der Jncunabeln sind ohne Angabe des Druckortes. — Den Schluß
des - Katalogs bildet ein Verzeihniß von Holz- und Metallschnitt- werken (Nr. 462—631) aus dem- 15. und 16. Jahrhundert ; mehrere derselben sind aus der elsasser und schwcizer Schule, andere aus der Frankfurter und Mainzer, dcr Augsburger und Nürnberger Schulke, fowie aus der französischen und italienishen Schule.
Land- und Forstwirthschaft.
Frankfurt, 10. Mai. An der Osftendstraße erheben si Schuppen auf Schuppen, welche im Verein mit dem Viehhofe des landwirxthschaftlihen Vereins die erste Wanderaus stellung der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft aufnehmen sollen, die vom 9. bis 13. Juni -in unserer Stadt abgebälten werden foll. Tausend rüstige Hände rühren sich hier, die Ausstellungéhallen zu be- reiten und in ganz Deutschland die Thiere und Geräthe für die Veberficdelung und Ausstellung zu sichten und vorzukereiten. Die Anusftellung wird dem Leben unserer Stadt für den Vor- sommer ihren Stempel aufdrücken, denn wie oft auch schon in Frankfurt Auéstellungen da gewesen sein mögen — eine Ausstellung von diefem Umfange und Bedeutung hat Frankfurt noch nit beherbergt. Aber niht nur in Frankfurt selbst, sondern in ganz Süd- und Mitteldeutshland ist eine derartige landwirthschaftliche Ausstellung noch nit veranstaltet worden, denn es werden allein gegen 1900 Thiere ausgestellt werden. Die Hälfte hiervon sind Rinder, die nah den uns zugehenden Nachrichten das Beste zeigen werden,
ck was ma auf“ den Höhen Süddeutschlands und in den Niederungen an der Nordsce finden kann. Der Zahl nah werden die Höhenschläge,
welche ihren Stammbaum von den Alpen ableiten, in erster Linie vertreten sein. Das sind jene vollkommen gebauten Rinder, welhe auch dem Laienauge Bewunderung abnöthigen
und die in vielen Tausenden alljährlih auf den norddeutschen Markt wandern, wo man die Zugkraft dieser {hönen Thiere ebenso hätt, wie die Fülle und Güte ihres Fleishes. In der Regel bilden aller- dings die Pferde auf landwirtbscaftlihen Ausstellungen den Haupt- anziehungépunkt. Nun ist Süd- und Mitteldeutschland kein eigent- liher Pferdezuchtbezirk, indessen wird die Ausstellung immerhin zwishen 2—300 Pferde enthalten, und es wird sih zeigen, inwieweit wir hier zu Lande mit den anderen deutschen Gegenden, welhe Pferde schicken, wetteifern können. Die Pferde werden in dem großen, mit eincr s{chönen Tribüne verschenen Ring vorgeführt, auch, soweit sie Gebrauchépferde sind, vorgeritten und vorgefahren werden. Die Schaf-Ausstellung wird mit fast 600 Stück beseßt sein, u. A. auch mit jener charakteristischen deutschen Race, die in Franken und weiter südlih den zeitweise schweren Kampf mit den spanishen und englisden Schafen nit ohne Erfolg aufgenommen und dur{geführt hat. Das Scdwein, das Hausthier im eigentlichen Sinne des Wortes, wird einen bescheidenen Plaß einnehmen, aber immerhin in über 2009 Nummern ver- treten fein. Von der Maschinen- und Geräthe-Abtheilung kann man füglich sagen, daß eine derartige und durch weise und strenge Bestimmungen des Programms gut organisirte Ausstellung noch nit in Mittel- und Süddeutsdland, vielleiht in Deutschland überhaupt noch nit gezeigt worden ist. Vierzehnhundert Maschinen und Ge- râthe, von denen ein Jedes nur in einem Exemplar auf dir Auéstellung vorhanden fein darf, werden zeigen, was wir in Deutschland auf diesem Gebiete können und inwieweit wir Maschinen, die sonst aus- \chließlich in England oder Amerika gebaut wurden, gelernt baben, selbst herzustellen. Der Vergleich mit ausländishen Maschinen wird dadurch erleichtert, daß dieser Theil der Scbau international ist und englishe und amerikanishe Maschinen am Platz scin werden.
Washington, 10. Mai. (W. T. B.) Nah dem Monats- bericht des Landwirthschaftlichen: Bureaus beträgt vie Durch\cnittsstand des Winterweizens 86, des Roggens 968/10 und der Gerste 878/10. Baumwolle ist auf #/5 des tafür in Aussicht ge- nommenen Terrains angepflanzt. Jn einigen Gegenden batte das T a L einen ungünstigen Einfluß aus- eubt, aber dur achpflanzungen bei günstigerer Wi l die Lücken rasch wieder AUBGFANE 4 E s
Gewerbe und Handel.
Der Diskont der Reichsbank if heute auf 3 9/ d Lombardzinsfuß für Darlehne gegen aus\{ließlihe Verpfändung a S ragen des Ds “er us deutschen Staates auf
0, en Berpfändung sonstiger ter f 49 R pel etten und Waaren auf 4%
._ — Wegen Veränderung bezw. Errichtung einer Grenz-Zoll- abfertigungsftelle in den Niederlanden auf ber Sia gegen Preußen ist in den Niederlanden ein Königlicher Beschluß vom 23. April d. J. ergangen, welcher in UVeberseßzung wie folgt lautet :
A f Gi A 1. Vie Verordnung hbinsihtlich der gegenwärtig in Langakke L CIAanO genen 2 ea Def in-, U urd Durbfuhe u h andwege wird aufgehoben. Diese Zollstell ält fünftighi den Namen „Nieuweschans (Station)“. O E O An der Landstraß 6 Winschol Us er Landstraße na inshoten (vergleihe Beschluß 7. November 1846) wird eine Abfertigungsstelle für Einfabe uf fein Landwege und für Auszahlung zufolge Artikel 44 des allgemeinen Geseßes (vom 26. August 1822) cingerichtet, sowie für letzte Visitation bei Ausfuhr, auêgenommen die Abseßung oder Rückzahlung von Zoll. __ Diese Bollstelle führt den Namen „Nieuweschans (Land)“ und wird von einem Einnehmer-Gehülfen verwaltet. i h: Artikel 3. Dieser Beschluß tritt am 15. Mai 1887 in Kraft.
