1907 / 221 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Sep 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Minister des Königlichen Hauses von Wedel unter Belassung des Ranges der Staatsminister und unter Ver- leihung der Brillanten zum hohen Orden vom Schwarzen Adler die nahgesuhte Entlassung aus dem Königlichen Dienste um 1. Oktober d. J. zu Einen und mit der Verwaltung es Ministeriums bis auf weiteres den Oberhof- und Haus- marschall Grafen zu Eulenburg zu beauftragen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Oberregierungsrat von Haugwiß in Magdeburg zum Oberpräsidialrat, i j den Regierungsrat Freiherrn Schenk zu Schweins- berg in Gase zum Oberregierungsrat, E ROR den bisherigen ordentlihen Professor an der Universität in Bern Dr. Karl Praechter zum ordentlichen Professor in der philosophishen Fakultät der Universität Halle- Witten- berg und Y den bisherigen außerordentlihen Professor Dr. Karl Geldner zu Berlin zum ordentlichen Professor in der philo- sophishen Fakultät der Universität zu Marburg zu ernennen jowie i dem etatsmäßigen Professor an der Technischen Hochschule in Aachen Dr. Fri ß Wüst den Charakter als Geheimer Re-

gierungsrat zu verleihen.

Auf den Bericht. vom 31. August d. J. will Jh der evangelishen Kirchengemeinde Büsum, Kreis Norderdithmarschen, Regierungsbezirk Schleswig, auf Grund des Geseßes vom 11. Juni 1874 Geseßsamml. S. 221 hierdurch das Recht verleihen, behufs Erweiterung des Kirchhofs die im Grundbuhe von Büsum Band IV Artikel 156 eingetragenen Parzellen: Nr. 450/63 Kartenblatt 5 der Gemarkung Büsum in Größe von 56 a 29 qm und Nr. 902/242 2c. Kartenblatt 6 derselben Gemarkung in Größe von 3 a 82 qm im Wege der Enteignung zu erwerben.

Cuxhaven, den 5. September 1907.

Wilhelm R. \ Holle.

An den Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten.

Finanzministerium.

Der bisherige Polizeihauptkassenbuchhalter Katerbiß ist zum Generalstaatskassenbuchhalter ernannt worden.

Ministerium des Fnnern.

Der Oberpräsidialrat von Haugwiß präsidenten der Provinz Westfalen und :

der Oberregierungsrat Freiherr Schenk zu Shweins- berg dem Regierungspräsidenten in Cassel zugeteilt worden.

ist dem Ober-

Tagesordnung für die am Sonnabend, den 28. September d. J., Mittags 12 Uhr, im Sitzungssaale des Verwaltungsgebäudes stattfindende 47. Sihung des Bezirkseisenbahnrats zu Altona.

I. Geschäfts8ordnungsangelegenketiten. Nr. 1. Mitteilung über die Zusammensetzung des Bezirkseisens

t8. E 11. Geschäftliche Mitteilungen Nr. 2. Mitteilung über die Wahlen zum Landeseisenbahnrat.

IIL. Mitteilungen über das infolge von Anträgen und

Beschlüssen aus früheren Sißungen Veranlaßte.

Nr. 3. Antrag wegen tarifarischer Gleichstellung der billigen Fishmarinaden mit frishen und geräucherten Fischen.

Nr. 4. Vorlage der Königlichen Eisenbahndirektion wegen Ge- währung einer Frahtermäßigung für frishe Seefische.

Nr. 5, Vorlage der Königlichen Eisenbahndirektion wegen Fracht- ermsyigues für Torsfstreu und. Torfmull.

r. 6, Fahrplanangelegenheiten. IV. Personenverkehrs8angelegen heiten.

Nr. 7. Antrag des Herrn Landschaftsrats Grafen B. von Bern- storff aus Pile ehen Motihterg weg-n Einführung von Abonne- ments für das gesamte preußische Staatseisenbahnnet.

V, Fahrplanangelegenheiten.

Nr. 8. Antrag des Herrn Landschaftsrats Grafen B. von Bern- storf aus Hildesheim—Meorigberg wegen Schaffung einer neuen direkten Schnell ¡ugsverbindung Altona-Hamburg— Frankfurt a. M.

Nr. 9. Erläuterung der im Winterfahrplanentwurf für 1907/1908 enthaltenen wihtigeren Aenderungen. i

Nr. 10. Vorortverkehr Blankenese - Ohlsdorf und Altona—Büchen.

Nr. 11. Entgegennahme und Besprehung von Anregungen für die Gestaltung des künftigen Sommerfahrplans.

Altona, den 13. September 19097.

Königliche Eisenbahndirektton. Goepel.

Angekommen:

Seine Exzellenz der Staatsminister und Justizminister Dr. Beseler, vom Urlaub.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. September.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen vormittag im Schloß Wilhelmshöhe die Vorträge

des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Jnfanterie Srtey von Hülsen-Haeseler und des Chefs des Zivilkabinetts, ichen men Rats Dr. von Lucanus entgegen.

Der pr» ne o E e R Sra ce e ist v p Urloub zurüdgetehrt und hat seine Dienstgeshäfte wieder übernommen E

Der Präsident des Reichsversicherungsamts Dr. Kau f-

Ministerialrat Strößenreuther ist in Berlin angekommen.

abteilung bei der Königlichen | g regierungsrat Gisevius 1ist dem Regierungspräsidenten da- selbst als Erster Oberregierungsrat mit der Befugnis zu dessen Stellvertretung in Fällen der Behinderung und

dem Regierungspräsidenten in Magdeburg als Erster Ober- regierungsrat mit der Befugnis zu dessen Stellvertretung in Fällen der Os zugeteilt worden.

jr Zeit .in

dem Königlichen Polizeipräsidium in Berlin, der Regierungsrat B ffmann

Schleswig : der Regierungsassessor Schmiedel in Neuhaus a. d. E. der s pop Regierun

assessor | A Regierung in Stettin, der t : Glaß der Königlichen Regierung in Schleswig und der Re- gierungsassessor Dr. Jde in Mayen der Königlichen Regie- rung. in Bromberg zur weiteren dienstlichen Verwendung über- wiesen worden.

