1865 / 195 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

26 Kunst- und wissens{haftlihe Nachrichten.

Der Verein deutscher Ingenieure hält am 4, 5. und 6. Sep- tember in Breslau seine Hauptversammlung. Gleichzeitig mit dem Pro- ramm der Hauptversammlung is ein sehr lehrreicher Bericht über die am , und 8. Juni in Eisenach stattgefundenen Sigungen der Kommiss ion des Vereins zur Ausarbeitung eines Gutachtens über die Organisa- tion polytehnisher Schulen ausgegeben worden. Die Hauptver- sammlung wird über die von der Kommission vorbereiteten Anträge Be-

assen.

v en i pommerschen Plönsee bei Lübtow find Reste von alten Pf a h l[- bauten entdeckt worden, welhe Prof. Hering in der »N Stett. Z.« be- schreibt. Die Baustätte nimmt einen Raum von 140 Schritt Länge und 120 Schritt Breite ein. Fast sämmtliche Pfähle sind von Eichenholz 4—16 Fuß lang und 8 10 Zoll dick. Thonscherben, Meißel und Hammer von Stein, Meißel von Bronze, Wirthschaftsabfälle, Thierschädel, Geweihe, ver- kohltes Getreide 2c. fand man an der Stelle, in der obern Schicht aber auch Geräthe von Eisen. Daß der Pfahlbau durch Feuer zerstört worden , 1]f

ich sichtbar. A Le E Vius Frankfurt meldet das «Fr. J.«: Im Goethehaus ist seit Kurzem der durch sorgfältige Naéhforschungen ermittelte frühere Bestand des Treppenhauses und des Zimmers des Dichters wieder hergestellt und auch das kleine Fenster seitwärts, von welchem aus der Herr Rath die recht- zeitige Heimkehr des lebenslustigen Sohnes zu beausfsichtigen pflegte, von i er eröffnet. E Der e Qtg.« wird unter dem 16, August gemeldet, daß der

(

König von Bayern in einem in den legten Tagen erlassenen Handschreiben an das Kultusministerium der historishen Kommisjion 1n München zum Zweck der Vollendung der von ihr begonnenen Arbeiten auf 19 Jahre die Summe von e 15,000 1E bewilligt hat.

“Der Königlich preußische seit 1846 zu Dien Pnsässig, arbeitet, wie dem »Kölner OComblatta aus Bamberg berichtet wird, seit 95 Jahren an einem folossalen, 22 Guß langen und 12 Fuß breiten Modelle des berühmten Wiener Stk, Stephans-Domes.- Dieses riesenhafte Modell stellt den Stephans-Dom in Wien in seiner reichen Architektur von außen und innen auf das Treueste bis zum fkleinsten Thürmlein dar. Außer dem vollendeten Hauptthurme

und dem unvollendeten nördlichen Thurme, so wie den beiden westlichen so- | Majestät dem Kaiser ¿Franz |

genannten Heidenthürmen sind auch die von Sr. tät Joseph nunmehr vollendeten acht reich verzierten und zierlich durchbrochenen Dachgiebel an diesem Modelle auf das Kunstreichste ausgeführt, welche nebst dem buntfarbigen Mosaik-Riesendache einen herrlichen Anblick gewähren, Auch die westliche byzantinische Hauptfaçade mit ihrem rundbogigen Portal, dessen zierliche , mannigfaltige Säulchen und die vier Rosettenfenster sind äußerst künstlich und zart gearbeitet dargestellt. Um das Jnnere mit seinen düsteren Gewölben, Säulenhallen, meist bunten Glasfenstern, 21 Al- tären, 3 Orgeln, den Grabmälern der Erzherzoge und Kaiser, funstreichen Kanzel u. st. w. bequem in der Nähe beschauen zu fönnen, ist dieses kolossale Modell so eingerichtet, daß fünf Personen zu gleicher Zeit in das mittlere Hauptschiff eintreten können, und zwar tin folgender Art: das Modell steht auf einer über 4 Fuß hohen, 22 Fuß großen, starken Tafel, ‘der Fußboden des mittleren Hauptschiffes ist offen gelassen, so daß der Fußboden der in-

