1865 / 215 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ministerium der geistlichen , Unterrichts: und Medizinal - Angelegenheiten.

Dem Herzoglich anhalt-dessauishen Hofmaler y Landschaftsmaler Carl Triebel hierselbst| ist das Prädikat » Professor « verliehen worden.

*Finanz- Ministerium.

Bei der heute angefangenen Ziehung der 3, Klasse 132ster Königlichen Klassen - Lotterie fiel 1 Gewinn von 2000 Thlr. auf Nr. 28,696; 2 Gewinne zu 1000 Tblr. fielen auf Nr. 63,511 und Nr. 89,821; 1 Gewinn von 600 Thlr. fiel auf Nr. 61,840; 2 Ge- winne zu 300 Thlr. fielen auf Nr. 10,773 und 24,452 und 13 Ge- winne zu 100 Thlr. auf Nr. £02. 1179. 3745. 4293. 6100. 11,754. 16,924. 18,489. 43,196. 48,512. 54,212. 60,030 und 91,415.

Baxlin, den 12. September 1865.

Königliche General-Lotterie-Direction.

Angekommen: Se. Excellenz der Kriegs - und Marine- Minister, General-Lieutenant von Roon, von Erdmannsdorf.

Der General-Major und Commandeur der 1. Jnfanterie - Bri- gade, von Pape, von Königsberg t Dr.

Der General - Major und Inspecteur der Gewehr - Fabriken,

Wolff, von Danzig. l Der Unter-Staats-Secretair Sulzer aus Marienbad.

12. September. Se Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Landrath von Mar schall zu Langen- salza die Erlaubniß zur Anlegung des von des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha Hoheit ibm verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Herzoglich sachsen-ernestinischen Hausordens zu ertheilen.

Berlin ,

Aufforderung an die Versender, ten Verpackung von Geld in Briefe 2c. zu nehmen.

Abstand

rantie, bietet sich die Versendung des deklarirten Werthbetrages in Briesen Packeten, oder die Anwendung des Verfahrens der Post-Anweisung dar.

und

Bei der Verwendung von Geld in Briefen oder Packeten,

unter Angabe des Werthbetrages, wird, außer dem tarif

mäßigen Brief- oder Packetporto für den deklarirten Werth eine

Assekuranz-Gebühr erhoben. Dieselbe beträgt bei Sendungen, welche den preußischen Post-Bezirk nicht überschreiten,

unter und bis

90 Thlr. 100 Thlx.

für Entfernungen bis 10 Meilen 5 Sgr. 1 Sgr.

für Entfernungen über 10 bis 50 Meilen A

für größere Entfernungen 21:9 4

über 50 bis

Jum Zwet der Uebermittelung der zahlreichen fleinen Zah- | | bracht worden is, ernannt werden.

lungen is das Verfahren der Post-Anweisung innerhalb des preußi- schen Postbezirks wegen der größeren Wohlfeilheit und der Einfachheit vorzugsweise zu empsehlen.

Die Gebühr für die Vermittelung der Zahlung mittelst Post- Anweisung beträgt :

bis 25 Thlr. überhaupt 1 Sgr., über 25 bis 50 Tblr. überhaupt 2 Sgr.

Beim Gebrauche einer Post - Anweisung wird das zeitraubende und mühsame Verpacken des Geldes, die Anwendung eines Couverts und die fünfmalige Versiegelung völlig erspart. Auch bietet das Verfahren der Post-Anweisung den Vortheil, daß zwischen dem Ab- sender und Empfänger Differenzen über den Befund an Geld nie- mals erwachsen können.

Um so mehr darf die Postbehörde an die Versender

‘die erneute Aufforderung richten, sih einer undefkfla-

rirten Verpackung von Geld in Briefe oder Tametet zu | V ' Í R “sicht des Staatsministeriums zu stehen und bildet eine besondere 2

enthalten, vielmehr von der Versendung unter Werths-

| innere firblihe Angelegenheiten, liturgische Angelegenheiten, “und Religions - Unterricht und Finanzen betreffen. j ein Präses der Synode, Cxaminatoren zur Kandidaten - Prüfung

Angabe oder von dem Verfahren der Post-Anweisung Gebrauch zu machen. : Berlin, den 9. September 1°65.

