M 15 L 4
Ie B— P —ck P á i —_——_ Gee 6-0-0000 O O_O O— y e »—-e 2 s 2 2 E A . D _. -__ - s.“ e. F— e F. f A o o. » 2 “ _- g .) Staaf5atifetger Str 152 B S et S0. S *°S, Po Sr H e. m0 ——e-oFRtthê- Ie Santa E02 5 En A Zit E Fa. e E —— g Le O wes D N S D “E
Neichs- und
Dieser Betrag ist wie folgt verwendet worden:
1. zur
vorläufigen „Deckung des Feblbet1ags im
ordentlichen Hauéhalt aus den Rechnungsjahren 1928/29 unter Gegenrechnung verbliebener Aus-
gabeureste = 465 — 659,3 = .
Dazu: die Mehrauêsgabe des ordentlihen Haus- halts gegenüber den Emnahmen in den Monaten April und Mai 1930 mit
außerordentlichen Haushalt aus den
1926— 1929 mit __ Davon ab: die Mehreinnahme des außerordent} liben Haushalts gegenüber den Aus- gaben in den Monaten April und Mai 1930 mit . . 6
399,7
57,1 = 1d. 457 . Zur vorläufigen Deckung des Fehlibetrags im
Zabren
167,0 =
. Für sonstige, rechnungêmäßig noch nicht verbuchte Auszablungen (Gehalts- und MRentenzahlungen
für Juni, Vorschüsse, Ultimobedari)
rd. 605
362
zusammen . Der Kassenbestand bei der Reichshauptkasse und
den Außenkassen deträgt . . . ..
9 (T
am 30. April 1930
1424
Der Stand der s{6webenden SchGuld:
am 31. Mai 1930
(Beträge in Millionen RM)
Unverzinsliche Schayganweisungen . . Umlauf an Reichswechseln N Davon am offenen Geldmarkt begeben Kurz!ristige Darlehen N Betriebéskredit bei der Reichsbank Schatzanweisungen, ausgefertigt auf Grund des Gesezes über das Abkommen zur Bei- legung der finanziellen Streitigkeiten zwischen Deut|chland und Rumänien vom 8. Februar 1929 . . é ä . Verpflihtungen aus früheren Anlelhe- operationen D
1 . 2. 3, 4. 5,
0.4 h S
Preußen. Never}
875,0 399'3 (372,7) 233.0
9,7
825 0 400,0
L) 233,0
über die preußishen Staatseinnahmen und -ausgaben in den Monaten April/Mai des Rehnungsjahrs 1930 (Beträge in tausend Reichsmark.)
A. Ordentlihe Einnahmen und Ausgaben.)
Bemerkung:
1, Zu Beginn des Nechnungsjahrs 1930 waren die zur Deckung restliher Verpflichtungen aus dem Rechnungs jahr 1929 zurückgestellten Restbestände vertügbar von . 177 672
2. Zur Deckckung Rechnungsjahrs 1929 sind erforderlih . .
des Fehlbetrags am Schlusse des
mithin Bestand
17 640 160 032
Haus- haltéfoll —+- Vor- jahrreste
im April
im Mai
Sst-Einnahme oder Jst-Ausgabe
zusammen
I. Einnahmen. . Steuern:
a) Landesanteile (ohne b): Einkommensteuer . .
Körperschaftsteuer Umiaßsteuer . . Nennwettsteuer Mletleuee „4 Grundvermögensteuer Hauszinésteuer . . . (darunter Finanz- bera), » Stempelsteuer . . Steuer vom Gewerbe- betrieb im Umher- ziehen k Erbschaftsteuer nach dem bisherigen preuß. Geseh (Nest- Mie)
626 814 110 A 95 171 23 133 21 412 348 077 986 705
(325 061) 29 445
36 347 7738 6 881
‘4755 16 258
(11 193) 705 4 872 16
26
O7 729 15 893 13 991
1092 93 678 38 669
(24 426)
1071
166
94 072 23 631 20 872
1 092 28 433 54 927
(35 619) 1776
172
a) zusammen . . 1 840 170 72 700
b) Anteile derGemeinden
(Gemeindeverbände) 2c. : Einkommensteuer . . Körperschaftsteuer Umsaßsteuer . . Kraft'ahrzeugsteuer Gesfell|chaftsteuer . . Biersteuer s Mineralwasser steuer Dotationen s Hauszins\teuer (darunter Finanz-
bedarf) .
586 085 103 037 118 489 141 999] 3 838 21 412 20 160} 79 184 612 363
(188 363)
33918 7159 8411 8 533
166
‘4898 17 377
(5 596)
152 275
63 352 14 574 17 099 12 894 93
1 092
‘8179 55 442
(15 6295)
224 975
87 270 21 733 29 510 21 427 259
1 092
13 077 72 819
(21 221)
b) zusammen 1 686 567 80 462
162 725
243 187
Steuern insgesamt (a + b) á
. Üeberschüsse der Unter- nehmungen und Be- triebe u
Davon ab: Zu!chüsse an Unter- nehmungen und Be-
3 526 737} 153 162
69 985] 1) 22 077
triebe 1 799 1 624
315 000
2 666
443
468 162
1) 24 743
2 067
Verbleiben 68 18 20 453
2 223
22 676
Z. Sonstige Einnahmen : L MWissen'haft, Kunst
und Volksbildung . Vebrige Landesver- waltung +)
217 753 31 328 457 516
8 734 1571 33 348
15 696 2016 25 963
24 430 3 587 59 311
Einnahmen tnégesamt:} 2614953} 136 806
198 173
334 979
(abzüglich der Steuerüber- weisungen an Gemeinden 2c — vgl. 1b — und der Zu- \chüfse an Unternehmungen Und Betriebe)
Haus- baltejoll + Vor- jahr1iefte
Fst-Einnahme oder
1 Mai
im
Ist-Auëga
—
zusammen
+) Davon enttallen aut : Allgem. Finanzverw.?) Landtag Staatérat . Staaisministerium
usw.
