1865 / 193 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nichtamtliches.

Preußen. Danzig, 16. August. Neueren Bestimmungen des Königlichen Marine-Ministeriuums zufolge sollen, wie die » Westpr. Ztg. « berichtet, eine Glattdeck - Korvette (»Medusa«), das Kadettenschiff (»Niobe«), die beiden Schiffsjungenschiffe (»Rover« und »Musquito«), Dampfaviso »Adler« und Panzerschiff »Arminius« als hier. statio- nirt betrachtet werden, wogegen allen, anderen, Kriegsschiffen, welche nicht aus baulichen. Rückskchten hier- weilen, der Kieler Hafen als Station; angewiesen, worden ist. Die. Kanonenboot - Flottille: bleibt nach wie vor“ in Stralsund stationirt, Morgen werden Sr. Ma- jestät Korvette »Viueta« und » Barbarossa« die Reise nah Kiel an- treten. Marienburg, 15. August. Gestern haben bei uns, wird dem »Elb. Anz.« gemeldet, sämmtliche Maurer die Arbeit einge- stellt und dadur einen Strike im größten Umfange herbeigeführt. Die Gründe dieses Verfahrens sind, wie überall, ein vermeintlich zu niedriges Arbeitslohn. Wir haben, außer den Bauten des Gym- nasiums, des Krankenhauses und der 10 Feuersiellen vom lehten Brande, eine Masse anderer Privatbauten und Reparaturen, welche alle in dieser besseren Jahreszeit noch ausgeführt werden sollen; und. plößlich feine Arbeiter. Die Meister zahlen 20 Sgr., die Ge- sellen verlangen 225 Sgr. Die Meister können diesen Sah, Um Allgemeinen nicht zahlen, denn Ersteres sind dieselben Säße, welche fie z. B. beim Gymuasialbau vou Bauherrn selbs nur zu bean- \pruchen sich verpflichteten. E

Stettin, 15. August. Nach Mittheilung des Vorsißenden der Stadtverordneten-Versammlung in „der heutigen Sitzung hat sich der Magistrat nah erneuter Berathung mit der Aufhebung des Bürgerrechtsgeldes vom 1. Januar nächsten Jahres ab ein- verstanden erklärt. | |

Magdeburg, 16. August. Heute früh, meldet die »Magdeb. Qtg.«, rückte das 1. und das Füsilierbataillon des 2. Magdebur- gischen Infanterie-Regiments Nr. 27 zum diesjährigen Manöver in die Gegend, von Merseburg von bier aus, um zunächst bel Halle im Regiment zu exerziren. Nach bcendetem Manöver wird zwischen dem genannten Bataillon und dem Füsilierbataillon des 9. Magde- burgischen Änfanterie-Regiments Nr. 66 ein Garnisonwechsel statt- finden, indem das erstere in Halle, leßteres hier in Garnison fom- men wird.

Coblenz, 16. August. en, »Coblenz. Ztg.« zufolge, den von der Ueberschwemmung beimgesuch-

ten Eingesessenen der Kreise Neuwied und Ahrweiler eine Unter- stüßung, von 1000 Tblr. zu bewilligen geruht. Schleswig - Holstein. Von der \hleswig - holsteinischen Landesregierung is unterm 9. August eine Bekanntmachung erlassen, betreffend, eine zeitweise Gebühren-Ermäßigung für die Justirung von Medizinalgewiht und Brückenwaagen im Herzogthum Schleswig, so wie die i Brückenwaagen. Ferner unterm 8. August eine Bekanntmachung, betreffend die im Baujahr 1865—66 vorzunehmenden Chausseebau- ten s. w. d. a. im Herzogthum Holstein, und unterm 10. August eine Be- fanntmachung, betreffend das Nivellement von Eutin nah Lübeck. Dieser Bekanutmachung zufolge hat mittelst Reskripts vom 4. d. M. die. K. K. österreichische und König- lich preußische oberste Civilbehörde dem Comite für die Erbauung

Vornahme der für die Projektirung der gedachten Bahn auf dem Gebiet des Herzogthums Holstein erforderlichen Vorarbeiten, nament- lich des Nivellements der, vorbezeichneten Linic mit der Verpflichtung zum Ersay alles etwa dadurch verursachten Schadens ertheilt. |

Kiel, 16. August.“ (B. H) Das russische Geschwader wird in den nächsten Tagen hier erwartet.

