1865 / 208 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Yasfsiwva.

6) Banknoten im Umlauf...

7) Depositen-Kapitalien :

J Guthaben der Staats-Kassen, Jnstitute und

Privat-Personen, mit Einschluß des Giro-

E aao bnreas eten aaeod enes

Berlin, den 31. Augnst 165. j :

Königlich Preußisches Haupt-Bank-Direktorium.

v. Dechend. Shmidt. Kühnemann. Boese. Herrmann.

von Koenen.

123,057,000 Thlr.

[0000004000 .

12,992,000 »

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Präsident des Evangelischen Ober - Kirchenraths Mathis von

Kissingen.

Berlin, 4. September. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: Dem Geheimen Secretair Dr. Meygler bei dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, die ‘Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs der Belgier Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des Leopold-Ordens zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 4. September. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz beritt, den zugegangenen Mittheilungen zufolge, am Freitag, den 1. September, früh die Vorposten der für das Feld- manöver in ein Ost- und West-Corps getheilten 3. Division. Das Manöver begann um 9 Uhr in der Gegend von Rekow und endigte troy des ungünstigen Wetters erst um 1 Uhr. Nachdem die neuen Vorposten ausgeseßt waren, inspizirte Se. Königliche Hoheit wieder beide Linien und kehrte bei einbrehender Dunkelheit nah Löpersdorf urüd. ; Am Sonnabend wohnte Se. Königliche Hoheit der Kronprinz dem Manöver der 3. Division bei Löpers dorf bei. Dasselbe begann mit cinem überraschenden Vorgehen des Westcorps und endigte, nachdem dies in die starke Position östlich Rekow zu- rückgeworsen worden, mit dem vergeblichen Angriff des Osicorps auf diese Position. Se. Königliche Hoheit nahm darauf den Parade- marsch sämmtlicher Manövertruppen ab und stattete dem Herrn von Waldow-Steinhövel einen kurzen Besuch in Steinhövel ab. Von hier aus erreichte Höchstderselbe die Eisenbahn in Freienwalde, fuhr nah Stettin und gab dort cin großes Diner, zu welchem sämmtliche Generale und Stabsoffiziere der Manövertruppen, der Ober - Präsident Freiherr Sensst von Pilsach und die Landräthe von Waldow-Steinhövel und von Löper geladen waren. Gestern, am Sonntage, besuchte Se. Königliche Hoheit den Gottesdienst in der Garnisonkirhe und reiste dann zu den Feldmanövern der 4. Division ab.

Die folgende Bekanntmachung i} uns zur Veröffentlichung mitgetheilt worden : L L

»Unter Bezugnahme auf die unterm 12. September 1862 erlassene Ministerial-Bekanntmachung wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß am 12. September d. J. die Frist abläuft , binnen welcher die auf Grund deë Geseßzes vom 30. September 1847 ausgegebeu en Herzoglich sachsen-gothaiscen Kassen-Anweisungen bei der Staatskasse allhier eingereiht und gegen baare Qahlung umgetauscht werden müssen, und daß nach Ablauf der bezeichneten Frist die alten Kassen-Anweisungen als völlig werthlos zu betrachten sind, auch gegen deren Entwerthung eine Berufung auf die Rechtswohlthat der Wiedereinsezung in den vorigen Stand nicht Statt findet. Gotha, den 18. August 1865. Herzoglich sächsishes Staats-Ministerium. (gez.) von Seeba u

Nach einer ferner hierher mitgetheilten, an sämmtliche Hafen- behörden im österreichischen Küstenlande gerichteten Verfügung der Kaiserlich österreichishen Central - Seebehörde in Triest follen alle Schiffe, welche von den Häfen der Südküste Frankreichs und von den Häfen Klein - Asiens am Schwarzen Meere herfommen nach Maß- gabe derjenigen Vorschriften behandelt werden, welche für Provenien- zen aus der Cholera verdächtigen oder damit behafteten Häfen gelten.

Wie aus zuverlässiger Quelle mitgetheilt wird, hat die Königlich spanische Regierung in Folge der zu Gibraltar vorgekom- menen sporadischen Cholerafälle einen Cordon gezogen und auf diese Weise die Verbindung mit Gibraltar unterbrochen.

