1865 / 211 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Dánemark. Kopenhagen, 3. September. Die Armee- musikbanden werden aus Ersparungsrüfsichten verkleinert werden. Die Brigademusikchöre werden gänzlih aufgehoben und es sollen vorzugsweise die- zahlreichen deutshen Spielleute aus der dänischen Armee entfernt werden. Ae 4

Das Projekt der neuen Hafen-Anlagen bei Helsingör, durch welche dieser Stadt ein etwaiger Ersay für den großen Ver- lust erwasen würde, den sie durch die Aufhebung des Sundzolles erlitt, nähert sih jeßt der Verwirklihung. Die wesentlichsten Vor- arbeiten sind nicht blos beendigt, sondern es hat si auch eine Kom- mission zur Förderung der Angelegenheit und Beseitigung der im Wege stehenden Hindernisse gebildet, zu der einflußreihe Männcr in verschiedenen Lebensstellungen gehören. Den Vorsiß in dersclben

i Lehnsgraf Holstein-Holsteinborg, und sein StelUvertreter ist : De HAcGu ee OIE Eme j wahrscheinlich fern bleiben, da der oberste Häuptling der Basutos,

der Bürgermeister Olrik. Eine Deputation derselben hatte bereits Audienzz beim Könige, der sein lebhaftes Interesse für die Angelegen- heit aussprach. Auch der Großfürst Konstantin zeigte bei seiner Anwesenheit in Helsingör großes Interesse für die Anlage und ließ sich sämmtliche Pläne dazu vorlegen; er soll dabei seine Ueber- zeugung ausgesprochen haben, Helsingör werde durch diese Hasen- anlage das werden, wozu es durch seine Lage bestimmt sci : das natürliche Depot für einen wichtigen Zweig des Weslthandels.

6. September. (W. T. B.) Das gestrige Fest in Klampen- borg wurde von circa 50,000 Menschen besucht. Es fand eine große Prozession zum s{leswigshen Granit-Monument im Thiergarten und darauf ein Festmahl statt, an dem circa 4000 Personen Theil nahmen. Clausen, Gruntvig, Orla Lehmann und Bürgermeister Larsen hielten Reden. Die Schleswiger sind theilweise diesen Morgen zurügereist. Heute Nachmittag wird der König von Dänemark nach der Jnsel

Fühnen abreisen, um der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Middelfart-

Nyborg beizuwohnen.

Amerika. New-York, 26. August, Abends. Die Con-

unterdessen einen telegraphischen Glückwunsch wegen ihrer zum Wieder- eintritt in die Union gemachten Fortschritte gesandt und die Wieder- herstellung der Habeascorpus - Acte sowie die Zurüziehung der Truppen in naher Zukunft versprochen hat bestimmt den zweiten Oktober als den Tag der Kongreß- und Beamten-Wablenj die Se- cessions-Erklärung hat sie widerrufen und alle mit der Constitution der Vereinigten Staaten nicht im Einklange stehende Gesetze aufgehoben.

| französischen Flotte konstatiren zu können.

Ferner hat sie an den Präsidenten ein Gesuch gerichtet, daß er Jefferson Davis amnestiren möge. Die demokratishe Convention von Pennsyl- vanien hat sich bedingungsweise für die Politik Herrn Johnson's erklärt, sie verlangt Maßregeln, um dem Süden sofortige Vertretung im Kongresse

