1907 / 229 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Sep 1907 18:00:01 GMT) scan diff

E E rgbvorstehèn am Anatomishen Jnstitut und bisherige Privatdozent in der medizinishen Fakultät der Universität zu Halle, Peolelsor Dr. Walter Gebhardt ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät und

„4 der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Universität zu Breslau Dr. William Stern zum außer- ordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.

Abgerei st :

Seine Sens der Staatsminister und Minister der öffentlihen Arbeiten Breitenbach, in dienstlihen Angelegen- heiten nah Altona. | y

Nichtamlkliches. Deutsches Reich,

Preußen. Berlin, 25. September.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Bremen“ vorgestern in Halifax eingetroffen und geht am 30. September von dort nach St. Thomas (Westindien) in See.

S. M. S. „Arcona“ ist auf der Ausreise nah der ostasiatishen Station vorgestern in Perim (Golf von Aden) eingetroffen und seßt morgen die Reise nach Colombo

(Ceylon) fort. S Flußkbt. „Vaterland“ ist

Tschingking (am Yangtkse) eingetroffen. S. M. S. „Iltis“ ist gestern von Hankau nah Jtschang (am Yangtse) abgegangen.

vorgestern in

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ werden Nachrichten über den Stand der Kartoffeln, des Klees, der Luzerne und der Wiesen im Deutschen Reich um die Mitte des Monats September 1907, zusammengestellt im Kaiserlichen Staiistishen Amt, veröffentlicht.

Baden.

Der gestern und heute veröffentlichte Bericht über das Befinden Seiner Königlihen Hoheit des Groß- herzogs lautet:

ainau, 24. September, Nahmittags 4 Uhr. Der Kräfte- zustand Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs scheint ih im

Laufe des heutigen Tages etwas zu heben. (gez.) Dr. Fleiner. Dr. Dreßler.

Mainau, 25. September, Vormittags 10 Uhr. Im Laufe tes gestrigen Tages und auch heute früh is bei Seiner Königlichen Hoheit dem Sroûbenoa die Temperatur unter der Fiebergrenze geblieben. Die Herztätigkeit zeigt aber die gleihße Erregung und Schwäche wie in den leßten Tagen. Das Bewußtsein ist wieder ganz klar. Die heutige Nacht war sehr unruhig, durch Herzklopfen und Atemnot unterbrohen. Erst gegen Morgen traten mehr Ruhe und einige . Stunden Schlaf ein. (gez.) Dr. Fleiner. Dr. Dreßler.

g

Schweiz.

Der Nationalrat hat, „W. T. B.“ * zufolge, dem Be-

PAS des Ständerats zugestimmt, dem Kanton Bern für die

oppelspurige Anlage des Lötschbergtunnels eine Subvention von 6 Millionen Franks zu bewilligen.

Belgien.

Die parlamentarishe Congokommission hat gestern über die Aenderungsvorschläge der belgischen Regierung zum Entwurf des Kolonialgeseßzes beraten. Die Kom- mission beshloß, nach einer Meldung des „W. T. B.“, bei der Congoregierung anzufragen, welhe Tragweite der Erlaß des König - Souverains vom 20. Juli, durh den er einen Teil des Congostaates als Kron- gut zurüstelt, für den belgishen Staat habe. Die Kommission ist der Ansicht, daß die eseßgeberische Gewalt an den König lediglih delegiert werden Tolle, das Parlament solle dann immer noch Geseße schaffen können, die von den Staats- geben abweichen. Die Worte „Juristishe Person der

olonie, getrennt vom belgischen Staat“, schließen nah Ansicht der Kommission die finanzielle Autonomie der Krone in sich. Belgien hafte niht für die eventuellen Schulden des Congo- staats gegenüber den Gläubigern.

Türkei,

Das vorgestern in Batum auf den Wali von Wan, Ali Bey, verübte Attentat ist, nah einer die gestrige Depesche ergänzenden Meldung des „W. T. B.“, am Abend bei seiner Rückehr ins Hotel verübt worden. Die Kugel des Mörders, der ihm gefolgt zu sein scheint, drang in den Kopf und tötete den Wali, der von der Regierung nah Konstantinopel berufen worden war, auf der Stelle. Unter Revolverschüssen seiner Mitschuldigen entkam der Mörder, nah dem jeßt eifrig ge- fahndet wird.

Afrika.

Wie bereits gemeldet, ist der Sultan Abdul Asis in Rabat eingetroffen; seine Gefolgschaft wird auf 20 000 Personen geshäßt. Der Sultan hat seine Freude über den glücklichen

usgang seiner Reise und über den Empfang, den ihm die Stämme bereiteten, ausgesprochen. Nach einer Meldung der „Agence Havas“ ist auch die Mahalla Bagdadis in Rabat angekommen. Die anfangs beobachtete feindselige Haltung der Soldaten den Europäern gegenüber hat, dank dem energischen Eingreifen Buchta ben Bagdadis, der für strenge Aufrecht- erhaltung der Ordnung in der Stadt sorgt, aufgehört. Die Europäer haben jeßt keine Gemwalttätigkeiten von den Soldaten

mehr zu befürchten.

i Aus San Paolo de Lganda (Portugiesisch-Westafrika) wird, der „Agence Havas“ zufolge, ee daß die portu- giesishen Truppeu den Hauptkraal der Cuamatas eingenommen haben, nahdem sie zwei Tagemärsche unter dem Feuer des Feindes zurückgelegt hatten. en europäische S IENe und ein Soldat sind gefallen; 26 Mann sind ver- wundet worden,