E ndelè- u Gewerbe- verwaltung ©
Bergverwaltung
Veiwaltung deéInnern
Landwnticha1tl. Verw.
Forft1. Lehr- u. Ver- tuchéan1talten
Gefstüte 2) s
Voltféwobltahrts- verwaltung?)
Oberrechnungskaminer
Staatsschuld
Il. Ausgaben. S ch + | . Wissen|hatt, Kunst uñd Volfêbildung . Wertschaffende Arbeitslofenfürforge *)} . Wohnungswe)en . . . Schuldendienst . . . . BVersorgungsgebühr-
nisse , ¿ 7, Sonstige Auégaben f)
78 T4 169 A
84
31 05v 15 05 5H Gl 212 858 23 105
167 8 048
- 73 003 28
9 558 380 536 797 212 183 778
83 738
209 116 935 291
24 479 92 594
604 1 087
17 709 61 029
18 231
28 976 58411
790 4 783
61 957
11 990
63 455 111 005 1394 5 870
35 940 122 986
Ausgaben insgesamt | 2589 670
157 502
173 148
330 650
Mithin : Mehrausgabe Mehreinnahme
20 696
25 025
4329
+4) Davon entfallen auf: Allgem. Finanzverw.2) Landtag Staatsrat Staatsministeriu
usw. L Finanzministerium?) . Handels- u. Gewerbe-
verwaltung N Bergverwaltung®?) . . Verwaltung des
Innern®) : Lanowirt)chaftl. Verw. Forstl. Lehr- u. Ver-
juchganstalten Gestüte S Volkswoblfahrts-
verwaltung?) . . Oberrechnungskammer
\hließlich der im Vorgriff
6 891! 489 10
96 9 331
3180 917 30 698 b 972
97 963
2299 86
31
99 10 498
4 048 928
30 257 10 441
99 1 075
3 055
784 552
90|
B. Einnahmen und Ausgaben auf Grund von Anleihegeseyen. Bemerkung: Uebertrag aus dem Rehnungsjahr 1929, und zwar : Mehrausgabe, die aus späteren Anleiheerlösen zu decken ist, ein- auf kommende Anleldegeie uit dprla-
mentarisher Zustimmung geleisteten Ausgaben = 2298). & .
7675 1 041 41
19 829
7 228 1 845
60 955 16 413
196 2038
5 3954 176
æ
E Lp
Fst-Einnahme oder Ist-Ausgabe
im
im April Mai
zu- fammen
L Einnahmen. JInsgesamt
42 001
42 001
(darunter: Anleihen) S
Il. Ausgaben. 1, Landeskulturwefen S Berlehtöweseu « - o o o o o 5 3. Wertschaffende Arbeitslosen- TUTOlOE x 4. Wohnungswesen 5, Sonstige Aufgaben der Hoheits- verwaltungen S 6. Zuichüsse und Neuinvestierungen für Unternehmungen und Betriebe e E (darunter: Domänen und Forsten) . (Bergwerke) . N (Verkehrsunternehmungen) . (Elektrizitätswerke)
(42 001)
625 300
8 848
\)
197 1 025
4227
944 (889)
295 (119)
(22 001)
822 1325
13 075
1239 (1 008)
Ausgaben insgesamt . . .
5 744 10 717
16 461
Mithin: Mehrausgabe . . Mehreinnahme
Mehreinnähme Mai 1930
Mehreinnahme aus Mai 1930
Mithin Bestand . « .
Ende Mai Schatzanweisungen. . .
selschaft3steuer von 1338. dem
©) Auss{l. Wohnungzwesen — {. IL, 4.