Köln, 1. September. Heute Morgen, berichtet der »Allg. Anz.-/ ist das westfälische Pionier-Bataillon Nr. 7 nebst vier Gespannen des westfälischen Train-Bataillons, welche von Münster hierher nach Deuy gekommen und Utensilien für einen Brüentrain (1. Ponton Pirago’\che Böe 2c.) geladen hatten, von Deuß in die Gegend nach Düsseldorf zum Manöver der 14. Division ausgerückt. Dasselbe bezieht beute in Rommerskirchen Quartier. Für dieses Bataillon ist bereits vor einigen Tagen eine Abtheilung des rheinischen Pionier- Bataillons Nr. 8 nebst vier Fahrzeugen des 8 Train-Bataillons

Die ganze 15. Division bezieht heute Abend und zwar in unserer Nähe zwischen Deuy und Bensberg Bivouaks und zwar in der Richtung nah Porz zu. Am 4. beginnt das Manöver der Division gegen einen markirten Feind und am 7. d. ist der Schluß derselben. (Cöln. Bl.) Die Auswanderung hat seit dem Ablauf des amerikanischen Krieges einen neuen Aufshwung genommen; denn fast täglich kommcn vom Süden her kleine und größere Züge Europa- müder hier an. Schwerlich hat je ein solcher unsere Stadt berührt, wie vorgestern. Dieser bestand nämlich aus zehn israelitischen Fa- milien, welche zusammen circa 60 Köpfe zählten j dieselben kamen aus Süddeutschland. 3. September. Die Feldmanöver der 15. Division am 1. und 2. d. haben sich, der »Köln. Ztg.« zufolge, haupisächlih in der Gegend der Wahner Haide bewegt. Der zu Grunde gelegten General- îIdee zufolge bewegte sih von Saarlouis-Coblenz her eine Südarmee gegen den Niederrhein. Eine Abtheilung der supponirten Südarmee, das Süd-Detachement, hatte die Beizimmung, von Siegburg gegen Köln vörzugehen und sih wo möglich in den Besiß dieser Festung zu segen. Die Truppen dieses Detachements , befehligt von dem General - Major von Blumenthal, waren sechs Bataillone Infanterie Nummer 28 und 33, ein Jäger - Bataillon Nummer 8, eine Compagnie der Unteroffizier - Schule, vier Escadronen Königs - Husaren, zwei Battericen und eine halbe Compagnie Pioniere. Das Nord- oder Festungs-Detachement unter Befehl des General-Majors von Kotze hatte dur feine Opera- tionen den Feind vom Rheine abzudrängen. Zu diesem Behufe avan- cirte das Festungs-Detachement gegen Urbach-Wahn , so daß es auf der dortigen Haide zum Zusammenstoß kam, der cin Zurückdrängen des Süd-Detachements zur Folge hatte. Nach Beendigung des Ge- fechtes ging laut Disposition das 4. Garde - Grenadier - Regiment, welches bis dahin auf dem linken Flügel der Festungstruppen operirte, zum Süd-Detachernent Über und bezog mit diesem bei Wahn das Bivouak, während das Nord - Detachement auf dem nördli} ge- legenen Haideterrain sein Lager bezog. Am 2. September begann {hon in aller Frühe das Schlachtgetümmel , dessen Resultat dieses Mal das siegreiche Vorgeben des Süd -Detachements war. Das Festungs-Detachement wurd bis zur Plantage zurückgedrängt, und entwickelte sich in dem