1907 / 256 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Oct 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Danzig, Salinger bei dem Amtsgeriht in Charlottenburg, inz bei dem Amtsgericht in Neidenburg, Puppel bei dem mtsgeriht in Löbau, Dr. Hartung bei dem Amtsgericht in

Osterwieck und der Herzoglich braunschweigishe Referendar

Ernesti bei dem Amtsgericht in Bassum.

Der Amtsgerichtsrat Hecht in Beeskow und der Rechts- anwalt und Notar Dr. Plesse in Wilhelmshaven sind ge-

storben.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Die Kreisarztstelle des Stadtkreises Charlotten- burg, Landespolizeibezirk Berlin, mit dem Amtssiß in Char-

lottenburg ist zu besetzen.

Ba ean B Ca V A VONAD M ves 40.40 E VED: 1A A R

VBeranuntmaqhunag. Der Vorschrift im 8 46 des Kommunalabgabengeseßzes

vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) entsprehend, wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im Steuerjahre

1907 einshäßbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1906 für die in Preußen gelegene Teilstrecke der ühlhausen - Ebelebener Eisenbahn auf

17 685 M. 47 H festgestellt worden ist.

Erfurt, den 24. Oktober 1907. Der Königliche Ae. odt.

Sant a Gun a.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßzes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 153) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das im Jahre 1907 kommunalabgabenpflichtige Nein- einkommen aus dem Betriebe der Brohlthal-Eisenbahn im Jahre 1906 auf 64750 # festgestellt worden ist.

Cöln, den 23. Oktober 1907.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Schmidt.

Nichtamlkliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. Oktober.

Fräulein Else von Veltheim zu Destedt ist zur Ehren- dame Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin an Stelle der ausgeschiedenen Gräfin Theda von Bismarck- Bohlen ernannt worden.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen und für Justizwesen, die vereinigten Aus- hüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Rehnungswesen, die vereinigten Vertehe |: jür Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie der Aus\huß für Zoll- und Steuer- wesen hielten heute Sißungen.

Jn der Zeit vom 1. April bis zum Schlusse des Monats September 1907 sind, nah dem „Zentralblatt für das Deutsche Reich“, folgende Einnahmen des Deutschen Reichs an Zöllen, Steuern und Gebühren sowie der Einnahmen der Reihs-Post- und Telegraphen - verwaltung und der Reichsgeisenbahnverwaltung zur Anschreibung gelangt:

ólle 351 624 330 M. (gegen das Vorjahr +- 97292684 4c), Tabalsteuer 4984763 (+ 429639 A), Zigaretten- steuer 7502360 (+ 2667252 M), Zukersteuer 75 935 067 M6 (+ 1926 507 M6), Salzsteuer 26 213 285 (+ 471 224 M), Branntweinsteuer: a. Maischbottichsteuer 6014 602 M (— 2820743 M), b. Verbrauhsabgabe und Zuschlag 74046 151 (+ 3373077 M), ec. Brennsteuer 3122886 M# (— 1847561 M), Schaumweinsteuer 2807 348 M (+ 179246 M), Brausteuer 22926 110 M 18 3 341 856 M), Uebergangsabgabe von Bier 2593500 M + 427 345 4), Spielkartenstempel 771 635 M4 (+ 56 249 M), Wechselstempelsteuer 8 558 627 # (+ 939 650 M), Reichs- stempelabgaben: I. Ueberweisungssteuern: A. von Wertpapieren 15 165 622 M (— 1 441 133 46), B. von Rauf- und sonstigen

Anschaffungsgeschäften 4 893 348 M (— 4037 890 M), C. von |

Lotterielosen: a. für Staatslotterien 14978210 M (+ 4636634 M), b. für Privatlotterien 6744599 M (+ 3 099 025 M6), II. Reichseigene Steuern: A. von Fracht- urkunden 7 534 067 M (+ 3316877 M), B. von Personen- soyrrguten 9143114 M (+ 7371768 M), C. von Er- aubniskarten für Kraftfahrzeuge 1 209 405 M (+ 248 705 M), D. von Vergütungen an Mitglieder von Aufsichtsräten 2461 446 V 2347 331 4) Erbschaftssteuer 10 273 940 M (+ 10246997 M), Statistishe Gebühr 817 115 M (+ 103985 #6), Reichs-Post- und Tele raphenverwaltung 281 924 674 M6 (+ 18 185515 A6), Reichsei enbahnverwaltung 62 706 000 6 (+ 2239 000 M).

Die zur Reichskasse gelangte JZsteinnahme , abzüglich der Ausfuhrvergütungen usw. und der Verwaltungskosten, be- trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 336 143 159 M + 89 787 544 M), Tabaksteuer 4 580 820 M (+ 490 186 M6), igarettensteuer 5802204 # (+ 2810534 M), Zuder- teuer 65651294 (— 10645616 H), Salzsteuer 26008887 M (+ 1306039 M), Branntweinfsteuer: a. Maischbottichsteuer 4 186 499 Æ (— 2722 400 M),

1847561 M), Schaumweinsteuer 2680417 M

+ 96 452 M), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier | 4311 656 M (+ 6 925 213 A6), Spielkartenstempel 862 322 6 ! (+61 417), Wecselstempelsteuer 8558627 M (+ 1 092030 M), | Reichsstempelabgaben : T. Ueberweisungssteuern: A. von Wert- | papieren 14 862309 M (— 1 412311 4), B. von Kauf- und sonstigen Anschaffungsgeschäften 4 793 494 M (— 3 958 032 4), | . von VLotterielosen: a. für Staatslotterien 14 978 210 M |

(+ 4636634 M4), b. für Privatlotterien 6652391 4 (+ 3079728 A), IT. Reichseigene Steuern: A. von Fraht-

Nationen

urkunden 7 383.386 M (+ 3 250 540 M), B. von Persvnen- sogrtarien 8960 251 6 (+ 7 224 332 M6), C. von Erlaubnis-

E für Kraftfahrzeuge 1185 217 4 (+ 243731 4,

D). von Vergütungen an Mitglieder von Aufsichtsräten 2412 217 M6 (4- 2300 384 u Erbschaftssteuer 10 273 940,44 (+ 10246 H), Statistische ebühr 791189 M (+ 95 911 M).

