1887 / 172 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jul 1887 18:00:01 GMT) scan diff

E. 5/5 A0 Mz o ori S Pp CNT a ‘S L E Le C S

nach Heilungciang, Provinz Marchuria 8 Æ 85 s, Chichierhha, Z L S O e Sansbsing, G z S D = e Hunchun, E o S D e z Ea. Z 2 E e Ningkuta, E z S O e Kirin, é Ä S. Q. Kweichow, Provinz Szechuen . B O Wanbfien, E Ó S 40 s Cbentu, o - 8 D o Luchow, o 0 8 o 60 o Bitchie, Provinz Kweicho S U ¿ Faunon, Provinz Yunnan . S « Kaihoa, z z S O Monsze S e O = - Tunghing, Provinz Kwantung. S D A

Die französise Telegraphen - Gesellschaft (Paris—New-York) hat bekannt gegeben, daß die Mexikanishe, sowie die Mittel- und Süd-Amerikanishe Telegraphen-Gesellshaft alle Telegramme zurüdck- halten, welde dem Sprachgebrauch zuwiderlaufende Zu- sammenziehungen oder Abkürzungen der Wörter enthalten. Da die leßtgenannten Gesell schaften die Bestimmungen der Berliner Ausfühßrungé-Uebereinkunft zum Internationalen Telegraphen- Vertrage niht in Anwendung bringen, so kann eine Einziehung der infolge der erwähnten Abweichungen vom Sprachgebraub nachzu- erhebenden Gebühren vom Empfänger nit eintreten. Zur Ver- meidung bedeutender Verzögerungen, welhe dur Richtigstelung der fraglihen Telegramme entstehen können, wird hierauf besonders auf- merksam gemawt. A l Vom 1. August ab beträgt die Wortgebühr für Telegramme nah sämmtlichen Orten in British-Guyana bei Beförderung a. über Emden, Valentia, Jamaica 14 M. 50 M s Í s Galveston. 17, 0, _ Von internationalen Telegraphenverbindungen sind zur Zeit gestört: : . 1) Kabel Brest—St. Pierre der Anglo-American- Telegraph- Company seit 9. November 1886; L 9) Linie Moulmein (Indien) Bangkok (Siam) seit 9, e E L E S amburg, 26. Juli. (W. T. B. er S der Hamburg - Amerikanischen Padet- fabrt-Aktiengesellschaft hat, von Westindien kommend, gestern Lizard passirt. i : London, 25. Juli. (W. T B.) Der Union-Dampfer „Roman“ ist heute auf der Heimreise in Southampton an- gekomnien.

Postdampfer

| das

Berlin, 26. Juli 1887. Preußische Klassenlotterie.

(Ohne Gewähr.) i Bei der heute angefangenen Ziehung der 4. Klasse 176. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vormittags-Ziehung: 1 Gewinn von 30000 4 auf Nr. 59 292. c 2 Gewinne von 15 000 F auf Nr. 103 525. 177 250. 3 Gewinne von 10000 4 auf Nr. 20121. 51169.

26 Gewinne von 3000 # auf Nr. 1739. 10334.

35 441. 44674. 60328. 74825. 81843. 84014. 97596. 99 300. 100055. 104482. 106155. 108665. 112676.

117138. 123 403. 131584. 149916. 155 264. 155 768. 157 462. 160 661. 162 T85. 166 107. 186 582. 2

92 Gewinne von 1500 # auf Nr. 7294. 12560. 17134. 22373. 28089. 35291. 43123. 44500. 54 142. 57 908. 79 120. 80218. 91 182. 94 768. 102 451. 109 138. 118 727. 123 200. 137 401. 161 434. 167 941. 174 921.

30 Gewinne von 500 # auf Nr. 2909. 6081. 9538. 97 271. 28077. 35899. 56 408. 67429. 72304. 85395. 86 077. 93 T58. 112 625. 113 464. 114 327. 119 826. 130 272.

135410. 141107. 144329. 147441. 148465. 155 191. 167 711. 168 729. 175815. 177829. 179770. 179788. 189 314.

Sch{werin, 25. Juli. Das, wie telegraphis gemeldet, am

Freitag in Gegenwart des Großherzogs auf dem Seminarhofe

zu Neukloster errihtete Denkmal des hochseligen Groß- herzogs Friedrih Franz Il. erhebt sich in einer Höhe von 44 Metern und ist ums{lossen von einem eisernen Gitter. Das Funda-

ment besteht aus terrassentörmig behauenem Syenit ; der etwa 13 Meter

bobe Sotel aus dunkelgrünem Porpdyr ift vierseitig. Die vordere Seiten- fläche trägt den Namen „Friedri Franz11.“ Gefrönt wird derSodel durch

die bronzene Büste des Fürsten, ohne Helm, im ordengeschmüdckten Das von dem aus

Waffffenrocke und malerisch überfallenden Mantel. 3 1 Schwerin gebürtigen Bildhauer Berwald zu Berlin hergestellte

Monument stebt auf einem terrassenförmig si erhebenden, quadratishen

Tumulus. Friedrichroda, 24. Juli. Am Freitag feierte unsere Stadt fünfzigjährige Jubiläum als Kurort. Die Feier

wurde durch ein Morgen - Concert am Perihetitein eingeleitet. Nachmittags bewegte sich ein Zug von 700 Sculkindern, mit Ver- tretern der Familie Perthes und der Stadtgemeinde an der Spie, vom Schulhause durch die Stadt nach den Perthesdenkmal, wo \ich bereits eine zahlreihe Menge von Kurgästen 2c. eingefunden hatte. Das HerzogliGße Ministerium war durh den Staats-Minifter von Seebach und den Staatsrath von Wittken vertreten; Abordnungen hatten am Denkmal Aufstelung genommen. Nah Gesang der Schulkinder ergriff Bürgermeister Knauf das Wort und be- tonte die Verdienste des ersten Kurgastes Friedrihrodas, des berühm- ten Buchhändlers Friedrihch Perthes aus Gotha, dessen Andenken vor Allem der heutige Tag gelte. Nach abermaligem Gesang sprach ein Enkel des Verstorbenen, Pfarrer Perthes aus Bienstädt, Namens der Familie innigsten Dank aus. Darauf begab sich die Festversamm- lung nach dem Grote’schen Hause an der Reinhardsbrunner Straße, woselbst nach einer Rede des Medizinal-Raths Dr. Keil eine Gedenktafel enthüllt wurde, welwe die Inschrift trägt: FRIEDRICH PERTHES AUS GOTHA ZO0G AM 22. JULI 1837 ALS ERSTER KURGAST IN DIESES HAUS. Hierauf begab ih der Zug nach einer herrlichen Bergwiese am unteren Büchig, woselbst ih ein fröhlihes Kinder- und Volksfest entwickelte, an welchem auch die Kurgäste theilnahmen und bei dem jedes Kind ein Büchlein von der Firma Friedr. Andr. Perthes in Gotha zum Geschenk bekam. Nah dem Rückmarsch zur Schule sprach Rektor Gröôckel noch ein prähtiges Schlußwort. Abends 7 Ubr fand im Kur- hause eine Festtafel von 150 Gedecken statt. Einzelne Häuser hatten illuminirt. Ueberall herrschte die fröhlihste Feststimmung.

