1907 / 252 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Oct 1907 18:00:01 GMT) scan diff

dem Jnspektor des dem Oberkriegsgerichtsrat

berger in Nürnberg,

der Frau Rentier Bertha Sinhuber, geb. Tinsch-

mann, in Pr.-Holland, dem Fräulein Mathilde Schenk in Tilsit,

der Frau Superintendent Martha Hassenstein, geb.

Krah, in Allenstein,

dem Fräulein Martha Steppuhn in Liekeim, Kreis

Friedland O.-Pr., der

Yaul: olff, geb. Hoffmann, in Gumbinnen,

er Frau Konteradmiral Frieda von Basse, geb. Bode,

in Danzig,

der Frau Mathilde von Herbst, geb. Scheibler,

in Zoppot, Kreis Neustadt W.-Pr.,

der verwitweten Frau Mühlenbesißer Karoline Schi-

mansfki, geb. Kuhn, in Stuhm,

der verwitweten Frau Kaufmann Hedwig Adolf, geb.

Elsner, in Thorn,

der Frau Gutsbesißer Marie Mahncke, geb. Hagen,

in Rekau, Kreis Pußzig,

Jhrer Königlichen Hoheit, Pauline, Erbprinzessin

zu Wied, geb. Prinzessin von Württemberg,

der Frau Oberpräsident von Trott zu Solz, geb. von

Schweinißg, in Potsdam,

thal in Berlin,

der Schwester Therese Wagner in Herbertshöhe,

Schußtzgebiet Neu-Guinea,

der Schwester e ka Meyer in Tanga, Ostafrika,

der Schwester Emma Kubanke in Berlin, der Schwester Margot Schhwieder in Ta,

Berlin,

der Frau Hauptmann Elsbeth Paissert, verw. Petri,

geb. Gollmert, in Schöneberg,

g der Frau Fabrikbesißer Thusnelda Arndt, geb. Bech,

in Charlottenburg, dem Fräulein Ottilie Haß in Berlin,

der Frau Rentier Jda Salomon, geb. Wappenhaus,

in Luckenwalde,

der Frau Fabrikbesißer Marie Lindner, geb. Heinze,

in Forst i. L.,

der Frau Oberbürgermeister Olga Lehmann, geb.

Redlich, in Forst i. L.,

der Frau Oberprediger Marie Fittbogen, geb. Dan ck-

wardt, in Bernau,

dem Fräulein Emilie Klauß in Driesen, Kreis Friede-

berg N.-M.,

dem Fräulein Minna Simon in Driesen, Kreis Friede-

berg N.-M.,

dem Fräulein Anna Leopold in Bernstein, Kreis Soldin, der Frau Pfarrer Antonie Schacht, geb. Zenker, in

Lankwitß, Kreis Teltow, der Frau Kaufmann Schivelbein, der Frau Nelly von Flügge auf Spe,

Hedwig Scheunemann

der verwitweten Frau Geheimen Sanitätsrat Anna

Grünberg, geb. Scheven, in Stralsund,

der Frau Oberbürgermeister Klara Knobloch, ge Ne, in Bromberg,

er von Kalckreuth, in Schloß Meseriß,

der Frau Superintendent a. D. Müller, in Kempen,

der ho Polizeirat Dux, in Jarotschin,

czynska, in Ostrowo,

der Frau Landrat Viktoria Thilo, geb. Stoebe, in

Grottkau,

der Frau Bürgermeister Thekla Hahn, geb. Lang, in

Patschkau, Kreis Neisse, er Frau Oberbürgermeister Stolle in Königshütte,

der verwitweten Frau Rittergutsbesißer Elisabeth von Reißner, geb. Freiin von Richthofen, in Heidersdorf,

Kreis Nimptsch,

der verwitweten Frau Apothekenbesißer Anna Reymann geb. Sauer, in Lewin, Kreis Glaß,

der Frau Rittergutsbesißer und Amtsvorsteher Käth

Pre mberg, reslau,

der verwitweten Frau Major Klara Richter, geb.

Gallus, in Ae der Frau Bankier

nna Meyer, geb. Brüggemann in Salzwedel, s

der Frau Kommerzienrat Marie Hennige in Magde-

burg,

der Frau Kammerherr Ulrike von Bülow, geb. von

Bülow, in Dieskau,

der verwitweten Frau Dr. phil. Meins Weber, geb.

Haa, in Schöónebeck a. E., Kreis Kalbe,

der Frau Rittergutsbesißer Anna Klemm, geb. Lindau,

in Freienbessingen, Kreis Langensalza, der Frau Amtsrat Marie Meyer in Adersleben,

der Frau Magazindirektor Jda Heinrich, geb. Wurth-

mann, in Kiel, der Frau der Frau A p a cu er Frau Regierungs- und Baurat Heidelberg, geb. Müller, in Schleswig, 9 E der Rentnerin Fräulein Wilkens in Eernförde, der Frau Kaufmann Möller, geb. Schlüter, in Altona, SGleci Frau Amtsgerichtsrat Posselt, geb. Rath, in eswig, der Frau o prettent Josefa von Philips- born, geb. von Meibom, in Hannover, der Frau Oberpräsidialrat Else Hempfing, Dara psky, in Hannover, der Frau Stadtdirektor Olga Tramm, geb. Polna, in Hannover, der Frau Landeshauptmann Lichtenberg, geb. Gosling, in Hannover,

„der Frau Kammerherr, Landrat a. D. Hyma von Brünneck in Hannover,

chiffskapitän Tutein, geb.

geb.

