1865 / 160 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober-Finanz-Rath und Ministerial-Direktor Bitt er, nah der Schweiz.

Nichtamtliches.

reußen. Gnesen, 2. Juli. Aus Anlaß der Anwesen-

beit E a Ali Hoheit des Kronprinzen am 29. und 30. v. M. am hiesigen Orte hat der Bürgermeister Machatius unterm 1. d. Mts. folgende Bekanntmachung im Gnesener Kreisblatt erlassen: : E Se. Königliche Hoheit der Kronprinz haben über den Seitens er L A Eneseus bei Jhrer Anwesenheit hierselb am 29. und 30, v. M. Jhnen bereiteten feierlichen und berzlichen Empfang gegen den Unterzeichneten, ein Mal am Abend seiner Ankunft, zum zweiten Male bei seiner Abreise, höchst anerkennend und huldreich dankend Sich aus8ge- sprochen, zugleich auch demselben befohlen , diesen Jhren Dank zur allge- meinen Kenntniß der Bürger Gnesens zu bringen. Indem ich diesem hohen Befehle hierdurch freudig Folge leiste , nehme ih zugleich gern Ge- legenheit, der Bürgerschaft und vorzüglich allen denen , welche in so er- | freulicher Weise zu einem würdigen Empfange Sr. Königlichen Hoheit | beigetragen haben, besonders auch den. Herren Sängern, meinen herz- | ihsten Dank auszudrücken. « : y | “Matte, 8. Juli. (N. H. Z.) Der Präsident des Evangelischen | Oberkirchenraths, Wirkl. Geh. Rath Mathis, welcher gegenwärtig | auf einer Rundreise in unserer Provinz begriffen ist, verweilte Le gestern in unserer Stadt und hat u. a. auch den Franckeschen Stif- | |

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inen Besuch abgestattet. |

L e Solftein. Heute Mittag, schreibt man der | »Flensb. N. Z.« aus Eernförde, 7. Juli, lief ein preußisches Kanonenboot in unseren Hafen ein. Dem Vernehmen nach | lucht dasselbe einen Schießstand für die Schießübungen der Marine- | mannschaft in einer Ausdehnung von ca. 3000 Schritt, da ein solcher Seeschießstand bei Kiel wahrscheinlich nicht zu erhalten ist. |

Kiel, 8. Juli. (Kieler Z.) Sr. Majestät Kanonenboot » Cy- | clop«, welches gestern Behufs Aufsuchen eines Playzes für die Schieß- | übungen Sr. Majestät Fregatte »Gefion« bis Eernförde ging, kam |

gestern Abend 10 Uhr wieder zurück, Sr. Majestät Brigg »Rover« P

| ontag den Hafen verlassen, um die Uebungsfahrten in der | r D IA E Seewehr - Offiziere, welche aus ihren | früheren Stellungen als Steuerleute der Handelsmarine durch die | Kriegsverhältnisse in die Marine eintreten mußten, und jeßt ihr | Examen beim Seckadetten-Tnstitut in Berlin bestanden haben, wer- | den nächstens hier eintressen, um an Bord der hiesigen Kriegsschisse | zu gehen und demnächst definitiv einrangirt zu werden. Sr. Majestät | Kanonenboot »Cyclop« geht morgen Vormittag S Uhr nach Frie- drihsort, um die dort befindlichen beurlaubten Offiziere und See- | soldaten nah Kiel zu bringen und führt dieselben 9 Uhr Abends | vieder dorthin zurü. : L A4 i N bura. Neustreliß, 9. Ui: _(Neusir. Z.) Nach- | dem die Großherzogin - Mutter und die Herzogin Caroline sich be- | reits am Montag dieser Woche nach Rumpenheim begeben haben, find auch der Großherzog und die Großherzogin ihnen heute dahin ge- folgt, ersterer, um sih von dort zum Gebrauch einer Kur nach Kissingen | zu begeben. Ueber die Zeit der Rückkehr der allerhöchsten Herrschaften verlautet noch nichts Bestimmtes, denn während es früher hieß, dieselbe werde zum 12. August zur Enthüllung des Denkmals, welches das Land dem hochseligen Großherzog Georg hier in Neustrelitz zuer» richten beabsichtigt, stattfinden, ergiebt sich jeyt diese Annahme als ungegründet, da die Nachricht aus Berlin eintrifft, daß, wenn auch der Bildhauer, Professor Albert Wolff, das Denkmal felbst bis dahin vollenden würde, doh der Steinmeÿ durch den verflossenen langen Winter an der Herbeischaffung der nöthigen Steine behin- dert mit dem Postament \{chwerlich vor Frühjahr nächsten Jahres, in keinem Fall aber vor dem diesjährigen Spâätherbs fertig roerden würde.