Paris, 25. Juli. (W. T. B.) Bei dem gestern Abend auf dem Bahnhof von Trappes unweit Rambouillet vorgekommenen Eisenbahnunfall ist, wie nunmehr festgestellt, außer dem Loko- motivführer nur ein Reisender verleßt worden. : :

Heute Vormittag fand auf der Westbahn bei Verrières ein Zusammenstoß zwischen einem Personenzuge und einem Güter - zuge statt, wobei zwei Personen getödtet und mehrere verwundet wurden.

Kroll1’'s Theater. Das bercits angekündigte Gastspiel des Frl. Better vom Metropolitan-Opera-House in New-York beginnt noch in dieser Woche und ¿zwar am Freitag mit der Valentine in den „Hugenotten“. Morgen, Mittwoch, tritt Hr. Heinrich Bötel in der während seincs jeßigen Gastspiels noch nicht gesungenen Partie des Arnold im „Tell“, von Rossini, auf. Für Donnerstag ist eine Wiederholung der beliebten Brüll’ichen Oper „Das goldene Kreuz“ ange}eßt.

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6, Berufs-Genofß enschaften.

p ————————————— m 1. Stedckbriefe und Untersuhungs-Sawen. : ens ; G 2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl, e 9 7. S ien Zettelbanken. 2. L E S4 E S Papi Î + S L eri ies “aues s Ungen. 4. Verloosung, Zinszablung 2c. von öffentliWen ieren. 9, ter-Anzeigen. Ln déx Börsen Bälage 5. Kommandit-Gesells aften auf Aktien u. Aktier-Gesell\{. 10. Familien-Nacri(ten. g [21807]

1) Steckbriefe ‘und Untersuchungs - Sachen.

[21745] Steckbrief. :

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Friadrih Wilhelm Heinrih Eduard Schulz, geboren am 7. Dezember 1845 in Berlin, welcher flüchtig ist resp. sich verborgen bält, foll eine in den Akten J. IV. B. 774. 84 dur vollstreckbares Urtheil der Strafkammer 3 bei dem Königlichen Landgericht T. zu Berlin vom 7. Januar 1887 wegen wiederholten Betruges erkannte Gefängnißstrafe von neun Mo- naten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtëêgerichtsgesängniß Fe

Ergreifungsortes abzuliefern, sgi» “-- rel ur. î afi gu YeDel, P Bereiche V Suli 1887.

Königlihe Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Ulter 41 Jahre, Größe 1m 80 cm,, Statur fräftig, Haare braun, Stirn hoh, Bart @warzer Vollbart, kurz geschnitten, Augenbrauen braun, Augen duntel, Nase gewöhnlih, Mund ge- wöhnlid, Zähne vollständig, Gesicht rund, voll, Gesichtsfarbe brünett, Sprache deutsch.

[21747] Steckbrief. S

Der am 8, November 1866 zu Klosterlausniß geborene Kellner Karl Louis Ernst Triemer, zuleßt in Bremen, hat si in den Jahren 1886 und 1887 vor keiner Ersatbehörde gestellt. Es wird gebeten, denselben im Betretungsfalle über die Gründe seiner Nichtgestellung zu befragen und ihn eventuell als unsiheren Heereépflihtigen zu behandeln, von dem Erfolg aber Nachricht anher gelangen zu lasen.

Roda, - Sachsen-Alteuburg, den 22. Juli 1887. _ Ver Civilvorsizende der Ersaß-Kommässion : (Unterschrift), Herzogl. Landrath.

21746]

l Der Stleifer Hermann Piker, geboren am 17. März 1861 zu Linden, ist durch vollstreckbares Urtheil biefigen Schöffengeribts vom 3. Mai 1887 wegen Uebertretung §. 3611 Strafgeseßbuchs zu 1 M Geldstrafe eventuell 1 Tag Hast und in die Kosten verurtheilt.

Um Strafvollstreung und Nachricht zu E. 229/87 wird ersut.

Haunover, ò. Juli 1887.

Königliches Amtsgericht. VI b. Schmidt. [21344] Ladung. L

Der üller und Schlepper August Richter, zuleßt wohnhaft zu Kunzendorf hiesigen Kreises, dessen gegenwärtiger Aufenthalt nicht ermittelt ift, geboren zu Waldiy hiesigen Kreises am 23. August 1861, fatholischer Religion, wird angeklagt:

als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß aus- gewandert zu sein, indem er, nachdem er am 20, September 1884 zur Reserve entlassen, bis zum 16. April 1887 nach Amerika beurlaubt war und bis jeßt vom Urlaube nicht zurüdck- gekehrt ist. Uebertretung gegen §. 3603 Strafgeseßzbuchs.

Derselbe wird auf den 9. November 1887, Vormittags 9 Uhr, zur Hauptverhandlung vor das Königliche Schöffen- geriht zu Neurode, in das hiesige Gerichtsgebäude, immer Nr. 14, auf Anordnung des Königlichen

mtêgeric;ts hierselbst biermit geladen.

Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird zur Haupt- verhandlung geschritten werden und die Verurthei- lung des Angeklagten auf Grund der von dem Königlichen Landwehr-Bezirks-Kommando zu Glay gemäß §. 472 der Deutschen Strafprozeßoudnung

auégestellten Erflärung vom 13. Juli 1887 erfolgen. Neurode, den 18. Juli 1887. Der Gerichtéschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[21452] Oeffentliche Ladung.