es Kongresses war der Arbeit in den | Ä P Mftigte \ich unter eres “dex Aetiologie (Entstehungskunde der Tuberkulose. Es sprach Herr aus Lyon über die verschiedenen Formen des Tuberkelbacillus, Herr Raveuil- Philadelphia über Erfahrungen mit tuberkulosen Er- krankungen infolge von Nahrungsaufnahme, Eine Nibbert - Bonn über die Teilnahme der Lymphdrüsen bei der Tuberkulose, Herr von Schrötter-Wien über die Verbreitung des Krankheitserregers dur die Luftwege. Interessante Versuchße mit Einführung von Tuberkel- kulturen in M eemagen hat Frau Rabbenowits\ch vorgenommen. Schon nach 22 Stunden tenuten Tuberkelbazillen im Blut und anderen Organen nachgewiesen werden, Wie alle diese Erfahrungen zum Heil der Menschen zu verwerten, wie vorbeugend der Tuberkulose einigermaßen Herr zu werden, das bildete den Gegenstand fesselnder Erörterungen von Lrofelsos Baginski - Berlin. Sektion IL war mit dem Stand der Na am itelgeseßgebung und -Veberwahung in den iedenen Ländern befaßt. Als Ne- ferenten \sprahen Professor Chassevant- Paris, der eine inter» nationale Verständigung bezüglich der Geseßgebung über die Nahrungsmittel und den Handel mit diesen empfahl. Zu dem- selben Gegenstande äußerten sch die Herren Kerp - Charlotten- burg, Ludwtg-Wien, Wiley- Washington. Als sehr besucht und den großen Saal bis auf den leßten Play füllend, erwiesen s die Verhandlungen in Sektion 111 über das Q Le orgewesen für Säuglinge. Berichterstatter waren adt Leip e je en

von Professor

Arloing

Dietrich-Steglißz, Taube- ig, Szana- Temesvar. 11 Sthlußsäße der beiden leßt eferenten riefen eine lebhafte Er- örterung hervor. „Die Ermüdung durch Berufsarbeit" wurde in Sektion TV verhandelt; Berichterstatter waren die Herren Eisner - Berlin, Imbert- Montpellier, R oth- Potsdam, Treves- Turin. Die Frage, wann die Gesundheit {chädigende Ermüdung eintritt und ob praktisch verwendbare Methoden zur Feststellung dieses Grades an Ermüdung zu finden mögli it, rief viele Nedner zur Teilnahme an der Diskussion auf; man Mpling den Eindruck, daß der Gegenstand allgemein als von großer sozialer Wichtigkeit angesehen wird. Kaum weniger rege waren die Verhandlungen der Sektion V über einheit- lihe Regelung der Prüfüngsmethodik für Apparate und Mittel der Desinfektïon. Es berichteten Professor von Esmarch-Göttingen, Professor Proskauer- Charlottenburg und Dr. Samuel Rideal-London, und daran anfchließend über Kon- trolle der richtig autgefühtten Desinfektion die Herren Schmid- Bern, Bonjean- Paris, Czaplowski- Cöln. Sehr lebhaft ging es in Sektion VTIa zu, welher der Präsident des bayeriscken hygienischen Instituts Dr, Gruber - München vorstand. Pro- fessor Fuch s- Freiburg i. B, berichtete als erster über , Wohnungs- fürsorge für Minderbemittelte“, dann sprah im wesentlichen zustimmend Dr. Aldridge- Leicester und | zuleßt an Stelle des verhinderten Herrn AUE Er «Paris dessen Landsmann, Architekt Augustin. Gs {loß sich ein Vortrag von Dr. Hans Kampffmeyer - Karlsruhe „über Gartenstädte“ an, der höchst Wichtiges zu erzählen wußte über einen in England, in Lethworth, nördlih von London, mit der Anlage einer Garten- stadt erzielten Erfolg, die heute bereits 480 Familien beherbergt. Auch von ähnlichen glücklich vorangcehenden Versuchen in Karlsruhe und Mannheim konnte berihtet werden. Die meist einstimmig ge- faßten Resolutionen sehên in der Bodenspekulation und der von thr herbeigeführten übermäßigen Verteuerung von Grund und Boden das Haupthindernis für die vernünftige Entwicklurg der Kleinwohnungs- frage und machen verschiedene Vorschläge zur Abhilfe. Der Gegenstand, den man in Sektion VIb mit Eifer behandelte, Referenten die Herren Schwechten-Berlin, Ps6rier- Paris, von Toth fal u fte vdapest, hat eine gewisse Verwandtschaft mit dem in Sektion 1V diékutierten, denn das Thema lautete „Einwirkung der Berufstätigkäit im{Verkehrswesen auf die Ge- sundheit *, ünd im Ans{luß ‘hieran ela ein Vortrag des Herrn von Lantsheere „über Augenkrankheiten bei den Eisen- bahnbediensteten" sowie Referate der Herren Hersfeld und Bödicker, betreffend „Ueberwachung der Verköstigung im Eisenbahnbetrieb“. Es lagen S{hlußsäße des Ministerialrats von Csatáry - Budapest vor, die eingehend erörtert wurden. Sie verneinen die Frage nah speziellen durch das Verkehrs- wesen hervorgerufenen Berufskrankheiten. Mit der Wasser- versorgungfür eine Armee im Felde beschäftigte ih die Sektion VII, unter deren Auditorium deshalb die Unit- formen überwogen. An das Thema {lossen ch noch andere aus- s{ließlch der Militärhygiene geltende: Beseitigung der Abfall- stofe in militärishen Lagern und im Felde, Massener- fiankungen in der Armee durch Nahrungsmittel, Beziehungen ¡wischen Lungentuberkulose und Störungen der Herztätig- feit vornehmlich bei Soldaten, Erfahrungen mit CTyphus- {ußimpfunçen in der Armee. Die fesselnden Verhandlungen nehmen etnen die zur Verfügung stehende Zeit übersreitenten Verlauf. Es sprachen zumeist Militärärzte vershiedener Heeresverbände. Der Sta- tistik gehörten endli die in Sektion VIII verhandelten Themata an: Sterbetafeln, die Lebensdauer der Bevölkerung, Fa- milienstatistik, Entwicklung der Fruchtbarkeit.“

