1907 / 286 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Dec 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Königreiche und Länder

= S “t

Maul- und Klauen- seuhe

Schwoeine-

Schweine- pest

seuhe und

Rotlauf der Schweine

Zahl der verseuchten

Komitate (K.) Stuhlrichterbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)

Nr. des Sperrgebiets

2

o| Gemeinden

o] Gemeinden

—| Gemeinden

o| Gemeinden

St. Bozovics, Jám, Mol- dova, Oravicza, Orsova, Nesicza, Teregoya . . . «

K. Máramaros

K. Maros - Torda, Udvar- hely, M. Marosväsärhely

K. Wieselburg (Moson), Oedenburg (Sopron), M.

Sopron K. Neograd (Nógrád) . . K. Neutra (Nyitra) . . St. Bía, Gödolls, Pomáz, Waitzen D, Städte St. Andrä (Szent Endre), Vácz, M. Budapest . St. Alsódabas, Monor, Nagykáta, Náczkeve, Städte Nagykörös, Cze- glód, M. Kecskemét . . St. Abonyialsó, Dunavecse, Kalocsa, Kiskörös, Kis- kfunfélegyháza, Kunszent- miklós, Städte Kiskun- halas, Kiskunfélegyháza K. Preßburg (Poifony), M. Pozsony K. Sâáros St. JIgal, Lengyeltóti, Marczali, Tab St. Barcs, Csurgó, Ka- posyár, Nagyatád,Sjiiget- vár, Stadt Kaposvár . . K. Szabolcs3 K. Szatmár, M. Szatmär- Nómett K. Zips (Szepes) K. Siilágy K. Szolnok-Doboka . St. Buziás, Központ, Lippa, Nékás, Ujarad, Vinga, M. Temesvár Si. Csâkova, Detta, Weifß- firhen (Fehértemplom), Kubin, Werscheß (Ver- secz), Stadt Fehörtem- M. Versecz. . .. Thorenburg (Torda- Aranyos) St. Csene, Großkikinda (Nagykikinda), Nagyszent- miklós, Párdány, Per- jámos, Törökbecse, Töröks kanizsa, Haßfeld (Zsom- bolya), Stadt Nagy- kikfinda St. Alibunár, Antalfalva, Bánlak, Módos, Groß- becskerek (Nagybecskerek), Bs Stadt Nagy- ecskerek, M. Pancsova K. Trentschin (Trencsón) . K. Ung, St. Homonna, Szinna, Sztropkó ..…. St. Bodrogkdz, Gäálszócs, Nagymtihäly, Sátoral- jaujhely, Szerencs, Tokaj, VBarannó, StadtSátoral- jaujhely St. Felsôdôr, Kisczell, Güns (Kô8zeg), Németujvár, Sárvár, Steinamanger Szombathely), Städte ô8zeg, Szombathely . . St. Körmend, Olsniß (Mu- raszombat), Szentgott- hárd, Eisenburg (Vasvár) K. Weszprim (Veszpróm) . St. Keszthely, Pacsa, Sü- meg, Tapolcza, Zalae- geröjea, Zalaszentgröt, tadt Zalaegerszeg . . . St. Alsólendva, Csáktor- nya, Kanizsa, Letenye, No- ya, Perlak, Stadt Groß- kanizsa (Nagykanizsa) . .

K. Belovbâr - Kör0s, Va- rasdin (Varasd), M. Va- rasd

K. Uka-Krbava

. Modrus-Ftume

K

K. Ste

K. Syrmien (Szeróm), M. Semlin (Zimony). . K. Veröcze, M. Efseg (Eszek) 1

K. Zágráb 1

1

Kroatien-Slavonien.

30

Zusammen Gemeinden (Gehöfte) a. in Oesterreich :

Roy 14 (15), Maul- und Klauen und Schweinepest 139 (597), Rotlauf

b

eue 62 (543), er Schweine 110 (436),

b. in Ungarn (aus\{chl. Kroatien-Slavonien) :

und weinepe

Roy 39 v

Außerdem Pockenseuche der Schafe in den 5, 8, 9, 13, 14, 21, 24, 27, 28, 29, 33, 39, 41, 42 44, 45, 54, 57, zusammen in 47 Gemeinden und 181 G

Kroatien-Slavonien :

52,

weineseuche

Maul- und Klauenseuhe 299 (2475), Schweineseuhe 75b (3034), Rotlauf der Schweine 266 (849).

perrgebieten Nr. 1, 3,

48, 49,

echôften.

Roy 4 (4), Shweineseuhe und Schweinepest 89 (793), Rotlauf

der Schweine 15 (58)

Potenseuce der Schafe ist in Oesterreich, Lungen

euche des Rind-

Verdingungen im Auslande.

Oesterreih-Ungarn.

18. Dezember 1907, 12 Uhr. K. K. Postökonomieverwaltung Wien: Verkauf von Skartpapieren. Näheres bei der vorgenannten Verwaltung und beim „Reichsanzeiger“.

Ftalien.

Königliche Präfektur in Sondrio. 11. Dezember 1907, 10 Uhr Vorm.: Bau eines Gefängnisses in Sondrio. Wert 126 710 Lire. Vorläufige Sicherheitsleistung 6000 Lire ; definitive 1/16 der Zuschlags- summe. Zeugnisse bis spätestens 7. Dezember. Näheres in italienischer Sprache beim „: eichsanzeiger“.