Der Ober-Post-Direktor.

In Vertretung: Mießner.

Nichtamtliches.

Preußen. Babelsberg, 12. September. Se. Majestät der König nabmen gestern Vormittag die Meldung des Train- Inspecteurs Obersten Woide und den Vortrag des Civil- Kabinets entgegen. Zum Diner waren einige Personen befohlen, darunter der Chef - Präsident der Ober - Rechnungskammer Dr, von Bötticher, der Ober - Präsident von Jagow, der Vice-Präsident Freiherr von Wingßzingerode.

Den Thee nahmen Se. Majestät der König bei Jhren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin

| Karl ein.

Jhre Majestät die Königin hat, wie aus Baden ge meldet wird, im Laufe der vergangenen Woche die Besuche Sr. Königlichen Hoheit des Herzogs von Cambridge, Sr. Kaiserlichen

| Hoheit des Erzherzogs Ludwig Victor und Sr. Hoheit des Prinzen

Herrmann von Sachsen-Weimar empfangen. Danzig, 11. September. Gestern Morgen, berichtet die » Westpr. Ztg.«, wurden der Stab und die zwei zurückgebliebenen

| Compagnieen des Seebataillons unter einer großen Betheiligung des

Publikums auf 2 Privatdampfern von der langen Brücke aus nah der Rhede gebraht, um dort auf Sr. Majestät Schrauben- Korvette »Vineta« eingeschifft und nah Kiel geschafft zu werden. Ai Vor- mittage rückten die beiden Schwadronen des 1. (Leib-) Husaren-Re- giments und Mittags die 2. 13 pfd. Fuß- und 7. 6 pfd. Batterie nah beendigtem Manöver bier ein. Der Divisions - General nahm furz vor dem Petershager Thor die Parade dieser Truppen, so wie die der bald darauf eingetroffenen Bataillone des Oftpreuß, Grenadier-Regiments Nr. 4 und des Oftpreuß. Pionier-Bataillons Nr. 1 ab. Sämmtliche Truppentheile hatten ihre Musik an der Spiße. Den Schluß machten 2 Gespanne des Train - Bataillons 1. Armee-Corps, welche die Pontons 2c. den Pionieren nachfübrten,

Halle, 11. September. Heute früh, meldet die »N. Hall. Ztg.«, hat zwischen der Seebener Bergschenke und dem Dorfe Tornau ein

| Manöver der gesammten siebenten Division mit markfirtem ¡Feinde von der Undeblarir* | | Exerzieren der Division mit supponirtem Gegner ebendort anschließen

stattgefunden, dem sih, wie wir hören, morgen früh ein Terrain-

soll. Am 183. d. M. tritt wieder ein allgemeiner Rubhetag ein, und Tags darauf beginnen die Märsche behufs Konzentrirung des

Jur Uebermittelung von Geld durch die Post, unter Ga- | Armee-Corps.

Vom Rhein, 10. September, wird der »Elberf. Z.« gesrie-

| ben: Die diesjährige 12te Rhein. Provinzial - Synode wird am

16ten d. zusammentreten und zwar unter Leitung des General-

| Superintendenten Eberts als Königlichen Kommissars und«edes Mo-

deramens, des stellvertretenden Präses Superintendenten Nieden

| in Friemersheim und des Assessors Superintendenten Roßhofîf in

Aachen. Der Deputirte der theol. Fakultät in Bonn ist Profcssor Dri, Krafft. 25 Kreissynoden sind durh je 3 Deputirte vertieten so daß diese 75 sih einfinden werden. Die Gegenstände der Ver- handlung werden Verfassung und Kirchen - Ordnung, außere n Z ul» Ferner wirden

Mitglieder des Verwaltungsraths der Prov. - Stud - Stiftung und Concionatoren der nächsten 13. Synode im Jahre 1668, zu deren Ort die Stadt Wesel von einigen Kreissynoden in Vorschlag |. Juli ist auch für unsere

