1865 / 223 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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jeder Woche während des Semesters in den Vormittagsstunden von

9 bis 1 Ubr geöffnet. Berlin, den 11. August 1865. S Die Königliche Akademie der Künste. Im Austrage: Ed. Daege.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober - Regierungs- Rath und Ministerial-Direktor von der Reck aus der Schweiz.

Nichtamtliches. Preußen. Merseburg, 19. September. Nach der gestrigen Parade fand im Königlichen Schlosse ein großes Militair-Diner statt, zu welchem sämmtliche Generale und Stabsoffiziere befohlen waren, welche

O. F. Gruppe.

Generale und Stabsoffiziere waren eingeladen worden. Seine Majestät der König geruhten das Wohl des IV. Armee-Corps

erkennung für den Zustand und die Haltung desselben hinzuzufügen.

sprechenden Worten Ausdru. Nach Aufhebung des Diners fand ein Laternenzug der Merse-

burger Bürgerschaft unter allgemeiner und glänzender Bel eu ch -

tung der Stadt siatt. | j ' im Scloßhofe, dem der Oberpräsident der Provinz, v. Wigleben,

vorauss\critt und welcher von dem Musikcorps des 4. Magdebur- |

gischen Jnfanterie-Regiments Nr. 26 eröffnet und in Zwischenräumen von nochch zwei anderen Musikcorps begleitet wurde.

gilde, die Gewerke mit ihren Fahnen und Emblemen, Sänger-Ver- eine und Bürger des verschiedensten Berufs, jeder Theilnehmer einen far- | bigen oder bunten Lichtballon auf einem Stock tragend, rückten nach den |

und darauf hinwies, daß die Stadt das vor 50 Jahren an derselben | Stelle ausgesprochene Gelöbniß der Treue gehalten habe und ent- | \{lo}en sei, eben so unverbrüchlich auch für alle Zukunft zu halten. | Eine Deputation der Veranstalter und Theilnehmer wurde von dem | Preuß eg8-Minister, | O ' Ober-Präsidenten in das Schloß geführt, und als dieselbe den gnä- | inspizirte das im Hasen liegende Geschwader und die zur Anlage j digen Dank des Königs empfangen hatte, verließ der Festzug wieder | Kurz darauf fuhr Se. Majestät durch |

die glänzend illuminirte Stadt, die sinnigen und reichen Lichtaus- |

mit Musik den Schloßhof.

schmüdckungen besichtigend. i Heute Vormittag von 10 Uhr an fand ein Corps-Manôver statt, in welchem eín supponirter Feind, der von Qeit und Weißenfels gegen Halle vorrücken wollte, von dem ganzen vierten Corps und den bei ibm eingetheilten fremdherrlichen Kontin- genten von nördlich Lauch städt bis hinter * die Defileen der Schwarzeiche zurückgeworfen wurde. Morgen is Ruhetag und am Donnerstag beginnen die dreitägigen Feldmanöver bei Roßbach und Lüßen. Memel, 16. September. (Osts. Zt.) Durch die Fürsorge dcs Vorsteheramts der Kausmannschaft haben die Hafen-Einrichtungen

unseres Playes auch in diesem Jahre eine wesentliche Verbesserung |

erhalten. Der Winterhafen ist durch die seit 10 Jahren ununter» brochen förtgesehten Arbeiten in seiner Vertiefung so weit hergestellt, daß Schiffe in demselben liegen und beladen werden können. Außer- dem is auf der Spihe der Kurischen Nehrung ein neuer Ballasiplaß gewonnen, wo die einkommenden Schifse mit der größten Bequems- lichkeit löschen können. Die Bepflanzung der Kurischen Nehrung mit Strandhafer ist auf eine beträchtliche Strecke unter der Lufsicht eines besonders dazu angestellten Försters fortgeschritten. Die Eröffnung des von der Staats-Regierung angelegten Kanals zur Vermeidung dés gefährlichen Transports der Holzflöße aus dem Kurischen Haff um die Wiedenburger Ecfe soll für die Strecke von Minge nah Drawochnen nächstens erfolgen. Die Fortführung dess selben nah dem Flüßchen Schmeltell, das ck Meile von unserer Stadt sih in das Kurische Haff ergießt, wird als durchaus nothwendig an- geschen, um unserem Holzhandel einen in jeder Hinsicht genügenden Schuy zu verschaffen. Die von der russischen Regierung beabsih- tigte Erhöhung des Transitzolls um 30 Kop. per Pud für Knochen und 10 Kop. für Lumpen, wird auf die Handels-Verhältnisse unseres Platzes auch ihrerseits einen nachtheiligen Einfluß ausüben, der \ih um so fühlbarer machen wird, da auch die Bezugsquellen für unsern Getreidebandel bei der im Ganzen ungünstigen Ernte in Rußland eine sehr geringe Zufußhr in Aussicht stellen.

