1865 / 161 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

über den Antrag von Nocedal, Espino 2c. gegen die Anerkennung JFtaliens siatt. Fernandez Espino führte das Wort, nach ihm No- cedal, um gegen einen Aft zu protestiren, den der lehtere Redner, wie er sagte, persönlih nie anzuerkennen vermöchte, selbst wenn er die Sanction der Königin erhalten sollte.

Italien. Der Minister des Jnnern hat folgenden Erlaß veröffentlicht :

Art. 1. Die durch Erlaß vom 20. Juni angeordneten Quarantaine- Vorschriften, die sich auf die Schiffseinfuhr von Aegypten beziehen , werden auch auf die von Smyrna und der Jnsel Malta kommenden Schiffe aus- gedehnt. Art. 2. Gegenwärtiger Erlaß wird in allen Sanitäts-Büreaus des Königreiches angeschlagen werden

Genua, den 5. Juli.

Der General-Direktor der Marine-Sanitäts-Kommission: Dr. A. Bo.

Türkei. Aus Alexandrien, 7. d, 3 U. N. M. wird tele- grapbirt : Hier gestern 131, heut 142 gestorben, die Zunahme wegen der aus dem Junnern angekommenen Flüchtlinge; in Kairo 3960 gestorben.

Ein zweites Telegramm aus Alexandrien, 7. d, 3 Uhr 40 Min. N. M, meldet: An der Cholera gestorben in Alexandrien am 9. : 118, am 6.: 134, heut: 142; in Kairo am 5.: 457, am 6.: 356, am 7.: 355. Jn Damiette is die Cholera und das Wechselfieber ausgebrochen.

Nufßland und Polen. Von der polnishen Grenze, 9, Juli, berichtet dic »Osts. Ztg.«: Die Auswanderungen polnischer Emigranten aus der Schweiz und Bayern nach Frankreich dauern noch immer fort. Als Sammelpunkt für die neuen Ankömmlinge ist von der französischen Polizei die Stadt Belfort bei Strasburg

bestimmt, wo sie in der Militair + Kaserne so lange untergebracht |

werden, bis ihnen von einem eigends zu diesem Zwecke gebildeten Comité in der Umgegend Arbeit nachgewiesen is. Die meisten Emigranten werden bei der Landwirthschaft, beim Kanalbau und in Fabriken untergebracht. Jhre tägliche Durchschnittszahl in Belfort beträgt 8. Der General-Gouverneur Bezak in Kiew bat den General - Major Szczerbacki mit der Revi- fion der noch immer in Kiew, Volhynien und Podolien bestehenden politischen Untersuchungs-Kommissionen, so wie der Lage der politi- \chen Gefangenen beauftragt. Solche Untersuchungs - Kommissionen bestehen in den Städten Sitomir, Lu, Zaslaw, Kaminiec, Mohilew am Dnistr , Braclaw , Winnica und Berdyczow. Man hofft , daß nach beendigter Revision ihre Aufbebung verfügt werden wird. Wie ih aus zuverlässiger Quelle erfahre, wird die Freilassung der von der russischen Regierung während des Aufstandes verhafteten und im Innern Rußlands internirten polnischen Bischöfe ungeachtet der dringenden Verwendung des apostolischen Stuhles nicht eher erfol- gen, als bis in Polen und Litthauen der Krieg8zustand gänzlich aufgeboben ist. Neuerdings is auch der Bischof von Samogitien, Wolonczewêki, wegen Opposition gegen Anordnungen der russische: Regierung verhaftet und nah dem Jnnern Rußlands geschickt wor- den, so daß gegenwärtig drei polnishe Bischöfe internirt sind: der Erzbishof von Warschau, Felinski, der Erzbischof von Wilna, Kra- sinsfi, und der Bischof von Samogitien, Wolonczewski. Nach einer Bekanntmachung des Rektors der Warschauer Universität werx- den junge Leute aus Litthauen und Veißreußen , welche sich dem Studium widmen, nur dann zur Jmmatriculation an der gedachten Universität angenommen, wenn sie die schriftliche Genehmigung ihres betreffenden Gouvernements-Chefs beibringen.