Dasselbe Blatt meldet: Seit dem

| Provinz ein zur Unterstühung der eineritirten evangeliscen

Geistlichen bestimmter Fonds gebildet worden. Die (Heistlichen, welche dazu gehören, zablen als jährlichen Beitrag 1 pCt. ihres Dienst-Einkommens. Da ihnen aber dadurch neben den allgemeinen Steuern und neben den Beiträgen zur Wittwenkasse große Lasten er:rachsen, so hat der Herr Minister der geistlichen Angelegenbilleß mittelst Reskripts vom 10. Dezember 1561 bereits. zur gänzlichen oder theilweisen Uebernahme dieser Beiträge auf die Kir cheukassen seine Genebmigung ertheilt. ;

Sachsen. Coburg, 9. September. Das heutige Reglt- rungsblatt publizirt ein mit dem Landtage vereinbartes Gejeh, na welchem die biesige Ablösungsfkasse, um den allgemeinen Kredit im Kapitalverkehr zu fördern und zu beleben, zu einer Landrentel* bank erweitert wird. Dieselbe fommt unter die unmittelbare Auf-

nächstens ein Kriegsschiff nah dem La Plata schicken. | mandant desselben, von Armingeon, wird viele Marine - Eleven an

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(heilung der Staatskasse. Für ihre Verbindlichkeiten haftet der Staat mit dem gesammten Staatsvermögen. Sie darf von Jeder- mann Kapitaleinlagen verzinslich annehmen, is jedoch zur Annahme nicht verpflichtet. Der Zinsfuß und die sonstigen Bedingungen, unter welchen sie Kapitaleinlagen acceptirt, werden nah Umständen und Bedürfniß von Zeit zu Zeit bestimmt, und in die von der Landrentenbank auszustellenden Schuldbriefe speziell aufgenommen. Die Schuldbriefe werden je nah dem Wunsch der Gläubiger auf deren Namen oder auf den Jnhaber lautend, ausgefertigt. Der Landrentenbank ist auch gestattet, Kapitaleinlagen auf Zinseszinsen anzunehmen, jedoch werden Schuldbriefe Über Einlagen auf Kinses- insen nur auf den Jnhaber lautend ausgestellt. - Nassau. Wiesbaden, 9. September. Die Tagesordnung der heutigen Sißung zweiter Kammer bildete die Rechtfertigung des Antrags ¡ die Regierung zu ersuchen , die nöthigen Ausnahmen für die Erbauung einer Eisenbahn Über den Westerwald (Lim- hurg-Au) alsbald zu veranlassen und dem nächsten Landtage darüber cine vollständige Vorlage zu machen. Vor dem Uebergang zur Tagesordnung hatte die Regierung die frühere Anfrage des Abg. Eigner, ob dieselbe bei dem bestehenden Streu - und Futtermangel gewillt sei, die Waldnußungen entsprehend auszudehnen, dahin be- antwortet, daß in diesem Sinne {hon vor der Anfrage die Behörden

| instruirt worden seien.

S&weiz. Bern, 9. September. (Bund). Der Bundes-

rath hat eine Botschaft an die Bundesversammlung, betreffend | Einführung des metrischen Systems in der Schweiz, genehmigt. | Diese Botschaft enthält den Antrag: auf die eingelangten Petitionen

für Einführung oder gesehlihe Anerkennung des metrischen Maß-

| und Gewichts\ystems zur Zeit nicht weiter einzutreten.

Italien. Der »Jtalie« zufolge wird der Marineminister

Der Kom-

Bord haben. Man wird wahrscheinlich bei dieser Gelegenheit die

| italienische Flagge auch in die Meere von Japan und China schicken.

Die Trockenlegung des Sees von Celano, des Fucinus der

Alten, dur Ableitung seiner Gewässer in den Garigliano (Liris), } gehört zu den mancherlei Arbeiten des wiedererstehenden italienischen E Unternehmungsgeistes. } actionair Fürst Torlonia, hat das Unternehmen ausgeführt, um eine | Fläche von zwei Quadratmeilen Ackerlandes zu erzielen. | Kilometer lange Abzugsraum, der unter Kaiser Claudius gebaut und 3000 Schritt lang durch festes Gestein beim Durchbruche durch den Monte Salviano geführt wurde; war ganz verfallen.