1) Der Knecht Johann Friedri Wilbelm Kundt, geboren den 7. April 1863 zu Hohenbollentin, zuleßt wobnhaft daselbft,

2) Iobannes Franz Wilhelm Hartwig, geboren den 22. Nov-mber 1866 zu Demmin, zuleßt wohn- haft daselbft, /

3) Der Sch{losser Richard Johannes Martin Methusalem Mohr, geboren den 4. Januar 1866 zu Demmin, GaeE tohnait Webs, 2

î t noheevt “s Sa Es Karl ine Fest in Klenz

wed Bilbelm Carl Leopold Möhr, geboren den

1. Februar 1866 zu Jarmen, zuleßt wohnhaft daselbst,

6) Karl Friedrih Albert Sadewasser, geboren Ie e Dezember 1866 zu Jarmen, zuleßt wohnhaft aselbst,

7) Wilbelm Jokann August Albrecht, geboren den 1. Oktober 1866 zu Golten, zuleßt wohnhaft daselbst, :

8) Der Knecht August Friedrih Wiihelm Hars- mann, genannt Funk, geboren den 24. April 1866 zu Grammentin, zuleßt wohnhaft daselbft,

9) Karl Friedrih Bernhard Freese, geboren den 23. August 1866 zu Hohenbüssow, zuleßt in Tück- bude wohnbaft,

19) Wilhelm Johann Friedrich Strut, geboren am 15. Mai 1866 zu Reinberg, zuletzt wohnhaft daselbst,

11) der Knecht Carl Friedrich Johann Koch, ge- boren den 11. Oftober 1866 zu Rosenmarsow, zuleßt daselbst wohnhaft,

12) August Cummerow, geboren den 4. Mai 1866 zu Seltz, zuleßt in Demmin wohnhaft,

13) Iohann Carl Friedrich Siefert, geboren den 4, Januar 1866 zu Werder, zuleßt wohnhaft da- Jelbit,

14) Wilhelm Carl Friedrih Lubs, geboren den 2. gui 1866 zu Wolckow, zuleßt wohnhaft da- jelbit,

15) Carl Eduard Friy Krefimann, geboren am am 1865 zu Demmin, zuleßt wohnhaft da- elbt,

16) Ernft Carl Fricdrich Rossow, geboren am A Bu 1865 zu Demmin, zuleßt wohnhaft da- selbt,

17) der Knecht Wilhelm Johann Carl Wendt, geboren am 20. Februar 1865 zu Benzin, zulegt in Trittelfiß wohnhaft, E

18) Friedrich Wilbelm August Wotiug, geboren am 1. Juni 1865 zu Kasëlin, zulegt in Demmin wobnhaft, _

19) der Knecht Hermann FriedriGh Wilkelm Wegner, geboren am 17. September 1865 zu Neu- Ken:lin, zuleßt wohnhaft dafelbît,

20) Carl Wilhelm Friedrih Hoppenrath, ge- boren am 17. April 1865 zu Hohenmocker, zuleyt wohnhaft daselbft, i

21) der Stellmacher Heinrich Friedrich Johann Köhn, geboren am 12. Hens 1865 zu Leuschen- tin, zuleßt wohnhaft in Wüstgrabow,

22) Hermann Friedrich Wilhelm Proeber, ge- boren am 25. März 1865 zu Peeselin, zuleßt wohn- haft daselbst, :

23) Iohann Friedrich Theodor Verg, geboren ae e September 1865 zu Utedel, zuleßt wohnhaft

a!elbît,

24) Hermann Theodor Otto Weinert, geboren den 3. Juli 1865 zu Vorwerk, zulegt in Pensin wohnhaft, E e

25) Adolph Christoph Heinrih Sonnabend, ge- boren den 27. Dezember 1864 zu Demmin, zulegt wohnhaft daselbst, :

26) Bernhard Albert Julius Fischer, geboren den 16. Juli 1864 zu Kölln, zuleßt wohnhaft daselbft,

27) Christian Hermann Georg Voß, geboren den 26. A 1864 zu Kummerow, zuleßt wohnhaft daselbst,

23) Carl Iohann Friedrih Ehlert, geboren den

9, er 1864 zu Gnevzow, zuleßt wohnhaft daselbft,

29) Wilhelm Johann August Blietz, geboren den 26. * n 1864 zu Heydenhof , zuleßt wohnhaft daselbft,

30) Wilhelm Iohann Carl Cbristian Bening, gebore: den 3. Februar 1864 zu Wittenwerder, zu- letzt daselbst wohnhaft, E

31) Iohann Joachim Heinri Christian Schult, gebpren don 6. Séttebcr 1859 zu Neuhof, zuleßt wohn- haft in Demmin, _ |

32) Hermann Gustav Wilhelm von Wolffradt, geboren den 27. September 1865 zu Papenzin, zuleßt wohnhaft zu Schmatin bei Anklam,

33) der Knecht Carl Friedrich Wilbelm Gelhaar, geboren den 10, Dezember 1863 zu Schwedt, zuleßt wohnhaft in Demmiry,

werden bes{uldiat,

als Wehrvflicbtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent- ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlafsen oder na erreihtem militärpflihtigen Alter fch außer- balb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abf. 1 Str. G. B.

Dieselben werden auf den 23. September 1887, Mittags 12 Uhr, vor die I. Strafkammer des Königlichen Land- gerihts zu Greifswald zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentshuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nat §. 472 der Strafprozeßordnung von den betreffenden Königlichen Civilvorsißenden der EGrsaß- fommission über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver- urtheilt werden. i:

Das Vermögen der Angeklagten ist zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafen und der Kosten des Verfahrens in Höhe von je 300 H dur Ly der III. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald mit Beschlag belegt worden.

Greifswald, den 4. Juli 1887.

Königliche Staatsanwaltschaft.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[21796] _ Vekanutmachung. -

Durch Aus\{lußurtheil vom 9. Juli 1887 sind folgende Hypothekenurkunden :

a. über 272 Thlr. 29 Sgr. 10 Pf. Vater- und Muttererbtheil, eingetragen in Abth. Ti]. Nr. 1 des Grundtuchs von Königsdorf Nr. 30 für die beiden Geschwister Elisabeth und Daniel Friese auf Grund der Theilungsverhandlung vom 4. Juni 1804 und von dort auf Königsdorf Nr. 47 in Abth. II1. Nr. 1 übertragen, :

b. über 100 A Darlehnsforderung, eingetragen in Abth. II1. Nr. 2 des Grundbuchs von Georgen- thal Nr. 78 für den Besißer Martin Baasner in Georgenthal und der Schuldurkunde vom 2. Januar 1841 zufolge Verfügung vom 16. Januar 1841

für fraftlos erklärt. e

Mohrunugen, den 12. Juli 1887.