— Die gestrige Generalversammlung der biesigen Verein geneomigte den Geschäftsberiht und die Bilanz u ertheilte Su waltung Entlasturg. Die auf 4% festgeseßte Dividende gelangt so- fort zur Auszahlung. Es wurde mitgetheilt, daß der Verkauf der Wollwaarenfabrik „Chartreuse“ zum Preise von 82500 M frei von allen s Stempel und Provision perfekt geworden sei.
_… — Dem Beriht der Direktion der Aktie - schaft für Boden- und Kommunal- Kredit Ge E Lothringen über das Geschäftsjahr 1886 entnehnrien wir Folgendes: Das abgelaufene fünfzehnte Geschäftsjahr kann als ein günstiges bezeihnet werden und die erzielten Resultate sind befriedi- gende, wenn man in Betracht zieht, daß die Gesellschaft, um ihren Verbindlichkeiten aus dem abgelaufenen Vertrage mit der Regierung nachzukommen, während der drei ersten Monate des ZJabres bedeutende Summen bereit halten mußte und dadurch bedeutende Zinsverluste erlitten hat. Am 31. März 1886 lief dieser Vertrag ab, „und dank dem Entgegenkommen der Regierung wurden die , Verbindlichkeiten der Gesellschaft zur vollen Zufriedenheit ab- gewidelt. Mit dem 1. April 1886 trat der neue Vertrag in Kraft S Grund dessen die Gesellschaft die Verwaltung der öffentlichen
elder für Rechnung des Staates weiter fortführt — Dieser Ver- s ist für die Gesellschaft günstiger wie der frühere, indem er en bestehenden Verhältnissen besser Kehnung trägt. Der Hypotheken- Betr hat im Lande selbst eine erfreulihe Ausdehnung genommen. Die Pfandbriefe der Gesellshaft haben wie seither bei dem Publikuin eine vorzügliche Aufnahme gefunden, so daß die Gesellihaft nicht immer in der Lage war, die Nachfrage zu befriedigen. — Die Aus- stände an fälligen Annuitäten und Zinsen haben in Folge der gedrückten Lage der Landwirthschaft etwas zugenommen, jedoch oiht in beunruhigender Weise. Jm Laufe des Jahres mußten sieben Zwangsvollstreckungen durhgeführt werden. Die Ver- waltung der öffentli en Gelder nahm ihren regelmäßigen Fortgang. Die Bankabtheilung hatte die \{wierige Aufgabe gleih bei Beginn des Jahres die Abwickelung der oben Hot bnen
Verbindlichkeiten mit der Regierung vorzubereiten und die nöthigen
Pintversulio für ‘die Gesellshaft entstanden wären.
dftand, welcher namentli in den. leßten Monaten des Jahr-3 anhielt, kam den Traugsaktionea dieser Abtheilung gut zu statten, und die zu verzeihnenden Resultate derselben sind verhältnißmäßig recht günftige. Von dem Nettogewinn komnit ms Art. 89 dèr Statuten zunächst ein Betrag ‘zu 5% an ‘den Err enee mit 17435 Æ, dann entfallen 5% an die Aktionäre vom ezahltèen
5% als. ‘Tantième für den Aufsichtsrath mit 4553 #, 5% als Tantième füt die Direktoren und die Béamten mit 4553-46, 149% als Superdividende an die Aktionäre mit 72000 -46- Der si ergebende Rest mit 1055 wird auf. neue Rehnung übertragen. Der Reservefonds wird sich auf 515808 M belaufen und erreicht somit 10,746% des eingezahlten Grundkapitals.
— Náth der in den „Mittheilungen der großhétzoglih hessischen Centralstelle füc die Landesstatistik“ gegebenen Uebersicht des Schiffs- 2c. Verkehrs-im Hafen bei Mainz im Jahre 1886 fammen an zu Berg: 2985 Dampfschiffe mit 24259 t Güter (1944 ‘ Personénschiffe, 674 S{hlepper und 367 Güterfchiffe von 103492 t Tragfähigkeit) — 999 Segelshiffe, unter denen 184 un- beladen waren, von 296 811 t Tragfähigkeit mit 71 774,7 t Güter. Die Gesammtzahl der zu Berg angekommenen Schiffe betrug dem- nah 3975 mit 96 033,7 t Güter. Unter den-zu-Berg-angekommenen Sciffen waren 158 badische, 62 bayerishe, 563 hessische, 535 nieder- ländishe, 2613 preußishe und 44 -belgishe. — Zu Thal kamen an: 1519s Dampfschiffe mit 2241,4 t Güter (833 Personenschiffe, 213- Schlepper, 67 Tau- (Ketten-) Schiffe und 402 Güterschiffe von 110 818,4 t Tragfähigkeit, unter denen 120 unbeladen waren) — 3143 Segelschiffe, unter denen 641 unbeladen waren, von 301 513,8 t Tragfähigkeit mit 69416 t Güter. Die Gesammtzahl der zu Thal angekommenen Schiffe betrug demna. 4658 mit 71 657,4 t Güter. Unter den zu Thal angekommenen Schiffen waren 230 badische, 2 LECIELIOS 2345 hessische, 464 niederländische, 791 preußische und 5 belgische.
