1907 / 260 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 31 Oct 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Lampe in Löwenberg, Franz Berg in Memel, Marx Ha ssenstein in Lyck und Hubert Schmiß in Kempen sowie

infolge. der von der Stadtverordnetenversammlung zu Werden getroffenen Wahl den Rentner Friedri ch Bruns, den Rechtsanwalt und Notar Adalbert Strenge und den Apothekenbesizer Gregor Overhamm daselbst als unbesoldete Beigeordnete der Stadt Werden auf fernere sechs- Jahre und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu ey A a. Ruhr getroffenen Wahl den bisherigen Stadtrat Arthur Dietrich in Merseburg als besoldeten Beigeordneten der Stadt Mülheim a. Ruhr für die geseßlihe Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen. '

Auf den Beciht vom 22. Juni d. J. bestimme Jch gemäß Z 30 des Gesetzes, betreffend den Staatshaus- halt vom 11. Mai 1898 (Gesetz amml. S. 77), unter Aufhebung des Erlasses vom 831. Mai 1880 folgendes: Entwärke und Bauanschhläge für staatlihe Neu- und Reparaturbauten unterliegen der tehnishen Re- vision und Feststelung durch die höchste Baubehörde Superrevision .— im allgemeinen nur dann, wenn die Baukosten den Betrag von 50000 A über- steigen. Betreffen jedoh die Entwürfe und Bauanschläge Kirchen oder Kunstdenkmäler, so hat die Superrevision hon bei einem Kostenbetrage von mehr als 15 000 M bezw. 10 000 M einzutreten. Bei Jnteressentenbauten, die unter Beteiligung des Staats erfolgen, bedarf es der Superrevision, Das der staatlihe Beitrag die vorbezeihneten Beträge über- teigt. Für solche Bauten, welche in tehnischer oder rechtliher Beziehung besondère Bedeutung haben oder bei denen hinsicht- lih der Bauart oder der zur Verwendung gelangenden Baustoffe besondere Schwierigkeiten oder Bedenken obwalten, werden Sie ermächtigt, die Vorlegung der Entwürfe und Bauanschläge zur Superrevision auch bei einem geringeren als den vorbezeichneten Kostenbeträgen je für Jhren Geschäftsbereih anzuordnen.

Kiel, an Bord M. J. „Hohenzollern“, den 24. Zuni 1907. Wilhelm R. von Studt. Delbrück. Breitenbach. von Arnim.

An den Minister der öffentlihen Arbeiten, den Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen- heiten, den Minister für Handel und Gewerbe, den Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Staatsministerium.

Der Archivar Dr. Martin Meyer is von Düsseldorf an das Staatsarchiv in Breslau verseßt und

der Archivassistent Dr. Rudolf Martiny in Breslau als Archivar bei dem Geheimen Staatsarhiv in Berlin an- gestellt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Der Regierungs- und Schulrat Sternkopf is der Re- gierung in Gumbinnen überwiesen worn. eo

Der bisherige Rektor Anton Kuh aus Thorn is zum Kreisschulinspektor in Schweß ernannt worden. R

Dem Gymnasialdirektor, Professor Dr. Biereye ist die Direktion des Gymnasiums in Erfurt übertragen worden.

Dem Königlichen Musikdirektor Theodor Müller in Crefeld und dem Großherzoglih oldenburgischen und Fürstlich waldeckshen Hofpianisten Heinrich Lutter in Hannover ist der Titel Professor verliehen worden. N S.

Dem Stabstrompeter und Militärmusikdirigenten Karlipp bei dem Ulanenregiment von Kaßler (Schlesis en) Nr. 2 und dem Seminarlehrer A ugust Wiltberger in Brühl ist der Titel Königlicher Musikdirektor verliehen worden.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Bei dem Evangelischen Oberkirchenrat is der bisherige Geheime Kanzleiinspektor Weckmann zum Geheimen Registrator ernannt und S

dem Geheimen Kanzleisekretär Baectge das Prädikat eines Geheimen Kanzleiinspektors beigelegt worden.

Ema GURtg

Gemäß S 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Zuli 1893 wird hiermit zur öffentlihen Kenntnis gebracht, daß das stcuerpflihtige Reineinkommen der M range Eisenbahngesellshaft für das Rechnungsjahr 1 130 000 M beträgt.

Königsberg, den 29. Oktober 1907.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Rimrott.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 40 der Preußischen Geseysammlung enthält unter z : Nr. 10 850 die Verfügung des Justizministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Teil des Bezirks des Amtsgerichts Bergheim, vom 21. Oktober 1907. Berlin W., den 30. Oktober 1907. Königliches E, rüer.

BetlanutmaPYwnag

Nach Vorschrift des Geseßes vom 10. April 1872 (Geseßsamml. S. 357) sind bekannt gemacht :

1) der Allerhöhste Erlaß vom 16. August 19097, betreffend die Genehmigung der von der 20. Generalversammlung am 12. Januar 1907 tes{lofsenen Aenderungen der Saßzungen der Schleswig- Holsteinischen Landschaft, durh das Amtsblatt der Königlichen Re- gierung zu Schleswig Ne. 40 S. 413, ausgegeben am 28. Sep- tember 1907 ;

2) das am 16. August 1907 Allerhöchst vollzogene Statut für die ee aoegenofeie!! Falfenburg zu Falfenburg im Kreise Dram- |

burg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 38 S. 223, auszegeben am 19. September 1907 ;

3) der aa 16. August 1907 Allerhöchst vollzozene Naitrag zu tem Statute der Dra'nagezgerofsenshaft zu Jzb‘czno (Eichdorf) im

li 1898 durch das Amtsblait der König- r. 39 S. 484, ausgegeben am 24. Sep- st 1907 Allerhöchs| vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenschaft zu Wilhelmshorst im Kreise Schroda ôni lien rang zu Posen Nr. 39

Allerhöchst vollzo

Krotoschin vo A Regierung zu Pos tember 1907 ;