Baden. Karlsruhe, 7. Juli. (Karlsr. Ztg.) Der Prinz Wasa is gestern Nachmittag 2 Uhr, der Prinz Karl gestern Abend um 7 Uhr in der Residenz angekommen. Auch die Herzogin von Sachsen-Koburg-Gotha, geborne Prinzessin Alexandrine von Baden, ist heute Morgen 1 Uhr dahier eingetroffen, wurde von Sr. König- lihen Hoheit dem Großherzog auf dem Bahnhof empfangen; und von Höchstdemselben in das großherzogliche Schloß geleitet, 10 die hohe Frau Absteigequartier genommen hat.

JIVürttemberg. Stuttgart, & Juli. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung der Abgeordnetenkammer wurde der Gesehentwurf, betreffend die Aufhebung aller seitherigen Beschrän- fungen der Eheschließung, mit 55 gegen 27 Stimmen angenommen. Der Minister Freiherr von Varnbüler sprach und stimmte sür Annahme des Gesetzes. | : i

Hesterreich. Wien, 8. Juli. Die gestrige Sigung. des

Finanzgeseze zu. bringenden Wünschen des Herrenhauses, in Betreff deren vom Fürsten C'ollerodo bereits ein Antrag vorlag, der da- in ging: i S

m Tos hohe Haus wolle beschließ:8 die Regierung sei dringend zu er- suchen , eine gründliche Vereinfachung des Systems. der politischen Admi- nistration baldmöglichst zu berathen und anzubahnen«. i

Dieser Antrag fand zwar hinreichende Unterstügung , wurde aber von seinem Urheber später in Folge des Antrags des Grafen Leo Thun zurückgezogen, der, wie bereits telegraphisch gemeldet worden ist, eine Resolution folgenden Wortlauts vorschlug: L :

»Das Herrenhaus, anerkenuend, daß es mit Rücksicht, ‘einerseits auf die den Staatsgläubigern gegenüber eingegangenen Verpflichtungen und andererseits auf den für alle Zweige der Staatsverwaltung durch die be- stehenden Einrichtungen bedingten Aufwand unvermeidlich is in dem Staatsvoranschlage für das bereits zur Hälfte abgelaufene Jahr, die Staats- ausgaben abermals mit einem Betrage einzustellen, welcher in den Einnah- men seine volle Bedeckung nicht findet, sieht sich bemüßigt, gleichzeitig seine Veberzeugungen bezüglich der hierdurch begründeten Finanzlage in Nach- stehendem auszusprechen : G8 ö A B

1) Eine Steigerung der Staats-Einnahmen über den gegenwärtigen veranschlagten Betrag derselben kann im Wege der Steuergeseß- gebung nicht mehr bewirkt werden, die Herstellung des Gleichgewichts zwischen Einnahmen und Ausgaben ist demnach vor Allem dadurch bedingt, daß die jährlich wiederkehrenden Ausgaben mindestens bis zu dem erwähnten Betrage der Einnahmen herabgemindert werden.

2) Dieses Ziel kann nicht durch bloße Abstriche an den Kosten der be- fiehenden Einrichtungen der Verwaltung und des Heerwesens erreicht werden, sondern die Erreichung desselben is von der Möglichkeit und Durchführung wesentlicher Aenderungen dieser Einrichtungen abhängig. N |

Z) Eine fernere Benüzung des Kredits zur Bedeckung jährlich wieder- fehrender Auslagen läßt sich nur rechtfertigen, wenn sie sich als das Mittel darstellt, um es möglich zu machen, daß auf dem angedeutetcn Wege das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben in naher Zukunft noch hergestellt werde, und das Herrenhaus spricht daher die Erwartung aus, daß die Regierung dem Reichsrathe die Zumuthung, einem den angedeuteten Vor- aussezungen nicht entsprechenden Staatsvoranschlage seine Zustimmung zu ertheilen, niht mehr machen werde, ohne nachzuweisen , ob und wie der er- wähnten Anforderung entsprochen werden könne.« E 4

Graf Leo Thun motivirte seinen Antrag 1n folgender Weise:

Bei Berathung des Staatsvoranschlages für 1865 sei in Be- ziehung auf die Einstellung der wahrscheinlichen Einnabmen und Ausgaben das Möglichste geleistet, dennoch ergebe das Finanzgeseh ro 1865 einen Abgang von 8,400,000 Fl. Ju Wahrheit werde er aber bedeutend böher sein. Denn stelle er den Etat nach den zu hoffenden Einnahmen und den ihm in diesem Jahre jedenfalls zur Last fallenden Ausgaben zusammen, jo ergebe sich an regel- mäßig wiederkehrenden Einnahmen an direkten und indirekten Steuern, aus Staatsgütern, Forsten und Bergwerken, so wie aus dem Post- und Telegraphenbetrieb eine Summe von 426 Mill. Fl, an regelmäßig wiederkehrenden Ausgaben cin Betrag von 300,2 Mill. und unter Hinzurechnung von 117 Mill, Fl. für Zinsen und

| 20,2 Mill. für Tilgung der Staats#chuld cin solcher von 438 Mill.

Fl., d. h. ein Defizit von 12 Mill. Fl Dieses Defizit werde sich aber noch dadurch steigern, daß von den durch das Abgeordnetenhaus aus den Ausgaben abgestrichenen 25,400,000 Fl. mindestens 10 Mill. nothwendigerweise würden gemacht werden müssen, daß bis zu dem

| Zeitpunkte der Herstellung des Gleichgewichts durch Kreditoperationen | noch mindestens weitere 30 Mill. Fl. Gebahrungsauslagen zu be-

decken seien, endlih zur Bezahlung der Bank nah dem Vertrage des Finanzministers 75,900,000 Fl. beschasst werden müßten. Dar- aus ergebe sich ein durch Kreditoperationen zu bedeckender Betrag von 128,300,000 Fl. durch welchen die Zinsenlast der Staatsschuld um weitere 10 Millionen vermehrt würde und das Defizit demnach auf 32 Milionen sih herautstelle. Darnach würde, wenn überhaupt durch Herabminderung der Ausgaben das Gleich- gewicht erzielt werden solle, die bisherige Aus8gabsziffer noch um einen Betrag zwischen 30—40 Mill. herabgemindert werden müssen. Die Frage der Herstellung des Gleichgewichts sei also davon abhân- gig, ob die österreichische Gesammtregierung um 30— 40 Millionen woblfeiler hergestellt werden könne. Ob dies möglich sein werde, bezweifle er. Es sei leider eine sehr leichte Sache, eine wohlfeile Regierung umzuwandeln in eine kosispielige, wie dies seit 1848 unter dem Beifalle der herrschenden Richtung durch Vermehrung des Beamtenheeres, durch eine überstürzte Umwandlung der Natural- wirthschaft in eine Geldroirthschaft geschehen sei, aber die kostspielige Regierung in eine wohlfeile umzuwandeln, sei ein sehr shwieriges Unternehmen, ein kaum lösbares Problem. Das zu unternehmen könne er dem Herrenhause nicht rathen. Das Herrenhaus könne sich nicht darauf einlassen, die Wege aufzusuchen, auf welchen die Regierung gehen solle, sondern es müsse sich darauf beschränken, sih dagegen zu verwahren, daß ihm wieder die Bewilligung eines Budgets zugemuthet werde, aus dem hervorgehe, daß weitere Kreditoperationen nöthig seien, ohne daß die Beruhigung vorliege, was endlih das Ergebniß sein werde. In diesem Sinne empfehle er seine Resolution zur Annahme, damit das Herrenhaus klar ausspreche, was es von der Regierung erwarte. Auf den Vorschlag des Kardinals von Rauscher wurde der An- trag des Grafen von Thun ciner Kommission zur Vorberathung

Herrenhauses beschästigte sih mit den in Verbindung mit dem

. Überwiesen , zu deren Wahl man sofort ritt und welche das Er-

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gebniß hatte, daß als Mitglieder dieser Kommission Graf Leo Thun;

Kardinal von Rauscher, Ritter von Pipiß, Fürst Colloredo, Graf

Larisch , Freiherr von Lichtenfels und Graf Rechberg proklamirt wurden. Die heutige »Abendpost« bringt folgende Erklärung :

Nachdem in Bezug auf die Zufammenseßung eines neuen Ministe- |

riums und die einzelnen Mitglieder desselben eine Anzahl von Gerüchten durch die Tagespresse verbreitet worden war, triit seit einigen Tagen in