Zu Berg gingen ab: 1864 Dampfschiffe mit 939 t Güter (833 Personenschiffe, 593 Schlepper, 66 Tau- (Ketten-) Schiffe und 372 Güterschiffe von 1041524 t Tragfähigkeit, unter denen 254 un- beladen waren) — 3172 Segelschiffe, unter denen 1964 unbeladen waren, von 328 473,7 t Tragfähigkeit mit 3403,4 t Güter. Die Ge- sammtzahl der zu Berg abgegangenen Schiffe betrug demna 5036 mit 4342,4 t Güter. Unter den zu Berg abgegangenen Schiffen befanden sich 221 badische, 752 bayerishe, 2425 Fessishe, 523 niederländische, 1074 preußische und 41 belgishe. — Zu Thal gingen ab: 2637 Dampf- schiffe mit 146624 t Güter (1944 Personenschiffe, 295 S{lepper und 398 Gütersiffe von 109 662,1 t Tragfähigkeit, unter denen 11 unbcladen waren) — 961 Segelschiffe, unter denen 354 unbeladen waren, von 259 859,8 t Tragfähigkeit mit 14297 t Güter. Die Gesammtzahl der zu Thal abgegangenen Schiffe betrug demna 3598 Me E 4A E a M aa enen Schiffen efanden sich 167 badische, 123 bayerische, 4 eslishe, 476 nieder- E 0 Me W'T B) Me M E Bien, 10. Mai. (W. T. B. ach dem heute veröffentlichten Geschäftsbericht der Südbahn - Gesellschaft über N A fene Geschäftsjahr verbleiben zur Verfügung der Aktionäre 190512 Fl, und zuzügli des Gewinnvortrags des Vorjahres 1391 644 sl. Die Verwaltung beantragt, eine Dividende von 1 Fr. zu vertheilen und 1094123 Fl. auf die neue Rehnung zu übertragen. __ London, 9. Mai. (A. C.) Nach dem Ausweise des eng- [ishen Handelsamts betrug die Einfuhr im April d. S. 31149 925 Pfd. Sterl., was eine Zunahme von 5 083 171 Pfd. Sterl. oder 193 % gegenüber dem entsprehenden Monat des Vorjahres aus- macht. Die Ausfuhr britisber Erzeugnisse stellt sich im April dem Wertbe nah auf 16 417 804 Pfd. Sterl, d. i. 6142 oder etwa F 9% weniger als im gleißen Monat von 1886. Am stärksten ist die Zu- nahme der Einfuhr in zollfreien Nahrungsmitteln und Rohstoffen für das Textilgewerbe. Baumwolle und hauptsählich australishe Wolle warden in bedeutend größeren Quantitäten als im April v. J. importirt. Von den Ausfuhrartikeln weisen Robstoffe Garne und Tertilfabrikate, Maschinen und Kleidungsstüdcke eine Zu- nahme, lebendes Vieh, Nahrungsmittel, Metalle und Metallfabrikate Chemikalien und verschiedene andere Artikel eine Abnahme auf. Für die ersten 4 Monate d. J. ist der Gesammtwerth der Ausfubr auf 68 524 664 Pfd. Sterl. angegeben, d. i. verglihen mit dem ent- sprehenden Zeitraum des Borjahres eine Zunahme ron 1952 949 oder 2,85 °/0, während die Einfuhr einen Gesammtwerth von 123 423 071 Pfd. Sterl. erreichte, d. i. 10 622472 Pfd. Sterl. oder 9,42% mehr als in den ersten vier Monaten des Vorjahres. __ New-York, 9. Mai. (W. T. B. Weizen - Ver- [hiffungen der lezten Woche von den atlantischen Hâfen der Ver- einigten Staaten nah Großbritannien 48 000, do. nah Frank- Fa 000, Ls U B des Kontinents 54 006, do. von
alifornien und Oregon na roßbritannien 36 000, do.
Hâfen des Kontinents — Qrts. Mes
Submissionen im Auslande.
S _1, Rumänien. 8. O t Myoerm lee Y Bukarest. erstellung eines bedeckten Marktes zwis cn Straß Berzei und Popa-Tatu. IOIR De Siri
1) Nächstens. Wartesc al L Ref
_1) Nächstens. artejaal 1. Klasse der Station Antw (-Esft). Verschiedene Arbeiten zum Umbau des Viaduktes der Breda'er Chaussee bei Station Antwerpen (-Nord). Voranschlag 50 819 Fr. Vorläufige Kaution 2000 Fr. Auskunft beim Ingenieur en chef De E du Zmotas Nr. 223 zu Antwerpen.
ch) HNastens. Börse zu Brüffel. Lieferung von 120 i Nr. 1, 80 desgleichen Nr. 2, 220 Kreuzungen Nr. 2a., 130 E Nr. 3a, 10 Uebergang-Stüken Modell Aa, 30 desgleihen Ba 10 Ca. Näheres beim Ingenieur en chef Direktor Goffin, rue La- térale Nr. 2 zu Brüffel und bei der Commissíon de réception de fer et bois, rue d’Idalie Nr. 38, zu Jrelles.
3) Nächsten 3, Börse zu Brüssel. LiefeäUng von 1812 Pfählen aus Metall für Anzeigen von Steigungen, Kurven 2c. Näheres
wie ad 2, TIT. Niederlande. 1) 17. Mai, Mittags 12 Uhr. Dei{-Verwaltu i Noorder Koggen“ im Koggenhuis zu Medemblik: E O Lieferung von: A. Holzwaaren, : B. Nägel i für den A bit pro 1887. 1 vidaiens uêtunsl veim Haupt-Ingenieur A. Kater Jz. zu Medemblik. ,2) 18, Mai, Mittags 12 Uhr. Direftion der Artillerie- Inrichtingen in Delft (Houttuinen) in 7 Abtheilungen. Lieferung von Silben Dia a ter Digsing, Bes in Baden E 6069160 af A en, in Mengen von bezw. 80 000, edingungen i i Direktions-B 1 a Anfrage gratis zu beziehen durch das folaet N muß durch in Holland wohnhafte Personen er- 3) Direktion der Gasfabrik v i Gasfkohlen. Auskunft an Ort id Cie L S QUO H
IV. Jtalien 1) 20. Mai, Direzione Costruz. navali R. Marina i 22 000 kg inium. Vorans{lag 11000 e fe Zet 12 5 ge 8 ét vak ua Bilder, Me e TEBLE Q . tal. Reglio Arsenale, Costruzioni in Turin: 2000 cb Cappelholzbretter zu 1,40 Lire der Kubikmeter, ferner 75 na ihenholz in Blôcken und 250 qm desgl. in Brettern.