Bürgermeisteramt in Bassiano. 4. Dezember 1907, 10 Uhr Norm. : Bau einer Straße von 1052,80 m Länge. Wert 19 098,33 Lire. Sicherheitsleistung 800 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

irektion des Militärkommissaria1s des 1. Armeekorps in Turin. 11. Dezember 1907, 10 Uhr Vormittags: Lieferung von 1) 1000 000 Knöpfen in 5 Losen zu 200 000 Stück; un für jedes Los 170 Lire. 2) 14 000 baumwollene Trikotunterbosen in 14 Losen zu 1000 Stück; Sicherheitsleistung für jedes Los 170 Lire 3) 3500 m gas Tuchstoff für Unteroffiziere in 5 Losen zu 700 m; Sicher- eitsleistung für jedes Los 390 Lire. 4) 10000 m grauem Tuchstoff für Mannschaften in 10 Losen 1000 m; Sicherheitsleistung für jedes Los 500 Lire. Ablieferung bis 31. Juli 1908 an das Zentral-Militärmagazin in Turin. 5) 10 000 m blauem unen für Mannschaften in 10 Losen zu 1000 m; Sicherheitsleistung für jedes Los 580 Lire. 6) 100 Gelds- tashen; Sicherheitsleistung 60 Lire. 7) 500 Feldlaternen; Sicher- beitsleistung 125 Lire. 8) 150 Körben aus Binsen; Sicherheits- leistung 365 Lire. 9) 100 000 m grauem Halbleinen für Kleidungs- stüde in 20 Losen zu 5000 m; Sicherheitsleistung für jedes Los 455 Ure. Ablieferung bis 31. Dezember 1908 an das vorgenannte Magazin. 10) 20 000 m ungebleihtem Halbleinen für Fußlappen in 4 Losen zu 5000 m; Sicherheitéleistung für jedes Los 260 Lire. Näheres in italienisher Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Direktion des Gerichtsgefängnisses „Regina Cocli*" in Rom. 18. Dezember 1907, 10 Uhr Vormittags: Lieferung von Maschinen- papier für die Gefängnisdruckerei für das Jahr 1908 und zwar: 1. Qualität 14000 kg, Wert 9800 Lire, 2. Qualität 54 000 kg, Wert 29 700 Lire. Vorläufige Sicherbeitsleistung 39/0 der ausge- \hriebenen Summe; definitive 5 9/0. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. :

Direktion des Militärkommissariats des 8. Armeekorps in Florenz. 11. Dezember 1907, 10 Uhr Vormittags: Lieferung von 1) 1000 000 Knöpfen in 5 Losen zu 200 000 Stück; Sicherheits» Leistung für jedes Los 170 Ure. 2) 15 000 Trikotunterhosen aus Baumwolle in 15 Losen zu 1000 Stück; Sicherheitsleistung für jedes Los 170 Lire. 3) 1000 m blauem Tuchstoff für Unteroffiziere; Sicherheits- leistung 600 Lire. 4) 10000 m grauem Tuchstcfff für Mannschaften in 10 Losen zu 1000 m; Sicherbeitsleistung für jedes Los 500 Lire. 5) 1000 m farmesinrotem Tuch für Biesen usw.; Sicherheitsleistung 660 Lire. 6) 10000 m blauem Tuchstoff für Mannschaften in 10 Losen zu 1000 m; Sicherheitéleistung für jedes Los 580 Lire; Ablieferung bis 31. Juli 1908 an das Zentral-Militärmagazin in Florenz. 100 m \{chwarzem Seidensawt; Sicherheitsleistung 90 Lire. 8) 100 Stück Geldtashen; Sicherheitsleistung 60 Lire. 9) 300 Trompeten mit einem Piston (Modell 1884) für Infanterie; Sicherheitsleistung 325 Lire. 10) 100 Trompeten mit einem Piston (Modell 1893) für Infanterie; Sicherheitsleistung 175 Lire. 11) 200 Trompeten (Modell 1884) für Kavallerie und Artillerie; Sicherheitsleistung 145 Lire. 12) 150 000 m grauem Halbleinen für Bekleidungs\tücke in 30 Losen zu 5000 m; Sicherheitsleistung für jedes Los 455 Lire. 13) 10000 m weißem Halbleinen für Halsbinden in 2 Losen zu 5000 m; Sicherheitsleistung für jedes Los 325 Lire; abzuliefern bis 31. Dezember 1908 an das vorgenannte Magazin. 14) 20 000 m ungebleihtem Halbleinen für Fußlappen in 4 Losen zu 5000 m; Sigherheitsleistung 260 Lire. Näheres in italienischer Sprate beim „Reichsanzeiger“.

Belgien.

7. Dezember 1907, 11 Uhr. Hôtel de ville in Ath: Lieferungen von Schulmöbeln. 6 Lose. 1340 Fr. Sicherheitsleistung 175 Fr. Eingeschriekene Angebote zum 5. Dezember.

11. Dezember 1907, 11 Uhr. Société Nationales des chemins de fer vicinaux tin Brüssel, Rue de la Science 14: Lieferung und Aufstellung elektrisher Maschinen für die Nebenbahn Brüssel—Grim- berghen. Eingeschriebene Anaebote zum 10. Dezember.

11. Dezember 1907, 11 Uhr. Börse tin Brüssel: Lieferung von Apparaten für den Telegraphendienst. 4 Lose. Sicherheitsleistung 7920 Fr. Cahier des charges spécial Nr. 209.

11. Dezember 1907, 11} Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von Bureaumöbeln für die Post in Jrelles, (Brüssel) Chaussce d’Ixelles 27. Cahier des charges spécial Nr. 206.

11. Dezember 1907, 11 Uhr. Service des A pprovisionnemoents d’'imprimés in J relles bei Brüssel, Rue d’Idalie 32: Lieferung großer Posten Druckpapter. Cahier des charges spécial Nr. 920.