Der venezolanishe Geschäftsträger Dr. Joss Gil Fortoul ist nah Berlin zurückgekehrt. 40

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M..S. „Leipzig“ gestern in Hongkong eingetroffen.

Oesterreich-Ungarn.

Der Ministerpräsident Freiherr von Be ck hat, der „Neuen Freien Presse“ zufolge, gestern die Entlassungsgesu he der beiden tscheishen Minister Pacak und Forst entgegen- genommen. Die Entscheidung über die Gesuche wird jedoh voraussihtlich erst in einiger Zeit erfolgen.

Das öôsterreihishe Abgeordnetenhaus seßte gestern die erste Lesung der Ausgleihsvorlagen fort.

Nach dem Bericht des „W. T. B.* gab der Abg. Dr. Chiari der Ueberzeugung Ausdruck, daß die österceichishe Regierung bei den Ausgleihsverhandlungen unter den gegebenen Verhältnissen das üker- haupt Erreichbare wirklih erreiht habe, und erklärte namens der Deutschen ein Zustandekommen des Ausgleihs durch Verknüpfung mit nationalen Konzessionen an die Tshechen für volls kommen ausgeshlossen, Der Abg. Lueger erklärte, daß die Christlihsozialen ihre Haltung von den Aufklärungen im Regierungsauss{usse abhängig machen wollten, und daß sie sih schon jeßt gegen weitere militärishe Konzessionen an Ungarn verwahrten. Die Christlichsozialen zögen den Frieden vor, seten jedoh bereit, den von den Magyaren aufgedrängten Kampf auf das Nüsichtsloseste fortzu‘ühren. Der Abg. Ellenbogen betonte, daß die Errungen- schaften des Auëgleihs auss{ließlich den Agrariern und Industriellen zugute kämen, kelneëwegs aber der Arbeitershaft. Die Sozial- demokraten scien iht Feinde Ungarns, baßten aber die gegenwärtig dort herrshenden Klassen, die niht das Volk repräsentierten, und wollten mit einem ungarischen Volksparlament, nidt aber mit einem korrupten, aus Vertietern der bevorrehteten Klassen gebildeten Parlamente einen Auüsgleich \{chließen. Der Abg. Fiedler erkannte an, daß gewisse Härlen des Ausgleihsprovisoriums vom Jahre 1899 dur den Ausáleih geinilde:t würden, und trat im übrigen für Natio E aller im österreiHishen Staate vertretenen

} ein n ähnlihem Sinne sprach ih der tshechisce Agrarier Za hradnik aus. Der Abg. Peric erklärte, die Kroaten könnten mit dem Auszleih niht zufrieden sein. Der Abg. Dr. Somas warnke die Negierung vor etwaigen nationalen Kon- ze|sionen an die Tshechen und verurteilte die Magyarisierungsversuche der Ungarn. Der Abg. Sra mek bedaucrte die Unterdrückung der flovakischen Nation in Ungarn. Der Abg. Kuranda vermißte in dem O die Lösung dec Frage der bosnishen Bahnen und be- zeichnete die Erhöhung der Quote als unzulänglich.

Die Verhandlung wurde hierauf abgebrochen.

Frankreich.

Die DeputiLrtenkämmer bewilligte gestern einstimmi: 6 Millionen für die Opfer der Ueberschwemmungen. Darauf interpellierte Gauthier de Clagny die Regierung bezüglich der Nationalverteidigung.

In der Begründung seiner Interpellation erinnerte Gauthier, «W. T. B.“ zufolge, an die Erregung der öffentlichen Meinung im Juli d. J. durch die Verabschiedung der Generale Hagron, Michal und Meßtinger, ging dann auf d2s Buch des Hauptmanns a. D. Humbert ein und führte bestimate Stellen seiner Enthüllungen an, darunter die, welhe si auf die Festung Briançon, die von italienischen Forts beher:\{t werde, bezieht. Er verwies ferner auf die Stellen, die ih auf den \{lechten Zustand der Artillerie und dec Grenzkorps be- ziehen. Der frühere Kriegéminister Berteaux unterbrach den Nedner und bestritt die Zuverlässigkeit des Humbertschen Buches in bezug auf die Festuna Toul. Gauthier errinnerte an die Shlußfolgerung aus dem Buche Humberts, daß Frankreih niht verteidigt sei, und ersuhte den Minister um Mitteilung, ob Humbert ein Verleumder sei. Der Redner fügte hinzu, die Zchtlosigkeit in der Armee sei die Urfache einer Zersezung, ein Punkt, auf den Humkert nit aufmerksam gemacht habe, und spielte weiter an auf die Zügellosigkeit in der Marine, wie sie durch die Berihte Monies und Lasies be- fannt worden seien. Er machte Picquart weiter den Vorwurf, daß er Offiziere willkürlich bestraft habe, ohne ihre Rechtfertigung zu bören, daß er gegen andere zu milde gewesen und so an der Zucht- [osizkeit {huld sei. Messimy erhob Widerspru gegen die Be- hauptungen Humberts, betreffend den {lechten Zustand der Festungen im Osten, und führte aus: „Wir haben die Lehre von der Defensive hinter dem Mauerwerk der Forts aufgegeben zu Gunsten der Lebre von der Offensiv-. Demaemäß hat man \ich darauf beschränkt, vier große feste Pläße im Osten in Verteidigungszustand zu seten. Die Befestigungen von Verdun und Toul sind nah den Erfahrungen, die in dem Kriege in der Mandschurei gemacht worden sind, verbessert worden.“ Auf die Bemerkung Messimys erklärte Humbert, das Bort welches er a!s im Verfall begriffen bezeichnet habe, sei das Fort

elrupt. Messimy fuhr dann fort, er habe alle von Humbert als schadhaft bezeihn-ten Werke in gutem Zustande gefunden, Humberts Gutgläubigkeit müsse getäuscht worden sein. Man babe in den Festungen des Ostens seit zwei Jahren gewaltig gearbeitet, es seien 260 Millionen Francs aufgewendet worden. Der Gouverneur von Verdun sei überzeugt, daß die Festung sich die ersten ses Monate, für die Vorsorge getroffen sei, würde balten können. Messimy {loß, man brauche keine Beunruhigung zu erregen. Na Girod, der den Generalen Hagron und Michal vorwarf, ihren ehrenvollen Posten im Stih gelassen zu haben, um h einen guten Abgang zu sichern, bestieg der Kriegsminister Picquart die Tribüne, um, wie er sagte, das Land zu be- rubigen. Er tadelte Humbert, daß dieser nicht genügend Zurüd- haltung bewiesen habe; er könne versihern, daß Frankreich verteidigt, und zwar sehr gut verteidigt sei. Der Minister wandte fih dann gegen die Behauptung Humberts, die Artillerie sei mangel- haft, und verlas einen Bericht aus Casablanca, wonach die Maschinen- gewehre 13 124 S{huß abgegeben hätten und noch alle in gutem Zus stande seien; desgleichen hätten die Gebirgsgeshüße sich gut Be-

h. Verbrauchsabgabe und Zuschlag 65876253 4 | währt. Es fei fals, daß Frankrei in bezug auf seine Maschiren-

