1865 / 203 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 29. August. Die Zeitcintheilung für die Herbstübungen des Garde - Corps für 1565 is, wie die »Berl. N.« melden, folgende: Sonnabend, den 26, d. M. : Vereinigung des Regiments der Gardes du Corps und des Z. Garde-Ulanen - Regiments in und bei Potsdam. _ Sonntag, den 27. d.: Ruhe. Von Montag, den 20. d. bis Sonnabend, den 2. September: Exerciren der Regimenter in Berlin und Pots- dam. (Am 2. September rücken eine reitende und eine Fuß - Bat- terie nach Potsdam.) Sonntag, den 3. September: Ruhe. Von Montag, den 4. September, bis Donnerstag, den 7.: Exeiciren der Brigaden in Berlin und Potsdam mit Artillerie. Freitag, den 8. September : Divisions- (Corps-) Exerciren in Berlin. Morgens früh rüden das 2. Garde - tericeen von Berlin, dau nah Potsdam und Umgegend. ber: Divisions- (Corps-) Exerciren Ic von Berlin und Spandau herangezogenen Truppen. © 10. September: Ruhe. Von Montag, den 11. bis Mitrwoch,

den 13. September: Feld- und Vorposten-Uebungen innerhalb der Division auf der Linie von Berlin-Dahl- | Division auf der Linie von Pots- | | wonach die Herzogthümer dem Zollverein beitreten sollen, {ließt | 19, Na Der |

Uebung wird jede Division für sich in einem Bivouac vereinigt und |

Divisionen; die Berliner Di wi bis Wittstock, die Potsdamer dam bis Trebbin auf dem linken Nuthe-Ufer. vouakiren, der Rest bezieht Kantonnements.

Oie Vorposten bi- Am

Vorposten ausgestellt, die beiden Divisionen gegen einander. Don naa den 14. bis Sonnabend, den 16. September: Uebungen der

Berliner und Potsdamer Division gegen einander zwischen Trebbin |

und Teltow. Es wird stets bivouakirt.

Die früher gehegte Hoffnung, Theil der preußischen Kriegsmarine Heppens stationirt zu sehen, l nicht in Erfüllung gehen, da die hierzu ras nicht beendigt sein werden. Wann \oll sich zur Zeit

dur cinen wir

ciner

von s\üßem Wässer im Laufe dieses Jahres glücklichen Erfolg belohnt worden. Näher erfahren Über folgende interessante Einzelnheiten. Erst in von 635 Fuß gelang es, einen

der Oberfläche des Terrains (Maifeld) zum Abflusse gelangte.

Qudrang des Süßwassers bewirkte

0,2 und \chließlich auf 0,0 pEt. fiel , nachdem Wasser vollständig herausgedrängt war. Bei von 8 Grad Reaumur isst der Quell so stark,

einer Wärme

Futterröhre in einer Höhe von E : fließt, eine Quantität, welche mehr als ausreichend ist jeßigen Bedarf der Bewohner zu decken, um dadurch verdoppeln kann, auf dem Quelle lastenden Wassersäule, i bedeutend verringert. Einige Tage vor dem Auffinden der Quelle war der berühmte Pariser Quellenfinder, Abbe Richard, in Heppens. Nah sorgfältigen Untersuchungen der Oerllichkeiten hatte er aber er- Flärt, daß hier seine Kunst zu Ende sei. j i Köln, 27. August. (K. Z.) Die für Wiederbesegung des erzbischöflihen Stuhles von Köln in der vorgestern ab- gehaltenen Versamml[ung des hiesigen Metropolitan - Domfapitels aufgestellte Wadlliste ist, wie man erfährt, im Wesentlichen eine Re- production derjenigen, welche Se. Majestät der König {hon zu wie- derholten Malen zurückgewiesen hat. Neben den bisher vorgeschlage- nen Kandidaten ist , wie man bestätigen hört , nun auch der schon früher von der Minorität des Domfkfapitels in Vorschlag gebrachte Abt Haneberg zu München auf die Wahlliste geseyt worden. Duisburg, 25. August. (Rh. u. R. Ztg.) Das vor einiger Zeit angeregte Projekt zur Gründung einer Gemeinnüßgigen Baugesellschaft ist zur Zeit aus Mangel an Theilnahme als gescheitert zu betrachten. Es ist dies um so mehr zu bedauern, als nicht allein beabsichtigt war, die, immer größere Dimensionen an- nehmende Wohnungsnoth zu beseitigen, sondern als auch die Gesell- \haft \sih die weit wichtigere Aufgabe stellen wollte, dem Arbeiter das Eigenthum eines Hauses zu verschaffen. e Schleswig - Holstein. Kiel, 28. August. Die » Kieler Zeitung« meldet: General v. Manteuffel is hier eingetroffen. Hol- steins Räumung steht nahe bevor. Das Oberfommando wird seinen Sih im Schloß Gottorf nehmen. Eine Verminderung der ‘preußi- schen Truppen findet nicht statt. General Herwarth v. Bittenfeld

