1865 / 178 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ministerium der geistlichen , Unterrichts: und Medizinal - Angelegenheiten.

Der Rektor der Stadtschule in Gollnow, Pr. K riele, ist zum ersten Seminarlehrer am evangelischen Schullehrer-Seminar in Brom- berg berufen worden.

Der Lehrer Franz Kretschmer in Lissa is zum Musiklehrer

an dem fatholischen Schullehrer - Seminar in Paradies ernannt |

worden.

C D T R R R

Der Schulamts-Kandidat Karow ist als dritter Seminarlehrer am evangelischen Schullehrer-Seminar zu Drossen angestellt worden.

Die aus dem Fonds des Instituts für arhäologishe Corre- spondenz in Rom zur Förderung der archäologishen Studien aus- gesehten zwei Reisestipendien sind für das Jahr vom 1. Oktober 18695 bis dahin 1866 dem Dr. Otto Benndorf, zur Zeit in Rom, und dem Dr. Bernhard Graser, gegenwärtig Hülfslehrer am Köllnishen Real-Gymnasium in Berlin, verliehen worden.

Akademie der Künste.

Bekanntmachung.

Königlichen Akademie - Gebäudes eine öffentliche Sihung in welcher außer der Erstattung des Jahresberichtes durh den Secretair die Ertheilung des Preises der diesjährigen Preisbewerbung in der Bildhauerei, so wie die Prämiirung der Schüler der Königlichen Akademie und der Königlichen Kunst- und Gewerkschulen stattfinden wird. Arbeiten der genannten Schüler werden ausgestellt sein und Compositionen von Eleven der musikalischen Abtheilung der König- lichen Akademie zur Aufführung kommen. Einlaßkarten sind nicht erforderlich.

Berlin, den 31. Juli 1865.

Die Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed, Daege. O. F. Gruppe.

Bekanntmachung. Die Wagener’she Gemälde - Sammlung in den Räumen des

Königlichen Akademie - Gebäudes ist wegen Benugzung dieser Räume | zu der öffentlichen Jahres - Sigung der Akademie und der damit | verbundenen Preisvertheilung am Mittwoch den 2. und Donnerstag |

den 3. August geschlossen. Berlin, am 31. Juli 1865. Die Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.

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Die Universität wird zur dankbaren Erinnerung an ihren er- habenen Stifter, König Friedrich Wilhelm 111, am 3; AUQuít Cr.) Mittags 12 Uhr, in ibrem großen Hörsaale eine Gedächtnißfeier be- gehen. Die Eingeladenen werden hierdurch ergebenst ersucht, die ihnen zugestellten Karten am Eingange vorzuzeigen. Die Herren Stu-

direnden haben den Zutritt auf Vorzeigung ihrer Erkennungskarten.

Berlin, den 30. Juli 1865. Der Rektor der Universität. Dorner.

In der nächsten Woche vom 7. bis 12. August c. findet na F. des gedruckten Auszuges aus der Bibliothek - Ordnung die allgemeine Zurülieferung aller aus der Königlichen Bibliothek ent- liehenen Bücher statt.

Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch aufgefordert, solche während dieser Zeit, in den Vormittagsstunden zwishen 9—12 Uhr, gegen die darüber ausgestellten Empfangscheine zurückzuliefern. Die Zu- rücknahme der Bücher erfolgt nach alphabetischer Ordnung der Na- men der Entleiher, und zwar von A—H am Montag und Dienstag,

| von J—R am Mittwoh und Donnerstag und von S—Z any i:

Freitag und Sonnabend. Berlin, den 31. Juli 1865.

| Königliche Bibliothek.

| | | Finanz- Ministerium. | Fir! äng V. Augu! | LKotterie-Gebäudes ihren Anfang nehmen. Die Erneuerungsloof | nach den §§. 5, 6 und 13 des Lotterieplanes unter Vorlegung der 6 Uhr, bei Verlust des Anrechts einzulösen.

Berlin, den 31. Juli 1665.

Königliche General-Lotterie-Direction.

Geheime Ober - Justiz-Rath von Strampff, nah der Schweiz,

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| Nichtamtliches.

