1865 / 227 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Lauenburg. Ratzeburg, 21. September. Das offizielle Wochenblatt für das Herzogthum Lauenburg bringt unter dem vor- stehenden Datum folgende Bekanntmachung: j

Mit Beziehung auf das am 15. d. M. bei der Besigergreifung des Herzogthums Lauenburg publizirte Allerhöchste Patent vom 13. d. M., und auf die in demselben ertheilte Zusicherung Sr. Majestät des Königs, die Erbhuldigung des Landes in eigener Person entgegen zu nehmen, wird hier- durch zur öffentlihen Kunde gebracht, daß Se. Majestät der König, unser Allergnädigster Herzog und Herr, geruhen werden, zu dem Ende am Montag den 25, d. M. in Rayheburg einzutreffen. Wir zweifeln nicht, daß die Be- wohner des Herzogthums Lauenburg ihre Theilnahme an diesem freudigen Ereignisse durch zahlreiches Erscheinen an den Tag legen werden. Raßeburg,

den 24. September 1865. Die Regierung des Herzogthums Lauenburg. 1

L, Kielmansegge. . Schleswig - Holstein. t Das beute ausgegebene 2. Stück des »Verordnungsbl. f. d. Herzog- thum Schleswig« enthält u. A. eine Bekanntmachung , betreffend die Ernennung des Baron H. v, Plessen in Eckernförde zum

Amtmann der Aemter Gottorf und Hütten. Zufolge einer Ver- | chen Civilkommissärs für das Herzog- | thum Schlewig treten die bisherigen gemeinschaftlihen Frei- marken für Schleswig-Holstein à 5 Schll. , 14 Schll. 15 Sl, |

ordnung des Königlich preußis

2 Schll. und 4 Schll. mit ultimo Oktober er. für das Herzogthum

Schleswig außer Cours und werden vom 1, November c. ab nur | nachstebende , mit der Bezeichnung » Herzogthum Schleswig« ver- sehene Freimarken zur Frankirung von Postsendungen daselbst benußt | werden können: 4 Schll.-Freimarken mit grüner Farbe, 17 Schll.- |

Freimarken mit lila Farbe , 15 Schll. - (1 Sgr.) Freimarken mit rosa Farbe, 2 Schll.-Freimarken mit blauer Farbe, 4 Schll.- (3 Sgr.) Freimarken mit brauner Farbe.

Nach der »Nordschleswigschen Zeitung« werden aus jedem |

der in Schleswig garnisonirenden 18 preußischen Bataillone 100 Mann

behufs der auf Alsen beabsichtigten Befestigungen fommandirt, und | Der Gouverneur |

von Schleswig, General von Manteuffel, ist am 24. von Schleswig |

diesen noch 600 Civilarbeiter beigegeben werden.

nah Flensburg gereist, um von da nah Sonderburg zu gehen.

Hesterreich. Wien, 25. September. (W. T. B.) Die »General- Korrespondenz aus Oesterreich« vernimmt aus sicherer Quelle, dap | die von verschiedenen Blättern gebrachten Mittheilungen über den | angeblich an die Kaiserliche Regierung gerichteten Vorschlag der | preußischen Regierung zu einer gemeinschaftlichen Entgegnung auf | die Rundschreiben, welche jüngst, anläßlich der Gasteiner Convention | von Frankreich und England an ihre diplomatischen Vertreter er- | gangen sein sollen, jeder Begründung ermangeln. Die »General- | Korrespondenz« erklärt , daß weder die französische noch die britische Regierung, sei es im amtlichen oder außeramtlichen Wege, irgend | welche Eröffnung im Sinne der erwähnten Rundschreiben an das |

Kaiserliche Kabinet haben gelangen lassen, daß mithin auch für ley- teres kein Anlaß zu Gegenbemerkungen vorliege.

Die -Wien. Ztg.« meldet in ihrem amtlichen Theile, daß |

die auf den 9. Oktober anberaumte Eröffnung des kroatisch-sla- 1 1 | | rektoren und Lehrern ein Recht auf dieselben zugestanden wird.

wonischen Landtags auf den 12. November d. J. vertagt sei.