reist morgen ab. riedrichsort, s{hreibt man den »Hamb.

In der Festung F man Nachr. «, sieht es, was die Gebäude betrifft, noch ziemlich ungeordnet

-

Regiment zu Fuß und 4 Fuß - Bat- das 4. Garde - Regiment zu Fuß von Span- | Sonnabend, den 9. Septem- in Potsdam einschließli der | Sonntag, den

| Grenzen zu erstrecken.

{hon im Jahre 1866 einen | im Kriegshafen von | schreibt man der »Wes, Ztg.*/ wird | erforderlichen Arbeiten so | dieses der Fall sein wird, | noch nicht mit einiger Sicherheit angeben lassen. Wie bekannt, sind die dort mit unermüdlichen Anstrengungen und | großem Kostenaufwande gemachten Bohrversuche zur Auffindung |

dar. | Tiefe | süßen Quell anzubohren, welcher, in | weißem Sande aufquillend, so kräftig war, daß er die im Bohrloche stehende Wassersäule von 630 Fuß Höhe empor trieb und 3 Fuß e | ein sofortiges Abnehmen des | Salzgehalts vom Bohrlochwasser, welcher von 1 auf 0,5, 0,4, 0,3, |

das salzhaltige | | lichen Familienkreis bei daß anfänglich | e in acht, jezt in fünf Minuten ein Kubikfuß über den Stand der | nach heute Abend wieder in hiesiger Residenz eintreffen. Kong} Z Fuß über dem Terrain Über- um den | so mehr, als man sie | daß man die Höhe, also das Gewicht der durch Einsenken eines Hebers |

aus. Jn dem ehemaligen Zeughaus, welches die Dänen \ch{on yy Jahren leerten, haben die Tischler ihre Werkstatt aufgeschlagen. Iiwei Kasernen, die zu Anfang 1864 als die westfälischen Dreizehner doy einrückten, um Friedrihs8ort zuerst zu besegen, nichts als die fahle Wände boten sind völlig wohnlih eingerichtet. Neben ihnen is ej, ziemlih großer Play für das Gebäude bestimmt, welches jeßt ju

friedrichsorter Gebäude sehr flein : eine furze Straße von etwa drei Hy,

sern rechts und links \{ließt sich an das Thor, dann kommt de Rath zu ertheilen.

große Paradeplay, von Zeughaus, Kommandantenwohnung un) E

zwei Baracken umgeben, rechts ab wieder eine kurze Straße von vier Häusern, und dahinter ringsum die Wälle, welche nah dy Landseite in demselben Zustande sind, wie seit Jahren. Vermutbllig

wird aber die ganze Feste in nicht langer Frist einen comfortableren |

Eindruck als früher machen. Es is bekannt, daß die dänische Ke

gierung {hon vor 25 Jahren Friedrichsort als Festung hat ein |

gehen und als sogenannte Seebatterie fortbestehen lassen. Jm sls,

wig-holsteinschen Kriege von 1848— 1850 wurde dur unsere Arme | das Nothwendigste hergestellt und die Festung fortwährend best | | gehalten. i / | Me«ckienburg. Die »R. Z « {reibt : Durch das Gasteiner | Uebereinkommen zwischen Preußen und Oesterreich wird indiret

