1865 / 186 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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vor keinen Hindernissen zurück und werde mit Entschiedenheit den Millen

des Kaisers und den Wunsch ganz Rupylands zu erfüllen suchen , hen Gebiet , die russishe Nationalität befestigt werde. Träume, die Euch bisber beschäftigten, und il Ae fühl und Gesinnung nicht Russen werdet , als Fremdlinge fühlen und gezwungen sein werdet, es zu verlassen. «

In Litthauen is vor Kurzem in dem Städtchen Molodeczno das erste Schullehrer - Seminar errichtet worden. Es umfaßt etats-

mäßig 60 Zöglinge, von denen jeder jährlich ein Regierungs-Stipen- |

0. er Dre | Sa i ; in Litthauen außer freier Wohnung mit 150 bis Schweden ist gestern Abend wieder auf dem Dampfschiff » Sle8vig«

dium von 50 SRo. erbält. an agt T sind SRo. dotirt. Der an die im Königreich Polen ste Garde-Regimenter erlassene Befehl zum Rückmarsch Uth R GAGiNA ist zurückgenommen worden, weil sich in Folge der schon jetzt vor- kommenden : sich der bevorstehenden Aushebung entziehen wollen, die Nothwendig- feit einer stärkeren militairischen Beseßung der polnischen Grenze her- ausgestellt hat. Diese Grenzbesezung soll schon in diesem Monat gleich nah Aufhebung des Uebungslagers bei Warschau zur Aus- führung gebracht werden, und bis nah Beendigung der Militair- Aushebung dauern. Der Rückmarsh der Garden nach Petersburg wird daher wohl nicht eher als zum künftigen Frübjahr erfolgen.

Der Lehr-Cursus i} zwoeijährig.

Schweden und Nortvegen. Die in Nr. 184 erwähnte Schrift des Marine - Ministers wegen

Umbildung der \chwedischen Marine geht, wie der »Wiener |

Abendpost« gemeldet wird, von dem Gesichtspunkte aus, daß die

Wehr - Anstalten eines jeden Landes sih nach den politischen und |

geographischen Verbältnissen desselben und nach den Erfahrungen seiner Geschichte zu richten haben. Hieraus ergebe fih für Schweden

dem die Mittel fehlen, um eine den Anforderungen der Gegen- ;

wart entsprechende, einem mächtigen Nachbar auf offener See ge- wachsene Flotte aufzustellen, während bei der Vertheidigung des Landes eine »{wimmende Artillerie- in den Scheren- und Binnen- gewässern die wichtigsten Dienste leisten y einer von der Flotte ganz getrennten Flottille. Von \{hwedischen Sec-Offizier verlangen, daß er für beide Fächer tauglich

sei, bieße ihn überbürden und ihm eine Vielwisserei auserlegen, die

andere Marinen nicht kennen. Das Manövriren mit einem großen Schiffe auf bober See sei eben eiwas ganz Anderes, als der Ver- theidigungsfrieg in den engen Scheren - und Binnengewässern j leh- terer richte sich vielmehr nach den Regeln des Landkrieges.

folge soll der Flotte sowohl die nöthige Anzahl Offiziere, als auch

das Materiale für eine Scherenflottille entnommen werden. Je mchr |

die Zahl des Personals vermindert werde, Vollendung in seemännischer Tüchtigkeit erreiht werden , allein zu ersegen vermöge, was der Königlichen Flotte im Vergleich mit anderen an Stärke des Materials und des Personals gebricht. Andererseits dürfe man feindlichen Landungstruppen nicht Seeleute gegenüberstellen. Die Flottille soll vielmehr » Königliche Scheren-

Artillerie« genannt und wie ein Artillerie-Regiment mit \{chwimmen-

den Laffetten aufgefaßt werden, soll Küsten - y als Binnengewässer führen, geeigneten Falls dem Heere als Flankendeckung dienen, zur Vertheidigung der See- festungen mitwirken 2c. 2c. Bei der Flottille findet der Verfasser eine Reduction des Offiziersstandes durch die Kostspieligkeit der neuen Kriegsschisse derart bedingt, daß \

f nur \o viele Offiziere behalten werden sollen, als man im Stande is, vollständig lag

die Vertheidigung der

¡ Vergeßt die | daß, wenn Jhr in Ge- | Jhr Euch bald in diesem Lande |

Fluchtversuche von militairpflihtigen jungen Leuten, die |

Stockholm, Ende Juli.

würde die Errichtung | dem

Demzu- |

desto leichter könne jene welche |

Christiania, 4. August. (H. N.)

