1887 / 136 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Jun 1887 18:00:01 GMT) scan diff

erkenne der Dae Rickert doch selbst das Bedürfniß der Vermehrung der Reichseinnahmen aus durch eine Branntweinsteuer an, und da frage er thn, ob denn ein Gesey ohne eine solche Dan zwischen den niedrigeren und höheren Steuersäßen in diesem Reichstag und in den nächsten absehbaren Zeiten möglih sei! Wisse man nicht, daß ohne eine solche Kontingentirung ein Anshluß der süd- deutschen Staaten nicht erreihbar sei? Er per önlich und er glaube, die Erfahrung werde ihm Recht geben meine, daß man sehr wohl für die ersten drei Jahre es mit 15 H

ätte machen können. Jmmerhin stehe man hier vor einem ehr dunklen Punkte und man werde den süddeutshen Staaten die Vorsicht niht verargen. Lehne man dieses Jahr dieses Gese ab, so bekomme man es das nächste Jahr wieder. Man M denselben Reichstag und dieselbe Situation. Das

efizit des Reichs werde größer, die Matrikularumlagen würden wachsen, die Unzufriedenheit auch. Hätte man bei der Verfassung des Norddeutshen Bundes auch gewartet, so hätte man überhaupt niht das Deutsche Reich, sondern Militärkonventionen bekommen. Daß die Revisionsklausel nihts werth sei, könne er dem Abg. Rickert nicht zugeben. Regierungen und Parlament hätten anerkannt , baß fie außer Stande seien, die volle Wirkung dieses Geseßes auf die wirthschaftlihen und finanziellen Verhältnisse zu beurtheilen. Nah 3 Jahren komme die ganze Frage auf Grund der Er- fahrungen, die man gemacht habe, zur erneuten Diskussion, wenigstens die Höhe der Steuer und die Differenz. Daß die Regierungen nie in eine Ermäßigung der Differenz willigen würden, glaube er nicht, sie hätten vom finanziellen Stand- punkt, wenn wirthschaftlihe Jnteressen nicht entgegen- ständen, an der Höhe der Differenz niht entfernt ein Interesse. Was die Frage des Verhältnisses der gewerblichen Brennereien zur Landwirthschaft betreffe, so könne er sagen, daß man mit dem Schuß der kleineren landwirthschaft: lihen Brennereien kein gegenwärtiges Jnteresse verleßge. Er sei überzeugt, daß die Mehrheit des jeßigen Reichstages, wenn es ihr gelinge, in einer Session das Deutsche Reih mili- tärish zu befestigen und finanziell zu konsolidiren, den Druck der Matrikularumlagen zu vermindern, mäßige Ueberweisun- gen an die Einzelstaaten zu machen; wenn die vorhandenen Ueberschüsse vor Allem zur Entlastung der weniger be- mittelten Klassen gebraucht würden, wenn dadurch im Volke das Gefühl entstehe, daß gegenüber den vielleiht drohenden Stürmen das Deutsche Reich in seinem Jnnern sturm- und wetterfest gemacht sei dann sei dies auch ein Schild in der Stimmung des Volkes für die Mehrheit dieses Parlaments, an welchem alle Angriffe zerschellen würden.

Der Abg. Kräder erklärte, seine Partei werde gegen das Gesey und für diejenigen Anträge stimmen, welche auf eine Erleichterung der in dem Geseße enthaltenen Belastungen des arbeitenden Volkes abzielten. Man habe behauptet, Tabak- und Branntwein-Monopol seien das Patrimonium der Ent- erbten. Kämen die Vortheile dieses Geseßes etwa den Ar- beitern zu gute? Die Enterbten sollten Großgrundbesitzer und Großbrenner sein, darunter eine ganze Anzahl von Herzögen, Fürsten, Grafen und Freiherren. Getroffen werde durch die Vorlage nur der *arme Mann, der den Branntwein konsumiren me, weil er niht den Verdienst habe, bessere Getränke zu konsumiren. Der Abg. von Mirbach meine, die Unterstüßung der Brenner sei nur ein {hüchterner Versuch, um den Herren den Uebergang zu erleichtern. Fordere man eine Verbesserung im eee der Arbeiter, so nennten die Herren das Begehrlichkeit; wollten sie dagegen ihren R eine Erleichterung verschaffen, dann jei es keine

egehrlihkeit. Er (Redner) erhebe Namens seiner Partei Protest gegen diese Vorlage. an thue ein großes Unrecht gegen die arbeitenden Klassen, wenn man diesen Geseßentwurf annehme. |

Der Abg. Freiherr von Huene meinte : Der Abg. Richter habe durch das geflügelte Wort von dem Triumph der agrarischen Begehrlichkeit etwas behauptet, was jedes positiven Grundes entbehre. Er (Redner) fordere ihn auf, aus sämmtlihen An- trägen der Kommission einen einzigen nachzuweisen, in wel- cem agrarishe Jnteressen gegenüber anderen betont seien. Jn Bezug auf die Bedürfnißfrage sei das Centrum getheilter Mei- nung. Der Abg. S O glaube, daß die 89 Millionen, die gus seinem Antrage hervorgehen würden, genügen würden, Um die Bedürfnisse vollauf zu decken. Er (Redner) sei dieser Ansiht niht. Abgesehen von der Erhöhung der Be- amtenbesoldung möchte er auf die Uebernahme der Relikten- beiträge auf das Reih hinweisen, welhe vom ganzen Hause empfohlen worden sei. Er könne sich hierbei auf das beziehen, was der Abg, Miquel gesagt habe. Er gebe zu, daß die Wirkung des Antrages Spahn, welcher die Belastung des Liters Trinkbranntweins um 5 Z ermäßigen wolle, immerhin für den kleinen Konsumenten noch besser sein würde, als die Annahme des Kaffeezollantrages der Deutschfreisinnigen, weil der Antrag Spahn doch wenigstens in irgend einer Weise beim Schnaps zum Ausdruck kommen würde, während die Ermäßigung des Kaffeezolls s{hwerlich den kleinen Konsu- menten zu gute kommen würde. Die landwirthschaftlichen Brennereien könnten mit dem Antrage wohl zufrieden sein. Ziehe er aber die Bedürfnisse des Reichs in Frage, so müsse er doch der Regierungs-Vorlage den Vorzug geben.