5 744
31 284
Abschl uß. A. Ordentliche Einnahmen und Ausgaben:
Bestand aus dem Rechnungsjahr 1929 aus den Monaten April/
. 160
95 640
032
E E 1 4
= 164
22
Stand der schwebenden Schulden
1930:
329 361
P. Einnahmen und Ausgaben auf Grund von Anleihegesetzen:
Vor\chuß aus dem Rechnungsjahr 1929 . . . den Monaten April/
9580
25 940
215 039
(Darunter auf Grund von Anleihegesezen) (15 039)
*) Hier find die planmäßigen Einnahmen und Ausgaben und die außerplan- mäßigen Einnahmen und Auzgaben (aus\{l. Anlethefonds) berü
) Ohne die am Schlusse des Rechnungs®jahres 1929 verbliebenen und 1930 zur Uusschüttung kommenden Restbeträge an Kraftfahrzeugsteuer von 4277 und an Ge-
1) Darunter 20 794 Uebershuß der Forstverwaltung bis Ende März 1930 aus
P ou L aua Les Forstwirtschaftsjahr 1980, V e Einnahmen oder Au3gaben an Steuern — s. I, 1 — und anu
legten Geldern bei der allgemeinen Finanzverwaltung, \ E a Aude, Versorgungögedühruifie "4 0 L
195 ‘
— E
Deulscher Reichstag. 188. Sihung vom 1. Fuli 1930,
Nachtrag. Á Die Rede des Reichsarbeitsministers Dv. St e (F wald im Verlaufe der 2. Beratung des Etats des Rg arbeitäministeriums hat folgenden E. 2 Meine Damen und Hexren! Der Herr Abgeordnete Lit! gestern erklärt, die Reichsregierung habe bei der Reform Krankenversicherung gleichsam die Denkschrift der deutschen A geberverbände abgeschrieben, und Fran Arendsee hat vorhin F geführt, daß Herr Lehmann vom Hauptverband der deu Krankenkassen für die Regierung der Hauptanreger einer R dex Krankenversicherung gewesen sei. Jh kann erklären, daß 1 niht zutrifft. Das Reichsarbeitsministerium lebt auch nil dem Mond, sondern hat seine eigene Meinung sowohl geg den ArbeitgcLccverbänden wie auh gegenüber dem Vorsi des Hauptverbandes der deutschen Krankenkassen. Die Den ter Arbeitgeberverbände if vor etwa drei Monaten ersch die Richtlinien dagegen, die das Arbeitsministerium für die A rung der Krankeuversicherung herausgegeben hat, sind s{;" 11, November vorigen Fahres mit den beteiligten Verbänd sprochen worden, also zu einer Zeit, in der Herr Wissell 1 Amte war. (Hört, hört! in der Mitte.) Jh habe bereits gck@ gelegentlih eines Zwischenrunfs erklärt, daß man si die Tä
A “
werde plößlih alles nah ganz anderen Gesichtspunkten bear als es bei dem Vorgänger der Fall gewesen sei. So liegel Dinge nicht, daß ein neuer Minister in der normalen Arb Gegenteil dessen anordnet, was von seinem Amtsvorgänger vorbereitet worden war. Beispielshalbex waxen die Gesetze zur! gestaltung der Kriegsbeschädigtenfürsorge shon jahrelang F bereitet. Nicht viel anders ist es bei der Krankenversiche reform, vor der wir gegenwärtig stehen.
Ueber den Beginn und die Höhe des Krankengeldes und
an die Vorschläge des geshäftsführenden Vorsißenden des §7 verbandes der Krankenkassen. Herr Lehmann hat auf dem F lauer Krankenkassentag im Sommer 1928 vorgeschlagen Krankengeld nur an solhe Kranken zu gewähren, deren unfähigkeit objektiv nahweisbar ist. Weiterhin sollten dre
tage für Krankengeld vorgesehen werden und die Abstufun® Kranken- und Hausgeldes sollten nah dem Familienstand folgen. Der Geseßentwurf ist milder als dieser Vorschlag. (E hört! bei den Kommunisten.) Er verlangt z. B. nicht den objet
Krankengeld niht bloß wegen des Familienstandes, sondern F bei langer Krankheit zu. Herr Lehmann hatte die lange der Krankheit bei seinen Vorschlägen niht berücksichtigt. Lehmann hat dann des weiteren auf dem Breslauer Kr kassentag die Zulässigkeit von Sahungsvorschriften vorges wonach arbeitsunfähige Kranke an den Arzt-, Arznei- und mittelkosten bis zu einem Viertel durch Erhebung von Geb für die Entnahme von Krankenscheinen beteiligt sein sollen, F Gefeßentwurf geht auch da nicht so weit als dieser Vorschla" Herrn Lehmann; denn die 1 Mark, die der Geseßentwurf vot für die niedrigen Beitragsklassen bis zu 0,50 Reichsmark un die höheren bis zu 1,50 Reichsmark, außerdem wird den versiherungsämtern das Recht gegeben, auch darunter diese Vorschläge des Reichsarbeitsministeriums gehen also L d wie die, die seinerzeit in Breslau vorgeshlagen w ind.
Herr Lehmann begründet dann seine Vorschläge mi wendigkeit, „die Bagatellfälle von der Mde R ferner zu halten“, sie „etwas zurückzudrängen“, „eine Ba gegen Bagatellfälle zu errihten“, falsche Kosten zu vermeiden. 2 sei der wunde Punkt der Krankenversicherung. Das ift aber die Auffassung und die Beobachtung, die auch das Reichsa! ministerium gemaht hat, weswegen es an die Reform h getreten ist. Herr Lehmann hat allerdings auf dem Kranken! tag Widerspruch gefunden und hat daraufhin erklärt „Per saldo“ für die Versicherten gleihgültig, ob sie weniger trag bezahlen oder sih unmittelbar an dex Aufbringung der beteiligen, sofern dafür gesorgt wird, daß dadur nicht die D führung einer guten und ausreihenden Krankenpflege gef wird. Das ist ganz meine Meinung. Und etwas anderes 1 auch wir mit dieser Reform nit.
; Unter dem 26. Juli hat Herr Litke einen Artikel im
wärts" veröffentliht unter der Ueberschrift „Notopfer der Kra
in dem er unter anderem sagte: : Dieser Entwurf sieht nicht mehr und niht weniger al ; Notopfer der Kranken zur Entlastung der Wirtschaft.