Schweiz. Bern, 25. September. (W. B) Süttens der | Königlich württembergischen Regierung ist an den Bundesrath die offizielle Anzeige gelangt, daß dieselbe behufs Aufrechterhaltung und | Befestigung der freundschaftlichen Beziehungen mit der Schweiz die |

| sollen , sofern nicht tif ere i zu diesem Posten den Baron v Spitzemberg mit dem Range Rechtsverhältnisse entgegenstehen , bei Neuanstellungen und bet Gelegenheit

Errichtung einer diplomatischen Vertretung hieselbst beschlossen und

eines Geschäststrägers ernannt hat.

Frankreich, Paris), 25. September. (W. T. B.) Bei der |

î ï ies ° S ier 5 i | ly i | i i heutigen Wahl im Oise-Departement wurde Her Regierungskandidat | res zu 10 Prozent des Einkommens hierdurch festgestellt wird, in Abzug zu

; N ; ; e T hringen und zur Gymnasialkasse besonders zu vereinnahmen. Andere Natu- Kommissar der provisorischen Regierung 1mn Oise-Departement, mit | 3 d

17,243 Stimmen von 27,848 zum Deputirten für den gesehgebenden | Theile der Besoldung überwiesen.

Barillon, früheres Mitglied der Konstituante und chemaliger

Körper gewählt. Dánemark. Kopenhagen, 22. September. Heute Vor-

mittag sind die sterblichen Ueberreste des Generals de Meza unler jedem Gymnasium für diese Besoldungen bereits etatsmäßigen Gesammit-

großen militairischen Feierlichkeiten beigeseßt worden. Das Militair | gusgabesumme von dem Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten bewilligt. | Qur Erhöhung dieser Gesammtsausgabesumme is das Einverständniß des

gabcn dem Verewigten das Ehrengeleite, aber das Publikum zeigte |

paradirte, die Kanonen salutirten, der König und der Kronprinz feine Theilnabme. Allgemein is es aufgefallen, daß von den Mi-

die Exminister Scheele, Johannsen, Helyen und Wolfhagen der Trauerfeierlichkeit beigewohnt haben.

95 September. (W, T. B.) Jn der heutigen Sihung des | Folkethings sehte die Partei der Bauernfreunde, in Folge der | Abwesenheit vieler Mitglieder momentan in der Majorität, mit 29 | von 57 Stimmen die Wahl des wegen seines politi\hen Auftretens |

gegen die Regierung und die Dynastie vorgestern abgeseßhten Pastors Birkedahl von Fühnen zum zweiten Vice-Präsidenten

durch. Als erster Vice-Präsident wurde J. A. Hansen wieder- |

gewählt.

Amtmänner behufs \{leuniger Einberichte im Fall des -Ausbruches der Viehseuche erschienen,

Schleswig, 24. September. |

Der Normal-Etat für die Besoldungen der Direktoren und Lehrer an Gymnazjien.

Ueber »die Besoldungen der Direktoren und Lehrer an den Gymnasien und an den denselben gleichstehenden höheren Unterrichts-Anstalten , welche aus unmittelbaren oder mittelbaren Staatsfonds Unterhaltungs-Zuschüsse beziehen«, ist ein von den Herren Ministern der Finanzen und der geist. lichen 2c. Angelegenheiten vorgelegter Normal-Etat nebst Ausführungs - Be, stimmungen von Sr. Majestät dem Könige unterm 10. Januar 1863 voll. zogen worden, dessen wesentliche Bestimmungen, dem »Centralblatt f. d. ge, sammte Unterrichtsverw.« zufolge, nachstehende sind: :

Für die Normal-Besoldungen der Direktoren und der ordentlichen Leh. rer bestehen nach Verschiedenheit der Orte, an welchen die Anstalten \i{ befinden, drei Klassen. Sie betragen jährlich : i

A. für die Gymnasial-Direktoren in der ersten Klasse bis 1800 Thlr, in der zweiten Klasse bis 1600 Thlr , in der dritten Klasse bis 1200 Thlr, resp. 1300 und 1400 Thlr.

B. für die definitiv angestellten ordentlichen Gymnasiallehrer, mit Aus- {luß der etwa gleichfalls definitiv angestellten Hülfslehrer und der techni- schen Lehrer, mithin für die definitiv angestellten Inhaber sowohl der Pro- fessoren - und Oberlehrerstellen , als auch derjenigen Stellen , welche in den Etats der Gymnasien als ordentliche Lehrer-, Collaborator- 2c. Stellen be- zeichnet sind,

Minimum. Maximum. Durchschnitt. in der 1. Klasse 600 Ihlr. 1300 Thlr. 950 Thlr. in der 2; Klasse 390. » 14007 0 in der. 3, Klasse 900 » 1000) ch9 D0 X

Der Durchschnitts-Gehaltssaß der ordentlichen Lehrerstellen so oftmal genommen, als dergleichen Stellen vorhanden sind, ergiebt für diese Stellen die in der betreffenden Gehaltsklasse zulässige Gesammtsumme Normal- Etats-Summe an Besoldungen.