Am Dienstag reiste der

daß dies | ini Z s : Land an Rußland zurückgebracht und in ihm, als in einem a Ne Ae E I Staatsrath Brettevil le, von hier nach Ber.

| gen ab, um dort am 7. d. M. im Austrag der norwegis gierung die internationale def crtuka Vân G: räthen und Produften zu eröffnen. Während seiner Abwesen- heit, die wohl bis zum 14. August andauern wird, hat der Staats- secretair Aall als beigeordneter Staatsrath die Verwaltung des Mis- ' nisteriums des Junnern übernommen.

Dánemark. Kopenhagen, 4. August. Der König von

| nah Schonen abgereist, nachdem er einen Besuch bei der verwittwe- | ten Königin Karoline Amalie auf Sorgenfrei abgestattet hatte. A de August. » Berlingske Tidende« enthält cinen offenen Brief des Königs von Dänemark, durch welchen eine außerordent- lihe Versammlung des Reichsrathes zum 28. August einberufen wird ___ Amerika. Vor dem Bezirksgerichte der Vereinigten Staaten | in Norfolk werden, wie man aus Washington berichtet, im Okto- E die auf Hochverrath [lautenden Anklagen gegen General | Lee und andere hervorragende#Jnsurgenten auf die Liste gebracht werden. Die Prozesse sollen jedoch auf Anstehen des Präsidenten vem Beginn niedergeschlagen werden, und die Verklagten, wie an- dere thätige Theilnehmer an dem Kriege, unter bestimmten Rechts- beschränkungen und Strafen, nah einer gewissen Probezeit volle Amnestie erhalten. Die unter dem New-Yorker Quaven-Regiment in Charleston ausgebrochene Meuterei ist nicht von Gewaltthätigkeiten M Ae Das Regiment schien sich schon seit längerer Zeit aller Bande der Disziplin entledigen zu wollen; nach Unterdrückung der zwischen weißen und farbigen Soldaten* vorgefallenen Streitigkeiten | waren täglich Dutende der Zuaven, welche sich ohne Urlaub in Civil-

| |

| fleidung auf den Straßen umhertrieben, arretirt worden, o strenge General Gilmore Ordre gab, dem Regimente tit n 7 | nehmen. Der Oberst weigerte sich, dieselbe auszuliefern; der zunächst S ihm stehende Offizier ließ sih erst durch Drohungen nachdem der | OUeN verhaftet worden zur Ausführung des Befehles bestimmen. Die Leute aber hatten unterdeß die Fahne selbst bei Seite geschafft | und brachten nur die Stange berbei. Die Schuldigen waren nicht zu entdecken. _General Gilmore ließ daher das ganze Regiment auf das Fort Sumter und die Offiziere in das Stadtgefängniß abführen. L Der Besiger des Theaters, welches der Schauplay der Ermor- “dung des Präsidenten Lincoln war, hat gegen den Kriegs-Minister | auf Entschädigung geklagt , weil derselbe weitere Vorstellungen Vver- | boten hatte. Die Sache ist nun in der Weise geschlichtet worden, | daß der Kriegs - Minister die gemachten Ansprüche anerkannte und das Gebäude bis zum 1. Februar k. I, für 1500 Doll. gemiethet hat, mit dem Vorrecht, es sodann, wenn der Kongreß darein willige N als A anzukaufen. Jn diesem Falle würde es wahr- | ilih a rchiv für die öffentli : der Conföderati M O für die öffentlichen Dokumente der Conföderation

Asien. Aus Kalkutta (vom 24. Juni) wird der »Times« | eine wenig günstige Schilderung von den Zuständen an der Grenze | Bhutans gemacht. Die britischen Truppen sollen \chlecht gewählte Positionen eingenommen haben und starf von malarischen Fiebern heimgesucht sein, ohne daß sich noch eine Spur von besonderer Neigung zum Friedensshlusse bei den Bhutanesen zeige. :

bilden, für den Kriegsfall die Ergänzung aus der Kriegsschule und

der Handelsmarine vorbehalten. so mebr das bei der Armee werden, als Transferirungen innerhalb dieser beiden Waffengatt