+-. 3986698 M), c. Brennsteuer 3122886 M!

gewehre besonders hinter Deutshland zurückstehe. Bis zum Ende dieses Jahres würden die französishen Feldtruppen mit mehr S versehen sein als die deutshen Truppen, und es seten noch außerdem 400 Maschinengewehre in Auftrag ge- geben. Picquart wandte \sich noch gegen weitere Angriffe Humberts und dann gegen die Kritik des Generals Langlois bezüglich der drei- jährigen Dienstzeit und der Kavallerie der Grenzkorps. Die französi- schen, Truppen seien den deutshen überlegen, und in betref der Geschüßzahl, sei Frankceich nur wenig im Rückftand. Was die Furcht vor einer E E Kriegserklärung und den von Langlois angenommenen Einmarsch angehe, so sei dies in das Gebiet der Hypo- thesen zu verweisen. (Zuruf rechts: Und 1870?) Picquart sagte ferner: Deutschland habe lange Zeit mit seiner Artillerie S{hwierig-

keit“ gehabt, und ffellte drun eine Vorlage in Au Artillerie und der Unteroffiziere vorsæht Nach kurzer weiterer Debatte na h: Händeaufheben fast ei (sozialistish-radikal) eingebracht der Regierung für die Fortsezung der Dur nationale Verteidigung Vertrauen ausgedrückt und die Ergebenheit und den gebracht wird.

__— Nah einer Meldung der „Agence in Vendôme unter dem Verdachte ei ein Reserveoffizier des De Berton, und eine andere verdächtig erscheint. Verteidigung von nicht allzu»

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mehrung der

an, in we

notwendigen Reforme Vertrauen Wert der Armee zum AUsdrui

Havas“ sind este nes Spiona gel partements Loire et: C ce Person verhaftet, die de Die Angelegenheit soll für di großer Wichtigkeit sei

Rußland.

Durch Kaiferlichen Ukas tritt, wie die Telegraphenagentur“ meldet, für die Städte und Werchoturje mit den da des verstärkten Schutzes der a

„St. Petersburg St Jekatevinbur; zu gehörigen Bezirken an Stel ußerordentliche Schug j

Belgien.

Der Wortlaut des Vertrages, betre Congostaates, ift festgestellt und Prinzip von beiden beteiligten Neg echte Dritter find ausdrüdlih

Griechenland.

Die Regierung hat, wie die anläßlich der gemeldeten Zerstörung einen energischen Protest an die Mächte gerichte

Serbien.

Paschitsch hat gestern den Gz ßlands die Antworj donischen Reformen

ffend Annexion dez , ,W. T. B.“ zufolge, iy gen genehmigt worden darin gewahrt.

lgence d'Athènes“ melde fes. Rakovo

Der Ministerpräsident sandten Oesterrei auf die Verbalnote über die maze Überreicht.

Die ferbishe Regierung dankt, wie das Korrespondenzbureau* berihtet, in der Note den Interesse, das sie für das Schickjal christlihen Völker in der Türkei beger Befriedigung den Wünschen der Mächte an, de Regierung bedauert jedoch, r Toyalen Haltung der

ch:Ungarns

._ K. Telegrapben Mächten für dat und die Gleichberehtigung bet ßt fh mit größt r Bandenaktion ei daß bie Mächte be nung getragen

1, und {lie

Ende zu seten. ihrem Schritt nit de welche die revolutionäre bewaffnete Propaganda Bildung voa Banden Zuflucht genommen haben. rung teilt nit die Ansiht der Ententemähte,

Banden einer irrtümlih:n Auslegung des Programms zuzuschreiben sei. ganz andere Ursache zurückzuführen. gleißen, um fih Sommer 1903, al des genannten Jah

Serben Rech Bandenbewegung weder begonn getrieben haben und nur in der Notwebr zur Die ferbische Regie, dag die Bildung da Artikels 3 des Mürjsteger Die Bildung der Banden fei auf ein Es genüge, die Daten zu ver zu vergewissern, daß bulgarishe Banden son in lo vor dem Mürzsteger Programm, das im Herbst res au8gearbeitet worden sei, bestanden baben. bulgarishen Banden wollten, nachdem die erfolglos geblieben war, dur Gnate oder Ungnade den wangélage der gerechten Fahne der Revolution zu \{charen. tauchens serbischer Banden, die einen rein defen und sich zwar ein Jahr nah dem Zustandek Programms, niht aber infolge einer leßteren gebildet hätten. serbishen Nationalität basiere auf dem Prinzip Demgegenüber meint die serbise Regierung, Neformaktion umschriebenen Gebiet, geographischen unabtrennbaren

Erhebung in Mazedonien ch Terrorismus die Bevölkerung, die auf Banden ausgeliefert war und {ih in de Notwehr befand, zwingen, sh um die die Ursache des Auf- siven Charakter hatten, ommen des Mürzfteger irrtümlihen Auélegung des

die Abgrenzung der des status quo ants, daß auf dem von der das weder dem hiftorishen, nos entspree ,

Die Mätte erklären,

Mazedoniens Teil Altserbiens 1 Charakter der Stabilität und Unveränderlid- ndern \sih in unaufhörlißem Wechsel befänden, je nad che Propaganda unter den verschiedenen Nationalitäten vor berrschte, sodaß es \chwer sei, von einem Status einen folhen Status zur Grundlage der Ab wissenshaftlihen Grundsätzen, die zulaffen, Rechnung zu den Reformen ein neue

auch einen seit langem nicht der keit trügen, fo

zu sprehen, und & unmögli er:scheine, grenzung zu allein eine Definierung der Nationalitäten trazen. Die serbishe Negierung, die in