. Steckbriefe und Untersuhungs-Sahen.

. Lwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. ; Berloeter Verpachtungen, Verdingungeu 2c.

. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch{.

wee ergriff der Staats-Minister Dr. von Scholz ort:

Meine Herren! Jch würde Namens der verbündeten Regierungen keine dringende Veranlassung finden, in die Debatte, wie sie zu §. 1 sih gestaltet hat und die doch sehr den Charakter einer General- debatte angenommen hat, nochmals einzutreten, weil das, was ih in solcher Beziehung anzuführen gehabt habe zur Vertheidigung der Vorlage, ausreihend von dieser Stelle aus früher \chon gesagt worden ist. Ich beschränke mich des- halb auf einige wenige Étrflärungen, zunächst die Erklärung, daß den verbündeten Regierungen der §. 1 der Vorlage, wie er in der Kom- mission gestaltet worden ist, zu irgend welchen erheblihen Bedenken keinen Anlaß geben kann. Es handelt \ich da blos um eine Ergän- zung der Befreiungen, welche ganz im Sinne der verbündeten Regie- rungen beschlossen worden sind. :

Was die heute erst gestellten Anträge betrifft, so freut es mich namentlich, mih dem vollständig anschließen zu können, was der Hr. Abg. Freiherr von Huene eben gegen den Antrag auf Nr. 194 sub III ausgeführt hat. Der Hr. Abg. Spahn hat unsere Berechnungen hier von Neuem in Zweifel gezogen und namentlich angenommen, daß der Brannt- weinkonsum, wie er in den Ertragsberechnungen der Regierungsvorlage vorgeführt sei, do erheblich zu niedrig bercchnet sei. Er hat gefragt, woher kommt der 8°%/ige Durchschnitt, den die Regierung angenommen hat, bei dem Branntwein? Ich möchte den Herrn Abgeordneten daran erinnèrn, was-\chon heute einer der Herren in Erinnerung gebracht bat, daß für Preußen die 8 9%%% durchschnittlichen Bezuges auf einer fehr eingehenden Enquête der landwirth\chaftlihen Verwaltung beruhen, und daß der bayerische Herr Finanz-Minister bei der ersten Berathung hier im Hause ausdrücklich fagte: Ih würde mih glüdcklih schäßen, wenn ih eine durchshnittliche Auéëbeute von 8% in Bayern zu- gestehen könnte.

Meine Herren! Es soll auch von mir gewiß nit bestritten werden und ist allgemein anerkannt, daß wir Brennereien haben, ie denen zu 9 bis 11% gezogen wird. Aber das ist immer die groß Frage: wie stellt sich die Durchschnittsberechnung, und die müssen wir bei der Ertragsberechnung zu Grunde legen. Der Herr Abgeord- nete wolle mir deshalb nicht übel nehmen, wenn ih glaube, daß ih, namentlich bei der Verantwortlichkeit, die mit der Aufstellung der Ertragsberechnungen für ein neues Geseß verbunden is, wo man si nit unbestimmten Hoffnungen und Erwartungen hingeben kann, son- dern mit vertretbaren, also immer vollständig sichern Ziffern rechnen uh daß i die Ertragsberechnung aufrecht erhalten kann, wie wir sie na bestem Wissen und ohne Tendenz irgend einer Herabseßung gegen die Wirklichkeit aufgestellt haben.

Welche Erfahrungen in Württemberg von dem Herrn Abgeord- neten in Bezug genommen sind, und dahin deuten jollen, daß die Wirkung des Gesetzes nicht auf die Etats der einzelnen Bundesstaaten si erstrecken werde, ele nicht genau. Ich möchte glauben, daß dabei do vielleicht ein Mißverständniß ist, indem es sich wohl in diesem Falle nur darum gehandelt haben wird, vorzeitige Berechnungen einstweilen noch zurückzuweisen. Aber sonst glaube ich, daß man in Württemberg ebenso, wie wir in Preußen, darauf rechnet, daß wir mit Hülfe dieses Geseßes in eine bessere finanzielle Lage des Landes- baushalts kommen. Also ich rechne für Preußen mit Sicherheit darauf, daß, wenn dieses Geseß angenommen werden wird, wir in dem preußischen Staatshauskalts - Etat mit keinem Defizit mehr erscheinen, und diese Wirkung wird sih ja auch verbältnißmäßig in den anderen Bundesstaaten zeigen.

Ich glaube also, daß der Schluß des Herrn Abgeordneten: wir nehmen an, daß die ganze Summe des Ertrages blos für die Reichs- bedürfnisse auêgegeben werden solle niht gerechtfertigt ist. Jch möchte in Bezug auf die Bedürfnißfrage zugleih noch im Rückblick auf das, was Hr. Rickert gesagt hat, überhaupt bitten, sh die-Sache