zwischen Eil und der Plantage gelegenen ebenen Terrain ein Gefecht, bei dem namentlich die Kavallerie, die durch markirte Eskadrons verstärkt war, zur Geltung kam. Ueber- haupt war dieses Gefecht der durh das Terrain begünstigten Ueber- sicht wegen besonders interessant. Trier, 1, Sctember. Verfahren der Königl. Staats- Regierung, durch Gewährung von Bauprämien die Bergleute zum Bau von Wohnhäusern auf cigene Kosten zu veranlassen, hat, schreibt die »Trier. Ztg.«, ein so günstiges Resultat erzielt, daß dasselbe gegemvärtig weitere Ausdebnung als früher erfahren hat. Bisher war dies Verfahren hauptsächlich nur bei den Saarbrücker Kohlenbergwerken eingeführt und bat bier zur Folge gehabt, daß in den lehten drei Jahren nicht weniger als über 2000 Wohngebäude für Bergleute, jedes für 4 Familien berechnet, entstanden sind. Jn den Jahren 1262 und 1863 gewährte der Staat den betreffenden | Bergleuten neben der fostenfreien Baustelle cine Bauprämie von 150 bis 200 Thlr. für jedes Bergmanns-Wohnbaus, neuerdings hat jedoch die Staats-Regierung diese Prämie auf 250 bis 350 Thlr. erhöht. In Folge dessen is es der Staats-Regierung gelungen, einen Stamm ansässiger Arbeiter für die Staatêwerke auf die Dauer zu geivinnen und das is eben der Grund, weshalb dies System eine weitere Ausbildung erfahren soll. Nicht allein daß bei den Saarbrücker Gruben auch in diesem Jahre wieder eine große Zahl von Berg- manns - Wohnungen und Häusern entsteht, sondern man hat au bei dea oberschlesischen fisfaliswen Kohlengruben in diesem Jahre dies System Amzusllbren versut, da sich dor! neuerdings nicht unerheblicer Mangel an Arbeitskräften Aa Dat, U e Lahe Wn ¿Folge dessen so viele Arbeiter bereits zu dem Bau gemeldet, daß vor Kurzem schon -del Anfang zu dem Bau von ca. 25 Arbeiter- Wohnbäusern gemach! ist. Auch bei den Salzwerken zu Siaßfurth und Erfurt, wo neutl dings ebenfalls der Arbeitermangel fühlbar wurde, hat man died System scit dem vorizen Jahre, und zwar mit so gutem Erfolg angewendet, daß in Staßfurth allcin im vorigen Jahre 63 Berg mannswohnhäujer gebaut wurden und der Staat dafür eine Baus- prämie von 18,845 Thlr. zahlte. Aus diesem Grunde bat die Berg‘ werksverwaltu"g in diesem Jabre wiederum einer größeren Anzah! von Bergleuten die Erlaubniß zum Vau solcher Wohnhäuser ertbeill und zur Ausführung desselben bei den Werken zu Erfurt eine grÖpeit Fläche Landes fäuflich erworben, um dieselbe zu Baustellen für Bergmanns-Wohnbäuser zu verwenden. Sa leswig-5olstein. Kiel, 1. September. Die hiesige Zeitung enthält heute unter ihren Anzeigen eine Aufforderung an Haut- eigenthümer, sich zu melden, Falls sie zu Michaclis »Wohnungen an Be- amte der Landesregierung« zu vermiethen geneigt sind. Negierungsra!) Lesser 11. traf gestern hier ein, um sich nah Lokalitäten für die Regierung umzusehen. Die frühere Herzoglich holsteinische Landes