: ,_In Aussict stehend: 3) Bei der Direktion der adriatischen Eisenbahn-Gesellschaft in
Miittel für die am 31. März 1886 zur Nück ; tenden Beträge flüssig zu halten, ohne daß ¿altung gelangten bedeu
allzu große Cours- und
Florenz: ein Krahn zu 20 t Tragkraft für die Station Venedig
— Der bessere:
Grunbkapital 240000 4, 10% an den Reservefonds ‘mit 9106,
4) Bau eines Zellen-Gefängnisses zu 235 Zellen di Stadt Forli. Voranschlag 600.000 Lire. Nähere n ür die elle. 5) D dee Dipertion dér MiAberr: Mistilesn in Mailand: a. m Schienen für die Strecke Zinasko— Linie Torreberetta—Pavia, 79 000 Lire, S b. 4 km desgl. Strecke Bernaldo—Metapont, 92 000 Lir c. 3966. km deégl. Strecke Strongoli—Cotrone, 93 500 ire, d. 4 km desgl. Strecke Bing -telayot .-92 000 Lire, e. 3,576 km desgl. Strécke onasterace—Caulonia, 85 500 Lire, f. 0,424 km desgl. Strecke S. Gregorio— Reggio Calakr.
10 500 Lire. Verkehrs - Anstalten.
Nach dem „Archiv für Eisenbahnwesen“ (Berlin, Carl-Hevmann!s Verlag) wurden im Königreih der Niederlande Ende 1885 inner- halb der Reichsgrenzeu 2392 km Eisenbahnen (Ende 1884: 2247 km) von 14 verschiedenen Unternehmungen betriében, deren bedeuteudste die
Gesellschaft für den Betrieb der Staatsba it 1283 (1930 km) if, Die Holländische EisenbebngesclfBA O trieb 539 (446) km, tie Niederländische Rheinbahngesell-
schaft 228 km , die Niederländische Centralbahngesellshäft 101 km die Nordbrabant-deutshe Eisenbahngesellschaft S bie Gräânde Central - Belge 100 km; auf die übrigen 8 fallen nur 1 bis 33 km. Jn der Länge find auch diejenigen Strecken mitgerechnet, welche zu ausländifhen Unternehmungen gehören und im Zusammenhange mit diesén betrieben werda. An Betriebsmitteln waren Ende 1885 vorhanden: 869 Lokomotiven, 674 Tender, 2071 Perfonenwagen mit 90225 Sipßpläßen, 4316 bedeckte und 11 025 offene Güter- und Viehwagen. efördert wurden 23 171 146 Reisende, darunter 19 937 691 im Binnen-,- 2888 570 im direkten und 344885 im Durcgangsverkehr. Im Güterverkehr wurden versendet 101134 t Bestellgüter, 76990 t Eil-, 4680631 t Stüd-, 6.175499 t Wagenladungs-, 718 808 t Dienst-, zusammen 11 753 062 t Güter, ohne Fahrzeuge und Vieh. Auf den 5 größten Unternehmungen wurden im Jahre 1885 aus dem Personenverkehr pro Kilometer Bahnlänge eingenommen 6024 (1884 6372) Gulden, aus dem Gepäck-, Güter- und Viehverkehr 4665 (4782) G., zu- sammen 10 689 (11 154) G. Die durchschnittlihe Einnabme betrug für 1 Reisenden 0,813 (0,824) G., für 1 Personenkilometer 0,025 (0,025) G., für 1 t befördertes Gepäck, Güter und Vieh 1/609 (1,608) G, für Tonnenkilometer desgl. 0,019 (0,02) G. Die kilo- ie Verkehrseinnahme ist somit um 465.G. gegen 1884 zurüd- en.
Hamburg, 10. Mai. (W. T. B.) Der Postdam
e nas gl ord mern t Pabler Jrt- tengese aft ist, von New-York ko i E as der Elbe E air S eti er Postdampfer „Thuringia“ derselben Gesellschaft i
von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eti tie Sau n
London, 10. Mai. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Moor* ift gestern auf der Heimreise in Plymouth ange- kommen. — Der Uniondampfer „Pretoria“ hat heute auf der Ausreise Madeira passirt. Der Castle-Dampfer „Methuen Castle“ ist heute auf der Ausreise in Capetowa angekommen.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
die Kaviclis Tue.
ontgUih griehi|che Regierung hat die gegen die Proveni aus Catania (Sizilien) noch bestehende Qliigiäne mar gehoben. (Vergl. „R.-A.“ Nr. 105 vom 6. Mai 1887.) i
Berlin, 11. Mai 1887,
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der gestern fortgeseßten Ziehung der 2. Klase 176. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen e der Nachmittags-Ziehung: Ä S von L 000 Áé auf Nr. 122 525.
ewinne von Áé auf Nr. 152 450. 187 539. 1 S von 500 Ma Nr. 13 652, y
ewinne von 300 # auf Nr. 18821. 21 991
43 687. 86 424. 89678. 90788. 114 790. : doe T0 f 90. 140 826. 157 399.
Bei der heute beendeten Ziehung der 2
176. Königlich preußischer Klassenlotterie fiolen: ane Gewinn von 45000 #4 auf Nr. 60877.
1 Gewinn von 30000 # auf Nr. 137 734.
1 Gewinn von 15 000 M auf Nr. 120 009.
1 Gewinn von 10000 M auf Nr. 88 499.
1 Gewinn von 5000 6 auf Nr. 185 384.
2 Gewinne von 1500 A auf Nr. 88 392. 164 507.
„10 Gewinne von 300 M auf Nr. 6641. 13 201. 30 849.