der »Ermordung« oder Bestrafung irgend welcher Individuen durch Militairgerichte Einhalt zu thun. Einer Ankündigung Seward's zufolge sollen parolirte Kriegs8gefangene, gegen welche feine spezielle Anklage erhoben worden is, auf ihr Verlangen Pásse ins Ausland erhalten, doch unter der Bedingung, ohne des Präsidenten Erlaub- niß nicht in die Vereinigten Staaten zurückzukehren. Andere an der Rebellion betheiligt gewesene Personen, welche das Land zu ver- lassen wünschen, müssen zur Erwirkung eines Passes ein besonderes Gesuch einreichen. Der Militairgerihtshof, welchem die Unter- suchung gegen den Capitain Wir obliegt, ist nach formeller Auf- lösung wieder zusammengetreten ; die Anklage bleibt dieselbe, nur daß die Namen Lee's, Seddon's und Northrop’s als Mitverschwo- rene gestrihen worden sind. Auf Befehl des Kriegs-Mi- nisteriums werden 47 Generale, darunter auch General Banks, aus der Armee entlassen. Die Gerüchte, daß in Bálde eine neue An- [eihe seitens der Regierung bevorstehe, sind offiziell bestätigt worden, Herr Delfosse, der belgishe Gefandte, is dem Präsidenten vorgestellt worden, wobei gegenseitige Freundschaftsversicherungen zum Ausdru kamen. Wie der »Herald« angiebt, hat Herr Gallado den Präsidenten um die Erlaubniß gebeten, ein nicht förmliches Kondolenz- und Glücwunschshreiben des Kaisers Maximilian zu überreichen, welches Gesuch jedoch abgeschlagen worden se, weil der Präsident die Exislenz eines mexikanischen Kaiserreiches nicht an- erkenne. Der Dampfer »Shenandoah« seht seine Seeräubereien fort; es werden wieder sechs Barken und Walkfishboote namhaft gemacht, die er zerstört und eine fernere Anzahl solcher, die er gegen Verschreibungen freigegeben hat. Das Schiff »Francis Cutting« ist mit einem auf eine halbe Million Dollars veranschlagten Cargo Baumwolle von Mobile nah Liverpool abgegangen. Fast am Ende einer Fahrt von San Francisco nach Portland (in Maine) hat der Dampfer »Brother Jonathan« am Cap Lincoln Schiffbruch gelitten. Zwvei- bis dreihundert Passagiere hatte er am Bord, und mit Ausnahme von fünfzehn sind Alle umgekommen.

Quebec, 26. August. Jn dem Parlament is eine Resolution eingebracht worden , daß die Erweiterung der St. Lorenz - und Wallands-Kanäle beschleunigt werden möge, um die äußerst wünschens- werthe Erneuerung des Reziprozitäts-Vertrages zu erwirken, Die Re-

Afrika. Capstadt, 28. Juli. Der Krieg zwischen den Va. sutos und dem Oranien-Freistaat nimmt einen für die bol. ländischen Siedler günstigen Verlauf. Zwei feste Plähe der Kaffern waren genommen und etwa 1000 Hütten von den Boers verbrannt worden ; 60 Basutos waren gefallen, 4500 Schafe, 425 Stück Horn, vieh und 150 Pferde die Beute der Sieger geworden. Das Land des einen der Häuptlinge, Molitsani's, wurde dem Freistaat einver. leibt. Was den Einfall der Basutos in Natal betrifft, \o sind davon sehr übertriebene Schilderungen gemaht worden. Sol. daten und Freiwillige wurde#ck aufgeboten und marschirten gy die Grenze; ihre einzige Kriegsthat aber {eint ein geschickt aus. geführter Rückzug gewesen zu sein, als sie an der jenseiti. gen Mündung eines Thales einen Haufen Basutos erspäht hatten, Natal und die britischen Kolonisten überhaupt werden dem Kriege

Moschesch, erklärt hat, daß der Einfall über die Grenze Natals ohne scin Wissen und gegen seinen ausdrücklichen Befehl, die Person und das Eigenthum aller Engländer zu achten, geschehen sei, und dg es aus genaueren Nachforschungen sich noch gar nicht erwiesen hat, daß ein Angehöriger der Kolonie Natal ermordet oder in seinem Besi» thum geschädigt worden is. Vielmehr haben die Basutos einige von ihnen weggenommene Wagen sofort wieder herausgegeben / als dieselben für einen englishen Besitzer reklamirt wurden. Der ganze Grimm der Kaffern scheint sich aus\hließlich gegen den holländischen Freistaat zu richten.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Paris, Mittwoch, 6. September, Abends. Die Wochenschau

| im heutigen » Abend - Moniteur« sagt bezüglich der &lottenfeste, daß

vention des Staates Mississippi, welcher der Präsident Johnson | diese auf beiden Seiten des Kanals Gelegenheit zu den sympathisch,

sten Manifestationen gegeben hätten. Die französische Regierung freue sih zu gleicher Zeit die Courtoisie der britischen Regierung , so wie das herzlihe Entgegenkommen des englischen Volkes und die freundliche Sprache der englischen Presse gelegentlich des Besuches der Die Regierung des Kai- die erste in Frankreih, welche von dem mit dem Londoner Kabinette vertrauliche