Frau Schloßhauptmann von Dziembowski, geb. Marie Than, geb.

Martha Hellenshmidt, geb. der Frau Kanzleirat Wanda Helbig, geb. von Skop-

geb. Lin termann, in Schottwiy, Landkreis

ustizrat Cornils, geb, s E etersen, in

üttenlazaretis Wulz in Rombach, r. Medicus in Straßburg, dem Oberstabsgarzt und Regimentsarzt Dr. Weber s-

rau Landrat ¡bé Martha von Lüding-

der A Bürgermeister a. D. Wilhelmine Rosen-

Daressalam,

er Frau Apothekenbesißker Johanna Schering in

in

b.

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e

/

führen und nah Maßgabe des von Uns genehmigten Musters aus zwei Klassen in Silber und in Gold bestehen.

Eschenburg, in Lübeck, in Elsaß-Lothringen Frau von Rosenber

hausen in Meß. n

vou Alten-Linsingen, geb. von Linsingen, in Linden, _ der verwitweten Füller, in Fulda,

Frankfuri a. M., der Rentnerin Fräulein Emilie Zickler in Cassel, geb. Cuhn, in Diez, dem Fräulein Miene von Roeder in Wiesbaden,

Kamen, Kreis Hamm,

Bielefeld, der Frau berg, in Coesfeld, der Frau Hartmann, in Neheim, Kreis Arnsbe Kreis Hagen,

in Cóôln,

brüen, der verwitweten Frau Oberbürgermeister Zweigert, geb. Keßler, in Essen a. Ruhr,

in Elberfeld, Elberfeld,

Schürch ‘in Elberfeld,

der Palastdame, verwitweten Frau Kämmerer und Re- gierungspräsident Gräfin Luise von Luxburg, geb. Prin- zessin zu Schönaich-Carolath, in Würzburg, der Frau Therese Stählin, Oberin der evangelisch- lutherishen Diakonissenanstalt in Neuendettelsau, der verwitweten Frau Anna Kym- Krafft in Schopfheim, dem Fräulein Magdalena von Beck in Karlsruhe, der verwitweten Frau Staatsminister Marie Nothe, geb. Merck, in Darmstadt, cs der verwitweten Frau Kommerzienrat Anna Michel in ainz, dem Fräulein Willa Thorade in Oldenburg, der Frau Geheimen Oberkirhenrat Johanna Hansen, geb. Seiffert, in Oldenburg, der Frau Fabrikdirektor Luise Bartenstein, Gleichmann, in Hüttensleinah, Kreis Sonneberg, der Frau Geheimen Staatsrat Marie von Butler, D greiin Schenk zu Schweinsberg, in Dictlas bei Salzungen, der Frau Dr. Olga Kellinghusen in Hamburg, der verwitweten Frau Konsul Luise Tesdorpf,

geb.

geb.

der Oberin des Verbandes der Rothe Kreuz-Schwestern

4 l | in Straßburg, der Frau Bezirkspräsident Gräfin von Zeppelin-Asch-

mächtigten Max von Ratibor und Corvey den Chara licher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz zu verleihen.

Marinekriegsgerichtsrat zu ernennen.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: Allerhöchstihrem außerordentlihen Gesandten und bevoll- inister am Königlih serbischen Hofe Prinzen ter als Wirk-

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht : den württembergishen Gerichtsassessor Sellmer zum

in Magdeburg den Charakter als Geheimer Regierungsrat zu verleihen,

Professors Dr. Paul Machule zum Direktor des in der Entwicklung Men Realgymnasiums nebst Realschule in Forst i. L. die Alle î

Eberswalde getroffenen Wahl den Bürgermeister Hopf da- selbst in gleicher stätigen.

betreffend die Umwandlung des Frauen-Verdienst-

haben beschlossen, das bisher von Jhrer Majestät der Königin als Shmuckstück verliehene Fegucit-Werdiensikreus in Orden umzuwandeln und bestimmen darüber, was folgt:

abzeihen stellt Balkenenden dreiteilig Balken befinden ih stilisierte Lorbeerzweige. Kreuz laufendes Band trägt auf der oberen Hälfte in blauer Emaille die Aufschrift „Für Verdienste“, auf der unteren Hälfte in gleicher Emaille Lorbeerzweige und in deren Mitte in erhabener Form die Jnitialen Sie Majestät der Königin.