Hesterreich. Gastein, 16. August. Heute Nachmittag, meldet »W. Tel. Büreau«, ist der großbritannische Botschaster am Berliner Hofe, Lord Na pier, hier eingetroffen und wird sich nächsten Sonnabend nach Salzburg begeben. Nach derselben Quelle steht es sicherem Verneh-

en na fes, daß: Se. Majestät der König von * reußen am | 4 jah E i Y men nach fes, daß jest g P | wünsche Sie, die nationale Würde aufrechl zu erhalten.

Weise, in welcher die Räumung vor sih g“ F gehorcht werden. | daß die Königl

i [zb abreisen und dort mit dem Kaiser von 0 d, E MAO E L gierung mißbillige die

| gangen sei, aber den Beschlüssen der Cortes müsse Heute Vormittag kam Graf |

Oesterreich.zusammentreffen wird. Beide Monarchen werden auch den

Sonntag Über dort verbleiben.

I \chl, 16. August. (W. T. B.) V Blome von Gastein hier an. Der Großherzog von Hessen-ODarm- stadt wird morgen Abend hier eintreffen.

Belgien. Brüssel, 16. August. plögliche Tod des dortigen Bischofs, Msgr. Dehesfelle, gemeldet. Großbritannien und Frland,.

Der Herzog von Somerset, erster | Lords der Admiralität Admiral F. W. Grey und Contre - Admiral E. G: Fanshawe, der Kriegs-Minister Earl de Grey and Ripon und der Chef der Londoner Polizei, Sir Richard Mayne, haben sich gestern in Portêmouth an Bord der Dampf - Yacht »Osborne« nah Cher-

Strafbestimmungen für den Gebrauch ungestempelter |

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Aus Namur 1oird der |

| \hullehrer gründen j

| nung bez | 6 f y "t - | stellen (bourses) für talentvolle "den, weil der Staat tüchtiger Lehrkräfte für die Special- (Real)

| städtischer und departementaler Freistellen zu bewilligen. " und Departements, welche Freistellen stiften, haben das Recht, Zög! |

Des Königs Majestät haben, der

| schaften in

| werden y was fruchtbare Studien verspricht.

ciner Eisenbahnlinie | Wert _\chretben,

j

bourg eingeschifft. Die, von deny Contre-Admiral Sir Sidney Col, poys. Dacres- befehligte. Kanalflotte ist am Sonntag, Abend. abgese. gelt. Sie besteht aus dem Flaggenschiffe »Edgar« (7! Kanonen) den Panzerschiffen » Achilles« (20), »Black-Piuince (41), » Defence« (16), »Prince-Consort« (35, »Hector« (24), »Nesearchs« (4); den. bö, zernen Fregatten »Liverpool«, »Octavia,« »Constance« von je 39 Ka, nonen, dem Kanonenboote »Trinculo« , Tender des Flaggenschiff »Edgar«, und dem Depeschendampfer »Salamis«.

Am 10. August stapb- zu Portsmouth- im Alter von 91 Jahren der Flotten;--Admiral. (Admiral of the Fleect) Sir Francis William. Au stin. Derfelbe- diente während seiner seemännischen Laufbabn mit Ehren im Mitteimeere, auf den ost- und 1wwesiindi, schen. Stationen, in der Ost- und in der Nordsee. Von 1545 bis 1849 war ex Oberbefehlshaber der wwestindischen und nordamerika. nischen Stationen und von 1862— 1563 Vice-Admiral des vereinig. ten Königreiches. |

Von Valentia ist noch einmal ein Telegramm eingetroffen j doch sagt es leider nichts, als daß sih von dem Geschicke des Kahelz feine Nachricht geben läßt, und daß die Beamten, die auf der Aus. schau sind, große Besorgnisse hegen. Das Logbuch des Dampfers »Peruvian«, welcher von Quebec gestern Abend in Liverpool an- gekommen ist, verzeichnet für ver Tage seiner Ueberfahrt eine stür- mische See und für die. übrige- Zeit gemäßigtes- Wetter. Man

| jeyt vielfach der Ansicht, daß der »Great Eastern« nach Neufundland | gefahren sei.

