukunf rückgekehrt und wohnte an demselben Abende dem Minister-Conseil | ibres Landes so wichtige Projekt nicht begriffen und darum nit

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Zemühungen

bei, welchem der König in Person präsidirte. Wie »Wolff's Bü- |unterstüht hätten, so daß das Comité troy aller V reau« gemeldet wird, steht seitens der Regierung die Veröffent- | ganz ohne Geldmittel geblieben sei. Unter den polnischen

lichung eines Memorandum® über die Verhandlungen in Rom in | Emigranten in Qürich befinden si vicle chemalige Studen- naher Ausficht. | ten und Polytechniker, welche sich bei der Universität und poly- technishen Schule in Zürich haben immatrifuliren lassen, aber aller eignen Mittel zur Fortsegung ibrer Studien ent- bebren. Die Fürsorge zur Unterstüßung derselben wurde von der Aarauer Konferenz einer besonderen Kommission übertragen, an deren Spitze der Exdifktator La ngiewicz steht. Dieser Kommission sind von verschiedenen Seiten erfreuliche Zusicherungen gemacht wor- den. Die Zahl der von der Kommission vorgeschlagenen Stipen-

Donaufürstenthümer. B ufarest, 27. Juni. (Wolffs Tel. Bur.) Das Ministerium Bosiano hat seine Entlassung ein» gereiht. Fürst K usa hat dieselbe angenommen und folgendes neue Kabinet gebildet: Nicolas Kretzzulesco/, Conscils-Präsidium und Finanzen, Kariady/, Justiz und Kultus, General Fol esco (augen- blicklih im Auslande) Jnneres. Der Kriegsminister General Sa-

dinister d 8wärti A ¡ei U N ili t 600 Angelegenheiten | digten beträgt 15, welche cin monailiches Stipendium von 50 Frs. y erhalten sollen.

Türkei. Ueber die Cholera in Mekka u. \. w. wird der Die bobe polnische Aristokratie in Galizien bietet nach derselben » Triester Ztg.« aus Alexandrien vom 19. d. gemeldet: Jn die ersten Correspondenz in Wien ihren ganzen Einfluß auf, um die Kaiser- zwanzig Tage des Monats Mai fielen die muselmännischen Feste liche Begnadigung für den in der Emigration lebenden ¿Fursten des Kurban-Bairam, an welchen sih alljährlich 6—7( 0,000 Pilger | Adam Sapieba, den einzigen Sohn des durch seine industriellen