E werden. gt “ga derhand

im vollzäbligen Stande aber 152 gegen den jeßigen Flottenstatus von 228. Das Erforderniß wird nach der neuen aker bee: auf 396,315 Riksdaler und für den anfänglichen Status nur auf

Bei der Scheren- Artillerie soll um

353,890 veranschlagt, so daß sich eine Ersparung von 79,610 gegen

das jegzige Erforderniß ergebe, doch legt der Verfasser darauf viel ge- ringeren Werth, als auf die bessere Ausbildung der Offiziere. Das ist mit Uebergehung aller Details und der Ausführungs- vorshläge der wesentliche Inhalt der »Grunder for ombildning etc.« Wie Graf Platen eine Verminderung der Flotte, so {lägt der König in den »Tankar angäende Svenska arméns organisation« (Gedanken über die Organisation der s{wedischen Armee) - vor:

1) Die Indelta (eingetheilten Trupyen) um 1232 Mann für die | Bewäring (Landwehr) in ein

Scheren - Artillerie zu vermehren ; die erstes und zweites Aufgebot zu theilen, von 20 bis 21 Jahren eine Uebungszeit den übrigen Altersklassen, 22 bis 25, aber nur 20,000 Mann durch das Loos bestimmt werden für vierzigtägige Uebungen in den zwei ersten, vierzebntägige in den zwei legten Jahren. Diese 20,000 ge- | schulten Soldaten im fräftigsten Mannesalter würden das erste Auf- | gebot bilden. Durch diese zweite Maßregel hofft man ebenfalls be- trächtlih zu ersparen.

derart, daß die Altersklasse | von vierzehn Tagen, von

| | | | j

bestehende Beförderungssystem befolgt

Die Anzabl der Offiziere der Flotte soll vor- 6 betragen, die der Scheren-Artillerie 77, zusammen 163, |

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'shen Telegraphen - Büreau.

Hamburg, Mittwoch, 9. August, Morgens. Die »Hamburger | Nachrichten« melden aus Flensburg, daß der dortige Magistrat es abgelehnt hat, den Antrag des Ausschusses der \{chleswig-holsteinschen Vereine in Sachen des Redacteurs May und des Abgeordneten | Frese in den Stadtkollegien zur Verhandlung zu stellen, Flensburg, Dienstag, 8. August, Abends. Heute Nachmittag traf die Korvette »Vineta« im hiesigen Hafen ein, um den Kron- | prinzen, ter vom Lokstedter Lager, und die Kronprinzessin, die von | der Jusel Föhr kommend hier zusammentreffen, nach Sonderburg | zu bringen. : Flensburg, Mittwoch, 9. August, Morgens. Wie die » Norddeutsche Zeitung« meldet; hat die Landesregierung ein Rund-

| schreiben an die Polizeibeamten erlassen, des Jnhalts, die Presse auf

das Sorgfältigste zu beobachten, bei Anwendung der geseßlichen Mittel mit Strenge zu verfahren und besonders Angriffe auf die Besihrechte der Mitbesizer unter keinen Umständen zu dulden. Die Polizei in Flensburg fkonfiszirte gestern die »Jhehöer Zeitung« und die Altonaer »Schleswig-Holsteinsche Zeitung. 4 i

| c Kronprinz

| die noch vorhandenen Exemplare auf Befehl des Ober - Prásidiums polizeilich

| Christensen einen offiziellen Verweis erhalten, weil dasselbe den Geburtstag des

| gesterlen den Minister von | gische Regierung geneigt im Verein mit Bayern und den anderen Mittelstaaten, so wie mit | | Oesterreich in nationalem Sinne

cine Motion über

| vamuthet, daß dasselbe

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Rendsburg; Diensiag, 8. Auguft Abends. Heute Abend ist von Preußen , vom Offizier-Corps und den Spitzen der Behörden begrüßt, hier durchgereist, um \sih nah dem Lokstedter (ager zu begeben. | |

Altona; Mittwoch, 9. August. Die »Sthleswig - Holsteinsche 2citung« meldet , daß nah der Ausgabe ihrer gestrigen Nummer

mit Beschlag belègt worden sind. Mittwoch, 9. August. Das akademische Konsistorium