das

‘doh nicht so vorzustellen, als handele es sich um die Votirung von

Einnahmen, für _keine : Verwendung fest- stände, bezüglich deren es sehr zweifelhaft sei, in welher Richtung Sie diese Verwendungen zu beschließen haben würden. Ich habe mir erlaubt, gegenüber einer anderen Be- hauptung des Hrn. Abg. Richter bei der ersten Lesung auszuführen, daß noch 42 Millionen ungefähr an Ausgaben ganz zweifellos beim Reich mehr erwachsen müßten. Ih habe niht angenommen, nicht gewünscht, daß es angenommen werde, daß damit hätte ein erschöpfendes Bild der künftigen Reichsfinanzentwickelung gegeben werden sollen. Erschöpfend war das gar nicht; es war nur das, was ih als ganz siher herausgreifen konnte, um Ihnen zu zeigen: so viel unwiderleg- liche S bestehen \chon, bei denen eine folche Annahme des ehrbedarfs ohne Weiteres zu rechtfertigen ist; daß das aber feine erschöpfende Darstellung der Mehrbedürfnisse, die beim Reich eintreten werden, sein sollte, habe ih selbst damals gesagt. Daß auf der anderen Seite bei uns in Preußen das Defizit in dieser Höhe formell besteht, daß die Mittel, welche an uns ge- langen, alfo gar niht erst dar befondere Beschlüsse irzend einem speziellen Zwette gewidmet werden sollen, sondern einfah die Be- deutung haben werden, in der Einnahme des Staats zu erscheinen, die wir um der Nothwendigkeit der Ausgaben willen fordern müssen, das versteht si von selbs. Jch glaube, daß nur in sehr kühnen Vor- ausseßzungen überhaupt angenommen werden kann, daß etwa noch mehr einkommen werde, worüber erst zu disfutiren sein würde. Sollte das aber der Fall sein, dann ist nit blos zweifellos, daß sowohl die Reichsvertretung als in den einzelnen Ländern die Landesvertretungen über die Verwendung mit- zusprechen haben, sondern gegenüber den früheren Anträgen der ver- bündeten Regierungen ist in der diesmaligen Vorlage eine solche Selbstbes{chränkung von vornherein geübt worden, daß zu Bedenken wirklich kein Raum mehr bleibt; eine Selbstbes{chränkung, die auf das zurückgegangen ist, was im vorigen Jahre, wo wir noch keine derartige Entwickelung unseres Militär-Etats hatten, wie jeßt, in der Kommission für das Branntweinsteuergeseß Seitens einer Qa Partei dieses Hauses \{chon offerirt worden is in

nerkennung des damaligen Bedürfnisses. Soweit haben die verbün- deten Regierungen si selbst beshränkt in dieser Vorlage, und das ist au das Geheimniß, über das Hr. Rickert Aufklärung wünschte: woher die große Differenz in der Behandlung der Bedürfnißfrage in diesem und îm vorigen Jahre komme? Er sagte: im vorigen Jahre haben

welche noch S no

wir uns so lange in der Kommission darüber unterhalten: wie haben

Oeffentlicher Anzeiger. |

die einzelnen Redner si da vortrefflich gemaht, wie \{ön die Sache an dem Punkte festgehalten! wo ift diesmal in mission etwas über die Bedürfnißfrage zu hören gewese» Ia, Hr. Rickert, diese Aenderung is eben selbstveriti, ; daraus bervorgenan en, daß {hon die Vorlage bej Ml nit mehr die Absicht gehabt hat, das Bedürfniß zu erschöpf A dern ih auf den allerdringendsten Theil derselben zu beschränf jo so handgreiflih ist, daß darüber die große Mehrheit dieses d e wie der Kommission eine weitere Aufklärung niht mehr nöthi aus Das hat die Deines fo gekürzt, und die verbündeten A rungen haben von vornherein auch in folher Hoffnung auf tes gehende Wünsche für jeßt verzichtet. fle

Ich hoffe also deshalb, meine Herren, daß Sie nicht nah Antrage der Herren Dr. Lieber-Spahn gegen die Vors läge J Kommission den Steuersaß herabseßen werden; ih hoffe i ing daß Sie nicht mit Hrn. Abg. Rickert und Genossen den Kaffee, anrühren werden. Ih enthalte mich, dazu überhaupt weitere # führungen zu machen; ih glaube, daß die Verfasser dieses Ant, dabei eine ganz besondere Absicht gehabt haben mögen, zy parl amentarischen Auseinandersezung mit früheren Parteigenof M gelangen. Eine praktishe Bedeutung möchte ih dem Antrag in haupt nit beimessen. : /

Die Nr. 2 aber des Riert’s{chen Antrages, welche darauf hing geht, für die künftige Revision schon jeßt eine Bestimmung zu tref was werden soll, wenn bei dieser Revision ein allseitiges Einverständnit nicht erzielt werden sollte die bitte ich recht dringend, abzulebne Der Herr Abgeordnete hat versucht, es in dem allerübelsten Lt erscheinen zu lassen, wenn ohne jede Garantie des Erfolgs eine solche Revision zur geseßlihen Aufgabe gemaßt werde: welche ungeheure Agitation dann jedesmal unternommen werden wjy um in der einen oder anderen Weise die Beschlußfassung zu beeinfluser bis Niemand mehr wissen werde, woran er fei, und wie es nur Y regung geben würde, der entgegen zu treten sein Antrag beabsidtiz Ich glaube, wenn diese Schilderung richtig is, dann trifft sie N gerade so zu, wenn Sie den Antrag des Hrn. Abg. Riert und feine Freunde annehmen würden. Denn die Bestimmung, daß es bei d gedahten Fall auf den niedrigeren Abgabesaß hinauskommen i ist ja auch nur als eine eventuelle gedaht; für die ganze Aitu tion, für die Aufregung, für die Erkämpfung anderer Bestimmung bleibt genau derselbe Raum übrig, wie wenn eine solche event, % stimmung nicht getroffen wird. :

Aber der Herr Abgeordnete hat - ja auch hon angedeutet, wz

die eigentlihe Absicht ist. Es soll, wie er sich ausgedrüdckt hat, d Regierung gezwungen werden, den Wünschen einer vielleiht fdr heterogenen, zufälligen Majorität ohne Weiteres nachzugeben; ez das stärkste Mißtrauensvotum, was gegen die verbündeten Regierung ausgesprochen werden soll. Sie sollen niht in der Lage sein, mi dem Reichstage nah den dann bestehenden Bedürfnissen, das, was noth wendig ist, ebenso gut wie jeßt zu vereinbaren, sondern sie sollen duch die Drohung der Ablehnung gezwungen werden zu Allem, wi bei der Revision von anderer Seite gewünscht wird. Jh glaube, & ist das Richtige, daß an diese Revisionen mit voller Freiheit herzu getreten werde, und es ist daher lediglich bei dem Wortlaut, den §.! Ihnen vorschlägt, zu laffen. ___ Im Uebrigen möhte ich nur noch vorübergehend erwähnen gege über den pathetishen Ausführungen des Hrn. Abg. Riert, daß diese Geseß etwas Unerhörtes enthalte, indem es den Schuß der Und wirthschaft, wie ih zugestanden hätte bei der ersten Lesung Gesegzes, sih zur Aufgabe maht und nicht ledigli ti Füllung der Kassen des Reihs, daß der Hr. Rickert dabei selbst die nähstliegenden und am meisten widerlegenda Beispiele übersehen hat. Meine Herren, jeder Schutzoll enthält j dasselbe, was in der Tendenz dieses Gesetzes liegt, insofern es dr Landwirthschaft zu Hülfe zu kommen beabsichtigt. Wenn Hr, Az Rickert ich weiß nicht, ob das in seinem politishen Kateciömi steht jeden Schußzoll für etwas Unerhörtes und Fluchwürdiges e achtet, dann brauht er auch für dieses Geseg nit geringeren Absha zu hegen, aber er wird zugeben müfsen, daß wir uns thatsächlih hen vieler analoger geseßliher Bestimmungen erfreuen.