Wie es in Wirklichkeit ist, darauf hat Antwort gegeben. f f hat schon Herr Lehmarn
seßentwurf selbst als eine Entshädigung der Wirtschaft fi Beitragserhöhung der Urbelidloimporiberima E 4 O bezeihnet, wobei er allerdings hinzuzufügen vergaß, daß det" der Beitragserhöhung der Arbeitslosenversiherung glei" betroffenen Arbeitnehmern dur die vorgesehene Refor! Krankenversiherung eine weitere wird.
Als ih das gelesen hatte, sagte ih mir: Aber jeyt s dréizehn! (Sehr gut! im Zentrum.) Worum geht es ! Im laufenden Jahre bekommen Arzt und Apotheke vo! Krankenkassen über 800 Millionen Reichsmark. (Hört, Diese Kosten sind ungebührlich hoch und sollen zurüdge" werden. Dazu gibt es drei Wege. Der erste Weg ist, mat beamtet die Aerzte, Rein materiell gesehen, würde das Krankenkassen eine gewaltige Ersparnis bedeuten. Gegen" rechnet man auf 1000 Versicherte einen Arzt. Wir h Deutschland 21 Millionen Krankenversicherte; mithin ! 21 000 Aerzte notwendig. Weun die Kraukeukassenärzie A Privatpraxis ausübten, so kämen die Kraukeukassen mi! Fi 15 000 bis 18 000 Aerzten aus. Jn ganz Deutschland gibt e 1500 Beamte, die 15 000 Reihsmark und mehr an Bez!
halten. Wenn man nun 15000 Aerzten je 15 000 Mat!
des Ministeriums verschiedentlih etwas sehr abstrakt vorstell:? i man meint, wenn heute ein nener Minister ernannt werde, 5
die Heilbehandlung hält sich allerdings der Gesehentwurf zun
Nachweis für die Arbeitsunfähigkeit und läßt Zuschläge F
Der bisherige Finanzminister Moldenhauer hat dies
Vis
shwere Belastung zug nicht
P
4 bmmen zukommen ließe, dann machte das an Arztkosten jährlich #5 Millionen Mark
aus. und wenn Sie dazu noch 25 Millionen c Apparate, Jnstrumente usw. rechnen, dann kommen Sie etíva uf 250 Millionen. Jm laufenden Jahre aber beziehen Aerzte d Zahnärzte von den Krankenkassen über 600 Villionen Mark. 2ebhafte Ruse: Hört, hört!) Troydem is an eine Verbeamtung x Aerzte heute nicht mehr zu denken. Dafür ist es zu spät, afür bekommen Sie auch keine Mehrheit im Parlament, und das ja der große Unterschied zwishen dem Reichstag und einer unktionärversammlung, daß man im Reichstag das Ziel ver- olgen muß, für das, was man will, eine Mehrheit zu bekommen, ähcend- man in einer Funktionärversammlung cuhig drauflos- den kann. (Heitere Zustimmung und Zurufe.) Jm Reichstag at es gar keinen Zwet, Vorschläge zur Verbeamtung der Aerzte machen und sie damit begründen zu wollen, daß auf diesem ßege Ersparnisse möglich seien. Solche Vorschläge haben keinen died, weil eben bei der Zusammensetzung des Haufes keine Mehr- it dafür vorhanden ist. / Außerdem is meines Erachtens für die Verbeamtung der erzte der geeignete Zeitpunkt verstrihen. Daran hätte man in n achtziger Jahren bei Einführung der Krankenversiherung nken können, vielleiht auch noch vor 25 oder 30 Jahren. Heute her ist der Zeitpunkt für die Verbeamtung der Krankenkassenärgte dgültig verstrichen, heute läßt sih das nicht mehr machen. Wenn ber dem so ist, wenn es in Deutschland, wo es 50 000 Aerzte gibt, x eine Verbeamtung der Aerzte zu spät ist — ob es überhaupt t ist, daß die Verbeamtung in unserem Volke immer mehr um h greift, lasse ich noch ganz dahingestellt — (sehr gut! und Zu- immung bei der Wirtschaftspartei und. im Zentrum), dann ist zweite Möglichkeit: man verringert die Zahl der Kassenärzte d shließt mit diesen Verträge mit festen Bezügen ab. Aber uh dieser Weg is niht gangbar, wie sich im Verlauf der Jahr- hnte herausgestellt hat, weil ein Arzt größeren Zuspruch dur e Patienten hat als der andere, und in einer solchen Situation nn man keine Verträge mit gleihen Bezügen abschließen; denn ann würde der Arzt mit großem Zuspruch von Patienten sagen: s ist doch kein Zustand, daß ih die gleihen Bezüge bekomme wie cin Kollege, obwohl ih dreimal soviel Patienten habe! Also 1ch dieser Weg ist niht gangbar. Und die Quintessenz der ganzen ache ist eben, daß das öffentlih-rehtlihe Fnteresse der Kranken- sen auf der einen Seite und das privatwirtschaftliche Interesse Aerzte auf der anderen Seite einander widerstreiten. Das ist e Situation, vor der wir stehen, und die können wir bei der genwärtigen Konstruktion der Krankenkassen von heute auf orgen nicht ändern, wenn man niht eine Verbeamtung der erzte schafft, wogegen ih au {hon Bedenken ausgesprochen habe. Wenn dem so ist, wenn weder eine Verbeamtung der Aerzte In Frage kommt, noch ein Vertragsverhältnis mit festen Bezügen genüber den