band auf der linken Brust getragen und rangiert unmittelbar

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Provinzialshulrat, Professor Dr. Hermann Beyer

der Wahl des Oberlehrers am Gymnasium in Ratibor, rhöchste Bestätigung zu erteilen und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu

igenshaft auf fernere zwölf Jahre zu be-

U De,

kreuzes in einen Orden.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c,

einen

R Der Orden soll den Nan „Frauen-Verdienstkreuz“

as mit der Königlihen Krone ausgestattete Ordens- ein gleihschenkliges Kreuz dar, dessen ausgeshweift sind. Zwischen den Ein um das

Der Orden wird an einer leife aus weißem Seiden-

hinter dem Luisenorden.

rau Fabrikant Emma Wahler, geb. der verwitweten Frau Shmidt, geb. de Neufville, in

der verwitweten Frau Bürgermeister Henriette Geis,

der Frau Pfarrer Auguste Geibel, geb. Schetter, in der Frau Marie Bertelsmann, geb. Delius, in abrikant Maria Ellering, geb. Sterne- G esiter Maria E TEIann, geb. der Rentnerin Fräulein Aurelie Velind in Haspe, der Frau Pfarrer Maria Müller, geb. Bockmühl,

der Frau Eisenbahndirektionspräsident Anna Schwering, geb. Hornemann, in St. Johann a. S., Kreis Saar-

Therese

der Oberin des Hospitals des Elberfelder Zweigvereins des Vaterländischen Frauenvereins Fräulein Maria N ö tel

der verwitweten Frau Bankier Maria de Weerth in

der Obershwester und Krankenpflegerin Anna Maria

und A E, ist treffend eine Ÿ Jena, veröffentlicht.

der Frau Kammerherr, Rittergutsbesißer Gräfin Marie 2

: Z 2. ur iu de: sind nur solhe Frauen und Jungfrauen ih durch aufopfernde persönliche Tätigkeit ächstenliebe, auf kirhlihem oder auf

vorzuschlagen, die dem Gebiete der

au Cal, Gebiete verdient gema haben.

unterbreiten.

4, Auf Grund Unserer Entichließung werden der Königin ausgefertigt.

Jahre besißen. ._ Augnahmen hiervon wollen gründeten Fällen zulassen.

ordenskommission zurüczugeben.

versehen. ertreter Frauen und

Schmuckstük verlie das neue Abzeichen nah Maßgabe der darü Minister des tauschen.

P

kommission zurückzuliefern.

und beigedrucktem Königlichen Znsiegel. Gegeben Berlin, den 22. Oktober 1907.

(L. S.) Wilhelm R.

Fürst von Bülow. von Bethmann Hollweg. Sreiherr von Rheinbaben. Delbrück. Beseler. Breitenbach. von Arnim. von Moltke. Holle.

Finanzministerium.

herabzuseßen.

Erforderliche mit tunlihster Beschleunigung anzuordnen. Berlin, den 18. Oktober 1907. Der Finanzminister. Im Auftrage: Köhler. An sämtlihe Herren Provinzialsteuerdirektoren.

Abschrift zur gefälligen gleichmäßigen Beachtung. Berlin, den 18. Oktober 1907, N 9 E Jm Auftrage : Köhler. An den Herrn Generaldirektor des Thüringischen e und Steuervereins in Erfurt und die Königliche Regierung in Sigmaringen.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bei dem Berggewerbegeriht in Dortmund sind der Berg- rat Hoechst in Dortmund unter Belassung in dem Amt als Stellvertreter des Gerichtsvorsißenden zugleih mit dem Vorfiß der Kammer Dortmund IT und der Berginspektor Dobbe l- stein in VBohum unter Ernennung zum Stellvertreter des Gerichtsvorsißenden zugleih mit dem Vorsiß der Kammer Nord-Bochum des Gerichts betraut worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

Bei den Kommissionen für die Vor- und die Hauptprüfung von Nahrungsmittelhemikern in Halle a. S. ist an Stelle des ordentlichen Professors Dr. Klebs der ordentliche Professor Dr. Noll zum Mitgliede ernannt worden.

_ Der Privatdozent Dr. Heinrih Schulze zu ist zum Abteilungsvorsteher am Chemischen F Universität Halle-Wittenberg ernannt worden. . Dem Direktor des Stadtarchivs Dr. Rudolf Jung in Frankfurt a. M. ist das Prädikat Professor beigelegt worden,

Erlangen nstitut der

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 39 reußishen Geseßsammlung enthält unter r. 10849 die Urkunde, betreffend die Umwandlung des Frauen-Verdienstkreuzes in einen Orden, vom 22. Oktober 1907. Berlin W., den 22. Oktober 1907. Königliches Vlcylammiungsamt, rüer,

der

Jn der Vierten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- i eine Bekanntmachung, be- nleihe der Karl Zeiß-Stiftung in

Nichtamlliches.

Deutsches Reich.