4) das am 22. Augu

dur) das Amtsblatt der S. 481, ausgegeben am 24. S ) das am 22. August 1907 die Drainagegenossenshaft zu Thurow im Kreise Neustettin dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 39 S. 231, aus- gegeben am 26. September 1907 ;

6) das am 22. August 1907 Allerhöch\ vollzo die Drainage- und Entwässer Osterode i, Ostpr. dur das Allenstein Nr. 39 S. 317, au

7) das am 1. September die Entwässerungsgenossen Prüm durch das Amts

ene Statut für

ene Statut für sgenossenshaft zu Bucbwmalde im Kreise tsblatt der Königlichen Regierung zu egeben am 25. September 1907; 907 Allerhöchst vollzogene Statut für haft Mazerath Il1 zu Niederlau im Kreise latt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 39 S. 301, ausgegeben am 28. September 1907;

8) das am 1. September 1907 für die Drainagegenossenshaft zu Coadjuthen im Kreise Tilsit dur önigliden Regierung zu Gumbinnen Nr. 41

llerhöMst vollzogene Staiut

Dlerhöchst vollzogene Statut .

das Amtsblatt der S. 321, ausgegeben am 9: Oktober 190

9) das am 14. September 1907 A für die Klimpmoor- Entwässecungsgenossenshaft zu Westerbeverstedt im Kreise Geestemünde durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stade Nr. 41 S. 291. auëgegeben am 11. Oktober 1907.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. sung der beim Sanitätskorps eingetretenen

erfügung des Generalstabs- hrnehmung offener Assistenzarztstellen

Arzt beim

. Nachwei Veränderun arztes der find beauftragt worden :

30. August. 5. Thüring. Inf. Reat. Nr. 9 ; unter Ernennung zum Unterarzt des Fuiedensstandes.

15. September. Bosse, Unterarzt beim 1. Westpreuß. Feld- art. Negt. Nr. 35. i

Nachstehende Studierende der Kaiser Wilhelms- Akademie für das sind am 1. Oktober d. J.

rmee. Mi6.144 Wedekind, einjährig-freiwilliger i 4 (Großherzog von Sachsen); dieser

militärärztlihe Bildungswesen ärzten des aktiven Dienststandes ernannt: Becker, beim Feldart. Regt. Prinz - Regent Luitpold von Bayzrn (Magdeburg.) Nr. 4, Syring, beim Inf. Regt. Prinz Moriß von Anhalt. Dessau (v. Pomm.) Nr. 42, Abromeit, beim Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm 1. (2. Oftpreuß.) Nr. 3, j Inf. Regt. Nr. 113, Schuppius, beim 1. Kurhess. Inf. Negt. Nr 81, Appel ius, beim Gren. Regt. Prinz Carl von burg.) Nr. 12, Ebeling,

reußen (2. Branden- eneral-Feldmarschall

beim Füs. Negt. 6 q Judenfeind-

t von Preußen (Hannov ) Nr. 73, Hül ße, beim Inf. Negt. von Alvensleben (6. Brandenburg.) Nr. 52, Rohde, beim 7. Nbein. Inf. Regt Nr. 69, Neue, beim Torgauer Feldart. Regt. Nr. 74, Seeliger, beim Kurmärk. Feldart. Negt. Nr. 39, ODerter, beim 2. Rhein. Feldart. Regt. Nr. 23, Ziehm, beim Inf. Leibregt. Großherzogin (3. Großherzogl. Hess.) Nr. 117, eldart. Negt. Nr. 24, Gebser, beim 3. Thüring.

, beim Juf. Negt. von der Golß (7. Pomm. ¿m Inf. Regt. Herzog von Holsiein (Holstein. Müller, beim Jaf. Regt. Maikgraf Karl (7. Branden- b-zim Oldenburg. Inf. Regt. Nr. 91, ef. Iaf. Negt. Nr. 51, Dreher, beim

r. al, Baudouin, beim 1. Ober-

Geisel, beim Inf.

(2. Westfäl.) Nr. 15 beim Inf. Regt. Graf Bülow von Dennewihß (6. West Baaß, beim 1. Posen. Feldart. Regt. Nr. 20, Zollenkopf, beim Danziger Inf, Regt. Nr. 128, Schumacher, beim F General-Feldmarschall Graf Moltke (Schlef.) Nr. 38, Wendlandt, beim 9. Bad. Inf. Negt. Nr. 170, Hilfrih, beim 9. Lothring. beim Inf. Rezt. G (1. Niederschles.) Nr. 46, Schütte, beim Kulmer Inf. Negt. Nr. 141, Kußmann, beim 1. Ostpreuß. Feldart. Regt. Nr. 16, Richter, beim 3. Lothring. Feldart. Negt. Nr. 69.

Kaiserliche Marine.

Ehrlich, Kontreadmiral, Festungskommandant von Wilhelwshaven, unter Belassunz in dieser Stellung mit der Ver- tretung des beurlaubten Chefs der Marinestation der Nordsee bis Anfang Januar 1908 beauftragt. v. Scha ck, Hauptm. u. Komp. Chef im II. Seebat., zum Adjutanten beim Kommanto der Marinestation der v. Bendemann, Lt. von der Stammbatterie des IIT, Stammseebats., tritt zur Marinefeldbattr. des 111. Seebats.

Kaiserliche Schuhtruppen. Schußttruppe für Südwestafrika. Verfügung des Reichskolonialamts

der Shußgtruppen). 8. Oktober. Tonndorf, Feldlazarettinsp., scheidet mit dem 30. November d. I, behufs Wiederanstellung im Bereiche der Königl. preuß. Heeresverwalt. (beim Garn. Lazarett Mülhausen i. E.), aus der Schußtruppe aus. : Kießling, Proviantam!sassist.,, am 15. Ok- tober d. I., behufs Wiederanstelung im Bereihe der Königl. \ähs. Heeresverwaltung (beim Proviantamt Leipzig), aus der Schutztruppe ausgeschieden.