Riel) von der Landesregierung durch den Departements-Chef

hierselbst hat

Herzogs von Augustenburg gefeiert. Stuttgart, Mittwoch , 9. August y Vormittags. Jn der gestrigen Sizung der Zweiten Kammer interpellirte der Abgeordnete VRarnhbüler, ob die würitember- | sei , die \{leswig-holsteinsche Angelegenheit

zu einer Lösung zu ühren. : Der Der Abgeordnete Hopf hat den ihm ertheilten Ordnungsruf eingebracht. | London, Mittwoch, 9. August , Morgens Die Königin Kictoria verließ gestern Abend Woolwich, um sich nach Antwerpen zu begeben. Weitere Berichte

Minister verweigerte die Antwort.

vom transatlantisheu Kabel sehlenj man gerissen oder absichtlich durchgeschnitten ist. Madrid, Dienstag, 8. August, Abends. Die »Epoca« glaubt,

| shen Störungen

daß in Folge der Konferenz zwischen O'Don nell, Madoz und

rim die Progressistenpartei an den Wahlen Theil nehmen wird. Oer heutige Ministerconseil beschästigte sich mit der dominikanischen Angelegenheit. Jn dem Befinden des Vaters des Königs is eine Besserung eingetreten.

e E e ram Ém fie E E E É E E R A E:

Kunust- und wissenschaftliche Nachrichten.

7. März 1850 ist mit den

Das Jagdpolizei-Gescßh vom und Ministerial - Erlassen,

seit der Publication ergangenen Entscheidungen | unter Benuzung amtlicher Quellen durch den Geh. Ober-Regierungs-Rath Hrn. Oppermann im Verlage der Königl. Geh. Ober-Hofbuch- druckerei (R. v. Deer) (79 S.) herausgegeben. Den Standpunkt, welchen diese Schrift einnimmt , kennzeichnet der Vefasser dahin , daß ev nicht die Absicht gehabt gehabt habe, über das betreffende Geseg, dessen Entstehung, Zweck und Zusammenhang y ein, zugleih nach allen Richtungen hin interpretirendes Werk zu chreiben. Er habe es nur als zweckmäßig, ja als ein Bedürfniß erkannt, die von den Gerichtshöfen ergangenen Entscheidungen und die von den Verwaltungsbehörden zur Geltung ge- brachten Grundsähe übersichtlich zusammenzustellen. Die Möglichkeit dazu haben ihm amtliche Beziehungen und die Ermächtigung zur Benußung amt- licher Ouellen geboten. Die Druefschrift wird darum feine amtliche Kund- gebung, auf welche zu berufen wäre, sie wird dennoch aber allen denen, welche mit Verwaltung und Behandlung von Jagdpolizeisachen betraut sind, oder daran ein Jnteresse haben, einen nüybaren Anhalt gewähren. Wird darin nach Lösung oder Besprechung eines noch auftauchenden Zweifels ver- geblich gesucht wie sehr wahrscheinlich ist: so trägt daran die Schuld der Vielgestaltigkeit der von dem Gesehe berührten Interessen und Verhältnisse, die eine allerdings schon 14iährige Praxis doch noch nicht nach allen Rich- tungen hin mit amtlichen Entscheidungen und Verfügungen hat umfassen tônnen

Quedlinburg, 7. August. Am heutigen Tage wurde in unserer alten Reichsftadt das erzene Standbild des berühmten Ge ographen Rit- ter enthüllt. Dasselbe steht ziemlich in der Mitte zwischen dem Standbilde des großen Sängers des Messias und des Kaisers Heinrich des Vogler, un- mittelbar vor dem lieblichen Wäldchen Brühl. Das \{chönste Wetter be- günstigte die Feier bis Schluß. ;

Wernigerode, 7. August. Wie der »Magd. Korresp. « hört, ist an Stelle des Dr. Förstemann, der als Hofbibliothekar nach Sachsen geht, der Archivsecretair am Provinzial-Archiv zu Magdeburg, Dr. Jacobs, an die gräfliche Bibliothek berufen, und dürfte derselbe zu Neujahr seine neue Stellung Übernehmen.