9 Uhr früh verließen Se. Majestät der König mittelst Extra: | zuges Regensburg; dinirten in Lambach mit Jhrer Königlichen Ho- heit der Frau Prinzeß Louise von Preußen, Höchstwelche von Gmund dorthin gekommen war, und trafen Nachmittags 5 Uhr in Salzburg ein, empfangen von Sr. K. K. Hoheit dem Erzherzog Ludwig Victor, Abends nahmen Se. Majestät den Thee bei Jhrer Majestät de | Kaiserin Carolina Augusta. Am 283. Juli besuchten Se. Majestä

der König den auf Schloß Leopoldscron residirenden König Ludwig l, }

von Bayern und nahmen das Familien-Diner auf Schloß Klesheim bei

| Sr. K. K. Hoheit dem Erzherzog Ludwig Victor ein. Nachmittagî

" besuchten Se. Majestät der König die Frau Prinzessin Peter von

| Oldenburg in Reichenhall und empfingen nach der Rükehr nad | Salzburg den Königlich bayrischen Minister von der Pfordten.

Am 24. Juli sezten Se. Majestät der König mittels Extrapoî

um 9 Uhr früh die Reise nah Gastein fort und kamen Nachmittag

"na 6 Uhr in bestem Wohlsein daselbst an, empfangen von det

| Spitzen der Behörden, Sr. Durchlaucht dem Fürsten Reuß - Schle) " und den anwesenden Badegästen aus Preußen.

Am 25. Juli nahmen Se. Majestät der König das erste Bad

und seyen dies seither, Sich der besten Gesundheit erfreuend, täglih

| fort j neben Promenaden in der stärkenden Bergluft finden täglid

| die regelmäßigen Vorträge des Militair- und Civil-Kabinets statt,

Am 28. Juli empfingen Se. Majestät der König den Kaiserlid

| n Gesandten Grafen Blome und zogen denselben zun

Diner. | Jhre Majestät die Königin reiste am Sonnaben von Weimar- aus in Begleitung Sr. Königlichen Hoheit des Etd

| großherzogs zu Sachsen, und wurde in Eisenah von dem Gro}

herzog und der Großherzogin empfangen , die Allerhöchstderselbe entgegengefahren waren und nah Schloß Wilhelmsthal im Thüring Walde geleiteten. Jhre Majestät wohnte am Sonniag dem Gott dienste in Eisenach bei und empfing den Besuch Ihrer Hoheiten dei Herzogs und der Herzogin von Sachsen-Meiningen. Am 31. Jird

in Schloß Wilhelmsthal der Geburtstag Sr. Königlichen Hoheit f

Erbgroßherzogs gefeiert.

Das neueste Justiz-Ministerialblatt enthält ein Erkenntnÿ

| des Ober-Tribunals vom 26. v. M,, worin ausgeführt wird, d} ein Schwurgerichtshof welcher durch verschiedene Anflagebes{lü}} "mit verschiedenen Untersuchungssachen betraut worden, berechtigt i}

dieselben im Hauptverfahren zu verbinden, sobald er zu der Uebt zeugung gelangt, daß eine Connexität unter ihnen obwaltet s} desfallsige Beschlußnahme kann nicht mit der Nichtigkeitsbeschwe!}" angefochten werden. Während der Gerichtsferien erscheint de Justiz-Ministerialblatt nur alle 14 Tage; die nächste Nummer wit

am 11, k. Mts. ausgegeben.

Freiherr Dijon von Monteton, ist am 28. d. früh im Ali von 80 Jahren verstorben.

Danzig, 29. Juli. (Danz. O.) Sr. Majestät Corvell | » Vineta« soll am 12. August e. wieder auf unserer Rhede eil

Die Ziehung der 2. Klasse 132. Königlicher Klassen - Lotterie \ wird am 8. August d. J, Morgens 7 Uhr, im Ziehungösaale de |

e, so wie die Freiloose zu dieser Klasse, sind k

bezüglichen Loose aus der 1. Klasse bis zum 4. August d. J., Abends |

Abgereist: Der Erste Präsident des Kammergerichts, Wirkliche

N : , Preußen. Berlin, 3!. Juli. Aus Wildbad Gastein, | Die Königliche Akademie der Künste hält am Don nerstag, | den 28. Juli, erhalten wir folgende Nachrichten: Am 22. Juli |

den 3. August, Vormittags 104 Uhr, in dem langen Saale des |

Der Haupt-Ritterschaftsdirektor; Dom-Kapitular und Kurat! : der Ritter - Akademie zu Brandenburg, Mitglied des Herrenhaus}f

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nd alsdann das Kasernenschif} » Barbarossa « ins Schlepp- nd nach Kiel überführen.