Preufsßen. Berlin, 22, Oktober. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin nahmen

heute vormittag im hiesigen O Schlosse die Glüd- wünsche der Königlichen ihrem Geburtstage entgegen.

amilie und des Hofes zu Allerhöchft-

Die Anträge auf Verleihung sind Uns durch Vermittelun Jhrer Majestät der Königin von den zuständigen Ministern i

l 1 | | ür die Dekorierten Besißzeugnisse mit der Unterschrift Jhrer Mjestte

5, ür den Orden in Gold sind nur solhe Personen in VorsÎlg zu bringen, die den Orden in Silber Tei zehn

Wir nur in besonders be-

__ Nach Verleihung des Frauen-Verdiensikreuzes in Gold ist die Auszeihnung in Silber abzulegen und an die General:

Erfolgt die Verleihung des Frauen-Verdienstkreuzes aus Anlaß eines Dienstjubiläums, so ist die Auszeihnung mit dem allgemein vorgeschriebenen Abzeichen für Jubilare zu

S8. : y Kunkfrauen, denen das Frauen- Verdienjstkreuz ien als am weißen Bande zu tragendes

en worden ist, sollen befugt a es gegen er von dem Jnnern zu erlassenden Bestimmungen umzu-

Die Orden Verstorbener sind an die Generalordens-

Urkundlich unter Unserer i Unterschrift

Der Bundesrat hat in der Sißzung vom 17. Oktober 1907 beschlossen, den Brennsteuervergütungssaß vom 20. Ok- tober 1907 ab von 8 4 auf 6 #4 für das Hektoliter Alkohol

Euer Hochwohlgeboren ersuche ih, hiernah gefälligst das

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin haben yllergnädigst i den nahbenannten Damen das silberne rauenverdienstkreuz am weißen Bande zu verleihen: der rau Fabrikant Martha Gontermann, geb. Hendckels, in iegen, der Frau Professor Dr. Krauß in Cöln-Ehrenfeld, der Rentnerin, verwitweten Bau Mathilde Schmarack, geb. sauer, in Solingen, der Frau Klara Bauermeister, geb. aupt, in Deutsche Grube, der Lehrerin Fräulein Mathilde Mifabeth Schröder in Bahia, dem Fräulein Clementine jon Scheliha in Liegniß, der Frau Rittergutsbesißer Selma Griebenow, geb. Blütchhen, in Vetschau und dem Fräulein îuise Blech in Danzig.

Der Kaiserliche Gesandte in Bern, Wirkliche Geheime Rat von Bülow ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten irlaub auf seinen Posten E und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Dem bisherigen zweiten Dirigenten der Kirchen- und Shulabteilung bei der Königlichen Regierung in Düsseldorf, Oberregierungsrat Cosack ist die Stelle des ersten Dirigenten dieser Abteilung übertragen worden. : i: i

Der Oberregierungsrat Scheuner in Düsseldorf ist dem Regierungspräsidenten in Trier zugeteilt, der Regierungsrat (aué in Marienwerder dem Königlichen Oberpräsidium in Danzig und der Regierungsrat Koeppel von der Königlichen Ansiedlungskommission in Posen dem Königlihen Ober- präsidium in Posen zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen worden. : :

Dem Regierungsassessor von Heyden in Marienwerder i die kommissarishe Verwaltung des Landratsamts im Kreise Ueckermünde übertragen worden. :

Der Regierungsassessor Berlin aus Oppeln ist dem Land- rate des Kreises Schwelm, der Regierungsassessor Wittekind aus M.-Gladbah dem Landrat des Kreises Düren, der Re- gierungsassessor Gottheiner aus Schleswig dem Land- rat des Kreises Braunsberg, der Regierungsassessor Dr. Shmiß aus Hannover dem Landrat des Kreises Löwenberg i, Siplef und der Regierungsassessor Dr. Mallinckrodt aus Hannover dem Landrat des Kreises Beesfow-Storkow zur Hilfeleistung in den landrätlihen Geschäften zugeteilt worden.

Die Regierungsreferendare Kretschmer aus Gumbinnen, Dr. jur. von Waldow, von Hoffmann aus Stettin, Berlin aus Oppeln und von Dobbeler aus Hannover haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungs- dienst bestanden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Leipzig“ gestern von Amoy nach Swatau in See gegangen.

S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ ist gestern von Hongkong nah Canton in See gegangen.

Jn der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reihs- und Staatsanzeigers“ wird die vom Reichs- eisenbahnamt aufgestellte tabellarishe Uebersiht der Be- triebsergebnisse -deutsher Eisenbahnen für den Monat September 1907 veröffentliht, auf die am Sonn- abend v. W. an dieser Stelle auszüglih hingewiesen worden ist.

Oesterreich-Ungarn.

Das Befinden des Kaisers Franz Joseph war am gestrigen Tage zufriedenstellend. Die vergangene Nacht verlief, wie das „N. N. H ureau“ erfährt, zwar ruhig, der Kaiser fand aber wenig Schlaf. Fieber ist niht vorhanden, der Appetit ist gut, der Kräftezustand relativ befriedigend, der Katarrh geringer.