Aus Anlaß des Kongresses ist eine große Anzahl von Fest-

schriften ershienen. So wurden den Kongreßmitgliedern u. a. über- reiht: von dem Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten eine Abhandlung über „Medizinishe Anstalten auf dem Gebiete der Volks- gesundheitspflege in Preußen“ und ein Band „Die geseßlihen Grund- logen der Seuchenbekämpfung im Deutschen Reiche“, dessen Verfasser der Geheime Obermedizinalrat, Professor Dr. Kirchner ift ; vom Kaiser- lichen Gesundheitsamt und vom Kaiserlihen Statistishen Amt eine umfangreiche Schrift „Das Deutsche Reih in gesundheitliher und demographischer Hinsicht“, und vom Reich?versiherung8amt ein Leit- faden der Arbeiterversiherurg und einige Einzelschriften; seitens des Ministers der öffentlichen Arbeiten ein Band, betreffend die Wohlfahrts8- etnrihtungen im Bereiche der vercinigten preußtsch-hessishen Staats- eisenbahnen; seitens der Stadt Berlin eine reich illustrierte Festgabe, die den Kongreßteilnehmern eine Vorstellung von dem Umfange und der Art der praktishen Arbeit geben soll, welche die Reichshauptstadt auf hygienishem Gebiete in den En Jahren geleiflet bat. Eine ganze Anzahl hervorragenter medizinischer Zeitschriften hat anläßlich des Kongresses Festnummern herausgegeben, so tie «Deutsche Medi- zinishe Wochenschrift“, die „Hygienishe Rundschau“, die „Berliner Tinishe Wochenschrift“, die „Medizinishe Klinik" u. a. Gestern abend waren die Kongreßteilnehmer einer Einladung des Magistrats zu einer Empfangsfeier im Rathause gefolgt. Bei der Festtafel wurden \i? von- dem Oberbürgermeister Kirschner mit einer Ansprache begrüßt. Weitere Reden hielten der Prinz zu Schönaich-Carolath, der Generalstabsarzt der französischen Armee Viry, der Generalstabsarzt der österreihishen Armee Uriel, derjenige der italienischen Armee Sforza u. a.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Ueber Produktion und Verbrauh von Wein, Bier und Branntwein in den verschiedenen Ländern

gibt die britishe Parlamentsdrucksahe „Aicoholic Beverages 1905“ die folgenden Auf|hlüfse.

I. Wein. Die wichtigsten an der Weinproduktion beteiligten Länder sind Frankreich, Jtalien, Spanien, Portugal, Oesterreich, Deutschland und Ungarn. Die Produktion betrug in den Jahren 1901

bis 1905 in den einzelnen Ländern :

Länder Mats

talien . Spanien . Wortliga, ¡

esterreich . Deutschland . Ungarn .

Von diesen Ländern haben Ftalien, nur Weinausfuhr zu verzeichnen; ihre Einfuhr ist geri der P luprienne in keinem Verhältnis.

en eine größere Einfuhr als Ausfuhr.

ch aroße Mengen an algerishen und spanishen W zum Verschnitt mit leichteren fra Der größte Teil der schnell

land dagegen ha Frankrei

wöhnliher Qualität, die Sorten verwendet werden.

1901 1902

1903

1904

1905

Millionen Gallonen

1275 972 492 132 106

53 68

877 912 267 106 107

54

71

779 772 325 77. 83 83 65

2

algerishen Weinproduktion fließt nach Frankreich ab.

Einfuhr erfolgt zum größten Teil aus Frankreich,

Italten und Oesterreih-Üngarn.

Die Weinproduktion in den vershiedenen Ländern und verbrauch auf den Kopf der Bevöl

Uebersicht :

Länder

Großbritannien .

Deutfhland . rankrei . chweiz .

Portugal

Spanien

Stall,

Oesterreich .

Ua «4

Bulgarien .

Serbien .

Ran A

Ver. Staaten von Amerika . j

Produktion

1904

1905

1452 899 479

99 93 94

Spanien und Portugal fast nck und j Frankreich

1247

und

644 087 117 85 84

teht Deuts,

So bezieht einen ge, nzösischen

anwach\ende Die deut x

in zweiter Linie A

den Wein, kerung veranschauliht nadfteheits

Verbrauch g den Kopf dee Bevölkerung

1904

Imp.-Gallonen

93 368 000

1452 374 000

27 874 900

)

478 654 000 899 316 000 98 648 000 93 654 000 59 576 000 8 074 000 18 392 000

25 177 000

84 832 000 1 246 652 000

z*

386 584 000 644 358 000 117 414 000

84 414 000

) 8712 000 38 720 000

5)

IT. Bier. Die Biererzeugung ist nit so

unterworfen wie die Weinproduktion. die Vereinigten Staaten von als 1000 Millionen Gallonen chtlidhem Abstand von diesen Ländern Oester ßland. Von sämtlichen vorgenannten

kommen Deutschland,

Großbritannien in Betracht, die je mehr herstellen, dann in beträ rei, Belgien, Frankreich und Nu

sieben Staaten sind Großbritannien,

Amerika, Deutschland und Oesterreih Exportstaaten, weit größer ist als ihr Verbrauch, während bei Belg

das Gegenteil der Fall ift.

Die Biererzeugung in den verschiedenen Ländern und der Bier- verbrauh auf den Kopf der Bevölkerung stellten si, wie folgt:

Produktion

Länder

Großbritannien Rußland ¿ Norwegen . Schweden Dänemark . Deutschland Belgien . . rankreih . chweiz . Ilalien Oesterreich . Ungarn . . Bulgarien . Serbien . Numänien . E Vereinigte Staaten boa Ametila «1

IITL. Branntwein.

1904

S

p D 5 O f 5 O U D

_

do do D u O U Do R O Do

b C0

-

=

_

0,35

1905

roßen Shwanku 18 S a

aupterzeugungsländer

Amerika und

die Vereinigten Staaten von

1905

da ihre Erzeugun ien und Frankrei

Verbrauch auf den Kopf der Bevölkerung

1

904

Imp.-Gallonen

1 253 230 000

145 781 000 6 556 000 61 138 000 54 477 000

1 545 302 000

336 974 000 313 896 000 46 530 000 5 060 000 436 040 009 33 352 000 1452 000

1 S 000

278 807 000

1218 726 000 ) 6 342 (00

) 53 667 000 1 600 610 000 346 500 000 295 196 000

) 9 236 000 420 178 000 33 022 000 1 998 000

) e

c

d

_— _— OOMHINOR O

I

M O D pi 00°

L D000 0 0 R D s C0 00 DO D R A P

D Ls D

R

1413 152000 15,4

1905

27,7 d, 3,0 2

20,5

26,3

48,8

7,9

I 0,22

14,3 1,8 0,49

J A

16,8,

An der Branntweinproduktion \ind in

erster Linie Rußland und Deutschland, dann die Vereinigten Staaten, Frankreich und Oesterrei interessiert. sechster Stelle, an fiebenter Ungarn. Niederlande und Belgien mit einer Produktion von mehr als 10 030 000

Probegallonen.