Eine neapolitanische Gesellschaft, deren Haupt-

Der vier

Florenz, 7. September. Die Wahlen werden am 15. Okto-

| her statt finden und das neue Parlament um Mitte November zu- sammentreten. | gramms warten. | fennen. Gegen die von Sella beabsichtigte Mahlsteuer spricht sich, I noh ehe sie amtlih bekannt geworden, die öffentlihe Meinung so | entschieden aus, daß wohl keine Aussicht zu ihrer Genehmigung dur | das Parlament vorhanden sein möchte. Brief veröffentliht; worin er sich gegen die Wiedereinführung der | von ihm abgeschafften Steuer lebhaft erklärt. Der König wird | die verschiedenen Lager besuchen. | Maurizio und wird \ich von dort nah Mailand zum Besuche des | Lagers von Somma begeben. sten Monats nah Florenz zurückommen.

Die Regierung will mit Veröffentlihung ihres Pro- Man will erst das Ergebniß der Municipalwahlen

Graf Pepoli hat einen

Er begiebt sih zunächst nah San

Er wird kaum vor Mitte des näch-

Nußland und Polen. St. Petersburg, 10. September.

Ueber die diesjährige Uebungsfahrt der baltischen Flotte, shreibt man

dem »Kr. B.« vom 5. September: Mit der Hebung des Panzer-

| bootes »Ssmertsh« und seiner wohlbehaltenen Rückkehr nah Kron-

stadt werden die Fahrzeuge unserer Flotte in diesem Jahre ihre Vebungsfahrten wahrscheinlich beendigt haben. Heute kehrten die

| Panzerbatterie »Perwenez«- und die Schraubenkorvette »Witjas« zu- | id, Die Panzerbatterie ist auf ihrer Rüffahrt aus Kopenhagen j in Baltischport eingelaufen, um günstiges Wetter abzuwar- } ten, Jett sind von den Fahrzeugen , welche zum Geschwader Sr. | Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten General-Admirals gehörten, nur | n0ch der Dampfklipper »Wssadnik« und der Segelschooner »Sabawa- [M See, Der Klipper ist in Reval eingelaufen und vermuthlich hat | V Schooner irgendwo vor den srishen Winden eine Zuflucht | Pefehl erhalten, in den Hafen einzulaufen und abzutakeln. | n 11 Uhr wird der Vice-Admiral Behrens noch die letzte Besich- | gung derselben vornehmen.

Alle übrigen Fahrzeuge des Geschwaders haben son den Morgen

heu Dánemarek, Kopenhagen, 9. September, (H. N.) Jn der did igen Sitzung des Neichsraths-Folkethings kam die Pensionssache ri bekannten Lieutenants Anker zur zweiten Behandlung. Der j AUE ister beantwortete mehrere ihm bei der ersten Behandlung 18 te Fragen und gab verschiedene Aufklärungen von Juteresse, Ae was die Ankersche Sache betraf , als in Bezug auf andere