Prinz Albre

Maaß, beim Holstein. Iuf. Regt. Nr. 71, Nr. 54, Pohrt,

burg.) Nr. 60, Lorenz,

Nentwig, beim 4. Nieders 1. Unterelfä}. Feld

art. Mar

; Regt. Prinz Niederlande Bu

, e, fäl.) Nr. 55,

Inf. Regt. 173, Sad, Graf Kirchbach

26. Oktober.

Nordsee ernannt.

(Kommando

12. Oktober.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 31. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen estern nahmittag im hiesigen Königlichen Schlosse den ortrag des Chefs des Zioilkabinetts, Wirklihen Geheimen

Rates Dr. von Lucanus entgegen.

Dér Bundesrat versammelte si heute zu einer Plenar- sißung; vorher hielten der Aus\{huß für Justizwesen, die ver- einigten Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Ver- kehr sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr Sißungen.

Die gegenwärtig hier anwesenden Finanzminister der | Bundesstaaten wurden, „W. T. B.“ zufolge, gestern nah mittag vom Reichskanzler Fürsten von Bülow empfangen, Anwesend waren der bayerishe Staatsminister Ritter von Pfa ff, der sächsishe Staatsminister Dr. Rüger, der württemberaische Staatsminister Dr. von des Finanzministeriums

minister Dr. C von Pressentin,

dec badische der hessishe Finanz- Staatsrat Staatsminister

Präsident Honsell, mecklenburgische braunschweigische

Gnauth,

Dr. von Otto, der meiningishe Staatsminister FreiherŸ von Ziller

der altenburgische Staatsminister von B orriez der anhalti he Staatsminister von Dallwigß

burgishe Ge i : Staatsminister Freiherr von Gevekot. Die Herren wurden vidds sie dem Reichskanzler noch nit bekannt waren, durg en Staatssekretär des Ia Freiherrn vo Stengel vorgestellt. Fn der längeren Besprehung wurd Fragen der Finanzen des Reichs und“ der Einzelstaaten e; örtert. ;

4

Der Kaiserlihe Botschafter in Rom, Wirkliche Geheime Rat Graf von Monts isst vom Urlaub auf seinen Post zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder über nommen.

Es sind verseßt worden: der Archivassistént Dr. Alber Eggers von Aurich an das Staatsarchiv in Wiesbaden unz der Archivhilfsarbeiter Dr. Heinri ch Kochendoerffer vg Wiesbaden an das Staatsarchiv in Düsseldorf.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der heimkehrends Transport der von den Schiffen des Kreuzer geschwaders abgelösten Offiziere und Mannschaft mit dem Reichspostdampfer „Göben“ am 28. Oktober in Ade eingetroffen und hat vorgestern die Reise nah Port Sai) fortgeseßt. : : :

S. M. S. „Jaguar“ ist gestern in Schanghai ein getroffen. :

S. M. S. „Luchs“ ist gestern von Schanghai nach Kobe in See gegangen. , A

S. M. S. „Tiger“ ist gestern in Tschifu eingetroffe und geht am 6. November von dort nah Niutschwang in See

Oesterreich-Ungarn.

Jm österreihishen Abgeordnetenhause erhob be Beginn der gestrigen Sißung der Abg. Zahradnik in Namen nit nur der slawischen, sondern aller Abgeordnete und im Namen der Zivilisation Einspruch gegen die Vorgäng in Czernowa, wo 13 unschuldige Slowaken getötet und zahlreihe Personen verwundet worden sind. Er spra seine Teilnahme für die Opfer und gleichzeitig sein Sympathien für alle nichtmagyarishen Nationalität Ungarns aus. Jm Einlauf befand fich eine denselben Gege stand betreffende Jnterpellation, deren Verlesung dur [eb hafte Entrüstungsrufe unterbrohen wurde. Sodann wurd die erste Lesung der Ausgleihsvorlagen fortgeseßt. :

Die Abgg. Masaryk und Kramarcz wiesea im Laufe d Debatte, .W.T. B. “zufolge, den Vorwurf der Poftulatenpolitik zurü und erklärten, e3 sei beschämend nicht für die Tshechen, sondern für de Staat, daß sie die Erfüllung ihrer Kulturforderungen sowie ih: NRech‘7, erkämpfen müssen. Betde Redner sowie der Abg. Dr. Red lih Fpandten \sich aufs h-ftigste gegen die Unterdrückung de nihtmagyarischen Nationen in Ungarn, wa3 der Abg. Kramarc als Barbarei bezeihnete. Dr. Kramarcz erklärte, er fei für die E: haltung der wirtshaftlihen Einheit mit Ungarn, weil im Galle de Loslösung Ungarns Oesterreich eine engere wirtschaftliche Annäherun an Deutschland suchen müßte, woraus eine engere politische Ver bindung entstände, die er ver2bschzue. Der Abg. Dr. Redli erklärte, das Ziel der Deutschen in Oesterreih dürfe niht sein: „0 von Ungarn“, fondern vor allem: „Deutschlaud nah Osten, Oesterrei nach Osten und in Oesterreich tie Deutschen voran nah Osten!“

Das Haus beschloß die Ueberweisung der Ausgleichs vorlagen an einen 32 gliedrigen Ausschuß, der sofort gewäh wurde.

Jm ungarischen Abgeordnetenhause stand geste die Jnterpellation des Abgeordneten Hodzsa (Slowake) übe den Vor fall in Czernowa zur Besprehung.