nicht ist j

sers sei Wunsche

zwar beseelt

| L é j e ee ; und freundschastlihe Beziehungen zu untérhalten. Zunächst Allianz

sodann herzlihes Einvernehmen mit England, dies seien {on die

zu verschaffen, ihn vor dem Stimmrecht der Neger zu bewahren und | Ziele gewesen, welche mit Bcharrlichkeit von der legten Regierung

verfolgt wurden. Allein der Politik des Kaisers sei es vorbehalten gewesen, diesen Gedanken zu realisiren, indem er denselben für beide Nationen, ja für ganz Europa fruchtbringend machte. Die englischen Journale hätten dies mit einer seltenen Einstimmigkeit ancrkannt-

| Die guten Beziehungen zwischen England und Frankrei seien auf

die beiderseitigen Jnteressen gegründet. Außerdem existire aber zwi- schen den beiden Ländern noch ein anderes Band, das der Gleich artigkeit ihrer Prinzipien auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts, In diesem Sinne haben sie an Uneigennügzigkeit gewetteifert, um die Unabhängigkeit der Türkei sicher zu stellen. Jn demselben Sinne habe England, nachdem es Frankreih für die Befreiung Jtaliens hatte kämpfen sehen, nicht länger die jonishen Inseln vorenthalten wollen und eingewilligt, daß dieselben ihren Wünschen gemäß mit dem Kerne ihrer Nationalität wieder vereinigt würden.

Der » Abend-Moniteur« dementirt die Nachciht, daß der fran- zösische Postdampfer »Progrès« in dem sardinischen Hafen Porto Torres durch Flintenshüsse empfangen und noch anderweit insultirt worden sei. Der »Moniteur« konstatirt , daß nur der italienische Sanitätspolizei-Beamte dem französishen Schiffe das Einlaufen in den Hafen verweigert habe.

Paris, Donnerstag, 7. September, Morgens. Wie der heu- tige »Moniteur« meldet, ist der Kaiser mit der Kaiserin und dem Kaiserlichen Prinzen gestern nach Biarrig abgereist.

An allen Häfen und Zollämtern des Reichs is die Einfuhr und der Durchgang aller der Rinderrace gehöriger Thiere, welche aus England, Belgien und Holland kommen, so wie die Einfuhr und der Durchgang von frischen Häuten und anderen frischen Ab- gängen dieser Thiere wegen der Rindvpiehseuche gänzlich verboten

worden. | Lissabon, Mittwoch, 6, September, Abends. Die Taufe des

jüngsten Prinzen wird am 26. d. stattfinden. Man glaubt, der König werde die Reise nah Jtalien erst im Oktober antreten.

solution wurde mit großer Mehrheit verworfen.

preußischer Morgen isst gleih 0,74 bair. Ta f Y Neußis 7 . Tagiverk) E im zweiten 7,01 und im leßten Jahre

| vollständig

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Kuns- und wissenschaftliche Nachrichten.

London, 7. September. Der Astronom und liam TOnaE. Hamilton, Brose or der Universität, 1ist am vorigen Sonnabend in seiner Wohnung bei der Stern- warte von Dunsink gestorben. _Er war sechzig Sabre ail L: Sein f cia s werthes Gedächtniß hatte es ihm möglich gemacht, fast alle Gebiete der

Wissenschaft zu erobern , doch war er am größten als Mat : glänzte vor Allem in der höheren Analysis. s athematiker und

Mathematiker Sir Wil- Astronomie an der Dubliner

In Paris is das im Auftrage des Ministers dcs laiserlichen Hauses

und der shöônen Künste von dem Bildhauer Chevalier angefertigte mar-

morne Brustbild Rossini's dieser Tage im Foyer der großen Oper auf- gestellt worden.