auch Meccklenburg stark berührt. Die Bestimmung des Art. h

sobald sie ins ‘Leben tritt, unsere leyte binnenländische Grenzs ab

unserem Handels- und Gewerbestande wird es also noch mebr al; | bisher ershwert sein, seinen Verkehr über die mecklenburgishen | Wir dürfen wohl annehmen, daß hiermit de | Anlaß gegeben sein wird, au den unverzüglichen Anschluß Mellen,

burgs an den deutschen Zollverein wieder in Erwägung zu zieben,

Sachsen. Weimar, 26. August.

Prinzessin Marie erfährt die »L. Ztg.« Näheres dabin, daß dieselben

zunächst nah Arcachon, in der Nähe von Bordeaux, geht, wo beide |

hohen Damen das Seebad zu gebraucben beabsichtigen. Altenburg, 26. August. Regiment in das Cantonnement in der Gegend von Luca ausgerüdt!

“und marschirt heute in die Gegend von Merseburg, um an den} | Manövern der Königlich preußischen 15. und 16. Brigade , so wie

später an denen des Königlich preußischen 10). Armeecorps theilzu- nehmen. Am 24. k. M. wird es hierher zurüctkehren.

Anhalt. Dessau, 26. August. gen rückte das erste Bataillon vom Regiment Anbalt nach Köthen aus, um in Verbindung mit den übrigen Bataillonen von YZerbs und Bernburg militairische Uebungen zu machen und später dem Manöver bei Halle beizuwohnen.

Hessen. Darmstadt, 28. August. (D. Ztg.) liche Hoheit der Großherzog, welcher den Ludwigstag im Fürs : seinem Schwiegervater, dem König Lud? wig 1. von Bayern, zu Leopoldsfkron feierte, wird dem Vernehmen

Ludwig I. trat am Ludwigstage dieses Jahr in scin 80. Lebensjahr.

Dieser Fesitag is zugleich auch der Geburtstag Sr. Majestät de}

regierenden Königs Ludwig 11, welcher sein 20. Lebensjahr zurüd legte.

Hesterreich. Wien, 27. August. (Ostd. Post) Es wird uns beute bestätigt, Landtages auf Grundlage des 1848er Wahlgesezes bevorstehe. De Minister ohne Portefeuille Graf Moriz Eßterhazy hat die betressel den Protokolle des Ministerrathes nah Js{chl gebracht, dort die Ot nehmigung Sr. Majestät des Kaisers eingeholt und ist mit diesen zwei Tage vor Ankunft des Kaisers zurückgekehrt. Der ungaris(h!

Landtag wird, wie es nunmehr heißt, für den Dezember einbe

| rufen, da derMufbau des neuen Parlamentsgebäudes wenigsten? Die Pläne sind bereits gestern der O |

drei Monate beansprucht. | nehmigung Sr. Majestät unterbreitet worden. 4 Dasselbe Blatt meldet: FML. Freiherr von Gablenz wil

am Abend nah Holstein reisen. Kriegsminister Ritter vol

Franck wurde gestern von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen. 7} | Nach längerem Urlaube ist der Großherzoglich hessische Gesandt F

Freiherr von Gagern mit Familie wieder hier eingetroffen. Graf Friedrih Joseph von Westphalen zu Fürstenberg ist d 992. d, M. in Schwaden bei Aussig plöylih verschieden. D selbe war am 17. Januar 1824 geboren, stand also im 42. Lebensjaht®

Großbritannien und Jrland. London, 2b. Augul

Jhre Majestät die Königin wird am 4. September in Windsot f

zurüerwartet und wird ihre gewohnte Herbstreise -nach Balmoral

voraussihtlich zwischen 11. und 18. September antreten. u H. C. E. Childers, Parlamentsmitglied und Lord der Ad ralität sein Titel lautete Financial Lord of the A dmiralty ist als Nachfolger des zurückgetretenen Frederick Secretair des Schayamtes ernannt worden,

Ueber die Reise Jhre | Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin und Jhrer Hobeit de |

Am 283. d. M. i} das Herzogliche |

Se. König: |

daß die Einberufung des siebenbürgischen|

n Wien, Dienstag, 29. August, Vormittags.