Ph

den Blättern regelmäßig die Angabe auf, daß schon am nächsten Tage |

die amtliche Kundmachung der betreffenden Ernennungen erfolgen werde. Gegenüber der leßteren Mittheilung muß auf die Thatsache hingewiesen

werden, daß das bisherige Ministerium noch in Amtswirksamkeit steht | und die Demissionsgesuche der Herren Minister mit Ausnahme des Mi- | nisters und Leiters der K. siebenbürgischen Hofkanzlei Grafen Nädasdy, | dann des K. ungarischen Hofkanzlers Grafen Hermann Jichy eine for- | melle Erledigung bisher nicht erhalten haben. Wir glauben auch mit, | Sicherheit annehmen zu dürfen, daß das Ministerium in seinem gegen- |

wärtigen Beftande jedenfalls bis zum Schluß der Verbandlung über das Finanzgeseß für das Jahr 1865 die Amtsgeschäfte fortführen wird. Ueberhaupt dürfte den erwähnten Gerüchten eine über bloße Muthmaßun-

aen hinausreichende Bedeutung kaum zuzugestebhen sein. g D) «s 4

Karlowiß, 3. Juli. (Pr.) Ganz im Stillen hat sich ein | bedeutendes Faktum vollzogen: das serbische Patriarchat ist |

aufgehoben. Nach längern Verhandlungen, die in Wien mit dem Patriarchen Maëchierevich gepflogen wurden, hat dieser darin gewil-

ligt und wird das Patriarchat von Karlowiß fortan nicht mehr cin | serbisches, sondern das Patriarchat der griechisch-orientalischen Kirche |

Oesterreichs überhaupt sein. Sämmtliche Behörden des Landes sind

durch eine amtliche Notification biervon in Kenntniß gesegzt worden, | mit dem ausdrücklichen Bemerken, daß Patriarch Maëschierevich auch | hon für seine Person freiwillig auf seinen bisherigen Titel eines | Taufe des Prinzen Georg Friedrich Ernst Albert, des jüngsten | Söhnchens des Prinzen von Wales, statt. Die heilige Handlung | ward durch den Erzbischof von Canterbury vollzogen. Unter den | Anwesenden befanden sih außer der Königin die übrigen in Eng-

serbischen Patriarchen Verzicht geleistet , und deshalb von nun an als Patriarch der griechisch-orientalischen Kirche Oesterrcihs zu titu- liren sei.

Belgien. Brüssel, 8. Juli. (Köln. Z.) Das Abgeord- netenhaus hat in heutiger Sißzung die General-Diskussion des Ge- sez-Entwouifes über die Wahl-Mißbräuche beendet. Man hofft, die Session gegen Ende künftiger Woche schließen zu können, und ist

in dieser Voraussicht das Bankett der Majorität, welches hier zu | / |

Lande die Session krönt, wie das ministerielle Fischessen in England,

| Ausgaben zu bestreiten und die Wehrkraft zu Wasser und zu Lande, welche | für jedes Land zu den besten Friedensbürgschaften gehört, in gutem Stande | zu erhalten. Unsere Zeit zeichnet sich durch die zunehmende Anwendung der | Ergebnisse der Wissenschaft auf die Kriegsoperationen sowohl zu Wasser äls | zu Lande aus, und England is in diesen Dingen nicht hinter den andern Großmächten der Welt zurücgeblieben. Mit nicht geringerem Erfolge ist unsere Kolonial - Verwaltung gekrönt gewesen. Die Bevölkerung unserer | nordamerikanischen Provinzen zeichnet sih dur loyale Ergebenheit und durch | Anhänglichkeit an die Verbindung mit dem Mutterlande aus, und Jndien, | welches niht mebr der Schauplaß des Aufstandes und der Rebellion ist, macht rasche Fortschritte in der Civilisation und im allgemeinen | Wohlstande. ¡Aber der in diesen Beziehungen so glückliche Keit- raum der lehten fsechs8 Jahre war leider Zeuge eines Unglücks8, welches die ganze Nation in Trauer versenkte, und während man des Verlustes des Prinz - Gemahls stets als eines der großen hei- | mi|chen Mißgeschicke des Landes gedenken wird, wird die durch diesen Ver- [lust verursachte allgemeine Trauer zum mindesten Zeugniß davon ablegen, | daß die Nation die hohen und bewunderungs8würdigen Eigenschaften des | Prinzen, dessen Tod sie beklagt, in gebührender Weise zu würdigen wußte. | Andererseits hat ein heller Hoffnungsschimmer für die Zukunft das Land durch die glücklihe Vermählung des Prinzen von Wales und die Geburt | zweier Königlichen Prinzen erfreut. Wie lange das Ministerium, dessen | Mitglied zu sein ih die Ehre habe, die Angelegenheiten des Landes noch | Teiten wird, hängt nothwendiger Weise von dem Willen des nun zu wäh- | lenden Parlaments ab; allein ich darf wohl in meinem und meiner Kol- | legen Namen sagen, daß eine gerechte Beurtheilung unserer bisherigen Ver- waltung uns zu demselben Maße des Wohlwollens berechtigt , welches uns von dem jeßt aufgelösten Parlamente gewährt worden ist. Mittlerweile | bitte ih Sie achtungsvoll und ernstlich um die Fortdaner jenes Vertrauens, | welches so ‘viele Jahre hindurch eine stolze und ehrenvolle Auszeichnung für mich war. Jch habe die Ehre 2c. Palmerston. 0. Juli. Gestern fand in der Schloßkapelle zu Windsor die