12. Dezember 1907, 24 Uhr. Compagnie intercommunale des eaux de l’agglomération bruxelloise, Rue du Irône 48 in Frxelles bei Brüssel : Lieferung von Werkzeugen, Bolzen, Blei, Zinn, Zink, Kupfer, Wasscrmessern, Tauwerk, Holzkohlen, eisernen Nöhren usw. Angebote zum 12. Dezember, Vormittags.

18. Dezember 1907, 11 Uhr. Société Nationale des chemins de fer vicinaux, Brüssel, Rue de la Sctence 14: Bau der Teil- \trede von Pecq nach Belleghem-Kruisstraat der Vicinalbahn von Courtrai nah Pecq. 261 059 Fr. Sicherheitsleistung 26 000 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 17. Dezember.

90. Dezember 1907, 12 Uhr. Gouvernement provincial in Mons: Lieferung von Schulmöbeln. 1806 Fr. Sicherheitsleistung 75 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 18. Dezember.

Rumänien.

Generaldirektion der Staatêmonopole in Bukarest. 15./28. De- zember 1907, 10 Uhr Vormittags: Lieferung von 70 000 kg Tabak von Argos. Das Lastenheft kann bei der obigen Direktion an jedem Werktage von 11—12 Uhr Vormittags eingesehen werden. Es wird auch auf Ersuchen zugesandt.

Bulgarien.

j C der öffentlichen Arbeiten, Wege und Kommunikationen n Sofia: _15. Dezember 1907: Vergebung des Baues von ‘Ministerial- gebäuden, eines Justizgebäudes und eines Fürstlihen Schlosses, im Konzession8wege. Ungefährer Preis des ganzen Unternehmens: 20 000 000 Franken. Kaution: 59/9. Nähere Beschreibungen, Preis- voranshläge, nach welchen die Unterbietung zu erfolgen hat, sowie weitere Auskünfte sind in der Direktion für Wege und Bauten des genannten Ministeriums erhältlich. Kreisfinanzpräfektur in Sofia. 10./23. Dezember 1907: Ver- gebung des Baues von vier Speichern im Hafen von Burgas bezw. Barna im ungefähren Werte von 476 616 Fr. Näheres bei der oben- genannten Präfektur. Stadtverwaltung in Rustschuk. 14. Dezember 1907: Be- teiligung an der Ausarbeitung eines Projekts für die Kanalisation und zur Verteilung des Wassers in der Stadt. Die Preise betragen A e 8000 und 4000 Fr. Näheres bei der obengenannten Stadt- rwaltung. Bezirksfinanzverwaltung zu Sofia. 23. Dezember 1907: Ver- ey des Baues von 4 Sieimero wovon 3 am Hafen von Burgas,

am Hafen von Varna. Die Verdingung ist in 2 Lose geteilt, deren erstes die Erdarbeiten, das Mauerwerk und die Tonröhrenleitungen umfaßt, während das zweite alle Eisenarbeiten im allgemeiuen, die Dach-, Tischler-, Maler- und Klempnerarbeiten sowie die Arbeiten

zu

viehs und Beschälseuhe der Pferde sind Seite und Ungarn

nicht aufgetreten.

¡weite Los 20 000 Franken, also für beide zusammen 23 850 Frarken

Das Lastenheft mit Plänen ist bei der Direktion der Eisenbahn- un)

envas des Fürstlihen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten) ege und Kommunikationen in Sofia für 6 Frank erhältlich.

Aegypten. : Im Ans(hluß an die in Nr. 266 des „Deutschen Reihhsanzeiger

nee L reibung, betreffend die Lieferung eines Aspirateur-refouleur arates. Alexandrien mitteilt, ist der Termin für die Vergebung dei Lieferung des Aspirateur refouleur-Apparates vom 1. auf den 30. De

zember d. J. vershoben worden.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern ¡zusammengestellt eis „Nachrichten für Handel und Industrie*.) h

Die chemische Industrie der Schweiz im Jahre 1906.

sames Jubiläum, indem fünfzig Jahre vergangen waren, seit noch lebende und in voller Rüstigkeit wirkende Sir William Henn Perkin den ersten künstlichen Lion aus Steinkoblenteer bezw aus Anilin entdeckt hatte: das Mauveïn. Diese für jene Zeit prach volle Farbe färbte Seide ohne Mortant haltbar an und erregt großes Aufsehen. Schon im Jahre 1857 unternahm Perkin di industrielle Darstellung des Farbstoffs und gründete die erst! Teerfarbenfabrik in Greenford Green bei Harrow. Seit dem Jahr 1858 gelangte Mauveïn in den Handel. Von N Zeitpunkt af wurde der vorher lästige und unscheinbare Kohlenteer zu eine! unversiegbaren Quelle der wunderbarsten Farbstoffe , Mauveïn und Fuchsin durch alle Nuancen des bis zum synthetishen Indigo, und ebenso zum Ausgangs

zum Vanillin und zu den Rosenöl- und Veilchenersaßprodukte Diese Entdeckung im Jahre 1856 war alfo ron der allergrößten B deutung. Sie hat eine gewaltige Industrie hervorgerufin u eine vollständige Umwälzung in der Färberei- und Terxtilindust zur Folge gehabt. Industrie und Wissenschaft wirkten mähtigs fördernd auf einander ein und gelangten gemeinsam zu staunenswerten?

t Frankreih verdient gemacht, udsin (Magenta) fand, durch Patent monopolisierte und in Lyon fabrizierte. Allein / in der nun folgenden Entwicklung ging dis Führershaft und die gründliche Beherrshung der Materie von Eng land und Frankrei auf Deutschland, zum großen Teil auch auf dit Schweiz über.