Großbritannien ersheint an

Es folgen {ließli noch die

Die nachstehende Tabelle ergibt die Zahlen der wichtigsten Pro- duktionsländer für die Jahre 1903/05.

Länder

Rußland . Deutschland .

Ver. Staaten von Amerika 1

E 4 Desterreich . . ; Großbritannien .

E Niederlande . Belgien .

verwendet,

1903

Probegallonen**) . 147 223 000 . 130 438 000 16 208 0C0 78 936 000 53 900 000 51 114 C00 38 632 000 13 354 (00 9 482 000

1904

161 366 000 148 588 000 127 665 000 87 010 000 56 958 000 50 858 000 42 900 000 14 168 000 12 694 000

1

905

146 014 000 125 042 000 100 584 000 55 682 (00 48 520 000 40 216 000 13 552 000 11 924 000,

Für die Branntweinbereitung werden die verschiedensten Stoffe

in Rußland vorzugsweise Kartoffeln und Roggen, in

Deutschland Kartoffeln, in den ‘Vereinigten Staaten von Amerika Mais, in Frankreih Runkelrüben und Melasse und in Großbritannien

Malz.

Die Branntweinerzeugung und der Branntweinverbrauch stellten sh in nahkbenannten Staaten, wie folgt :

Produktion

Länder

Großbritannien Rußland Norwegen . Schweden . Dänemark . Deutschland Niederlande Belgien . Frankreihch . Schrociz . M Besterreih . T E E ck49 Ver. Staaten von Amerika .

*) Ermittelungen 1 **) Neduziert auf Alkoholgehalt.

1:04

Probegallonen

50 858 000 161 366 000 1 628 000

6 820 0C0

6 094 000 148 588 000 14 168 000 12 694 000 87 010 000 2 926 000

9 592 000 56 958 000 42 900 000 242 000

127 665 000

1905

48 520 000

) 1 408 000 7 524 000 6 071 000 146 014 000 13 552 000 11 924 000 100 984 000

) 11 286 000 55 682 000 40 216 000 242 000

125 042 (00

en noch nidt vor.

ranntwein von 57,06 Volumenprozen

Verbrauch auf den Kopf ter Bevölkerung

1

904

0,95 0,95 0,62 1,34 2,44 1,54 1,50 1,14 1,50 1,01 0,28 1,98 1,98 0,07

1,21

1905

0,91

) 0,51 1,36 242 1,43 1,43 1,10 1,37

*

) 0,29 1,98 1,98 0,08

1,26,

tes

Zur Arbeiterbewegung.

Nach einer Bekanntmachung des Arbeitgeberverbandes im Haugewerbe is, wie „W. T. B.“ meldet, in Ktel mit den Kutshern und Playzarbeitern in den Holzhandlungen sowie den Stuckateuren und Heizungsmonteuren eine Eini- gung erzielt worden. Von der geplanten“Aussperrung der Arbeiter wird daher abgesehen werden. Alle Geschäfte für den Verkauf von Waren der Baubranche sind wieder geöffnet, ebenso der Arbeits- nachweis des Arbeitgeberverbandes.

In elner gestern nahmittag abgehaltenen Versammlurg der Hafenarbeiter in Antwerpen wurde, wie „W. T. B.* berichtet, mit großer Mehrheit bes{chlossen, am Donnerstag die Arbeit zu den früheren Bedingungen wt ederaufzunehmen, jedoch mit dem Vor- behalte, daf, falls die in dem Schreiben des Bürgermeisters vor- gesehene Lohnerhöhung niht gewährt werde, der Kampf nah Ablauf yon vierzehn Tagen wieder aufgenommen werden solle.

Wohlfahrtspflege.

In Osnabrück tagt zur Zeit die 23. Jahresversammlung tes Allgemeinen evangelisch - protestantishen Missions- vereins. Dem bei dieser Gelegenheit erstatteten Jahresbericht sei entnommen, daß der genannte Verein in Ostasien mehrere deutsche Gemeinden mit Seelsorge und Gottesdienst versieht. So in Tokio eine Gemeinde von 63 Seelen, in der 3 Paare getraut, 4 Kinder getauft und 1 konfirmiert wurden; in Yokohama eine Gemeinde yon 55 Mitgliedern, in der 20 Taufen, 2 Trauungen, 1 Kon- firmation und 1 Beerdigung stattfanden. Die deuts{h-evangelische Gemeinde in YVokohama will durch den Bau eines deutshen Hauses ein eigenes Kultlokal hafen. Endlich halten die Missionare des Vereins von Zeit zu Zeit noch Gottesdienste in der kleinen deutshen Kolonie der Hafenstadt Kobe ab, aus der von 3 Taufen und 3 Trauungen berichtet wird. Selbständig geworden isstt die vom Vereine. gesammelte Gemeinde in Schanghai, wo regel- mäßig Gottesdienste stattfanden und eine Schule mit 55 Kindern, darunter 25 9/9 Nichtdeutschen, unterhalten wird, für die ein Neubau geplant ist. Das Lesezimmer für Seeleute soll in das demnächst zu eröffnende Seemannsheim übergehen, mit dem ein Arbeits- und Stellennabweis verbunden wird.

Die Misstonsfelder des Vereins sind Japan und China. In Japan arkeiten 4 europäische Kräfte mit 12 eingeborenen Helfern auf den beiden Stationen Tokio und Kyoto mit ihren Filialen. Die theologishe Schule besuchten zuerst 3, gegen Schluß des Jahres 6 Studenten, zu denen 4 Hörer kamen.