London, 7. August. Am vorigen seinem Jagdhause

Freitag starb in

Blackills bei Elgin in Schottland im Alter von 50 Jahren der Professor |

der Rhetorik und Literatur an der Universität Edinburgh, William Edmon- stoune Aytoun. Er gehört zu den befanntesten literarischen Größen, die Schottland in der leyten Zeit besessen hat. Etwa 30 Jahre lang hat er für Zeitschriften gearbeitet, erblickten zuerst in den Spalten der monatlich erscheinenden Magazine das Licht der Welt. Seine Hauptschriften sind: »The Lays of the Scottish Cavaliers«, welche gesammelt zuerst im Jahre 1848 erschienen und 17 Ausf- lagen erlebt haben j; sodann die Burleske : »Firmilian. Tragedy« (18514); „Bothwell, A Poem«, Episode aus dem Leben der Königin Maria Stuart (1856); eine Ausgabe der d (1857); » Vorlesungen über Dichtkunst und dramatische Literatur«, gehalten zu London im Jahre 1853

beit, die er in Gemeinschaft mit Martin unternahm j

Theodore

„Narman Sinclair« (1861); endli die humoristischen Schriften „The Glenmutehkin Railwy« und »How I stood for the Dreepdaily Burghs«. London, 7. August. Obwohl. der Königliche Astronom Professor Airy am Sonnabend Nachmittag noch ein zweites Schreiben an die Com- pagnie des atlantishen Telegraphen gerichtet hat, worin er von dem nach furzer Pause am Freitag Morgen erfolgten Wiederauftreten der magneti- und der entsprechenden elektrischen Erdströmungen berichtet und aus diesen Erscheinungen folgert, daß während ihrer Dauer die Lei- tungsfähigfkeit des atlantischen Kabels gleih null gewesen fein müsse so bleibt doch jeyt, da schon der se{ste Tag uns fein Lebenszeichen vom »Great Eastern« bringt, keine annehmbare Wahrscheinlichkeit für das einstweilige Gelingen des großen Unternehmens mehr übrig. Ein Beamter der Gesellschaft, James Graves, welcher die in Valentia ange- stellten Experimente überwacht und jih über deren Resultate mit anderen Sachverständigen benommen hat, fündigt als das fast ohne Widerrede ge- fällte Urtheil an, daß die Leitung eine Strecke von 1230 Meilen lang zwar in bester Jsolirung is, dann aber, vielleicht einige Meilen über diese Strecke hinaus, abgebrochen ist, und daß dort das Kabel auf dem Meeresboden ruht. Nur \ehr wenige glauben jeßt noch, daß der »Great Easterñ« sich noch in Besiy des etwa durch Bojen auf der Oberfläche erhaltenen Taues fezen und es zur Wegräumung des Schadens aufwinden könne. Was die Veran- lassung zu der Verunglücung des Kabels betrifft, so hat die Hypothese, auf welche wir vor Kurzem bereits hingedeutet haben y die allge- meinste Annahme gefunden: daß eine chadhafte Stelle, ohne be- merkt zu werden, durch die Abwicklungswalzen geglitten sei, {ih allmälig in Folge der starken Spannung erweitert und dann ent- weder direkt den Bruch des Kabels herbeigeführt oder bei dem unverkennbar werdenden Mangel an Jsolirung sih dem »Great Eastern« bemerklich gemacht habe, welch leßterer ín diesem Falle, die Rückwindung des Kabels versucht, aber nicht habe vollenden können ohne es zu zerreißen. Weiter als fünfzehn bis zwanzig Meilen wäce der Schade nicht von dem Schiffe entfernt ge- wesen. Wir dürfen nun bald von der Ankunst eines der Begleitungsschiffe oder vielleicht des »yGreat Eastern« sclb| eine Aufklärung erwarten. Daß gleich am Mittwoch entiveder der » Terrible« oder die »Sphinx« die Rü- fahrt nach Valentia angetreten habe, ist nicht wahrscheinlich, da sonst die Ankunft \{chon erfolgt wäre. Das Riesenschiff würde niht vor Va- lentia anfern können, sondern vermuthlich, nachdem es Signale aus- getauscht, den Hafen von Portland aufsuchen. Von den Beobachtungen, welche der Unterbrechung der Leitung vorhergingen, lassen sich jeßt einige Details mittheilen. Die magnetischen Strôme, welche am Mittwoch Mor- en eintraten und si auch bei den Landtelegraphen bemerkbar machten, verfehlten ihren Einfluß auf das unterseeische Kabel nicht und ließen in Valentia bedeutende Störungen erkennen. Die Signale vom »Great Castern« wurden unklar und verwirrt, welche Erscheinung freilih dieser abnormalen Ursache zugeschrieben wurde. Bald aber ftellten sich Symptome anderer Art ein, die sehr beunruhigend waren, eine shnelle Abnahme der Zsolirung und das Ausbleiben der Signale. Um 11 Uhr konnte man ersehen, daß auf