Landrat des Kreises Kolberg-Körlin zur Hilfeleistung in den landrätlihen Geschäften zugeteilt worden.

tage wurden gestern in mehreren Landeshauptstädten von den Sozialdemokraten Kundgebungen für das allgemeine Landtagswahlrecht verstaltet; die Kundgebungen verliefen,

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Königlich bayerische Der bisherige Erste Dirigent der Kirhen- und Schul- Be önie Ml erna in Arnsberg, Ober-

der Oberregierungsrat Dr. Kretschmann in Arnsberg

Der Regierungsrat von Gyldenfeldt aus Bromberg, arienwerder, ijt der Kia Fen Regierung in

rier, der Regierungsrat Johannes Müller in Bromberg in Berlin der Königlihen Regierung in arienwerder, der Regierungsrat Dr. Guthzeit in dem Königlichen Polizeipräsidium in Berlin,

in Posen, der Regierungs- in Breslau der Königlichen

auténstrau i e egierungsassessor Dr. Peters in

Der Regierungsassessor Graf Spee aus Aachen is dem

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Oesterreich-Ungarn. Aus Anlaß der heute stattfindenden Eröffnung der Land-

„W. T. B.“ zufolge, ohne Zwischenfall.

Großbritannien und Frland.

Der Kriegsminister Haldane sprach vorgestern in Blair- Achol (Schottland) über den neuen Heeresplan. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ führte der Minister aus:

Die militärischen Streitkräfte der Krone sollen in zwet Linien eingeteilt ‘werden, nämlich in eine Expeditionstruppe, die vorgeshobene Posten in den fernen Leilen des Reiches, ihren Kern aber in den regulären Trvyppen des Vereinigten Königreichs, hat, und zweitens in eine Territorialtruppe, deren Hauptaufgabe in der Verteidigung des Vaterlandes beruht. Die Freiwilligen Truppen sollen den regulären Truppen soweit als möglih gleih gemacht werden, und zwar ohne daß ihnen lästige Bedingungen auferlegt werden.

Sodann bemerkte Haldane: Auf der jüngst abgehaltenen Kolonialkonferenz übernahmen es die Premierminister, lokale Streitkräfte derart zu organisieren, daß eine große ¿weite Verteidigungslinie hinter der der regulären Streitkräfte des Vereinigten Königreichs geschaffen wird. Diese Linie würde si im Bedarfsfalle bei etner großen Reichsangelegenheit verschmelzen, wie sie es im Jahre 1900 getan, und würde der Welt zeigen, daß das britishe Reich, obwohl es ein friedfertiges. set, im- mense militärishe Machtmittel hat. Der Kriegsminister ging dann auf Einzelheiten ein und erklärte, daß neben 6 Divisioren regulärer Truppen 14 Territortaldivisionen geschaffen werden follen, zwei davon in Schottland. Die Gebirgébatterien sollten wieder ins Leben gerufen werden und die Infantertebataillone sollten 1000 Mann zählen. wischen Friedens- und Kriegs\tärke solle kein Unterschied gemacht werden ; fe solle bei der Kavallerie, Yeomanry und Artillexie die gleiche fein. In einer Besprehung mit den Lordleutnants hätten diese ihre Freude darüber gusgesprchen, nunmehr an die Formierung der Graf- \chaft8vereine gehen zu können, die am 31. März ins Leben ge- treten seten. Großbritannien werde in sechs große Territorial- kommandos eingeteilt werden. Er \chlage vor, daß für die Territorial- truppen 3 Millionen Pfd. Sterl, ausgegeben werden, was mehr sei als das, was in der Vergangenheit für die Volunteers ausgegeben sei. Er hoffe das Volk und das Heer enger zusammenzuschließen, als dies jemals der Fall gewesen sei. Der: neue Heeresplan werde vielleicht mit einem beträhtlihen Fehlbetrag an Mannschaften beginnen, aber er vertraue darauf, daß der Gemeinsinn seiner Landsleute ihn doch er-

folgreih gestalten werde.

Frankreich.

Nach einer Meldung der „Agence Ministerpräsident Clemenceau auf die ei, daß Frankreih entschlossen sei, asablanca dem [0 nischen Kommandanten zu übergeben, sobald die militärischen Operationen beendet seien, daß diese Frage noch niht zur Er- wägung stehe.

avas“” erklärte der rage, ob es wahr

JFtalien.

Der „Osservatore Romano“ wird heute abend eine Enzyklika über den Modernismus veröffentlichen, die, ,W. T. B.“ zufolge, feststellt, daß der Modernismus jeßt eine \chwere Gefahr für die Kirche geworden und daß es cine der ersten Pflichten des Papstes sei, gegen diese Gefahr Vorkehrungen zu treffen. Jn eingehender, fnapper Weise zergliedert die Enzyklika den Modernismus und untersucht seine ver|hiedenen Richtungen in der Philosophie (Agnosticisómus und Jmmanentismus), im Glauben (Subjektivismus und Symbolismus), in der Theologie (Anwendung der vorgenannten Richtungen), in der Geschichte und Kritik und in den Reformen (Radikalismus, welcher die Grundlage der Dogmen der Hierarhie und der Disziplin untergräbt). Aus allem diesem müsse der Schluß gezogen werden, daß der Modernismus eine Zusammenseßung aller Ketereien sei und daß er folgerihtig zur Gottesleugnung führen müsse. Die zügellose Wißbegierde und der Ehrgeiz des Jndividualismus, die Unkenntnis und Nichtahtung der wahren, fkatholishen Wissenschaft und der pflihtgemäßen, katholishen Lehre seien es, die den Modernismus in einen beträhtlihen Teil der Katholiken und selbst des Klerus gesät haben. Der Papst erinnert an die Maßnahmen, die Leo XTIT. zur Bekämpfung derartiger Verirrungen getroffen hat, und ordnet folgendes an:

1) Der Unterricht in der \{ola\tischen Philosophie und Theologie in allen Seminaren und an allen katbolishen Universitäten mit Studiengängen für positive Theologie hat in aufrihtig katholishem

Geiste zu erfolgen. 2) Die Modernisten müfsen aus der Leitung und dem Unterricht in den Seminaren und an den katholishen Universitäten entfernt

werden. i 3) Die Bis{öfe müssen ebenso wie die Delegierten des heiligen

Stuhles für die Fernhaltung des Klerus und der Gläubigen von der modeiniftischen Presse Sorge tragen.

4) In jeder Diözese ist für die Prüfung von katholishen Ver- öffentlidhungen ein Zensorenkollegium einzuseßen. Ferñer wird das

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die Erlaubnis des Bischofs Zeitschriften zu redigieren- Die gei | Mitarbeiter von citldrites find zu überwachen. Beile

5) Den Geistlichen ist verboten, Kongresse abzuhailen, abgeseß von sehr \eltènen Aüsnahmefällen, in denen keine Gefnhr des Me j derniêômus, Presbyterianismus und Laicismus besteht. Ferner wird die Errichtung eines Ueberwahungsrats in jeder Diözese Vexbreitung moderner Jrrtümer angeordnet, worüber die Bischöfe q den Papst Bericht zu erstatten haben.

Spanien.

Wie dem „Reuterschen Bureau“ gemeldet wird, is d Befehl zur Entsendung einer spanischen Brigade aus Algeciras nah Marokko widerrufen worden.

° Türkei.

Das Preßbureau der Pforte teilt nah einer Meldung deg „Wiener Telegraphenkorrespondenzbureaus“ mit, daß die fürzlih beshlagnahmten 150 Briefe vom Metropoliten voy Drama eigenhändig geschrieben sind. Die meisten sind an ohe Persönlichkeiten und an griechische Konsuln gerichtet, die übr an die Metropoliten von Castoria, Grevena und Strumnißa sowie an andere Persönlichkeiten. Die Korrespondenz enthäl Instruktionen an die Kirhengemeinden und Lehrer in nationalen Sachen, Beschwerden gegen die fremden Gendarmerieoffiziere, Geldforderungen für die griehische Sache und Aufforderungen das Patriarchat zu beeinflussen, den Kampf für den Hellenismus fortzuseßen, weiter Belege für von den A Konsuln eingesandtes Geld und eine heftige Kritik gegen den Metropoliten, weil er nicht energisch gegen die Pforte handle, Das Patriarchat habe, als es von dieser Korrespondenz er: fahren hätte, den Metropoliten aufgefordert, Urlaub zu ver: langen und sofort nach Konstantinopel zu kommen. Die Synodenmitglieder, die Metropoliten von Grevena und Monastir machten dagegen Opposition und verlangten, der Metropolit von Drama möge weiterhin den Kampf gegen die Bulgaren forteben

Jn Konstantinopel und an anderen Orten herrst große Unzufriedenheit wegen des Steigens der Broft- preise. An einigen Orten wurden, „W. T. B.“ zufolge, Kundgebungen veranstaltet und in Erzerum zwei Getreidehändler von aufgeregten Mohammedanern ermordet.

Amerika. Eine Versammlung der bei der mexikanischen Regierung beglaubigten Gesandten der mittelamerifanishen Republiken at, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, eine riedenskonferenz in Washington abzuhalten. Ein Termin í noch nicht festgeseßt.

Afien.

Aus verschiedenen Marktflecken der Provinz Kwangsi | werden, dem „Reuterschen Bureau‘ zufolge, gleichzeitige Aufstände gemeldet. Die Aufständischen tragen Fahnen. mit

ür diese Konferenz i

stand getrieben.“ Ein hartnäckiges Gefecht von zwölf Stunden Dauer hat bei der Stadt Ling-shan, zur Präfektur | Yung-tshan in der Provinz Kwang-tung gehörig, statt: | gefunden. Die Kaiserlihen Verstärkungen marschierten sechzig Meilen von Kwang-si und entseßten s{hließlich die Stadt. Die | Aufrührer, die mit modernen Waffen versehen waren, schnitten die Telegraphenleitung entzwei. Es heißt, die Führer seien Auswanderer, die aus den Straits Settlements und aus Annam zurückehrten, von wo sie ihre militärische Ausrüstung mitbrachten. Afrika.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ is die Lage in Casablanca andauernd ruhig. Wie der General Drude unter dem gestrigen Datum meldet, befinden sich nur noch drei kleine Abteilungen Marokkaner in der Umgebung Casablancas, und zwar in einer es von 20 bis 25 km von der Stadt. Die Zenata haben an den General Drude einen Boten geschickt mit der Bitte um Verlängerung des Waffen- stillstandes, damit die Delegierten aller Stämme Zeit hätten, bei Drude einzutreffen oder sich vertreten zu lassen. Der General hat in eine Verlängerung des Waffenstillstandes bis

estern mittag eingewilligt. Es bestätigt sih, daß die meisten Stämme um Frieden bitten. ;

Vorgestern hat der Gouverneur Mulay Lamin dem General Drude einen Mt abgestattet. Jm Laufe des Gesprächs sagte Drude, er wolle den Frieden wieder herstellen und bedauere, daß er sih dazu habe der Kanonen bedienen müssen. Der Gouverneur erwiderte, er habe dem Sultan und Mohammed el Torres von der erfolgreichen Jnter- vention der französfishen Armee Mitteilung gemaht.

