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Belgien. ] in den nächsten Tagen, der Herzog von Brabant {hon morgen aus Ostende zurückerwartct. — Die hiesige städtische Löschmannschaft hat in den leyten Tagen einen Strike, verbunden mit einer kleinen Re- bellion gegen ihren Kommandanten, gefeiert; doch ist der einen Augen- blick lang ziemlih ernste Konflikt bald gelöscht worden.
Großbritaunnieu und Jrland. London, 15. Septent- ber. Dex Prinz und die Prinzessin von Wales reisen heute Abend auf ihren Landsiy Abergeldie, in der Nähe des Aufenthalts- ortes der Königin in den schottischen Hochlanden, ab. Als ihre Gäste begleiten sie der Prinz und die Prinzessin Ludwig von Hessen und die Prinzessin Hilda von Anhalt. ,
Lord Lyons wird am künftigen Montag nach Konstantinopel ‘abreisen; sein Vorgänger in dem dortigen Botschafterposten, Sir Henry Bulwer, verläßt den Hof des Sultans erst nach der Ankunft seines Nachfolgers. i
Die brasilianische Regierung wird, wie verlautet, erst dann einen Gesandten an den englischen Hof schicken, wenn Herr Thornton
seine Beglaubigungsschreiben in Rio de Janeiro eingereicht hat. Daß |
Herr Thornton von seinem früheren Posten in Buenos Ayres schon nach Rio abgereist war, theilte übrigens die vorige Post aus Süd- Amerika bereits mit. |
Die irischen Behörden lassen es si angelegen sein , der feni-
\chen Bewegung entgegenzutreten, ehe dieselbe zu wirklih bedroh- |
i s Zrungen führt. Der Lordstatthalter der Grafschaft Cork | L f | anzukaufen und Apparate für die verschiedenen Kabinette und andere
hatte auf gestern eine Versammlung der Magistrate seines Distrikts
nach Cork einberufen j es fanden sich mehr als 150 derselben ein. |
Die Berathungen wurden hinter geschlossenen Thüren geführt und dauerten ungefähr eine Stunde. Sie hatten die Abfassung eines
ches an die Regierung zur Folge, in welchem um sofortige | Lai i d A | riums und unter der Oberaufsicht der Regierungs-Kommission für
Verstärkung der Konstabler und des Militärs gebeten wird. Die
i iner geheimen und den öffentlichen Frieden gefährdenden U | C O O i | weise Kinder des evangelischen Bekenntnisses werden, doch ist der Eintritt
geshlagenen Maßregeln für ausreichend, um die Ocdnung aufrecht | auch Kindern anderer Bekenntnisse gestattet. Nach dem höhern Orts
Gesellschaft wurde allgemein zugestanden; und man hielt die vor-
zu balten. — Unterdessen ist auch die Kanalflotte in den irischen | Gewässern angekommen und wird von der Bantry-Bucht aus ver- |
\chiedene Häfen der West- und Südküste Jrlands besuchen.
In einer neulichen Sißung des Londoner Gemeinderaths über Straßen-Erweiterung kam die Masse der Unfälle, die in der City stattfinden, zur Sprache. Es klingt unglaublich, soll aber statistisch erwiesen sein, daß voriges Jahr in der City viermal mehr Personen durch Wagen und Pferde verunglüt sind, als im ganzen Lande durch Eisenbahn-Unfälle. Die Zahl der im Citygedränge wöchentlich umkommenden Personen soll fünf und manchmal mehr sein. Bloß Verwundete sind dabei nicht mitgerechnet.
Dublin, 16. September. Die Verhaftungen hier und ander- wärts in Jrland dauern fort. Hier sind bercits 22 Personen, welche im Verdacht stehen, der Genossenschaft der Fenier anzugehören, verhaftet worden.