Es werden bestimmt zu Gymnasial-Ortken:

der 1. Gehaltsklasse: Königsberg, Stettin, Berlin, Posen, Breslau, Magdeburg, Münster, Cöln, Aachen, Elberfeld ;

der 2. Gehaltsklasse: Elbing, Tilsit, Jnsterburg, Marienwerder, Gumbinnen, Thorn, Stargard, Cöslin, Brandenburg; Potsdam, Frankfurt; Prenzlau, Bromberg, Görliß, Liegniß, Ratibor , Glogau, Oppeln, Halber- stadt , Halle, Erfurt , Naumburg, Merseburg, Dortmund, Arnsberg, Biele- feld, Hamm, Minden, Paderborn, Duisburg, Saarbrücken, Kreuznach, Essen, Düsseldorf ;

der 3. Gehaltsflasse: Culm, Braunsberg, Conit, Lyck, Rastenburg, Hohenstein, Deutsch-Crone, Neustadt, Treptow a. R., Neustettin, Greifen- berg i. Pomm., Putbus, Stolp, Anklam, Colberg, Cottbus, Züllichau Sorau, Guben, Neu-Ruppin, Königsberg N. M., Luckau, Oftrowo, Kroto- hin, Lissa, Gleiwiß, Neiße, Glaß, Brieg, Leobschüt, Hirschberg, Sagan, Oels , Lauban , Schweidniß , Quedlinburg, Torgau, Wittenberg, Zeih, Eis- leben , Salzwedel, Stendal, Heiligenstadt , Schleusingen, Brilon , Coesfeld, Herford , Recklinghausen , Burgsteinfurt , Soest , Warendorf , Rheine , Cleve; Weylar, Wesel, Düren, Münstereifel, Hedingen.

Durch die Aufstellung dieses Normal-Etats wird nicht beabsichtigt, zur Erreichung der Besoldungssäge desselben in der Fürsorge des Staats für die Gymnasien über die ihm obliegenden rechtlichen Verpflichtungen hinauszu-

gehen. Der Normal - Etat is vielmehr nur allmälig nach Maßgabe der

aus unmittelbaren und mittelbaren Staatsfonds und hauptsächlich der bei den einzelnen Anstalten hierzu verfügbar werdenden Mittel zur Ausführung zu bringen , und die Normalsäße haben nicht die Bedeutung, daß den Vli-

Vorhandene Besoldungen , welche über die vorstehend festgestellten Normalgrenzen hinausgehen , müssen bei einer Erledigung der betreffenden Stellen um den überschießenden Betrag vermindert werden.

Emolumente, mit Ausschluß der Dienstwohnungen / sowie unsixirte, in Form von Schulgeld- und Gebühren - 2c. Antheilen bewilligte Gehälter

ftungsmäßige Bestimmungen oder andere besondere

der Bewilligung von Gehaltszulagen , Ascensionen 2. zur Gymnasialka}se eingezogen werden. Für Dienstwohnungen ist den JTnhabern ‘aus ihren Besoldungen von dem Zeitpunkte ab, wo leßtere mit Rücksicht hierauf ander- weit regulirt sein werden, heine Miethsentschädigung , welche bis auf Weite-

ral - Emolumente , deren Einziehung zur Gymnasialkasse nach Vorstehendem etwa unthunlich is , werden zu ihrem wirklichen Werthe statt Geld als

Die Besoldungen der Hülfslehrer und der technischen Lehrer, auf welche die vorstehenden Festsezungen sich nicht beziehen, werden innerhalb der bet