Schweidniß, 17. September. Ein in alten Zeiten für kirh- liche Zwecke verwendetes Gebäude wird, {reibt man der »Prov. Ztg. f. Schl. «, binnen Kurzem seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgegeben werden. Der hiesige Stadtpfarrer Simon hat die vor

Die Schüten- | | holsteinschen Landesregierung resortirende Beamte und Angestellte: Von dem K. K. österr. Statthalter für das Herzogthum Holstein is verfügt worden, daß sämmtliche, die unterzeichnete Landesregierung sortirend: F Klängen fröhlicher Märsche in den Schkoßhof ein und stellten sich vor den | Beamte und Angestellte ein Gelöbniß wegen treuer und redlicher Erfüllung Fenstern des großen Speisesaales auf, wo Se. Majestät der | König erschien und gnädig den Gruß erwiedernd, den Vortrag | mehrerer Lieder und Musikstücke mit anhörte , zwischen denen der |

Bürgermeister Hr. Seffner das Lebehoch auf den König ausbrachte | : 1 sf | die Pflichten des mir von Sr. Excellenz dem K K. Herrn Statthalter für

das Herzogthum Holstein anvertrauten Amtes treu und redlich erfüllen werde, In den lehten Tagen befand sich Se. Excellenz der Königlich

dem Niederthore gelegene ehemalige Kreuzkirche nebst dem dazu gehörigen Gebäude und Garten für den Preis von 10,000 Thlrn. von dem jetzigen Besiyer, dem Kaufmann Löwel, gekauft. Dem Ver. nehmen nah soll dasselbe zu einem katholischen Krankenhause einge, richtet und einem geistlihen Orden zur Verwaltung Übergeben wer. den. Das Gebäude hat im Laufe der Zeit verschiedene Schicksale erlebt. Ur. sprünglich war dasselbe im Besiße der Kreuzherren mit dem rothen Stern gewesen, welche Herzog Heinrih-I1V. von Breslau i. J. 1283 hierorts ein- führte. Nach der Aufhebung der geistlichen Stifte i. J. 1810 gingen die Ge- bäude und das der hiesigen Kommune gehörige Grundeigenthum in den Besiy des Königlichen Fiskus und von diesem durch Veräuße- rung in Privathände Über. Die Kirche selbst, noch wobl erhalten, hat seitdem verschiedenen Zwecken gedient. Jm Jahre 1848 wurde dort die erste öffentliche Sizung der Stadtverordneten abgehalten,

bei der Varade in der Front estanden hatten. Auch die fremdherrlichen | später wurde dieselbe von der freien christlichen Gemeinde für die E f: z | Qwecke der Andacht an Sonn- und Feiertagen gemiethet. Jn dem

der Kirche zunächst gelegenen Lokale befand sich eine Zeit lang das

auszubringen und seinem friegsherrlihen Gruße gnädige Worte der An- |landräthlihe Amt.

Seit dem Jahre 1861 hat die hiesige Frei- maurerloge »Herkules« die chemalige Kirche nebst den meisten Zim-

Dem Eindrucke , den die Königlichen Worte auf alle Anwesenden | mernZin dem daranstoßenden Hause, sowie einen Theil des Gartens machten , gab der fommandirende General des Corps ; General der | gem ) Der : nerheblic Infanterie, Militair-Gouverneur der Provinz Sachsen und Chef des | Ausgaben gemacht. Dem früher stipulirten Vertrage gemäß müssen

J Thüringischen Jnfanterie-Regiments Nr. 32, von Scha, in ent- |

emiethet und für die Einrichtung der Lokalitäten nicht unerhebliche

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dieselben in nächster Zeit geräumt werden. i Görliß, 18. September. (Prov. Qtg. f. Schles.) Die offizielle

| feierliche Eröffnung der Gebirgsbahn ist auf morgen festgeseht worden und ist heut Nachmittag bereits Se. Excellenz der Herr Handels. Um S Uhr Abends erschien der Festzug | minister Graf Jyenplit hier angekommen, um der Eröffnungs: | feierlihkeit beizuwohnen.