Unterpfand einer besseren Zukunft für die Christen in der Türkei

die Sandschaks des Wilajets Kossovo, die bisher von der Reform aktion ausgenommen seien, au3gedebnt werden, denn dort sei die Lage, verglichen mit jener in den anderen zweifelter, und die Serben, ärgeren Greueltaten ausgeseßt als anderêwo. Wobltaten ihrer Reformer ‘Mazedonien und einem Teile von Alb serbien zukommen lafsen wollten, daß jene mit Nücksicht

Wilajets, noch trauriger und bere das riftlihe Element daselbft, seien Da die Mächte die

die serbishe Regierung, auf die unhaltbaren Zustände in den be zeihneten Sandschaks diese umsoweniger werden aus\chließen wollen, Wenn die Mächte ihre Aktion auf dieses Gebiet ausdehnten, würden sie einen doppelten Zweck erreichen, nämlih ein Werk der Men sli keit erfüllen und das Vertrauen der in der Türkei leben Völker zu der Unparteilichkeit der Mächte und der Die ferbishe Regierung müsse darauf hinweisen, daß, wenn die Mächte die genannten Sandschaks von der Reform- ausschließen würden, serbishen Staates, in seiner Existenz

Dänemark.

Im Landsthing stand gestern folgende, von dem Abg. Professor Matzen an den Minister des von Raben-Levegzau gerichtete Anfrage Erkennt das Ministerium an, daß der in

den hriftlichen 2 e Wirksamkeit der Reformen stärken. dieses Gebiet, die Wiege des alten bedroht sein würde.

uswärtigen Grafen zur Erörterung: Anführungs8zeichen g&- Mitteilung des Ministeriums an den Konvention 1907 (welWer Sag #o lautet: ausg*\sprohen 19. Oktober 1878

11. Januar die Königliche Regierung Deutschland [} in den Stand gesegt sci, im Mat und seines legalen Rechts zu handeln, wodurch gerade anerkannt wird, daß wir nicht behaupten können, da Artikel 5 uns noch irgendwelhe Nehte verbürgt“) als eine Wieder- gabe des Inhalts einer Erklärung seitens des dänishen Ministeriums en gegenüber dem preußtishen Chargé d’affaires hin rfennt das Ministerium an, daß diese Darstellung un- rihtig ist? Will das Minifterium im bejahenden Falle dem Reichstag eine neue berihtigende Mitteilung machen ?

Nach der Begründung der Mayen ergriff der Minister zu nachstehender Erwiderung :

ausdrüdcklich Vertrag vom vollen Besi seiner

des Auswärti gestellt ift?

3nterpellation durch Professor . T. B.“ zufolge, das Wort

In Beantwortung der beiden ersten Punkte der Anfrage teile ih mit, daß der zitierte Say der Mitteilung des Ministers des Aeußern an den Reichstag niht eine Wiedergabe dessen ist, was der Minifter des Aeußern am 13. Februar 1879 zu dem deuts Dies geht vermutlih auch aus dem ganz? s handelt sih um eine Aeußerung des Ministers des Aeußern dem dänischen Gesandten in Berlin gegenüber. So wie dies Aeußerung in der Mitteilung des Ministers an den Reichstag kann fie mögliherweise Anlaß zu M au nit gerade materieller Natur

chen Geschäftsträger in Kopenhagen Sag hervor.

reriländuisseu geben, wenn nD,

Der Minister verlas darauf die geänderte Redaktion des Schlußsaßes der Mitteilung und fuhr alsdann fort:

Wenn die dänishe Regierung thren Gesandten in Berlin darüber instruierte, wie die Depesche verstanden werden follte, so geshah dies, um ihn über die tatsählihe von der Regierung eingenommene Stellung aufzuklären. ‘Aus einer Depesche vom 14. bru 1879 an den dänischen Gesandten in Wien geht übrigens hervor, daß die dänishe Negierung dem hiesigen österreihisch-ungarishen Ge- N mitgeteilt hatte, daß Dänemark nicht der Ansiht war, rgendwelche internationalen oder juristishen Ansprühe aus dem Artikel 5 herleiten zu können. Cs wäre dech ungeschickt ge- wesen, eine Mitteilung an den deutshen Geschäftsträger zu geben und zugleih dem österreihif{ - ungarish:zn Gesandten eine andere zu machen. Die Frage ift also ohne tatsählihe Bedeutung. Das Ent- \cheidende ist, daß die dänishe Regierung im Jahre 1879 ohne Vor- behalt anerkannt habe, daß Dänemark kein Net auf Grund des Artikel 5 geltend machen köane. Ob die Regierung gemeint hat, daß sie ein solhes Net habe, ist ohne praktishe Bedeutung.

Auf eine Anfrage des Professors Mayen, ob _das Ministerium dem Reichstage eine neue berihtigende Mitteilung zugehen lassen wolle, antwortete der Minister des Aeußern,

er es für unnötig halte, irgendeine Mitteilung zu machen, die über das hinausgehe, was er bereits gesagt habe.

Afrika.

Londoner Blättern zufolge hat Mulay Hafid S abend einen Angriff auf Mogador gemacht. Die Kriegs- {chiffe „Amiral-Aube“ und „Desaix“ eröffneten Feuer und brachten den Angreifern schwere Verluste bei. Ueber 1000 Mann der Armee des Sultans Abdul Asis wurden von dem dort eingetroffenen Truppentransportdampfer „Artois“ sofort als Verstärkung der Garnison gelandet.

Die Banque de Paris et des Pays-Bas hat in Ver- bindung mit auderen Banken dem Sultan ein Darlehen von 60000 Pfund Sterling gewährt. Der Machsen wird heute davon unterrichtet werden.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Anstalten für JIrren- und Trinkerpflege in Preußen.