Der vom Ministerpräsident Dr. Wekerle dem un-

| Iden Abgeordnetenhause vorgelegte Staatsvoranschhlag

E T9085 a h S D lihen Ausgaben 1238,83 Millionen, nahmen 1279,66 Millionen Kronen. Ueberschuß von 41,3 Millionen Kronen. Der Ueberschuß wird jedoch durch außerordentlihe Erfordernisse und für Juvestitionen fast ganz aufgezehrt. Der Summe der ordent- lihen und außerordentlihen Ausgaben mit 1396,9 Millionen Kronen steht gegenüber die Summe der ordentlihen und außer- ordentlichen Einnahmen mit 1397,01 Millionen Kronen. Die Steigerung der ordentlichen Ausgaben um 1035 Millionen Kronen ist größtenteils entstanden infolge der Durhführung der Gehalts- regelung der Eisenbahn- und anderer Staatsbeamten. Auf Grund der erhöhten Einnahmen des Vorjahres sind die direkten Steuern um 5,4 Millionen, die Verzehrungssteuern um 20,7, das Ergebnis des Tabakmonopols um 6, das der Staatsbahnen um 37,3 und der Post um 4,6 Millionen Kronen höher veranschla gt worden.

Großbritannien und Frland.

Der Staatssekretär für Jndien Morley hat gestern in Arbroath eine Rede gehalten, in der er betonte, daß es Eng- lands erste Aufgabe in Jndien sein müsse, Rasse- und Glaubensstreitigkeiten zu unterdrüden.

Nach einer Meldung des „W. T. B.* sagte Morley ferner, es sei der hôhste Grad politisher Unklugheit, zu behaupten, daß das, was für Canada gut sei, auch für Indien gut sein müsse. Er frage die ungeduldigen Idecalisten, ob es der rihtige Weg sei, Reformen erbeizuführen, indem man Zank und Streit anstifte. Ebenso wte Earl of Minto erklärte er, daß die für die Regierung in Indien ver- antwortlichen Persönlichkeiten der Meinung seten, daß die Lage in Indien durhaus nicht gefährlih sei, jedoch ernste Aufmerksamkeit

erfordere. Rußland.

_ Der Kaiser Nikolaus hat an den Botschafter Nelido w ein Reskript erlassen, in dem er darauf hinweist, daß die hervor- ragenden diplomatischen Dienste und hohen persönlichen Eigen- [haften Nelidows ihn veranlaßt r ihm die Pflichten eines ersten Bevollmächtigten Rußlands auf der Zweiten Friedenskonferenz zu übertragen. Ri U : die Interessen Rußlands sowie begeisternde Gefühle reiner Menschenliebe hätten es Nelidow ermöglicht, mit Erfolg den verantwörtungsvollen Auftrag auszuführen. Das Reskript \hließt, „W. T. B.“ zufolge, mit den Worten :

«Auserwählt zum Borsi enden dieser internationalen Versamm- , haben Sie eifrig zur Verwirklichung der meinem Herzen nahen Au gabe, nämlich der Befestigung der Friedensbeziehungen N den Völkern auf der Grundlage der Achtung des Rechts mitgewirkt. In Anbetracht solcher Verdienste halte ich es für gerecht, Ihnen meine erzlihe Anerkennung auszudrüen.

zufolge, an ordent- an ordentlihen Ein- Somit ergibt sich ein

tiges Verständnis für

lun

Nah einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ führten 27 Werst von St. Petersburg entfernt Jagdhunde in der Nähe des Schienenweges bei Pawlowsk einen Jäger zu einer mit Stroh, Erde, Lehm und Planken bedeckten Stelle. Beim Abräumen fand man verschiedene Grabinstrumente und stieß auf zwei Männer, die damit be- châftigt waren, eine Mine zu graben. Die Leute trugen

câne für die Mine bei sih sowie Telegramme von Komplicen, in denen diese sih nach dem Gang der Arbeiten erkundigten. Sie wurden beide verhaftet und der Gendarmerie in Zarskoje- Sselo übergeben.

Spanien.

Jm Senat erklärte der Minister des Auswärtigen auf eine Anfrage, die Ausführung der Algeciras-Akte sei eine Ehrensache für Spanien, und versicherte, daß alle Mit- n der Regierung immer in vollem Einvernehmen über

ie Marokkofrage gewesen seien.

Wie das „W. T. B.* weiter meldet, fügte der Minister hinzu, die praktische Ausführung der Beschlüsse von Algeciras hätte Reibungen verursacht, die aber schon beseitigt seien. Etwa entstehende zukünftige Reibungen würden gleichfalls beseitigt werden, denn die Regierungen von Paris und Madrid seien von den besten Wünschen beseelt.

Der Marineminister hat, obiger Quelle zufolge, ange- ordnet, daß das lber a „Pelayo“, das zur Zeit in Cadix liegi, am 25. Oktober nah Tanger gehen und die spanische ee De aufnehmen soll, um sie nah Rabat zu bringen, sobald ihr der Sultan eine Audienz bewilligen wird.!