Der Telegraphen-Assistent Baron O. F. Kuglen jerna in Jön- kföping hat, der »Köln. Ztg. « zufolge, einen Apparat E E photographischen Visitenkarten nach einer neuen, unleugbar ganz pikanten Jdee erfunden. _Die mittels dieses Apparates hervorgebrachten Karten werden »Basreliefkarten « genannt und unterscheiden si von allen übrigen dadurch, daß jede Karte bis zu sechs Medaillons enthält, die alle dasselbe Bild darstellen und zu gleicher Zeit genommen wurden, aber mit dem Unterschiede, daß die Portraits aus verschiedenen Richtungen ge- sehen werden, z. B. eins en face, ein anderes im Profil, ein drittes und viertes im Halbprofil von rechts und links u. s. w. Durch besondere Expositionen können auf Portraits verschiedene Personen auf derselben Karte aufgenommen werden, oder dieselbe Person auf jedem Medaillon einen ver- schiedenen Gesichtsausdruck bekommen. Hierdurch wird es auch möglich; sogenannte Mosaikkarten in Original - Photographien zu bekommen , ein großer Vortheil gegen die früheren, wo dur das Copiren anderer, in ge- wisser Form gruppirter Karten die Bilder immer mehr oder weniger unrein und undeutlih werden. Den Namen » Basreliefkarten« haben die neuen Karten bekommen, weil die Bilder oder Medaillons durh Pressen in einer besonders dazu konstruirten Maschine über die Oberfläche des Papiers erhöht werden. Diese Basreliefkarten haben überdies die Eigenschaft, daß die Portrais mit Leichtigkeit auszuschneiden und in Brochen , Gürtelschnallen und dgl. Artikel, wo das Anbringen von Portraits jeßt so en vogue ge- fommen ist, einzusezen sind. Der Erfinder bat für seinen neuen photogra- phischen Apparat das Patentrecht nachgesucht. :

Statistische Nachrichten.

Ein Artikel des Amtsblatts (Nr. 35) der Grankfurter a.…O, Regierung bespricht die Vertheilung der Grundsteuer in Preußen, welche vom Jahre 1865 im Betrage von 10 Million Thalern erhoben wird, in- dem die steuerpflichtige Fläche 91,696,505 Morgen Morgen durchschnittlih eine Abgabe von 37 Sgr. entfällt; bei einem Ge- sammt - Reinertrag von 104,446,993 Thir. machen zehn Millionen etwa 97 pCt. des Ertrages aus. Nach einer Uebersicht des Reinertrag® von der Grundsteuer, nah dem Morgen berechnet, beträgt Leßtere in der Provinz Preußen 2 Sgr., in Posen 2 Sgr., in Schlesien 35 Sgr., Pommern 25 Sagr., es 25 Sgr., Sachsen 6 Sgr., Westfalen 4 Sgr.,

95 Sgr.

Die höchsten Reinerträge , mithin auch die höchsten Abgaben hat die |

Provinz Sachsen, sie betragen etwa dreimal so viel , als die Ansätze für Preußen und Posen; die Rheinprovinz und Vrandenburg 2c. Ganz ähnliche Verschiedenheiten stellen sich im Frank-

furter Regierungsbezirke dar; der Königsberger Kreis is vierfah höher als | Der Durchschnitts\saß der Grundsteuer beträgt |

der Lübbener Kreis geschäßt. ad diesem stehen am nächsten die ie

fernte Liegenschaften vergleicht; so zum Beispiel beträgt die Steuer in dem |

umfaßt, so daß auf jeden |

Rheinland | | nah mit 12/172 und

zahlt doppelt so viel als Pommern | | jährlich.

gr. j Kreise Cottbus und Sternberg. | Größe der Verschiedenheiten zeigt sich noch mehr , wenn man weit ent- |

/

nur 784 Morgen umfassenden Stadtkreise Köln 47 Sgr., wogegen im Kreise |

Schlochau nur 9 Pf. zu zahlen sind. vinziellen Eintheilung, die in ständischer Beziehung noch von

ergiebt sih , daß von 638618 Morgen der Kurmark 68,597 entrichtet werden, also von 7 Morgen 1

Bedeutung ist, Thlr. Steuer

Cw

l Thlr.; von 2/679,019 Morgen der Lausig 137,008 Thlr. Steuer entrich- | | | in Jrland (1851) ‘12 Bl.

tet werden, also von 20 Morgen 1 Thlr. ; 7,517,137 Morgen 518,669 Thlr. Der Tabaccksbau îm Zollverein. (A. Q.) Der Tabacksbau hat im Zollverein in jedem der legten 3 Jahre 1861—63, über welche uns die Resultate der in allen Zollvereinsstaaten amtlih gepflogenen Erhebun- gen vorliegen, an Umfang namhaft zugenommen. Es waren nämlich im Gesammtzollverein im angebaut worden