Königliches Amtsgericht. II.

[21803] Bekanntmachung.

Dur Aus\{lußurtheil des hiesigen Gerihts vom 16. Juli 1887 ist das über die im Grundbuche von Nippen Nr. 3 Abth. 111. Nr. 6 für die Pommersche Hypotheken-Aktienbank Köslin eingetragenen 600 Tha- ler gebildete Hypotheken-Dokument, bestehend in der Sculdurkunde vom 21. April 1870, dem Hypotheken- busauszuge und dem Eintragungévermerke vom 23. April 1870, für kraftlos erklärt.

Arys, den 19. Juli 1887.

Königliches Amtsgericht.

4 Jm Namen des Königs!

Auf Antrag der Wittwe Regierungs-Rath Dr. Tourtual zu Westerloh erkennt das Königliche Amts- gericht zu Delbrück, durch den Amtsgerihts-Rath Grafsso für Recht:

Der Grundschuldbrief vom 12. Mai 1880, wona im Grundbuche für Delbrückt, Band VI., Blatt 108,

Abtbeilung 1II. Nr. 8, für die Wittwe Regierungs- *

Rath Dr. Tourtual zu Westerloh eine GrundsHuld von Eintausend zweihundert Mark eingetragen steht, wird für kraftlos erflärt. Von Rechts Wegen. Delbrü, den 4. Juli 1887. Königliches Amtsgericht.

[21795] _ Vekanuntmachung. __ Durch Ausschlußurtheil vom 13. Juli 1887 sind sämmtliche bekannten und unbekannten Eigenthums- prätendenten mit ihren Ansprüchen auf das in Friedersdorf belegene, im Grundbu§e von Frieders- dorf Band 11 Blatt 63 verzeichnete 1 Hektar 62 Ar 90 Quadratmeter große Ackergrundstük, als dessen leßter Eigenthümer der Großgärtner Christoph Schulz zu Haydau eingetragen ift, ausges{lofsen worden.

Grünberg, den 17. Juli 1887.

Königliches Amtsgericht. IIL

[21598] Bekanntmachung.

In Sachea, betreffend das Aufgebot von Sr. Durélaudt dem Fürsten Gustav zu Bentheim-Tecklen- burg gehörigen Grundftücken (F. 2 de 1886), hat das Königlihe Amtsgericht zu Hohenlimburg unterm 13. Juli 1887

: für Recht erkannt : Die unbekanntem Eigenthumsprätendenten und Realberechtigten werden mit ihren Ansprüchen auf die Grundftücke: 1) Flur XII. Nr. 86 Wesselbah, Wiese 63 qm,

2) Flur XIII. Nr. 175 der S{hloßberg, Hof- raum 3 a 71 qm,

3) D XV. Nr. 2 Stadt Hohemlimburg, Wiese (3 qm,

4) Flur XV. Nr. 18 daselbst, Wiese 80 qm,

5) Flur IX. Nr. 162 in der Nahmer, Wiese

48 qm,

6) D E, Nr. 117/17 Hokbräckerberg, Holz ¿4 a 67 qm,

7) Flur VII. Ne. 118/17 daselbst, Holz 2 h 68 a 84 qm,

8) Flur VI1. Nr. 6 Oben in der Nahmer, Wiese 59 qm,

9) Que VII. Nr. 115/12 daselbft, Wiese 6 a

qm,

10) Flur VII. Nr. 120/67 daselbst, Wiese 15 a

qm, ausgeschlo}sen.

Der Gefellshaft Erholung wird das Eigenthums- recht an dem Grundfiück Flur XV. Nr. 2, und dem Kaufmann Carl Brand sen. hier das Eigenthums- recht an dem Grundstück Flur XV. Nr. 18 der Steuergemeinde Hohenlimburg vorbehalten.

Redacteur : J. V.: Siemenroth. Berlin: : Verlag der Expedition (I. V.: Heidrich).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagt-

Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließliG Börsen-Beilage), sowie das Verzeichnis} der gekündigten und noch rücständigen Stamm-Aktien der Nieder- \chlefisch:-Märkischen Eisenbahn, und die Junhaltsangabe zu Nr. 5 des öffeut- lichen (Onacigare (Kommanditgesellschaften

auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 18. bis 23. Juli 1887.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 172.

os

Statistische Nachrichten.

Gebürtigkeit der ortsanwesenden Bevölkerung des preußishen Staates nach den in Heft 11I/IV der „Zeit- schrift des Königlich preußishen Statistishen Bureaus* (Jahrgang XXVI) mitgetheilten endgültig festgestellten Ergebnissen der leßten Volkszählung. Geboren sind: im preußischen Staate 97 473 465, und zwar in Ostpreußen 2 087 383, Westpreußen 1 442 563, Berlin 654 522, Brandenburg 2 406 465, Pommern 1 592 464, Posen 1 807 229, Sélesfien 4 214 208, Sacsen 2 364 273, Sleswig-Holstein 1 029 412, Hannover 2 054 431, Westfalen 2 122 787, Hessen-Nafsau

_ 1523 959, Rheinland 4 112 990, und Hohenzollern 60779, In den

anderen deutshen Staaten 630 603, und zwar in Bayern 59 791, Sachsen 77563, Württemberg 19 362, Baden 19789, Hessen 62833, Medcklenburg-Schwerin 47 204, Sachsen-Weimar 34177,

Mecklenburg-Streliß 17164, Oldenburg 29 391, Braunschweig 48 749, Sadsen-Meiningen 11 841, Sachsen-Altenturg 9559,

Sachsen-Coburg-Gotha 13 994, Anhalt 45 630, Shwarzburg-Sonders- haufen 11809, Schwarzburg-Rudolftadt 7280, Waldeck 17 392, Reuß ¿[tere Linie 1515, Reuß jüngere Linie 6036, Schaumburg-Lippe 5648, Lippe 18 228, Lübeck 6658, Bremen 11 236, Hamburg 31 998 und Elsaß-Lothringen 15756 im Auslande 214 240, und zwar in Luremburg 3902, Oesterrei 55 222, Ungarn 3605, Italien 3036, Schweiz 6853, Frankreich 4378, Großbritannien und Irland 7946, Belgien 6984, den Niederlanden 43 010, Dänemark 18 178, Shweden7218, Norwegen 986, Rußland 41 066, anderen europäischen Staaten 1122, den Vereinigten Staaten von Amerika 6903 und sonstigen außer- europäischen Staaten 3831 auf See 59 und Geburtsland unbe- fannt 91. Von der ortsanwesenden Bevölkerung sind 97,016 °/o im vreußischen Staate, 2,227 %% in den anderen deutschen Staaten und 0,757 °/o im Auslande geboren.