Frankreich. Paris, 15. September. Graf Sartiges, der si hier auf Urlaub befindet, kehrt, wie die »France« sagt, um den 25. d. wieder auf seinen Posten nah Rom zurück. i
Heute fand beim Staatsminister ein Ministerrath Statt. :
Der Kaiser und die Kaiserin haben gestern Morgen in Biarriß, wie der »Moniteur« heute anzeigt, den Besuch des Herzogs (Georg) von Mecklenburg-Streliy und der Großfürstin Katharina (Gemahlin desselben) empfangen. | N
— 16. September. Der Aerbau- 2c. Minister Béhic hat dem Kaiser einen heute im Moniteur veröffentlichen Bericht erstattet über die Arbeiten der durch Dekret vom 1. Juli 1852 eingesezten permanenten Kommissionen für landwirthshaftliheSta tistif. Die Mitglieder dieser Kommissionen sind nicht besoldet j der Minister \chlägt deshalb dem Kaiser vor, dieselben mit ehrenvollen Belohnun- gen zu bedenken.
Der Staatsrath Langlais is heute mit dem Postdampfer von St. Nazaire nach Mexiko abgereist, wo er als Finanzminister fungiren soll. Zwei Finanz - Jnspeftoren und eine Anzahl Hülfs- arbeiter begleiten ihn.
Portugal. Wie aus Lissabon, 15. September, telegra- phirt wird , is die Königliche Familie nah Oporto abgereist , um der Eröffnung der internationalen Ausstellung beizuwohnen.
Griecbenland. Mit der Levantepost eingetroffene Nachrichten aus Athen vom 9. melden, daß der Kriegsminister seine Entlassung eingereiht habe. Wie es hieß, hat die Regierung bei der jonischen Bank ein Anlehen von einigen Millionen gemacht.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 15. Septem- ber. Die Hauptverwaltung für Preß-Angelegenheiten, berichtet die »D. Pet. Ztg.«, wurde am 12. September um 2 Uhr eröffnet. Um 15 Uhr erschien im Lokal derselben der neuernannte Chef, Se- nator und Geheimrath M. P. Schtscherbinin, dem alle an- wesenden Mitglieder der Verwaltung, die Kanzlei-Beamten, die Cen-
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Brüssel, 15. September. Der König wird | soren der St. Petersburger Censur-Comité's und die Jnspektoren
der hiesigen Druereien vorgestellt wurden. Um 2 Uhr trafen der Herr Minister des Jnnern und Staatssecretair Fürst D. A. Obo- len ski, Vorsißender der beiden Kommissionen, welche das neue Preß. gesey ausgearbeitet, ein. Nach Abhaltung des Gebetes und Voll. ziehung der Einweihung des Lokals wurde das Dokument über die Eröffnung von dem Herrn Minister des Jnnern , dem Staatssecre- tair Fürsten Obolenski, dem Chef der Verwaltung und den Mit. gliedern des Conseils unterzeihnet. Zum Schluß sprach der Herr Minister einige Worte zur Begrüßung der Anwesenden, machte diese auf die hohe Bedeutung der jet in Wirksamkeit tretenden neuen Gesche aufmerksam und wünschte den neuen Functionairen guten Erfolg in der ihnen bevorstehenden Thätigkeit.
Warschau, 14. September. (Osts. Ztg.) Die Einrichtung der hier zu gründenden evangelish-deutschen Hauptschule ist jeßt so weit vorgeschritten, daß binnen Kurzem ihre Eröffnung erfolgen wird, Nach dem vom hiesigen augsburgisch-evangelischen Konsistorium ent- worfenen und vom Kaiser bestätigten Einrichtungsplan bestebt die Anstalt aus drei verschiedenen Abtheilungen und einem siebenklassigen Gymnasium für Knaben, einem sechsklassigen Gymnasium für Mäd- hen und einem dreiklassigen Schullehrer-Seminar. Das zur Unter- bringung aller drei Abtheilungen bestimmte Gebäude befindet si
auf der Krakauer Vorstadt neben der Kirche des Visitinnen-Klosters,
Der Direktor is bereits ernannt und befindet sich gegenwärtig auf einer Reise in Deutschland, welche den Zweck hat, tüchtige Lehrer für die neue Anstalt zu gewinnen, Schulbücher, Atlanten u. \. w,
Lehrmittel zu bestellen. Zunächst sollen die vier unteren Klassen des Knaben-Gymnasiums, die drei untern Klassen des Mädchen-Gymna-