neren Kirche mit den Schultern eines Mannes gleich steht, demnach nur der |

Kopf des eiñtretenden Beschauers im Dome herumwandert, die Füße des- selben aber auf dem Fußboden des * ungs - | er die drei hohen, düstern Gewölbeschiffe, Pfeilerreihen und gemalten gothi- \chen Ferister um, Über und neben sich erblickt, also gleichsam im Dome herumwandert ; eine Einrichtung, die noch bei feinem Modell der Kunst- Kabinette Europa's gesehen wurde. Das Jnnere und Aeußere der Kirche wird bis Ende September dieses Jahres vollendet sein, der Bau der beiden Hauptthürme aber im Oktober begonnen werden und, wie der Meister selbst versichert, noch volle zwei Jahre dauern, so daß der ganze Modellbau über sieben Jahre Zeit erfordert. Dieses in seiner Art einzige Kunstwerk wird cin herrliches Seitenstück zu seinem im Jahre 1848 zu Köln aufgestellten Modell des Kölner Doms bilden, nur daß dieses Stephansdom-Modell bet- nahe viermal größer und höher als jenes zu Köln wird.

Die »Wiener Ztg.« meldet den am 15. d. M. erfolgten Tod des Direktors der K. K Münzgraveurakademie Joseph Böhm. Jm Jahre 1794 zu Wallendorf in der Zips geboren, gelang es ihm mit Unter- fügung der Grafen Lamberg und Fries sih in seinem Fache eine unge- wöhnliche Bildung zu erwerben. Seine vorzüglichen Leistungen verschafsten ihm bereits im Jahre 1831 die Eigenschaft eines K. K. Kammermedailleurs. Eine Reihe von Medaillen, wie namentlich jene auf den Fürsten Shwarzen berg, den Freiherrn v. Jacquin, den Olmüyher Fürstbischof Grafen Chotef, die Künstler Lablache und Catalani, den Historienmaler David, ein Basrelief des Herzogs von Reichsstadt, Portraitbüsten des Papstes Gregor XVI., des Erzbischofs Grafen Hohenwarth, des Kardinals Confalvi machten seinen Namen in den weitesten Kreisen bekannt. In den lehten zwei Dezennien seines Lebens lebte er zurückgezogen und be- \chränkte seine künstlerishe Thätigkeit auf die Leitung der Graveurschule der K. K. Münze. Er war auch ein ausgezeichneter Kenner und Sammler von Kunstgegenständen. Aus seiner Schule ging auc einer der vorzüglichsten Wiener Medailleurs der Gegenwart, Professor Karl Radnißky, hervor.

Professor Dr. Jgnaz Semmelweiß aus Pesth, bekannt durch seine Schriften und sein praktisches Wirken auf dem Gebiete der Gynäko- logie und Geburtshülfe, ist, der »Abendpost« zufolge, am 13. d. M. in Folge einer Gehirnlähmung in Wien gestorben.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Barmen, 16. August. Die Weber, Wirker und Riemendreher baben, der »Elberf. Jtg.« zufolge, ein Rundschreiben an die Fabrikanten erlassen, worin dieselben ersucht werden, die bis jeßt gezahten Löhne um 50 pCt. zu er-

des Ausstellungs - Salons einhergehen und | | und Taxis geführt werden.

Hofmodelleur Karl Schropp aus Erfurt, |

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höhèn und die sogenannten »Strafgelder«, als eines freien Menschen ün. würdig, aufheben zu wollen. Sie erbitten sih darüber bis zum 21ken d, Antwort.