Uebersiht über die Zahl der Studirenden auf der Königl:chen Georg-Augusts-Universität zu Göttingen im Sommer-Semester 1887, A. Im Winter-Semester 1886/57 find immatrifulirt gewesen 988. Davon sind a. gestorben 1, b. abgegangen mit Ermatrifkel 203, e. weggegangen, obne fich abzumelden und daber aeîtrihen 38, d. gestriden auf Grund des §. 13 der Vorschriften für die Studirenden vom 1. Oktober 1879 1, e. gestrihen aus sonstigen Gründen 26, zusammen 269, Es sind demnach geblieben 719. Dazu sind in diesem Semester gekommen 389, Die Gefammtzahl dec immatrikulirten Studirenden beträgt daber 1108.

zusammen 181. Die medizinishe Fakultät zählt Preußen 196, Nicht- preußen 52, zusammen 248. Die philosopbishe Fakultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 248, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife nah §. 36 des Reglements vom 2. Juni 1834 45, zu- sammen Preußen 293, c. Nichtpreußen 131, zusammen 424, insgesammt 1108. B. Außer diesen immatrikulirten Studirenden haben die Er- laubniß zum Sôren der Vorlesungen vom Prorektor erhalten : immatrifulirte Preußen und Nichtpreußen 31. Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin 1139. Von diefen Berechtigten hören Vor- lesungen: AA. Von den immatrikulirten Studirenden: in der evangelisch-theologischen Fakultät 254, in der juristishen Fafultät 181, in der medizinishen Fafultät 248, in der philosophischen Fakultät 421, zusammen 1104. Vom Hören von Vorlefungen dispensirt find : in der evangelisch-tbeologishen Fafultät 1, in der juristischen Fakultät —, in der wedizinischen Fakultät —, in der vhilofophischen Fakultät 3, zusammen 4. BB. Von den übrigen berechtigten Perfonen: Nicht immatrifulirte Preußen und Nichtpreußen, welche vom Prorektor die Erlaubniß dazu erhalten haben, 31. Die Gesammtzahl der Bere- tigten, welche Vorlesungen hören, ist mithin 1135.

Die Farbenblindheit der deutschGen Eisenbahn-

beamten. (Stat. Corr.) Die Anwendung optisher Signale bildet im Eisenbabnverkehr eins der wichtigsten Mittel zur Sicher- stellung des Betriebes. Die Signale besteben zum großen Theil aus burten Scheiben, bei Dunkelheit aus farbigen Lichtern, für deren Unterscheidung ein normaler Farbensinn unbedingte Nothwendigkeit ist. Da dieser Sinn indeß keineëwegs bei allen Menschen glei{mäßig entwielt, die sogenannte Farbenblindheit vielmehr eine verhältniß- mäßig bäufig vorkommende Erscheinung ift und bei einem Eisenbahn- beamten leidt die größten Verluste an Menschenleten und Gütern herbeiführen fann, fo haben si neuerdings die Eisenbaßnverwaltungen aller Kulturländer mit der Prüfung ihrer Beamten in Bezug auf deren Farbenuntersheidungsvermögen eingehend beschäftigt. Für Deutschland mit Auss{hluß Bayerns hat das Reids-Eifenbabnamt die einbeitlide Vornahme dieser Untersuchungen angebahnt und au die Ergebnisse zusammengestellt. : Im Deutschen Reih werden bekanntlich auf Grund der Be- stimmungen über die Befähigung von Bahnpolizeibeamten und Lokomorivführern vom 12. Juni 1878 die Eisenbahnbeamten erstmalig bei ibrer Aufnahme in den äußeren Betriebsdienst bezügli ihres Sebvermögens untersucht. Eine Wiederholung diefer Untersuchung ist nun von den 79 deutschen Eisenbahnverwaltungen (ohne diejenigen Bayerns) bei 34 Verwaltungen als im Interesse der Betriebssicher- heit liegend erahtet. Dieselbe wird demzufolge in bestimmten, zwei-, drei-, fünf- oder zehnjährigen Perioden vorgenommen. In einzelnen Fällen, z. B. nah {weren Krankheiten der Beamten, sowie ins- besondere bei Personen, die son als theilweise farbenblind befunden waren, ift die erneute Untersuhung schon nah kürzeren Zeiträumen vorgeschrieben. 8

Die Prüfung wird aub jeßt noch nah verschiedenen Methoden ausgeführt. Von \ämmtlihen 146 233 Untersuchungen der am 1. Juli 1886 im äußeren Betriebsdienst vorhanden gewesenen Beamten und ständigen Arbeiter fand fast die Hälfte, nämli 70 929, nah der Methode Stilling (mittels Farbentafeln) ftatt; bei 48 086 wurde die Methode Holmgren (mittels farbiger Wollfäden) und bei 2235 die- ienige von Daae, Cohn, Smidt, Rimpler u. a. angewendet; 4968 Untersuungen wurden ferner durch Vorhalten farbiger Glastafeln, 4637 durch Vorzeigen farbiger Papierstreifen, 4895 durch Vorhalten sonstiger farbiger Gegenstände und 6706 durch Vorführen von Sig- nalen u. \. w. ausgeführt, wogegen für 3777 Untersuchungen nähere Angaben über die Art der Ausführung fehlen. Bei den meisten Ver- waltungen wurden außerdem die der Farbtenblindheit verdächtig be- fundenen Perfonen nah verschiedenen Methoden untersucht.