44 734. 55 424. 98 751. 113 197. 123 551. 127 553, 139 992.
Am 7. d. M. starb hierselb der frühere Zeug-Haupt
am hiesigen Zeughause, Major a. D. Sello. Sena D A s
1. April 1797 zu Berlin geboren und gehörte der bekannten Hof-
gârtnerfamilie an. Er war einer der leßten Veteranen aus dem
Dia von R Nas e mehr als 50jährigen zeit ward ifm noch die Freude zu Theil, in ziemli rüfti
Kraft seine goldene Hochzeit feiern zu können. G s
_ Wie „W. T. B.“ das Telegramm aus Dresden, v über die Generalversammlung des Deutschen S oten iv e (id es O L R R eee vos Stengel in Breslau onfu nnecke) über die mit den fkolonial - jsammenhängenden Rechtsverhältnisse referirt. E M Frankfurt a. M, 10. Mai. (W. T. B. eute Mitt H Jen Pussab ¿on der p vet. » HeeA Ju rene 1 em Römer Ö Stifter feierlid übeoben erge den Stadtbehörden von dem Kroll's Theater. Die erste Oper, mit wel i sommerliche 2 Opernsaison be ines wird, Ï er N Ds „Margarethe“. In der Titelrolle debütirt die jugendliche Sängerin rl. Kepés aus Pest, und den Valentin singt der hier längft beliebte arytonift Heine aus Köln. Dirigent der Oper ist Kapellmeister lar pud M Joseph Sngeb, bisher Zregiseur der Oper in r, le Regie übernommen. i ü der „Freischütz“ bestimmt. E: AORA M
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Sol z).
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr a9 05 Anstalt,
Fünf Beilagen (einf{ließlich Börsen-Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 3.
Berlin:
S. Lucia, Voranschlag 68 500 Lire.
zum Deutschen Reichs-Anz
„M 109.
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 11. Mai
eiger und Königlih Preußischen Slaais-Anzeiger.
187.
Deutsches Reich. : Uebersicht der in den deutschen Münzstätten bis Ende April 1887 stattgehabten Ausprägungen von Reichsmünzen. 1) Im Monat April Goldmünzen | i L A i Nickelmünzen K Kupfermünzen 1887 sind geprägt Doppel- Halbe Beton U Fünf- | Zwei- Ein- Unsälg- wanzlg- | Zwanzig- Zehn- _Fünf- Zwei- Ein- worden in: kronen Miouen } evi rene d mark\tücke| markstücke | markstücke Pit Pinto pfennigstücke | pfennigstücke | pfennigstücke | pfennigstücke | pfennigstücke M. M M M M. M. M. M. ¡d o. ¡S M |S M. | Ä Mh. | S Mh. | S M. e) Si... L 878500 — — 8788500] — B E E A S H E 4 —. München . . E E F E — — — - A4 — — — |— — — — |— E 4 343/64 Stuttgart. . T S E F E — P E — — —_ _|— — — — — — — 5 145/29 Karlsruhe . ; E A S — — — — — A4 — — — [— — — — — — |— 1 500/— Hamburg . 14010800 — — 1401 080} — — S — |— — |— A A E — E E E E — Summe 1. . 10 189 580 Tes E 10 189 580 — — 199 974 — ¡— — |— 85 695/40 — (+= — — — — 10 988/93 9) Vorher waren geprägt*) | 1 527 220 640/455 890 280127 969 925/690 214 420/71 653 095|102 515 678/177 629 862 71 486 552 —| 35 717 922/80) — —| 23502 530/70} 11 657 813 75|_6 213 207 44] _3 805 218/60 3) Gesammt - Ausprägung | 1 537 410 220/455 890 280127 969 S0 404 000/71 653 095/102 515 6781177 829 836] 71 486 592|—]/ 35 717 IROI 88 695/40]| 23 502 530/70} 11657 813 75 6 213 207/44] 3816 207/53 4) Hiervon wieder eingezog. | 822 840} 650 980} __8 630 __5350 6334| 52h 231350] 8 001002880} — — 4227 _167 60 22/44 1347 5) Bleiben 1 536 557 3501455 239 300127 961 295 71 647 745|102 509 3441177 824 575] 71 484 238/50] 27 716 920|— 88 695/40] 23 502 108|—| 11 657 646/151 6 213 185—| 3 816 194/06 2019 787 975 M 451 182 822,590 M 35 248 449,55 M 10 029 379,06 M
*) Vergl. den „Reichs-Anzeiger“ vom 13. April 1887 Nr. Berlin, den 10. Mai 1887.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 11. Mai. Jm weiteren Verlauf
der gestrigen (26.) Sigung des Reichstages erklärte bei fortgeseßter erster Berathung des Geseßzentwurfs, betreffend die Besteuerung des Branntweins, der Abg. Oechelhäuser, die Nationalliberalen seien der Hoffnung, daß das Schiff, welches die Branntweinsteuervorlage trage, in dieser Session durh die Berathungen der Kommission in den siheren Hafen gelangen werde. Der frühere Entwurf habe mehr den Charakter eines Nothgeseßes für die Landwirthschaft, als eines Finanzgeseßes gehabt. Wäre die konservative Partei bei diesen Forderungen stehen geblieben, fo müßten die Nationalliberalen Nein sagen. Aber die Ansichten hätten sich geändert und es lasse \ich hoffen, daß eine Verständigung herbeigeführt werde. Die Nothwendigkeit der Mehreinnahmen und der schärferen Be- steuerung des Branntweins stehe außer Frage. Demagogische Sentimentalitäten über Schädigung des armen Mannes dur solche Steuer fänden heute kein Gehör mehr. Jn der jeßigen Art der Kontingentirung sehe S einen Ausweg, dem sie beistimmen könne, weil er zum Nußten der Landwirthschaft führen werde. Wenn die Nationalliberalen dieser Kontingen- tirung beistimmten, eine Haltung, die