Auf der Grundlage des Zusammenwirkens eines rastlosen industrielle Sinns mit dem Geist und der Arbeit bedeutender Lehrer und talentierter Schüler hat sich au die schweizerishe chemishe Ir dustrie ähnlih wie die deutsche entwickelt. Sie hat anden Fortschritten de Teerfarbenindustrie beahtens8werten Anteil genommen. Schon in Fahre 1859 wurden die neuen Farbstoffe in Basel produztert ; hier entstand wohl die erste Teerfarbenfabrik des Kontinents. Im Jah 1866 zählte Basel drei, zur Zeit hat es fünf Farbwerke; i geben zweieinhalb- bis dreitausend Arbeitern und Angestellten iht Uuskommen. Basel führte im Jahre 1905 für 20 Millionen Franke! Teerfarben aus und verbrauchte solhe im Wert von 2 bis 3 Millione1 Franken im Inland; seine Gesamtproduktion im Betrage von etw 23 Millionen Franken macht also etwa ein Sechstel der deutschen aus Gegenüber dem Vorjahre ist die s{chweizerische Autfuhr gestiegen, fi wurde im leßten Jahre auf rund 22 Millionen Franken ges{chäßt. |

Was die Absatgebiete betrifft, so haben die Vereinigten

1905: statt für 4,5 Millionen Fr. nur noch für 4,1 Millionen f Diese Abnahme wird darauf zurückgeführt, daß die Mode daselbsi fast nur weiß und {warz begünstigte, anstatt der für die Farb werke lobnenden bunten Farben. Die Ausfuhr nah Deutschland bob sich dagegen von 4,5 Millionen Ee im Jahre 1905 auf 5 Millionen Fe, im Jahr 1906. Die Ausfuhr nah Oesterrei Ungarn ging infolge der neuen Zollverhältnisse von 1.4 auf 1,2 Mil lionen Fr. zurück; diejenige nah Japan \tieg von 740 000 Fr. auf 1,1 Millionen Fr. Der nicht unbeträhtlihe Rückgang der Aut- fuhr nach gewissen Ländern veranlaßte die Baseler Industrie zur Anspornung aller Kräfte, namentlich im Hinblick auf die Fabrik-

Den \chweizerischen Fabriken gegenüber find die deutschen Riese betriebe in besserer Lage, da sie dfe Vorprodukte felbst herstell und die allgemeinen Unkosten {ih bei ihnen auf höhere Umsätze ve teilen; daher wird der Wettkampf -mit ihnen von Jahr zu Ja \chwieriger.

Die aukßerordentlihe Erhöhung fast aller Nohstoffpreise mah sich natürlich auch in der Teerfarbenfabrikation aufs empfindli fühlbar, ganz besonders diejenige der Preise von Kohlen, von Kupf Zinn, Zink, Blei, von Salpetersäure, Shwefelsäure und E'‘sigsäu Außerdem waren die Arbeitslöhne gegenüber dem Vorjahr ganz wesen

Fabrikordnungen im 84 Stunden. (Aus einem Bericht über Handel und Industrie d Schweiz, erstattet vom Vorort des Schweizerischen Handels- u Industrievereins.)

Dänemark.

Schuß für Werke der bildenden Kunst. Dem dänisch Neichstag ist ein Geseßentwurf vorgelegt worden, der eine Abänderu des § 24 des „Verfasser- und Künstlerrehts vom 29. März 19 und damit einen erweiterten Shuß für Werke der bildenden Kunst! bezweckt. Der § 24, Abs. 1, des geltenden Geseyes lautet: Künstler hat, vorbehaltliÞh der aus diesem G Beschränkungen, das aus|chließlihe Recht , originalen Kunstwerkes oder von Teilen desselben zur Veröffen lihung oder zum Verkauf anzufertigen oder anfertigen zu lasse Diese Bestimmung gilt fowohl, wenn die Nachbildung eine hinz kommende (mellemkommende) fünsftlerishe Wirkfamkeit borausfeß als auch wenn sie lediglich auf mechanishem oder chemischem We Cen. Der zweite Satz des Paragraphen foll künftig nah der! orlage lauten: „Diese Bestimmung gilt für jede Art von du werk, darunter auch für Werke der angewendeten Kunst, und sowohl, wenn die Na&bildung cine hinzukommende künstlerische Wirksamkeit! vorausseßt, als auch wenn sie lediglih auf mehanishem oder chemische

genommen wird.“

In der Begründun druck „angewendete Kunst (anwendt Kunst) dem französfishen Aus- druck „art figuratif“ entspreche.

8

FIndustrie- und ALkerbauausstellung in Mysore (British-Indien).

der Dasarafestlichkeiten eine kleine Industrie- und Ackerbauausstellung® veranstaltet. Sie dient in erster Linie zur Hebung des Ackerbaues und der indishen Industrie. räten, welhe diesem Zwecke förderlich find eine kleine Ver ung Ausftellungsraum gewä d igeiosa verständigen bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat inf alkutta. f

wird jedo immer gegen!