Jahre: Preuß. Morgen: 1861 55,885 1862 61,23! 435,193

1863 84,317 682,051 Hiernach betrug die durchschnittliche Ernte eines preußischen Morgens (ein im ersten Jahre 6,34, D 8,09 Yollcentner getrockneter Blätter. e Erhebungen für das Jahr“ 1864 sind uns im Augenblicke noch nicht N bekannt; immerhin aber dürfte angenommen werden, daß in L A Jahre ungefähr 90,000 Preußishe Morgen mit Taback bebaut wa- L My Ernte sih aber nur auf 600,000 Centner belaufen hat, da die E da 0 des verflossenen Jahres eine nicht sehr günstige für das Gedeihen Ÿ teil abadsôpflanze war. Ín den einzelnen Zollvereinsstaaten oder Gebiets- T "ven waren mit Taback bestellt :

gewonnen worden an getrockneten Blättern Zoll-Centner : 394/339

L Thlr. ; von 4,199,500 Morgen der | Neumark 913/064 Thlr. Steuer entrichtet werden , also von 13 Morgen |

Bei Berücksichtigung der alten pro- | | in Württemberg (1861)

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l

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| Preußische Morgen in den Jahren: |

18601 1862 1863 20,596 21,906 27,580 _98 118,5 1,945 2,14 262 7 20,616 ) 697

in Preußen (mit Anhalt 2c.) .…….

|

Hannover

Württemberg

| Baden

| Kurhessen

| Großherzogthum Hessen 1,982

| Thüringen : (21

| Braunschweig D 2,9

| Nassau 24/180 24/180(5) 123/180 1 1 J

| Á A

| Durchschnittspreis eines Zoll-Centners ‘getrockneter Blätter | berechnet sich nach den Angaben der Producenten für den ganzen Zollverein | im Jahre 1863 auf etwa §8 Thlr., so daß den Tabackpflanzern aus ihrer Ernte ein muthmaßlicher Erlös ven 9/456,408 Thlrn. erwachsen is. Da

| die Preise für Mittelgut im Jahre 1864 auf ziemlich gleicher Höhe wie im | Jahre 1863 sih gehalten haben, so wird die Einnahme aus der Tabacks- kultur im legtverflossenen Jahre Am Schlusse

der Schiffsbestand:

nicht viel geringer gewesen sein.

des Jahres 1863 war im Königreiche Hannover D j 842 Seeschiffe zu 60,251 Lasten mit 3589 Mann- schaften und 2776 Fluß- und Wattschiffe zu 31,229 Lasten mit 5638 Mann- schaften. Auf 155 Schiffswerften wurden im Jahre 1863 vollendet 112 Seeschiffe zu 12,221 Lasten und 125 Gluß- und Wattschiffe zu 1928 Lasten ; im Bau blieben begriffen: 60 Seeschifse und 36 Fluß- und Wattschiffe.

Im Jahre 1864 wurde im Königreiche Hannover produzirt: aus den Gruben: aus 175 Werken mit 6097 Arbeitern : 12,322,617 Sol- Centner im Geldwerthe von 1,882,719 Thlr, in den Hütten: in 76 Wer- ken mit 3073 Arbeitern : 1,298,850 Zoll-Ctr. im Geldwerthe von 3/442,842 Thalern, in den Salinen in 16 Werken mit 402 Arbeitern 763,562 Zoll-Ctr. im Geldwerthe von 537,535 Thlr. Die Gesammt - Production des Bergwerks-, Hütten- und Salinen - Betriebes des Königreichs Hannover betrug sona 1864: in 267 Werken mit 9572 Arbeitern : 14,385,029 Joll- | Centner im Geldwerthe von 9/863,096 Thlr. (Zeitschrift des Hann. Stat. | Bür. Augustheft 1865.) |_ Aus Thüringen, im September. (G. Z.) Von Seiten des statisti- | fen Amtes der » vereinigten thüringischen Staaten«, welcher Vereinigung | fih das Fürstenthum Reuß ältere Linie nicht angeschlossen hat, sind die | Resultate der Volkszählung vom 3. Dezember 1864 veröffentlicht. Es zählt | danach - das Großherzogthum Weimar 280,201, das Herzogthum M ei- | ningen 178,065, das Herzogthum Co burg-Gotha 164527 (nämlich | Gotha 116,561 und Coburg 47,966), das Herzogthum Sachsen-Alten- burg 141,891, das Fürstenthum Reuß jüngere Linie 86,472, das Für- | stenthum Schwarzburg-Rudolstadt 13192, Schwarzburg-Son- | dershausen 66,189 Bewohner. Zusammen ergiebt dies 991,097 Seelen. Die | stärkste Jahreszunahme hat Reuß jüngere Linie mit 1,24 pCt., dann folgt Gotha mit 1,23, Altenburg mit 1,15, Meiningen mit 1,11, Coburg mit 0,97, Weimar und Rudolstadt mit je 0,85 und endlich Sondershausen | mit 0,61 pCt. Die dichteste Bevölkerung hat Altenburg mit 5912 Men schen | auf die Geviertmeile , es folgt Reuß mit 5784, Coburg mit 4702, Gotha | mit 4403, Weimar mit 4244, Rudolstadt mit 4195, Sondershausen mit | 4156, Meiningen mit 3957. Die größten Städte sind: Altenburg mit 17,977, Gotha mit 17,955, Gera mit 15/363, Weimar mit 14,219, Eise- Coburg mit 10,807 Bewohnern. Die durchschnitt- liche jährliche Zunahme betrug bei Gera 2171, bei Gotha 2,70, bei Alten- burg 2,23, bei Coburg 1,67, bei Eisenach 1,61, bei Weimar 0,94 pCt.; die Städte Saalfeld und Apolda wuchsen um resp. 4,89 und 4,31 pCt.