In dem vom preußischen Statistischen Landes3mts herausgegebenen

amtlichen Quellenwerk „Preußishe Statistik®* wird alljährlih auch eine sehr eingehende ziffernmäßige Beleuchtung der Wirksamkeit der esamten Heilanstalten des Landes aeboten. So enthält auch der eben erschienene Band 203 dieser Statistik die Morbiditätsstatistik der Heilanstalten usw. des preußischen Staats während des Jahres 1905. Aus dem Abschnitt V1 dieser Statistik, der die Anstalten für Geisteskranke, zu deren Krankheitsformen avch der Alkoholismus fe enthält, werden einige Angaben weiteres Interesse beanspruchen ürfen,

Die Zahl der an der Statistik der Geisteskranken, Idioten usw. beteiligten Anstalten stieg von 332 im Jahre 1903 auf 348 im Berichtéjahre 1905. Darunter befanden sich 228 Anstalten für Geisteskranke und Idioten und 37 Abteilungen für Geisteskranke in allgemeinen Heilanstalten, ferner 11 Anstalten für Epileptiker sowie 28 Anstalten für Nervenkranke, außerdem 3 Anstalten als Abteilungen von Kliniken für Geisteskranke in den Universitätsstädten Berlin (Königli®e Charits), Halle a. S. und Kiel, ferner 24 Heilanstalten, in denen die Wafserbehandlung ausgeübt wird, und 20 Anstalten, die fih mit der Heilung von Trunksüchtigen beschäftigen.

Der größte Anteil an der Jrrenpflege fäut geseßmäßig den rovinzialverbänden zur Last; sie besaßen 65 Anstalten mit 42 351 läßen, in denen 53 206 Geisteskranke verpflegt worden sind. Die tädtishen Gemeinden verfügten über 5444 Pläße in 13 Anstalten mit 14402 Verpflegten. Außerdem sind zahlreihe Geisteskranke in Irrenanstalten untergebraht, die mit Hilfe der Wohltätigkeit errichtet find und unterktalten werden. So gehörten 31 Anstalten mit 6237

läßen und 6947 Verpflegten den religiösen Orden und Genossen- chaften an; 20 Anstalten mit 5256 Pläßen waren als milde Stiftungen bez-ihnet, in denen 5479 Geisteskranke behandelt worden find. Ferner befanden sih 7489 Geisteskranke in 88 Anstalten mit 6231 Plägen, die als gewerblihe Unternehmungen von Privatpersonen die behördlihe2 Genehmigung erhalten haben; darunter waren für 45 Anstalten mit 4340 Pläßen und 5939 Verpflegten Aerzte als Be- Des bezeihnet. Außerdem waren in 37 allgemeinen Heilanstalten in Gere Abteilungen 2571 Pläße mit 5301 Geisteskranken belegt worden.

In den 11 Anstalten für Epilepliker waren 5853 Pläße vor- handen; die Zabl der Verpflegten betrug 7130. Von den 20 Trinker- heilanstalten mit 537 Pläßen und 977 Verpflegten waren die meisten, nämlich 10, Wohltätigkeitsanstalten, 4 gehören religi?sen Orden und Genossenschaften, und 6 waren Privyatunternehmungen, darunter 2 von Aerzten. Letztere Anstalten verdanken den in neuerer Zeit auftretenden Bestrebungen insbesondere in gebildeten Kreisen —, den Mißbrauh des Alkoholgenusses ¿u bekämpfen, ihre Entstehung. Das Grgebnis dieser Bestrebungen ist noh infofern gering, als nur 977 trunksühtige Personen \ih einer Anstaltsbehandlung übers geben haben, die Befreiung von der Trunksucht bezweckt. Leider ist, so_heißt es in der den statistishen Tabellen vorausgehenden Einleitung (S. XVI11), in vielen Fällen die Anschauung über Trunksucht als ein Laster, niht als eine Krankheit, die ärztliher Hilfe bedarf, bei der Behandlung maßgebend, fodaß das Vertrauen der Alkoholisten zu einer erfolgreihen Behandlung în Trinkerheilstätten noch nit recht Boden gewinnt. ;

Nach den statistishen Tabellen zeigt si, daß die Zahl der in den Anstalten für Geisteskranke verpflegten, an Säuferwahnsinn leidenden Personen im Laufe der leßten 25 Jahre ganz erheblihh ge- stiegen ist. Es wurden aufgenommen 1881 bis 1890 durchschnittlich jährlich 1177 männlihe und 65 weibliche, zusammen 1242 Personen, 1891 bis 1900 durchschnittlich jährli 1178 m. und 86 w., zusammen 1264 Personen. Im Jahre 1901 fanden 1293 m. und 86 w., zu- fammen 1379 Personen, im Jahre 1902 1356 m. und 103 w,, zu- sammen 1459 Personen Aufnahme. Dann trat eine erhebliche Steige- rung ein: 1903 wurden 2880 m. und 241 w., 1904 3060 m. und 293 w. und 1905 niht weniger als 3517 m. und 332 w. an Säufer- wahnfinn (Delirium potatorum) letdende Personen aufgenommen. Fn diesen Jahresziffern ist allerdings immer die zum Beginn des

ahres in den Anstalten bereits befindlihe Zahl Alkoholkranker mit enthalten. Im Jahre 1905 betrug 1.-B. die Zahl der Zugänge an Alkoholkranken 2770 m, und 273 w. Mit der wachsenden Zahl der Aufgenommenen fällt die Prozentziffer der als geheilt Ent- lassenen dieser Krankenkategorie. Während noch im Jahre 1900 60,8 % als geheilt entlassen wurden, sank diese Ziffer bis auf 27 % im Jahre 1905. Unter der Zahl der in den Hellanstalten im Jahre 1905 Verstorbenen, nämlich 6961, waren 162 an Alkoholis mus erkrankt gewesen.

Zur Arbeiterbewegung.

In der Fahrrabdfahrik Volkening u. Wierum in Bielefeld sind, nah der „Köln. Ztg.*“, gestern alle Arbeiter in den Ausftand getreten, i

Vor einigen Tagen sind die zweiten Maschinisten der Altonaer Fishdampfer in den Ausstand getreten. Jun etner gestern vormifttag abgehaltenen Versammlung der Reeder der Fisch- dampfer wurde, wie „W. T. B.,* meldet, bes@ohen, untec kelnen Um- ständen die Forderungen der Ausständigen anzuerkennen und keine Kosten zu ¿Feuen, um Ersaymannschaften für die streikenden Ara [nien ul beshaffen, Ferner wurde der Beschluß gefaßt, \ch an den Verein

mburger Needer zu wenden, um beta hinzuwirken, daß au dort die an dem Ausstand beteiligten Maschinisten nicht eingestellt werden.