Nach dem Bericht des „W. T. B.* sagte der Interpellant at Schluß seiner Nede, es müsse festgestellt werden, wer die Mörder seie Hierauf brach ein großer Entrüstungssturm aus, sodaß sich d Präsident genötigt sab, die Sißung zu unterbrechen. Der Minist des Innern Graf Andrassy erklärte, es sei die strengfl Untersuhung eingeleitet. Falls es sich ergeben würde, da

die Gendarmen gegen ihre Angreifer gesetzwidrig vorg gange

seien und die Vorschriften verleßt hätten, werde ein strenge Beslrafung erfolgen. Der Minister wies darauf hin, daß d Leidenschaften aufs heftigste aufgeretzt worden feien, und verlas zul Beweis einen Artikel aus dem Organ des Abgeordneten Hodzsas, | dem es heißt: Die Slowaken werden unterdrückt, weil sie ein bißdje Blteoraleben fürhten. Graf Andrassy fügte hinzu, man dürte sid nit wundern, daß derartige Aufreizungen die Menge irreleiteten un solche traurigen Katastrophzn herbeiführten.

Jn einer Konferenz der koalierten Parteien e örterten die Abgeordneten Bani und Ugron die Tatsach daß der Präsident des österreichishen Reihsrats Weiskirchne niht nur die Schmähung Ungarns durch mehrere A geordnete, die den Czernowaer Vorfall im österreichische Parlament besprahen, gcduldet habe, sondern aud demonstrativ in der Sigung den Hinterbliebenen der Czernowa? Opfer seine Teilnahme ausgedrückt habe. Der Minister de Jnnern Graf Andrassy ersuchte die Konferenz, zu der R0

gierung das Vertrauen zu haben, daß diese die Würde def

Landes zu wahren wissen werde.

Frankreich. ch4 Der Senat hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, einstimm!

die Vorlage, betreffend die Bewilligung von 6 Millioneß

Francs für die Opfer der Uebershwemmungen |

Süden, angenommen. / : j Die Deput iertenkammer beriet E über di

Vorlage, betreffend die Verwendung der Kir engüter.

Im Laufe der Debatte e:kläcrte der Kultusminister Briand, n der Geseßentwurf in allen wesentlihen Bestimmungen mit dem Ee von 1905 übercinstimme und nur Ausführungsbestimmungen dazu 6 Seine Ansiht über diese Ang:legenheit habe niemals eine Aende erfahren und sei die, daß die Güter, die die Kirhe dank der R ta gewisser Katholiken nicht haben wolle, den Armen zugu kommen müßten.

Nachdem verschiedene Redner der Rechten und des gens an der Vorlage Kritik geübt hatten, auf die Kultusmini16 Briand kurz erwiderte, wurde die Generaldiskussion geschl} und die Dringlichkeit mit 400 gegen 154 Stimmen erklä Hierauf wurde die Diskussion auf die nächste Sizung v hoben und die Sißung geschlossen. S0

Der spanishe Minister des Aeußern Allen de ha lazar, der das spanische Königspaar nah Paris begleitet

der shaunF eime Regierungsrat Bömers und der lippishff

ist gestern von einem Mitarbeiter des „Temps“ interviewt worden. Nach einer Meldung ‘des „W. T. B.“ erklärte der Minister :

Die Unterredungen, die er mit dem Minister des Aeußern Pichon gehabt ' habe, hätten keineswegs den Zweck, Schwierigkeiten betreffs Marokko zu beseitigen, da ja solche gar nicht beständen. In allen Punkten, auch in den Einzelheiten, herrsche zwishen Frankrei und Spanten vollkommene Verständi ung E jei dies nicht nur das Ergebnis der Juntere engleihheit, es gebe dies auch aus der tägli klarer werdenden Solidarität der französischen und sparischen Politik hervor. Salazar bemerkte \chließlich, er habe

ch fehr gefreut, dadur, daß er das spanische Königspaar nah Paris begleitet habe, zu bekunden, wie großen Wert er auf die innige Einig- keit zwishen Frankreih und Spanien lege. Diese Einigkeit, die ein Unterpfand des Erfolges für beide Teile bilde, könne nit auf:ihtiger und klarer sein, als sie beute set.

Rußland.

Wie das „W. T. B.“ meldet, ist gestern in Wzatka gegen den Zeremonienmeister und stellvertretenden Gouverneur Fürsten Gortschakow ein Attentat verübt worden. Als der Fürst aus der Kathedrale zurückehrte, wurde eine Bombe ge die niht explodierte. Der Täter, ein früherer

ymnasiast, wurde in dem Augenblick, als er seinen Revolver auf den Gouverneur anlegte, durch den Schuß eines in der Begleitung des gte befindlihen Tscherkessen niedergestreckt.

Die Besaßung des in Wladiwostok liegenden Tor- pedobootszerstörers „S kory“ hat, aufgereizt von Agita- toren, die auf einem Schiff angekommen waren, gemeutert und eine rote Fahne gehißt. Der „Skory“ lief, der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ zufolge, auf die Reede aus und eröffnete das Feuer gegen die Stadt und die Truppen. Durch das Feuer des Kanonenboots „Mand- {hur“ und der Torpedobootszerstörer „GSrosowoy“, „Smjely“ und „Serdity“ sowie durch das Eingreifen des alarmierten zwölften Schüßenregiments wurde dec „Skory“ zerschossen; die auf ihm befindlihen Agitatoren wurden wähs- rend des Feuers getötet, die übrig gebliebenen Meuterer wurden verhaftet. Getötet wurden der Kommandant des Torpedoboots „Brawy“ Kapitän Kurosh sowie der Kom- mandant des Torpedobootszerstörers „Skory“ Leutnant Stoer. Verwundet wurde der Kommandant des Torpedobootszerstörers „Serdity“ Leutnant Wassiliew. Die Stadt ist ruhig, einige a er Einwohner wurden getötet. Ueber die Festung ist der Belagerungszustand verhängt.

JFtalien.

Der Papsst hat die unbekannten Verfasser des vorgestern in Rom erschienenen Buches „Programm der Modernisten“, welches eine Erwiderung auf die Encyclica Pascendi dominici ist, „W. T. B.“ zufolge, mit dem Kirchenbann belegt.

Niederlande.