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dem »Great Eastern« eine stärkere Batterie statt der ursprünglichen zwanzig Zellen angewandt wurde, um den Strom durchzutreiben ; die Signale aber wurden im Laufe einer Stunde gänzlich unkenntlich und verschwanden dann. Vor 1 Uhr hatten die magnetischen Strömungen wieder die volle Oberhand ; und als an den folgenden Tagen eine eintretende Pause die Probe möglich machte, fand man jene Anzeichen, welche für den Bruch des Kabels sprechen. Bei der Theilnahme, mit welcher die Geschicke transatlan tischer Telegrap hie allenthalben verfolgt werden, mag es gerade am heutigen Tage, als dem achten Jahrestage des ersten Versuches, am Orte sein, einen

und beinahe alle seine literarishen Erzeugnisse |

A Spasmodiec | schottischen Balladen |

Uebersezungen Goethe’ scher Gedichte, eine Ar- | die Novelle |

furzen Rückblick auf die beiden früheren Unternehmungen zu werfen. Zwei Krieg8schisse, der »Niagara« und der »Agamemnon«, das | eine der Vereinigten Staaten, das andere Großbritannien®, fuhren am 7. August 1857 von dem fleinen seitdem berühmt gewordenen irischen Hafen | Valentia aus, jedes mit der Hälfte des Kabels beladen. Der »Niagara« allein widckelte das Kabel ab und alles nahm guten Fortgang, bis am 11ten August, über einer Tiefe von 12,000 Fuß und 380 Meilen von der Küste entfernt, das Kabel brah und die Schiffe unverrichteter Sache nah England zurückkehren mußten. Die Schuld lag in dem Versehen eines Ar- beiters, welcher den Abwickelung8apparat zu beaufsihtigen hatte. Während des Winters wurde das Kabel wieder vervollständigt, um 10 Juni 1858 liefen die beiden Schiffe von Neuem aus und zwar von Plymouth. Dieses Mal begann die Operation in der Mitte des Oceans, wo das Rendezvous auf dem 52. Grad n. Br., und den 16. Grad w. L. (von Ferro) bestimmt war. Spleißung und Verflechtung wurden am 26. Juni vorgenommen, und nun trat der »yNiagara« seine Fahrt nah Westen, der » Agamemnonch« seine Fahrt nach Oft eder mit 1500 Meilen Kabel an Bord. Nach- dem 6 Meilen versenkt worden, verwirrte das Kabel sich und brach. Wieder famen die Schiffe zusammen und braten eine neue Verbindung zu Stande. | Gleicher Unfall und gleiche Abhülfe erneuerten sich zum zweiten und zum dritten Male, in 42 und in 140 Meilen Entfernung; es wurde jedoch der 29. Juli , als zum vierten Male der Versuch vorgenommen wurde , indem die Schiffe , ihr Rendezvous verfehlend , sich nach Queenstown (im Süden Frlands) begeben mußten, um sih zu finden. Am 5. August 1858 , um ] Uhr 45 Min. Morgens), ankerte der »yNiagara« in der Dreifaltigkeitsbucht vor Neufundland und der »Agamemnon« um 6 Ubr Morgens vor Valentia ; ersterer hatte 1016, leßterer 1020 Meilen Kabel ins Meer hinabgerollt. Das Merk war vollendet ; die zwischen den Schiffen gewechselten Signale hatten bisweilen Unterbrechungen erlitten, doch nur vorübergehende, Und das Kabel war unverleht geblieben. Es ist bekannt , wie nach kurzer Lebenswallung

auch sein elektrischer Pulsschlag stockte.

Statistische Nachrichten.

Die Ergebnisse der Rübenzuckerproduction Oesterreichs | in der eben vollendeten Campagne 1864 65 weisen, amtlichen Berichten | zufolge, nach, daß in dieser Campagne eine Grundfläche von 69,869 Joch (1342 Joch mehr als im Jahre 1863) mit Runkelrüben bebaut war. Die geernteten, zur Verarbeitung gelangten Rüben betrugen 20,7 Mig. Cir.