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ische Depeschen

aus d schen Telegraphen - Büreau. Paris, Dienfiag, 1 i, Vormiitags. Das englische Pan- zerschifföges&wader wird nit in Cherbourg, 1vie neuerdings gemel- det wurde, sondern nach den neuesten Bestimmungen am 15. August in Brest eintreffen.

Wie aus Lissabon gemeldet ivird, bat die Opposition daselbst in allen Bezirken der Hauptstadt bis auf einen bei den Wahlen ihre Kandidaten durgeseßt.

Warschau, Dienstag, 11. Juli, Mittags. Durch Kaiserliches Maniscs wird für den Monat November dieses Jahres eine Aus- bebung von 5 Mann auf 1000 Einwohner im ganzen Königreich angeordnet. Für die noch rüdckständigen Kontingente sollen von je 2000 Einwohnern 3 ausgehoben werden.

Kunst: und wissens{Waftlihe Nachrichten.

Durch die Freigebigkeit vieler Herren Aussteller der internatio- naten {andwirthfchaftlichen Ausstellung zu Cöln hat das naturhistorische Museum der Königlichen Universität zu Bonn manche interessante Ex. werbungen gemacht. Dem von dem Direktor des leßtgenannten Justituts, Geh. Bergrath Professor Nöggerath, gestellten Ersuchen, die für jenen Zweck bezeichneten geeigneten Gegenstände aus dem Gebiete der Minera- logie und Geognosie dem naturhistorischen Museum als Geschenke zu über. lassen, ist, wie der »Köln. Ztg.« geschrieben wird, in höchst danfeus8werther Weise von den Herren Besißern entgegengekommen worden, und bereits is ein ganzer Möbelivagen, mit solchen Sachen angefüllt, im Museum zu Pop, pelsdorf angefommen. Er enthielt , außer einer mit besonderer Auswahl zusammengestellten reichen Sammlung der Repräsentanten der Felsarten und &ossillten der sämmtlichen österreichischen Staaten , sehr viele wichtige mineralozische Erzeugnisse aus den verschiedensten Gegenden , so namentlich die sämmtlichen Produkte der Steinsalzwerke des preußischen Staates , aus- gezeichnete und sehr große Exemplare des erst jüngst in Sibirien entdeckten vortrefflichen Graphits und andere oryktognostische und geognostische Muster- stücke. Die erwähnte ausgezeichnete österreichische geognostishe Sammlung, welche eine vorzüglich belehrende Zierde des naturhistorischen Museums ab- geben wird und welcher bei der Ausstellung, mit Einschluß der erläuternden geognostischen Karte , die goldene Preiêsmedaille zuerkannt worden is , war bereits vor der Ausstellung dem genannten Universitäts - Jnstitut von der K. K. geologischen Reichsanstalt in Wien als Geschenk wohlwollend über- wiesen worden ; um nach Beendigung der Ausstellung in Empfang genom- men zu werden. i

Bei der bevorstehenden Arndt-Feier in Bonn ist auf Anregung des Herrn von Bethmann - Hollweg der Appellationsgerichts - Rath von Ammon in Côln ersucht worden, die Haupteinweihungsrede am 29. Juli zu halten, und hat derselbe sich auch dazu bereit erklärt. H

Göttingen, 9. Juli. (Hann. C.) Bei der gestern stattgehabten Wahl des Prorektors unserer Universität für das Jahr vom 1. September 1860—66 i der derzeitige Prorektor, Staatsrath Professor Zachariae, wie- der gewählt. A

Die Royal Horticultural Society in London hat in Anerkennung

der Verdienste, welche sih die Gartenbau-Gesellschaft »Flora« durch die

internationale landwirthschaftliche Ausftekltrng erworben hat; den Präfiden- ten des Verwaltungsrathes des genannten Jnstitutes, Herrn Eduard Oppen- heim, einstimmig zum Ehrenmitgliede ernannt.