| fiums und die erste Klasse des Schullebrer-Seminars eröffnet werden,
Die Anstalt steht unter der Verwaltung des evangelischen Konsisto-
das Unterrichtswesen. Aufgenommen sollen in die Anstalt vorzugs
genehmigten Lectionsplan werden in dem Knaben- oder sogenannten pbilologischen Gymnasium außer der deutschen Unterrichts\prache auch die lateinische,griechische, russische und polnische Sprache gelehrt. Der Unterricht im Französischen und Hebräischen is den Schülern freigestellt und wird auf Verlangen in besondern Stunden ertheilt. Auch vom Griechischen können die Schüler auf ausdrüdliches Verlangen der Eltern dispensirt werden; sie haben aber in diesem Falle in ebenso viel Stunden, wie für die Griechische Sprache nach dem Lehrplan bestimmt sind, den Unterricht in der Chemie, Mathematik und Physik zu besuchen. Auf diese Weise sind in der Anstalt die klassische und die reale Richtung vereinigt. Der Lehrplan für das weibliche Gymnasium umfaßt die gewöhnlichen, für die allgemeine weibliche Bildung für noth-
wendig erachteten Unterrichtsgegenstände und außer der deutschen Unter- f
richts\prache die russische, polnishe und französische Sprache. Jm
Schullehrer-Seminar is der Unterricht, der dieselben Gegenstände |
umfaßt, wie in derartigen ausländischen Anstalten, in den heiden
unteren Klassen überwiegend theoretisch, in der oberen praktisch. Be- sondere Pflege wird der Musik und dem Kirchengesange gewidmet, f Aufgenommen werden in der Anstalt junge Leute im Alter von | mindestens 15 Jahren, welche die in zweiklassigen Elementarschulen | üblichen Lehrgegenstände vollständig inne haben. Beim Schullehrer-
Seminar sind für ärmere Zöglinge 24 Stipendien, jedes im Betrage von 100 SRo. jährlih gegründet. Die deutsch-evangelische Haupt-
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\hule is eine nicht genug zu s{häyende Wohlthat für die hiesige |
zahlreiche deutshe Bevölkerung und die sicherste Bürgschaft für
Erhaltung der deutschen Sprache und Nationalität inmitten des Polenthums.
Wilna. Am 10. September wurde die Kapelle, welche zum Andenken an die im Kampfe gegen die polnischen Rebellen gefallenen russischen Krieger auf dem russishen Kirchhofe errichtet worden, il Gegenwart des Chefs von Nordwest - Rußland und des Gouvernt- ments-Chefs, der Generale und Offiziere, des Adels, der Kaufmann: | schaft und der Deputationen von denjenigen Regimentern der Garde | und Armee, welche sich während des Aufstandes in diesen Gegenden | befunden hatten, feierlihst eingeweiht. Die Jdee zur Errichtung dieses |
Denkmals war bereits im Jahre 1863 aufgetaucht und es wurde {on
damals mit dem Sammeln von Beiträgen begonnen. Jhre Majestät | die Kaiserin geruhte, 500 Rubel dazu beizutragen, und Graf |
Murawjew wies einen Theil der Strafsgelder dazu an. _Die Kapelle ist von dem Jngenieur-Technologen Akademiker Tschagin (l baut, die künstlerischen Arbeiten leitete der Professor der Akademit der Künste wirkl. Staatsrath Rjesanow.
Eine andere Kapelle, zu deren Errichtung Graf Murawjew
auch bereits im Jahre 1863 den Gedanken angab, ist am 1%. S ber in ähnlicher feierlicher Weise eingeweiht worden. Diese Kapt ‘l dem heiligen Alexander-Newski gewidmet und gleichfalls dem An
denken der Thaten unserer Krieger und den im Kampfe Gefallenen |
gewidmet , erhebt sich in einem der besten Theile der Stadt , al
dem Georgsplay. Auch dieser Bau ist nach dem Plan des Professors |
Riesanow von dem Akademiker Ts\cha gin ausgeführt worden.
3007
Schweden und Norwegen. Stockholm, 13 Sep-
tember. Wie die heutige offizielle »Posttidning« meldet, sind die Ratificationen des vor Kurzem zwischen Schweden - Norwegen und |
Dänemark abgeschlossenen Postvertrages am verflossenen Freitag im Ministerium des Auswärtigen hierselbst ausgewechselt worden.