Krankenkassenärzten möglich ist, und wenn weiterhin tsteht, daß die Ausgaben der Krankenkassen für Aerzte und rznei in Deutschland ungebührlih hoh sind, so hoh, wie in inem anderen Lande der Welt, dann gibt es keinen anderen Beg, als daß man den Versicherten selbst eine geringe persönliche Bebühr für Arzt und Arzneikosten auferlegt. Das ist die ganz adte, klare Sachlage, ohne Umschweife und ohne Verlegenheits- rede! : Der Streit ist also: Wieviel soll für den Arzt und für Arznei- gebühren Gesamilast sein und wieviel soll Einzellast sein? Eine Raterielle Verschlehterung tritt für 95 bis 99 Prozent der Ver- erten niht ein. Wenn die Beiträge zu den Krankenkassen dur
vorgesehene Reform von 6,3 auf 5,5 oder 5,3 gesenkt werden
nen, dann bedeutet es eine Wenigerleistung der Versicherten, zwei Drittel der Beiträge aufzubringen haben, von mindestens Millionen Mark. Weil aber der Kranke ja auch im Laufe } Jahres Beiträge bezahlen muß und weil er nur einmal für è und dieselbe Krankheit die Krankenscheingebühr von einer xk und nur 50 Pfennig für das Rezept zu bezahlen hat, so te ein Mann in einem Jahre fünfmal wegen verschiedener fankheitsursahen behandelt werden und hätte dann fünfmal eine ark für den Krankenschein und fünfmal 50 Pfennig für das e Rezept bei der Krankheit zu bezahlen; das macht also ) Mark. Wenn Sie aber den Beitrag um 1 Prozent senken, n macht das für die Versicherten gut 200 Millionen oder auf Kopf des Verficherten mindestens 10 Mark aus, so daß tat- hlih für 95 bis 99 Prozent der Versicherten keinesfalls eine shlechterung eintritt. (Lebhafte Zustimmung rechts und in der tte. — Zuruf von den Sozialdemokraten: Das ist keine Reh- ng!) — An der Rehnung wird si nit viel aussegzen lassen, n es wird doch niht angenommen werden können, daß ein ann mehr als fünfmal in einem Jahre an fünf verschiedenen ankheitsursahen erkrankt. (Zustimmung rechts und in der titte. — Zuruf von den Sozialdemokraten: Es kommt darauf t, ob der Betreffende au die eine Mark hinlegen kann!) — fann die Krankenkasse auch Vorkehrungen treffen, denn der ann hat leßten Endes ja Anspru auf Krankengeld. Jch sage also: 95 Prozent der Versicherten fahren materiell - diesem Vorschlage nicht shlehter als bei dem alten System. Ind die Volksgesundheit wird in Deutschland durch die Reform immt niht wesentlih beeinträchtigt, und es wird lediglih die ziale Ausnußung der Krankenkassen sowohl durch den Arzt durch die Versicherten zurückgedrängt. Die Krankenkassen en damit ein großes Stück vorwärts zu einer inneren Ge- ung gebraht. Und das ist das Ziel, das damit verfolgt wird, etwa das, was gestern der Herr Abgeordnete Litke in seiner so überspißt zum Ausdruck gebracht hat. Nun zu den Ausführungen der Frau Abgeordneten Mueller- ied über die Frage der Kleinrentnerfürsorge. Jm einzelnen
11 ih heute dazu niht Stellung nehmen... Der Geseßentwurf ist |
t fertig. Den Gesehentwurf hat {hon mein Herr Amtsvor- er im Kabinett vorgelegt. .Meinem Herrn Amtsvorgänger
inerzeit gesagt worden, daß erst einmal die Finanzen des |
chs in Ordnung gebracht sein müßten, bevor der Gesetzentwurf erabschiedet werden könnte. Jh habe kürzlih das gleiche getan e mein Herr Amtsvorgänger und die Angelegenheit dem binett unterbreitet. Jh habe von dem Finanzminister wieder selbe Antwort bekommen: ers muß einmal dex Etat © Ordnung sein, und dann reden wix über diese Dinge iter, so daß es also nicht zutrifft, was gestern die U Abgeordnete Mueller - Otfried ausgesprochen hat, lediglich die Arbeitsminister kein Verständnis dafür hätten,
daß auch meine beiden Amtsvorgänger kein großes Verständnis * für die Kleinrentner aufgebracht hätten, und fie von mir hoffte, mehr Verständnis dafür zu finden. Das sind Dinge, die nichf allein den Arbeitsminister angehen, sondern die das Kabinett zu beschließen hat, um so mehr, als die Ländervertreter im Reichs- rat, wenn solche Fragen auftreten, ständig fordern, daß jeder Pfennig, den ein solches Geseg kostet, vom Reich auch erstattet werden müsse, die Länder seien dazu niht in der Lage, größere Auf- wendungen zu machen. (Abgeordnete Mueller-Otfried: Also keine Hoffnung für diese Entrehtung! So geht es seit Jahren, Herr Minister!) — Jch möchte einmal wissen, was die Frau Abgeord- nete -Mueller-Otfried, wenn sie einmal Arbeitsminister wäre, anders sagen wollte. (Lebhafte Zustimmung in der Mitte.) Ih glaube, wenn sie einmal Arbeitsminister wäre und ein anderer