Die Erste Kammer hat, nah einer Meldung des „W. T. B.“, einem zweiten Zusaßvertrag zu dem internatic- nalen Abkommen vom 14. Oktober 1890 zugestimmt. Dieser Zusaßvertrag betrifft den Transport von Waren auf den Eisen- bahnen. Die Kammer verhandelte ferner über eine Revision des Einfuhrrehts eines Mindestmaßes von alkoholischen Ge- tränken in das vertragsmäßig bestimmte Gebiet Afrikas.

Amerika.

Wie das „W. T. B.“ aus Olympia (Washington) meldet, hat der Gouverneur die Tage von gestern ab bis zum Schluß der Woche für geseßliche Feiertage erklärt. Diese Maßregel is hauptsählih zum Schuß der Lan dbanken ge- troffen worden, die Schwierigkeiten haben, die erforderlichen Barmittel zu beschaffen.

Asien.

Nach hartnäckigem Widerstand seitens der Geistlichkeit hat das persishe Parlament, der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ zufolge, einstimmig einen Artikel, be- treffend die obligatorishe Kontrolle durch die Verwaltung bezüglih der Erfüllung der leßtwilligen Verfügungen an- genommen. Durch Annahme dieses Artikels büßt die Geist- lichkeit große indirekte Einnahmen ein.

Afrika.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Mogador vom 25. d. M. sammelt der Kaid der Anflus die Stämme der Gegend und bewaffnet sie, um die Truppen Mulay Hafids anzugreifen. Die zu Schiff dorthin gebrachten eingeborenen Truppen, die außerhalb der Stadt lagern, machen egt Anstalten, den Anflus zu Hie Ju kommen. Die dort befindlichen französishen Kreuzer „Desaix“, „Galilée“ und „Amiral Aube“ sind gefehts- bereit, um im Falle, daß es notwendig werden sollte, einzugreifen. Es herrscht große Aufregung und man befürchtéêt eine Wiederholung der Vorgänge von Casablanca. Der Gouverneur tut auf Anweisung des französischen Konsuls ea um für die Sicherheit des europäishen Stadtteils zu org:n.

"Bústa ben Bagdadi hat Bu Jnika, etwa 50 km von Casablança entfernt, erreiht. Er marschiert sehr vorsichtig und verhandelt unterwegs mit den Stämmen. Er verfügt Über ungefähr 4000 Mann und beabsichtigt, beim Schauja- stamm die Ordnung wieder herzustellen. Die Mahalla Mulay Hafids ist immer noh untätig bei Sidi Aissa.

Nr. 47 des „Eisenbahnverordnungsblatts*“, heraus- egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 26. Oktober, hat foletaden Inhalt : Erlaß des Ministers der öffentlihen Arbeiten vom 19. Oktober 1907, betr. Beaufsichtigung der Werkstätten. Nachrichten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Sterblichkeit der Gesamtbevölkerung des preußishen Staates 1906.

reußen hat im Jahre 1906 352777 (i. J. 1905: 379 209) in 320 892 (347 470) weiblihe, zusammen mithin 673 669 (726 679) Persoxea durch den Tod verloren. Außerdem wurden den Standesbeamten 22 134 (21 564) Totgeborene männlihen und 17 167 (16 808) weiblihen Geschlechts gemeldet. Die einfahen Zahlen des vocaufgegangenen Bericht3jahres zeizen, daß die Summe der Tot- eborenen 1906 größ!r, die der Gestorbenen geringer geworden ift. ird ohne Berückstchtigung der Totgeborenen die Sterbe-

zifffer auf 1000 am 1. Januar 1906 Lebende M so beträgt sie für

die Bevö\kerung übechaupt 18,0 (19,8), für ihren männlichen Teil 19,1 (20,9) und für thren weiblihen 17,0 (18,6); demnach ist sie 1906

ünftiger als 1905. Vergleicht man die üheren Jahre bis 1875 rückwärts. eitdem einrihtung eine einheitlihe

Nachrichten über die Gestorbe am ungünstigsten im Jahre 1 jahre mit 18,0

Sterbeziffer mit der der infolze der Stande?amts- Berichterstattung und Verarbeitung der nen durchgeführt wurde, so erscheint sie 875 mit 26,3, dagegen i dann folgen die Jahre 1902, tn 19,3, 19,5, 19,8 und 19,9. n zwishen 1875 und 1906 s 19,1 im Berichtsjahre

g in den einzelnen Regierungsbezirken des Jahres 1906 verschiedene afsel hatte mit einer hner die günstigste Sterblich Minden mit 15,2, Wiesbaden mit 15,3, 4, der Bezirk Aurih mit 15,5, die Bezirke Hannover mit 16,3, Hildes- 16,9, Köslin und Potsdam mit

am günstigsten; 1904, 1905 und 1903 mit den Sterbeziffe ür die männlihe Bevölkerung trate a r Sterbeziffer von 28,1 bi ein, für die weiblihe dagegen von 24,6 bis 1

chwankungen der

Für die Bevölkerun zeigt die Sterbeziffer Der Regierungsbezirk C auf 1000 Einwo Bezirk Schleswi der Landespoltzeti Stade mit 15,7, (der Stadtkreis Berli t 16,0, der Bezirk Osnabrück blenz mit 16,6, Düsseldorf mit Arnsberg mit 17,4, Trier mit 18,0. Für den Staat betrug Staatsdurchschnitt stehen die Aachen mit 18,3, Merseburg , Bromberg und Cöln mit 19,3, Münster mit 19,6, Marienwecder nen mit 20,3, Liegniß mit 20,5, gen mit 21,4, Oppeln mit 22,0 und 18 Bezirke haben fonah eine höhere Sterblichkeit

Auch wenn man die männlihe und die weibli in Betracht zieht, zeigen sich einige n ist für die männliche B gierungsbezi:k Cassel gewesen; sie h 00 männlihe Einwohner.