(Hamburgs Handel im Jahre 1864.) Nach den von dem handelsstatistischen Büreau zu Hamburg zusammengestellten Uebersichten um. faßte Hamburgs Einfuhr im vorigen Jahre ein Quantum von 43,858,294 Centner netto, zum Werthe von 773,016,770 Mk. Bko. und übertrifft in beiden Beziehungen den Umfang jedes früheren Jahres, inébesondere den dés Vorjahres um mchr als 25 Millionen Ctr, und 34 Millionen Mk. Bko, Es is dies ein Üüberraschendes Resultat Angesichts der kriegerischen Ver. hältnisse im benachbarten Norden und ihres lähmenden Druckes auf den

| Sechandel.

Qu dém Mehrbetrag des Einfuhrwerthes haben Baumwolle und Baum- wollengarn resp, über 20 und 9 Millionen Mk. Bko. beigetragen. Außer dem wirkten voxzugsweise Schlachtvieh, Raps- und Rübsaat, Zink, Wollen. und Halbwollenwaaren auf dieses Resultat hin. Andererseits is hervorzu- heben, daß die Zufuhren von Kontanten und edlen Metallen gegen das Vorjabr um einen Werth von circa 21 Millionen Mk. Bko. zurückblieben,

Die Einfuhr auf den für den Verkehr zwischen Preußen und Ham- burg wichtigsten Verbindungswegen betrug im Jahre 1864: auf dér Verlin-Hamburger Eisenbahn, aus dem Zollverein: 1,982,241 Centner, an Werth: 113,041,130 Mk. Bco., Transito durch den Zollverein : 197,512 Centner, an Werth 16,498,810 Mt. Bco. , von der Ober-Elbe, aus dem Zollverein : 5,623,079 Ctr., an Werth 30,364,420 Mk. Bco., Transito durch denselben: 207,532 Ctr., an Werth 1,270,670 Mk. Bco., von und über

| Harburg: 696,943 Ctr., an Werth 40,443,870 Mk. Bco., seewärts von

den preußischen Ostseehäfen: 5215 Ctr, an Werth 36,740 Mk. Bco. Zu- sammen 8,312,522 Ctr.,, an Werth 201,655,040 Mk. Bco.

Dresden, 18. August. Die Statuten der ‘projektirten »S ä ch\i}chen Bank zu Dresden « haben nunmehr, wie das »Dresd. J.« meldet, die Allerhöchste Bestätigung erhalten. Das Grundkapital der Bank, welcher die Ausgabe von unverzinslichen Noten in Beträgen von 10—300 Thalern ge- stattet ist, besteht vorläufig aus 5 Millionen Thalern in 25,000 Actien à 200 Thaler, kann jedoch bis zu 10 Millionen Thaler erhöht werden. Die ersten 5 Millionen Thaler haben die Mitglieder des provisorischen Bank. Comités übernommen und hiervon 1 Million Thaler in 5000 Actien zur öffentlichen Subscription aufgelegt, für welche die Zeichnungen am 28. August d. J. (in Dresden bei Michael Kaskel und bei Bassenge u. Comp. , in Berlin bei S. Bleichröder und F. M. Magnus, in Cöln bei Sal. Oppenheim jun, u. Comp.) entgegengenommen werden. Das Nähere hierüber kündigt eine Bekanntmachung des provisorischen Bankcomités an. Letzteres bilden: H. W. Bassenge u. Comp. (Dresden), Graf von Ein-

| sfiedel-Reibers dorf, Michael Kaskel (Dresden), Sal. Oppenheim

jun. u. Comp. (Cöln), Ernst Rülfke (Präsident der Dresdner Handelskam- mer), S. Bleichröder (Berlin), Richard Hartmann (Chemniß), F. M. Magnus (Berlin), M. A. von Rothschild u. Söhne (Frankfurt a. M.) Fürst von Schönburg - Waldenburg und Graf Wilding von Königsbrück. \

Die deutschePostconferenz, welche zuCarléruhe am 4. Sétp-

| tember d. J. zusammentreten sollte, ist, wie die »Bank- und Handels-Ztg.« | erfährt, bis Mai k. J. vertagt worden.