Die gegenwärtig in Hamburg tagende Baltic and Whits !

Sea Conference beshloß gestern, wie ,W. T. B.* berichtet, den Vorstand zu beauftragen, Verhandlungen einzuleiten, um eine Streik - klausel für Kohlencharters auf der Grundlage des den Mitgliedern vorltegenden Entwurfs in Kraft treten zu lassen,

Literatur.

Publikationen aus den Königlih preußischen S taatsarchiven. E und unterstüßt durch die Königliche Archivverwaltung. Achtzigster Band. Otto Meinardus, Fay: und Nelationen des Brandenburgischen Ge- eimen Rats aus der Zeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Fünfter Band. Von 1655—1659, Leipzig, Verlag von S. Hirzel, 1907. 699 S. 28 # In einer gegen 60 Seiten umfassenden Einleitung gibt der Verfasser, der Direktor des Königlichen Staatsarhivs zu Breslau, Archiv- rat Dr. Meinardus, mit besonderer Berücksihtigung der in den Pn 15 Jahren veröffentlihten {chwedis{chen Archivalien eine Ueber- sicht über die {chwedi\ch - branbdenburgishen Beziehungen feit dem NRegierungsantritt Friedrih Wilhelms. Ende Juli 1644 räumten die Schweden, in einen Krieg mit Dänemark verwickelt, den Branden- burgern Frankfurt und Krossen ein; es war der erste namhafte Er- folg, den die kühne Politik des Großen Kurfürsten davontrug. Aber die endlih erreichte Allianz mit Shweden in dem Fo betger Vers trag vom Januar 1656 und dem Marienburger Bündnis vom Juni desjelben Jahres vershafften dem Kurfürsten die erhofften Vor- teile, die Loëlôsfung des Herzogtums Preußen aus der Lehns- verbindung und die Behauptung der preußishen Seehäfen zu Eigentum, noch niht, erst kriegerishe Taten brachten ihn an das ersehnte Ziel. In dem vorliegenden Band werden einige Gutachten von Geheimen Räten zum ersten Male veröffentlicht ; au an Kriegsbegebenheiten an den märkis{. polnischen Cen und in Großpolen selbst wird viel Neues mitgeteilt, darunter eine neue Heldentat Derfflingers, die Erstürmung von Bomst (am 1. September 1656). Die meisten Berichte und Resolutionen beziehen \sich auf die Landesverwaltung. Besonders beahtenswert sind einige auf religiöse Dinge gehende Aeußerungen des Steen Kurfürsten; \o erörtert er in der Instruktion für den Neichsdeputationstag in Regensburg die Frage, wieweit bei der gemeinsamen Beratung der katholishen und evange- lischen Reichsstände über politische Angelegenheiten „das evangelische Wesen" zu wahren sei. Das zusammenfassende Urteil des Verfassers lautet: „Was aus den überlieferten Quellen, je mehr man si in deren Material vertieft, immer deutlicher hervorgeht, das ift die Er- kenntnis von der großen Bedeutung des Kurfürsten als realen Politikers, als eines fürstlihen Staatsmannes, der zwar große politishe Ideen sih vorgeseßt hat und unverrückt im Auge behält, aber ihre Verwirk- lichung doch nur nach der Möglichkeit bemißt, welche die gegebenen Kräfte und Mittel des Staates darbieten.“

Grundzüge der Länderkunde. Von Dr. Alfred Hettner, o. Professor der Geographie an der Universität Heidelberg. l. Band. Europa. Mit 8 Tafeln und 347 Kärthen im Text. Leipzig, Verlag von Otto Spamer. 1907. 737 S. Geheftet 16 M, in Halbfranz 18 4 Wie der Verfasser im Vorwort angibt, sind die vorliegenden Grundzüge der Länderkunde aus seinem Text zu Spamers Handatlas hervorgegangen, nur if die Darstellung umfang- reiher geworden und wifsenschaftliher gestaltet, als es in jenem für die weitesten Kceise bestimmten Werk möglich war. Das Buch soll weder ein Schulbuch noh ein Nahschlagebuh für den präktishen Gebrauch sein, sondern etne kurze wissenshaftlihe Darstellung der Länderkunde für Lehrer und Studierende der Geographie sowte für alle, die das

Bedürfnis nah geographisher Belehrung haben. Es soll die Länder | und Landschaften der Erde in ihrem Wesen beschreiben und nah Mög- |

lichkeit verstehen lehren. Besonderen Wert hat der Verfasser nach | erlebte. Die große Semeinde \oll die Gefamthbeit der vertrauens8feliagen

| Ehemänner umfafsen, die mit dem Augenblick, wo sie den Junggesellens

seiner Angabe auf die Herausarbeitung der natürlihen Landschaften elegt und dabei Mitteleuropa am ausführlihsten behandelt. Die allgemeinen Begriffe und tehnischen Ausdrücke sind größten- teils hon bei der über 100 Seiten umfassenden Uebersicht des Erd- teils erläutert worden und können dort mit Hilfe des Sachregisters leicht aufgefunden werden. Jedem Kapitel ist die Literatur beigefügt,

in der der Leser weitere Aufshlüfse erwarten darf. Da eine klare |

Auffaffung der räumlihen Verhältnisse nur aus der Karte gewonnen werden kann, ist eine große Anzahl besonders interessanter Land- schaften und Orte in größerem Maßstabe, als er in Atlanten üblich ift, vorgeführt und namentlich der innere Bau der Länder, die klimati- schen Verhältnifse, die Pflanzendecke, die Verteilung der Völker und Religionen, die Dichte der Bevölkerung, die Gliederung der Volks- wirtschaft und anderes auf besonderen Kärthen wiedergegeben. Durch die reihlihe Beigabe von Karten hat sich die Verlagsbuchhandlung ein besonderes Verdienst erworben. Für das Negister ist eine Drei- teilung durhgeführt. Das geographishe Register (33 Seiten) dient der Aufsuhung geozraphischer Mittelpunkte, das Sachregister

endlich gibt die Uebersicht über die angeführte Literatur

einen so prächtigen Humor und eine so eigenartige Phantasie aus, leßten Jahre zählen durfte. Der vorliegende Roman \childert das