Dáncmark. Kopenhagen, 14. September, Jn der heutigen Siyung des Reichsraths - Folkethings wurde die Rerfassungsdebatte fortgeseyt. Eine der wichtigsten Aenderungs-Vor- hläge war der vom Assessor Nyholm, der aus moderaten Mán- nern der Linken cine neue Partci gebildet zu haben scheint, welche die Hansensche Partei verloren. Der Vorschlag geht darauf hinaus, wesentlih den 21 Amtsrathêcorporationen des Landes, mit ihrem Grundbesiß, die Landsthingswahlen zuzuwenden, jedoch so, daß nur die Hälfte auf Grund einer jährlihen Steuer von 200 Thlr. auf dem Lande, 100 Thlr. in den Städten gewählt würde. Von den Ministern waren der Conseilspräsident und der Justizminister zugegen. Barfod eröffnete die Discussion und empfahl einen von ihm gestellten Vorschlag zur Zusammenseßung des Landsthings, mittels welchem die Rege- rung auf ungefähr die Hälfte (22) der Wahlen dur ein Vorschlags- recht Einfluß erhalten sollte, 28 Wahlen sollten dann völlig frei sein. Darauf \prach Assessor Nyholm für seinen Vorschlag. H. M. Petersen empfahl seinen Aenderungsvorschlag, der eine Herabsegung des Wablrechtscensus namentlich für Wahlen kleiner Landbesiher betrifft. Der Conseilepräsident ergriff darauf das Wort und ent-
wicelte in einem längeren Vortrage, daß die Regierung, obwohl sie | | verwandt worden sein | die Mitglieder der fenischen Verbrüderung von dem Empfang der
das Entgegenkommen der verschiedenen Vorscblagsteller anerkenne, niht auf die Vorschläge eingehen könne, weil die schon so stark redu- zirten conservativen Garantien dadurch noch mehr beschnitten würden. Ganz entscieden erklärte er sich nicht gegen die eine von H. M. Petersen gestellte Aenderung (Herabsezung des Census für kleinere Landwahlen),
wenn man auf die Klassemvahlen eingehe. Auch von Jespersen |
wurde ein Antrag gestellt; dahin gehend: daß künftig Adel, Titel und Rang nicht erblih sein sollten, sowie von Holstein-Holst ein- borg, der darauf abzielte, Grundgesehveränderungen nicht ohne Appell an das Volk vorzunehmen, wogegen die Regierung sei. Bei der Abstimmung erhielt der Nyholm's{che Vorschlag mittelst Na- mensaufruf 49 Stimmen gegen 43 (meist Bauernfreunde.) Der Vorschlag geht also mit dem Entwurf ans Landslhing. Nach Kleins Ausspruch is diese Abstimmung nicht als Opposition gegen die Re- gierung zu betrachten. Jespersen s Vorschlag erhielt 49 Stimmen gegen il und geht also auch ans Landsthing. Holstein-Hol- steinborg’s Vorschlag erbielt ebenfalls eine große Majorität. »Dagbladet« bringt cinen ausführlichen Artikel über die Nußÿ- losigkeit des Fortbestehens des Sundzollfonds, dessen Aufhebung
von der Regierung in einer dem Landsthing zugegangenen Vorlage |
vorgeschlagen wird. Es heißt darin :
»Der Kassenbehalt des Sundzollfonds beträgt , abgesehen von dem Gutshaben bei freinden Staaten, ungefähr 18 Millionen Reichsthaler, wo- von 7 Millionen in unkündbaren dänischen Aprozentigen Staatsobligationen, TMillionen dänischen Prioritätsobligationen und vier Millionen in Z3proz. dânisch- englischen Obligationen oder norwegischen Staatspapieren. Mit Ausnahme der legteren 4 Millionen besteht das Uebrige nur aus Anweisungen auf den Ausfertiger. Die Verhältnisse sind stärker gewesen als das Geseh; man hat in den Drangsalen der lehteren Jahre ununterbrochen zu dem Fonds seine Quflucht genommen, und es ist nur eine Fiction, wenn man sagt, daß der Fonds nach der Bestimmung unverkürzt erhalten worden ist. Der Sundzollfonds is augenblicklih nichts Anderes, als ein finanzieller Humbug, ein Erschwerungs8-Departement und eine Gêène für die Finanzverwaltung. Es is also voller Grund zu dessen Aufhebung vorhanden, und es bedarf nicht der Ermittelung geheimer Beweggründe. «