_ Von allen bis zum 1. Juli 1886 überhaupt bei den in Rede stehenden 79 deutshen Bahnverwaltungen unter)uchten 239 726 Per- sonen wurden 1934 oder 0,81 ‘“/9 als farbenblind erkannt, ein ähn- liher Prozentsaß, wie er sih bei den in der Zeit vom 1. April 1882 bis zum 1. Juli 1886 vorgenommenen Untersuchungen ergab, indem hier unter 104 743 Personen 850 Farbenblinde ermittelt wurden. Von den am 1. Juli 1886 vorhandenen 145 456 Beamten und ständigen Arbeitern waren 100 gänzlich und 441 theilweise, im Ganzen also 0,37 °/9 überhaupt farbenblind gegen 0,28% nah dem Siande vom 1. April 1882. Jener höhere Prozentsaß wird weniger auf eine Zunahme der Farbenblindheit überhaupt, als vielmehr darauf zurückzuführen sein, daß die neueren Untersuhungen nach Mafgabe der angewandten Methode durhgreifender waren. Bei 16 201 wiederholten Untersuhungen ergab sih in 305 Fällen ein von früheren Ermittelungen abweihendes Resultat. Es wurden nämli von früher als nit farbenblind befundenen Personen bei der er- neuten Untersuhung 35 als theilweise und 29 als ganz farbenblind,

TUrte Tut Z daber _ Die evangelis- | theologische Fafultät zählt Preußen 217, Nichtpreußen 38, zusammen | 955. Die juristishe Fakultät zählt Preußen 137, Ni&tpreußen 44, |

Nicht |

Berlin, Dienstag, den 26. Juli

von 189 früher als zum Theil farbenblind erkannten Personen 45 als ganz farbenblind und 144 als überhaupt nit farbenblind und endli

52 früher als ganz farbenblind befundene Personen als überbaupt |

nit farbenblind erkannt. Dieses Ergebniß bestätigt, wie sehr eine Wiederholung der Untersuchungen angezeigt ift.

Die bei den deutschen Eisenbahnverwaltungen im Dienst belafsenen , ganz oder theilweise farbenblinden Beamten haben zumeist in solchen Stellungen Verwendung gefunden, wo fie entweder zu dem äußeren Betriebsdienft überhaupt nicht in direkter Beziehung stehen oder nicht genöthigt sind, Signale zu beaten, so daß abgesehen von denall- gemeinen vbysifalishen Einwirkungen gewisser blendender Farben auf die Neßhaut die aus mangelhaftem Farbenerkennungs- bezw. Farbenunterscheidungsvermögen für den Eisenbahnbetrieb entstehende Gefahr auf den deutshen Bahnen wohl als nahezu beseitigt zu betraten ist.

AuSswärtiger Seehandel des indobritishen Reis. (Stat. Corr.) Je länger sich die europäishe Kultur ohne außer- ordentlihe Stêrungen in Ostindien entfalten kann, desto größeren Cin- fluß üben in Wedselfolge die wirthshaftlihen Zustände dieses weiten Gebiets auf die Volkêwirthshaft in Europa aus, und immer merk licher {eint auch Deutschland davon berührt. Einstweilen wird aller- dings noch mehrere Generationen hindurch die indische Bevölkerung vorzugêweise damit zu thun haben, sich mehr ins Gleichgewicht zu seßen. Denno®b bleitt von der Wirksamkeit ihrer Kraft und ihrer Bedürfnisse na außen genug übrig, um au in Deutschland regel- mäßige Beachtung zu fordern, und besonders verdienen die Handels- auêweise unsere Aufmerksamkeit.

Betrachten wir die Hauptergebnisse des Außenhbandels zur See, welche der Unter-Staatssekretär I. A. Godley zusammengeitellt hat (Statistical Abstract relating to British India from 1874/75 to 1883/84, nineteenth number. London 1885), fo finden wir für die 18 Jahre 1867—1884 (je am 31. März endend, das erste mit nur elf Monaten) inêge’ammt: Werthe auf Privatrechnung

eingeführt an Waaren 682 517 328, an Silber 188 281 662 £, _ ausgeführt , L 1 123 423316, , L 31 036 004 ,„, so daß Indien 157 245 658 Pfund Sterling welche jedo, wie aus einem neveren Ausweise (Statistical Abstract relating to British India from 1875/76 to 1884/85 twentieth’number. London 1886) bervor- geht, niht voll, sondern nur mit dem Werthe von 10 Rupien oder 19} Æ Silber in Ansaß kommen, auf den Ueberschuß feiner Waarenausfuhr mit 440 905 988 £ baar empfangen hat und der Rest von 283 660 330 £ als Gegenleitung für die Verwaltung des Landes und für die bedeutenden Verbesserungen im Innern, die von Europa aus getroffen wurden, anzusehen ist. Handelsausweise haben ja ihre befonderen Mängel ; das Hauptergebniß wird aber nit beeinträchtigt, wenn auch ein paar Millionen zu- oder abgeschrieben werden müßten, Veberseßt man zunähst den Geldempfang in Kopfantbeile, so erhält man für die rund 260 Millionen Menschen, welche unter unmittel- barer oder mittelbarer Herrschaft der Kaiserin von Indien steben, je 6 Rupien oder rund 12 A4 auf den Kopf, einen ange!ichts der früheren Geldarmuth des Volkes keineswegs erschreckenden Betrag. __ Da die Entwickelung statistisch immer bedeutsamer als der Zu- stand ift, fo gehen wir auf die einzelnen Jahrgänge näher ein, wobei fich zeigen wird, daß der Verlauf der Dinge im Ganzen der fort- shrcitenden Kultur, mithin auch deren fort\chreitenden Bedürfnissen entspricht.