Abweichungen. Sterbeziffer von 15,0 Ihm folgt der

zirk Berlin n mit 16,0), und Lüneburg mi beim mit 16,4, Erfurt mit 17,2,

Frankfurt mit 17,6, Zahl gleichfalls 18,0. MNegierungstezirke Magdeburg und

mit 18,7, Posen mit 18,9, Allenstein Steitin mit 19,4, Königsberg und und Stralsund mit 20,0, Gumbin Danzig mit 20,8, Sigmarin Breslau mit 22,2; als der Staat im g

Ueber dem

e Bevölkerung je weichungen. evölkerung wiederum die Sterbe- êtrug nämlich nur Günstig erscheint sie ferner Regierungsbezirken, ältniszahl geblteben sind. den, Schleswig, Hildesheim, Lüneburg, Hannoyer, der Bezirk Osnabrück, (der Stadtkreis Düsseldorf, Erfurt, Köslin,

ziffer im Re 16/5 äuf 10 für männliche für den Staat ermittelten Verh azu gebôren die Regierungsbezirke Min Stade, Wiesbaden, polizeibezi:k Berlin, die Bezirke Koblenz, Potsdam und Frankfurt. beträgt 19,1. Magdeburg, Merseburg, Bromberg, Cöln, Liegniß. Danzig, 1000 Männern bis 24,1 gestorben si Bezüglich der weibli bezirk Berlin, der die g 1000 weibliche Einwohner. treten mit noch niedrigeren Ve Schleswig, Cassel, (der Stade, Aurich, H dorf, Köslin, Potsdam, Hildesheim, Die Stezrbeziffer des Bezirks Ueber der für den Staat Magdeburg,- Posen, Trier, Bromberg, Stettin, Allenstein, Münster, Gumbinnen Liegniß, Danzig, Sigmaringen, beiden Bezirken stieg die fragliche Ziffer bis

der Landes-

Arnsberg, T Die für den Staat ermittelte Sterb bästniszablen haben die Regierungsbezirke Aachen. Allenstein, Münster, Stralsund, Marienwerder, Sigmaringen,

Höhere Ver Posen, Stettin, Königsberg, Gumbinnen, Oppeln und Breélau, wo von

chen Bevölkerung ist es der Landespolizei- gste Sterbeziffer hat ; sie beträgt 14,0 auf Hinter die Sterbeziffer des Staates rbältniszahlen die Bezirke Wiesbaden, Stadtkreis Berlin), die Bezirke Minden, Osnabrück, Koblenz, Düsfsel- Frankfurt, Erfurt und Arns- Aachen und des Staates be- ermittelten stehen die Bezirke erseburg, Côln, Königsberg, , Marienwerder, Stralsund, Oppeln; in den letzteren

e Sterbeziffer der Gesamtbevölkerung des Be- erungsbezirken mit der des Vorjahres, so stellt gierungsbezirke eine geringere Sterblichkeit en mit Ausnahme des Bezirks Arnsberg, was höher ist. Sterbeziffer der Gesamtbevölkerung ist indes für Sterblichkeitsverhältnisse in einem Lande oder zelnen Teilen niht ausreihend, wel nisse neben dem Geschlechte der Beysö lien, bestimmenden Einfluß auf das Sterben de und die Z verschieden Berechnet man d?!

annover, Lüneburg, trägt 17,0.

Breslau und

Vergleiht man di rihtsjahres in den Regi sich heraus, daß sämtli gegen das Vorjahr aufweis in dem die Sterblichkeit et

Die allgemeine die Beurteilung der in feinen ein

I die verschiedenen Altersverhbält

[ferung einen natür- r Menschen ausüben ser Richtung sehr

e Sterbeziffer für die einzelnen Alters- etrennt nah den beiden Geschlehtern, fo ergibt ih für die daß im Jahre 1906 in- faft en die Sterbeziffer günstiger geworden ist. Von teres Jahr bei dem männ Altersklassen von 0 bis 1 Jahr, en Altersklassen die günstigste Sterbeziffer Geschlecht trifft dies bis auf die Alters- 15 bis 20 und 20 bis 25 Jahren gleid-

schiede ergeben si, wenn die Sterblichkeit nit ach Geschlehtern verglichen für beide Geshlehter au in die von ihrem hohen Anfan 92,9 w.) {hon im 2. Jahre 15 Jahre ibren niedrigsten beginnt umgekehrt ein zunächst 0. Lebensjahre (22,7 bezw. 15,3), der jedoch im 9. Lebensjahrzehnt (208,1 m,, nfangswert niht erreicht.

usammensezung der Bevölkerung na die

5 evölkerung des Staats, sämtlichen Alterskl 1875 bis 1906 wei mit Ausnahme der 50 bis 60 Jahren, Bei dem weibliSen klassen von 0 bis 1 Jahr,

lihen Ges{lecht, 20 bis 25 und

Andere, neue Unter allein nach Altersklafsen, cd. Dte betreffenden Zahlen bilden diesem Jahre wieder je eine Kurve, 1 1. Lebentjahr (235,0 m., 1 abfällt und mit der Lebensstufe 10 bis Wert (2,3 m., 2,6 w.) erreicht. langsames Aniteigen bis zum 50. bis 6 dann ein rasher Aufstieg, 192,2 w.) den boben A

fondern au n

werte für das

(Stat. Korr.)

Bevölkerung Uruguays.

Ausweislich des neuesten \tatistishen Jahrbuchs der Nepublik Uruguay war die Gesamtbevölkerung der Republik f 1103 040 Einwohner zu {äten, as von etwa 10 9/6 er n Hafen von Montevideo ährend der Jahre 1903 bis Snnern des Landes Wes hauptstädtishen Bezirks f Einwohner berechnet.