Der wichtigste Gegenstand der

| Verhandlungen der nächsten Postconferenz wird der in Aussicht genommene

neue Postvertrag mit der Schweiz sein; der bestehende von 1852 is ver- altet. Die Verhandlungen mit der Schweiz, die im Laufe des Winteró stattfinden dürften, werden von Oesterreich, Bayern, Württemberg, Baden

Nachdem in den Jahren 1860 und 1862 zu London und îim Jahre 1864 zu York internationale Versammlungen von Vertretern des Handelsstandes zur Berathung der Frage stattgefunden haben: in welcher Weise eine übereinstimmende Gesergebung der verschiedenen Staaten hin- sichtlich der Materie der Haverei zu erzielen sei? (vergl. Nr. 36 des Hand, Arch. 1864 11, S. 186) soll nunmehr eine gleichartige internationale Kon- ferenz im Oktober d. J. zu Sheffield abgehalten werden, um über Vorschläge zur Erzielung einer übereinstimmenden Gesehgebung in Betreff der Materie der Frachtgelder der Schiffer zu berathschlagen. Der Konferenz wird zu diesem Behufe ein von den belgischen Vertretern auf der vorjährigen Yorker Versammlung ausgearbeiteter Gesegentwurf vorgelegt werden.

London, 17. August. Der amtliche Bericht über Handel und Schifffahrt während der ersten Hälfte des gegenwärtigen Jahres ist ver- öffentlicht. Die Berehnung für den Werth der hauptsächlichsten Einfuhr- Autikel reicht nur bis zu Ende Mai. Dieser Werth wird auf 60,054,933 Pfd. St. geschäßt, gegen 77,111,991 Pfd. St. in den entsprecheuden fünf Monaten des vorigen Jahres. Es ist dies allerdings ein bedeutender Aus- fall, der jedo fein besonderes Entsehen hervorzurufen braucht, da eine Ab- nahme des Werthes nicht nothwendig gleichbedeutend mit einer Abnahme der Quantität ist und sich Niemand darüber beschweren wird, wenn es ihm vergönnt ist, seine Einkäufe wohlfeiler als früher zu machen. 12,000,000 Pfd. Sterl. der erwähnten Differenz von 17,000,000 Pfd. Sterl, fommen auf Rechnung der Baumwolle. Jn den ersten fünf Monaten des Jahres 1864 importirte England Baumwolle zum Werthe von 29,340,681 Pfund Sterl. , während die diesjährige Ein- fuhr auf nur 17,182,887 Pfd.”St. veranschlagt wird. Dabei ist nicht außer Acht zu lassen, daß die Engländer in diesem Jahre für die geringere Summe beinahe eben so viel Baumwolle erhielten, wie im vorigen für die höhere. Die 29,340,681 Pfd. St. repräsentiren 2,756,664 Centner / die 17,182,887 Pfd. St. hingegen 2,637,022 Centner Baumwolle. Was die Einfuhr von Schlachtvieh betrifft, so wurden in diesem Jahre bis zum 30. Juni 74,392 Ochsen gegen 47,966 im vorigen und 250,212 Schafe und Lämmer gegen 129,370 eingeführt. Die Zahl der eingeführ- ten Schweine belief sich in diesem Jahre auf 38006, im vort gen auf 18802 und im Jahre 1863 auf nur 982. Anderer- seits hat die Schinken- und Speck - Einfuhr abgenommen. Die Herabsegung der Thee - Zölle hat ihre Wirkung auf die Thee - Consumtion bereits bemerkbar gemacht, indem in diesem Jahre 49,429,873 Pfd. gegen

große Thurmschwalbe (Cypsesus apus) hat uns {on vor einiger ‘Zeit ver- L G Massen; ein sicheres Zeichen, daß auch sie {on von dannen zichen Y erden, woraus man auf ein baldiges Eintreten kalter Witterung schließt.