Franftreich, Paris, 15. August. Der Staat will in Cluny in der alten Benediktiner-Abtei ein Seminar für Real: [ die Aufnabme soll auf dem Wege der Wett: bewerbung oder, wie die Franzosen sagen , des Concours erfolgen, die Anstalt aber auch freien Zöglingen, die Schule, Kost und Woh- ahlen, offen stehen j der Staat will eine Anzahl von Frei angehende Realschullehrer grün

Duruy läßt durch die Präfekten au die Städte und Departements, welche bei dem Gedeiben die ser Lehrbildungs - Anstalt besonders interessirt sind , dem Beispiele des Staates zu folgen und Gelder zur Gründung

Schulen sehr bedarf.

linge auch ohne Concours in die Anstalt bringen zu dürfen, 0 daß sie sicher sind, daß für ihre Heimat gesorgt wird. ODuruy verspricht sih viel von dem Wetteifer der Anstalt, wie von dem Lokalgeiste der Städte und Departements),

Freistellen sind verpflichtet, Lehrstellen nach erfolgter Ausbildung zu

" übernehmen, während der Minister in Betreff der freien Zöglinge, | die nach Cluny kfomwen, die Ueberzeugung hegt, daß manche QZuveige | | der Verwaltung, große Betriebs - Gesellschaften und/ die Privat -Jn | | dustrie ihnen sicher Gelegenheit genug bieten werden, ihre speziellen | | über welche die Anstalt ihnen Zeugniß ausftellt, zu ver | »Da die Verwaltung wünscht, - schließt Duruy sein Rund! k »daß alle Dienstzweige in Cluny reichlich dotirt sind, da f

Kenntnisse, werthen.

mit man bei einem allerdings. beschränkten Lehrer-Personale vorzüg

liche Professoren anstellen kann, da ferner bei den prafktischen Studien |

einer Eutin-Lübecker Eisenbahn die erbetene Erlaubniß zur | Alles reichlich vorhanden sein soll, sowohl in den Laboratorien, wit }

in den Sammlungen und in dem Experimentirgarten, so würde di Stelle höher als in der Normalschule zu dotiren sein.«

Spanien. August: Ungeachtet zahlreicher Anstrengungen und gewisser Personen , die hossten, in Logroño eine von Unterschriften unter einen Protest gegen die Anerkennung Jta

liens zusammen zu bringen , haben dieselben bis jegt nur 9 Unte

| christen erhalten. «

zu gehen.

London, 15. August. | Lord der Admiralität, die beiden |

|

Dasselbe Blatt erklärt wiederholt , daß die spanische Regierun) | Nur Eini | Die Rt F

die Beschung San Domingo's nicht verlängern will,

Der »Correspondencia« geht die Nachricht zu, Christine in Bayonne angekommen war, um von da nach Zarral)

Die »Epoca« \chreibt : unterrichteten Persönlichkeit betcägt der

Ein den 16. August in Paris eingetroffenes Abends

Türkei. gramm aus Bukarest vom 15. d. ernsten Aufstande, bei welchem dic Das Rathhaus wurde geplündert; auf beiden Seiten gab es wundete und Todte. Kampfe wiederhergestellt.

auffordern, |

Die Städte k

der verschiedenen Landsmann |

welche, es ihren Leuten an nichts fehlen lassen F Die. Zöglinge de |

Man liesi in der »Correspondencia« vom [2teal der Thätigkell | imposante Meng! Þ°

„Nach der Berechnung einer sehr wohl | Werth der zu veräußernde! F | geistlichen Güter nicht weniger als 2,500,000 Fr.«