In China wirken auf Veranlassung des Vereins 4 europäische und 19 eingeborene Kräfte auf den Stationen Tsingtau und Kaumi im Schul- und Hospitaldienst. In Tsingtau ist das deuts ch- chinesishe Seminar dem cinesishen Schulwesen dur Gliederung in eine Unterstufe mit dreijährigem Kurs und Ober- stufe mit vierjährigem Kurs angepaßt. Eine direkt religiöse Einwirkung wird auf die Schüler nicht ausgeübt, doch bieten die Rae Morgenandachten, Abendbibelstunden und Sonntagsgottesdienste Gelegenheit zur Einführung in das Christentum. Die Mädchenshule unterrihtet 16 Schülerinnen in 2—3 Klassen. Der Besuch des Faberhospitals ist infolge Errihtung eines fkatholischen Hospitals gesunken, es gewährte 563 Kranken an 13 103 Behandlungstagen, und in der Poliklinik 2900 Kranken an 6727 Behandlungstagen ärztliche Hilfe. Um nicht mit dem katholisGen Hospital in Konkurrenz zu treten, wird die Er- rihtung einer ärztlihen Schule geplant, die nach einem Hährigen Vorkursus am Hospital in Kaumi die Schüler in gleichem Zeitraum für die ärztlihe Staatsprüfung ausbilden soll. Das Hospital in Taitungtshen zählte etwa 5000 Kranke an etwa 12000 Behandlungstagen. Die zweite Station Kaumi hat ihr Hospital durch einen Neubau vergrößert, der etwa 40 Kranke faßt, während das alte Hospital als Poliklinik benußt wird. In dieser wurden behandelt 2042 Kranke mit 10 796, in jenem 449 Kranke mit 7720 Tagen. In Verbindung mit der Mission stehen die Kreis\hule und 2 Landschulen, deren eine \ich gut entwickelt, während die andere zurückgeht und daher ihre Verlegung nach Kaumi erwogen wird. Die Einnahmen des Vereins betrugen 141 000,24 4, die Auëgaben 145 954,16 „4 sodaß sih ein Fehlbetrag von 3954,29 4 ergibt.

Kunft und Wissenschaft.

v. A. Der Kunstsalon von Mathilde Rabl bringt eine in ihrer Art sehr interessante Ausstellung, die für manhe Nachlaß- ausftellung vorbildlich werden dürfte. Sie gilt dem Andenken Carl Gussows, enthält aber nit in erster Linie Werke von seiner Hand, sondern Arbeiten von einer großen Zahl der Künstler, die dur sein Atelier hindurch gegangen find. Für etnen Maler wie Gussow, dessen Hauptbedeutung in Wahrheit nit in seinem eigenen Schaffen, sondern in seiner Lehrtätigkeit beruhte, durch die er in einer Zeit, die noch vielfach anderen Idealen folgte, einer der wirksamsten Förderer treuen Naturstudiums wurde, ist eine \olhe Ausstellung, die nicht nur den Stamm, fondern auch die Zweige zeigt, notwendig, um seine Wirksamkeit rihtig zu veranshaulihen. Viele Fäden laufen bon diefer einen Persönlichkeit aus, eine Fülle der vershiedenartigsten Talente hat si in seinem Atelier zusammengefunden, niht nur Vers- lreter des Nealismus. Sein Ruf war groß genug, um auch andere Persönlichkeiten zu seiner Fahne zu zwingen. So hat unter anderem der gedankenshwere Vertreter eines weltfremden Idealismus, Mar

je Ge m ihm studiert und ein romantisher Naturshwärmer wie H. Prell.

Gussow selbst i nur mit wenigen Arbeiten vertreten ; die feinste,

i seiner Art eigentli befremdende, darunter ist eine kleine Park- landschaft, die in ihren zuglei tiefen und zarten Farben und der stimmungsvollen, besonderen Naturanshauung fast an französische Meister erinnert. Auch die leichte eg chb das Unmittelbare des Ausdrucks unterscheidet sie von anderen seiner Arbeiten. Daneben ist no ein etwas afademisch gedahtes Stilleben zu erwähnen, das alte Pergamentbände, verstaubte Eisenteile und eine Gipösfigur zeigt. In dieser Arbeit tritt das hohe tehnische Können des Künstlers, die starke Gegenständlihkeit seiner Darstellung besonders zu Tage, Mit Vildnissen i ex gar nicht vertreten, und auch unter den Arbeiten [einer Schüler finden si diese nur in ganz geringer Zahl. Das kann wohl ein Zufall sein, denn natürlich hat eine Ausstellung, die sich nah so vielen Richtungen hin verbreiten muß, mit großen Schwtertig- keiten zu kämpfen. Und man möchte fast annehmen, daß sein Etnfluß uf dem Gebiete des Porträts stärker und tiefer gewesen ist, als aus leser Zusammenstellung e1sichtlih wird, Etner seiner hervorragendsten Stüler in diesem Fach, der den Meister an Einfahheit und an Tiefe der Auffassung weit übertroffen hat, is der Dresdner Maler Carl Banger., Von ihm i} hier das fein und liebevoll charalterisierte Vildnis einer alten Dame zu schen, W, Claudius hat in dem Bild eines Generals nur ein “gutes Durchschnitts perträt ausgestellt, Ungleih feiner is W, Hasemann ln einem tännerkopf, der eindrfngliches Vertiefen in das Wesen des Dar- fistellten verrät. Hasemann und Ztermann haken beide in ihrer tt viel Verwandtes und zeigen in thren Landschaften und Genre- bildern die feinen, silbrigen, mit liebevoller Beobachtung gegebenen arbentône, die die Weimarer Künstler jener Zelt auszeichnen, Be- onders \{chön sind Ziermanns „Holzhauer" und Hasemanns „Botaniker“, obwohl în leyterem für den modernen Geschmack er e datenbalie Zug zu schr liberwtlegt, Zu den Schülern Gussows, die später auch In weiteren Kreisen bekannt geworden sind, schôrt auch Hans Herrmann, Neben elner Anzahl yon Landschaften lt au eine Porträtstuble von ihm, dle noch im Aleller des Meisters tnlstanden ist, ausgestellt: das Bild elner alten Frau. Deutlich ist aus dieser Arbeit die Nichtung auf rlicksichtolosen Neallämus, ble in Qufsows Atelier herrschte, zu erkennen, und interessant als Vergleich st Dammeiers Studle von derselben alten Frau, Beide Skudlen sind {h so ähnli, daß man benk n könnte, fle wären yon demselben Künstler demalt, und zelgen darin den ungewöhnlich starken Einfluß, den Gussow