Der Abg. Simonis bat, im Jnteresse zahlreicher kleint Brenner dem Antrage zuzustimmen. Das Haus könne dit thun, ohne irgendwie dem Zwecke des Gesetzes zu schaden, denn der finanzielle Effekt des Geseßes werde dadur nur u: bedeutend berührt. Verwerfe man aber den Antrag, so würde seine Parteigenossen gegen das Geseß votiren müssen.

Die Diskussion wurde geschlossen. : _ Der Abg. Grad zog Namens seiner elsässischen Freund ihren Antrag vorläufig zurück. Seine Partei werde zunä gegen den 8. 1 stimmen.

Es folgte eine Reihe persönliher Bemerkungen. __Der Antrag Spahn wurde gegen die Stimmen größeren Theils des Centrums, der Polen, Freisinnigen Elsässer und Sozialdemokraten abgelehnt, ebenso die Anträg Rickert gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozial demokraten. Für den Antrag auf Aufbedunta des Kaffeezols stimmte auch der Centrumsabgeordnete Stößel. 2 Der §. 1 wurde darauf in der unveränderten Kommission fassung in namentlicher Abstimmung mit 212 gegen 78 Stimme angenommen. : Für denselben stimmten geschlossen die Deuts konservativen, die Reichspartei und die Nationalliberale, leßtere mit Ausnahme der Abgg. Büsing und Geibel; fernt die ae, denfelbeh f imi egen denselben stimmten geschlossen die Freisinnigtk und die Sozialdemokraten ; n N Walen und di fraftionslosen Abgg. Dr. Deahna, Hildebrand , Retemeyt, sowie der Antisemit Dr. Böckel. N Das Centrum stimmte gespalten, etwa zur Hälfte füt älfte gegen 8. 1. m 43/4 Uhr wurde die weitere Berathung auf Dienstaß 10 Uhr, vertagt.

ß et

zur

Berufs-Genossenschaften. ohen-Ausweise der deutshen Zettelbanken. Verschiedene Bekanntmachungen.

eater-Anzeigen. : 10, Familien-Narichten. |In der Börsen-Beilage.

1) “Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[14138] Steckbrief.

Gegen die unverehelihte Karoline Frohböse, ge- boren am 13. Mai 1865 zu Gut Behrensbrook, Dorf Neudorf, welche Le oms hâlt , foll eine dur Strafbefehl des Königlichen Amtsgerichts hier vom 23. April 1887 erkannte Haftstrafe von drei Wochen vollstreckt werden. Es wird ersucht, die- selbe zu verhaften und in das nächste Gerichts- gefängniß abzuliefern und hiervon Nachriht zu C. 61/87 zu geben.

Hannover, den 31. Mai 1887.

Königliches Amtsgericht. VIb. Schmidt.

84 G. 282

genommen.

[13514]

[14242]

Btecrpries-ESrlevignng, Der unter dem 13. Dezember 1881 gegen den Kaufmann Theodor Piker, geboren am 23. M rz 1852

in Pa wegen Betruges in den Akten I. Il e 680, 80 erlassene Steckbrief wird zurück-

Berlin, den 6. Juni 1887. Der Erste Staatsanwalt am Königlichen Landgericht I.

Der frühere Restaurateur, spätere Arbeitsmann Gustav August Döhn (auch 21. November 1840 in Havelberg geboren, ist durch vollstreckbares Erkenntni s N ge

ahls un ntershlagung zu einer viermonatigen Gefängnißstrafe verurtheilt worden.

Es wird um Vollstreckung dieser Strafe und Be- nachrichtigung hiervon ersucht.

Waldenburg i. Schl., den 3. Juni 1887. öl.

Der Staatsanwalt.

S Stiäfi

n der Strafsache gegen 1) Koch A ; geboren am 31. März 1863, 2) Bâcker Iohann Karl

am 15. Dezember 1864,

ren am 23, Juni 1865, Prehm genannt), am ren am 1. März 1866,

6) Valentin am 2. Mai 1866,

des Königlihen Kreis- . Juni 1869 wegen Dieb-

am 28. April 1866

buchs das im

Peter E Jafinsky von Hanau, einrich Wöruer von Hanau, geboren am 24. Mai 1864, 3) Johannes Weingärtner von Hanau, geboren 4) Georg Ludwig Färber von Windecken, gebo- 5) Johann Karl Gräbe von Langenselbold, gebo- efler von Mittelbuhen, geboren 7) Heinrih Wilhelm Joft von Windeken, geboren wegen Verleßung ‘der Wehrpflicht ist durch Beschluß Königlichen Landgerichts, Strafkammer h 19 ai d. Is. auf Grund des §. 480 bezw. 326

der S Eng und §. 140 des Strafgesetz- eutschen Reiche befindlihe Vermögen

der Angeklagten zur Deckung der dieselben mögli weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kositt des Verfahrens mit Beschlag belegt worden? hiermit in Gemäßheit des §. 326 Abs. 1 der Std prozeßordnung veröffentliht wird. Hanau, den 6. Juni 1887. Der Erste Staatsanwalt : D At Mi; [11549] i 1) Johann Friedrih Markwardt , geb. 2 3. September 1853 zu Hohenwalde, oie Pyriy, zuleßt in Bernstein wohnhaft ge 2) Karl Julius Böttcher L., geb. am 9. Æ 1857 zu Reeß, Kreis Arnswalde, zuleß! Hohengrape wohnhaft gewesen, werden beschuldigt : bri als Wehrmänner der Landwehr ohne Erlau! - ausgewandert zu sein, cue Í Bes R gegen §. 360 Nr. 3 des Strafge|® us. ja

ier, vom

¡eselben werden auf Anordnung des Königlichen gerichts bierselbft a 18. Oktober 1887, l der das Königliche Shöffengericht ndlung geladen. ; r Hauptver u Ag Ausbleiben werden dieselben De rund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Küstrin S estellten Erflärungen verurtheilt werden. nb clinchen, den 2%. Mai 1887. (Unterschrift), i Gerihtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