Schleswig-Holstein. Kiel, 20. September. Das dritte

Stück des Verordnungsblatts für das Herzogthum Holstein bringt |

unter Nr. 8 das folgende Circulair an sämmtliche von der Herzoglich

ihrer Amtspflichten abzulegen haben. Dieselben haben daher das nach Maß-

gabe des hierunter abgedruckten Formulars eigenhändig zu schreibende und |

zu unterschreibende Gelöbniß unverzüglich nach Empfang dieses Cirkulars an

die Landesregierung einzusenden. S 4 Formular des Gelöbnisses. Ich gelobe hiemit an Eidesstatt, daß ich

preußische Kriegs-Minister, General-Lieutenant von Roon hicr und

des Flotten-Etablissements bestimmten Räunllichkeiten.

Sachser. Weimar, 20. September. (Weim. Ztg.) Gestern und vorgestern. fanden in Jena Konferenzen der Großherzoglich und Herzoglich sächsischen Herren Minister über Universitäts - Angelegen- heiten statt. An denselben nahmen Theil: von Weimar der Staats | minister v. Waßdorf mit dem Geh. Staatsrath Stichling, von

Meiningen der Wirkl. Geh. Rath Freiherr v. Uttenhoven , von Al-

tenburg der Staatsminister v. Larish, und von Gotha der Staatê- } minister Freiherr v. Seebach. Auch der Kurator der Universität |

Geh. Staatsrath Seebeck, nahm an den Sizungen Theil.

Hessen. Kassel, 20. September. (W. T. B.) Nach heute | ausgegebenem Ausschreiben des Ministeriums des Jnnern ist die |

vertagte Stände-Versammlung zum Z30sem- d. embe rufen.

Großbritannien und Jrland. London, 19, Septem- | ber. Die iri\sche Hauptstadt verharrt in tiefster Ruhe. In fkleine- |

ren Städten, Wexford, Waterford, Kingstown, Dundalk, sind mehr oder minder zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden , wegen geseywidriger Exerzier - Uebungen, wegen Singens fenischer Liedel wegen Abreißens amtlicher Plakate und aus ähnlichen Gründen.

Größere Aufregung herrscht in der Grafshaft und zumal in der |

Stadt Cork. Die Untersuhung wird mit Ausschluß -der Oeffentlich

keit geführt j in den Verhasftsbefehlen is nicht von einfacher verräthetl- 4

scher Felonie, sondern von Hochverrath und rebellischen Handlungen g gen Ihre Majestät die Rede. Ein kurzes Telegramm, welches wohl in Kurzem weitere Erläuterung finden wird meldet die gestern Ahenòd geschehene Verhaftung eines Offiziers der früheren konföderirten Arme

in Queenstown bei Cork j er soll an die fenische Verbrüderung acl } dirt sein und verrätherische Dokumente in seinem Besiye haben. Die | Militairmacht in Cork ist um mehrere hundert Mann verstärkt wo |

den. Jn Liverpool sind mehrere Vérhaftsbefehle erlassen wo? den; es war dort bekannt, daß in mehreren Häusern nächtliht Exerzier-Uebungen vor sich gingen.

pool als in Birkenhead stattgefunden und Abgesandtke ward nach London und Dublin geschickt worden, um mit den dortigen Vereinen Raths zu pflegen. Eine nicht zu übersehende An gabe , welche aus amtlicher Quelle zu stammen scheint y nennt 0 Veranlassung zu dem plöhlichen Auftreten der Regierung gegen die Verschwörung eine von Washington empfangene Anzeige , dab eint

| Anzahl Dubliner Agenten in den Vereinigten Staaten erschiene?