Der natürliche Geburten über die bis 1900 m

am 31. Dezember fodaß sih seit Ende 1902 n der Annahme, daß von den Wanderungéüberschüfsen 1906 209/% der Hauptstadt und der zuzuzählen sind, wird die Bevölkerung ür den genannten Zeitpunkt auf 308 454

Bevölkerungszuwahs (durch den Uebershuß der uay in dem Jahrfünft 1896 tausend Einwohner ‘an der

estgestellten “Mest dem J

Sterbefälle), der Uru it dem Koeffizienten 20,7 au ! vor 14 europäischen und 6 amerikanischen Staaten oder plexen sowie vor Australien und Japan ersheinen läßt, in den leßten Jahren etwas zurückgegangen. der Bevölkerungszuwachs in den leßten 4 Iahren,

1906 Zusammen

In absoluten wie folgt, angegeben : dur natürliche Ver-

durch Zuwanderung

Unter den in den drei Jahren 1904 bis 1906 über zugewanderten und fm Lande verb 90 Deutsche, 83 Ar 512 Brasilter, 6 C 1403 Italiener, gezählt worden sein. Konsulats in Montevideo.

Montevideo liebenen 5926 Fremden entinier, 101 Oesterreicher und Un lenen, 2787 Spanier, 272 Franzo 75 Portugiesen und 79 S{hwekzer ah einem Bericht des Kaiserlich deutschen

garn, 36 Belgier, sen, 259 Britten, 7 Nordamerikaner,

Zur Arbeiterbewegung. In Leipzig ist, wie die „Köln. der im Buchhandel beschäftigten Nachgeben beendigt worden.

meldet, die Lohnbewegung clfer und Lagerbalter egenseitiges Es wurde ein neuer is 1912 vereinbart.

ediensteten der elektrishen Straßenbabn in en, wie dem „W. T. B.* tele

emachten Zugeständ

Brünn hab bom Verwaltungsrat genommen. Die Stra

raphiert wird, infolge der nisse die Arbeit wieder auf- enbahn ift heute früh wieder in Betrieb gesegt

Aus New York wird dem ,W. T. B.“ gemeldet: Die Leiter der Union Pacific-Eisenbahn stellen in Abrede, daß es ih bet den bekannt gewordenen Entlassungen (vgl. Nr. 259 d. Bl.) um völlige Einstellung einzelner Betriebe handle. Es seien nur wie immer zum 1. November Arbeiter der Bau- abteilung entlassen, da d'e Winterarbeit teurer sei als die Sommerarbeit. Daß die Zahl der entlassenen Arbeiter in diesem Jahre so groß sei, finde seine Erklärung darin, daß im vergangenen Sommer die Bautätigkeit größer als gewöhnlich gewesen sei.

Wohlfahrtspflege. Die Wirksamkeit des Volksheilstättenvereins.

Der Volksheilstättenverein vom Noten Kreuz darf fortgeseßt als ein hervorragender Faktor im Kampfe egen die Tuberkulose betrahtet werden. Er wurde 1895 von den baväbcten lavdade des „Noten Kreuzes", dieser volkstümlihen freiwilligen

rganifation zur Verwundetenpflege im Kriege, gegründet, um auch für die Betätigung des Noten Kreuzes in Friedenszeiten ein Arbeitsgebiet zu shaffen. Dieses Arbeitsgebiet hat sih nah und nach erheblih erweitert, und der Segen des Volksheilstättenvereins erstreckt sich zur Zeit auf 12 soziale Gebiete. Jede Abteilung wird von einem besonderen Komitee geleitet, während alle Abteilungsvorstände dem geschäftsführenden Aus- \{chuß unterstellt sind und mit diesem zusammen den Zentralvorstand bilden. Der Vorsigende is zur Zeit der Vizeoberzeremonienmeister, Kammerherr von dem Knesebeck, während das Sshriftführeramt in den Händen des Professors Dr. Pannwitz liegt, der zugleih Generalsekretär der „Internationalen Tuberkulosevereini ung“ ift.

Ueber die bisherige Tätigkeit des olfsheilstättenvereins wurde dem kürzlih in Berlin abgehaltenen Internationalen Kongreß für Hygiene und Demographie Bericht erstattet. Einige Angaben dieses Berichts mögen hier herauetgehoben werden. Die erste Heilstätte für Erwahsene wurde 1896 in Grabowsee bei Oranienburg unter Zuhilfenahme von 27 transportablen Baracken des Roten Kreuzes geschaffen. Die Anstalt wurde dann massiv errihtet, sie stellt einen Wert von 750 009 dar. Seit einer Reihe von Jahren werden dort jährlich etwa 200 Lungenkranke, meist aus den Kreisen der versicherten Arbeiterbevölkerung, verpflegt und behandelt, die Ge- samtzahl der bisherigen Pfleglinge beträgt etwa 10 000. Der Tages- pflegesaß bat allmählich von 3 c auf 3,75 G erböbt werden müssen, doch gewähren Stiftungserträgnisse eine Anzahl Freistellen. Die Cam enl esarge wird als unabweislihe Folge der Unter-