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Dem Augusthefte Nr. 35 der »Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik« entnehmen wir fol- gende Notizen von allgemeinerem Jnteresse : Vergleichungsweise kamen in neuerer Zeit auf je 10,000 Einwohner in den Niederlanden (1859): 9 Blinde und 3 Taubstumme, in Bayern (1858) 5 Bl. und 5 Tb, in Oldenburg (1855) 6 Bl. und 7 Tbst., in Preußen (1861) 6 Bl. 7 Tbst., in Schleswig-Holstein 6 Bl, 5 Tbst.,, in Hannover (1856) 7 Bl. 7 Tbst., in Braunschweig (1855) 7 Bl. 6 Tbst,, in Sachsen (1861) 7 Bl. 6 Tbst., 7 Bl. 11 Tbst., in Dänemark (1847) 7 Bl. 6 Dit; im Großherzogthum Hessen 7 Bl. 11 Tbst., in Schweden (1860) 8 Bl. 8 Tbst., in Großbritannien (1851) 10 Bl. 6 Tbst., in Belgien (1835) 10 Bl. 5 Tb|t., in Frankreich (1856) 11 Bl. 6 Tbst., in Spanien (1860) 11 Bl. 6 Tbst., 8 Tbst., in Sachsen-Weimar (1861) 12 Bl. 15 Tbst. , in Norwegen (1855) 19 Bl. 8 Tbst. und in Island (1855) 31 Bl. und 11 Tbst. Die Einwohnerzahl , auf welche durchschnittlih je 1 Wahn- oder Blödsinniger trifft , is in Norwegen 208, Lübeck 303, Hamburg 353, Schweiz 356, Baden 374, Nassau 378, Bremen 388, Franfk- furt a. M. 396, Sachsen 403, Großbritannien 443, Württemberg 453, Groß- herzogthum Hessen 501, Schweden 512, Kurhessen 526, Hannover 557, Dänemark 721 , Frankreih 765, Preußen 792, Niederlanden 8495, Bayern 913, Belgien 922, Oesterreich 987, Spanien 1726, Rußland 1935, Jtalien 2314, Griechenland 2586 und Portugal 2925.

London, 4, September. Unter den Jmport- Artikeln Groß- britanniens nimmt Weizen eine der ersten Stellen ein. Die reichliche Erndte des verflossenen und die anfangs so günstigen Aussichten des laufen- den Jahres haben die Getreide-Einfuhr jedoch bedeutend reduzirt, so daß die ersten sieben Monate dieses Jahres eine um ungefähr 25 pCt. geringere Quantität importirten Weizens verzeichnet haben, als die entsprechenden Perioden der beiden vorhergegangenen Jahre: 9,540,749 Centner gegen 12,411,338 Ctr. (1863) und 12,552,284 Ctr. (1864). Außerordentlich gering war die Einfuhr in den ersten vier Monaten dieses Jahres; dann hob sie sich im Mai jedoch plöulih (von 659,907 Ctr. im April) auf 2,816,701 Ctr., die höchste Zahl, welche irgend ein Monat in den leßten drei Jahren registrirte ; im Juli (2,078,481 Ctr.) blieb sie wieder um fast eine halbe Million Ctr.