Versaminlungen von feni- | hen Bundesbrüdern hatten am Sonnabend sowohl in Lw

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seien, um entlassene Soldaten anzuwerben , und daß einige der leh- teren, so wie zwei Schiffsladungen von Waffen aa auf dem S |

nach Jrland seien. --- Der Prinz Amadeus von Jtalien is mit Wandecungen

durch und um London beschäftigt. Es begleitete ihn der italienische

Gesandte, Marquis von Azeglio, und einige italienische Offiziere. Frankreich. Paris, 19. September.

ricière ein eigenhändiges Schreiben voll tiefsten Beileids u H : | nd hohe Achtung für den Verstorbenen gerichtet. dts

naparte, welche nach Rom gereist waren, um dem Leichenbegängnisse

ihres Bruder®& am 7. d. beizuwohnen, von dort wieder in Paris ein-

getroffen seien.

E do. Der ap hat, | wie die »FFrance« meldet, an die Wittwe des N e ay |

| | ¡

Die Minister Roubher, Fould und Lavalette sind, wie die | »France« meldet, vom Kaiser &ngeladen worden, auf einige Tage |

nach Biarriÿ zu kommen.

Türkei. Aus Beirut, Iten d. geschrieben: »Noch immer ist die Cholera die hier die meisten Todes- fälle nach sich ziehende Krankheit, obgleich sie niht mehr die vorherr- hende is, da gastrishe und intermittirende Fieber die Oberhand gewonnen, Vom 20. August bis gestern starben 160 Personen an der Cholera nur noch 3. Die Stadt selbst ist beinahe gänzlih von Einwohnern verlassen, nur der ärmste Theil derselben blieb und in diesem wüthen die Krankheiten. Von Autoritäten sind nur der Kaimakam Edhem Pascha, sein Polizeivogt, der Mauthaufseher und die Generalkonsuln yon Oesterreich, Frankrceih und Rußland auf ihrem Posten geblieben.

Alles Uebrige, sogar das Telegraphenamt, hat sich geflüchtet, legteres hat im Gebirge zwei Stunden von hier sein Manipulationsbüreau | 2 | Steinmetßmeister Trippel in Potsdam mit großer Sor itet , i N N E f l gfalt gearbeitet , i 120 Sterbefälle kommen dort des Tages vor. Die Landesautoritäten eine würdige Basis für das Standbild. Die sehr gefällige e e

haben daselbst leider auch das" Signal zur Flucht gegeben, denn sie | volle Form ist die eines Oblongums mit hervorspringenden cannelirten Pfei-

| lern, der obere Abshluß mit Palmetten. Den „Dimensionen der Statue

errichtet. Jn Damaskus griff die Cholera rasch um sich; 100 bis

¡ivaren die ersten , die sich entfernten. Alle Geschäste sind daher im Stocken, und da Damaskus der Sih der Central - Regierung für

fühlbar. Am 15. August brach die Krankheit auch in Aleppo

am 20sten v. M. erlagen 26 dem Uebel, am 2ten d. |

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wird der » Triest. Ztg. » |

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lagen.

Das Ministerium wird gutem Vernehmen nach Gesegvorlagens | bettefsend die Aufhebung der religiösen Corporationen und die Reor- | ganisation der geisilien Güter, einbringen und vorschlagen , einen Theil derselben zur Besserung der traurigen Lage der Landgeistlichkeit | und zur Hebung des Elementar-Unterrichts zu verwenden.

Das Defizit des Jahres 1866 wird nahezu 280 Millionen be- tragen, wenn die Regierung fih nicht bemüht, die Passiva des Bud- gets zu mindern und die Aftiva zu vermehren j wie es heißt, hat sie

die Absicht , Abänderungen in der Steuer auf das bewegliche Ber-

Der »Moniteur« meldet, daß die Pri : L : neldet, daß die Prinzen Lucian und Charles | e 24 E i Bonaparte und die Gräfin Primoli, geb. Prinzessin Gt “a mögen , so wie in den Stempel- und Registrirungs - Taxen vorzu-

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

__— Jn Sanssouci hat am 15. d. M. die Aufstellung des bereits früher erwähnten Reiterstandbildes Friedrich des Großen auf dem von | Sr. Majestät dem König bestimmten Plage unter der Leitung des Bau- raths und Professors v. Arnim glücklich stattgefunden. Die Statue ist; wie die »Spen. Ztg.« berichtet, nach dem ersten Modell von Rauch für | sein berühmtes Reiterstandbild des großen Königs in Berlin, von den Bild- hauern Carlo Baratta und Lazarini aus einem Blocke sehr weißen

| , - , g " - , und reinen carrarischen Marmors in Lebensgröße gearbeitet. Der große

| König in der Generals-Uniform, den Schwarzen Adler-Orden auf der Brust, sigt auf einem kräftigen Pferde von s{ôönem Gliederbau, der mit Hermelin | gezierte Krönungsmantel is zurückgeschlagen und hat einen schönen, reichen

| Faltenwurf. Der Kopf, sprechend ähnlich, hat die historische Haltung, nah

|

| links geneigt, der Ausdru ist edel und sinnend, die linke Hand i links geneigt, d dru : zügelt das ungeduldig \charrende Roß. Das Piedestal, nach der Zeichnung des Bauraths und Professors