land weilenden Mitglieder des Königlichen Hauses j von den Ministern

| Lord Palmerston, der Earl von Granville und Sir G. Grey, und

vom diplomatischen Corps der sächsishe und dänische Gesandte und der hannoversche Geschäftsträger. Heute hatte der neue Lord-Kanzler, Lord Cranworth, eine

| Audienz bei der Königin und empfing aus den Händen Jhrer Ma-

auf künftigen Donnerstag angeseßt worden. Man hat bei Gelegen- | jestät das große Staatssiegel. heit der heute beendigten allgemeinen Verhandlung das ganze Wahl- | Aus Neu - Seeland is die Trauerkunde eingetroffen, daß der system nach allen Seiten bin durhgesprochen und eine Unzahl von | Missionar Dr. Volkner von den Maoris ermordet worden ist.

Reformvorschlägen in Gestalt von Amendements zu dem Regie- | rungspro]jefte eingebraht. Indessen ist das Kabinet gesonnen, unter | diesen Anträgen mittels der Vorfrage gehörig aufzuräumnen und nur |

die an den speziellen Zweck des Gesetzes sich eng anschließenden zu

Dies geschah von seiner früheren Gemeinde, Angesichts seines eigenen Hauses, das er lange in ihrer Mitte bewohnt hatte.

Dr, Pritchard, welcher angeklagt war, seine Frau und Schwieger- mutter vergiftet zu haben, is gestern durch das Geschwornengericht in

unterstüßen. Der Senat wird voraussichtlich auf den 15. d. | Edinburgh \{chuldig befunden und vom Richter zum Tode verurtheilt

einberufen werden und im Falle der Verurtheilung des auf künfti- |

|

gen Mittwoch -vor die Schranken des Cassationshofes geladenen | Krieg8ministers ein Gnadengesuh zu dessen Gunsten an den König | richten.

Großbritannien und Jrland. London, 7. Juli. |

| Die amtliche „London Gazette« veröffentlicht die Königliche Procla- | j

mation, durch welche das im Jahre 1859 gewählte Parlatnent aufgelö} wird und die Wahlen für das neue Parlament ausge- | {rieben werden. - Die Neuwahlen müssen am 15. August beendigt sein. Eine andere Proclamation befiehlt sämmtlihen Peers von Schottland, sich am 28. Juli im Palaste von Holyrood zu Edin- | burgh zu versammeln, um zur Wahl der sehszehn schottischen Peers zu schreiten, die für die Dauer des nächsten Parlaments Siß und Stimme im Oberhause haben.

Lord Palmerston bat an die Wähler von Tiverton fol- gende Adresse gerichtet :

94, Piccadilly, 6. Juli 1865.

Meine Herren! Da das Parlament aufgelöst worden is, so werden unverzüglich Neuwahlen stattfinden, und ih erlaube mir, Sie um eine Er- neuerung jenes Vertrauens zu bitten, mit welchem Sie mich während der Dauer von sieben auf einander folgenden Parlamenten bechrt haben. Wenn ich jeßt zum ersten Male zu Jhnen spräche, so würde cs für mich vielleicht nothwendig sein, mich in Bemerkungen über die Zukunft zu ergehen; aber ih glaube, meine Bitte um die Fortdauer Jhrer Gunst wohl füglih auf die Vergangenheit und auf die Ergebnisse des von der Regierung, deren Mit- glied zu sein ih während der lehten sechs Jahre die Ehre hatte, beobachte-

worden. Die Hinrichtung durch den Strang wird am 28+ d. M. zu Glasgow stattfinden.