Portugal.

Mehrere frühere Minister und Angehörige der Partei der Regeneradores sind gestern in Lissabon unter dem Vorsiß Vilhenas zusammengetreten und haben nah Prüfung der politischen Lage des Landes, „W. T. B.“ zufolge, einstimmig beschlossen, an die Regierung das Ersuchen zu richten, unver- züglih die Wahlen anzuordnen, damit das Parlament am 2. Januar nächsten Jahres zusammentreten könne.

Niederlande.

Von den auf der Friedenskonferenz angenommenen Konventionen und Erklärungen haben, laut Meldung des „W. T. B.“, unterzeichnet das Reglement, betreffend die Be- handlung von internationalen Konflikten, 31 Staaten, das Reglement über die Einziehung von kontraktlihen Schulden 27, über die Eröffnung der Feindseligkeiten. 31, über die Geseße und Gebräuche des Landkrieges 832, über die Stellung der Neutralen im Landkriege 32, Vorschriften für die Handelsschiffe bei Eröffnung der Feindseligkeiten 30, über die Umwandlung von Handelsschiffen in Kriegsschiffe 29, über das Legen von unter- seeishen Minen 25, über die Beschießung durh Seemächte zu Kriegszeiten 29, über die Anwendung der Grundsäße der Genfer Konvention für den Seekrieg 32, über die Beschränkung des Kaperrehts im Seekrieg 29, über die Errichtung eines internationalen Prisengerihts 22, über die Rechte und Pflichten der neutralen Mächte im Seekrieg 26, über das Verbot, Explosivstoffe aus Luftschiffen auszuwerfen 22. Die Schlußakte der Konferenz ist von den Vertretern von 42 Staaten unterzeichnet worden.

Serbien.

Die vereinigten Oppositionsparteien haben ein Manifest an das serbische Volk erlassen, in dem sie gegen die Vertagung der Skupschtina protestieren, die als Verleßung der Verfassung bezeihnet wird. Das Manifest klagt, wie das „W. T. B.“ berichtet, die Regierung an, daß sie auf inkorrekltem Wege zur Macht gelangt sei, fortgesezt Verbrehen begehe und die Staats- geschäfte erfolglos und sündhaft leite. Unter der gegen- wärtigen Regierung sei Serbien in eine vereinsamte inter- nationale Lage gebraht worden, die seine wichtigsten Lebens- interessen bedrohe. Die Vertagung der Skupschtina bilde eine Gefahr für die normale Entwiklung der politishen Ereignisse in Serbien. Die Volksvertreter sämtlicher oppositioneller Par- teien würden alle Mittel anwenden, um den Parlamentarismus und die bedrohte Verfassung zu retten.

Amerika.

Wie das „W. T. B.“ aus Washington meldet, hat der Generalpostmeister das im August mit Deutschland getroffene neue Seepostabkommen, das am 1. Januar 1908 in Kraft treten soll, unterzeichnet. O

In mehreren Städten des Staats Mississippi wollen, wie die „Tribuna“ meldet, die Einheimischen die italienischen Kinder aus den Schulen aus\chließen. Der italienische Attahé für Auswanderung hat das Generalkommissariat für Auswanderung benachrichtigt, daß der Vigzekonsul sich an Ort und Stelle begeben habe, um in Uebereinstimmung mit den Lokalbehörden eine Untersuhung zu veranstalten. Das genannte ‘Blatt fügt hinzu, die italienishe Botschaft in Washington werde es nit an den notwendigen Schritten fehlen lassen, um die gebührende Genugtuung zu verlangen.

Asien.

Der „Nieuwe Rotterdamshe Courant“ meldei aus Batavia, daß holländishe Truppenabteilungen auf der Jnsel Les (Kleine Sundainseln) in den Distrikten Bondah und

arah feindliche Eingeborene getötet haben. Die Armee- polizei nahm das feindliche Lager ein und tötete dabei 16 Ein-

geborene. Afrika.

Einem Telegramm des Admirals Philibert zufolge gehörten, wie das „W. T. B.“ meldet, die Marokkaner, die am vergangenen Sonnabend die französische Aufklärungstruppe in der Nähe von Casablanca angriffen, u größten Teil der Mahalla Mulay Rachids an. Dieser joll die größten An- strengungen gemacht haben, um den Angriff zu verhindern. Die Marokkaner wurden vom General Drude 10 km weit verfolgt und erlitten beträchtliche Verluste.