Die Waareneinfuhr verminderte sch dem Werthe nach in den Sahren 1870, 1872—73, 1877, 1879 und 1882, die Waarenausfuhr 1870, 1873—74, 1879 und 1885, der Uebershuß leßterer 1873—76, 1879, 1881, 1883 und 1885, der Mehbreingang an Gold unv Silber (treasure) 18€8, 1870—71, 1£73, 1876, 1879, 1881 und 1884, Wenn biernach die Veränderungen von Jahr zu Jahr nicht parallel laufen, so zeigt auch der Waarenhandel eine andere und zwar weit regel- mäßigere Entwickelung als der Geldverkehr; denn im Jahresdur(- \cnitt betrug der Werth: Tausende leihte Pfund

an 1867—71 1872—76 1877—S81 1882—84 1885 Waareneinfubr . . 33 933 32 934 40 262 49 899 53149 Waarenausfubr. . 51580 57548 65 749 84446 83201 Ueberschuß leßterer 17 646 24 614 25 487 34546 30051 Cdelmetalleinfubhr . 11 953 7 073 11 298 12551 13879 Gdelmetaitauëfubhr. 1294 1 656 2 666 1019 1 887 Mebhrempfang an

Gd. 106599 5 417 8 632 11532 T9 Mehrleistung Indiens 6 987 19 198 16 855 23015 18 060

Von den Küstenprovinzen macht Bombay, wohin Geld {on lange vorzugsweise geliefert wurde, unter der Mithülfe des Eijsen- babnverkehrs dem dichtbevölferten Bengalen allmählih auch den Rang in der Waareneinfuhr aus fremden Ländern itreitig; der Werth des Waarenverkehrs mit dem Auslande betrug im Jahresdur{ch\chnitt : Tausende £ in der Prâ-

sidentshaft bei der Ausfuhr

bei der Einfubr

X. 1875—79 1880—84 1885 1875—79 1880—84 1885 Sindh . 376 1 144 1 682 1410 2145 3916 Bombay 13061 18337 21516} 21763 28943 32733 Madras . 3 376 3 969 4824 6406 7 836 8 433 Bengal . 17566 20980 21431 26578 33596 32832 Burma . 2 224 3 520 36% 4123 6489 5 287

zusammen 36603 47950 53149 60280 79008 83 201

Außer dem Privathandel kommt noch der Verkehr der Regierung für ihre Bedürfnisse bezw ihre Rehnung in Betracht. Während der elf Jahre 1875—§85 umfaßte derselbe im Ganzen an Einfuhr: Waa- ren für 22 376 826 und Cdelmetall 9352 £, an Ausfuhr: Waaren für 574 677 und Edelmetall 660 494 £ Werth.

Die direkte Betheiligung Deutschlands ift niht erheblich, obglei fie unverkennbar steigt. Im Durchschnitt des am 31. März 1879 endigenden Jahrfünfts betrug der Werth der Einfuhr von dort 26 631 und im Durchschnitt des folgenden Jahrfünfts 85259 £, während die Ausfuhr nah Deutschland von 214 994 auf 500 548 £ anwuhs, Im Jahre 1883/84 standen im direkten Verkehr dem Deutschen Reich an Ausfuhr aus Indien voran: das Vereinigte Königreich, China, ae (bei der Einfuhr an 5. Stelle), Mauritius (bezw. 8.),

talien (6.), Belgien (17.), die Vereinigten Staaten (12.), die Be- sizungen an der Malakkastraße (4.), Oesterreich (10.), Ceylon (9.), die Häfen des persishen Golfes (7.), Malta (mit {wacher Einfuhr) und Arabien (11.), betreffs der Einfuhr außerdem British Australien (E) Mewe Türkei (13.), Egypten (14.), Zanzibar (15.) und en

). __ Wie hoh Deutschland indirekt am Handel mit Indien betheiligt ist, läßt si nicht festitellen; seitdem aber durch die subventionirten Dampfer ein unmittelbarer Verkehr größeren Maßstabes mit jenem Lande hergestellt worden is, darf man als sicher annehmen, daß Deutschland bald eine höhere Sprose im Verkehr mit Indien über- haupt ersteigen wird.

1887.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Erklärung der Kriegs8artikel nebst Beispielen und einem Anhang üter Beschwerden und Gesahe Die Militär-Ge- ri{t8barfeit. Zur Benußung bei Instruftion der Soldaten. Von M. v. A., Major. Rathenow. Verlag von Mar Babenzien.

__ Felddienst. Zur Benußung für “die Instruktion der Unter- offiziere und älteren Soldaten der Infanterie, unter besonderer Be- rücksichtigung der neuesten Felddienstordnung. Von M. v. A., Major. Rathenow, Verlag von Mar Babenzien.

Centralblatt für Deutshe Beamte. (Berlin 8W., Friedristr. 214.) Nr. 23. Inhalt: Das neue preußishe Gesetz, betreffend die Fürsorge für Beamte in Folge von Betriebsunfällen. Aus dem Etat für die Verwaltung der Reihs-Eisenbahnen auf das Etatsjahr 1887/88. (Uebersicht der Beamtenklafsen bei den Eisen- babnen in Elsaß-Lothringen und der Normalbesoldungen derselben. Mittheilungen. Neue Geseze und Verordnungen (Gesetz, betreffend die Fürsorge für Beamte in Folge von Betriebsunfällen, vom 18. Juni 1887.) Erlasse und Entscheidungen (Bestimmungen des Herrn

Ministers der öôffentlihen Arbeiten über die Annahme von Civil- fupernumeraren für den Staats-Eisenbahndienst vom 26. März 1887),

Vereinsnacrihten. Literarishe Nachribten und Besprechungen. Vermischtes. Vakante Stellen. Briefkasten. Anzeigen.

__ Deutsche Gemeinde-Zeitung. (Verlag von P. Stankie- wicz, Berlin 8W.) Nr. 30, Inhalt: Die armenrechtlihe Familieneinheit als Kontroverse. Allgemeine Finanzverbältniffe, Staats- und Gemeindesteuern, Armen- und Krankenpflege, Waisen- pflege, Schulwesen, Fortbildungsschule, Kleinkinderbewahranftalten, städtische Leibánstalt, Feuerwehr und Sparkasse zu M.-Gladbach. Bescheid auf die Petition über Zinsermäßigung der an gemeindliche Korporationen gewährten Darlehne zu BromLterg. Beilagen: 1) Deutscher Gemeinde-Anzeiger und Schul-Anzeiger Nr. 30. 2) Ortsgesete.