Fraktionskollege von ihr Finanzminister wäre, dann würde ihr in der gegenwärtigen Situation dieser Finanzminister ganz die gleihe Antwort geben (sehr richtig! in der Mitte), die ein anderer Finanzminister auch mir gibt. Denn den Wunsch, daß den Klein- rentnern geholfen werden soll, brauche ih nicht besonders aus- zusprehen. Daß ich Mitgefühl mit den Kleinrentnern habe, brauche ih nit besonders hervorzuheben. (Lebhafte Zustimmung im Zentrum.) Dafür habe ih 30 Jahre im öffentlihen Leben unter den Aermsten im Volke gestanden, daß ih Mitgefühl und Verständnis für diese Lage habe. Aber mit dem Mitgefühl und mit dem Verständnis kann ih praktish den Leuten nicht helfen, wenn ih eben mit den Schwierigkeiten zu kämpfen habe, in denen wir gegenwärtig stehen. (Lebhafte Zustimmung in der Mitte.) Also über die Frage der Kleinrentner ist noch niht das legte Wort gesprochen; aber heute kann ih dazu eine bestimmte verpflichtende Erklärung nicht abgeben, solange nit der Etat verabschiedet ist und der Finanzminister sieht, was denn der Reichstag in der Sache der Kleinrentner tatsächlich beshlossen hat.
Zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Gof über den Heuervertrag möchte ih folgendes sagen: Es hat mich etwas in Erstaunen verseßt, daß er bat, die Ratifizierung des Heuervertrags abzulehnen; denn er mußte selbst zugeben, daß die Unternehmer dem Vertrag in Genf selber zugestimmt hätten. Dann aker fehlt doh das durhshlagende Argument. (Abgeordneter Gok: Es war aber doch versprohen worden, daß der Vertrag nicht ratisfiziert werde!) — Nein, das ist nicht versprochen worden. (Abgeordneter Gok: Fawohl!) Jm übrigen kann man aber nach den Methoden, die Sie, Herr Kollege Gok, gestern anführten, internationale Ver- einbarungen auch nit treffen. Das Reichsarbeitsministerium be- treibt nämli die Ratifikation des Uebereinkommens der Heuer- leute niht allein von sich aus, sondern die Vorlage wird auch vom Reichsverkehrsministerium und vom Auswärtigen Amt mit unter- zeichnet, also auch von diesen beiden Ministerien für notwendig erachtet. Die internationale Arbeitershußpolitik muß shließlich au im ganzen betrachtet werden; man darf niht nur den Wert jedes einzelnen Uebereinkommens für Deutschland berücksichtigen. Wenn die Länder jedes Uebereinkommen, das ihnen keinen Vorteil oder auch nur kleine Unbequemlichkeiten bringt, ablehnen wollten, dann gäbe es überhaupt keine internationalen Vereinbarungen. Eine Reihe von internationalen Vereinbarungen liegen aber doch auch im Juteresse Deutshlands. (Abgeordneter Gok: Aber diese niht!) — Das sagen Sie, Sie sind Fnteressent. (Abgeordneter Gok: Nein, das sagen die Reeder, ih bin kein Jnteressent!) — J habe als Verkehrsminister früher auch mit den Reedern über diese Dinge verhandelt und kenne ihre Einwände. Sie haben gestern doch selbst erklärt, daß Deutschland in diesen Dingen am weitesten voraus sei. Wenn das aber der Fall ist, so liegt es doch im Interesse Deutschlands, daß auch die fremdländishen Reeder das einführen, was wir shon haben. (Abgeordneter Gok: Aber nichts, was eine Vershlehterung für uns bedeutet!) — Es be- deutet aber keine wesentlihe Verschlehterung.
Nun hat der Herr Abgeordnete Shumann (Leipzig), obwohl ih im Haushaltsaus\{huß ihn shon widerlegt habe, gestern wieder behauptet, daß in Thüringen das Wohnungsmangelgeseß sowie das Reichsmietengeseß und das Mietershußgeseß gelockert worden seien mit Zustimmung des Reichsarbeitsministers. Das ist falsch. Zu der Lockerung des WohnunFsmangelgeseßes und des Reichs- mietengeseßes ist nämlich die Zustimmung des Reichsarbeits- ministers gar nicht erforderlih. (Sehr richtig!) Hier sind die Länder selbständig. Die thüringishe Regierung hat diese Locke- rungsmaßnahmen auch gar nit bei mir beantragt, sondern auf Grund ihrer eigenen Zuständigkeit durchgeführt. Zugestimmt habe ih lediglih der Lockerung des Mietershußgeseßes, und das ent- spriht der von den verschiedenen Reihsregierungen seit Fahren geübten Praxis. Die Jnteressen der einzelnen Länder und Ge- meinden des Reichs sind völlig vershieden. Die Verantwortung dafür, in welhem Umfang eine Lockerung der Wohnungswirtschaft bereits erfolgen kann, muß ih daher ganz der thüringishen Lan- desregierung überlassen; das ist der thüringishen Regierung bei Erteilung der Zustimmung auch ausdrü&lih erklärt worden. Jh habe also dem, was ich im Haushaltsauss{huß erklärt habe, nichts hinzuzufügen.