L ne vur erträglihe Erndte sind gebessert , seitdem Mitte Juni Regen und aschend frische Aussehen der Felder zu dankbarer Bewunderung der Meta- ogen hat.

S

au a Qualität. “Wubringen im Begriff ist.

wieder \o durchgewachsen, daß man kaum noch des Frostes Spuren an ihm

2671

heutigen Stande der Dinge freilich wobl die unliebsame Aussicht auf nock

14,557,499 D o e für Ms den. Auch in Bezug auf den Zucker giebt sich der Einfluß des seh- ten Tarifs fund, da in diesem Jahre 5,047,926 Pfd. / S Ls Pfd. mehr als im’ vorigen Jahre, importirt wurden, Die Wein - Consum- tion hat um ein Geringes zugenommen, indem 5,816,931 Gallonen in diesem gegen 5,774,150 Gallonen im vorigen Jahre eingeführt wurden. | Der Unterschied fommt auf Rechnung der leichten französischen Weine. Der deklarirte Werth der in den ersten sech8 Monaten des laufenden Jahres ausgeführten heimischen Produkte betrug 74,128,638 Pfd. St. gegen 78,047,586 Pfd. St. im vorigen Jahre. Für den Monat Juni sind die entsprechenden Zahlen 13,227,062 Pfd. St. und 13,978,526. Es sind das keine großen Differenzen und hie erklaren sich mehr als zur Genüge durch die Abnahme des Handels mit Amerika. Jn den ersten fünf Monaten des Jahres 1864 exportirte England Waaren zum Werthe von 10,318,537 Pfd. St nah den Vereinigten Staaten, in diesem Jahre nur zum Werthe von 4,959,433 Pfd. St. Diese über 5,000,000 Pfd. St. betragende Werth-Ab- nahme übersteigt den Ausfall in der gesammten Ausfuhr Englands, woraus folgt, daß der Handel mit andern Ländern \ich gehoben at. Der Tonnengehalt der in die englischen Häfen eingelaufenen Schiffe betrug in diesem Jahre 4,694,634 gegen 4,646,358; doch liefen in diesem Jahre aus den Vereinigten Staaten nur 235 (276,023 Tonnen) gegen 515 (511,838 Tonnen) im vorigen Jahre ein. Der Ge- sammt - Tonnengehalt der in diesem Jahre aus England ausgelaufenen | Schiffe stieg um 70,000 Tonnen; doch sank die Zahl der nach den Vereinig- | ten Staaten ausgelaufenen von 637 (649,703 Tonnen) auf 366 (432,541

Tonnen). Jm Verkehr mit fast allen europäischen Ländern hat Dahl und | Tonnengehalt der aus- und eingelaufenen Schiffe zugenommen. Jn der | ersten Hälfte des Jahres 1863 überstieg die Gold- und Silber- Einfuhr die

Ausfuhr um 950,000 Pfd. St, im vorigen Jahre betrug der Ueberschuß 1,943,000 Pfd. St. und in diesem Jahre 4,126,000 Pfd. St. »Wenn | wir glauben könnten«, bemerkt die »Times«, »daß der Besiß von Gold und Silber den besten Maßstab für den Wohlstand einer Nation abgäbe, so könnten wir mit unserer Wohlfahrt prahlen; allein wir geben uns lieber dem Glauben hin, daß das Wiederaufblühen des Handels in den nächsten | sechs Monaten eine Erscheinung beseitigen wird, welche in Wahrheit ein | Zeichey. cines stockenden Handels ist. « s

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Danzig, 18. August. Seit Montag, schreibt das »Dampfb.«, haben wir wieder Regenwetter und Auswuchs im Getreide is unvermeidlich. Jn unserer nächsten Umgegend und zveiter östlich is noch nicht einmal der Roggen ganz geborgen, im Culmer Lande und weiter nah Pol:n erst Roggen und 7 bis #5 der Weizenernte. Reif ist alles Getreide Und die Fortdauer des Regenwetters von um so beklagenswertherein Einfluß. ZQu- vörderst regnete es mit Ost- und Nord-, jeßt auch mit Westwind, und der Barometerstand bleibt ein außerordentlich niedriger.