Eine Meldung der „Agence Havas“ aus Tanger bestätigt, daß der Gesandte Regnault an Bord des Kreuzers „Forbin nah Casablanca unterwegs is. Wie weiter gemeldet wird, haben Abordnungen der Stämme den Konsul Malperthuis gebeten, Bevollmächtigte zu empfangen, die gestern vor |1 erscheinen sollten. .

Der Kreuzer „Galilée“ ist mit dem früheren Pascha von Tanger Ben hazi an Bord von Saffi gestern in Lau eingetroffen. Ben hasi, der zum Pascha von Marrake/h ernannt war, aber diesen Posten angesihts des feindlichen Verhaltens der Stämme nicht antreten konnte, übernimmt 1 wieder seine frühere Stellung in Tanger. ‘— Der scerift Kriegsminister hat es übernommen, binnen kurzem die nah der Algecirasakte für Tanger vorgesehene Polizei zu organisieren.

Mitteilungen aus Fes zufolge verblieben nah der an 12. September erfolgten Abreise des Sultans Abdul Asis vier Regimenter in und um Fes. Der zum geitweigt Regenten eingeseßzte jüngste Bruder des Sultans, Si! Mohammed el Mehdi erhielt den Gouverneur von Elksat, El Merani, zum Ratgeber; ein älterer Bruder des Sultans, Abdul Madis, ist mit dem Sultan unterwegs nah Rabak.

E J

Nr. 41 des „Zen tralblatts für das Deutsche Reis herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 13, d. M, O folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen : Ermächtigungen zur Vornaht aen oegatenp neb win d etn, ade 2) Ban

atus der deutshen Notenbanken Ende Augu i 0) jen Vteithe 9 des Viehseuchenüberein-

und Desterreihel uge 4

zinal- und Veterinärwesen : kommens zwishen dem Deutschen: Rei 4) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Ne

maun if mit Urlaub nah Teneriffa abgereist.

Verbot Leos X1II1. bestätigt, welhes der Geistlichkeit untersagt, ohne

gegen di, M

der Jnschrift: „Das Volk wird von den Beamten zum An Ë

Statistik und Volkswirtschaft. Ein- und Ausfuhr vonZucker vom 1. bis 10. September 1907. Einfuhr | Ausfuhr im t

m Spezial- | Spezial- handel handel

dz rein

M,

Gattung des Zuckers

is

rauchszucker (raffinierter und dem raffi- A (leid ele ter Zucker) (176a/i) .. Rohrzucker (176 a Davon Veredelungsverkehr Rübenzucker: Kristallzucker (granulierter) (176 b) Rübenzuder ¿ latten», Stangen- und Würfel- der C Nibenzu er: gemahlener Melis 1a B P Rübenzudller: Stücken- und Krümelzucker 176 e Mh N geingblene Raffinade (176) .. Rübenzuckter: Brotzucker (176 g) Rübenzucker : Ras (176 b) Rübenzucker : Kandis (176i) Anderer Zucker (176Kk/n) . Rohren, roher, fester und “ffs (176k) .

112 776

81 841

10 457 5 050

3574 6 020 2 220 1 500 2114

31 849

enzucker, roher, fester und flüssiger (176 1) 31 551

Anderer fester und flüssiger Zucker (flüssige Raffinade etnshließlich des JInvertzucker- sirups usw.) (176m) .

Füllmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Me- lasse), Melassekraftfutter; Rübensaft, Ahorn- saft (176 n)

Sudeehailge Waren unter steueramtliher

u .

Gesamtgewicht

Menge des darin enthaltenen Zuckers- . Berlin, den 16, September 1907.

Kaiserliches Statistishes Amt“ van der Borght.

Herstellung und Besteuerung von Zigaretten im deutschen Zollgebiet.

Im 3. „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Neichs*, Jahrgang 1907, wird zum leßten Male die Statistik über Herstellung und Besteuerung von Zigaretten, Zigarettentabak und Zigarettenhüllen veröffentliht. Die Angaben beziehen \sich auf den Zeitraum vom Inkrafttreten des Zigarettensteuergeseßes 1. Juli 1906 bis zum 31. März 1907 und auf das Zollgebiet, mithin eins{chließlich Luxem- burgs. Im Betriebe waren 859 Fabriken, die nur Zigaretten her- stellen, 311 Fabriken, die Zigaretten und Zigarettentabak, 40 Fabriken, die nur Zigarettentabak, und 31 Fabriken, die nur Zigaretten- hüllen herstellen. Jn der Tabelle 1 der Statistik sind diese “ori weiter untershieden nach der Zahl der beschäftigten Ge- ilfen sowie nah der Arbeitsweise, d. h. ob mit Maschinen-, Hand- oder Heimarbeit gearbeitet wird. Die Tabelle TT weist die Gattung und L der zigarettensteuerpflihtigen Erzeugnisse nah, getrennt nah den Kleinverkaufspreisen dieser Erzeugnisse sowie nah Herstellung und Absaß. Die Herstellung von Zigaretten betrug 3157 Millionen Stück, der Absay rund 2496 Millionen Stück. Ferner wird in Tabelle 1 der Bestand am 31. März 1907 -sowie die Einfuhr aus dem Zollauslande aufgeführt. Die Tabelle II1 gibt eine Zusfammen- tellung der verkauften Steuerzeihen nah ihrem Verwendungszweck. Das Aufkommen an Zigarettensteuer in der oben angegebenen Zeit Bene fih aus der Tabelle I[T im ganzen auf rund 11 Millionen arf.