, 2W. Juli. (Prov. Ztg. f. Schl.) Se. Hoheit der zerzog von Brau n\ch weig traf gestern Abend von Sibyllenort fommend hier ein und sezte mit dem Schnellzuge der märkischen Bahn seine Reise nach Braunschweig P a E

Schleswig-Holstein. Kiel, 29. Juli. Das 1. Bataillon g Pommerschen Infanterle - Regiments Nr. 61 wird morgen zum Uebungélager auf der Lokstedter Haide ausrücken und das erste Nacht- quartier in Bordesholm nehmen. Das Füsilier-Bataillon genannten Regiments bleibt hier. _, 6 ela l nr e, 4

" ec OTEMO O Abend 74 Uhr lief die Königlich preußische Fregatte

„Niobe - von Sonderburg kommend in hiesigen Hafen ein.

Aus Schleswig 25, Juli, enthält die » Kiel. Ztg. vom 99, Juli die Mittheilung, daß der österreichische Civil - Kommijjar Gerr von Halbhu ber in Anlaß der Verhaftung des Herrn May und der Ausweisung des Herrn Fre\e, sobald ihm diese Afte bekannt eworden, zwei Proteste unter dem 29. und 20. C. erlassen hat. Gleichzeitig ist das Blatt in den Stand geseht, dieselben nah ihrem Mortlaut zu veröfsentlichen. f

Eckernsörde, 20. Juli. (Nd. Fl. Ztg.) Das Dampsfkanonen- hoot »Cyclop« hat uns gestern Abend 10 Uhr bereits wieder ver- lassen, dagegen die beiden Segelschiffe, die Brigg »Rover« und die Fregatte „Niobe« noch in unjerm Hafen liegen. Ob diese leyteren beiden Schifse {hon bis zur erwarteten Ankunst der »Gesions hier liegen bleiben werden, darüber verlautet bis jeyt nichts. Dem Vernehmen nach werden die früher angemeldeten Truppendurchmärsche nah dem Locksiedter Lager un|ere Stadt nicht berühren, vielmehr nur die weiter nah Rendsburg zu belegenen Landdistricte passiren. Oas hierselbst fasernirte 2. Bataillon des 8. pommerschen Infanterie- Regiments Nr. 61 wird am Sonnabend ausrüdcken. s \

Sachsen. Weimar, 29. Juli. (L. Ztg.) Die Großherzog“ lihe Regierung und die Regierungen pon Sachsen - Altenburg, Schwarzburg-Rudolstadt und Reuß 1. L. beabsichtigen die Errich- tung einer gemeinschaftlichen Strafanstalt. Zu diesem Zwee fand am 27. d. M. eine Konferenz der Minister dieser Staaten hier statt. __ Das neueste Regierungsblatt publizirt das Geseh über das Ver- hot der Glücksspiele. f G, 8 Juli. Als gestern nach Erledigung sämmtlicher Vorlagen der Schluß der Landtags sizung ausgesprochen werden sollte, stellte der Abgeordnete Rückert noch ließli den Antrag auf nochmalige Berathung des bereits verabschiedeten Preßgesceyh- entwurfs. Dieser Antrag wurde in der heutigen öffentlichen Siyung berathen. Nach längerer Debaitc und nachdem die Staats- Regierung die nochmalige Erwägung der Sache unter Darlegung der dafür sprechenden Gründe empfohlen hatte, wurde der Antrag an die betreffende Kommission zur Berichterstattung 1n nächster Sigung verwiesen.