Peel zum Finan} 5

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Frankreich. Paris, 27. August. Der Kaiser hat in ontainebleau heute Abd-el-Kader eine Abschied8-Audienz Mbit

Der Emir gebt über Amboise nach Marseille, wo er sich wieder nah Beyrut neuen eine Antritts-Audienz ertheilen, bevor er die Reise nah Biarrih E antritt. Der Tag der Abreise wird von der Kaiserin abhangen, die

Í E ; in Neufchatel ist und erst mit ihre i ie Rei Offizierswohnungen errichtet werden soll. Bekanntlich ist die Zahl de | noh in 9 i st ren Patienten die Reise nach

einschiffen wird. Außer Abd-el-Kader wird der Kaiser auch früheren spanishen Gesandten eine Abschieds- und dem

Fontainebleau antreten wird, wenn dieselben die Fahrt vertragen

fönnen. Nélaton ist nah Neufchatel berufen worden, um darüber

aftiv an den Expeditionen von 1564 und 1865 nach dem algerischen

Süden Theil genommen, haben vom Kaiser eine Gratification er- | halten, die einem Monatsgehalt gleihkommt.

Der Marine - Minister Chasseloup- Laubat is von Brest wieder in Paris cingetroffen. Der Prinz Napoleon geht am 29. August nach Prangins am Genfer See.

Spauien, Die amtlihe »Gaceta« veröffentliht die Er- nennung des Marquis von Molins zum spanischen Gesandten ín London.

Ftalien. Florenz, 28. August. (W. T. B.) Der Minister des Jnnern, Lanza, hat seine Entlassung eingereiht, ebenso der General-Secretair im Departement des Innern, Zini. Die übrigen Minister bleiben auf ihren Posten und berathen über die Neubesehung des erledigten Portefeuilles. Bis jeßt is eine endgültige Entschei-

dung noch nicht getroffen. Der Minister des öffentlichen Unterrichts,

Natoli, hat sich zum König nah Turin begeben.

Griechenland. Athen, 19. August. (Tr. Ztg.) litif ruht gegenwärtig in Athen, denn die Kammer wurde auf vier- zig Tage vertagt. Dessenungeachtet arbeitet der Premier, Herr K u-

munduros, fleißig fort, denn, man kann sagen, er sei niht nur |

die Seele des ganzen Ministeriums, sondern Geschäste. Die Popularität dieses Mannes ist ungemein groß ind jeden Abend i cin Haâus. bis spät in. die. Nat voll von Menschen. Der Direktor der griechischen Nationalbank hat das. baare: Geld. dexr. Bank, vas «er. (eit, dem. NUSoLuUch@) der Revolution von 1862 wegen der größeren Sicherheit in Piräus aufbewahren ließ, wieder nah Athen schaffen lassen; ein Zeichen, daß die Zeiten der Unruhen und Tumulte zu Ende sind. Uebrigens sind die unterirdischen Gewölle der Bank sehr fest und sicher gebaut,

leite selbst alle

und cin starker Gendarmericposten bewacht Tag und Nacht die zwei |

| dhada | Eingänge. Diese Woche wurden vier Bischöfe für die seit Jahren (N) S F 4 Y 91 E O D A L A T | ; S | Magdeb. C.) Heute Not vakant gewesenen Bischofssige von Syra, Patras, Calavryta und |

Missolunghi ernannt. Der neuernannte Bischof von Syra ist ein

war noch ziemlich junger aber sehr gelehrter Theologe, der seine |

Studien in Leipzig gemacht.

Dänemark. Kopenhagen, 28. August. (W. T. B.)