Zur Arbeiterbewegung.

_ Ueber den Ausstand, der mit dem heutigen Montag in dem niederlausißer Braunkohlenrevier beginnt, wird der „Frank- furter Oderzeitung* gemeldet, daß von 14000 insgesamt dort be- schäftigten Arbeitern 1300 eigentlihe Bergarbeiter gekündigt hatten, deren Zakl durch Zurücknahme der Kündigung bereits auf 1187 zurüd- gegangen ift. Die Werke erklären heute durch Maueranschlag, daß sie nur mit den Arbeiteraus\{chüfsen verhandeln wollen und die geforderte

kürzung der Arbeitszeit den Betrieb der Brikettfabriken derartig \tôren würde, daß sie ausgeshlossen sei. Sie fordern zur Zurücknahme der Kündigung auf. Die geforderte 15 9/9 Lohnerhöhung sei jeßt undurhführbar, da die Löhne mit Erhöhung der Kohlenpreise, die die Werke bei ihren Abshlüfsen mit den Händlern immer nur am 1. April vornehmen können, gleizeitig erhöht worden sind und auch in Zukunft erhöht werden follen.

In Cassel beginnen, wie die „Köln. Ztg." mitteilt, heute die Buchbindel]r den allgemeinen Ausstand. Die R anungoinastóe haben, mit Ausnahme einer Firma, die Forderungen abgelehnt.

In einer gestern abend in Man ester abgehaltenen Ver- sammlung der Eisenbahaangestellten teilte, wie ,W. T. B.“ berihtet, der Sekretär des Verbandes der Eisenbahnangestellten, Mitglied des Unterhauses Bell mit, die Mee abe be-

lossen, über die Frage des allgemeinen Eisenbahnstreiks die Mitglieder des Verbandes abstimmen zu lalen! die Abstim- denb, folle in der nächsten Woche stattfinden. L ell erklärte weiter, le außersten Maßregeln seien nie mehr gerechtfertigt gewesen f jegt. In großen Versammlungen der Eisenbahnange- Fellen in Peterboro, Crewe und anderen Eisenbahnzentren ne der Beshluß der Exekutive begeisterte Zustimmung. Se Krisis ist dadur bèsGleunigt worden, daß mehrere genbahngesellshaften es abgelehnt haben, mit dem Verbande der Eisen-

bnangestellten über die Forderungen der Angestellten zu ILOn, w erklärt haben, daß sie nur mit ihren fggnen Angestellten verhandeln Pütden, Aus London wird dem „W. T. B.* zu dem Streit der Eisen- tgnangestellten gemeldet, daß die Stimmzettel niht vor dem 28, Ok- “vis ¡urückommen werden und die Entf cheidung der Exekutive

r das Resultat der Abstimmung nicht vor dem 1. November frwartet werden kann,

Bautwwvesenu,

di Einen internationalen Wettbewerb um Entwürfe zu Miet Technishen Hohschule in Buenos Aires \chreibt das nistertum der öffent ichen Arbeiten daselbst: durch die Gesandtschaften Bo ntiniens aus. Die Bedingungen werden von der Gesandtschaft in Eni in französischer Sprache verabfolgt, Die Entwürfe müssen l dem 2, Januar 1908 der Gesandtschaft in Berlin oder bis zum Ir ebruar 1908 auf dem Sekretariat des Ministertums der öffentlichen ten in Buenos Aires abgegeben werden. Bei der vorliegenden großen Aufgabe ist die Frist demnach sehr knapp bemessen. Im Interesse ne Sache wäre es, wenn diese noch um ein bis zwei Monate verlängert ea könnte. Der ena er des besten Entwurfs erhält einen Preis A 40 000 4 oder die Leitung des Baues; in diesem Falle wird das F, diteftenhonorar auf ÿ y, H. der Bausumme bemessen, Außerdem L noch ein zweiter und dritter Preis von 20000 und 10 000 F priept. Das Preisgeriht seßt ih zusammen aus dem Dekan der dir pla für exakte Ph k und Noturwlssenschaften, dem General. eltor für Hochbau des Ministeriums für öffentliche Arbeiten, dem or für Hochbau der Stadt Buenos Aires, einem Abgeordneten Vorspentralge ellschaft der Architekten sowte drei Abgeordneten des Gaften p L e U Der Mes der Faul A ean Ten , y un aturwtssen|chaften (jeßige Ho ule jur Zeit Ingenteur Otto Krause, ein Argentinier von deutscher Ab-

stammung. Herr Krause ist Vorsitzender des Preisgeridts und e bereit, durch den Régierungs- und Baurat C. eger d bei der eutshen Gesandtshaft in Buenos Aires weitere Auskünfte an deutsche Fachgenossen zu erteilen. Das Gelände für den Neubau liegt in parkartiger Umgebung und wird von einer Eisenbahn dur{hschniiten, längs der eine“ breite Straße (Avenida de la Facultad) angelegt werden soll. Die Hauptansiht der A soll der Avenida de la Facultad zugewendet sein. In dem Gebäude sind unter- zubringen die Abteilung für die Direktion und die erwaltung, die Abteilungen für Architektur (160 Studierende), für Ingenieure (430 Studierende), die mechanische und elektrotehnishe A teilung (250 Studierende), die Abteilung für Chemie (200 Studierende) und die Abteilung für Naturwissensaften (60 Studierende). Géfordert werden ein Q Pl N Grundrisse, Schnitte und Ansichten ( l : 200), ein Schaubild, ‘ein ErläuterungsbériGßt und Kostenüber- chlag. Wegen der Taoesbeleuhtung is zu beahten, daß für Buenos Aires die umgekehrten Ueberlegungen zu machen sind wie in Deutsch- land, da die Sonne von Osten nah Westen dur Norden geht.