Frankfurt Æ. M., 29. Juli. _ Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssißung vom 27: Juli lautet Von den Regierungen von Bayern , Sachsen und Großherzog» thum Hessen ward der (im Wesentlichen bereits mitgetheilte) Antrag gestellt : i N Hohe Bundesversammlung wolle beschließen - 1) an die höchsten Re- gierungen von Oesterreich und Preußen die Ansrage zu richten, welche Schritte sie gethan haben oder zu thun beabsichtigen, um eine definitive Lösung der bezüglich der Elbherzogthümer noch schwebenden Guagen herbei» zuführen; ob dieselben insbesondere gesonnen sind, eine aus freien Wahlen hervorgehende allgemeine Vertretung des Herzogthums Holstein in Gemein- haft mit einer gleichen Vertretung des Herzogthums Schleswig zur Mitwirkung bei jener Lösung zu berufen / und für welchen Zeit- punkt diese Einberufung, deren Beschleunigung sich aus den an- geführten Gründen als in hohem Grade wünschenswerth darstellt, in Aus- sicht genommen werden kann; 2) an dieselben hohen Regierungen das Ersuchen zu stellen, daß sie auf die Aufnahme des Herzogthums Schles- wig in den Deutschen Bund hinwirken; 3) für diesen Fall, und sobald die in dem Bundesbeschluß vom 6. April l. J. ausgesprochene vertrauen®- volle Erwartung sich erfüllt haben werde, die Bereitwilligkeit zum Ver- ziht auf den Ersay der Executionsfosten bezüglich Holsteins und Lauen- burgs und zur Betheiligung an Tragung der Kriegskosten bezüglich Schleswigs zu erklären, sei es; daß der Bund in seiner Gesammtheit für die Kriegskosten aufklommt , oder daß ein verhältnißmäßiger Antheil von denjenigen Bundesstaaten, welche an der Kriegführung nicht betheiligt waren, übernommen wird. E Die Bundesversammlung beschloß, diesen Antrag an den hol- steinishen Aus\chuß abzugeben. Von Kurhessen ward die Abord- nung des Professors Pr. Stegmann zur Kommission für Ein- führung gleihen Maßes und Gewichtes angezeigt, und von Nassau, daß die Herzogliche Regierung die Großherzoglich badischen Com- missaire gleichfalls bevollmächtigt habe. Von Mecklenburg- Schwerin ward eine Nachweisung über die Militairleistungsfähigkeit der dortigen beiden Eisenbahnen überreicht, vom Präsidium die Anzeige gemacht, daß dié durch die Abordnung der Bundescommissaire in Holstein und Lauenburg verursachten Kosten von der holsteinischen Hauptkasse erstattet worden seien. Der Militairaus\chuß brachte

einige Vorträge ein, welche sich auf die Theilnahme verschiedener

Besazungstruppen von Ulm und Rastatt an größeren Corpsübungen und auf die \chlüssige Revision sämmtlicher Rehnungen für die Bundesfestung Landau vom Jahre 1862 bezogen.

Baden. Karlsruhe, 30. Juli. Die »Karlsr. Ztg.« ver- öffentlicht nachstehendes Bülletin über das Befinden Jhrer Kaiser-

| lichen Hoheit der Prinzessin Nilhbelm:

Das Befinden Jh1er Kaiserlichen Hoheit der Prinzessin Wilhelm und der neugebornen Prinzejsin ist bis jegt so erfreulih und der Verlauf des MWochenbettes so günstige daß die Unterzeichneten für das Wohlergehen der hohen Wöchnerin und der neugebornen Prinzessin die besten Hoffnungen zu hegen berechtigt sind. Der allgemeinen Theilnahme an diesem freudigen Ereignisse zu begegnen, sind die Unterzeichneten höheren Orts beauftragt, Obiges zu veröffentlichen.

Baden, den 29. Juli 1865.

Schenk. Dr. von Haartmann.

Bayern. München, 29. Juli. (Bayer. Ztg.) Der Kgl. Ober-Zollrath Gerbig ist gestern als bayerischer Commissair nach Wien abgereist, woselbst cine Konferenz zwischen Oesterreich, Preußen, Bayern und Sachsen stattfindet, um unter deren Bevollmächtigten die nöthigen Verwaltungsnormen und Vorschriften zum Vollzuge des neuen Zoll- und Handelsvertrags mit Oesterreich festzustellen.

Hesterreihck. Wien, 29. Juli. Die »General - Kor- respondenz aus Oesterreich« \chreibt : Uebereinstimmende Berliner Korrespondenzen rheinischer und \{lesisher Blätter stellen mit großer Quversichtlichkeit in Abrede, daß von Seiten Oesterreichs dem Berliner Kabinet Zugeständnisse in Bezug auf jene Spezialvortheile angeboten worden sind, an deren Gewährung Preußen seine Zustimmung zur A Herstellung eines {selbstständigen \chleswig-holsteinschen Staates knüpfte.