Finanzministers erforderlich. : | : ] Die Gymnasien der erwähnten Kategorie zu Berlin nehmen einé

nistern nur General Hansen und von höheren Civilpersonen nur | Ausnahmestellung der Art ein , daß die in Nr. 1 bezeichneten Gränzen für

die Besoldungen an den Gymnasialorten der ersten Gehaltsflasse überschritten

| werden können

Funst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Weimar, 25. September. Ein so eben aus Heinrichau in Schlesien empfangener Brief, schreibt die »Weim. Qtg.«, meldet uns den Tod des

| Forst - Rendanten a. D. Wieland, einzig überlebender Sohn des Dichters

Mieland, im hohen Alter von 84 Jahren. L In Stuttgart fand am 217 September unter ansprechenden ¿Felek-

is ies i 2 2 | lichkeiten die Enthüllung der in den Liederhallen-Anlagen aufgestellten Erz“ Vom Schloß Christiansburg ist ein Regierungéerlaß an alle e ist | uneigennügigster Weise von einem jungen Künstler Namens Rau ausgeführt

büste Ludwig Uhlands statt. Die trefflliche lebenswahre Büste ist in

| worden; den Erzguß besorgte in gelungener Weise Pelargus in Stuttgart.

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Nach den Entwürfen vom Ober-Baurath Leins ist das Fußgestell in buntem

Sandsteine im Atelier des Prof. Wagner ausgeführt worden. (Zur Nordpol-Expedition.) Es wurde neulich angeführt, daß

die Ansichten Dr. Petermann's über den Weg, welcher zur Erreichung der

Nordpolar-Regionen zu wählen ist , bei dem Capitain Richard's, Hydrogra- | dem Lehrer auch einen von den Dorfschaften zu beackernden Morgen Landes

en der englischen Admiralität , unbedingte Unterstüßung gefunden haben daß er die Schlitten - Expedition verwirft, weil sie zwar n Nordpol in nächster gerader Linie führen kann, aber die Möglichkeit ausschließt, das große 122

| demselben von den »Bauern« verschiedene Naturalien zu liefern und An-

sprüche auf freie Weide für emen kleinen Viehstand, Konfirmandengelder 2c. zuzubilligen sind und endlih, daß wenn »ein Bauer oder Jnstmann« mebr als zwei Kinder zur Schule zu schicken hat, die Staatsverwaltung, welche

| zu überweisen hat, das Mehr des Schulgeldes zu entrichten verpflichtet sein

Region zu untersuchen. „?Man muß sich erinnern, sagt Capitain Richards, | daß wir in den lehten 20 Jahren die arftischen Regionen nur explorirt haben, um |

4 c 9 î 5 . “1 á L [s S , ° Franklin zu suchen , der die Nordwestpassage aufzufinden bestrebt war, und daß | daher wohlverzeihlichen gänzlichen Verkennung der Nüglicbkeit des Schul-

wir nur die Küsten aufgenommen haben , welche unsere Schlitten unvermeidlich |

passiren mußten. Als Einer, der ebenfalls beim Aufsuchen Franklin's be- |

chäftigt Welt P A versichern, daß der Gedanke an arctische Ent- | stoyen, die um so. schwieriger zu. beseitigen waren, as es sich um Auf- deckungen ihnen niemals in den Sinn gekommen sei. Wenn irgend ein | bringung von Geldmitteln, gegen welche das Bolk sich firäubte, und um

sanguinischer Geist an den Nordpol gedacht hat, so wagte er es nicht, den Gedanken auch nur seinem Busenfreunde mitzutheilen. Wer so glücklich oder unglücklich war, die größte Menge Land zu entdecken, fühlte cine Art von Gewissensbissen beim Aufzeichnen desselben, weil man schließen konnte, ex habe im Geringsten den Hauptzweck aus den Augen verloren. Er (Ca- pitain Richards) habe dies häufig gefühlt. Wäre /4 der Kräfte, die zum

würde jeßt daran denken, mit Schiffen durch Basffin Bai, Varrow-Straße

und Smith Sund zu gehen, um in das Polarmeer zu gelangen. Keinem Mt

es je gelungen, auf diesemm Wege in das Polarmeer zu kommen. Wenn man zu Schiff auf arftis\che Entdeckungen ausgehen will, so is der einzige Weg dazu der zwischen Spihbergen und Nowaja-Semlja. Jett ist Nie- mand aufzusuchen, unser Zwet ist, die geographischen Entdeckungen in der