Ein Wettbewerb um Skizzen für ein Gymnasium in ArGbitetie i. c aan ce dus n LiGen Veuye am Ju rchitekten m r 8 zum 21. November d. J. ausgeschrieben. Aus9geseßt sind drei Preise von 1700, 1000 und 600 gels wird der Ankauf weiterer Entwürfe zum Preise von je 300 M vor- behalten. Die Unterlagen sind, gegen Einsendung von 3 4, die bei Einreichung eines Entwurfs urRSgrRaze werden, vom Gemeinde- bauamt in Bottrop i. W. zu beziehen.

Theater und Musik,

Deutsches Theater.

Als erste Neueinstudierung in dieser Spielzeit brate das Deutsche Theater am Sonnabend Heinrich von Kleits Schauspiel Drin Frier von Homburg“. Im Gegensaß zu der Aufführung m Königlichen Schauspielhause, die den Hauptnahdruck auf das romantishe Element des Stückes legt und den Simmungsreiz der Dichtung durch geschmackvoll angewandte Ausftattungskunst zu erhöhen sucht, ee sch das Deutshe Theater für den äußeren Nahmen der Darstellung fast alipreußisher Schlicht- heit, die der in kriegerishen Zeiten am kurbrandenburgischen Hofe sih absptelenden erd au niht übel ansteht; indessen vermißte das Auge doch besonders bei den Nahtwandlerszenen im mondbeglänzten Garten den mystischen Zauber der Sommernacht, in dez der junge Prinz traumverloren und kühn nach Heldenruhm und Liebesglück greift. ter stand die Nüchternheit des szenischen Bildes dem phantastischen Shwung der Dichtung umsomehr hindernd im Wege, weil Herr Kayßler das \ wärmerishe Wesen des Prinzen am wenigsten gut traf. Seine Leistung war im übrigen wohldurchdacht, besonders wirksam in der Schlachtszene des Werks, wo die Mannhaftigkeit in diesem seltsam Charakter zum Durchbruchß kommt. Die weihen Töne sind ihm versagt, und an den hinreißenden Strom der Rede diefes jugendlihen Feuergeistes mochte man bei ihm niht recht glauben Ein prähtiger Kurfürst war dagegen Herr Diegel- mann, der bisher als hochangesehener Darsteller im Schauspiel- haus in Frankfurt a. M. wirkte und kürzli erst in den Verband des

ezeichneten

sein markiges Organ befäbhigen ihn von vornherein, solche Rollen glaubhaft zu verkörpern. Dazu kommt eine glüdliche Charakterisie- rungs8gabe, die das rein Menschlihe im Wesen des Fürsten bedeutsam hervortreten ließ. Der überlegene Humor, den er besonders in den entscheidenden Sc{hlußszenen noch mit in die Wagschale zu werfen hatte, half ihm vollends, einen \{hauspielerishen Sieg erringen, der ihm dauernd die Gunst des hiesigen Publikums fichern wird. Eine [Fe Ne Gestalt war ferner der Oberst Kottwiz in der Darste ung des Herrn Wegener, der das äußerlichß bärbei ige, innerlich findlih „weihe Wesen dieses alten Haudegens trefflich kennzeihnete. Fräulein Heims vermohte der lieben8würdigen Natalie von Oranien Anmut, zarte Empfindung und au Schelmerei zu verleihen; aber in dem Zuspruh an ihren Helden, au dem Tode als Sieger ins T zu sehen, vermißte man den tiefen Ausdruck des Schmerzes, der ihr in dem qualvollen Augenblick nicht bätte fremd sein sollen. Die Kurfürstin wurde von Adele Sandrock würdevoll verkörpert. Unter den anderen Mitwirkenden ragte noch Eduard von Winterstein als Graf von Hohen- zollern beahtenswert hervor. Die Regie Max Reinhardts hatte innerhalb des, wie bereits erwähnt, sehr einfahen szenishen Rahmens, für den Professor Richard Knötel die Entwürfe lieferte, mit gewohnter Sorgfalt ihres Amtes gewaltet. Besonders lebendig gestaltete sich die Schlachtszene, de auch landschafilich ein echtes Bild der Mark zeigte. Starker Beifall rief zum Schluß alle Haupt- darsteller vor die Rampe.

Zur heutigen 200. Aufführun des „Fliegenden Holländer“ im Köntglihen Opernhause teilt die Gevecal intendantur der Königlichen Aae folgendes mit: Die Wagnersche Oper, in den Jahren 1840—41 entst

mäßig früh nah Berlin und wurde das Königliche Opernhaus war am 19. August 1843 ein Raub der Flammen geworden zuerst im

aber nach noch_ drei Wiederholungen auf fast ein Vierteljahrhundert wieder vom Spielplan. Die Herren Zs{hieche, Mantius, Ditt, Bölticher, die Damen Marx, Schröder- Devrient als Gast der 3. und 4. Aufführung, Valentini waren Vertreter der Hauptrollen, den Dirigenten nennt der Fete der Ecstaufführung nit; Regisseur war Herr Blum. Im Jahre 1868, am 23. November, neu einstudiert unter dem Regisseur Hein, und mit den Herren Fricke, Nie- mann, Krüger, Beß, den Damen von Voggenhuber, Gey besegt, faud die Oper wärmeren Anklang und erlebte bereits am 8. Januar 1891 mit

ammert die einhundertste Wiederholung. Efkkert, Nadecke, Kahl, Sucher, Dr. Muck, Weingartner, Schalk, von Strauß, Shlaar, M aderaee, Blech der Dirigenten. Stammer, Mödlinger, Wittekopf,

nd die nüpfer, Griswold

Sommer, Kraus, Grüning, Jörn, Kirchhoff den Erik; Beck, Bulß,

den Holländer gesungen. Von den Vertreterinnen der Senta sind die Damen M ORgG avpenheim, Sachse-Hoffmeister, Albant, Hiedler, Peadager, Destinn, Nose zu nennen; die Damen: Hartina, Staudigl,

ohl, Goeße, Steinmann, Geller-Wolter, von Scheele-Müller haben die Nolle der Mary gesungen. :