(S@hluß in der Dritten Beilage.)

aus armiertem Beton rif Bewerber können für die beiden Lose besonders bieten. Kaution für das erste Los 3850 Franken, für das

und R Preußishen Staatsanzeigers" vom 7. d. M. veröffent

taaten von Amerika etwas weniger Teerfarben aufgenommen als im Jahr

Wie die Ports and Lighthouses Administration in

Im Jahre 1906 feierte die Teerfarbenfabrikation ein bedeuisf etl

von RegenbogenF

punkt der wertvollsten Heilmittel und Wohlgerühe, vom Antipyrinß

Ergebnissen. Gngland war es demnach, wo die Anilinfarben entdeck und zuerst hergestellt wurden. In zweiter Linie hat -sich um ihr wo 1859 Verguin dal

einrihtungen und die Auswahl der Arbeiter, Angestellten und Leiter

lih gestiegen, und zu Ende des Jahrs revidierten die Farbwerke ihre Sinne einer Herabseßung der Arbeitszeit aus

Wege geschieht oder zu industriellen oder praktishen Zwecken vor- Gh der Vorlage wird noch gesagt, daß der Aus-

Alljährlih im Oktober wird in der Stadt Mysore während

A usländishen Maschinen und Ge! drt. (Nach einem Berichte

zum Deutschen Reichsanz

A 28G.

Handel und Gewerbe. (Schluß aus der Zweiten Beilage.)

Der Bergbau Canadas im Fahre 1906.

Nach der vom Geologischen Amt in Ottawa herausgegebenen vorläufizen Zusammenstellung der Bergbauerzeugnisse®) Canadas für das Kalenderjahr 1906 ist im Bergbau Canadas wiederum ein erheb- licher Aufschwung zu verzeichnen. Der Gesamtwert der Förderung von Mineralien belief sich auf 80 Millionen Dollar, über 10 Millionen mebr als im Vorjahre. Beinahe bei allen Mineralien mit Ausnahme von Gold und Petroleum, sind Mehrerträge zu verzeihnen. Jns- besondere weisen Silber, Nickel, Kupfer und Portlandzement eine höhere Produktionsziffer aus i

Gold nahm, wie im Vorjahre, wiederum erbeblich ab, infolge einer geringeren Ausbeute im Yukongebtete, die 2,7 Millionen Dollar weniger wert war als im Vorjahre. 77 9/0 der aesamten Gold- förderung CGanadas sind Alluvtalgold aus dem Yukonterritorium und aus der Provinz British-Columbien. Die übrigen 23 9/0 fommen aus den Quarzadern in Britisch-Columbien und im östlichen Canada. Die sogenannten Placerminen im Yukon haben in den leßten Jahren einen stets geringeren Ertrag geliefert. Die Ab- nahme im Jahre 1906 ist vornehmlich auf die große Trockenheit im Sommer zurückzuführen und deutet keineswegs darauf hin, daß die

lacerminen ärmer werden. Jnfolge der Konsolidierung mehrerer leinerer Gruppen von Minen ist es ermögliht worden, den Betrieh \ystematisher zu gestalten und größere BewässerungLanstalien zum Zwecke des Goldwashzns herzustellen. Es ift daher zu erwarten, daß der Eitrag der Goldwäschercien sih mit der Zeit wieder erhöhen wird. Neue Disirikte sind im leßten Herbst entdeckt worden, die reihe Lager von Alluvialgold enthalten sollen. Die Guggenheim Exploration Company in New York unter dem Namen „The Yukon Consolidated Gold Fields Company“ hat eine Neihe reicher Claims im Yukongebiete angekauft und Wassergruben und Neservoirs angelegt; elektrishe Anlagen werden unter Benußung der vorhandenen MWasserkräfte errichtet, und bereits in diesem Sommer wird die Ge- fellschaft wahrsheinlich mehrere tausend Arbeiter beschäftigt haben. Das aus Erzen in Shme-lzwerken raffinierte Gold ftammt meist aus den Bergwerken bei Noßland in Britifsh-Columbien. Die Gesamt- produktion Canadas an Gold betrug im Jahre 1906 reichlich 12 Millionen Dollar, wovon 5,6 Millionen auf den Yukon und 6,4 Millionen auf das übrige Canada kamen.

Silber wurde in Canada früher größtenteils im Slocangebiete in British-Columbien in silberhaltigen Bleiglanzminen gewonnen. Seit kurzem if aber der Schwerpunkt der Silberproduktion in den neuentdeckten Kobaltdistrikt im nöcdlichen Ontario verleat worden, der con jeßt einer der größten und reichsten Bergwerksbezirke Canadas ist. Nachdem die im Jahre 1905 entdeckten Minen bereits hohen Ertrag

eliefert hatten, wurde durch neue Entdeckungen das Gebiet noch er-

ebli erweitert. Seit der ersten Entdeckung, Ende November 1904, bi3 zum 1. Januar 1907 wurden im Kobaltgebiete bereits 4584,84 t filber- haltige Kobalterze gefördert im Gesamtwerte von beinahe 4,3 Millionen Dollar. Davon kamen 1565 t auf die Nipissing-Mine allein. Die ionen im Bezirk sind Nipissing Thretheway, La Rose, Coniagar,