Tele F meldet von ein}

Truppen haben einschreiten m Î Vet F

Die Ordnung wurde nach zweistündige® f

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Nußland und Polen. Von der polnishen Grenze, 45. August. (Ost. Ztg.-) Der in Paris unter ‘dem Namen „Stiftung des Katholiziomus in Polens bestébende Verein zur Unter- stüyung polnischer Emigrañten hat scinen Rechenscbaftsberiht für das Quartal vom 19. April bis 15. Juli ‘d A. veröffentliht. Danach betrugen die Einnahmen und Ausgaben des Vercins in dem gedachten Quartal 37,600 Fr. Die Gesammteinnahmen und Ausgaben seit dem 15. Oftober v. J., wo der Verein ins Leben trat, betrugen 78,744 Fr. Hie ländliche Bevölkerung in Litthaurn und Reußen, wie in Galizien, fängt immer allgemeiner an, dem polnischen Adel, den sie mit der Revolutions- partei identifizirt , die Anstiftung der dirse ebemals polnischen Lan- restheile verheerenden Feuersbrünste Schuld zu geben. Jn Liithauen mehren sih die Denunciationen gegen polnische Gutsbesigzer wegen Brandstiftung und in Galizien sind in leßter Zeit von Baue:n in Edelleute, die sie im Verdacht der Brandstiftung hatten, die ärgsten Exzesse verübt worden, welche das Einschreiten ‘der Behörden noth» wendig machten. i

Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. August. N Le O M Großsüist Constantin ist heute Viorgen auf dem Dampfer »Rurif« nach Norköping und Kopenbagen abgegangen. Die Monitors werden heute nach Kronstadt zurückkehren j der Übrige Theil des Geschwaders geht nach Kopenhagen.

Dánemark. Kopenbagen, 14, August. (H. N.) Be- günstigt von dem s{önsten Wetter fand heute auf dem Norderfelde vor der Stadt cine Revue des hiesigen Bürgermilitairs, bestehend aus Artillerie, Jnfanterie und Jägern, vor dem Könige statt. Drr König und der Kronprinz , so wie Prinz Johann von Glücféburg famen zu Pferde von Scbloß Bernstorff, die Königin Louise, die Prinzessin Dagmar und die beiden Königlichen Kinder Prinz Waldemar und Prinzessin Thyra in einem sechsspän- nigen Wagen und wurden bei ihrer Ankunft und beim Abschiede sowohl von dem Bürgermilitair, als von der sehr zablreih aus der Stadt -berbeigeströmten Volks:nenge mit lebhaften Hurrabs begrüßt. Die IÄnfanterie und Artillerie des Bürgermilitairs is wie die Paiiser Nationalgarde geschmackvoll uni- formirt, die Jäger baben noch ibre aus der Zeit Friedrichs VI. ber- stammende Uniform. Die Jusauterie unterscheidet \sich u. A. auch dadurch von den dänischen Truppen, daß sie nicht Dannebrogs- fabnen führt, sondern alterthümliche helblaue mit dem dänischen und dem Kopenhagener Wappen. Kiiegstüchtig sind diese Bürger- soldaten doch schwerlich, auch soll ihre Bewafsnung veraltet und mangelbast sein, und da Kopenbagen nh N ederreißung der Thore sür keine Festung mebr gelten kann, so bat man vi:lfah auf die Abschaffung dieser vermeintlich veralteten Institution angetragen.

Mas die bevorstebende außerordentliche Reichsratbssession betriff', V Uni es egt im gut unterrichteten Kreisen, daß weder cine Budgetvorlage, 1toch eine Vo:legung des neuen Armee-Organisations- plans stattfinden wird. Der letztere soll, wie man aus guter Quelle erfährt, bereits völlig ausgearbeitet sein, was noch nicht mit dem Budget der Fall sein dürfte, über die Details verlautet indeß noch nichts Zuverlässiges und namentlich dürfte es zu bezweifeln sein, ob, wie verschiedentlih berichtet ist, die fünstige dänische Armee aus 24 Bataillonen bestchen wird. Außer der Verfassungsvorlage wird also wobl wesentlich nur das Gescy wegen der Kriegsentschädigung für Jütland die wichtigste Vorlage scin y doch boren wir es in gut unterrichteten Kreisen betonen, daß der Un:stand, daß die Sesion eine außerordentliche sci, keine@wegs auessclöôsse oder die Regierung verpflichte, nicht auch andere als die, welche zunächst zur Einberufung Anlaß gegeben haben, vorzulegen. Zu einer Budgetvoulage und der damit in Verbindung stehenden Armee - Organisation würde jedoch eine ordentliche Neichsrathssession nôthig sein.