- Beschluß. E

u Einsicht des Antrags des Königlichen Ge- :úts der 2. Garde-Infanterie-Division zu Berlin cid “13 Mai 1887, des Vernehmungsprotokolls des erlichen Amtégerichts zu St. Avold vom 21. Mai 1887 des Berichts des Amtsanwalts zu St. Avold m 26. Mai 1887 und des Antrags der Kaiserlichen Siaatsanwaltfchaft hier vom 27. Mai 1887 ; T Rach Einsicht des Gefeßes vom 6. Dezember 1873, deé §8. 246 der Militär-Prozeß-Ordnung vom 3. April 1345 und des §. 1 des Geseßes vom 11, März 1850;

Nach gehaltener Berathung ; z

Fn Erwägung, daß dem Antrage nihts entgegen-

fe Aus diesen Gründen verordnet die Strafkammer des Kaiserlichen Land- ceri6ts den Arrestshla auf das Vermögen des bnenflühtigen Garde-Shüßen Georg Henrion tes Garde-Schüten-Bataillons zu Berlin, zuleßt in St. Avold wohnhaft, bis zur Höhe von Dreitausend a Hinterlegung von Dreitausend Mark wird die Vollziehung des Arrestes gehemmt und der x. Henrion zum Antrag auf Aufhebung des voll- ¡ogenen Arrestes berechtigt. Saargemünd. den 28. Mai 1887, Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez, von Baerenfels, Weber, von Meßten. Für richtige Abschrift : Saargemünd, 1. Juni 1887. Der Landgerichts-Sekretär. (L. S,)

Facoby. I

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

14283] : In San des Landwirths Hermann Schrader hier, Klägers, wider den Partikulier Johann Heinrich August Cassel hieselbst, Beklagten, wegen Forderung, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlag- nahme der dem Beklagten gehörigen 56 a 29 qm vom Plane Nr.180 der Mascheroder-Karte vor dem Stein- {bore zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Be- {luß vom 8. d. M. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am nämlichen Tage er- folgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Montag, den 26. September 1887, Morgens 10 Uhr, | vor unterzeihnetem Herzoglichen Amtsgerichte an- gesezt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo- thekenbriefe zu überreichen haden. Braunschweig, den 9. Juni 1887. 5 Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen. E. Kulemann.

zu Berlinchen

[14260] Aufgebot. E

Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Gerdauen Vol, I. Nr. 317 über 929 #4 9 S, ausgefertigt für die Wilhelmine Schulz aus Georgenfelde (jeßt ver- ehelihte Schifferfrau Wedhorn in Liebemühl) ist bei einem Anfangs Oktober 1886 zu Lindenau, dem früheren Wohnort der Eigenthümerin des Spar- tassenbuchs, stattgefundenen Brande angebli ver- brannt und soll auf den Antrag der vorbenannten Eigenthümerin Wedhorn, geb. Schulz, zum Zwedke der nèuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buchs aufgef or- dert, spätestens im Aufgebotstermine den 13. Januar 1888, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Sigungs\aal, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Gerdauen, den 9. Juni 1887.

Königliches Amtsgericht. Sanio.

[13591] Aufgebot. x Das Aufgebot der folgenden Bescheinigungsbücher der Kreissparkasse zu Bielefeld: : : à, Nr. 14275, ausgefertigt für die Weberin Wil- helmine Böckhaus Nr. 24 Nieder-Jöllenbeck, lautend (einschließlich der Zinsen für das Jahr 1886) über 835,99 #, welches angebli durch die Antragstellerin verbrannt ift; S b, Nr. 37568, ausgefertigt für die Fabrifkfarbeiterin Auguste Blome Nr. 121 Cant. IV. lautend (ein]chließlich der Zinsen für das Jahr 1886) über 311,93 M; H zt zu a, Seitens der Weberin Wilhelmine. Böck- haus Nr. 24 Nieder-Jöllenbeck, zu b. Seitens der Fabrikarbeiterin Auguste Blome Nr. 112 Cant. 1V, Bielefeld beantragt. Die Inhaber der Pesceinigungsbücher werden aufgefordert, spätestens n dem auf den 31, Dezember 1887, Vormittags 114 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 12, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu- melden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Bücher erfolgen wird. Vielefeld, den 31. Mai 1887. - Königliches Amtsgericht. Abtheilung TV B. onjé.

M A 1457] Bekanntmathung. ;

Hinsihtlih folgender Antheilscheine der Herzogli ¡gaunsweigischen Prämien-Anleihe vom 1. März

, als:

1) Serie 2006 Nr. 41, 2) Serie 2025 Nr. 24, 3) Serie 2270 Nr. 42, 4) Serie 8570 Nr. 22, 9) Serie 8849 Nr. 46,

fowie 6) wegen des vom hiesigen Herzoglichen Haupt- Steueramte dem Kaufmann Carl Oden hieselbst als Niederlageshein ertheilten Duplikats des Auszuges

Offenbach a. M

5. Februar 1884, inhalts dessen 10 Colli roher Kaffee, gez. T. K. B. 210 bis 219, zum Gesammtbrutto- Vormittags 9 Uhr, gewiGle von- 579 kg, zur Aufnahme in die Nieder-

age auf hiesigem oen angemeldet sind, ift hier

das Aufgebotsverfahren, und zwar :

ad 1) vom Bankier Hermann Reichenbach in

Darmstadt,

ad 2) vom Bürstenfabrikant Nicolas Hammel zu

Zahlmeister Hermann Pohlack zu Mey, : Heilbronner zu

vom

ad 3 E Bankier I. A.

ad 4

Stuttgart,

ad 5) vom Kaufmann John Friedburg zu Ham-

burg, und

ad 6) vom Kaufmann Carl Oden hieselbst

beantragt.