Marienburg, 17. August. Der anhaltend starke Regen, wird der Westpr. Ztg. « berichtet, stelt den Ausfall unserer Ernte jetzt sehr in Frage. Von Roggen is erst ein Theil unter Dach; Weizen, Gerste, Hafer liegt noch im Felde und fängt an auszuwachsen. Schotenfrüchte, welche dur die Näfse weniger leiden, versprehen den Wahrnehmungen nach eine gute Ernte. Kartoffeln, welche shmackhaft und einen reichlichen Ertrag ver- sprachen, fangen stellenweise an zu erkranfen.

Aus dem Regierungsbezirk Merseburg, 17. August, wird der »Magdeb. Ztg. « geschrieben: Seit dem 11. d. M. haben sih über dem Saal- und Unstrutthale jeden Tag und zwar jedesmal in der Zeit von 1 bis 3 Uhr Nachmittags Gewitter entladen, denen ein anhaltender Regen folgte. Vei dem vorgestrigen Gewitter stürmte es außerdem so gewaltig, daß in mehreren Waldungen und Obstanlagen leider arge Verheerungen angerich- tet worden sind. Auch hat der Sturm an mehreren Stellen der Eisenbahn Telegraphenstangen beschädigt und in einigen Dörfern des Kreises Eckarts- berga Essenhauben weggerissen und Fensterscheiben zerschmettert.

_Ostbevern, 15. August, wird dem »Westph. Merk.« gemeldet: Die Früchte stehen hier im Allgemeinen recht gut und die Roggen-, Gerste- und Hafer-Ernte, welche größtentheils beendigt ist, liefert ein ganz befriedigendes Resultat. Auch der Buchweizen, welcher gänzlich erfroren zu sein schien, ist

bemerkt. Bei den Kartoffeln hat sih jedoch an manchen Stellen die 'be- kannte Krankheit wieder eingestellt. Von Gewittern wird unser Ort in diesem Jahre stark heimgesucht. Kaum zeigt sich ein dunkles Gewölk am fernen Horizonte, so treibt der Wind es schnell herüber. Schon viele Bäume hat der Blitz zersplittert. Anderweitigen Schaden hat er jedoch Dank dem Himmel! —nicht angerichtet.

E Aus Düsseldorf, 18. August wird gemeldet. Eine eigenthümliche scheinung bietet in diesem Jahre der srühe Abzug der Schwalben. Die

va die Mauerschwalben (Hirundo urbica) sammeln sich, wie man auf en Plägen , besonders auf dem Schwanenmarkte wahrnehnien kann , in

Kurland. Die »Dorpater Qtg.« schreibt: Die trüben Aussichten auf

ame wieder so harmonisch zu wechseln begannen , daß das heutige über- norphose anregt, die sih unserer Muthlosigkeit gegenüber so unerwartet voll- Der Klee is bereits meistens glücklih eingebracht und wenn n Quantität sehr wenig befriedigend, so dagégen desto besser an Aehnlich wird es auch mit dem Heu werden, das man jetzt ein- Und so besteht denn bei Konsumenten bei dem

heimischen Verbrauch eingeführt wur- |

. über 600,000 |

höhere Preise als im vorigen Jahre, nicht aber die Be Die Königliche Regierung beabsi | Bewaldungs- und Gartenbau-Gesellshaften | der beträchtlichen Haidestrecken Jütlands mit jungen fordern und denselben alle möglichen Vortheile an die

Dänemark.

Das entsprehende Vorhaben wird von sämmtlichen

Die Regierung verfügt in der fra

Gesammtumfange von 60 Quadratmeilen.

fürchtung von Mangel. tigt die dänischen

zur Bepflanzung Bäumen aufzu-- Hand zu geben. Zeitungen gebilligt.

glichen Richtung über ein Haide-Areal im

Eisenbahn- Angelegenheiten.