in Mekka und am Berge Arafat zusammenfinden, um daselbst die | Unternehmungen und seinen Reichthum befannten Fürsten Leo Sapieda bekannten religiösen Ceremonieen der Pilgerschaft zu begehen. Die | in Lemberg, zu erwirken. Ver junge Fürst war verdächtig j Vorsigender jede diätetische Klugheit verböbnende Lebensweise, welche jene diht- | des Lemberger National-Comité's Zur Unterstühung des Ausstandes zu gedrängten Volksmassen während der Zeit von zehn bis funfzehn | sein und wurde deshalb im Jahre 1863 gefänglich eingezogen. Cs gelang Tagen in den heiligen Stätten führen, hat Jahr für Jahr | ihm, bald nach seiner Juhasftirung, aus dem Gefängniß in Lemberg eine Menge Krankheiten zur Folge, welche niht geringe | zu entweichen und glücklih über Bukarest nach Paris zu entkommen, Opfer fordern. Heuer fam auch die Cholera, oder wie: die | wo er sih seitdem aufgehalten hat. Seine Gesundheit soll in hodem der Regierung durch ihre eigenen Organe zugekommenen Grade geshwächt sein und er hat deshalb. vor Kurzen zur Kras\* Nachrichten lauten, die Cholerina hinzu, und es sollen in Mekka | tigung derselben . in Begleitung seiner Familie, die ihm bald nad und am Gébel-Arafat in der kurzen Zeit von 2 Wochen 20,000 | seiner Flucht nach Paris gefolgt war, eine Reise nah einem deur Menschen derselben erlegen sein. Privatnachrichten zufolge soll die | \chen Bade unternommen. | y j f Pilgerschaft dieses Jahr 100,000 Menschen das Leben gekostet haben, Die Redaction des »Dziennif pozu.a hat sich gegenüber der gé” eine Zähl, die jedoch offenbar zu boch gegriffen ist; diese Nachrichten waltigen Entrüstung, welche. ibr russenfreundlicher Artikel nach ibrem sprechen jedoch ebenfalls von der Cholera nicht. Mir haben in | eigenen Geständniß in vielen polnischen Kreisen, hervorgerufen haty Alexandrien keine genauere Details über dieses furchtbare Orama), | veranlaßt gesehen, diesen Artikel durch die in ihrer gestrigen Nummel welches auf die Pilger selbst feinen außerordentlichen Eindruck machte, | veröffentlichte Erklärung zu widerrufen, daß fle nach wie vor an den weil fie in ibrem religiösen Fanatismus Jeden selig preisen, welcher | Grundsätzen des ursprünglichen Programms ihres Blattes treu fest- während der Tage der Pilgerschaft stirbt. Denn jenes Land is} zu jeder halten werde. Ñ j tas S Zeit den europäischen Aerzten unzugänglich, o daß wir die dürftigsten Ron der polnischen Grenze, 27. Juni. (Oftf. Z.) Die Nachrichten, die wir besizen, nur einigen ägyptischen Militair-Aerzten | hervorragendsten Mitglieder der zu den Begräbnißfeierlichkeiten des verdanfen, welche die bierländische Regierung den ägyptischen Pilgern Großfürsten Thronfolgers nach Petersburg gefandten polnischen Adels- zur Begleitung mitgegeben hatte. Die von der hiesigen Regierung Deputation waren die Grafen Potodi, Jeziersfi, Tyszkiewicz, Sal! dagegen getroffenen Maßregeln haben si als gänzlih machtlos gegen | zynsfi, Urusfi y die Herren von Pencherszewsfi von ‘Müller, von die Gewalt des Uebels erwiesen, welches zum ersten Mal in der | Chodynsfi. Obwobl. der Deputation ihr Gesuch, bei dieser Gel«gen- eit vom 10. auf- den 11. l. M. in Alexandrien konstatirt wurde. | heit dem Kaiser eine Loyalitäts-Adresse des polnishen Adels über Die Krankheit zeigte sich zuerst in den nordwestlihen am Bahnhof reien zu dürfen, vom Statthalter Graf Berg abgeschlagen war), #0 0A gelegenen Vorstädten, welche von etwa 20,000 Arabern, Griechen | sie do wiederholt Unterredungen mit dem polnischen Staatssecretatr 4 Y und Maltesern, sämmtlih der niedrigsten Arbeiterklasse angehörig, | tonoff gehabt, in denen sie die russishe Regierung der Loyal tät und Unter

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würfigkeit des polnischen Adels versicherte und ‘dringend ihren Wunsch nah. Aenderung der Grundsäge der Bauern-Régulirung zu Gunsten des Adels und nah Aufhebung des Kriegszustandes zu erkennen gab. Pon dem Jnhalt dieser Unterredungen war der Kaiser durch. Pla- tonoff in Kenntniß gesezt. Die an die Deputation gerichtete Kaiser- lihe Ansprache läßt daher keinen Zuveifel, daß die politische Mission der Deputation gänzli gescheitert ist. Jeder Zweifel hieran ist völlig gehoben durch die inzwischen erfolgte Rückkehr ‘des Statthal- ters" Grafen Berg nah MWarsthau.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 25. Juni. Her Marineminister, Graf von Platen , hat in diesen Tagen ‘eine Schrift herausgegeben , in weléher der Plan der Regierung in Be- treff der fünftigen Gestaltung der \{wedischen Kriegsmarine näher erörtert wird. Nach der Schrift soll die Orlogsflotte zwei Abthei- lungen bilden eine Königliche Flotte und eine Königliche Küsten- vertheidigungsflotille. Die erstere soll die entferntere Küsten- und Seevertheidigung ausführen und „die Ehre der \{chwedi- hen Flagge in fremden Gewässern wahren , die lehtere nicht nur feindlichen Schiffen das Eindringen in die Positionen der Küstencilande verwehren, in welcher Beziehung außerdem Höllen- maschinen niedergelegt werden sollen, sondern eine Flankendeckung für das Heer bilden, wenn dieses sich an ein \chiffbares Gewässer anlehnt; ferner hat die Küstenflottille die Peilungen auszuführen. Was den Umfang der beiden Flottenabtheilungen betrisst, so wird die Königl. Flotte bestehen aus 1 Linienschiff, 1 Fregatte, 4 Kor- vetten, §8 Kanonenschaluppen, 1 Transportfahrzeuge und 4 seetüchti- gen Thurmschiffen j die Küstenvertheidigungsflotille aus 20 gepanzer- ten Dampfkanonenbooten, 1 Minenfahrzeuge, 7 Landungs-Artillerie- böten und 24 Ruder - Kanonenböten. Die Flotte würde 86, die Flottille 96 Offiziere aufnehmen.