allerdings in dieser Partei noch keinen Vorgang habe, so thue sie dies nur für diesmal, wo es sich niht um ein dauerndes Geseß, sondern nur um einen Uebergang handele ; ihr Prinzip gebe sie des- halb nicht auf, auch schaffe sie kein Präjudiz. Für die kleinen Rektifikateure und Destillateure würden si gewiß in der Kommission noch Erleichterungen finden lassen, ebenso würden sich im Wege der Verordnung ‘noch manche Härten beseitigen lassen. Die Strafbestimmungen müßten gemildert, die Kontrolvorschriften vereinfaht werden. Die Nationalliberalen seien der Meinung, daß die Getreide- brennereien aus der Maischraumsteuer ausschieden, wünschten das aber niht von - den gewerblihen Brennereien im Allgemeinen, weil sie keine genaue Grenze zwischen gewerblihen und landwirthschaftlihen Betrieben finden würden. Die gewerblihen Brennereien würden die Benachtheiligung nach diesem ® Geseh nicht tragen können, wenn man ihnen nicht weitere Erleichterungen ge- währe. Die Unsicherheit der Steuerfestseßbung werde die Kon- kurrenzfähigkeit der gewerblihen Brennereien in Frage stellen. Die Nationalliberalen hofften in dieser Beziehung auf ein Entgegenkommen anderer Parteien. Der Maischraumsteuer nach lagerishem System stimmten sie zu, wenn ihnen N auch ein kleiner Verlust erwahse. Bei der Lage der deutschèn Produktion werde dieses System günstig wirken. Er glaube nit, daß, wenn man auch niht das süddeutshe System an- nehme, sih dann eine scharfe Zolllinie mitten durch Deutsch- land bilden werde, Süddeutschland würde sich dann bald: zu dem norddeutschen System bekehren. Aber in wirth- schaftlicher und politisher Beziehung halte er die Gemeinschast der materiellen JFnteressen für sehr wichtig, wenn sich auch die Gemeinschaft nur auf die gleihmäßige Werthshäßung des
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Hauptbuhhalterei des Reih8-Schaßzamts. Biester.
zwangsweisen Revision des Gesetzes eine genügende Garantie. Jn Bezug auf die Zuckersteuer sehe man doch, daß die Re- gierung, troßdem die Zuckerinteressenten hier stärker vertreten seien, als die des Branntweins, aus eigener Jnitiative eine Herabseßung der Exportbonifikationen vorschlagen werde. Das Gesetz sei eine große Frage, die auch mit großem Maßstabe gemessen werden wolle.
__ Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Finanz-Minister Dr. von Riedel ergriff das Wort zu fol- gender Ausführung:
Meine Herren! Es mag vielleiht auffällig sein, wenn ich bei diesem Gesetzentwurf, bei welchem Bayern verfassungsmäßig zunächst nicht betheiligt ist, das Wort ergreife. Aber die Rückwirkung der neuen Branntweinsteuer auf Bayern — mag dasselbe in die Brannt- weinsteuergemeiaschaft eintreten oder nicht — ist so bedeutend, daf die baverishe Vertretung im Bundesrathe schon aus diefem Grunde, ab-
des Reichs, verpflichtet ersheint, an dieser Geseßgebungëarbeit nach Kräften theilzunehmen. Ueberdies ist heute so viel auf bayerische Verhältnisse exemplifizirt worden, daß auch nach dieser Richtung hin einige Aufschlüsse nöthig erscheinen.
Zur Vermeidung von Mißvecständnissen und Angesichts der An- griffe, welche im vorigen Jahre in diesem hohen Hause gegen uns gerichtet wurden, glaube ich vöraus\chicken zu sollen, daß ich keineswegs ermächtigt bin, s{chon jeßt den Beitritt Bayerns zur Branntwein- steuergemeinschaft positiv zu erklären, da die bayerisché Regierung ein so wichtiges Reservatrecht nicht ohne Mitwirkung des Landtages auf- zugeben gedenkt; und dann möchte ich erklären, daß, auch wena Bayern der Gemeinschaft sich anschließt, daraus noch niht geschlossen werden darf, als fönne oder wolle Bayern auf sein Reservatrecht bezüglich der Bierbesteuerung verzichten.
Man hat behauptet, die bayerishe Regierung sei bezügli ihrer Haltung zu den verschiedenen Branntweinsteuergeseßen durch die Aus- ncht auf den großen finanziellen Gewinn beeinflußt worden. Diese ehauptung ift unrihtig. Den Schwerpunkt für die Haltung der bayerischen Regierung in dieser Sache bildet die wirthschaftliche Frage ; oder, fonkr eter gesprochen: die Frage, ob Bayern in die Branntwein- steuergemeinschaft eintreten soll oder kann, ist abhängig von der Be- antwortung der Frage, ob sih das Geseß so gestalten wird, daß un;ere Branntweinbrennerci auch fernerhin wenigstens fortexistiren kann. Diese Rücksicht sind wir den mehr als 6000 bayerishen Brennereien \huldig, ebenso wie der Kultur unscres Landes, und ich hoffe, daß unsere Anregungen und Forderungen um fo eher Beachtung finden werden, als sie genau mit den Interesscn der Landwirthschaft im übrigen Deutschland zusammentreffen und sih durch die Ceschichte unseres Branntweinsteuerwes-as genügend begründen lassen.