nördlichen Hemisphäre zu vervollständigen. Wenn, wie Dr. Petermann sagt,

irgend veträchtlicheres Land um den Nordpol existirte, so müßten dieselben

es müßte eine gewisse Eisbarriere oder ein Eisgürtel von größerer oder ge-

soll. Von welcher tiefen Bedeutung die Ausführung dieses Schulreglements

i | für die damalige Zeit sei ßte, i in fei äi Mo Lt cifdetlénbe 10 unierforsüte Géblet der Reetsblats ur d malige Zeit sein mußte, in welcher fast noch in keinem europäi-

schen Staate der Jinpuls zu einem öffentlichen Volfksschulleben gegeben war, wird feines Nachweises bedürfen. Gleichwohl leuchtet es ein, daß bei der zu jener Zeit durchgehends im Landvolke berrschenden Jgnoranz und

wesens von einer durchgreifenden Einführung des öffentlichen Volksunter- richtes feine Rede sein konnte. Dieselbe mußte auf unendliche Hindernisse

Gewinnung von Lehrern handelte, welche nicht vorhanden waren und, wie | aus den angeführten »Principia regulativa« hervorgeht, nicht selten durch | Handwerker erseßt werden mußten, die aber wiederum selbst mit Rücksicht | auf die damaligen Zeitverhältnisse in ihrer Lehr - Qualification zweifelsohne | zu sporadischen Erjcheinungen gehörten. Der öffentliche Unterricht fonnte

| daher selbstverständlich nur allmälig einer frud |

- a nflin'e C i ee ( uchtbaren Entwickelung ent- Aufsuchen Franklin s au®zogen, zu geographischen Entdeckungen verwendet wor- | gegengesührt werden, Periode um Periode Bi und S aitorninz im den, so würde jeßt Nichts zu thun übrig sein. Kein vernünftiger Mensch |

Volke verdrängend. Dabgsi bedurfte es von Seiten der Staatsbehörde der

| unausgesezten Energie in Ueberwachung und Fürsorge des Volksschullebens,

wenn ein Stillstand vermieden und ein Fortgang ermöglicht werden sollte.

| Und in der That sah FFriedrih der Große bei dem schleppenden, | theilweise eingeschlafenen Bestreben nach Fortbildung des Schullebens sich | genöthigt, unterm 12. August 1763 ein, das Elementarschulwesen seinem | innern und äußein Wesen nach genauer präzisirendes »Königlich preußische

General-Landschulreglement« zu erlassen. Es dürfte nicht uninteressant sein,

| hier einige Worte aus dem Eingange wiederzu i G A O E : : 9 ( ( eben, welche ein charakte- physikalischen Geseße/ welche im Süden wirken, auch dort herrschen, d. h. | S s / d

| zu Unserem höchsten Mißf

ringerer Ausdehnung zu gewissen Zeiten von dem Lande abgestoßen werden, |

südwärts sih fortbewegen und Jahr um Jahr zcrschmelzen. Wenn dies |

der Fall ist, so hat eine Entdeungsexpedition einfach diesen Gürtel zu passiren, wie Sir

a

bin durchbrach, nur daß er es ohne die Hülfe der Dampfkraft that. Be- |

findet sich dagegen fein bedeutenderes Land um den Nordpol, und man |

bat alle Ursache zu glauben, daß keines vorhanden ist dann ann man schlimmsten Falls nur ein mit Eis bedectes, ein

während aht Monate im Jahre nicht schiffbares Meer haben. Das | Eis verwittert im Juni, wird von Wind, Regen, Wellen und Wärme | aufgelö} , und bildet sich zur rechten Zeit wieder, eben so regelmäßig, wie | die Blätter im Herbst abfallen und im Frühling wieder knospen. Folglich |

: : | Reglement für Schlesien« vom 3. November 1765, welches das Schulwesen in jener Region sein und wir würden zu Schiff den Nordpol erreichen kôn- | nen; denn statt 7 englische Meilen in einem Tage zurückzulegen , was die | größte Schnelligkeit bei Schlittenreisen ist, könnten wir vielleicht 7 englische |

würden der Juli , August und September zur Schifffahrt taugliche Monate

Meilen in einer Stunde vorwärts kommen. Trifft man kein Land an , so

würden wir einfa der Nordpol in Schiffen erreichen j befindet sich aber | Land dort, so würden wir dort überwintern. Erstrecft sich dieses Land gegen |