auf seine Schüler ausübte. Die kleine Arbeit, die Max Klinger ausgestellt hat, stammt nicht aus der Zeit, in der er bei GSufsow studierte, sondern ist einige Jahre später entstanden. Es ift ein weibs- licher Akt gegen ein rotes Gewand und dunklen Hintergrund gesetßt, sehr {chöôn in der tiefen farbigen Tetbrung und zugleich in der entschiedenen einfahen Zeichnung. Endlich sei unter manchen anderen noch E. Kubierschky erwähnt, der eine Anzahl kleiner, sehr gut gesehener Landschaften ausgestellt hat.

Die Ausgrabungen des Professors Shulten in Numantia haben in den leßten Wochen zu wichtigen Ergebnissen geführt. Auf dem ausgedehnten Plateau des Hügels Dehesila im Westen der belagerten Stadt wurde, wie die „Köln. Ztg.“ milteilt, ein sechsles und gegenüber, auf der anderen Seite des Duero bei der Mühle von Garrejo, ein stiebentes ger gefunden. Es find nun alle sieben Lager des Scipio bekannt. Das sechste und siebente Lager sind durch etne aus gewaltigen Blöcken escihtete, 4 m breite Mauer verbunden, die das Tal des Duero voll- ständig sperrt, um den Belagerten einen Durhbruh auf dieser Seite unmöglich zu mahen. An die Mauer find verschiedene Anlagen, wie Türme und Gelasse, für die Wachen angebaut. Dos siebente Lager liegt diht am Flusse. Es zeihnet sich durch die vorzügliche Erhaltung der Kasernen aus. Die Mauern sind zum Teil ncch 0,80 m hoh er- halten und sehr jor fältig und regelmäßig gebaut. Eine Reihe wohl- erhaltener prähif vrilber Gefäße mit s{öônen Ornamenten in Strich- muster lehrt, daß an dieser Stelle vorher eine Ansiedlung der jüngeren Steinzeit lag. Aehnliche Gefäße sind auch auf dem Hügel von Numantia und an anderen Punkten der Umgebun gefunden worden, ein Jeugnis für die frühe Besiedlung der dur tfée späteren Schick- sale fo berühmt gewordenen Stätte.

Im „Globus" wird auf eine Abhandlung von G. Friederici über den Tränengruß der Indianer hingewiesen, eine unter den Indianern anscheinend weit verbreitete eigentümlihe Sitte: diz Ge- wohnheit, zum Zeichen der Freude und des Willkommens zu weinen oder zu heulen. Die Verbreitung des Tränengrußes über den ganzen amerikanischen Kontinent geht so weit, daß die Sitte aufhört, seltsam zu erscheinen, Der Tränengruß fand sih nah den Beobachtungen Friedericis in Südamerika bei den Charrúa, Lengua, Tupi, Guaraní, Tapuya Zaparo, Guayana-Karaiben und Araukaniern; in Mittelamerika bei den JInsel-Karciben; in Nordamerika bei den Karankawa, Caddo, Sioux, Athapasken, Algonquins und Timucua. Seine räumliche Ausbreitung war ungeheuer groß; nimmt man die zweifelhaften und nahe verwandten Fälle hinzu, so kommt man zu der Auffaffung, daß er sh in früheren Zeiten über fast den ganzen Eidteil Amerika er- streckt haben mag.

Land- und Forstwirtschaft.

Ueber den Stand der Ernte, der Kulturen und landwirtshaftlihen Arbeiten in der Zentralschweiz wird der „Schwei;erishen landwi1tschaftlihen Zeitschrift“ vom 20. Sep- tember 1907 geschrieben : Getreideernte und Emdet sind nebeneinander gegangen, weil man nach dem späten s die Ausreife des Emdgras- wuchses abwartete, und so hat man selbst in mittleren Lagen noch leßte Woche Hafergarben und Emd unter Dach gebracht. Die Witterung war für Ernte und Emdet ordentlich günstig. Die Getreideernte befriedigte sowohl im Körner- wie auch im Strohertrag. Ungleih verhält es sich mit dem Emd in bezug auf die Güte; an einigen Orten ist man damit recht wohl zufrieden, an anderen Orten will man weniger erhalten haben als leßtes Jahr. Die Qualität ift fast durchweg gut bis sehr gut. Der Herbstgraswuhs entwickelte sich bis heute unter den besten Umständen und ist “ia erfreulich. Die Kartoffelernte hat auch begonnen und gibt \fich bis dahin befriedigend, obwohl die Pflanzungen etwas früh und stark von der Krankheit befallen worden sind. Hackfrüchte und Gemüse haben ein eigentlihes Gunst- wetter und gedeihen vorzügli. Das Obst wächst trefflich aus, die Früchte präsentieren fich an den Bäumen groß und hübsch, nur in windigen Höhenlagen ift es rückständig. Man hält bei uns den Er- trag an Birnen und Aepfeln für größer, als bisher erwartet worden ; mit dem Ertrag der Pflaumen und Zwetschgen steht es aber \{limm. Die Obsftpreise Heide weil guter Export in Aussidt, über Erwartung an. Dank günstiger Witterung steht man mit den landwirtschaftlichen Arbeiten fast allwärts auf dem Laufenden. E