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ein

von Coblenz in Deug zum Manöver der 15. Division eingezogen.

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Regierung benugte das ehemalige dänische General - Kommando, | versammlung faßte hierauf Beschluß über zwei Namens des Aus Ö L A

welches aber jeÿt das Königlich preußische Marine-Kommando ent- | hält. Es wird deshalb nicht leiht werden , eine passende Lokalität | zu erhalten, falls niht das bisher von dem Königlich preußischen |

hält.

husses in Militairangelegenheiten - erstattete Vorträ

h ' ) e Vorträge, das Unter- | stügungsgesuch eines Kanzleibediensteteten der Militair-Kommission Und die Nachweisungen über die Proviant- und Lazarethvorräthe

General-Kommando benußte Schloß auch General Herwarth und | der Bundesfestungen Mainz, Luxemburg, Ulm und Rastatt betreffend f

General-Major von Podbielsky wohnten daselbs

in verschiedene Häuser verlegt werden.

Familienwohnungen nit erlangen konnten, darauf warten. Demselben Blatte wird aus Rendsburg, den l.

Fortgang.

geseht werden.

Es is nunmehr definitiv festgeseßt, berichtet die »Kieler Ztg.+, daß eine Verminderung der preußischen Truppen in den Herzogthümern nicht stattfindet, und ist die Dislocation der Das gegenwärtig in Kiel garnisoni- |

Truppen bereits getroffen.

rende Füsilier-Bataillon Nr. 5 Pommerschen Jufanterie - Regiments | Nr. 61 wird Flensburg als seine künftige Garnison erhalten und | i Der Stab der beiden Infanterie- Brigaden, so wie der der Kavallerie fommt ebenfalls nach (Flensburg

das 1. Bataillon Sonderburg.

und das Oberkommando nah Schleswig.

am Mittag per Bahn nach der Heimath befördert werden.

12. d. verlassen.

Der » Kieler Zecitung- vom 3. Septen:ber wird aus Schles- wig gemeldet: Der Landesregierung ist ibre am 14. d. M. exfol- On Sib ver neuèn Landesbehörde für Holstein , des Civil- und Militairgouvernements, wird Kiel , woselbst am 15. d. die neuen Verwaltungs-Autoritäten Feldmarschall - Lieutenant von Gablenz soll bis zum 14. d. eintreffen, worauf Freiherr von Halb-

gende Auflösung bekannt gegeben worden.

ihre Wirksamkeit beginnen werden. huber sofort die Herzogthümer verlassen wird. Wremen, 1. September.

reist, Eine Vereinbarung is nicht zu Stande gekommen.

beiden Häfen von Bremerhaven wieder aufgenommen worden.

sich erreichen lassen wird, das is bei der befannten Eifersucht des Welfenreihs gegen unsere Stadt mehr als zweifelhaft.

Anhalt. Dessau, 1. September. (Köth. Ztg.) Morgen

begeben sich die Herren Oberlandesgerichtsrath Dau de hierselbst und

Kreisgerichtsrath Dr. Sintenis aus Zerbst als diesseitige Abgeord- nete zu den Konferenzen, welhe am Montag, den 4. d. M., in Jena behufs Ausarbeitung eines Einführung8geseyes 2. zum Königlich sächsischen Civilgesezbuche für die zum Ober-Appellations- gerichte Jena vereinigten Länder stattfinden. Den Vorsig bei diesen Kon- ferenzen führt der Ober - Appellationsgerichts - Präsident Dr. Ortloff n Na.

Frankfurt a. M., 2. September. Die offizielle Mitthei- lung Über die Bundestagssißung vom 31. August lautet: Die Herzoglih braunschweigische Regierung erklärte sih vorbehaltlich

der Zustimmung der Landesvertretung zu Einführung des Gesehes, |

die Gewährung der gegenseitigen Rechtshilfe in bürgerli®@en Rechts- streitigkeiten betreffend, bereit. Der Senat der freien Stadt Bre- men ließ sodann der Bundesversammlung anzeigen; daß das allge- meine deutsche Handelsgeseybuch dort publizirt und nach Maßgabe des gleichzeitig erlassenen Einführungsgesches am 1. Januar d. J. in Wirksamkeit getreten sei. Seitens der Fürstl. Shwarzburg-Sonders- bausenschen Regierung erfolgte die Mittheilung, daß bereits am 1. August 1863 die sogenannten Nürnberger Nachträge zur allgemeinen deutschen Wechselordnung publizirt seien. Ferner gaben das groß- berzoglich sächsishe Haus und die herzoglichen Häuser von Sachsen- ieiningen und Sachsen-Altenburg die in der leßten Sihung vor- behaltenen Erklärungen bezüglich der ihnen auf das Herzogthum Lauenburg zustehenden Erbansprüche zu Protokoll. Die Bundes-

: eime DU vird Sep- | sein Ansuchen mi sion i "f tember, geschrieben : Die Restaurirung und der theilweise Umbau un. ch t Pension in den Ruhestand versegt worden.