Diese Ableugnungen stehen im geraden Widerspruch mit den Thatsachen. Schon am 6. März wurden in einem Erlasse, welcher die Rückäußerung der fkaiserlichen Regierung auf die in der preußi- hen Depesche vom 22. Februar genannten Bedingungen enthielt, dem Berliner Kabinet wesentliche, speziell bezeichnete Zugeständnisse, wenn auch noch nicht in präziser Formulirung in Aussicht gestellt und es hätte nur von Preußen abgehangen, in eine Verhandlung über diese Anerbietung einzutreten.

Drei Monate später regte das Kaiserliche Kabinet diese Sache neuerdings an, obgleih wieder ohne unmittelbaren Erfolg, und seit dem 15. Juli liegen der preußischen Regierung in bestimmter Fassung betreffende Vorschläge Oesterreichs . vor, welches nie aufgehört hat, der befreundeten Macht sih in allem willfährig zu bezeigen, was den Gesammtinteressen Deutschlands und der berechtigten Selbst- ständigkeit Der Elbherzogthümer nicht zuwiderläusft. Hierbei ist übrigens zu bemerken, daß über den Jnhalt dieser Vorschläge, namentlich soweit sie sih auf Militairverhältnisse beziehen , ziemlich ungenaue Angaben verbreitet worden sind. Es schien uns geboten, diese Thatsachen objektiv festzustellen, damit das öffentliche Urtheil vor der Gefahr bewahrt bleibe, durch Zeitungsberichte, wie die oben erwähnten, irre geführt zu werden.

I\chl, 29. Juli. Das Hülfscomité, welches sich zur Unter- stüßung der vom Tschler Brand Meistbeschädigten gebildet hat, macht bekannt: Das Feuer in F\chl ist jeht vollständig gelöscht. Die Bäder und die Trinkhalle sind wieder dem Verkehr übergeben. Es sind Wohnungen von jeder Größe noch zu haben, ebenso if in den Gasthäusern noh hinreichend Unterkommen zu finden.

Schweiz. Bern, 29. Juli. (Schw. M.) Schweizerische und österreichische Abgeordnete einigten sich, die Rheincorrection mittelst Durchstihs bei Fussach vorzuschlagen.

Belgien. Brüssel, 29. Juli. (Köln. Ztg.) Das Abgeord- netenhaus hat heute die vierwöchentlichen Verhandlungen des Ge- seges zur Abstellung der Wahblmißbräuche beendigt. Von den gestern und heute genehmigten erheblicheren Maßregeln sind folgende hervor- zuheben : Bestrafung der Stockslaeger-Wirthschaft j Straflosigkeit der tumultuarischen Versammlungen (ohne jedoch Unfug anzurihten) vor den Wahllokalen ¡ Erlaubniß der Verbreitung von Schriften , Flug- blättern u. \. w. in und vor den Wahllokalen. Jm Laufe der heu- tigen Sizung fragte Herr Bouvier wegen der Verluste der belgisch- mexikanischen Garde an Todten und Gefangenen in dem bekannten Gefechte bei Tacambuco an. Der Minister - des Auswärtigen er- wiederte, daß er die mehrmals deshalb erbetenen amtlichen Nachrich- ten noch immer nit erhalten habe und dieselben sofort nah Em- pfang im »Moniteur« veröffentlichen werde, Die zweite Lesung des Gesehes über die Wahlmißbräuche is auf fünftigen Mittwoch ‘ange- sezt. Der Graf von Flandern ist heute nah Trier abgereist. Die Königin von England wird am 9. August in Antwerpen an- langen, den Tag über in Laeken verweilen und am Abend ihre Reise nach Deutschland fortseßen.

Großbritannien und Jrland. London, 28. Juli. Die Legung des Kabels macht erfreuliche Fortschritte. Gestern Nachmittag um 1 Uhr waren 350 Seemeilen versenkt, heute Mor- gen um 11 Uhr meldet ein Telegramm vom »Great Eastern« , daß {hon 500 Seemeilen des Kabels auf dem Meeresboden ruhten;