Demselben Blatt wird unter dem 14. d. M. aus Schaffhausen geschrieben: Die Trauben haben sich bei dieser Augusthize sehr gut entwickelt; es sind hon viele blaue Trauben zn sehen. Hält die warme Witterung noch einige Zeit an, so if ein guter Tropfen zu erwarten, um so mehr da die Reben noch prahtvoll dastehen. Die Quantität hingegen [äßt vielerorts zu wünshen übrig. Die Reben haben teilweise durch den Winterfrost etwas gelitten, daher war der Craubens{uß etwas spärlih, es darf daher nur auf einen Zwan Mittelertrag gerechnet werden. Das Emd ist, vom prachtvollsten Wetter bes günstigt, sehr gut eingebraht worden, allein die große Trockenheit machte si sehr fühlbar, die Emdstôcke find fast überall klein aus- gefallen. Die Frühkartoffeln sind eingeheimst und haben hohe Erträge abgewo1fen, und bereits beginnt man mit der Ernte der Spätkartoffeln. Auch diese haben sehr gut im bingegen haben in einigen Gegenden die Engerlinge Schaden angestiftet. Mit Dreschen ist ebenfalls begonnen worden, die Bauern rühmen die tofßen Erträge an Körnern. Auch ist noch Herbstfutter in Aus- t, da ausgiebige Gewitterregen gefallen sind. Noch einen Monat ünstiges Wetter und der Landwirt und Rebbauer kann auf ein ge- netts Jahr zurückblicken.

Gefjündheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrung®- maßregeln.

Türkei.

Der internationale Gesundheitsrat . in Konstantinopel hat für Herkünfte von Novorossi#\k eine l nchmad e Quarantäne nebst Desinfektion verfügt. Diese Maßnahmen haben im Lazarett von Sinope zu erfolgen. L

Bon Novoro\sisk l'ommende, für nihttürkishe Häfen be- stimmte Schiffe, die assagiere nicht an Bord haben, können na zünstig verlaufener ärztliher Besichtigung in Cowak die Meerengen in Kontumaz passieren. bh

Indten.

Nach einer Mitteilung. der Regierung von Bengalen vom 27. August d. J, sind die Quarantänemaßregeln, die in dem pa en von Orissa gegen die von Verawal ankommenden

iffe wegen Ausbruchs der Pest in Verawal getroffen worden Cay gu gehoben worden, (Vergl. „R.-Anz.* vom 10, Mai d, F, r. 112.

Nach elner Mitteilung 28, August d. J. ist der Hafen von Porbandar, Kathiawar, als pest verseucht erklärt worden. ie Dezung von Bengalen hat daher, laut Mitteilung vom 29, desselben Monats, Quarantäne» maßregeln in dem PHafen von Orissa gegen Schiffe, die von Porbandar ankommen, getroffen. Cbi

[hina,

Der Kalserlihe Konsul in Tshifu hat unterm 13. v. M. an eordnet, daß die von Futshau lommendéèn und den Hafen von Gfu anlaufenden deutshen Seeschiffe pi Verhütung der

Ui seypung der Pest der gesundheitspollzetlihen Kontrolle unterliegen.

der n Porb: in Kalkutta vom

Na Meldungen des „W. T. B." find bis jeut in San F taneideo 42 Fälle yon Buböonenpest vorgekommen, von denen 24 t0dli{ verlaufen sind. 26 der Pest verdächtige Personen sind unter Beobachtung gestellt.

Verdingungen im Auslande,

Desterreih-Ungarn.

8, Oktober 1907, Mittags. K. K. Generaldirektion der Tabaks regie in Wien: Veräußerung von Holzstoffdeckelskarte und Holzstoff- deckelspäne. Näheres bei der vorgenannten Behörde in Wien 9/1, Porzellangasse 51, und beim „Reichsanzeiger“.

Ftalien.

Königliche Präfektur in Foggia, 8. November 1907, 11 Uhr Vorm. : Bau eines Gefängnisses in Sansevero. 284 400 Lire. Vors läufige Sicherheitsleislung 15 000 Lire, definitive !/14 der Verdingungê- summe. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. Pio istituto di Santo Spirito ed ospedali riuniti in Rom. 3. Oktober 1907, 10 Uhr Vorm.: Lieferung von Medikamenten für die Hospitäler Roms in 4 Losen und zwar: a. 500 kg absoluten Alkohol in Glasballons zu 25 kg, 4,30 Lire für das Kilogramm (Padkgefäße gratis); 2000 kg Aether in Glasballons zu 25 kg, 2,20 Lire sür das. Kilogramm (Pack- gefäße gratis). b. 300 kg Sublimat in Pulverform in Paketen zu 9 kg, 480 Lire für das Kilogramm; 70 kg metallisches Quecksilber, 7,60 Lire für das Kilogramm. ec. 1400 kg Glyzerin in Glasballons zu 50 kg, 1,70 Lire für das Kilogramm (Packgefäße gratis). d. 180 âz Leinsamenmehl in Säcken zu 75—100 kg, 45 Lire für den Doppel- zentner (Säcke werden zurückgegeben). Vorläufige Sicherheits8- leistungen: 150 Lire, bezw. 50 Lire, bezw. 100 Lire, bezw. 150 Lire. Näheres in italienisher Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Verkehrsanstalten.

Anfang Oktober erscheint eine neue Nummer des „Postblatts“ das eine Beilage ¡um „Reichsanzeiger * bildet, aber au für ih bezogen werden kann. Im Postblatt, das im Reichspostamt zufammen- gestellt wird, sind die wichtigsten Versendungsbedingungen und Tarife für Postsendungen aller Art sowie für Telegramme enthalten. Auf die seit dem Erscheinen der vorangegangenen Nummer (Anfang Juli) eingetretenen Aenderungen wird in der neuen Nummer durch besonderen Druck (Schräg\chrift) hingewiesen. Das Poftblatt kann au neben anderen, umfangreiheren Hilf8mitteln für den Verkehr mit der Post und Telegraphie (Postbücher, Post- und Telegraphen- nachrihten für das Publikum usw.) mit Vorteil benußt werden, weil es diese bis auf die neueste Zeit ergänzt. In die Dktobernummer werden die aus Anlaß der Ausführung des Weltpoftvertrags von Rom am 1. Oktober im Postverkehr Deutschlands mit dem Auslande ein- „tretenden Aenderungen aufgencmmen werden. Der Bezugspreis des Postblatts beträgt für das ganze Jahr 40 s, für die einzelne Nummer 10 §. Bestellungen werden von den Postanstalten entgegengenommen.

Theater und Mufik. Königliches Schauspielbaus.