Herausgewachsen aus dem Bedürfnisse nach Verbesserung des wenig ertragreihen Bodens und der Vermehrung der Futtermittel, hat sich in Bayern in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts die Brennerei verhältnißmäßig sehr gut entwickelt; sie hat den ganzen inneren Bedarf gedeckt und selbst nach Norddeutschland, was vielen der Herren vielleicht neu ist, exportirt. Dieser Zustand änderte sich, als im Zollverein die Vereinbarung bezüglih der Uebergangsabgabe und der S PO E En geschlossen wurde. Von dieser Zeit an verkümmerte die bayerishe Brennerei — von der norddeutschen Kon- furrenz bedrängt und überdies eines geseßlihen Schußes entkleidet, da die innere Branntweinsteuer sehr gering und in Folge dessen auch die Uebergangsabgabe sehr unbedeutend war — mehr und mehr bis zum Erlaß des Branntweinsteuergeseßes vom Jahre 1880, welches dem norddeutshen Branntweinsteuergeseß nachgebildet ist und der baye-
Konsums auf den Kopf der Bevölkerung erstrecke. Er wünschte, daß sih diese Gleihmäßigkeit auch einmal auf das Bier anwenden ließe. Wenn man sehe,- wie hier in Beclin fast jedes zehnte Haus einen Bierausschank enthalte, so könne man “arer daß man hierorts den Vorsprung der süddeutschen Brüder bald ‘eingeholt habe und daß damit ein weiterer Hemm- stein für die Steuervereinigung mit Süddeutshland weg- geräumt sein werde. Das Verhältniß zwischen der Kon- tingentirung und der Exportbonifikation halte er für nicht rihtig. (An dieser Stelle der Rede, um 18/4 Uhr, trat der Reichskanzler Fürst von Bismarck in den Saal.) Der Export werde nach der Vorlage entschiedener auf die Produktion einwirken, als bisher. Die Bildung von Genossenschaften zur Gang gemeinschaftliher Läger werde n werden. Jm Allgemeinen stehe man vor einem unbekannten Lande, und erst die Erfahrung werde lehren, ob man den richtigen Weg betreten habe. Deshalb sei die Geltung der Bestimmungen auf einen kurzen Zeitraum entschieden zu empfehlen. Eine übermäßige Zuwendung von Vortheilen an die Branntwein- brenner sehe er in der Vorlage niht. Die Branntweinbrenner hätten hier im Hause nicht die Majorität, und auch die Majorität werde der Landwirthshast nur so weit Vortheil zuwenden, als es sich mit dem Konsum vertrage. Er möhte doch die Regierung sehen, welche auf die Dauer eine Verzichtleistung auf eine Finanz- quelle aufreht erhalte, auch wenn die Landwirthschaft der . Hülfe gar niht mehr bedürfe. Warte man also den Erfolg
rischen Brennerei in der Hauptsache die nämlichen Vortheile gewährt, wie die norddeutsche Se Ung bisher der norddeutschen Brennerei. Die Wirkungen waren sehr rasch sichtbar. Die Brennerei belebte sih wieder, und zwar derart, daß, während wir in den Jahren 1878/80 durchschnittlih alle Jahre 145 000 h]1 zu 50 % einführten, diese Ein- fuhr im Jahre 1885 nur noch 8000 h] betrug, während die Aus- fuhr ih ziemli gleih blieb, Die Preisbildung vollzog sih in einer die Konsumenten keineswegs bedrückenden Weise, Die anfänglich etwas höheren Preise wurden sehr bald, als sich die gewerbliche Spekulation der Sale bemächtigte, so herabgedrückt, daß viele unserer Brenner die Steuer niht mehr auf sich nehmen konnten, und daß wir vor der Frage standen, ob wir die Cristenz vieler Brennereien dur wenige vernihten lassen oder Gegenmaßregel treffen sollten. Eine solche wurde getroffen in einer Geseßesnovelle, welche die gewerblichen Breunereien dem Fabrikataufshlage unterwarf und für die kleinen landwirthshaftlihen Betriebe entsprechend abgestufte Säße einführte; d. h. mit anderen Worten: den gewerblihen Brennereien wurden die Vortheile der Maischraumsteuer enger und bei der Einsteuerung der kleinen Betriebe wurde auf ihre thatsähliche Ausbeute und dergleichen Rücksicht genommen. Da sich in Folge dessen die Preise so hoben, daß die Maishbrenner annähernd bestehen können, so wurde dadurch ein Zustand herbeigeführt, welcher als ein allgemein befriedigender bezeichnet wird; woraus sih von selbst erklären dürfte, wenn wir nur mit großer Be- sorgniß und äußerster Vorsicht an eine Neuerung herantreten. Wenn ih noch beifüge, daß die Produktionskosten in Süddeutschland in Folge der höheren Löhne und Gutswerthe, sowie in Folge der ge- ringeren Qualität der Kartoffeln sich um vielleicht fünf bis sieben Mark pro Hektoliter höher belaufen, so werden Sie die Befürchtung niht übertrieben finden, daß die süddeutshe Brennerei dur die Kon-
gesehen von ihren lebhaften Empfindungen für die Gesammtinterefsen | ] id . 1 : 8 l | seben, so werden Sie bemerken, wie sehr die verbündeten Regierungen
Zur Abwendung dieser Gefahr verlangen wir keine besondere aus- nahmsweise Begünstigung; wir sind zufrieden und können uns be- ruhigen, wenn das zu erlassende Geseß nur- die Bedürfnisse der Land- wirthschaft im Allgemeinen billig und gerecht berücksichtigt, und wenn es namentlich der Thatsache Rehnung trägt, daß die weniger günstig situirten Brenner unter keinen Umständen das Risiko einer höheren Steuer auf sich nehmen können, wenn nicht gleichzeitig die Möglich- keit der Ueberwälzung gesichert ist. i: Von diesen Grundgedanken ift der Ihnen vorliegende Entwurf beherrs{cht, und von diesen Grundgedanken aus ist die Steuerabstufung vorgeschlagen. Nichts ift irriger als die Annahmegpder die Behaup- tung, dur den Entwurf wüde ein Privilegium oder gar ein Monopol — der Ausdtuck ist ja wirksamer — für die vorhandenen Kartoffel- brenner geschaffen. Nach §. 2 des Entwurfs ift die Entstehung neuer Brennereien mit beliebiger Produktion vollkommen freigegeben, und es ist überdies bestimmt, daß die neu hinzutretenden landwirth\chaft- lihen Brennereien aud an derjenigen Produktionêmenge theilnehmen sollen, melche zum niedrigeren Steuersaße hergestellt werden darf. Weñn Sie sich dann die 88. 11, 37 und 38 des- Entwurfs an-
bestrebt waren, die kleineren und mittleren Brennereien zu {hüten und zu fördern, und wie auch den Brennereien nihtmehliger Stoffe eine Erleichterung zugedacht ist, lauter Dinge, die sicherlih nicht als Begünstigung der Großbrenner erscheinen oder erklärt werden können.