Journal für Landwirthschaft. (Berlin, Verlag von Paul Parey.) Heft 1. 1837, Inhalt: Gemeinschaftliche Düngungsversuche in der Provinz Hannover im Jahre 1886. I. Zucker- rüben - Düngungsversue. Von Dr. Müller - Hildesheim Ref. II. Sonstige Düngungsversucbe in der Provinz Hannover. Von Dr. Edler-Göttingen. Ref. Anatomie des Baumwolle- und Kapok- samens. Von Prof. Dr. Freiberrn von Bretfeld. Mit 1 Tafel. Ueber Bezahlung der Zuckerrüben nach Gehalt. Von Prof. Dr. Tollens. Der Loboschberg bei Lobosiy in Böhmen. Von Dr. J. Hana- mann. Einige Analyfen von Torperden und anderen zur Boden- verbesserung geeigneten Grundforten. Von Adolf Mayer. Ankbau- versuche mit verschiedenen Haferfsorten. Von Dr. Edler-Vöttingen. Der Rindviehstamm des Harzes und die Wiederherstellung der „alten Harzrafse“. Von Amtsrath Creydt-Harste

Antiquarischer Anzeiger von Joseph Baer & Co. Frankfurt a. Main, Roßmarkt 18, und Paris, A. Lemoigne, 12 Rue Bonabrvarte. Nr. 373, Inhalt: „Miscellanea“.

Veitlheilungen sür die oLisentttwen "Feuers versiherungs- Anstalten. (Fr. Stollberg in Merseburg.) Nr. 12. Inhalt: Protokoll über die Verhandlungen der fünf- zehnten Generalversammluna des Verbandes und der neunzehnten Hauptversammlung der Vereinigung öffentlicer Feuerversicherungs- Anstalten in Deutschland vom 8.—10. Juni zu Straßburg i. E. Niederschrift zu dem Vortrage des Hrn. Geheimen Staatsraths Meenich zu Nr 6 der Tagesordnung der neunzehntcn Hauptversamm- lung der Vereinigung: Ueber die Versicherung von Gebäuden in feuer- Ger Nähe von Eisenbahnen. Preußishe Brandstatistik.

ahtrag zum Regulativ der Feuerwehr-Unfallkasse der Rheinischen Provinzial-Feuersozietät. Schleswig- Holsteinshe Provinzial!tändische Brandversicherungs-Anstalt: Veraütung für Bligableiter betr. Verwaltungsergebnifse der Unterstüßungskasse für im Feuerlöschdienst Verunglückte in der Provinz Sachsen u. \. w. pro 1886.

Monatsschrift für das Turnwesen mit besonderer Be- rücksihtigung des Schulturnens und der Gesundheit8vflege. Heft 7. (Berlin 1887. R. Gaertner's Verlagébuchhandlung, Hermann Hey- felder, Schönebergerstraße 26.) Inhalt: Abhandlungen. Wilhelm Harnisch. Zur Erinnerung an seinen hundertjäßrigen Geburtstag. Bon Dr. C. Euler. Turnvereinigungen auf Gymnasien. Von Gymnasiallehrer Vollert-Schleiz. Turnplaß und Turnballe. Von Dr. E. Knape-Ratibor. Bekanntmachung. Befähigungszeugnisse aus der Turnlehrerinnen-Prüfung im Frübjahr 1887. Beurtheie lungen und Anzeigen. Balthasar Han's Ausreden der Armbrust- und

Büchsenschüßen. Herausgegebes von Dr. Karl Wassmannsdorff. Heidelberg 1887. Bespr. von O. Swhettler. Gerliß, G.: Das

Turnen, insbesondere das Mädc{enturnen unter Berücksthtigung der ortbopädishen Gymnastik. Graz 1886. Bespr. von Dr. C. Euler. Thurner, Franz: Friedri Ludwig Jahn. Ein nationales Lebens- und Mahnkild. Salzburg (1887). Bespr. von Dr. C. Euler. Vermischtes.

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber, -Züchter und «Händler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg,

Creuß'\he WVerlagsbuhhandlung, R. & M. Kretschmann). Nr. 28. Inhalt: Wellensittihzubt im Lande der Mitternachht- sonne. Ueber Einbürgerung von Nachtigallen in Coburg und Sonneberg. Meine Vögel (Schluß). Die Hauptfehler der Kanarienzubt. Aus Haus, Hof, Feld und Wald. Aus den Vereinen: Berlin („Oettel“); Chur; Zittau. Anfragen und Aus-

kunft. Mancherlei. Zum Vogelshuß. Bücher- und Schriften- schau. Briefwe{sel. I. M. Cornely f. Anzeigen. Die Beilage enthält: Vom Geflügelhof. Aus den Vereinen: Greifs- wald. Anzeigen L

JIsis, Zeitschrift für alle naturwissenschaftlihen Liebhabereien, herausgegeben von Dr. Karl Ruß CINag deburg Creußz'\che Ver- lagsbuhandlung, R. & M. Kretshmann). Nr. 28. Inhalt: Thierkunde: Die auf unseren Koniferen lebenden Großsc{metterlings- raupen. (Fortseßzung.) Die blaue Fleishfliege. Pflanzenkunde : Die wittigsten einheimishen Pflanzen für Zimmer-Aqguarien (Fort- seßung). Zur Geschichte des Königlichen Botanischen Gartens zu Berlin. (Fortsezung.) Das Vertrauen der wilden Thiere zum

Menschen. Wißsenschaftlihe Nachrichten: Die völlige Sonnen- finsterniß am 19, August 1887. Nachriten aus den Naturanstalten : Berlin (Aquarium, Zdologiser Garten); Hamburg. Vereine und Ausstellungen: Jena ; Magdeburg (Schluß). Jagd und Fischerei. Anfragen und Auskunft. Bücher- und Schristenschau. Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“.

(Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W.) Nr. 43. Inhalt: Gedenktage. Friß Randow, ein Bild aus Marschall Schöning's Zeit von Al. Kurs (Fortseßung). Feuilleton: Aus dem Leben des Prinzen Heinri von Preußen, von C. Trog. Berliner Kinder, von Gotth. Hancke (Fortjegung), Zur Geschichte des Berliner Domes. Miscellen: Das Mausoleum zu Charlottenburg (mit Abb.). U Friedrich von Schomberg (mit Porträt). Des Königs Rock. Karte der Umgegend von Berlin. Berliner Verkehrs- lerifon. Die Denkmäler Berlins. Pommersche Lebensbilder. Aus der Luisenstadt. Das Karmeliterkloster in Koblenz. Ein feines Koms-. liment. Eine patriotishe Scene aus dem Jahre 1848. Wie der Name „Friedrihsfeld“ entstand. Ein Schwärmer. Friedrih der Große. „Es spukt in Tegel*. Maria Theresia, Kaiserin von Oester- reich, Königin von Ungarn (Abb.) Inserate. s

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