gêministerielle Angelegenheiten. Ueber die persönlichen Verhält-

nisse des Lieutenants Anker sähe er sich nicht im Stande; weitere Aufklärungen zu geben , da dem Kriegs-Ministerium nit einmal das Alter der Bornholmer Milizoffiziere bekannt sei. Anker habe selbst seinen Abschied vom Kriegsdienste gesucht, ihn in die Linie der Armee aufzunehmen, sei nicht wohl mit der Gerechtigkeit gegen andere Offiziere vereinbar gewesen. Es seien nämlich bei der von der harten Nothwendigkeit gebotenen Reduction nicht weniger als 24 tüchtige Artillerieoffiziere verabschiedet, welche mit großem Nutzen noch hätten weiter dienen können. Es würde daher unbillig gewesen sein, einen neuen dem zum Trohÿ in die Linie aufzunehmen. Man habe gesagt, daß der andere Kommandant. der Schanze Nr. 2, der Reserve-Lieutenant Castenskjold, der sich gleich Anker in hohem Grade ausgezeichnet, in die Linie aufgenommen und Anker also gegen ihn zurückgesezt sei. Das beruhe jedoch auf einem Mißver- ständniß. Man habe Castenskjold auf sein Ansuchen ledigli ge- stattet, die militairishe Hochschule zu besuchen und erst wenn er diese und das Schluß-Examen glüclich durhgemaht, werde er, fo- fern eine Stelle vakant sei, in die Linie aufgenommen werden. Wenn ein Redner (Pastor Mörk - Hansen) geklagt, daß man nah Beendigung des lehten Krieges die Reserve - Offiziere \{chlechter behandelt und namentlich ohne Pension verabschiedet habe, während sie nah dem vorigen Kriege mit halbem Sold entlassen seien, so beruhe das theils auf dem Umstande, daß sie jegt meist nah 1825 geboren seien und somit nur ihre Wehrpflicht abgedient hätten, was früher nicht der Fall war, theils darauf, daß nach dem vorigen Kriege die Ressourcen des Staats besser gewesen seien. Uebrigens hätten alle bis zum 31. Dezember v. J. ihren vollen Sold erhalten. Wenn in einzel- nen Fällen Unrecht vorläge, so möge man ihm die Namen nennen, er würde dann thun, was er vermöge. Uebrigens stehe er unter der Kontrole des Finanzministeriuums, fönne somit allein nichts entscheiden. Mörk-Hansen erklärte , er habe einzelne freiwillige, also niht wehr- pflihtige Offiziere vor Augen gehabt , welche seiner Meinung nach nach dem Gesey vom 1. März 1852 hätten behandelt werden müssen. Nachdem noch Barford gesprochen , ging das Gesch einstimmig zur dritten Behandlung. Zum Schluß zeigte der Präsident an, daß er die Verfassungssache zur zweiten Behandlung am Montag auf die Tagesordnung zu seßen beabsichtige.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolf f'’schen Telegraphen - Büreau.

Glogau, Dienstag, 12. September, Nachmittags. Der \{lesishe Städtetag faßte unter Anderem folgende Beschlüsse: Die Handiverker-Fortbildungsshulen erklärte der Städtetag als eine dringende Kommunalsache, die ohne Beanspruhung von Staats- mitteln zu fordern sei. Die Städtechroniken wurden als wirksames Mittel zur Hebung des Gemeinsinnes empfohlen. Jn Betreff der Städteordnung wurd cder Wunsch ausgesprochen, daß die Veräußerung der Grundstück wie die Anstellung der unteren Beamten le- diglich nah den Grundsäßen der Selbstverwaltung zu bestimmen seien. Auch wurde für die Stadtverordnetenwahlen das gehetme Verfahren als wünschenswerth bezeichnet. Jm Juteresse des Festungs- rayonregulativs schlug der Städtetag mehrere Aenderungen vor, die durch die Gerechtigkeit geboten seien. Für den Versammlungsort des nächsten Städtetages, das 1866 wieder zusammentreten wird, wurde Oppeln gewählt.

Kiel, Diensiag, 12. September, Vormittags. Die hiesige Ein- quartirungs-Kommission zeigt an, daß bei der bevorstehenden Bequartie- rung der Stadt durch österreichische und preußische Truppen die Stadt in zwei noch näher festzustellende Rayons getheilt werden wird, in welchen Preußen und Oesterreicher getrennt einquartiert werden sollen.

Wie die »Kieler Ztg.» meldet, ist die »Grille« nunmehr nach Stralsund abgegangen.

Wien, Dienstag, 12. September, Morgens. Die »Wiener Zeitung« veröffentlicht ein Rescript des Kaisers vom 1. September, welches den verfassungsmäßigen Landtag für Siebenbürgen in der durch Artikel 11 des Geseßes von 1791 festgestellten Zusammen- sezung zum 19. November nach Klausenburg einberuft und als dessen ausschließlichen Berathungsgegenstand die Revision des Artikel 1 des Geseßes vom Jahre 1848, die Vereinigung Ungarns und Sieben- bürgens betreffend, bezeichnet. Wahlberechtigt sind alle, welche 8 Gulden direfte Steuern ohne Kopfsteuer und Zuschläge entrichten. Feldmarschall-Lieutenant Graf Ludwig Crenneville ist zum Land- tags-Commissair als Stellvertreter des Monarchen ernannt.

Durch ein zweites Rescript des Kaisers wird der am 21. April 1863 auf Grund einer provisorishen Landtags - Ordnung nach Hermannstadt einberufene Landtag aufgelöst.