Dánemark. Kopenhagen, 26. Juni. Der König hat die Mitglieder der außerordentlichen tunesischen Gesandtschaft mit dem Dannebrogs-Orden dekorirt.

Der General - Adjutant des See-Etats, Orlogs-Capitain Jr- minger, welcher bereits unter dem verstorbenen König denselben hohen Posten bekleidete, ist zum charakterisirten Contre-Admiral be- fördert worden.

Ourch Königliche Resolution ist das Jäger-Detachement auf den Faroer-Jnseln aufgehoben worden wohingegen die Kolonie ein eigenes Polizei-Corp§, bestehend aus 2 Wachtmeistern und 20 Gemeinen, erhalten hat. Qugleich ist die Thorshavner Schanze auf den Faroern als militairisches Etablissement niedergelegt und in Folge dessen der dortige Kommandantenposten aufgehoben worden.

Das isländ ische Althing hatte in seiner lehten Séssion, welche zu Ausgang des Jahres 1863 geschlossen wurde, die ausschließliche Benußung der isländishen Sprache für amtliche Ausfertigungen so wie ferner beantragt, daß in Zukunft fein Oberbeamter auf der Jnsel Island angestellt werden möge, der nicht der Landessprache fundig sei. Die betreffende Königliche Resolution witd nun in der neuesten offiziellen »Departements - Tidende« veröffentlicht j sie [lautet dahin, daß die isländische Sprache allerdings ferner eine größere Berücksich- tigung finden solle, daß jedoch die Ernennung von Beamten auë-

{ließlich Prärogative der Krone sei und daß dem isländischen |

Althing daher kein Urtheil. darüber zustehe. Nehnlich wurden früher von hier aus die Sprachbeschwerden der \{leswigschen Bevölkerung beantwortet.

Nord-Amerika. Vereinigte Staaten. New-York, I Um. Per ehemalige Vice - Präsident der Konföderirten, Stephbens, hat um Begnadigung gesucht. Eine Neger-Deputation aus Richmond hat dem Präsidenten Johnfon die traurige Lage der Neger in Virginien geklagt. Die Schwarzen, bemerkte sie, wUkr- den mißhandelt und, weil obdachlos, zu Hunderten verhaftet. Der Präsident versprach, einc Untersuchung anzustellen. Die Gouverneure von Louisiana und Texas ermahnen die Bevölkerung zur strengsten | Geseßlichkeit.

Afrika. Die »Patrie« bringt aus Wydah Correspondenzen, welche die in Nr. 142 gegebene Nachricht von dem total verunglückten Feldzuge des berüchtigten Königs von Dahomey bestätigen), und be» rihten, daß dieser seitdem an einer Augenktrankheit leide, die ihn vorübergehend blind mache. Sein Vater, der König GUuez9/) hatte früher eine ähnliche Krankheit gehabt, von der er durch einen ‘euro- päischen Arzt geheilt wurde. Er hatte nun seinen evsten Minister beauftragt, ihm einen zuverlässigen Mann herbeizuschaffen. Als der- selbe ihm zugeführt worden, ertheilte er ihm seine Aufträge und ließ ihm dann den Kopf abschlagen, damit er in dem besseren Jenseits bei seinem Vater si erkundigen könne, was im vorliegenden {Falle zu thun sei. Einige Tage vorher hatte er schon hundert Gefangene hinrihten lassen, um den hósen Geist zu beschwithtigen, der ihm ein Fieber zugeschickt hatte. Uebrigens soll das Atisehen Oahomeys durch die zwei schweren Niederlagen, die er in kurzen Zwisthenräumen el-

und - die Yátribans iritétbändkln ben wWégen ner Alliänz, und ivenn dieselbe ju Skände kommt, so dürfte der Fortbestand des König- reichs Dahomecy sehr bald ernstlich gefährdet sein.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff schen Telegraphen - Büreau.

Brüssel, Donnerstag, 29. Juni, Vormittags. Der Senat hat in seiner heutigen Sißung den Handelsvertrag mit Preußen mit 26 gegen 4 Stimmen genehmigt.