__— Sicherem Vernehmen nach sollen noch im Laufe dieses Monats kom- missarische Verhandlungen zwischen Delegirten der Großherzoglich hessischen und Königlich bayerischen Regierung wegen der Ausführung. der rhein- hesfish-pfälzischen Bahnen und zwar in loco Darmstadt gepflogen

werden.

Telegraphiseche Witterungsberiechte,

öSecobachtungszeit

Stande | Ör.

¡ Haro- | ‘Lerape- | naeter. j Paris. j | i LinICH,

| ratur.

¿ mur.

Béeau-

Wind.

Allgemeine Himmels-

j L ansicht.

AVAWM S Loe Statio nen. 19. August.

337,6 336,1 336,6 334,3 332.5 331,9 328.4 333,4

Haparanda. Petersburg Riga

Libau

Skudesnäs . Gröningen . Helder... Christians. .

335,0 335,8 336,4 336,3

Preussisehe

332,2 302,83 332,7 330,7 D321 333,2 332,1

331,2 333,8

Königsberg Danzig Putbus ... Cöslin Stettin

Münster ...

Torgau... Breslau...

333,0 328,3 334,6 326,9 331,2

Ratibor... A iv

12,6 11,8

8,5 10,3 11.3 11,0 11.6

9,9

11,5 12,5 192 11,7

9,9 10,5 10,3 1153

91 10,2 10,4

10,3 10,0

10,8 10,4 12,6 10,0 10,0

NW., schwach, SSW.,, s. sechw. NO0., mässig, NO0., schwach. SO., s. schwach, 0., s. schwach, Viindstille. ONO0O., schwach,

W indstille. W , schwach. NW., schwach.

10., schwach.

schön.

wenig bedeckt. bedeckt. bewölkt. bewölkt. bedeckt. heiter. bedeckt, Maxim. Minim. bewölkt. bewölkt. bewölkt. halb bede ekt.

11,5, 9,0.

Stationen. 19. August.

SO., schwach. NW., schwach. S., schwach. W., sehwach, Windstille. WNW,, schwach, NW., sehwach.

SW., sehr schw. W., mässig.

W., mässig. SW., schwach, W , schwach. SO0., schwach.

S., s. schwäch,

bedeckt, Nebel. trübe.

bedeckt. bewölkt, Regen. bedeckt.

heiter, gest. Gew. bezogen, nebelig, gestern Regen. trübe, |

ziemlich heiter,

gestern Gewitter" und viel Regen. trübe.

bedeckt, Regen.

bedeckt.

halb heiter.

heiter, nebelig.

Die Hochzeit von Beaumarchais.

Donizetti.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 20. August. Jm Opernhause. haus-Abonnements-Vorstellung.) Die mantische Tragödie in 5 Abtheilungen von Scbiller. Dahn, vom Großherzoglichen Hoftheater zu Weimar: Lionel.)

Gewöhnliche Shauspiel-Preise. Keine Vorstellung. Montag, 21. August. Jm Opernhause. (148ste Vorstellung.) Oper in 4 Abtheilungen mit Tanz,

Im Schauspielhause.

des Figaro.

Mittel-Preise. Im Schauspielhause.

Dienstag, 22. August. Jm Opernhause. Lucrezia Borgia. Opex in 3 Akten von F. Romani. Tanz von P. Taglioni. vom czechischen Theater zu Prag: Lucrezia Borgia.

Musik von

Mozart.

(113te Schauspiel-- Jungfrau von Orleans.

Ro- (Gast: Hr.

(Gäste: Frl. Bähr vom Stadttheater zu Cöln: Gräfin; Frl. Huttary, vom Stadt- theater zu Cöln: Cherubin.

Susanne: Fr. Harriers-Wippern.)

Keine Vorstellung.

Gewöhnliche Preise. Keine Vorstellung.

Im Schauspielhause.

(Gast :

(149fte Vorstellung)

Musik von

rl. von Sawisza,