Die außerordentlihe Session des Reichsraths wurde heute |

dur den Conseils-Präsidenten eröffnet. Vorgelcgt wurde das Ver-

sassungs-Gesch in der Fassung, wie es vom Landsthing angenom- |

men worden ist. machen. Ferner wurde seitens der Regierung eine Geseyesvorlage egen einer Kriegsentschädigung für Jütland angekündigt.

Asten.

Niederlassung geduldeten Spielbäuser am 10. desselben Monats end- lih geschlossen worden sind. Prinzipiell konnte diese Maßregel nicht

Im entferntesten beanstandet werden, doch war sie deshalb schwer

durchzuführen, weil jene Häuser der städtischen Verwaltung der fran- sischen Niederlassung an Abgaben etwa 360,000 Fr. jährlich ein-

frugen. Man erfährt bei dieser Gelegenheit, daß der Flächenraum

der sranzösishen Konzession in Shanghai ungefähr 55 Hektaren um- aßt und nur von einigen hundert Europäern bewohnt wird. Die Übrige Bevölkerung der Konzession bilden etwa 60- bis 80,000 Chinesen. Der Zudrang der einheimischen Bevölkerung is so stark, daß bereits an günstig gelegenen Punkten der Quadrat- Meter Bau-

heute von Sr. Majestät in Abschieds-Audienz empfangen und dann F at mit 132 Fr. bezahlt wurde.

Telegraphische Depeschen

aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Die heutige »Ge- tal-Correspondenz« erklärt die von mehreren Zeitungen gebrachten ittheilungen über angeblihe Verhandlungen des Kaiserlichen Ka- Ms mit der Regierung des Königs Victor Emanuel für er-

et. |

London, Dienstag, 29. August, Morgens. Der Dampfer Tity of Boston« bringt folgende Nachrichten aus New-York vom d, Morgens. Der Kommissionsberiht der Convention des taates Mississippi hat das Amendement der Verfassung, dur

Die Offiziere und Militair-Beamten, welche |

Die PYo- |

Die Regierung wird weitere Konzessionen nicht |

Man schreibt dem Pariser »Moniteur« aus Hong“ | fong, 22. Juni, daß durch Verfügung des französischen Genäal- Konsulats von Shanghai die bis jeyt dort in der französischen

welches die Sklaverei abgeschafft wird, angenommen; die Convention | verlangt ferner Schritte zu Gunsten von Jefferson Davis. Die demokratishe Convention des Staates Maine hat die vom Präsidenten befolgte Politik des Wiederaufbaues der Union gebilligt. Der Kaper »-Shenandoah« ist am 23. Juni bei Cap Thaddeus geschen worden, als derselbe auf cine Flotte von 60 Wallfishfängern zusegelte.

| | Die Aufregung an der Börse hat sih beruhigt; das Vertrauen ist wieder hergestellt. Wechselcours auf London 1563, Goldagio 44, Bonds 1065.

Baumivolle 43. Paris, Dienstag , 29. August , Morgens. Prinzessin Anna | Murat is fast vollständig wieder hergestellt. Die Genesung der anderen Verwundeten nimmt so günstigen Fortgang, daß Dr. Ne-

laton bereits am 27. d. nach Paris zurückfkehrte. Die “Kaiserin | wird zum 31. d. in der Hauptstadt erwartet.

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Kommission zur Berathung der Coalitionsfrage.

__ Berlin, 26. August. Die Kommission trat heut in die Erörterung der die Vildung von Schiedögerichten betreffenden (vierten) Frage ein. Aus der | Diskussion ergab sich die Nothwendigkeit, die Frage in die zwei folgenden

éFragen zu trennen :

1) Jst es rathsam, im Wege der Gesehgebung Schiedsgerichte einzu- führen, an welche, ehe eine verabredete Arbeitseinstellung geschieht, die Betheiligten behufs Beilegung der streitigen Ansprüche sih bei Ver- meidung von Strafe wenden müssen ?

__ Empfiehlt es sich, un Wege der Gesehgebung die Bildung von

Kommissionen herbeizuführen, um den Betheiligten Gelegenheit zu

geben, sich vor der Arbeitseinstellung mit einander zu verständigen ?