Paris, 29. Juni. Der heutige »Moniteur« enthält ein Dekret, durch welches sämmtliche Munizipalräthe aufgelöst und Neuwahlen

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litten, sehr geschwächt sein, Seine Feinde, die Ashantis, die Ayos

auf ‘den 22. Juli festgeseßt werden. Eine darauf bezügliche Cirkular- verfügung des Ministers des Jnnern Lavalette an die Prâfekten besagt, daß es sich dabei nur um Fragen von lokaler Bedeutung handle; sie empfiehlt, die Wähler sich vollkommen frei aussprechen zu lassen und nur für den Fall dazwischen zu treten, daß unfkluge Menschen den Versuch machen sollten, den Charafter der Wahl da- dur zu alteriren, daß sie dieselbe auf das Gebiet der Politik hin- überzögen.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

D diesjährige Haupt - Versammlung ‘des Vereins deutscher J n- genieure tritt den 4. September in Breslau zusammen. Für die Ver- handlungen sind, gemäß den vorjährigen Beschlüssen, drei Tâge in Ausficht genommen. Am 7, September soll si{ dann ein Besuch ‘der Indtfstrie- Bezirke Oberschlesiens anschließen. Etwa zu haltende Vorträge, fo wie zu stellende Anträge mit der statutenmäßig vorgeschriebenen furzen Motiv:- rung, sind bis spätestens den 20. Juli bei dem Vorfizenden E. Kaiser in Breslau einzureichen. :

_— Am 25. d. Mts. starb Dr. R. Ferguson, einer der Leibärzte und Accoucheurs der Königin, in seinem 69. Lebensjahre, nah einer Kranfheit von wenigen Stunden. Von seinen bekannteren Werken wird sein Buch über das Pue1peralfieber besonders hoch gehalten.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Danzig, 28. Juni. (Westpr. Ztg.) Die Pharmaceuten-Ver- eine zu Danzig und Königsberg haben sämmtliche Apotheker-Gehülfen derx Provinz Preußen zu einer am 2. Juli d. J. in Elbing stattfindenden Versammlung eingeladen, um einen Apotheker-Gehülfen-Verein zu gründen, und so Lohnerböhung erzielen zu können. Obwohl die Gehälter der Apo- thekergehülfen zu ibren Kenntnissen und Fähigkeiten in keinem réhten Ver-

| hältnisse stehen, werden doch die Apothekenbesiger faum in der Lage sein;

cine Lohnerhöhung zu gewähren.

Stettin, 2. Juni. (Oft. Ztg.) Aus Stralsund wird berichtet, daß am Trinitatistermin (24. d. M.) die Pachtzahlungen nur. zum feinen Theil eingegangen sind, weil viele Pächter bei dem bochgesteigerten Pachtzins, derx unbefriedigenden Ernte und den niedrigen Geétreidepreisen sich in Geldver» legenheit befinden. Wahrscheinlich wird endlich damit der bei guten, so wie bei \hlechten Ernten und Preisen unausgefeßten Steigerung der Pachten und Güterpreise ein Halt geboten werden.

Cöln, 26. Juniz Auf der Cöln-Mindener Eisenbahn zwischen Löhne und Rehme brach am 6. Juni d. J. in einem Güterzuge- untèr emem der Cöln - Mindener Eisenbahn - Gesellschaft zugehörigen Güterwagen auf freier Bahn und bei voller Fahrt eine aus Eisen gewälzte Bündel - Achse. Der Bruch war vollständig im rechten Nabentheile der Achse. Die Bruchsläche zeicite neben den starken alten Querbrüchen in dem frisch gebrochenen Theils falkbrüchiges Eisen und eine Trennung der einzelnen Lamellen. Die Achse; welche im Juli 1856 von der Gesellschaft Phöuig zu Eschweiler - Au: ange» liefert wurde, hätte überhaupt 28,931 Meilen und feit der legten Revision

| 553 Meilen durchlaufen. Die Normalbdelastung des Wagens beträgt

80 Centner, und das. Eigengewicht desselben incl. Achsen und Räder 119 Centner, ohne Achsen und Räder dagegen nux 8 Centner. Der Wagen war beladen mit Stücgütern.

- Die Bergisch - Märkische Bahn hat vor einiger Zeit den Verjuch praktisch ausgeführt, die Waggon® 1. und 9 Klasse der Schnellzüge mit Gas zu beleuchten. Ju diesem Zrvétcke if ein Gasbehälter auf den Wag» gons angebracht , in welchen vermittels vier Hähne das GasÏ einge» punipt wird.

Trier, 27. Juni. Sicherem Vernehmen na, meldet die » Tr. Vtg. 4 isstt von der Staatsregierung einer englischen Gesellschaft die Konzesfion zum Bau einer Mosel - Eisenbahn ertheilt worden und find die Vebôrden anges wiesen, dem Unternehmen bei den demnäest beginuenden Vorarbeiten ¡DiE Rermessungen 2ec., allen Vorschub zu leisten.