serer Mili tairfasern en im Neuwerk nehmen einen ersichtlich raschen Jst der Kostenauswand, welcher aus unseren Staats- mitteln bestritten wird, auch nicht unbedeutend, so is es doch erfreu- lich wahrzunehmen, wie dur die Vergrößerung der einzelnen Zim- mer, Herstellung von Bretterfußböden, Gipsdecken, besserer Ventila- tion u. dgl. diese zur Aufahme unserer Besazungstruppen becstimm- ten Räume in einen der Gesundheit förderlichen, wohnlichen Zustand

l ber l : Am Sonntag trifft | das 1. Bataillon 61. Regiments aus dem Lager in Kiel wieder cin | und findet Tags darauf die Entlassung der Reserven statt, welche o; | ttag_ | Die beiden Bataillone vorbenannten Regiments dürsten somit Kiel am

Die Verhandlungen zwischen Bre - men und dem Zollverein, schreibt man der »Elbf. Ztg.«, sind abgebrochen, die Vertreter der auswärtigen Regierungen sind abge- Mit Hannover sind dagegen die Verhandlungen über die Vereinigung der | Han- nover hat \sich bisher stets geweigert, die ODurchstehung des shmalen Landstrihs, welcher die Häfen trennt, zuzulassen, troßdem Bremen | sich erboten hatte, eine allen Anforderungen entsprechende eiserne | Brücke herzustellen, welche die von Hannover so sehr hervorgehobene Verbindung mit seinem Fort Wilhelm aufrecht erhalten würde. Bremen liegt sehr viel daran, daß eine Vereinigung seiner Häfen bewerkstelligt werde, ob aber ein günstiges Abkommen mit Hannover |

N | : s der Regierung | und nahm soda ine Anzei ; eingeräumt wird. Andernfalls würden die Büreaus berfellien Salt 9m sodann eine Anzeige der Reklamations- ommission über

Manche Wohnungen fom- men durch den Weggang der preußischen Offiziere und Militair- Beamten sreij obgleich schon mehrere Marine - Offiziere, die bisher |

Reponirung einer fich nicht zur Berücksichtigung eignenden Eingabe

entgegen. Endlich beschloß die Bundesversammlung mit Stimmen- mehrheit fih für einige Wochen zu vertagen.

| 2Vürttemberg. Stuttgart, 2. September. (W. T. B.)

| Der Kriegsminister, General - Lieutenant von Miller, is auf

L e n Der General - Lieutenant von Wiederhold is zum Kriegsminister er-

nannt worden.

Sfb ç ;

din N Wien, 2. September. Jm Anschlusse an die nestie, we he einer Kategorie von Preßvergehen jüngstens zu Theil

E O4 S E Ritter v. Komers an die K. K. Ober- Staatsanmvaltschast ein Cirkul ichte ; I « N e | fular gerichtet, das nah der »Ostd. Vost _ ck»Die Amnestie, welche Se. K. K. apostolische Majestät mit der aller Entschließung vom 31. Juli d. J. für die bus die Presse A strafbaren Handlungen allergnädigst zu gewähren geruht hat, ist in allen Kreisen, und zwar mit vollem Rechte, mit Befriedigung aufgenommen worden, weil darin der Beweis erblickt wurde, daß die Kaiserliche Regierung der Bevölke- rung mit vollem Bertrauen entgegenkommt und ein gleiches Vertrauen von ihr in Anspruch nimmt. Von dem gesunden Sinne der Völker Oesterreichs kann mit Recht erwartet werden, daß der allerh. Guadenakt nur in diesem Sinne | aufgefaßt und nicht als ein Buhlen um wohlfeile Popularität gedeutet werden wird. Soll aber die erzielte Befriedigung eine dauernde werden,