Herr Dr. Brauns (Köln) hat es als erwünscht bezeihnet, daß man die wertschaffende Arbeitslosenfürsorge in ihrem ganzen Zusammenhang einmal in einem Reichstagsausshuß behandelte. Dazu bin ih gern bereit. Das hat aber doch wohl nur dann einen Zweck und Sinn, wenn weitere Mittel für wertshaffende Arbeits- losenfürsorge zur Verfügung gestellt werden. Gegenwärtig sind Mittel niht mehr da, weil die 55 Millionen, die im Etat vor- gesehen sind, größtenteils hon auf Vorgriff ausgegeben find. Gegenwärtig s{hweben aber, wie ih im Haushaltsausshuß son sagte, Verhandlungen mit einer ausländishen Bank über Auf- nahme eines Darlehns für die wertshaffende Arbeitslosenfürsorge. Dann sollen die Werke, die in den lezten Jahren Arbeiten dur
die wertshaffende Arbeitslosenfürsorge ausgeführt haben, zu einer besonderen Gesellshaft zusammengefaßt werden, damit auch ein Rechtskörper da ist, der den ausländishen Darlehnsgebern gegenübertreten kann. Zu der gleihen Stunde, wie hier Klarheit besteht, bin ih gern bereit, in einem Reichstagsaus\huß über diese Dinge iz ihrem ganzen Zusammenhang zu reden und An- regungen entgegenzunehmen, wie die wertshaffende Arbeitslosen- fürsorge eventuell besser und produktiver als in der Vergangen- heit gestaltet werden kann.
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189. Sizung vom 2. Juli 1930. Vereins deutscher Zeitungsverlege Präsident Löbe eröffnet die Siyung um 3 Uhr. Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung Zusahprotokolls zum deutsh-nieder- Zoll- und Kreditvertrag, des deutsh-französishen Abkommens über def kleinen Grenzverkehr und des deutsch-rumäs- nischen vorläufigen Handelsabkommens.
Abg. v. S y bel (Christlihnat. Bauernp.) wendet fich gegen die lezten Ausführungen des Ministers des Auswärtigen Uber die Handelsvertragspolitif und erklärt, daß nicht zuleßt diese Politik zu der s{chwierigen Lage der deutschen Landwirtshast geführt habe. Auch bei den vorliegenden Verträgen werde keinerlei Rück- siht auf die Landwirtschaft genommen. Partei könne keinem holländishen Abkommen zustimmen, das nicht gleichzeitig eine Lösung der Frage der Kartofseleinfuhr enthalte. Das Abhs- kommen über den fleinen Grenzverkehr bringe zweifellos Berbesse- rungen. Das deutsh-rumänishe Abkommen müsse hon deshalb abgelehnt werden, weil es sich um einen Metistbegünstigungs- vertrag handele.
Sämtliche Vorlagen werden darauf der Aus\chußberatung überwiesen.
Der Gesezentwurf über den Beitrit der Vers- einigten Staaten zum Ständigen U EL- nationalen Gerichtshof wird in erster und zweiter
Beratung, das deutsch-persische Abkommen über den Schuy von Erfindungspatenten, Handelsmarken sowie von Werken der Literatur und Kunst in allen drei Lesungen angenommen. Es folgt die dritte Beratung der AmnesjtievoLr lage. Abg. v. Lindeiner-Wildau (D. Nat.) betont, daß dieses Gesey nicht, wie Abgeordneter Landsberg ge]agt habe, auf Wunsch der Partei des Herrn Treviranus, fondern auf Anregung der Bewohnerschaft des beseßten Gebietes geschaffen worden jel. „Fn dem von der Bevölkerung des beseßten Gebietes gebildeten Aus- [chuß, von dem die Anregung zu dieser Amnestie ausging, saßen anfangs auch die Sozialdemokraten, bis fie von der Partetzentrale ¿urückbeordert wurden. Die Anregung zu dieser Amnestie ist sicherlich niht erfolgt, um für meine Partetï Propaganda fe Wir haben jebt, nachdem die Pesatung abgezogen ist, Streitigkeiten im Rhein and anzu- fangen. Bei dieser Veranlassun sollte auch mit der Verfolgung der sogenannten Fememörder S luß gemacht werden. Die Fret- willigen hätten dazu beigetragen, ein vólliges Chaos in un}erent Lande zu verhindern; das seien die Motive der sogenannten Ee» mörder gewesen. Wie für den notleidenden Osten und Westen sollte man auch Mitgefühl haben für die Tragik der deutschen Fungmannschaft, die in den Krieg gegangen und nachher auf die Straße geworsen worden |el. Man sollte jeßt die Große aus- bringen, mit der Verfolgung dieser Leute Schluß zu MoYen, Diese Amnestie müsse jeßt aber die leßte sein, denn wir seien jeß wieder zu normalen Zuständen gekommen. Nah dem Hun Strafgeseßbuchentwurf ollte in bezug aus] Straftaten E raf- maß eine mildere Handhabung angewendet werden; deshalb muse hon jeßt für die einzelnen abgeurteilten Fälle eine Nachprüfung stattfinden, um einen Ausgleih zur Ueberleitung von dem ede Strafrecht zu den neuen Grundsäßen zu finden. Redner bitte den Reichsjustizminister um eine entsprechende Erklärung.