cummond, Buffalo, Foster, Mc Kinley, Darragh und Jacobs. Die Adern {ind meist nur ein bis vier Zoll, selten über sechs Zoll mächtig, sind aber so reihhaltig, daß das Erz zuweilen beinahe ge- diegenes Silber darstellte. Die Erze sind fast alle ftark arsenhaltig. Der Durchschnittswert der im Jahre 1906 versandten Erze betrug 939 Dollar pro Tonne von 2000 Pfund englis, wobei das Silber mit 66 Cent pro Unze angenommen ist. Die tiefste Mine ist La Nose, wo bei 320 Fuß beinahe dieselbe Konzentration vorgefunden worden ist wie an der Obarflähe. Der deutshe Bergingenieur Frit Cirkel in Montreal, der fürzlih die größten Vorkommnisse in Kobalt untersucht hat, berichtet, daß die Ader der Lawsonmine meist aus gediegenem Silber besteht, etwa 39 m weit an der Oberfläche verfolgt werden kann und 20 bis 30 cm weit ist. Für die La Nose- mine wird der Wert der aufgeshlossenen Silberadern bis zu einer Tiefe von 50 m auf beinahe 11 Millionen Dollar berechnet. Es ist wahrscheinlich, daß sih diese reihen Silbererze nicht auf das Kobalt- gebiet beshränken, da sih dieselben Gebirgsformationen vom Kobalt aus weit nach Nordosten erstrecken. Neue Silberfunde sind bereits 50 englische Meilen von Kobalt gemacht worden. Die Spekulation hat si natürli sofort der Sah: bemächtigt, besonders in Toronto und New Vork, und auch manche wertlose Claims künstlih bhoch- getrieben. Bis zum 1. April 1907 waren in Toronto niht weniger als 320 Bergwerksgesellshaften für das Kobaltgebiet amtlih ein- getragen, deren Gesamikapital si{ch nominell auf 375 Millionen Dollar belief. Die Kobaltminen befinden sih meist in den Händen von Amerikanern, Engländer find weniger, Deutsche, soweit bekannt, noch fast gar nicht daran beteiligt. Die Verhüttung der Kobalterze machte bisher Se, da die amerikanischen und canadischen Schmelzwerke keine tethode hatten, um das Kobalt zu extrahieren. Kürzlich hat jedo eine canadishe Gesellshaft mit der Errichtung eines modernen Hütten- werks in der Nähe des Distrikts Maenen, Ferner hat sih eine Ge- sellshast mit deutshem Kapital gebildet, die beabsichtigt, die Kobalt- erze nach dem sogenannten Schneeberger Verfahren zu bearbeiten. Nah Berechnung des Chefs des geologishen Departements in Ottawa ist die Gesamiproduktion des Kobaltdistrikts für das Jahr 1907 auf reichlich 12 Millionen Dollar zu veranschlagen. Die ge samte Silberproduktion Canadas im Jahre 1906 betrug reiblih 84 Millioxen Unzen im Werte von 5,7 Millionen Dollar. Dies bedeutet gegen das Vorjahr eine Zunahme von 24 Millionen Dollar oder etwa 43 9/0.

Aut bei Kupfer war im Jahre 1906 ein großer Mehrertrag zu verzeihnen. Infolge hoher Preise nahmen mehrere kleine Minen in Britisch.Columbien den Betrieb wieder auf, während größere Minen ibn erweiterten. Die Gesamtkupferproduktion Canadas, die im Jahre 1905 474 Millionen Pfund im Werte von 7,4 Millionen Dollar betragen hatte, steg im Jahre 1906 auf 57 Millionen Pfund im Werte von beinahe 11 Millionen Dollar. Kupfer wird in Britisch- Columbien sowie in Ontario und Quebec gewonnen; im Jahre 1906 betrug der Anteil British, Columbiens 77 0/0, während 18,5 0/6 auf die Sudburyminen in Ontario fielen. Der Durchschnittspreis in New York war im Jahre 1906 19,3 Cent gegen 15,6 Cent im Vorjahre.

Die Nickelproduktion Canadas betrug im Jahre 1906 214 Millionen Pfund im Werte von 8,9 Millionen Dollar; fie hat sih in zwei Jahren verdoppelt. Nickel wird in Canada nur in Sudbury, in der Provinz Ontario, gewonnen. In der größten Mine, der Creichton Nickel Mine, wurden Erze in solcher Menge bloßgelegt, daß der Betrieb für über 20 Jahre gesiceit erscheint. Die Nickelerze werden “in den Hüttenwerken zu Copper Cliff und Victoria Mines zu einer 80%/ Nickel und Kupfer enthaltenden Matte ver- arbeitet und dann zur weiteren Verarbeitung nah den Vereinigten Staaten und nach England vershickt. Der Durchschnittspreis für

*) Die canadishe amtliche Berichterstattung rechnet dazu nit nur unmittelbare Erzeugnisse des Bergbaus, der Steinbiüche und der- gleichen, sondern auch gewisse aus Mineralien hergestellte Fabrikate, wie nihtmetallishe Baumaterialien und Tonwaren.

Dritte Beilage eiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Montag, den- 2. Dezember

raffiniertes Nickel stellte fich im Jahre 1906 in New York auf etwa 45 Cent für das Pfund.

Die Gewinnung von Blei zeigte eine Abnahme in der Menge, aber infolge einer Preissteigerung von 20 9/6 eine Zunahme im Werte gegen das Vorjahr. Es wurden 54,2 Millionen Pfund im Werte von reihlih 3 Millionen Dollar gewonnen. Der Durchschnittspreis in New York betrug 5,65 Cent das Pfund. Etwa 950% des Bleies kamen aus Britisch-Columbien. i

Das Vorkommen von Zink in British: Columbien if zwar seit Fahren bekannt, die Gewinnung hat aber noch keine große Bedeutung gewonnen. Im Auftrage der canadishen Regierung hat kürzlich der deutshe Geologe Dr. Haanel Untersuchungen in British-Columbien angestellt. In Frank in der Provinz Alberta hat eine französische Gesellshaft eine Zinkhütte errihtet, und man erwartet, daß Britisch- Columbien fo viel Zinkerz fördern wird, um diese groß angelegten Hüttenwerke in Betrieb zu erhalten.