Geburt im Elend “starb und der nach manwherlei herbem

Mißgeshick als fahrender Musikant in das Haus feines ihm | unbekannten Vaters kommt. Hier findet er durch die Vermiktlung | eines originellen Arztes und Amtsvorstehers, der auch die übrigen | Glieder der Musikbande seßhaft zu machen versucht, ein Unterkommen. |

Der reihe Gastwirt, der Vater des Burschen, erfährt den Zusammen- hang, ihm s{lägt das Gewissen, und er behält den Sohn, ohne i

ihm erkennen zu geben, im Hause und hält ihn troß der Feindseligkeit der argwöhnisch gewordenen, hberrs{süchtigen Frau. Der Bursche | zieht, als auch er erfahren, daß sein neuer Wohltäter sein Vater sei, | von widersprehenden Gefühlen gequält und in seinem Stolz gekränkt, |

in die Fremde und findet etn frühes Ende. So hübsh das Buch in einzelnen Schilderungen is, so fein einzelne Charaktere in ihm geschildert sind, so steht es doch niht auf der Höhe anderer Werke

des Dichters; namentlich ist sein oben erwähntes Buch „Das leute |

Märchen* viel ursprüngliher und eigengrtiger. Am wenigsten de- friedigt in dem vorliegenden Roman der Schluß; er will das herbe

Buch versöhnend ausklingen lassen, wirkt aber sentimental. rot |

i MAI K Se lotn (Ra D, Wav | Valleutin; Hero: Fräulein SteinßFeck: Boatrict

dieser Mängel haben wir aber au im „Sohn der Hagar* das Wer

eines wirklichen Poeten zu begrüßen, das durhaus über dem Durch« |

u 4 Ÿ L) d 6 N06 | Operntheater am Mittwoh endigt, baden

riy Lienhard, der elsässishe Poet, hat wieder eine Reibe |

{nitt der Tagesbelletristik steht.

A seiner Monctoblätter «Wege nah Weimar * zu einem Bande, dem vierten dieser Art, zusammengefaßt und bei Greiner und Pfeiffer

ersheinen lassen (3,50 4). Jean Paul und Herder sind die dichterischen | Persönlichkeiten, von deren Wesen und Kunst die Mehrzahl der |

zrößeren, in diesem Bande zusammengefaßten Aufsäße handelt

aneben findet der Leser elne Reihe poetiser Bei- |

träge des Herausgebers felbst (Die gefangene Fee, Das | (Schaltèr 3) stati

Straßburger Münster, Das Trauerlled u. a.) sowie Tage- buchblätter, in denen Lienhard zu verschiedenen künstlerlschen agalragen und literarishen Erscheinungen Stellung nimmt. Es spricht |

verhältnismäßig engen Kreises dex in hnen behandelten Themata niht ermüden. Der jeyt begonnene leite Jahrgang dex , Wege nah Weimar* wird sid mit Schiller und Goethe befassen und somit den dhe- und Ausgangöpunkt der ganzen geistigen Wanderung, auf dexr tenhard seine Leser geleitet, bilden.

| And die Herren Philipp,

ür die Vielseitigkeit und den Geshmack des Herausgebers, | daß auch die in einem Band zusammengesnhen Monatdhefte tcog des |

Jagd. Dienstag, den 29. d. M., findet Königliche Parforcejagd statt. Stelldihein: Mittags 1 Uhr an der einsamen Pappel.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Die gestrige erste Aufführung der neueinstudierten Oper „Aïda" von Verdi, in der Herr Enrico Carufo in der Rolle des Nadames sein Gastspiel fortsegte, gestaltete ih für diejenigen, die das Glüd hatten, ihr beizuwohnen, zu einem unvergeßlichen fünstlerishen Er- lebnis. Cine Gesamtleiftung von solcher M cabentia, wie sie gestern geboten wurde, gehört zu den größten Seltenheiten, und wahrlich in einer seiner würdigeren Umgebung hätte Herr Caruso nicht auf- treten können. Sein Radames ift ja vom Gaftspiel im ver- gangenen Jahre hier {hon bekannt; in der künstlerisch takt- vollen Art, die man ihm stets nahrühmen fann, fügte er si gestern der glänzenden Wiedergabe, die Verdis Meisterschöpfung erfuhr, als neuer Glanzpunkt ein, - ohne s aber irgendwie vor- zudrängen. Es \{chien fast, als ob er sich sogar etwas mehr Zurüd- haltung auferlegte als sonst; eine geringe stimmliche Indispositton, die indes bei seinem großen gesanglihen Können nur wenig ins Gewicht fiel, mag der Anlaß gewesen sein. Feden- falls kam das hohe B der mit feinsten GesGmack vor- getragenen Auftrittsarie rein und s\trahlend heraus, detgleichen das A am Schluß des dritten Akts und die verschiedenen bis B hinauf- reihenden Pafsagen im letzten ergreifenden Duett mit Aïda. Die Aïda des Fräuleins Destinnu darf vielleicht Anspru darauf erheben, nicht nur die beste auf deutshen Opernbühnen, sondern überbaupt die beste der Gegenwart zu sein; {hon im vergangenen Jahre teilte sie sch mit Caruso in die Ehren des Abends, diesmal übertraf sie ihn fast. Ihre Arie im dritten Aufzuge, in der Aïda der Heimat gedenkt, die sie niemals wiedersehen wird, darf als der Höbepunkt der Gs Aufführung gelten das war s{chlecht- hin eine Meisterleistung. Auch in den Duetten mit Radames, in denen sie ih dem Gaste zuliebe der italienishen Sprache bediente, behielt fie die Führung. Als Dritte im Bunde ift die leidenschaftliße Amneris der Frau GSoeze zu nennen, die in Gesang und Spiel auf gleich hoher Stufe stand. Diesen reibten sih die vornehmen Bässe der Herren Griswold (König) und Knüpfer (Oberpriester) sowie der stimmgewaltige Amonasro des Herrn Hoffmann würdig an, desgleihen Chor und Orchester. In dem Kapellmeister Blech is uns ein Dirigent erstanden, der volles Verständnis für die Eigenart der Verdishen Musik mitbringt. Er wurde mit Recht an der Seite der darftellenden Sänger vor der Ramve ftürmish begrüßt. Die neue Inszenierung des Werks entfaltet cine Pracht der Ausstattung, wie sie bei dieser Prunkover am Plate ist. Der Siegeszug vor den Toren Thebens bildet eine Sehenswürdigkeit für fich. Ein Stimmungsbild von hohem Reiz ift auch die Nillandschaft des dritten Akts. Mit erlesenem Geshmack sind ferner die Tänze und Opferzeremonien angeordnet, die sich unaufdringlich in den Rabmen

| der Handlung einfügen. Ein von Fräulein Kierschner mit Anmut

und Feuer vorgeführter Schwertertanz im ¡weiten Akt trug au ihr lebhaftesten Beifall und Hervorruf ein.