Im Köntglihen Opernhause findet morgen, Dienstag, eine Aufführung von Boteldieus Oper „Die wetße Dame“ Hauptrollen durch die Damen Herzog, Dietrich, Goege, die Herren Jörn, Medtingen, Philipp, Nebe beseßt. Sountag, 22. September, wtrd im Königlichen Opecnhause als Nachmittagsvorstellung Anfang 24 Uhr zu ermäßigten Preisen „Häusel und Gretel", mit den Damen Dietrich, Rothauser 2c. und das Ballett „Die Puppenfee*, mit Fräulein Dell’Era 2c., gegeben. Abends geht „Mignon“, mit Fräulein Farrar in dexr Titelrolle, in Szene.

Im Ab L, Schauspielhause wird morgen, Dienstag, Shakespeares , , 1 aufgeführt. In den anderen Hauptrolleu find die I ENr Kraußueck, Boettcher, Pobl und die Damen Willig und Bugye beschäftigt.

Am heutigen Montag hat der Verkauf der Abounements« karten zu den Symphoniematineen der Königlichen Kapelle bei Bote u. Bock (elpaigeritraße 37) gegen Vorzeigung der Berechtigung agene begonnen, Der Verkauf wird Sonnabend, den 21, d. M., Abends 74 Uhr, geschlossen.

ÆÁ; außerdem.

thello*, mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle,

und überhaupt an den Stellen F

Deutschen Theaters eingetreten ist. Seine stattliche Erscheinung und *

anden, fand ihren Weg verhältnis- j

Königlichen Schausptelhause, den 7. Januar 1844 aufgeführt, vershwand |

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Krolop, Rotmühl, Lieban, Bey (der bis dahin den Holländer im j

anzen 101mal s{chon gesungen hatte), sowie den Damen Pierson, | der | Aufftiege mit fröhlichen Weisen begleitete.

Dr. Strauß, Walter, | Namen ; ¡ Herr! haben den Daland; Woworski, Diener, Schott, Ernst, Müller, |

Reichmann, Popovici, Hoffmann, Bertram, Bachmann, Berger haben j

| der a

ur | Die Landung erfolgte in diejem und. allen folgenden Fällen

' mitwirkte.

| dem Flügelrade in Bewegun lang, 35 m breit, 24 m: h gewaltigen zeugte, daß die Umstehenden die Hüte festhalten mußten. demonstratio ad oculos wurde der Befehl gegeben, den Ballon ins

Mannigfaltiges. Berlin, 16, September 1907.

Der Parsevalsche Motorballon.

A. F. Zu Vorführungen des Parsevalshen lenkbaren Luft von ihr offiziell „Motorballon® genannt, (Sen die éotorlaeNe Studiengesellshaft für Sonnabendvormittag 10 Uhr auf den Uebungs- play Reinickendorf-West sowohl die Mitglieder ihrer Gesellschäft, als die Mitglieder des Berliner Luftschiffer- Vereins und die Preffe einge- laden. Gegen leßtere war die Aufmerksamkeit geübt worden, ihren Ver- trelern um 9,20 einen Autoomnibus am Brandenburger Tor zur Verfügung zu stellen Es war eine 2 mie von einigen hundert Personen, darunter auch Damen, die \ich pünktliß um 10 Uhr in der großen, den Motorballon eet oeopenden Halle einfanden, um hier zunä@st den zum Aufftieg fertigen Ballon în Au enschein kurze Ansprache seines Erfinders, des Majors Unter den Erschienenen befanden si u. a. auch der Kriegsminister hon Einem, der Minister für Handel und Gewerbe Delbrück, Staats- sekretär a. D. von Hollmann, der Ministerialdirektor Dr. Althof, der Chef des Generalstabes von Moltke, die Generale Sixt von Armin, von Lynker und viele hohe Offiziere und Beamte sowie Vertreter der Hautefinance.

Der Motorballon ist nach seiner Grö struktion von überrashender Wirkung. Der Gestalt mit einer Zigarre trifft aber ist er vergleihbar den Anschauung der heutigen

zu nehmen und eine arseväl, anzuhören.