Nach einer amtlihen Meldung aus Loanda vom 20, Oktober is eine portugiesishe Kolonne bei ihren Operationen gegen Dumba in Gefehten vom 7. bis 17. Oktober siegreih gewesen. Der Führer der Kolonne ist verwundet. 19 Cuamatas sind gefangen genommen worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Ersa ‘wahl eines Mitglieds des Hauses der Abgeordneten, die gestern in den Kreisen Herford, Halle und dem Stadt- und Landkreis Bielefeld im Regierungs-

bezirk Minden stattfand, wurden, wie „W. T. B.“ berichtet,

im ganzen 803 Stimmen ab ee. Davon entfallen auf den konservativen Kandidaten, Hofbesiger Rudorf in Häger bei Werther (Westfalen) 414 und auf den nationalliberalen Kandidaten, Rentner Kaselowsky in Bielefeld 389 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Kunft und Wissenschaft.

A. F. Die Berliner Gesellschaft für Anthropologie begann am Sonnabend ihr Winterhalbjahr mit einer großen Zahl “Me v vas Mitteilungen vom Vorstandstishe. Von Dr. Maaß ift ahriht eingetroffen, daß er Sumatra glüdcklich durchquert habe und nach einem kurzen Aufenthalt in Batavia nah der Fujsel Bali zurück- ekehrt sei, um sich zunächst von einem Fieberanfall zu erholen. Professor Seler und seine ihn auf allen Reisen hes gleitende Gattin sind aus Mexiko -nach Berlin zurückgekehrt. Zu neuen Forschungsreisen haben Berlin verlassen während der Sommerpyause Her ebene s, u. a. Dr, Walter Lehmann, der seine glücklihe Ankunft in Mexiko {on gemeldet hat, Dr. Leo Frobentus, Turnwoldt, Adolf Fischer und Stabsarzt Dr. Stephan, Leiter der deutschen Marineexpedition. Günstige Nachrichten sind von der Expedition Seiner Hoheit des Herzogs Adolf Friedri zu Mecklenburg nach Innerafrika eingelaufen. Mit der Pflegschaft des Jagorshen Nachlasses ist endlih ein Abkommen erzielt worden, wona die Sammlungen des emsigen Forschers der Gesellschaft über- wiesen worden sind. Sie werden durch eine Kommission übernommen und katalogisiert werden. Voc Eintritt in die Tagesordnung sprach der rofessor von den Steinen im Namen der Gesellshaft dem Vorsitzenden, rofessor Dr. Lissauer Glückwünsche zu seinem 75. Geburtstage aus. n seinem Dank tat leßterer der Zufälligkeit Erwähnung, daß auch der anwesende Geheimrat Wehren sich im gleihen Fall befinde. Durch Dr. Hahne wurde im Auftrage der Leitung des Hannoverschen Provinzialmuseums der öffentlih ausgesprochenen Klage begegnet, die dort angesammelten Funde aus den arier Höhlen fänden nicht die gebührende sorgsame Pflege. Dr. Hahne hat sh von dem Gegenteil Überzeugt und äußerte erfreut über die gute Aufbewah- rung und die fleißige Art des Katalogisierens, die bei der roßen Anzahl zertrümmerter Knochen eine {were Aufgabe set. uch der angeblich abhanden gekommene Menschenshädel aus der Sarnfelder Höhle is vorhanden. Dr. Hahne ist nach eingehendem Studium der Funde der Meinung, daß fie eine deutlihe Sprache reden und daß aus ihnen noch viel geologisches und paläontologisches Wissen zu gewinnen sein werde, an die Möglichkeit eolithisher Funde an dieser Stelle glaubt er jedoch nicht. Den ersten von Lichtbildern begleiteten Vortrag des Abends hielt Dr. Paul Straßmann über „Die anthropologishe Bedeutung der Mehrlinge“. Der sehr interessante Vortrag beschäftigte sh, im Grunde genommen, erst in seinem legten Teil mit den Beziehungen des Vortrags- gegenstandes zur Anthropologie, der bei weitem größte Teil des Vortrags enthielt die Vorbereitung und Begründung der \sich aus einer großen Zahl der Beobachtungen und einer überaus gründlihen Statistik ergebenden Folgerungen. Soweit einzelne Säge aus dem Gehörten eine Vorstellung etwa zu geben vermögen, können die folgenden Mitteilungen als Probe dienen: Etne 15 Jahre sorgs fältig geführte Statistik verzeichnet für Mitteleuropa unter 19 Millionen Geburten 226 000, für Preußen unter 1 200 000 Geburten 30 360 Mehr- lings8geburten. Für Berlin allein liegen 10jährige Aufzeihnungen von 1890—99 vor. Sie ergeben wenig von dem preußischen Durchschnitt abweichende Ziffern. In den dur kinderreihe Familien ausgezeihneten Ländern erhöht fi, in den geburtenarmen Ländern vermindert sich der Prozentsaß der Mehrling8geburten. Er beträgt in Frankrei durch- \hnittlich weniger als 1 9/9. Merkwürdige Beobachtungen sind über die Erblichkeit der Tendenz zu Mehrling8geburten gemacht worden. Es kann faum verwundern und wird von der