In der Seiteuloge des ersten Nanges wohnten wiederum Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit an Mitgliedern der Königlihen Familie der Vorstellung bi Schlusse bet.

Neues Schauspielhaus.

„Die große Gemeinde“ betitelt fich ein neues dreiattiaes Lustspiel von Rudolvh Lothar und ch [d Lipshüt, das gestern seine Erstaufführung im Schauspielhaufe am Nollendorfplag

stand verlaffen, den Scharfblick verlieren und gerade den nit erkennen, der ihrer Gattenehre am gefährlihsten ift. So definiert der Sitaat8- sekretär und Lebemann Mariani den Begriff in selbstbewußtem Uebermut gegenüber dem Bankter Lordano, zu defsen Frau Ftametta er ackeime Beziehungen unterhält. Aber diefem werden gerade bierdur die Augen geöffnet; er überrascht die beiden und verbilft ihnen zu dauernder Vereinigurg. So geschieht es, daß der Spötter M E

| auch ein Mitglied der „großen Gemeinde“ wi

| Streber, Colonna, ügt Mariani, weil er glar en

| befinde fih ein ihn bloßstellender Brief, den in Wirkli Lordano | hat. Der Dümrmling Colonna wird nun dureh die nfolge

der Mitwifsenschaft eines Geheimnifses, das er in Wahrheit gar nit kennt, Staatssekretär und sogar Minister und Nachfolger des in- zwischen gestürzten Mariani. Das ganze Stück ifff ¿war au3 dem Geist französischer Lustspielkunst geboren, aber doch keine blatte Nab

| ahmung. Man muß es den Verfafsern zugestehen, das Fe mit

‘o Ex ; a : | Geschidck den fatirisch zugespiten Dialog und den fzenischen Aufbau u

(8 Seiten) der Orientierung über bestimmte Erscheinungen, z. B. | Geschick de zugespis B S

« f D h : R | / nd en der gut e

Bergbau, Schafzucht, Shwammfischerei, das Autorenregister (2 Seiten) | unterhaltenden Handlung ist kein Mangel. So blieb denn aue der ¿äußere

A ç | Erfolg niht aus, den auch eine gute Darstellung und geickmadvolle

Paul Keller: Der Sohn der Hagar. Roman. Verlag | Grfolg niht a ® M

der Allgemeinen Verlagsgesellhaft in München. Wir verdanken dem |

begabten schlesischen Dichter sckon eine ganze Reihe wertvoller |

Dichtungen; namentlich sein „Leßtes Märchen" zeichnete sh dur |! i x che v | ik erheischen, leiht ins Groteske verfällt, wa

Er sche en der | Komik erheischen, e q

daß man es zu den beachtenswertesten belletriftishen Erscheinungen der | durddadten Leistung von: diesem

: j : z ; S anderen Mitwirkenden vereinigter

Schickjal eines unehelichen Sohnes, dessen Mutter bald nah seiner | Alle x

rv Bs l Ltt,

führen wissen ; auch an überrashenden Wendungen der 2

Inszenierung erringen halfen. Herr Walden (Martani) und Frau

Fehdmer (Fiametta) waren ein ebenso fefselndes wie elegante und Herr Grnst Arndt charakteristisch wie immer Lordano. Herr Grube, der bei Aufgaben, die Hum

Im Königlichen Gastspiel des Herrn E. Lammermoor* mit Herrr Lucia und Herrn Berger als Lor

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Am Montag wird , Madama Butterslp" der Hauptrolle, gegeben.

Im Königlihen Schausdpielbaufe neue Lustspiel von Blumenthal und Kadelbur Funke®* mit den Herren Keßler, Boett@er, ( Oberländer, Eichholz un Willi in den Hauptrollen, wiederholt. Am Monta Lustspiel „Viel irm um Nidhts in Szene: Dou Pedro: Herr Boettcher Don Juan: Herr Geifendörfer J

y vat N » A, ay Benedikt: Herr Patry: Holzapfel Herr Voilmer

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P Ret ck - à F au ad g I Die Schlier fee deren Sa iiptei Lay L L A C M

ihre deliedtesten Stüde zur Aufführung ange I

wird hei ermäßigten Preisen „Jägerdlut* gegeden

„Almenraus und Gdelweiß* aufgeführt, Montag

Diendtag: „Der Herrgottshuißer von Amumeragau* un (Abdschiedövorftellung): . Der Amerika. Seppel*. In Gmtlichen Stücken spielt Xaver Terofal die komische Hauptrolle. Dec Vorverkauf Kn sämtliche Vorstellungen finde îm Wöuiglichen Schauspiclbauîe

Im Deutschen Theater wird au Montag „Prinz Fricdridh y Gan Kurs L Dou or üt) Vom d Wlig®* und 2 F t Von PVoWmbura, an vuterbtag « U Rd Suite nd An Ie lichen übrigen Abenden der foumenden Wotde Shalespoares Busbs

Wan b L N ( Ò e 4 Las F

spiel Was ibx woUt* aufgefühazt In den Kammer telva des Deutschen Theaters findet aun morgigen Sonntag die èrite Mieder- dolung von GriUUparzers Kragment „Estder* und Goldonis Auslipiei „Der Diener zweier Hereen* statt. Am Moatag und Donnerätag wird Schaißlers , Bedelei" wnd am Mittwod und Sounadend Fuank

| Wedelinds Kindertragödie „Frühlings ESGrwatden" _augetührt.

Dienstag, Freitag und Sonntag gecden „Esider* und „Det

| zweter Hercen* n Szene

Im Neuen GHhauspiel hause wird dad Ailipiel „Die große

| Gemeinde" von Rudolf Lothar und eopold Apihih, morgen,