Die Gesamtherstellung von Roheisen aus canadishen und fremden Erzen betrug im Jahre 1906: 598 411 Tons, 72 000 mehr als im Vorjahre. Ungefähr 300000 Tons Eisenerze wurden in Canada gewonnen, und annähernd eine Million Tons importiert. Annähernd 75000 Tons Eisenerze wurden exportiert. Die von Dr. Haanel im Vorjahre angestellten Versuche auf Herstellung von Nohs eisen mit Hilfe des elektrischen Stromes hatten zur Folge, daß stich cine Gesellschaft Tildete, die auf diesem Wege Eisen gewinnen wil, und zwar an den Niagarafällen. Da Canada überreich an Wasser- kräften ift, die zur Herstellung des elektrischen Stromes benußt werden können, so \heint das Haanelshe Verfahren von großer Bedeutung für die canadishe Eisenindustrie werden zu sollen. Die vom Berg- ingenieur Cirkel im Auftrage der canadischen Regierung angestellten Untersuhungen der Magneteisenerzlager in Ontario und Quebec er- gaben, daß verschiedene der dortigen Minen große Mengen Eisenerz

produzieren können. i Die Kohlenförderung betrug beinahe 10 Millionen Tons im Werte von beinahe 20 Millionen Dollar, 14 Millionen Tons und 2x4 Millionen Dollar mehr als im Vorjahre. 60 9/6 hiervon wurden in Neuschottland und 20 9% in British-Columbien gewonnen. Canadas Koblenproduktion ist seit zwölf Jahren in stetiger Zunahme begriffen. Bemerkent wert ist, daß in den lehten Jahren auch in den Prärtenprovinien des Nordwestens, insbesondere in Alberta, Kohlen- lager entdeckt worden sind. G Prov oleum wird hauptsählich im südlihen Ontario gewonnen. e

roduktion betrug 1906 rund 570 000 Faß im Werte von rund R tis Dollar, gegen das Vorjahr ist dies eine Abnahme von 1 8 lo.

Die Produktion von Asbest hatte im Jahre 1906 einen Wert von annähernd 2 Millionen Dollar, beinahe eine Viertelmillion mehr als im Vorjahre. Die größten Minen im Thetford-Black Lake Revier in der Provinz Quebec erweiterten ihren Betrieb, insbesondere die Aufbereitungen. Eine noch höhere Produktion ift für das laufende Fahr zu erwarten. Von den Minen sind die meisten und größten im Besiße von Amerikanern.

Eine große Zunahme wies die Herstellung von Portland- zement auf. Es wurden in Canada im verp aenen Jahre 2,1 Mil- lionen Bal Zement hergestellt gegen 1,5 Millionen im Borjahr. 15 Zementfabriken waren im Betrieb. Der Bedarf Canadas an Zement ist in rashem Steigen begriffen ; während er im Jahre 1901 nur annähernd 900 000 Faß betrug, belief er sih 1906 auf 2,8 Mil- lionen Faß, also auf mehr als das Dreifache. Noch schneller ist die eigene Produktion Canadas an Zement gestiegen ; sie betrug 1901 erft reihlich 300 0C0 Faß, 1906 dagegen reihlid 2,1 Millionen. Jn derselben Zeit stieg der Import nur von 555 900 auf 694 503 Faß. Canada stellt daher in letter Zeit seinen Zement zum weitaus größten Teil felbst her, während es noch vor wenigen Jahren das Meiste von O E mußte. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in

ontreal.

Brasilien.

Beratung des neuen Zolltarifs und des Budget- geseßes für 1908. Im Kammerautschufse für die Revision des Zolltarifs finden wöchentlich zwei Sondersißungen statt zur Durch- deratung der eingebrahten Anträge. Troß alledem ist die Kom- mission erst bei Klasse 21 angelangt. Der Tarif umfaßt 35 Klassen, fodaß ein Abschluß vor Ende des Jahres kaum zu erwarten ift, wenn es überhaupt noch in der dietjährigen Session zur Abstim- mung kommt. Sodann muß der Entwurf ers noch drei Lesungen im Senat durhmachen. Es kann demna als ziemlich ßigHer- gelten, daß der neue Tarif niht mit Beginn des nächsten Jahres in Kraft treten wird.

Inzwischen ist übrigens auch die Kammerkommission zur ARE beratung der Regierungsvorlage zum Bud etgeseze für das Jahr 1908 zusammengetreten. Bekanntlih enthält das brasilianische Budgetgesez stets eine ganze Reihe von Tarifänderungen in Form von Ede kbtigunges an die Regierung. So is auch Jahr für Jahr die Vergünstigung einzelner Artikel nordamerikanisher Herkunft im Budgetgesey erneuert worden. Die Veröffentlihung der Vorlage für 1908 er'olgte, begleitet vom Gutachten des Berichterstatters, der dringend empfiehlt, es möchte ein für allemal der Zolltarif belafsen werden, wie er ist; etwaige Aenderungswünsche seien bei der Nevisions- fommi'sion einzubringen. Weder die Regierungsvorlage noch der Komm. slionlentwurl zu Budgetgeseße für 1908 enthält die erneute Ermächtigung zur Gewährung von Vorzugszöllen, und in der Kammer ist am 28. Oktober d. J. die zweite Lesung beendet worden, ohne daß ein dahin gehender Zusaßantrag eingegangen wäre. Zu verschiedenen Malen ist die Ermächtigung indessen er “R vor Torschluß ein- gebracht, einmal sogar nachträglid ins Gese hineingebracht worden.

(Schweizerishes Handelsamtsblatt.)