Im Königlichen Sc{auspielhauje, wurde geftern Shakefveares Lusispiel „Viel Lärm um Nichts“, das feit einigen Jahren von dem Spielplan verschwunden war, in neuer Besetzung und Ausftattung zum erften Male aufgeführt. Die Regie war mit Ret bestrebt, das lodere Gefüge des Stüds, das, über den ernfien Konflikt Heros und Claudios leiht binwegtäntelnd, das Sckwergewitht auf die Nebenband- lung, das Liebesspiel Benedikts und Beatrices, und auf die komischen, von Holzapfel und Shlehwein beberrshten Auftritte verlegt, möglichst straf zusammenzuhalten, aber auch wo es not tat, der etwas ftiefmütterlich bedahten Haupthandlung dur sfzenishe Zutaten etwas mehr Fülle ¡u geben. Das geschah z. B. mit großem Slück am Anfang des vierten Aufzugs bei der allzu knapy gehaltenen Szene in der Kapelle, wo Claudio vor dem Altar ter falsch verdähtigten Hero Hand zurêüZ- weist. Hier gaben der Reihtum der Dekoration, die Dehrung des Zeremoniells, Orgelspiel, Chorgesang und der Einzug der glänzenden Hotzeiisgesellshaft dem Bilde Farbe m Leben und ftanden im wirksamen Gegensaß zu grellen Mißklang, mit dem die Feier abshliezt. Ei Verschmelzung beider Teile des Stoffes dürfte aber krine. : noch fo gute Aufführung zuftande bringen. Besonders wer H der Darjfteller des Claudio, weil er diesem s\{wantenden Chara? die Sympathien retten foll, die er ¡uvor unfehlbar verwirfen Auch Herrn Staegemann gelang es gestern natürlih nitt, lien Bemühens, die \{hrofffen Uebergänge glaubhaft auszugleihen. Im übrigen war das Zusammenspiel auf den leiten, keen Ton ge» stimmt, der in den meiften Szenen vorberrscht. Den Benedilt gab Herr Patry, der ihn schon früher im Sthillertheater geipielt bat, mit dem Selbftbewußtsein des degen- und ¡ungengewandten Kavaliers, den die plöglih entdeckte Liebe einen AugenbliX ans der Faffung bringt. In Fräulein Arnstädt als Beatrice hatte er cine muntere und anmutige Partnerin, nur vielleicht etwas jalonmäfizer, als man Rd diee \hlagfertige Shakespeareshe Gestalt dorstelt. Ein lieben8würdiger Leonato war Herr Kraußneck, und als Holzapfel Ließ Herr Vollmer, wie früher, scinen Humor in allen Farben s{illern, treflih unterstüßt von Herrn Valentin als SSlebwein. Mit der wenig dankbaren Rolle der Hero fand S cin neue Mit- lied der Königlichen Bühne, Fräulcin SérirZeZ2 aut ab. AuS die S nbaber der zablreihen Nebenrollen, fo die Herren Bötther, Section» dôrfer, Eggeling, Mannft Nowrwenger, Sihborn und Fräulein Lindemann vom Opernhaus, die Balthaïars Siedéhen zet bübsh sang, standen auf der Höhe ihrer Kutgaden. Die cingelner Bübnenbilder waren reih und acs&maLTdot

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Im Königaliéhen Ehren des 14. nte

vgiene und Demographbie eine Fefivorkt-llung er „Taunhäusfer" von Nitbart Wagner, mit Herrn Kraus in Titelrolle, aufgeführt wird. Die Nolle der Eliiabeth wird. d Fräulein Farrar tags darauf n „Madame SButterîlz nat die Damen Destinn und Œeblad erkrankt Frau Annie Krull vom Königlichen Hoftheater in Drebden fingen die Venus Krau Plaichinger, den Hirtenknaben Fräulein MartiÈ den Wolfram Herr Berger, den Landgrafen Herr Srikwold Walter Herr Idrnu. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß:

Im Königlichen Shausptelhau}e geht morgen, Donnerstag als Feftvorstel lung zu Ehren des 14. Internationalen Kongreftes für Hvgiene und Demographie Ernst von Wildenbrus Shauidiel «Die Rabensteinerin® in der bekannten Besetzung in Szene

Am 5. Oktober beginnt das S&lierseer Bauerntbera ter im Neuen Königlihen Operntheater in Berlin ein Gaïlîdiel das bis 27. Oktober währen soll. Es handelt K um das Im Jahre 1892 von * dem Königlich baverischen Hofs(hau!pieler Konrad Dreher begründete Unternehmen, das gegenwärtig unter der Direktion Xa ber Terofals steht. Nebst den bewährten StüFen „Gerl von Shliersee", „Jägerblut", „Der Herrgottsähnitzer von Attmergau". „Jy der Sommetscis@'n*, «Der Amerikaseppl", wird Terofal dieïsemal einige Neuheiten dringen, die in der Heimat der StWhliorsoor bereits mit Erfolg aufgeführt wurden. Als Eröffnungüvorstellung it für den 5, Oktober „b’Liserl von Séhliersee" angesetzt, Freitag, den 11. OK tober, wird die Bauernkomödie „Ein ländlither Shorlo& Holmes" von Hartl-Mitins zum ersten Male aufgeführt,

Die Komishè Oper bringt als näGste Noußeilt Liver Oper , Tiéfland" in nachfolgender Besetzung: Martba: YVräuleie Labia: Pedro: Dee Naval, abwe@hselnd wit Herre 21 Sebastiano : Herr Zador; Thomaso Sr Moantler. By den übrigsn Rollen find beshäftigt die Damen nèr, lHuilliér Vovew PaFoes Urban und Wiegrebe sowte die Herrén Eren und Wiskkaî Oper wird hon dem Herrn Oberregisseur Moris in Szene delent Die musikalishe Leitung hat der Kapellmeister Congo

Der ursprünglich auf den 18, Okirder d. I. I, Symphonieaäabend der Köntglihen Kapelle wntér Fette Weingarktners Leitung findet son am Montag, den 20. S. tember, Abends 74 Uhr, die Symphoytematinee MWiitags

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12 Uhr im Königlihen Opernhause alt. Die Deotts de