| fo muß auch künftighin das Verfahren gegen die Presse fih in der Art ge- E daß „war die bestehenden Gesege gegen die dem öffentlichen Wohle wirkli schädlichen Ausschreitungen der Tagespresse mit un- erschütterlicer Festigkeit gehandhabt, daß aber Alles sorgfältig vermieden werde, was den Verdacht einer tendenziösen Ver- | folgung zu erregen vermöchte. Sobald in einem constitutionellen Staate das politische Leben erwacht, ist die Bildung politisher Parteien und | das Ringen derselben nah Geltendmachung ibrer Grundsäße eine unver- | meidliche Golge. Unter diesen Parteien kann es nun auch solche geben, welche zwar in ihren Endzielen, näulih in der Görderung der geheiligten Interessen der allerhöchsten Dynastie und des damit in engster Verbindung stehenden _Wohles des Volkes, mit einander im Einklange stehen und nur in den Mitteln und Wegen auseinander gehen, durch welche und auf wel- chen diese Endziele erreicht werden sollen. Solche politische Gegner iverden cinander mit allen innerhalb der geseßlichen Schranken gelegenen Mitteln bekämpfen , aber tendenziöse Verfolgungen vermeiden. In Oester- reich, wo so viele Nationalitäten neben einander bestehen, welche Se. R. A. | apostolische Majestät alle mit gleicher nur durch ihre Loyalität bedingter | Liebe umfaßt fallen die politischen Anschauungen oft mit den nationalen | VBesixovUngey zusammen, und es würde dem von Sr K. K. Majestät wie- | derhoit betonten Grundsagze der Gleichberechtigung nicht entsprechen , wollte | man politische Anschauungen schon allein deshalb verdammen, weil sie aus | Kreisen nationaler ¿Färbung hervorgehen. Die Kaiserliche Regierung weiß in vollem Umfange den hohen Werth einer Tagespresse zu würdigen, welche, sich ihrer edlen Aufgabe bewußt, bestrebt ist: die öffent- liche Meinung zu klären, den berechtigten Wünschen der Bevölkerung | Ausdrudck zu leihen und die Aufmerksamkeit der Regierung auf dieselben zu leiten. Fern von jeder unzeitigen Empfindlichkeit wird die Kaiserliche Re-

glerung eine gründliche Kritik ihrer Maßnahmen dankend entgegennehmen, wenn sich nur das Streben nach Förderung des öffentlichen Wohles darin

| Eundgiebt und der Geist der Bildung sie durchweht. Solche Erzeugnisse der

| Presse müssen mit leidenschaftloser Ruhe aufgefaßt und im Geiste der gegen- | ivärtigen Znstitutionen Oesterreichs beurtheilt werden. M a Wo aber die Tagespresse ihre hohe Mission vergessend, sich mit ihren | Angriffen bis auf die allerhöchsten geheiligten Kreise wagt, die Einheit | und Integrität der Monarchie in den Kreis ihrer Erwägungen oder gar Bekämpfungen zieht, wo sie die Grundpfeiler jeder staatlichen Gesellschaft zu erschüttern und die Achtung vor den bestehenden Gesegen abzushwächen sud wo sie die öffentlichen Organe nur in der offenbaren Absicht, um ihre Autorität zu vernichten, oder in einer Art angreift, die sie dem öffentlichen Hasse oder Spotte preisgiebt, da wird es unerläßlihe Pflicht der staats- anwaltlichen Organe sein, nicht nur wegen solcher Ausschreitungen der Tagespresse, ohne Rücksicht auf das politische Lager, aus welchem dieselben hervorgehen, die Anklage zu erheben und mit Festigkeit aufrecht zu erhalten, sondern auch alle in dem geseßlichen Wirkungskreise gelegenen Mittel anzu- wenden, damit der richterliche Ausspruch in der möglichst kürzesten Zeit er- folge. Jch ersuche Euer Hochwohlgeboren sih niht nur mit dem Geiste dieser mciner Ansichten vollkommen vertraut zu machen, sondern auch dar- über zu wachen, daß auch die Jhrer Leitung anvertrauten Organe in dem- selben Sinne wirken. Sollten Euer Hochwohlgeboren in einem einzelnen | Ralle im Zweifel sein, ob wegen eines Artikels die Anklage erhoben werden solle, so ersuche ih, die hierortige Entscheidung einzuholen. «

Pesth, 1. September. (Pesth. Lloyd.) Die Kaiserliche Ent- shlicßung in Betreff des Landhausbaues ist am 29. August er- gangen und haben die hierauf bezüglichen Anträge des Tavernicus die Genebmigung erhalten.

_ Hermannstadt, 30. August. (Herm. Ztg.) Der Metropolit Freiherr von Schaguna begiebt sih heute auf Befehl des Kaisers nach Wien.

Belgien, - Brüssel, 2. September. Der König Leopo ld

kehrt morgen oder übermorgen aus Ostende nah Schloß Laeken

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