Aufgebotstermin wird auf Sonnabend, den 25. Februar 1888, Morgens 11 Uhr, : vor hiesigem Herzoglihen Amtsgerichte, - Zimmer Nr. 27, bestimmt, und werden Alle, welche an den obenerwähnten Urkunden Ansprüche zu haben ver- meinen, aufgefordert, ihre Rechte spätestens in diesem Aufgebotstermine anzumelden und die betr. Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- selben erfolgen wird. i Braunschweig, den 3. Juni 1887, Herzogliches Amtsgericht. IX. gez. H. Wegmann. . Beglaubigt: C. Ehlers, Gerichtsschreiber. [8745] Aufgebot. : Die Wittwe des zu Altona verstorbenen Cigarren- fabrikanten Johann Wilhelm Francke, Sophie Doro- thea Margarethe Francke, geborene Bumann, hat das Aufgebot der angeblich in Verlust gerathenen unter Nr. 33203 am 1. Februar 1877 von der Frank- furter Versicherungsgesellshaft „Providentia“ in e a. M. ausgestellten Polize, wonach “die esellschaft dem Herrn Johann Wilhelm Frandcke, Cigarrenfabrikanten in Altona, geboren am 30. No- vember 1843, die Summe von Dreitausend Mark, zahlbar nach dem Tode des Herrn Johann Wilhelm rancke an den Inhaber der Polize, versichert hat, lies s Der Inhaber der Urkunde wird auf- gefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 15. November 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Gr. Kornmarkt 12, Zimmer 17, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. : Frankfurt a. M., den 2. Mai 1887. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[8746] Aufgebot. Der Bürgermeister Wilhelm Diez zu Rückingen hat das Aufgebot der angeblih in Verlust gerathenen Police Nr. 18 060 der „Providentia“ Fraxkfurter Versicherungsgesellshaft, ausgefertigt am 21. De- zember 1866 auf den Namen des Bürgermeisters Wilhelm Diey zu Rückingen und lautend über Fl. 500 (fünfhundert Gulden) S. Wg., zahlbar am 51. Dezember 1886 an des Obengenannten Sohn Christian Carl Diey beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 15. November 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Gr. Kornmarkt 12, immer 17, anberaumten Aufgebotstermine . seine Rechte anzumelten und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. : Frankfurt a./M., den 30. April 1887. Königliches Amtsgeriht. IV.

[13587] L Nachdem der Gerichtsvollzieher Montag zu Leer in Folge Pensionirung am 1. d. M. aus dem Dienste geschieden ist und die Rückgabe der von ihm bestell- ten Amtskaution in Frage steht, so werden Alle, welche Ansprüche aus dem Dienstverhältnisse des ge- nannten Beamten geltend machen wollen, aufgefor- dert, dieserhalb Meldung spätestens bis zum 6. August d. J., Vormittags 10 Uhr, entweder \chriftlich oder zu Protokoll der Gerichts» \creiberei hier zu mahen und zwar bei Strafe des Ausschlusses. : . Leer, den 7. Juni 1887. Königliches Amtsgericht. v. Northeim.

K. Amtsgericht Ulm. Ausgebot. Die Firma Moritz Ribbert in Hohenlimburg hat das Aufgebot eines Wechsels über

„899 M 93, ausgestellt von C. Hilb u. Cie. in Ulmam 31. August 1886, fällig am 30. No-

[14265]

von der Bankkommandite Thalmessinger u. Cie. in Ulm, an die Ordre der Firma Moriß Ribbert in Hohenlimburg lautend“

worden

den L d dieses Wechsels die Auf-

orderung, spätestens in dem auf

i Mittwoch, den 28. Dezember 1887, Vormittags 9 Uhr,

Urkunde erfolgen würde. Den 8. Juni 1887. Gerichts\creiber : Reuß.

Aufgebot.

[14256]

Inhabern nachstehender Hypotheken :

I. au H. Nr. 47 in Treffelstein: H. B. Bd. I 25 Fl. Kaufschillingsrest

Eheleute,

20

dann im Hause

Eheweibes des Besitzers H. Nr. 75 in Treffelstein :

vember 1886, gezogen auf die und acceptirt

beantragt und is mit diesem Antrag zugelassen Zufolge Gerichtsbeschlusses vom 4. d. M. ergeht an

vor dem K. Amtsgericht hier anberaumten Aufgebots- termin seine Rehte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung diejer

Da die Nalhforshungen nach den rechtmäßigen

f dem Anwesen des Häuslers Josef So E D:

der Wolfgang Ritt'schen

30 Fl. für Ausfertigung der Katharina Ritt, ür diese und Nikolaus Ritt der Aufenthalt

90 Fl "Sllaten der Walburga Schneider, zweiten

II. auf dem Anwesen des Gütlers Michael Wurm d. I. p. 184

eine Kuh nah Kaufbrief vom 9. März 1817, 1800 Fl. Kapitalsanshlag des Austrages mit Wohnungsrecht der Eheleute Erasmus und Mar- garetha Reitinger; 661 Fl. unverzinsliher in jähr- lihen Fristen zu 2% Fl. abzutragender Kaufsillings- rest an Erasmus und Margaretha Reitinger, III. auf dem Anwesen des Häuslers Michael Raab H. Nr. 19 in Pilmersried: H. B. Bd. I. p. 105 224 Fl. Kaufschillingsrest in Anfristen als u. A. 50 Fl, des Leonhard Bücherl dortselbst, 25 Fl. an Balthasar Rögers Relikten und 78 Fl. an Georg März, Dienstknecht in Roeß; 154 Fl. 273 Kr. in Nawfristen als 38 Fl. an obengenannten Georg März, 16 Fl. an Georg Bücherl, 10 Fl. an Andreas Babl, 80 Fl. an Leonhard Bücherl und 2 Fl. 27} Kr. an Katharina Raab, i: IV. auf dem Anwesen des Peter Wut, Hafner, Hof H. Nr. 13 in Schönthal: H. B. Bd. I. p. 23 300 Fl. Kaufscillingsres an die Geschwister des Michael Eibl : Elisabeth, Katharina und Ferdinand; 600 Fl. Heirathgut des Eheweibes Anna Maria Eibl; 300 Fl. Rückfall an des Eheweibes Anna, Maria Eibl, gebornen Fischer, nächste Verwandte, fruchtlos geblieben und vom Tage der legten auf diese Hypotheken ih beziehenden Handlungen an gerechnet, mehr als dreißig Jahre verstrihen sind, werden gemäß §. 82 des Hypothekengeseßes und Art. 123 Ziff. 3 des Ausführungsgeseßes zur Reichscivilprozeßordnung und Konkursordnung auf Antrag der Besißer der Hypothekenobjekte hiemit alle Jene, welhe auf diese Forderungen und An- sprüche ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung innerhalb 6 Monaten spätestens aber in dem auf Samstag, den 17. Dezember 1887, Vormittags 9 Uhr, dahier festgeseßten Aufgebotstermine unter dem Rechtsnachtheile aufgefordert, daß im Falle ber Unterlassung der Anmeldung die Forderungen und Ansprüche für erloschen erklärt und in den Hypo- thekenbüchern gelösht würden. Am 31. Mai 1887. é Königliches Amtsgericht Waldmünchen. (gez.) Lukas, K. Oberamtsrichter. . Für den Gleichlaut der Abschrift mit der Urschrift. gat és a is Iuni eintausend ahthundert achtzig und sieben. : Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts (L 8) Grundl, Sekr.