ringung des Ernährers in der Heilstätte angesehen. Für die Ueber- wachung der Familien und für den nötigen Pflegedienst stehen Rote- Kreuz Schwestern zur Verfügung. Mit Hilfe der leßteren und unter Heranziehung der Hilfe der öfentlihen und privaten oblfabrt8pflege ist seit 1897 eine planmäßige Familienfürsorge eingerihtet, die ähnlihen Einrichtungen als Muster dienen konnte. Ein dritter Tätigkeitszweig ift die Arbeitsvermittlun g, die unter Mit- wirkung des Zentralarbeittnahweises für die Heilstättenentlafsenen meistens erfolgreich war. Die Gründung von Erholungsstätten wurde 1900 auf Faregung des inzwishen verstorbenen Arztes Dr. Becher und seines Kollegen Lennhof vom Verein, und zwar wiederum unter Zuhilfenahm? der ‘tran8portablen Kriegsbaracken des Roten Kreuzes, ins Werk gesezt. Gegenwärtig unterhält der Verein bei Berlin ses Erholungsstätten, je zwei für Männer, Frauen und Kinder, dar- unter auch folche mit Winterbetrieb. Die Zahl der Besuchztage im Jahre ift, obwohl inzwishen noch von anderer Seite, namentli in Vororten, Erholungsstätten geshaffen wurden, in den Anstalten des Vereins bis auf 160 009 gestiegen. Ein neuer Abschnitt erfolg- reicher Vereinstätigkeit begann 1902 mit der Begründung von Kinderheil stätten, zunähst weder versuch8weise mittels der er- wähnten Baracken, und zwar in Hohenlythen. Dieser fozialen Hilfs- arbeit für von Tuberkulose gefährdete Kinder wurde eine ganz besondere Sorgfalt zugewendet. Die Einzelanlagen, in denen {on bisher mehrere tausend Kinder mit bestem Erfolge versorgt wurden, find nunmehr zu einer Anstalt, der Viktoria-Luise-Kinderheilftätte, vereinigt, die im Winter 110, im Sommer 160 Kinder aufnehmen kann. Sie ift nach den allgemeinen Grundsäßen der bygienisch-diätetishen Heilstätten- behandlung eingerichtet und wird vom Stabsarzt a. D. Dr. Karl Pannwißt geleitet. Sie erbält ihre Pfleglinge ¡um größten Teil von den Gemeinden und Gemeindeverbänden. Der Tagespflegesat beträgt 2 #4 Waldschulunterriht ist mit der Anstalt verbunden, Im An- {luß an die Heilstättenpflege werden entlafsene Kinder der Tänd- lien Kolonie «Königin-Luise-Andenken“, einer weiteren Unternehmung des Vereins, überwiesen. Diese Kolonie batte bisher im Winter 39 und im Sommer 60 Pläße, ein gegenwärtig in der Ausführung begriffener Erweiterung8hau fivert von 1908 ab für den Winter 100 und für den Sommer 130 Plätze, unter völliger Trennung der Geschlehter. Eine weitere Verein8gründung entstand 1904 in dem „Cecilienbeim“ für knoSen- und gelenk- tuberkulöse Kinder. Seit dem 15. September d. I. ist dieses Heim in einem fstattlihen, mit allen erforderlichen chirurgish- orthopädishen Apparaten au3geftatteten Neubau untergebratht, der Plaß für 80 Kinder hat. Die Oberleitung des Heims liegt in den Händen des Geheimrats, Professors Dr. Hoffa. Der Kleingartenkultur wendete fi der Verein gleichfalls mit Erfolg zu, namentlich im Hinblick auf den gesundheillihen Wert der Gartenarbeit für Heilstättenentlassene. Der Verein hat im Norden Berlins große Flähen gepahhtet und zu nabezu tausend Gärten um- gestaltet. Bei der Pooritung dieser Gärten werden kinderreihe Familien bevorzugt. ie Organisation dieser Arbeitergärten berubt auf dem Zusammenwirken ehrenamtlich tätiger Vorstands- und Vereinsmitglieder, die ihre Hilfsmittel und Beziehungen in erzieheris{er und wirtschaftliher Hinsicht zum Besten der Garteninhaber nußbar maten, und der Garteninhaber selbst, die ihrerseits bei Pflege kameradschaft- lihen Geistes in ciner Art Selbstverwaltung für das Gedeihen der Gartenfelder Sorge tragen. Vie unmittelbare Berührung er Teile zeitigt in vieler Beziehung gute Früchte und ergibt în der vom Volkshetlstättenverein verfolgten [oa Renten Richtung mangtherkei Handhaben und Angriffspunkte. eitere in den Rabmen der Vereinstätigkeit eingegliederte neuere Unternehmungen find das in Swinemünde 1906 versuhsweise errihtete Seeleim für Unter- offiziersfrauen und -kinder, das etwa 30 Pfleglinge auf- nehmen konnte, eine Helferinnenschule für beranzubildende Pflege- kräfte des Vereins, die in einem dem Verein von einem Wobltäter am Zensee erbauten Landhause im Frühjahr 1908 mit 20 Zöglingen eröffnet werden soll, die Errihtung voa Ferienkolonten, ange- fangen im Sommer 1907 mit 2 Kolonien zu je 38 Kindern bei vier- wöchiger Dauer, und die Errihtung eines Kurhotels8 in Hohen- lyhen, zumeist in Rücksiht auf die Angehörigen der fast 300 Anftalts- pfleglinge in diesem Orte. :

Die Planmäßigkeit der ganzen Wirksamkeit des Volköbeilstätten- vereins tritt in vorstehenden Berihtsauszügen klar zutage, sie bürgt für einen andauernden Erfolg in der Erstrebung der Vereinsztele, um o mehr, als auch die Zahl der freiwilligen Hilfskräfte des Vereins ch in aufsteigender Linie bewegt.

Kunft und Wissenschaft.

In der Aula der Friedri Wilhelms- Universität in Berlin fanden gestern mitiag die Antrittsvorlesungen der beiden in diesem Winter Gastvorlesungen haltenden amerikanischen Sreteton, des Präsidenten der Yale University Professor Arthur C. Hadlepy und des Professors William Henry Schofield von der Harvard University in Cantbridge statt. Setne Katiserliße und Königlihße Hoheit der Kronprinz, der von dem Staatsminister und Minister der geistlihen , Unterrichts. und Medizinalangelegenheiten Dr. Holle und von dem zeitigen Rektor der Universität, Geheimen Regierungsrat, Professor Dr. Stumpf empfangen wurde, wohnte dem feierlihen Akte bei. Nad- dem der Rektor Seiner Kaiserlichen und Es Hoheit dem ens aat für die Ehre des Besuhs gedankt und die beiden Gast« professoren begrüßt hatte, gaben die Lee Gelebrten Skizzen von dem Inhalt der Vorlesungen, die sie im Winterhalbjahr zu ver-