Amerifa. Wie wenig die Regierung der Vercinigten Skaaten geneigt is, ibrer neutralen Haltung gegenüber den friegführenden Parteien in Mexico etwas z1 vergeben, beweist der an General Sheridan ergangene Befcbl, alle weißen Mannschaften im De- partement Texas, deren er cntbebren fann, auszumustern und nach Hause zu schicken. So weit es bekannt is, stehen längs des Flusses von der Mündung bis über Brownösville hinaus 17,400/Mann, von denen 6000 Neger sind; Galveston hat eine Bejagung vcn 5000 Mann; 6000 Neger unter Weigel sind auf dem Marsche nah dem oberen Laufe des Rio Grande, und 12,000 Mann Kavallerie unter Custer und Morrit bewegen sich zur gleichen Bestimmung aus dem Norden von Texas südwärts. Die Kaiserlichen sollen in Matamoras und an der Postenkette am unteren Laufe des Rio Grande den 17,400 Mann Bundeëtruppen gegenüber 1,000 Mann steben haben; das rete Ufer des oberen Laufes wird von den republikanischen Truppen be- seht gehalten. Jn Bezug auf beide, die Kaiserlichen und die Ne- publikaner, haben die Unionegenerale die strengste Weisung, eine un- bedingte Neutralität zu beobachten. Unter so bewandten Umstän-

den darf man auch dem angeblichen Briefe Sh‘eridan"s, ttvelchér ohne Bezeichnung des Datums und vielleicht zu einer Zit geschrie- ben, als ‘dér General sich noch nicht in eine Unterbrechung seitêr Waffenthaten finden konnte; auf einem dem juaristishén Gesändten Romero gegebenen Banket, zur Verlesung kam, keine ‘libermäßige Wichtigkeit beilegen j; und den Bundesoffiziéren, welche dem Präfi- denten Juarez ihre Degen und je tausend Mann zur Verfügung zu stellen beabsi{htigten, möchte es {wer stin, gegebenen Falles den Grenzfluß zu überschreiten.

Die Kämpfe mit den Jndianern des Westens néhmén einen bedrohblichen Umfang an; jo daß der Kriegsmikister ‘es nötbig befunden ‘hat, starke Truppencórps zur Vertheidigung der Grenze gegen die seindlichen Streifzüge auszuschicken. Wie die aus dem Westen eintreffenden Posten berichten , haben sich fast alle Stämme von Canada herab bis zum Golf gegen die Weißen verbündet, um Rache zu nehmen für die Niedermetzelung der Cheyennen. Die Jn- dianer der westliben Stämme werden auf 320,000 ges{häß:. In Minnesota hat der Krieg ernstlih begonnen. Die Drähte des Ueberlandtelegraphen nach San Francisco sind durchschnitren, und wie es heißt, gehen auch keine Posten inehr. Am 25. Juli machten 1000 Jndianer, Sioux, Cheyennen und Schwarzfüße, einen Angtiff auf die Telegraphen station 50 Meilen wesilich von Fort Laramic, Die Garnison zählte weniger als 200 Mann , doch gelang s ihr nah zweitägiger Vertheidigung ihres Blockhauses , die Jndianer zu vertreiben. Dreiunddreißig Weiße fielen dabei oder wurden verwun- det, Die Jndianer zogen sich in wesiliher Richtung zurück und er- klärten, daß sie von nun ab die Weißen äuf ewig befehden würden.