O Aufgebot.

Im Wege des General-Aufgebots werden auf- geboten : S :

1, Auf Antrag der Grundstückseigenthümer bezw. deren Rehtsvorgänger folgende Hypothekenurkunden, welche angebli verloren gegangen sind, zum Zwecke deren Amortisation und Löschung der zugehörigen

osten: L S 1 Das Hypotheken-Instrument über die auf dem Grundbuchblatte über das Grundstück Nr. 74 Stadt Medzibor, Abtheilung TI. unter Nr. 6 für die ver- wittwete Schmied Elisabeth Quakulinski, geborene Gade, zu Medzibor eingetragenen 60 Thaler nebst 5% Zinsen Darlehn —, gebildet aus der geriht- lihen Shuldurkunde vom 21. Dezember 1861, dem Hypothekenbuhs-Auszuge vom 21. Dezember 1861 und dem Ueberweisungsatteste vom 12. März 1866.

2) Das Hypotheken-Instrument über die auf dem GrundbuWblatte über das Grundstück Nr. 39 Honig, Abtheilung III. unter Nr. 3 zufolge Verfügung vom

1 Be 1855 für den Tishlermeister Carl Pusch

in Medzibor eingetragenen 500 Thaler Darlehn nebst 69% Zinsen, gebildet aus der gerichtlichen Schuld- urkunde vom 10, Mai 1867 und dem Hypotheken- buhs-Auszuge vom selbigen Tage. :

3) Das Hypotheken-Instrument über die auf dem Grundbuchblatte über das Grundstück Nr. 70 Klenowe, Abtheilung III. unter Nr. 1 für den Groscher Fried- rich Günther in Suschhen eingetragenen 150 Thaler nebst 6 9/0 Zinsen Darlehn —, gebildet aus der Sculdurkunde vom 6./23. Januar 1868 und dem Hypothekenbuchs-Auszuge vom 28. Januar 1868 und L ha B theken-Instrument über die auf dem

4) Das Hypotheken-Fnstrumenkt uver die au Grundbuchblatte über das Grundstück Nr. 3/41 Benjaminsthal - Carlsberg, Abtheilung TIII. unter Nr. 2 für die verwittwete Schmied Elisabeth Quakulinski, geborene Gade, zu Medzibor, ein- getragenen 40 Thaler Darlehn nebst 5 °/o Zinsen, gebildet aus der Schuldurkunde vom 21. Dezember 1861, dem Hypothekenbuchs-Auszuge vom 21. De- zember 1861 und dem Ueberweisungsatteste vom 12, März 1866. . /

5) Der Hypothekenbuhs-Auszug über die auf dem Grundbuchblatte über das Grundstü Nr. 94 Klenowe für den Bauer Friedrich Go*la daselbst, Ab- theilung III. Nr. 2 eingetragenen, bereits bezahlten 100 Thaler Darlehn nebst Zinsen vom 31. März 1868. : II. Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Wieczorek zu Poln. Wartenberg, als geritsseitig bestellten

egers : Mger auf den Grundstücken Nr. 22 und 9% Klenowe in Abtheilung 1II. unter Nr. 8b. und d. und 18b. und L ex decr. vom 26. Februar 1836 eingetragene Posten : :

E für die Geshwister Hans, Catharina und Andreas Gdowczok in Klenowe zugetheilte rü- ständige Kaufgelder im Betrage von 23 4 44 und

b, der verwitteten Frau Oberamtmann Neugebauer in Oels zugetheilte rückständige Kaufgelder im Be- trage von 44 M 87 S, i:

welche als Specialmasse in der rung : B des Grundstücks

interlegt sind. ö : y III. Auf Antrag des Grundstückseigenthümers Hein- rich Krappats\ch, gleichzeitig als Vertreter der mino- rennen Hypothekengläubiger Anna, Carl, Frit, Paul und Hermann Geschwister Krappatsch in Dzielunke, zum Zweck der Neubildung des Instruments und der Löschung eines Betrages von 1200 4 von den auf dem Grundbuchblatte über das Grundstück Nr. 123 Stadt Medzibor Abtheilung IlI. Nr. 6 für den Balzer Shwan in Dzielunke eingetragenen 600 Thaler rüdständige Kaufgelder, über welhe Post ein Instrument gebildet ist, bestehend aus dem Kauf- vertrage vom 1./9, November 1859 und dem Hypo- thekenbuchs-Auszuge vom 10. November 1859.

IV. Auf Antrag des pem des König- lihen Oberlandesgerihts zu Breslau :

wangsversteige- r. 95 Klenowe

aus dem Begleitsheine des Königlih Preußischen Haupt-Zollamts zu Bremen B. I. Nr. 2810 vom

B B. Bd. I. 3 48 Fl. der Magdalena und Barbara Reitinger für

Die Amtskaution des aus dem Justi enfte ent- lassenen Gerichtsvollziehers Grittner, bestehend aus

folgenden, in der Königlichen Justiz-Hauptkasse zu Breslau verwahrten Werthpapieren: 9

1) der Schuldverschreibung der 4/oigen konfo- lidirten Staatsanleihe de 1880 Litt. E. Nr. 93909 über 300 A nebst Coupons Nr. 17 bis 20 und Talon, : L

2) dem 34 %/oigen Preußishen Staatsshuldschein Litt. F. Nr. 16597 über 300 M nebst Talon.