A ; : : das Reichsjustizminister Dr. Br edt nimmt _hieraus Wort. p50 Rede wird nah Eingang des Stenogramms veröffentliht werden. E Dr. Kahl (D. Vp.): Die Auffassung des Strafrechts- aks in der E des Hochverrats entspricht der des E ministers. Der Berichterstatter Landsberg hat im Ausschuß au - drüdcklih erflärt, daß ein Hochverrat nicht vorliege, wenn das R handenjein eines sonkreten Unternehmens nur aus dem all- emeinen Verhalten einer Parteï abgelehnt wird. Man müsse aljo charf unterscheiden zwischen dem revolutionären Programm einer Partei und dem tatsächlichen hochverräterishen Unternehmen. Der Gedanke des Ministers ist nun wohl, eine weitherzigere Auffassung jeßt hon in der ¿raxis zum Ausdruck zu bringen, gewissermaßen eine Ueberleitung der öffentlichen Meinung. _Grundsäßlih kann ih das nur billigen, aber es kann nur mögli sein, joweit das geltende Recht etne solche Auslegung des „Unternehmens be- rifflih gestattet, und das ist meiner Meinung nah der Fall. leibt die politishe Frage übrig, ob die milde Praxis empfehlens- wert ist. Da ist zu bedenken, n die bisherige Praxis der hoh- verräterishen Propaganda stark * orshub geleistet hat.
Abg. Torgler (Komm.): Die Räumungs-Amnestie ist da- dur gekennzeihnet, daß mehr als tausend Kampfern des Prole- tariats die Amnestie verweigert wird. Die Schuld fällt auf die Sozialdemokraten zurück. (Heiterkeit.) Severing hat das zweite Republikshubgeses geshaffen und damit Hunderte von Koms- munisten hinter Kerkermauern gebracht. (Pfuirufe bei den Kom- paanane nf Unter dem fadenscheinigen Vorwand, die Fememörder niht amnestieren zu wollen, verhindert die Sozialdemokratie au ux die Befreiung der proletarischen Klassenkämpfer. Den
üstriner faschistischen Putschisten Li Severing dagegen freien Abzug gewährt. Den Fememörder ahlbush hat er nicht einmal in Haft genommen. Die Mörder des Schüßen Panier seyte die Preußenkoalition in Freiheit. (Hört! Hört! bei den Kommunisten.) Dagegen wurden 1928 über tausend proletarishe Arbeiter und ein halbes Hundert fommunistisher Redakteure neu in die Ge- angie geseßt. Die Ablehnung des vorliegenden Entwurfs würde an diesem Zustand (Aharufe und Gelächter bei den Sozialdemo- Faschist oder Fememörder würde ins Gefängnis kommen, dagegen könnten vielleicht einige wenige Ar- beiter dur das Gese frei werden. Wenn wir dieje jammerliche unzulänglihe Amnestie in der Sc{lußabstimmung annehmen (shal-» [endes Gelächter bei den Sozialdemokraten), jo deswegen, weil einige revolutionäre Arbeiter dadurh wieder in die revolutionäre Kampffront zurückehren können. Der Redner s{hließt mit einem Aufruf zur Revolution (Beifall und Händeklatschen bei den Kom- munisten.)
Abg. Landsberg (Soz.): Herr Torgler shimpft nur so, um seinen Umfall zu bemänteln. (Heiterkeit und Zustimmung bei den Soz.) Jch habe ihn niht übershäßt, aber für etwas geshtckter Lobe ih ihn do gehalten. (Lärm bei den Komm.) Fn der leßten
esung hat der kommunistishe Abgeordnete Pieck*noh erklärt, das Geseß soll ausshließlich Fememörder amnestieren. (Hört! a Deshalb würde er das Gesetz ablehnen. (Erneutes hôrt! ört!) Es gebe keine Gemeinschaft, sondern nur Kampf zwischen der Opposition von rechts und den Kommunisten (Stüuxmisches hört! ört! bei der Mehrheit.) Jeyt nehmen fie gemeinsam mit den
schisten das Geseß an. Jeßt wissen wir, was nah kommus- nistiicher M revolutionäre Gesinnung ist. Revolutionare Gesinnung ist Abshluß eines Rückversicherungsvertrages für eine Amnestie. Wir wissen jeyt au, was Klasjenkampft ist. lassenkampf ist, wenn man ausruft: Wir betteln nicht! wir fordern Amnestie!
nd wenn man dann im stillen Kämmerlein eine Amnestie mit den ern aushandelt. (Lärm bei den Komm.) F bedaure nur, daß, während jeder Bericht einer Aktien esellshast veröffent- liht werden muß, ein Pakt, wie ihn augensheinlich der Reih§- justizminister in Ausübung aas Q mit den Kommunisten ge lossen hat, nicht dem Veröffent ihungszwang unterliegt.
ridh® » Ai V
(Be Nachrichtenbüros d 1* ) :
des
da o Getne
machen. | Bt, keinen Anlaß, innenpolitische
kcaten) nihts ändern, kein
*) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.