Statistik bestätigt, daß unter den Totgeborenen die igs. und noch mehr die Drilling8sgeburten prozentualish eine beträhtlich größere Nolle spielen als die Einlings- geburten. Von der Gesamtzahl der in Preußen Totgeborenen oder gleich nach der Geburt Gestorbenen waren 5,8% Zwillinge, 12,9 9% ee Die Mehrling8geburten männlihen Geschlechts find weniger lebenskräftig als die weiblihen Geshlechts, Von 100 willingsgeburten waren in Preußen“ 28 Erstgeburten. Ein besonders oher Perozentias aller Zwillingsgeburten, nämlih 31,09 9/6, kommt auf die Mütter zwishen 25 und 29 Jahren, der Drillings- geburten, nämlich 832,14 % auf die Mütter zwishen 30 und 34 Jahren. Wenn es auch nicht : egel ift, so sind die Fälle doch häufig, daß Mehrlingskinder in ihrer Kon- stitution anormal sind. Der Grund liegt meist darin, daß bet Zwillingen statt eines zwei Herzen zu entwickeln sind, wobei leiht das eine unter-, das andere überbelastet wird, au findet naturgemäß eine Teilung des Nährmaterials statt, was besonders kräflige Ernährung der Mutter voraussett, wenn den Kindern niht Schaden gesehen [or Allem Anschein nah sind Mehrlingsgeburten beim Menschen atavist ige Ba die allmählich zu verschwinden die Tendenz haben. Die glei endenz glaubt man bei den anthropoiden Affen zu beobahten. Diese Entwicklung kann vom Standpunkt des Anthropologen nur erwünscht sein; denn nebst den Mehrlingskindern sind auch die Mehrlingsmüiter, wie die Statistik lehrt, an Gesundheit und Leben mehr bedroht als die Einlingsmütter. Merkwürdig ist, daß die Naturvölker, z. B. in Deut ch-Oftafrika gegen Mehrlingsgeburten ein starkes Vorurteil befißen, sowohl gegen die Mutter, als gegen den Vater, als gegen die Kinder. ei manchen Stämmen werden Zwillinge getötet. Unter den vom Vortragenden gezeigten Lichibildern inter- essierte eine Reihe von mißgebildeten Kindern, die teils tot- geboren, teils bald gestorben waren und zu beweisen seinen, daß dergleichen früher von den Chronisten ras verzeichnete Fälle keinesfalls zu den großen Seltenheiten gehören. Es kam dabei zur Sprache, welche segensvolle Hilfe in der Diagnose solher sich im förperlihen Zustand der Mutter ankündigender Fälle die Nöntgen-o photographie gewährt. Auch merkwürdige Tierbildungen wurden im Lichtbilde gezeigt, u. a. ein Adler, der mit zwei Köpfen sich aus dem Ei geleft und so dem bekannten Wappentier unerwartete Realität verschafft hatte. Als zweiter Vor- tragender \sprach der P rofefor Dr. G. Schweinfurth „über das ôhlen-Palaeolithicnm von Sizilien und Südtunesien“. er ausgezeichnete Forscher hat seine letzte Reise nach Tunis, Tripolis und Westsizilien gerichtet, um die ihm besonders am Herzen regene Forshung nah den ältesten Zeihen von Menschen, nach Eolithen und Paläolithen, zu vern und die zahlreihen Höhlen zu unter- uchen, von denen der Augenschein lehrt, daß sie von Menschen und teren in einer sebr entfernten Zeit der Erdentwicklung aufgesuht und benußt worden find. Alle diese Höhlen sind bisher wenig oder gar niht untersuht, häufig kaum betreten worden, weil yver- angene Geshlehter eine Scheu vor ihnen empfunden zu haben setnen Professor Schweinfurth rihtete sein Augenmerk nament- ih auf zwei Höhlen: die Grotte Giuseppe Natale, 5 km von Termini-Jmerese (in der Nähe des alten Himera) an der sizilia- nischen Nordwestküfte, und die sehr chöne Höhle von Gafsa in Süd- tunesien, An beiden Stellen fand er große Mengen von oen, die einer speziellen ersudung noch harren, zugleich aber aud zweifel- lose mens{chlihe Artefakte in großer Anzahl. Es sind zumeist kleine Gegenstände aus Jaspis oder Quarzit, die der Vortragende in einer Menge von Exemplaren vorlegte. Unter thnen waren die größten drei fingerlange Disderspizen aus der Höhle von r ive ozu diese jugespiten Bun gedient haben mögen, bleibt fraglih, dagegen ift die große enge der nur etwa ein Fingerglied langen siziltanishen Disöder- spißen aus Jaspis oder Quarzit wohl als Pfeilspigen an- zusprechen. Nicht alle diese übereinstimmend diödrisch gestalteten Spitzen sind gerade, es finden sich auch [kleine Hakenspißen dabei. Auch zahlreiche sheibenförwige Shmucksteinhen aus Jaspis wurden aus dem Höhlenshutt herausgesucht. Die Kulturs@icht der Grotte vor Termini ist oberer Lias. Es sind an der sizilianishen Nordwest-

küste noch mehrere solcher der Erforshung harrender Höhlen, \spärlicher