Die der Person oder dem Aufenthalte nach un- bekannten Inhaber der genannten Hypotheken-In- strumente und Hypothekenposten sowie deren Erben, Cessionarien oder die sonst irgend welhe Ansprüche und Rechte an den genannten Hypotheken-Instru- menten, fen und Werthpapieren zu haben glauben, werden hiermit aufgefordert, diese ihre Rechte und Ansprüche zur Vermeidung deren Aus\scließung \pà- testens in dem Aufgebotstermine am 20. September 1887, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht an- zumelden, die aufgebotenen Hypotheken-Instrumente vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieser Urkunden bezw. auch die Löschung der Posten im Grundbuche erfolgen wird. 5 S

Alle Diejenigen, welche Ansprüche an den früheren Gerichtsvollzieher Grittner aus feinem Dienst- verhältniß bei dem unterzeihneten Amtsgericht er- heben wollen, werden behufs Rückgabe der von ihm bestellten Amtskaution hiermit aufgefordert, dieselben spätestens im Termin am 20. September 1887, Vormittags 10 Uhr, anzumelden, zur Vermeidung der Ausschließung.

V. Zum Zwecke der I s Mt: Ri N des im Grundbuche von Neumittelwalde (Medzibor) unter Nr. 15 auf den Namen des Tuchmachermeisters Traugott Adam eingetragenen Grundstücks wird auf den Antrag der Wilhelm Dittrich'schen Erben zu Neumittelwalde zur Meldung der Cigenthums- prätendenten und zur Bescheinigung ihrer Wider- sprüche ein Termin auf h den 20. September 1887, Vormittags 10 Uhr, anberaumt, zu welchem alle ihrer Existenz nah un- bekannten Eigenthumsprätendeaten des genannten Grundstücks unter der Verwarnung vorgeladen wer- den, daß die Ausbleibenden mit ihren etwaigen An- sprüchen ausgeschlossen und ihnen ein ewiges Still- \chweigen auferlegt werden soll; auch die bezweckte Besittitelberihtigung erfolgen wird. _

Neumittelwalde, den 23. Mai 1887.

Königliches Amtsgericht.

Le Aufgebot.

Die Wittwe des Kaufmanns Michael Dalberg, Bertha, geb. Heineberg zu Brakel, hat das Ausf- gebot eines ihr angeblih abhanden gekommenen für ihren verstorbenen Ehemann unterm 14, Muse 1874 ausgestellten Kautions-Hypothekdokuments über 1500 Thaler beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. Dezember c., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls leßtere dem Eigen- thümer des verpfändeten Grundstücks gegenüber für fraftlos erklärt werden soll.

Holzminden, den 9. Juni 1887.

Herzogliches Amtsgericht. Damköhler.

L Aufgebot.

Die verwittwete Frau Geheime Commerzien-Rath Schmidt, Emma, geborene Bauernstein, zu Görlitz, vertreten durh den Rehtsanwalt Justiz-Rath Rötger daselbst, hat das Aufgebot der angebli verloren ge- gangenen Hypothekenurkunde vom 15./18. Juli 1876 über die auf dem Grundbuchblatte von Landung Nr. 131 Görlitz in Abtheilung III. unter Nr. 1 für

räulein Louise Massalien in Posen, jeßt verehelihte L Hauptmann Krieg in Konstantinopel eingetragene jährlihe, in Vierteljahrsraten zahlbare Rente von 1800 M zum Zwecke der Löschung beantragt. Der Fnhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf :

den 4. Oktober 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 953, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Görlitz, den 4. Juni 1887. Königliches Amtsgericht.

[14263] Aufgebot.

Bezüglih des im Grundbuhe von Rahrbah Band 2 Blatt 46 auf den Namen des Johann Hesse gent. Quiter zu Welschenennest eingetragenen Grund- tüdks 5 | Flur 8 Nr 11 Steuergemeinde Rahrbach, Auf

der Mm, Wiese, 30 a 21 qm 59 dec. Thlr. Reinertrag, . welhes sh im Besiße der Geschwister Theodor, Maria L ph e Josef Reuber in Nord- Amerika wohnhaft, befindet;

ferner der im Gr douse von Schönholthausen Band 3 Blatt 6 auf den Namen des Franz Beck- mann gent, Grotebeul zu Schönholthausen_eingetra- enen Grundstücke der Steuergemeinde Schönholt-

ausen, ledi 4 Nr. 325/121, Scönholthausen, Hof- raum, 4 a 72 qm, S 2 welches sich im Besitze des Tagelöhners Friedrich Bitter zu Schönholthausen befindet, i “f Flur 4 Nr. 343/124, Schönholthausen, ‘Hofraum mit Stall, 57 qm, y welches \sich im Besiße des Landwirths Peter Bitter gent. Schnellenberg zu Schönholthausen befindet, *# lur 5 Nr. 144/2, Winkel, Holz, 26 a 54 qm 8 dec. Reinertrag, : : welches sich im Besiße der Wittwe Franz Deimel, z. Zeit in Nord-Amerika wohnhaft, befindet, endlich das im Grundbuche von Schönholthausen Band 2 Blatt 15 auf den Namen des Wilhelm Corte gent. Schlüter zu Müllen eingetragenen Grund- stücks der Steuergemeinde Schönholthausen,| Flur 4 Nr. 2, Lettmeke, Holzung, 55 a 48 qm es si im Besige der Ehefrau des Landwirths welchbes sich im Besiße der Ehefrau des Landwir N elite, Elisabeth, geb. Shmalohr, in Len- Busen befindet, ist von den genannten Besißern das Aufgebot der resp. Grundstücke beantragt worden. Alle Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Ansprühe und Rette auf die erwähnten Grundstücke spätestens in dem auf