9 im i mai ; Falls aus is Arnim ün Renaissancen-Style ebenfalls aus carrarischem Marmor von dem

| entsprechend, die eine gleiche Höhe hat, ist das Postament 85 Fuß hoch, die

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aus und zwar mit ziemlicher Stärke. Es erliegen ihr in dieser

Stadt täglich über 100 Menschen. Der Pascha hat Aleppo ver-

lassen und seinem Beispiel sind die bemittelten Klassen gefolgt. Die |

Krankheit zeigte sich in Aleppo seit dem Tage, an welchem mehrere

20) tausend heimfkehre he Nilaer mit 40 Lei | H (20) \ h ehrende persische Pilger mit 40 Leihnamen an der | rung seiner Jdeen betraut, namentlich aber ihm das Modell zu diesem

Cholera gestorbener und in Säcken genähter Hadjas, welche die Luft mit dem Gestank der Fäulniß anfüllten, den Eintritt in die Stadt,

troy des Widerstandes der Bevölkerung, erzwungen hatten. Jn S.

Jean d’Acre, Sur, Saida, Tripolis und Alexandretta, so wie in einigen Dörfern des Libanon, zeigt sih die Cholera gleich- falls und bei der Sorglosigkeit der Regierung und dem fatalistischen Charakter der Muselmanen is auf energische Maßnahmen, des Uebels

Krankheit noch einige Zeit hier verbleiben werde. «

Amerika. New-York, 9. September. Jm Gegensaß zu dein Willen der Militairbehörden hat Präsident Johnson dem Gouverneur von Mississippi nun doch erlaubt, Milizcompagnien im Staate zu bilden, da dem Volke allmälig die Regelung seiner An- gelegenheiten wieder in die Hand gegeben werden solle) General Sloman hat somit sein Verbot zurücknehmen müssen. Die Erivar- tung, daß Sharkey von dem Gouverneurposten zurücktreten werde, hat \ih dadur wieder zerschlagen. Die demokratische Convention von New - York ift in Albany zusammengetreten und hat sih für die Abschaffung der Militairgerichtsbarkeit, für die Gleichstellung aller Staaten für des Präsidenten Reconstructionspolitik , für die Aufrechthaltung der Monroe’shen Doktrin und gegen die Stimmberechtigung der Neger ausgesprochen; endlich hat sie erflärt, daß alle Hülfsquellen des Landes der Abtragung der Staats- \{hulden verpfändet seien. Die republikanische Conventionin Minne sota dagegen verlangte das Wahlrecht für die Neger und ließ eine Reso- lution, welche des Präsidenten gegenwärtige Politik gutheißen wollte, durfallen. Auch drang sie auf militairische Einschreitung der Ver- einigten Staaten gegen die Kaiserlichen in Mexiko. Brown, der weiland Gouverneur von Georgien, ist vom Präsidenten amnestirt worden. Der Baumwollhandel in Mobile ist einer Nachricht aus Cairo zufolge fast unterbrochen, da ein Befehl gegeben worden war, aus dem Jnnern nichts nah Mobile zu senden.

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff'shen Telegraphen - Büreau. Florenz, Mittwoch , 20. September , Abends. Ein Rund-

shreiben des Ministers des Innern , betrefsend die Wahlen, em- pfiehlt / Jeder möge nah seinen Jdeen und Grundsäßen und ohne persönliche Rüksichien wählen.

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, e 5 V i : gan Nufstell ¡thi R R , " : Syrien isst, so is die Abwesenheit der legteren im ganzen Egalat | hante Fosletung n, 14 508, und Von, DIGRN, ININILIAN N I:

das hehre Königsbild, aus dunkeln Baumgruppen prächtig fich abschneidend hoch und frei von allen Seiten dem Beschauer entgegen 7 D “Pra and besten Eindruck gewährt die Ansicht von der linken Seite. Der Plaß

| für das Denkmal ist von Sr. Majestät dem König selb. bestimmt.