e und genialen Kon- eliebte Vergleich seiner nicht zu. Viel eher großen runden Wollsäcken, die der Berliner wohl entrückt sind, aber älteren Leuten aus der Zeit erinnerlich sein werden, als noch der P iswelatartt auf dem Aleranderplay ftattfand. Allerdings inkt au dieser Vergleich etwas: erstens der gewaltigen Abmefsungen des Ballons wegen, die 50 m in der Länge, 12 m im Durchmesser betragen, und zum andern, weil am Hinterende drei Organe an- gebracht sind, die zu dem gewaltigen Körper des B1llons etwa im gleihen Verhältnis stehen, wie die Seiten- bezw. Schwanzflofsen eines mächtigen Fishes. Es sind dies die sogenannten Stabilitäts- flähen rechts und links und das Steuerruder unter dem Ballon, alle drei aus Leinwand geformt, mit Luft aufgeblafene flahe Hohlkörper darstellend, die zur Gewinnung entsprechender Starrheit ohne namhafte Gewichtsvermehrung nur notdürftig durch Eiseneiglagen versteift find. Das Steuerruder ist H vorderen zwei Dritteln gleihden Stabilitäts- nes fest mit der Ballonhülle verbunden, nur das hintere Drittel st um eine vertikale Ahse drehbar und gibt, vom Korbe aus mit großer Leichtigkeit regierbar, die Richtung. Dies find äußer- lih aber auch die einzigen Abweihungen von einer Zylinder- form mit vorn und hinten in f\tumpfe Kegelform über- gehenden Enden. IJInwendig freilich ist die Einrihtung nicht so einfa, als es von außen erscheint; denn die zylindrishe Umhüllung birgt drei voneinander streng gesonderte Gasbehälter, oben den Wafser- stoffballon und darunter zwei Ballonets, das vordere und das hintere, beide dazu bestimmt, nach Ermessen des Ballonführers mit atmos- \phärisher Luft aufgeblasen oder davon entleert zu werden. Wirh das hintere Ballonet mit Luft gefüllt, das vordere entleert, so senkt fich das Hinterende, bei umgekehrter Handhabung das Vorderende: ein überaus einfaches Mittel, den Ballon zum Steigen oder Sinken zu bringen und das sonst im gleichen ae angewandte Ballaftaus- werfen oder teilweise Entleeren des Ballons dur Ziehen des Ventils zu erseßen. Im übrigen zeigt der Motorballon, wie alle andern Luftballons eine Takelage, woran der Korb und der mit ibm auf der- selben Plattform vereinigte 90 pferdige Daimler-Benzinmotor mit dem Flügelrade in der denkbar fihersten Art aufgehängt find. Vom Korbe, der den vorderen Teil der Plattform einnimmt, während dem Motor deren Mitte und dem Flügelrade der hintere Teil angewiesen ist, führen Shläuße an alle vorgenannten, dem Aufblasen mit Luft nah Bedarf unterworfenen Teile, sowie siarke Dräßte zu Steuer und Ventilen. Am Korbe sind ferner auf alle Fälle einige Säcke mit Ballaft, ferner der das Schlepptau aufgerollt enthaltende Sack und außerdem noch 2 kleinere Sandfäcke angebrat, dazu bestimmt, an einer Leine entweder gegen das Hinter- oder das Vorderende des Ballons hin bewegt zu werden und fo die Wirkung der Ballonets erforderlichenfails zu verstärken und shnelleres Steigen oder Sinken herbeizuführen. Der Gasinhalt des Motorballons beträgt zwischen 2300 und 2800 chm je nah Füllung, die vollftändig ausgeführt #4—2 Stunden in Anspruch nimmt. Das Gewicht der einzelnen Teile und Requisiten find die folgenden: Hülle 600 kg, Korb nebsi Motor und Flügelrad 1200 K Benzin im Reservoir hinter dem Flügelrad 200 kg, Séleppseit 100 kg, Tafelage 100 kg, Kühlwasser 100 kg, zusammen 2300 kg. Da 1 cbm Wasserstoffgas einen Aufirieb von wenigstens 1,1 kg be- figt (1 cbm Luft wiegt 1280 g, 1 ebm Wasserftoff 90 2), so geht hieraus hervor, daß der Motorballon noch mit 6—700 kg belastet werden und damit bis 12—1500 m feigen fkann, ehe er in die Gleichgewichtslage kommt, die weiteres Steigen verbietet. Der Motor wiegt auf eine von ihm geleistete Pferdekraft bezogen 47 kg, also 405 kg, sein Benzinverbrauh 1 stündlich 35 kg (zu 40 Pf.) bei der mittleren Leistung von 10 m Eigenbewegung in der Sekunde, wobei das Flügelrad §00 Umdrehungen in der Minute macht, eine Leistung, die bis 1200 Umdrehungen in maximo gesteigert werden kann. L _ Major Parfeval matte in seiner Ansprache noS besonders darauf aufmerksam, daß dieser Motorballon im @Segensags zu dem Graf avelieiian Luftschiff, das den ftarren Typus verkörpert, und dem Lebaudyschen, das als halbstarr anzusprehen ist, „unitarr“ genannt werden muß, weil, mit der selbstverständlichen Ausnahme dar Plattform und ihrem Besag, alle anderen Teile wei und im entlufteten Zustande zusammenlegbar find. Um die Altions- bereitshaft zu zeigen, ließ Major Parseval sodann den Motor- mit segen, was in der Halle, die 70 m ift, einen so igen Zugwind exs Nach dieser

ou zu bringen. Es geshah mittels 16 von der Takelage herahs ängenden Leinen dur Soldaten, unter den Klängen eines Marsches, der yon einer Militärkapelle gespielt wurde, die aud die weiteren ) j War es Zufall oder Absicht ? Als der Ballon zum exsten Male- fich in. die Lüfte erhob, ertônte die kernige Melodie des „Fridericus. Rex, unser König und Die Erinnerung an den großen König wirkte gerade in diesen Augenblick, der fich allen Teilnehmern als: ein historischer Moment ins Sedächtnis eingeprägt haben wird, feierli und erhebend! Ziemlich weit hinaus in das bekaunte, von der Soune eines herzs lichen Spätfsommertages bestrahlte Gelände wurde der Motorballon im Geschwindschritt der Begleitung: bugsiert. Dann stieg zu den drei

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ufficht oblag, rief „los*, der Motoc Bewegung geseyt, die aus doppelter Leinwand be» leiht versteiften, aber an threa dußersten Enden einen engeglen Eisenstab. beshwerten vier Flügel des

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| Flügelrades spanuten si infolge der ige Wi} und sto ob h schräg aufwärts gedrängt, das mächtige N vom Beate Vie ! zu etwa 100

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Nach etner halbstündigen, dur. eine Reichädigung 8 herbeigeführten

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Uebecfübhrung