Vor Kurzem soll ein Raphaelsches Gemälde aus des Künst lers bester Yeit bei einem Kunstliebhaber in Verona von dem bekannten Wiener Miniaturmaler Heinrich Stohl entdeckt worden sein. Den Nacb- richten darüber zufolge wäre das Bild das lange vermißte Original der »yMadonna von Loretto«, das Vafari in der Kirche zu Loretto gesehen und in seinem Werke beschrieben, und das nach dem Zeugnisse von Passavant seit der ersten französischen Jnvasion wie verschwunden war. Das Gemälde, welches im Louvre als Original gezeigt wird, ist nach dem einstimmigen Urtheil der Kenner eine ganz mittelmäßige Kopie. Der neu entdeckte Raphael wurde von seinem gegenwärtigen Besißer vor einiger Zeit bei einem Bilder- händler in Mantua gekauft und war damals bis zur Unkenntlichkeit mit Staub und Moder überzogen. Nachdem der Käufer das Bild mit Terpentin gereinigt, dämmerte ihm eine Ahnung von dem Werthe desselben auf.

Cin in Kopenhagen bei A. F. Höst erschienenes Geschichtswerk »Friedrich VIIl. Jugend- und Regierungs-Geschichte«, von Giessing, verdient, nah den »yHamb. N.«, auch außerhalb Landes be- fannt zu werden, da es nach den allerbesten Quellen verschiedene werthvolle Aufklärungen giebt. Der Verfasser hat seinen Stoff nicht nur in den Ar- civen der verschiedenen Ministerien sammeln können, sondern durch Kon- ferenzen mit den verschiedenen leitenden Persönlichkeiten und durch Benugung eigenhändiger Aufzeichnungen des verstorbenen Königs si so gut zu in- struiren vermocht, wie es im Allgemeinen bei Geschichtsschreibern nicht der Fall fein mag.

Statistische Nachrichten.

Die neueste Nummer der » Zeitschrift des Königlich preußi- schen statistishen Büreaus«, redigirt von Dr. E. Engel, enthält: Borläufige Hauptresultate der Bevölkerung des preußischen Staats am 3. Dezember 1864. Beiträge zur Statistik des Unterrichts, insbe- sondere des Elementar-Unterrichts in den volkreichsten Ländern Europas und Nordamerikas von Dr. Engel. Geschichtlicve und statistische Mittheilungen über das öffentlihe Fuhrwesen in Berlin, vom Regierungs-Assessor Dr. Dieterici.

In diesen Tagen ist der Jahresbericht des Kriegêministers der nord- amerikanischen Union für die Periode vom 1. November 1863 bis dahin 1864 erschienen. Er ist eigentlich als eine Beilage zu der Botschaft des Präsi- denten Lincoln vom Dezember v. J. zu betrachten, hat aber aus begreif- lihen Gründen nicht vor Beendigung des Krieges der Oeffentlichkeit über- geben werden können. Einige statistische Angaben aus diesem Bericht dürf- ten auch für europäische Leser von Jnteresse sein. Während der bezeichneten Periode wurden Freiwillige (auf ein , zwei oder drei Jahre geworben) ins Feld geschick 366,459; Konskribirte 42,727 und Aushülfstruppen (auf 100 Tage) 80,640 Mann. Die Zabl der Veteranen, welche sich nah Ablauf ihrer Dienstzeit und Gewährung einer Urlaubsfrist wieder anwerben ließen, betrug 136,507, Die Zahl der Negertruppen ver- mehite sich während der zwölfmonat!ichen Periode von 37,707 auf 101,950 M. , obschon der Verlusi durch Schlachten, Krankheiten, Verab- shiedungen und Desertionen fast die ganze ursprüngliche Zahl (33,139) be- tragen hatte. Die Zahl der überhaupt angeworbenen und in den Dienst ein- gemusterten Soldaten war bei weitem größer als die Zahl der ins Feld Ge- \chickten. Die Liste der im waffenfähigen Alter (20—4ò Jahre) stehenden Bürger wies am 1. November 1864 noch 2,784,226 Namen auf, allein das Re- sultat der Ausloosungen war im höchsten Grade unbefriedigend. Jm Jahre 1863 wurden 292,441 Namen gezogen ; davon ergab si ein Netto-Ertrag von 9848 Conscribirten und 26,002 Einstehern, also noch nicht 1 Soldat auf 8 Ge-