Amerika. New-York, 2. September. Die Kommission, welche die Untersuhung gegen den Capitain Wiry zu leiten hat, trifft Anstalten, den Prozeß zu vereinfachen und wird eine Menge von Zeugen, deren Aussagen nur unnüßye Wiederholungen sein wür- den, nicht vernehmen. Die Vertheidigung soll inzwischen {on über hundert Schutzzeugen vorgeladen haben. Der Richter Daniel Hall aus Georgien erklärte, daß General Windes die Absicht gehabt habe, das Gefängniß zu vergrößern, doch sei Mangel an Bauholz gewesen. Das Gefängniß sei überfüllt gewesen, weil die südstaatliche Regierung in Folge der von Oberst Dahlgren und General Kilpatrick unternom- menen Streifzüge die Kerker Belle Jsle und Libby für niht hin- reichend gesichert angesehen habe. — Der s{chweizerishe General- Konsul in Washington hat es abgelehnt, Geldbeiträge zur Deckung der Kosten für des Capitains Vertheidigung entgegenzunehmen, weil Virg kein Schweizer mehr sei, sondern ein naturalisirter Bürger der Vereinigten Staaten. — Es heißt, daß der frühere Vice - Präsident der Conföderation, Alexander H. Stephens, dessen Gesundheits- zustand Besorgniß erregt, bald amnestirt werden. wird; auch spricht man von einem Besuche, den Jefferson Davis von einem Sohne des Präsidenten Johnson empfangen haben soll. — Die politischen Nachrichten aus dem Süden sind ohne besondere Wichtigkeit, im Ganzen aber sprechen sie für die fortschreitende Wiederherstellung geordneter Verhältnisse. — Fast Tag um Tag kommen noch Eisen- bahn-Unglücke vor. Für die lehten aht Monate berechnet man die
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Zahl derselben auf 128; 266 Personen sind durch sie utmngekommen und 1109 haben Verstümmelungen oder leichtere Verlezungen erlitten. __ Auch in Mississippi entspinnen \sich Konflikte zwischen den Civil- und den Militairbehörden. Der provisorishe Gouverneur
| Sharkey ordnete vor Kurzem die Bildung je zweier Milizcompag- | nieen in jeder Grafschaft des Staates an, um die von den zurück-
geehrten Soldaten an manchen Orten begangenen Eigenthumfrevel zu verhindern. General Slocum erbob Einspruch biergegen und befahl allen Bürgern, die Waffen in Händen batten, solche auszu- liefern. Eine zweite Streitsrage ist dadurch entstanden, daß General O sterhaus cinen Angeklagten aus dem Civilgerichtssaale hat weg- holen lassen, worauf Gouverneur Sharkey an den Präsiden- ten Johnson telegraphirte, daß er die Herausgabe des Ge- fangeuen verfügen möge. Vorher hatten Seward und Stanton schon ihre Entscheidung dahin gegeben, daß in Mississippi die militairische Autorität einstweilen noch die höchste bleiben müsse, zumal in Fällen von Negermißhandlungen. Man glaubt, Sharkey werde seine Entlassung einreichen. In Ost-Tennessce dauern die Streitig- keiten zwischen den »Loyalen« und den »Secessionisten« fort j aus Knox- ville ist cine Anzahl der lehteren von dem Ueberwachungs-Comité ausgewiesen worden. Die Centralbahn des Staates Georgien ist hon auf eine Strecke von 45 Meilen von Savannah wicderhergestellt, und der Baumuwvolltransport aus dem Innern is im Verhältnisse gestiegen. — Jn den nördlichen Staaten halten die Fenier Ver- sammlungen ab und es sollen beträchtliche Summen Geldes auf- gebraht und nah Jrland geschickt oder zum Ankauf von Waffen Der Erzbischof Henrik in St. Louis hat
Sakramente ausgeschlossen, weil sie unsittlihe und ungesehliche Zwecke verfolge, Aufruhr in Jrland erreichen wolle und die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien gefährde. — Den die Beschränkungen auf: den Handelsverkehr mit dem Süden aufhebenden Erlaß des Präsidenten hat Herr M. Culloch ‘be- fannt gemacht, jedoch hinzugefügt, daß ihm von bevorstehen- den Verschiffungen von Waffen und Munition nah den Südstaaten Anzeige gemacht werden müsse. Die Staatsschuld belief sich am 1. d. auf 2,757,689,571 Doll. , so daß der Monat August 435,000 Doll. binzugefügt hat ¡ doch sind die Jahreszinsen, 138,031,620 D.; in demselben Monat um 295,000 Doll. verringert worden. Die Schaßkammer besaß 45 Millionen baar und 33 Millionen in Noten. — In Beantwortung der Verabschiedungs8ansprache des kolumbischen Gesandten äußerte der Präsident Johnson, daß die Vereinigten Staaten an ihren republikanischen Prinzipien festhalten würden und besonders an der Politik, durch friedliche Mittel die- freien Jnstitu- tionen auf dem amerikanishen Kontinent aufreht zu halten.