Norden hin, so könnte man im folgenden Frühjahr in Schlitten zum

Nordpol gelangen; breitet es sich nack Os und West aus, so |

tönnten wir es nah beiden Richtungen 500 englische Meilen weit |

erforschen, Eine Expedition würde stets Spihbergen im Rücken haben,

um dahin umzukehren, vielleicht nicht mehr als 300 Meilen von dem |

erreichten fernsten Punkt entfernt. Daher ist der einzige Weg zur Erfor-

hung der arktischen Regionen mit Schiffen der über Spihbergen.« Cine | | und Lehrmittel. Namentlich wird darin auf die Nothwendigkeit einer an-

andere Autorität, die einzig lebende in Hinsicht auf das zwischen NRowaja-

Semlja und Spihbergen gelegene Meer, der russishe Admiral Lütke, sagt | in einer Zuschrift an Dr. Petermann: »Tch theile vollfommen Jhre Ansicht | hinsichtlich der Direction, die dabei einzuschlagen is. Unsere Akademie, jowie | die geographische Gesellschaft {in Petersburg) haben sich ebenfalls in diesem | ung j

| abhängig zu machen und da, wo die Zahl der Kinder 100 erreicht, die An-

vierzig Jahren gemacht, zwischen Nowaja - Semlja und Spißhbergen nach | stellung eines Adjuvanten erforderlich ist , daß nur Krankheiten und noth-

Sinne ausgesprochen. Der mißlungene Versuch, den ich selbs vor einigen

Norden vorzudringen, beweist Nichts, weil mein Schiff keineswegs zu einem | entschiedenen Vordringen in die Eismassen eingerichtet war, und es Über- |

haupt nicht der Qweck der Expedition war; vor allen Dingen aber, weil | man jegt hat, was uns alten Seeleuten nicht zu Gebote stand, nämlich | i : ( d | : | zuhalten sind. Wir finden, daß das öffentliche Unterrichtswesen in den öst-

Dampfkraft auf Seeschiffen angewandt. «

Cin G GR G O Om G E E

Statistishe Nachrichten.

Europa’s den unbestrittenen Vorzug, für Einführung, Hebung und Ent- wickdelung des öffentlichen Bolksunterrichtes die größte Sorge getragen zu haben und noch heute wird das preußische Volks-Schulunterrichtswesen als Muster aufgestellt. Jn der geistigen und sittlichen Entwickelung seines Volkes die Stärke und Macht erkennend, hat Preußen von frühester Zeit

her sich des öffentlichen Volks-Unterrichtes ganz besonders angelegen fein lassen. Die allgemeinen Bestimmungen über Einrichtung und Verwaltung | | des Schulwesens finden sich in dem » Allgemeinen Landrechte für die preußi- | hen Staaten« Theil II. Titel XI. und sind noch immer maßgebend. Aber

hon Friedri Wilhelm I. giebt in den unterm 1. August 1736 bestätigten Prlnecipia dél oder Generalschulenplan, nach welchem das Landschul- wesen im Königreich Preußen eingerichtet werden soll,« vom 30. Juli dessel- ben Jahres ausführliche Bestimmungen, aus welchen besonders hervorzuheben is) daß die associirten Gemeinden zur Errichtung und Unterhaltung der Schulgebäude verpflichtet sind, der Staat das Bau- und Brennholz zu

decken sind, daß ferner zum Unterhalt des Lehrers jede Kirche jährlich 4 Thlr. ¡des Schulkind vom 5. bis 12. Jahre jährlich 4 gGr. zu zahlen, außerdem

ristisches Bild auf die damaligen Zeitverhältnisse werfen. »Demnach Wir

serem allen selbst wahrgenommen, daß das Schulwesen und die Erziehung der Jugend auf dem Lande bisher in äußersten Verfall gerathen und insonderheit durch die Unerfahrenhelt der mehrsten Küster und

h ) | Schullehrer die jungen Leute auf den Dörfern in Unwissenheit und Dumm- James Roß dieselbe Art von Barriere gegen den Südpol ssenh

heit auswachsen, so ist Unser wohlbedachter Wille 2c.« In diesem Reglement finden wir die Schulpflicht der Kinder aller Unterthanen vom 5. bis zum 13. oder 14, Lebensjahre festgestellt, die Anstellung der Lehrer von einem Examen ab- hängig gemacht, die Unterrichtsstunden für die Sommer- und Winterzeit genau bestimmt, Strafmittel gegen säumige Eltern und Vormünder vorgesehen, Re- visionen und Controlen durch Schulinspektoren angeordnet und selbst die Lehr- methode für den Unterricht in den verschiedenen Alters- und Bildungsstufen der Kinder bestimmt bezeichnet. Diesem Reglement, dessen Ausführung schon mit mehr Nachdruck geschehen konnte, folgte bald das »fkatholische Schul-