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zogene. Ein wenig besseres Verhältniß ergab die Ziehung vom Mai 1864, wo von 85,861 Ausgeloosten nur 3118 zum perjönlichen Dienst angehal- ten wurden, und 8903 Einsteher stellten. Bedeutend günstiger stellte sich das Resultat der Ziebung vom September 1864 dar. Es wurden 72,432 gezogen, davon 19,058 zu persönlichem Dienst angehalten, und 13,345 stell- ten Ersazmänner. Das Mißpverhältniß bei den ersten Ziehungen war hauptsächlih dur die gänzliche Unbrauchbarkeit der Namenêslisten veran- laßt, auf denen Tausende von Personen standen, die gar nicht in den be- treffenden Bezirken wohnten, oder längst gestorben waren, daber gegen %0 Prozent der Gezogenen überhaupt nicht gefunden wurden. Die Exem- tionen wegen körperlicher Unbrauchbarkeit waren bei der ersten Ziehung 344, bei der zweiten nur 257 pro mille (in Franftceich von 1831 1843 : 324, in England von 1832—1851: 317, in Belgien von 1851—1855: 320). Die durchschnittliche Größe der Soldaten war 9 Fuß 65 Zoll; der durschnittlihe Brustumfang (bei voller Lunge) 3516 Zol. Wenn man das Mittel des Ertrages der Ziehungen mit 1:5 anseht, so würde die obige Zahl von 25 Millionen wehrfähiger Männer, die am 1. No- vember 1864 noch vorhanden waren, immerhin eine Reserve von mindestens 500,000 Mann repräsentiren. Qu bemerken is, daß der Hauptwerth der Conscription nicht in ibrem unmittelbaren Er- irag, sondern în der Stimulirung zu Freiwilligen - Anwerbungen bestand. Jn dieser Beziebung baben sie ihren Qweck aufs vollstän- digste erfüllt. Von den sonstigen Angaben in dem Bericht mag erwähnt werden , daß am 30. Juni 1864 die Bundesregierung in ihren Arsenalen cinen Reservevorrath von Waffen hatte, wie folgt: 2033 Kanonen, 1,304,947 Musketen , Büchsen , Karabiner 2. , 1,831,851 Pfund Artillerie-Munition. MWäbrend des Verwaltungsjahrs waren 1413 deutsche Meilen militairischer Telegraphen im Betrieb, wovon ungefähr die Hälfte während des Krieges gelegt war. Auf diesen Telegraphen wurden im Laufe des Jahres 1,800,000 Depeschen befördert. An Pferden befanden fich in allen Armeen 170,000, an Maulthbieren 130,000,

Gewerbe- und Handels - Nachrichten.

Triest, 5. Juli, Nachdem einige Fälle der Cholera in der Quaran- taine zu Konstantinopel vorgekommen sind, hat die Kaiserlich Oesterreichische Central-Scebebörde unter dem 3. d. M. angeordnet, daß alle von Konstan- tinopel oder aus anderen Ländern, wo die Cholera herrscht, herkommenden Schiffe nach Maßgabe des Cirkulares vom 25. Juni d. J., betreffend die aus Aegypten eintreffenden Schiffe, behandelt werden sollen.

St. Petersburg, 9. Juli. Die Gesehsammlung Nr. 56 enthält folgende Verordnung über die Abänderung einiger Punkte in dem allge- meinen Zolltarif von 1857 für den europäischen Handel, wie nach telegraphi- {her Mittheilung gestern bereits angezeigt ist. Diese Veränderungen bestehen in Folgendem:

A. Werden in die Kategorie der unbesteuerten Einfuhrartikel aufgenoms- men: 41) Bronzepulver; 2) Unverarbeitetes Wachs und Baummwach®/ 3) Galmey-Pulver; 4) Kobalterz, Kobaltoxyd und Kobalt in metallischer Form ; 5) Wallroß-, Elephanten-, Mammuth- und Fischknochen und Zähne, un- verarbeitet, pulverisirt u. \. w. ; 6) Talk; 7) bearbeitete Fischhaut ¡ 8) nicht parfümirte Mandelkicie; 9) Pergament und Pergamentblätter zum Durchsieben des Mebles; 10) KZiegen- und Kameelhaar; 11) Daunen und geschlissene Federn ; 12) Hirschhorn in Stücken und pulverisint; 13) gereinigtes und präparirtes aber nicht bearbeitetes Stroh; 14) Marienglas; 15) Kartoffeln 16) unbe- arbeitetes Menschenhaar; 17? Citronensaft ; 18) Stearin, Spermacet, isch- und Wallsischthran, Rinderfett; 19) Pottasche und Perlasche; 20) Wachs- gegenstände; 21) elastische, mit Baumwolle, Flachs oder Hanf besponnene Kautschufriemen für Fabriken; 22) Wein bouteillen, welche in südliche Häfen oder über die Grenze Bessarabiens eingeführt werden ; 23) verarbeitetes Schilf und dergleichen Pflanzen und 24) Wallache. B. Werden besteuert: 1) Pulverisirtes Guajakholz mit 10 Kop. per Pud, statt der früheren 20 Kop. 2) Alle Gattungen wohlriechenden Holzes in pulverisirtem Zustande mit 10 K. per Pud, sowie alle kostbaren Hölzer, die in Boblen, Klögen oder Spähnen eingeführt werden; 3) Gegenstände aus Alabaster mit Bronzeverzierungen mit 2 R. pr. Pud, Marmorsachen mit 40 K., desgleihen Gegenstände aus demselben Material, wenn sie nicht ver- ziert sind; 4) Allerlei Stoffe aus Haar , so wie auch Haarsiebe mit 9 Rubeln per Pud; 95) Sonnenschirme mit Griffen aus fost- barem Material mit 4 Rubel 50 Kopétkeu pr. Stü, ebenso wie andere Sonnenschirme ; 6) Kontrebässe und Violoncells mit 1 R. pr. Stück statt 2 R.; 7) Harfen mit 10 R. pr. Stück statt 29 R.; 8) Bogen mit 20 K. pr. Pfund anstatt 20 K. pr. Stück; 9) Optische und Brenngläser, wenn sie in Häfen des baltischen und weißen Meeres eingeführt werden, mit 1 R. 50 K, gehen sie aber auf dem Landwege in südliche Häfen , mit 1 R. pr. Pud; 10) Darmsaiten und aus Seide gedrehte Saiten musikali-

scher Instrumente mit 20 statt 30 K. pr. Pfund 14) Fischnege mit 40 K... |

pr. Pud, wie auch Taue und Stricke und 12) Türkische Kaschemir-Shawls, Tücher, Schärpen und Gürtel mit 4 R. pr. Pfund, statt der früheren 30 pCt. des Werthes. C. Alle aus Messing und Stahl augefertigten mili- tairishen Gegenstände sind in die Kategorie eben solcher Gegenstände aus Gnßeisen und Eisen aufzunehmen, deren Einfuhr verboten ist.

In den transkaukasischen Häfen des Schwarzen Meeres werden be- steuert: 1) Seidenstoffe, desgl. zum Einschlag und Aufzug gespulte Seide, fertige Aufzüge, Gewebe aus Bour de soie und Gewebe aus Wolle und Haar mit 4 Rbl. 50 Kop. per Pud anstatt 6 Rbl. 2) Sthreibpapier und alle in die Kategorie der im Art. 202 des Tarifs von 1857 gehörenden Materialien mit 5 Rbl. 50 Kop. anstatt 6 Rbl. per Pud. 3) Glaswaaren, die in Art. 286 des Tarifs genannt sind, mit 9 Rbl. 50 Kop. statt 10 Rbl. das Pud. 4) Bemalte, vergoldete und bronzirte Porzellangegenstände zum Schmuck der Zimmer, mit 23 Rbl. 50 Kop. anstatt 24 Rbl. 9) Fuchsfelle mit 12 Rbl. 50 Kop. per Pud anstatt 40 Kop. per Pfd, und 6) Qünd- hölzchen mit 1 Rbl. 50 Kop. per Pud Brutto.

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Landwirthschaftliche Nachrichten.