Frankreich. Paris, ©. Juli. Die Arbeitseinstellung der Seidenfärber von Lyon scheint zu Ende zu gehen. Sehr viele dieser Arbeiter sind wieder in die Fabriken zurückgekehrt, ohne daß ihnen

| ein weiteres Zugeständniß gemacht worden wäre, als daß sie künftig | alle vierzehn Tage und niht mehr monatlich ausbezahlt werden

sollen. Jn einigen Fabriken is außerdem die Einrichtung getroffen

| worden, daß die Arbeit nicht mehr nah dem Tage, sondern nah | der Stunde und zwar zu 37, 38, 39 und 40 Centimes bezahlt wird.

Die Arbeit außerhalb der regelmäßigen zehnstündigen Zeit wird zu

| 60 C. berechnet.

Auch in Frankreih werden jeßt Beiträge zur Unterstühung des in der Wissenschaft hochberühmten Lieutenants Maur y gesammelt, der in Folge des amerikanischen Bürgerkrieges seine sämmtliche Habe eingebüßt hat und nun als Greis mittellos in England weilt. Barxral, der bekannte landwirthschaftliche Schriftsteller , veröffentlicht einen Aufruf an Alle, welche, ohne Rücksicht auf politische Motive, in Maury das Verdienst und die Wissenschaft ehren wollen. »Die Liebe zur Wissenschaft«, sagte er, »muß stärker sein, als der Kampf der Parteien, und das Genie, welches die der Mênschheit nüßlichen Geseße entdeckt, soll heilig gehalten werden. Was liegt an der Ursache der Bedrängnisse, in denen sich ein Mann, wie Komman- dant Maury, befindet? Hier kommt es darauf an , ihm entgegen- zukommen und ihm zu sagen, daß Überall da sein Vaterland ist,

ten Verfahrens stüßen zu dürfen, Während dieser sechs8 Jahre hat sich tro Kt / / des schweren S nd: den drei {hlechte Jahre auf A O M. wo die Disfenlasteit in Ehren stehen. « x troß des s{chlimmen Nothstandes, der in {Folge der mangelnden Baumwoll- Der »Patries geht durch Privatdepesche Über Panama die Zufuhr aus Amerika in einigen Fabrik - Bezirken obwaltete, das vereinigte | Nachricht zu, daß die Bewohner von Loreto am 12. Mai eine Königreich im Ganzen eines bemerkenswerthen Grades fortschreitenden Wohl- | Deputation nah Guaymas abgesandt haben, welche Stadt die Fran- standes erfreut. Der Friede mit fremden Nationen ist erhalten und England | zosen beseyt halten, um ihren Beitritt zum mexikanischen Kaiserreiche sind in dieser Zeit die Ansirengungen und Opfer erspart worden, welche an- | anzukündigen. Loreto ist die Hauptstadt von Nieder-Californien.

dere Länder machen mußten. Die Verwendung des Kapitals und der Aus- an reibt dex »France« aus Yokuhama unte j übung des produftiven Gewerbsleißes is noch größere Freiheit verlichen und a [h Lane Yotuÿ qn .90, Aprih

A F î î i î C o manche Hemmnisse des Handels mit fremden Ländern find beseitigt worden, n O) Ai Qi E ga a L N N A während neue und wichtige Handelswege in fernen Weltgegenden erschlossen / e be I Í bre Voll t 1g ges worden sind. Die Folge davon war, daß der Reichthum des Vereinigten | Waren, weit man sie beschuldigt, ihre Vollmacht überschritten zu bniareiches ras aon t : S : / ben, indem sie den Vertrag von Paris (20. Juli 1864) unter- ae mgueiGns rash gestiegen ist, und obgleich große Steuernachlässe stattge- ha / i ees L u funden haben und auch etwas von der Nationalschuld abgetragen worden | zeihneten, auf Ansuchen des französischen Gesandten in Freiheit ge- is, so haben doch die Staats-Revenuen stets ausgereicht, um die öffentlichen | seßt worden sind.

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