Von den Bildhauern, welche die Statue ausführten, hat Carlo Baratta dem verstorbenen Professor Ra u längere Zeit in sei- nem Atelier nahe gestanden; der Meister hat ihn vielfah mit der Ausfüh-

Königsbilde mit dem Wunsche überlassen, daß er dasselbe in Marmor her- stellen möge. Dem Willen des verewigten Meisters ist Baratta in Ver- bindung mit dem Bildhauer Lazarini treu nachgekommen, die Ausfüh- rung des Standbildes erforderte die Arbeit von 13 Jahren, das glückliche

Gelingen war der erste Lohn. Die zweite größere Anerkennung aber müssen | die Künstler in der Aufstellung ihres Kunstwerks an der jeßigen geweihten | Stelle finden. Se. Majestät hat die Statue für 9000 Thlr. ankaufen

| lassen. Die Porphyrbüste des Herzogs Jordaneio di Bracciano,

or No F i 2 U i | Herr zu werden, kaum zu rechnen. Es is zu befürchten, daß die welche unmittelbar vor dem Plage stand, der jet von dem Reiterstandbilde

Friedrichs des Großen eingenommen wird, hat einen andern geeigneten | Standort vor dem gegenüberliegenden Bosquet bei den Terrassen gefunden, "wo sie leicht zugänglich ist. Bald nach der Aufstellung is die Statue | Friedrichs des Großen von Jhren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen üund | der Frau Kronprinzessin in Augenschein genommen worden.

Vom Dr. A. Petermann sind in einem Heft (Geographie und Er-

forshung der Polar - Regionen Nr. 6) die Geschichte des ersten Versuches

einer deutschen Polarfahrt, die Ursachen, welche ihn zum Scheitern brachten und neue Zeugnisse für die Richtigkeit des von Dr. Petermann empfohlenen Weges zu den arktishen Regionen zusammengestellt. Nicht genug fann Dr. Petermann die hingebende Thatkraft und Energie, die Uneigen- S und Aufopferungsfähigkeit rühmen, welche deutsche Seeleute in dieser Sache an den Tag legten. Dem Capitain Werner, welcher, da noch alle Fonds zur Ausführung der Expedition fehlten, aus eigenen Mit- teln Geld hergab, is es zu danken, daß in so kurzer Zeit die Unternehmung so weit gebracht wurde, wie geschehen is, Die Gesammikosten der Expedi- tion waren auf 7000 Tblr. berechnet. Leider i} keine Aussicht vorhanden, daß die durh den Maschinenbruch auf dem gechartenten Dampfschiffe »Queen of the Jsles« ganz vergeblich aufgewendeten Gelder zurück- erlangt werden können. Die Charter lautet aus zwei volle Monate (pr. Monat 250 Pfd. St.), die Zeit für die Reparatur der Maschine, wenn sic über 44 Stunden, wird abgezogen y der Charter läuft aber um so viel länger; außer dieser ungünstigen Klausel ist überdies festgestellt, daß Streitigkeiten in London durh ein Schiedsgericht beigelegt werden sollen. Alle Berichte sind darin einig, daß der Maschinenbruch auf der »Queen of the Jsles« absichtlich herbeigeführt worden sei. Beweisen läßt sich das freilich nit, aber sowohl eigennügige Motive des Vercharterers, die Unlust der Mannschaft an Bord, endlich auch eine bei den in Betracht kommen- den Persönlichkeiten wohl nur instinktipe Mißgunst gegen eine solche Un- ternehmung Seitens einer anderen Nation als der englischen sprechen für die Wahrscheinlichkeit der Anklage. Diese nationale Eifersucht hat die Engländer verhindert den Leistungen der Russen und Amerikaner in den antarktischen Regionen gerecht zu werden. Nationales Vor- urtheil hat auch verhindert, daß Dr. Petermayn's Bemühungen, die Auf- merksamkeit der Engländer auf die Erforschung der arktischen Centralregion, von Spigbergen aus binzulenken, den Anklang gefunden haben, welche die Befürwortung der namhaftesten Autoritäten in England selbst ihnen hätten

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