Cöslin, 8. Juli, (Oft. J.) Gegen Ende voxigen und Anfang die- ses Monats hatten wir uns einiger Regenschauer zu erfreuen, die leider nicht stark genug waren, um tief in den ausgedörrten Erdboden einzudringen, auch ist seit 8 Tagen wieder klares heißes Wetter eingetreten, und selbst ein gestern Abend über uns wegziebendes starkes Gewitter war von keinem Regen be- gleitet. Die Befürchtungen über die neue Ernte mehren sih und erscheinen begründeter. Weizen, von dem man noch immer das Beste boffte, steht im Ganzen dünn, furz von Stroh und wird sehr mittelmäßigen Ertrag liefern. Roggen steht im Verhältniß durchweg viel schlechter, und es läßt sid heute mnît Bestimmtheit audfprechen, daß wir bierin eine frühe und kleine Ernte baben werden. Die Witterung kann von jeßt ab auf ein besseres Gedeiben desselben mcht mehr influiren. Hafer stebt gleichfalls nur dünn, namentlich furz in Strob, und kann auch nur einen mittel- mäßigen Ertrag liefern. Erbsen und Gerste stehen gut, desgleichen Kar- toffeln, doch fehlt die nöthige Feuchtigkeit zum ferneren Wachsthum. Die Klee- und Heuernte muß als außergewöhnlich klein bezeichnet werden, auch von dem zweiten Schnitt erwartet man wenig, da die Wrtrzeln sämmt- lich ausgebrannt sein sollen. Rübsen wird in diesem Jahre äußerst wenig geerntet und gute Waare, zur Saat sich eignend, wird schwer zu finden sein.

Aus der Rheinebene, 8. Juli, schreibt man der »Elberf, Ztg.&: »Der Roggen is in dem Rheinthale beinahe vollständig geerntet und einge- heim. Die Ernte kann nur für eine mittelmäßige gelten, sogar was das Stroh betrifft, für eine fpärliche. Wir hoffen, daß die Weizenernte um so ergiebiger sein wird, da der Regen noch günstig auf dessen Entwickelung wirken konnte, daß auch die Sommerfrüchte den Ausfall decken. Der ge- erntete Roggen is, was die Qualität betrifft, vortrefflich , liefert ein äußerst ergiebiges Mehl. An den Kartoffeln hat sich bisher keine Spur von Krank- beit gezeigt, sie scheinen so üppig zu reifen, wie sie in langen Jahren nicht gestanden haben. «

Eisenbahn - Angelegenheiten.

Am 10. d. Mts. is, dem »Danz. Dampfb.« zufolge, der erste Spatenstih zum Bau der Eisenbahn von Danzig nah Neufahrw asser gethan.

—— Das Nivellement der Shwerin-Wittenburg-Büchen- Eisen“ bahn is jeßt, wie eine Vekanntmachung der Lauenkturger Regierung vom 7. d. M. ergiebt, von der mecklenburger und lauenburger Regierung gench- migt, der Vertrag zum Nivellement bereits vor einigen Tagen mit bedeu-

tenden englischen Unternehmern unterzeichnet, und wird dasselbe spätestens: am 15. Juli beginnen, im September beendigt fein. 7

Telegraphiseche Witterungesheriechto.

Baro- | Tempe- |

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Beobachtungszeit. meter. j ratur. ; Wind. Himme!s-

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Aus Wartl zee Pat ioOn en. 11. Ju 8 Mrgs | Paris 15,6 1S880,, s. schwach.| bedeckt.

» |Brügssel....| 309,6 16,6 |SSW,, schwach. |sehr vewölkt.

v Helsingfors | 3331 13,6 |W., schwach. | bedeckt.

» Petersburg. | #341 16,3 | Windstille. |bewölkt,

» (Riga. ......] 333,8 | 415,1 |N., mässig. | bedeckt, Regen Moskau ... | 350,9 18,8 |Windstille, jdgiber. Gröningen . | 339,2 | 19,4 |SW., stille. bewölkt. Helder... 335,0 | 16,6 [SW2W., schw. | F eus atv ete Stationen

E e U li.

.| Memel l 355, 98 |NO0., schwach. ¡bedeckt Regen Königsberg | 334, 9,5 |NW., sehr schw.|bedeckt, Regen. Danzig -..--| 334, 11,8 |W., schwach. ¡bedecKkt, SESICER

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