Beide Fragen wurden mit resp. 24 gegen 10, und 23 gegen 11 Stim- ma verneint. Dagegen nahm die Kommission die nachfolgende Resolu- ion an:

»Die Bildung von Kommissionen zu dem in der Frage 2 gedachten Zwecke ist wünschenswerth; sie ist aber dem freien Willen der Betheiligten zu überlassen « i

| Und zivar in dem ersten Saße mit 31 gegen 3, im zweiten mit 21 gegen 13 Stimmen. :

Die fünfte Frage, welche die Aufhebung der Beschränkungen für Fabrikbesiger und Handiverksmeister in der Wahl der Arbeitskräfte betrifft, | wurde für die Abstimmung dahin formulirt : | | __ »Werden, wenn die Aufhebung der §F. 181 und 182 der Allgem. Gewerbeordnung erfolgt, alsdann auch die Bestimmungen der §§. 47 und 48 und der §F§. 31 und 32 der Verordnung vom 9. Februar 1849 | aufzuheben sein

Sie ist einstimmig bejaht worden.

| Der Verhandlung über die vierte Frage hatte der Herr Handelsminister | beigewohnt. | 28. August. Nach Verlesung der Protokolle über die Sitzungen | vom 25. und 26. August und nach Mittheilung von Zuschriften, welche | von dem Gewerbeverein zu Glaß, von den Ortsverbrüderungen des preußi- | schen Handwerkerbundes zu Quedlinburg und Neuenburg a. W. und von

| | | | | | | | Î | | | | l l

| dem Vorstande des preußischen Handwerkerbundes zu Berlin eingegangen | waren, nahm die Kommission die Frage in Angriff:

| ob event. die Vorschriften würden aufrecht erhalten werden können, | welche die Verordnung vom 9 Februar 1849 in den Abschnitten [l, und I, über die Prüfungs8pflicht der Handwerker und über die Vor- bedingungen zur Ablegunz der Prüfungen getroffen hat 2c.

Die Diskussion gelangte bis zum Ende der Sihung, welcher von 1 Uhx | ab der Herr Handelsminister beigewohnt hatte, nicht zum Abschluß.

Nächste Sigung am Mittwoch, 30. August.

Nati 0.0 à e V amn T

Die vom Kuratorio des National - Danks für Veteranen ver- anstaltete Gedächtnißfeier der Schlacht bei Groß-Beeren hat am Sonntag, den 27. August, bei dem s{önsten Wetter und unter erfreulicher Betheiligung stattgefunden. Vor dem Sieges - Denkmal auf dem Kirchhofe in Gr. Beeren war ein Altar erbaut und mit Eichen - Guirlanden geshmückt. Der Festgottesdienst ist von dem Ortspfarrer und Spezial - Kommissarius des National-Danks Herrn Mayerhoff abgehalten, und nah Beendi- gung desselben fand in der Kirche die Vertheilung der Ehrengaben an die anwesenden Veteranen statt. Es wurden beschenkt vom Kuratorio des National - Danks 150 Veteranen mit 2 Thlr. der Mann, also mit 300 Thlr; vom Berliner Stadtbezirks-Kommissariat 30 Mann, ebenfalls mit 2 Thlr., zusammen mit 60 Thlr., und vom Pots- damer Stadtbezirks - Kommissariat 3 Mann gleichfalls mit 2 Thlr., also zusammen mit 6 Thlr., so daß im Ganzen 183 Mann Ehren- gaben zum Gesammtbetrage von 366 Thlr. empfangen haben. Sämmk.liche Veteranen“ sind außerdem durch ein kräftiges Mittags- Essen und ein Glas Bier (die 30 Berliner Veteranen außerdem noch durch 12 Flaschen Wein, die von der Weinhandlung Kleineibst und Wolf in Berlin überwiesen waren) erfreut, wofür überhaupt 48 Thlr. verausgabt worden sind. Die Feier war eine erhebende und if in keiner Weise gestört worden. Patriotische Begeistrung war überall

sichtbar und auch in diesem Jahre war wiederum eine Abtheilung