für die katholischen Unterthanen von Schlesien und der Grafschaft Glaß durchgreifend organisirt. Aus demselben ist als besonders wichtig für die gedeihliche Entwickelung des Schulwesens zu erwähnen, daß die anzustellen- den Lehrer in Seminarien vorgebildet sein mußten, wozu u. and. die Schule des Breslauer Domkapitels ad St. Johannenm, die Schule des 2. Cister- cienser-Klosters Leubus, Grüssau und des Augustiner-Stifts zu Sagan be- stimmt und welche zu dem Ende mit einem besonderen Direktor beseßt wur- den. Dieses Reglement erhielt durch Friedrich Wilhelm Ul. eine zeitgemäße Verbesserung und Ergänzung in dem »Schul-Reglement für die niederen Fatholi]schen Schulen in den Städten und auf dem platten Lande von Schlesien und der Grafschaft Glag« vom 18. Mai 1801, sowohl hinsichtlich der Erbauung gesunder und ihrem Zwecke entsprechender Schul-Lokale und Lehrer-Wohnungen, wie auch der Beschaffung der nothwendigen Utensilien

gemessenen Lehrerbesoldung hingewiesen und bestimmt, daß die Feststellung derselben nicht länger der Willkür » der Herrschaften und der Unterthanen « anheim gegeben werden kann, daß ferner die An- stellung jedes Lehrers von der Vorbildung desselben im Seminar

wendige Reisen vom Besuche der Schule entschuldigen sollen, eine wöchent- liche Schulversäumniß mit 4 gGroschen bestraft werden soll, und daß end- lih neben den bestehenden Schul - Jnspektoren Schulvorsteher zu ernennen und jährli in Beisein der leyteren und des Pfarrers Schulprüfungen ab-

lichen Provinzen des jezigen Königreichs Preußen {on zu Anfange dieses

| Jahrhunderts auf einer Stufe si befand, die, was den organisatorischen | Theil betrifft, als den Zeitverhältnissen voraufgeschritten, dem Standpunkte

Entwidelung des Elementar Schulwesens in Preußen | des öffentlichen Volksschullebens der übrigen europäischen Staaten gegenüber c , l

(Königsb. Amtsbl.) Preußen genießt anerkannt vor allen übrigen Staaten |

aber mit Recht als eine, die tiefste Ausmerksamkeit in Anspruch nehmende würdige Ausnahme betrachtet werden darf. Freilich konnte die lebendigere Entwickelung und fruchtbarere Durchführung des allgemeinen öffentlichen Elementar-Unterrichts erst sichtbar werden, nachdem im Volke das nothwen- dige Verständniß für das nur durch die Bildung mögliche materielle, geistige und sittliche Wohl sich vollständig Bahn gebrochen hatte, wozu es unter der thätigsten und fräftigsten Einwirkung der Staatsbebörden vieler Jahre be- durfte. Der französische Unterrichtsminister hat in dem historischen Theile seines Berichtes über den Stand des Unterricht8wesens in Frankreih am 1. Januar 1864 in Bezug auf die Vorzüglichkeit der preußischen Volfks- \chulbildung besonders bervorgehoben, daß unter 100 ausgehobenen Solda- ten durchschnittlich faum drei ohne Schulbildung angetroffen worden und daß, wie weiter hinzugefügt wird, ein mit der Leitung der Landwehr-Uebun- gen in Potsdam beauftragter Offizier in 12 Jahren nur drei Leute bekom- men habe, die weder schreiben noch lesen gekonnt, daß aber selbs dieser Um-

stand für befremdend genug gehalten worden , dieserhalb Recherchen einzulei-

| ten, deren Resultat ergeben, daß dieselben, von Scbifferfamilien auf dem. liefern hat, Thüren , Fenster und Kachel - Ofen aber durch Kollektengelder zu | Fn, E À / ffferf | ver

Flusse geboren, ihre Jugend auf demselben ausschließlich verbracht hatten.

| Diese für die \{ärfste und gewissenhafteste Durchführung der Schulgeseyze

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