Afien. Calcutta, 4. August. (Per engl.-ind. Telegraph.) Am 30). Juli hat in den. chinesischen Gewässern ein Typhoon ge- herrscht, welcher den Verlust einer Anzabl Schiffe verursacht hat.

_ Ueber die neueste indische Post mit Nachrichten aus Calcutta bis zum 8. Juli, Singapore 7. Juli, Hongkong 29. Juni, ber'htet die » Triest. Ztg.« in Ergänzung früherer telegrapbisher Mitthei- lungen: »Der Gesundheitszußtand unter den britischen Truppen in Bhutan i} fortwährend sehr \ch{chlecht. Jn Singapore twerden bittere Klagen über die Jndolenz erhoben, welche dem zunehmenden Piratenunwesen gegenüber beobachtet wird. Die britischen \Kriegs- sciffe in den chinesishen Gewässern verhalten sich volikomunen passiv ; thätiger sind die Franzosen. An der Wesiküste von Borneo dauern die Kämpfe zwischen den Dyaks und den Holländern fort, Erstere ziehen regelmäßig den Kürzeren. Jm Norden von China, nament- lih in den Provinzen Pechili und Shantung nimmt die Rebellion der Nvenfei überhand und der Tod des Kaiserlichen Oberbefehls- habers San-fo-lin-fin, der in einem Gefechte mit diesen Jnsurgenten erfolgte, hat derselben neuen Aufschwung gegeben. Nachdem die Rebellen \sich bis auf 100 (englische) Meilen der Hauptstadt genähert, wurden eiligst mehrere fremde Dampfer gemiethet, um Truppen nach Tientsin zu befördern.

Dem Vernehmen nah hat Nicn- fei die Stadt Tschu-fu-sein plündern lassen. Die Behörden zu Pefing haben darum gebeten, daß man ihnen eine Anzahl englischer Offiziere zur Versügung stelle. Der ehemalige Parteigänger; Oberst Burgebine, sit zu Futscho im Hefängniß. Die Mandarinen, welche ihn in Haft halten, wollen nicht auf das Verlangen des amerikanischen Konsuls, ihn freizulas- se, cingehen.

Afrika. Aus Aden, 2. Juli, wixd gemeldet, daß die am 24. Mai erschienene Cholera noch immer icht ‘erloschen ist. Die nach Abyssinien bestimmte Mission hat Massawah bisher nicht ver- lassen. Die Gefangenen sollen indessen gesund sein. Miitlerweile meldet die »Bombay Gazette« die Ernennung des Sir W. M. Coghlan zum Gesandten beim König Theodor.

Aus Alexandrien, 5. August, wird der » Triest. Ytg.« ge- meldet: Die Sanitätsverhältnisse hier, so wie Überhaupt in ganz Aegypten , bessern \ich seit der vorigen Woche sichtlich von Tag zu Tag. Ebenso is} die Krankheit in den Städten U nterägyp- tens und auf dem flachen Lande theils im Erlöschen begriffen, theils bereits erloshen. Dagegen soll dieselbe, wie aus Luxor ge- meldet wird, hie und da in Oberägypten und insbesondere in Assuan an der nubischen Grenze ausgebrochen sein. Juteressanten Nachrichten zufolge, welche der ägyptischen Regierung aus Cbar- tum von Anfang Juni zugekommen sind, haben die an batbarische Wildheit grenzenden sozialen Verhältnisse in jener Stadt den Anlaß zum Ausbruch einer Krankheit gegeben, welche die dortigen Aerzte als fievre bilieuse accompagnée d’hemorrhagie nasale bezeichnen. Jn Chartum waren nämlih im Mai mebrere Bataillone ägypti- \cber Truppen konzentrirt, die mit einer bedeutenden Anzabl von Negern zusammengedrängt lebten, welche lehtere so ebèn aus dem Raubzuge am weißen und blauen Flusse als Rekruten für die Neger- Regimenter des Vicekönigs dorthin gebracht waren. Da diese große Anbäufung von Menschen nit vorausgeschen war, batte man bald einen solhen Mangel an Lebenomitteln, daß die Solda-