Indem der Entwurf ferner die gegenwärtigen Vorschriften über Steuerfreiheit ganz wesentlih ausdehnt und \elbstverständlich auch den zum Export bestimmten Branntwein vollkommen abgabenfrei läßt, giebt er der Produktion ein weiteres Feld der freien Thätigkeit.
Damit aber die Bäume ja nicht in den Himmel wachsen, ist außerdem in §. 1 Absatz 3 die periodishe Revision der maßgebenden Sâte vorgesehen.
Was die einzelnen Grundlagen betrifft, welche bei Berehnung der Produktionsmenge, die zum niedrigen Saß hergestellt werden darf, angenommen wurden, so gebe ih zu, daß diese Grundlagen verschiedenen Einwendungen begegnen können. Allein, ih bitte Sie, doch zu erwägen, daß uns auch nicht bezüglih einer einzigen dieser a ein unanfehtbares ziffernmäßiges Material zu Gebote steht Wenn z. B. behauptet wird, die Aus- beute von 8 9% sei zu gering angenommen worden, so möchte ih doch daran erinnern, daß die Ausbeute je nah der Art des Betriebes, der Einrichtung, der Qualität des Materials, der Jahrgänge u. \. w. sehr verschieden ist, und daß insbesondere z. B. die Preßhefenbrenner bekanntlih nur eine Ausbeute von kaum 5 %% erzielen. Ich wäre sehr glücklih, wenn ich für die bayerishe Brennerei eine Durch- lhnitisausbeate von 89% behaupten dürfte. Völlig unbekannt ist uns # ferner dasjenige Quantum, das für Beleuchtungs- bezw. Heizungs- und Heilzwecke absorbirt wird; und ebenso wenig ist uns das Quantum des muthmaßlihen Konsumrückgangs bekannt. Wenn der Konsum um 25 9% abnimmt, was dann? Dann ist die ganze Steuerdifferenz, welche der §. 1 vorschlägt, werthlos und nichtig.
Die Anschauung, daß der Konsumbranntwein unter allen Um- ständen um den höheren Saß theurer werden würde, theile ich in keiner Weise, Da die Produktionémengen der einzelnen Brennereien geseßlich niht beschränkt sind, so werden sih bei der Preisbildung eine Reihe von Faktoren geltend machen. Jch erinnere in dieser Bezichung nur daran, daß es in sehr vielen Fällen hon aus wirthschaftlihen Gründen wohl nicht angehen wird, sofort mit der Produktion aufzuhören, wenn die zum niedrigeren Steuersay der Brennerei zugetheilte Menge hergestellt ist._ I erinnere ferner an den Anreiz, der zur Herstellung steuerfreien Branntweins für gewerblihe Zwecke oder zum Export besteht. Es wird dahin kommen, daß eben die gesammten Produktionsunkosten einshließlih der Steuer für die Preisbildung maßgebend sind, und wenn ‘ein Brenner die Kosten seiner gesammten Produktion kalkulirt, so wird hierbei eher der niedrigere als der höhere Steuersaß eine Rolle spielen. Nehmen wir z. B. an, eine Brennerei habe 100 hl zu dem niedrigeren Steuersate herzustellen, und der Preis erhöht sih um 55 #4, so wird sie aus dem Gewinne von 5 #4 pro Hektoliter 500 46 zur Verfügung haben, um, wenn ich den äußersten Fall annehme, für 25 h1 die weitere Erhöhung des Steuersaßes von je 20 per Hektoliter auszu- gleihen. Es wird sih in Folge dessen in vielen Fällen eine Steigerun der Produktion, eine Vermehrung des Gngebots und demgemäß au eine Reduzirung des Preises ergeben. — Meine Herren, gerade diefe Verhältnisse sind es, welche den Eintritt Süddeutschlands in die norddeutshe Branntweinsteuergemeinschaft so sehr besorgnißerregend gestalten. Der süddeutshe Brenner erleidet im Vergleiche zu dem heutigen Preisstand bereits eine Einbuße, wenn die Preissteigerung künftig 60 M pro Hektoliter beträgt. Die Rechnung is eine sehr einfahe. Nah dem Eintritt Süddeutschlands in die deutsche Branntweinsteuergemeinshaft wird der Münchener Preis voll- ständig vom Berliner Preis beherrscht werden. Es war dies auch bis zum Jahre 1880 der Fall. Der Berliner ges steht heute ca. 40, der Münchener etwas über 52, Würde die Preissteigerung von 60 4 nach Einführung des Gefeßes eintreten, so würde der Preis pro Hektoliter in Berlin wie in München 100 6 betragen, der süddeutshe Brenner hätte aber 52 M plus 50 niedrigere Steuersäße, d. h. 102 4 anzulegen. Es ist also im Ver-
leih zum gegenwärtigen Preisstande, der fich a auch ändern kann, fon ei einer Preissteigerung von 60 4 der Eintritt für den süd- deutschen Brenner nit bedenkenfrei. Tritt überhaupt keine Preis- steigerung über den Steuersaß von 50 ein, so würde sich der Nachtheil des süddeutschen Brenners auf 12 A pro Hektoliter
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kurrenz der norddeutschen vollkommen erdrückt werden würde, wenn
der ersten drei Jahre ab. Man finde in der dreijährigen
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gegenüber dem bisherigen Stande berechnen, und es würde in
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