Laut Berichten aus Rio de Janeiro vom 24. August war auf dem Kriegsschauplaze nihts Entschcidendes vorgefallen. General Flores sehte seine Eilmärsche fort. Der Kaiser befand s{ch zu Cachocira. - Die Paraguyten rückten gegen Uruguay vor. Zu Montevideo hatte ein furchtbarer Sturm gewüthet und über 20 Schiffe waren zu Grunde gegangen.
Den Berichten zufolge, welche der Dampfer »Crusader« aus Port-au-Prince nach Liverpool gebracht hat, nimmt die Revo- lution auf Haiti eine sehr drohende Gestalt an; Salnare hatte \{chon mehrere der Forts in der Nähe von Kap Haiti erobert und Präsident Geffrard beabsichtigte selbst gegen die Aufständischen ins Feld zu ziehen.
Asien. Der Häuptling Tungsu Penlow hat sich gegen die Friedensunterhandlungen, welche der Dharma Radschah mit den Engländern führte, erhoben und, nachdem er einige Führer von Ost-
“und Central-Bhutan für sich gewonnen, seine Hauptstadt befestigt,
um, wenn nöthig, den Dharma Radschah durch Waffengewalt zu einer kriegerischen Politik zu zwingen. Er behauptet, der Dharma Radschah sei nur ein geisiliher Souverain, wie der Mifado von Japan. Die britishen Truppen seyen sich unterdessen in Stand, um auf alle Fälle zu einer Jnvasion Bhutan's gerüstet zu sein.
Wie unter dem 29. Juli berichtet wird, haben die Nien-fei- Rebellen niht nur von den Mohamedanern, sondern auch von cinem auf unerklärliche Weise nah Norden gezogenen Trupp Taipings Verstärkung erhalten und waren, 2—300,000 Mann stark, schon bis auf 60 — 70 Wegestunden der Hauptstadt Peking nahe gerückt. San- fo-lin-sin fiel bekanntlich in einer Schlacht gegen sie, doch soll sein Sohn mit Glück gegen sie operiren und ihre Hauptmacht schon ver- \sprengt haben.
Afrika. Aus Alexandrien, 5. September, wird der » Triest. Ztg.« gemeldet, daß in der Nacht vom ten in den Eisen- bahn-Magazinen ein sehr heftiger Brand ausbrach, der eine Menge Waarenkolli und wichtige Papiere zerstörte. Der Schaden soll un- gemein groß sein. Auf der Eisenbahn von Kairo nah Suez hat ein Unglücksfall stattgefunden. Mehrere englische Reisende wurden verwundet und getödtet. Der Dampfer »Moeris« der Messageries imperiales ist am 29. v. M. mit dem von Salonich kommenden ägyptischen Dampfer »Saidie« im Hafen von Alexandrien zusammen- gestoßen und hat denselben inGrund gebohrt. Ein ägyptischerOffizier, der sich
C I E T E T S ere? C A J E E mert; TAG S O M e 1 E a a E er I R L o T L R Tes
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