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 30. November 1907:

Ruhrrevier Oberschlesishes Revter Anzahl der E

Gestellt... 22258 3381 1141 144

Nicht gestellt On am 1. Dezember 1907:

Gestellt , . 6219 Nicht gestelli 130

Der Zentralaus\chuß Berliner kaufmännischer, ge- werblicher und industrieller Vereine hat nunmehr die von ihm vor kurzem gefaßte Resolution, die die Einführung eines nach kaufmännischen Grund ss uen eingerihteten Post- \checkverkehrs für dringend erforderlich erklärte, in einer Eingabe an den Staatssekretär des Reichspostamts ausführlich begründet. Die Eingabe behandelt zunächst die Frage, ob ein wirt s{aft- lihes Bedürfnis für die Einführung des Police vor- liege, und bejaht diese Frage unter Hinweis auf die Notwendigkeit, die bisher brachliegenden Gelder zur produktiven Verwentung wit heranzuziehen. Dabei komme e alles darauf an, den Postscheck- verkehr so auszugestalten, daß er auch wirkli von den breitesten Schichten benußt wird und so möglichst die Gesamtheit der Nation

1907.

umfaßt: also möglichst einfahe Verwaltung, möglihst geringe Ge- bühren. Die Eingabe erörtert sodann die Frage der voraus\ihtlichen wirtshaftliGen Wirkung und führt im einzelnen aus, daß der Post- \{check weder dazu bestimmt, noch in der Lage sei, den Sparkaffen, Genossenschaften und bankmäßigen Einzelunternehmungen Konkurrenz ¡zu machen, wohl aber müsse der Postsheck ergänzend neben die Spar- fassen und Genossenschaften treten. Die Cingabe fordert den An- {luß aller Staats- und öffentlichen Kassen und die Verbindung mit den Girocinrihtungen der Reichsbank. Schließlich geht der Zentralaus\{chuß auf die Frage der Anlegung der verfügbaren Gelder ein und verlangt, daß ein nennenswerter Teil der zuströmenden Beträge der Nationalwirtshaft, sei es direkt, sei es durch Nermittlung der Banken zur Verfügung gestellt werde. Schließlich \{chlägt die Eingabe vor, daß der Fernverkehr in Berlin zentralifiert, der Lokalverkehr dagegen einer Reihe von Bezirksämtern überwiesen werde, wobei jeder Kontoinhaber neben dem Konto bei seinem Bezirks- \checkamt zuglei ein Konto bei der Zentralstelle (die gleihen Nummern mit einem anderen Buchstaben) haben müßte.

Nath einer durch „,W. T. B.“ übermittelien Meldung der „Kölnischen Volkszeitung“ beträgt die vom Kohlenkontor für die nächstjährigen Abschlüsse geforderte Preiserhöhung im Dur(schnitt 50—60 4 für die Tonne.

Der auf den 21. Dezember d. J. anberaumten General- versammlung der Dortmunder Union-Brauerei wird die Ver- teilung einer Dividende von 20 9/6 vorgeschlagen werden.

Die Generalversammlung der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerksaktiengesell saft fand, laut Meldung des „W.D. B, vorgestern in Bochum statt. Die Regularien wurden glatt erledigt. Die zur Verteilung gelangende Dividende beträgt 10/0. Auf An- frage eines Aktionärs erklärte der Voisißende Hugo Stinnes, daß die Geschäftslage im allgemeinen günstig fei. Besonders sei die Be- schäftigung des Differdinger Werkes sehr zufriedenstellend. Was die Zechen angehe, so sei man mit deren Ausbau beinahe fertig; dies gelte besonders für die Zehe Dannenbaum I und II und Hasen- winkel. Ebenfalls müßten auf der Friedri Wilhelm-Hütte noch manche Aenderungen vorgenommen werden. Der Kohlenmarkt sei nah wie vor gut; jedoch sei er heute niht mehr in dem Maße von der Cisenindustrie abhängig wie früher. Heute müßte man mit großen Lieferungen an die Dampfs\chiff- fahrtsgesellhaîten und die Elektrizitätswerke renen. Auh zeige fh weiter die Aenderung, daß infolge der vermehrten Anlagen von Zentralheizungen der Kokebedaif ganz gewaltig gestiegen sei. Bezüglih der S@uldentilgung teilte der Vorsißende mit, daß man bestrebt sei, die Schulden nach wie vor zu reduzieren, und daß man die Zuversicht habe, daß kein Geld mehr in Auspruch genommen werden könne.

Die vorgestern in Hagen abgehaltene Versammlung der Vereinigung der Shweißeisenwerke beschloß, nach einer durch „W. T. B.* übermittelten Meldung, die Preise um 10—15 „S die Tonne zu ermäßigen. 2

Der Verband der Seidenstoffabrikanten Deutsch- lands wies, laut Meldung des „W. T. B.*, in seiner vorgestern a gehaltenen Generalversammlung den Versu der Großhändler- vereine, eine Spaltung unter den Fabrikanten herbeizuführen, zurüd, erklärte fich einmütig mit den vom Aus\huß getroffenen Maßregeln einverstanden und überließ dem Ausshuß unter Zusage des vollen Nertrauens die weiteren Verhandlungen.

Wie die „Kölnische Zeitung®* meldet, sind die Preise für Handelsschrauben wiederum herabgeseßt worden; Fei Mutter- \{rauben wurde der Rabaitsay von 33 0/6 auf 3809/0, bei Schloß- {rauben von 309% auf 35 9/0, bei Anshweißenden von 20 9/0 auf 95 9% und bei Muttern von 3090/6 auf 35 %/o erhöht, die anderen Sorten im entsprehenden Verhältnis.

Laut Meldung des „W. T. B." betrugen die Einnahmen der Anatolishen Eisenbahnen vom 12. bis 21. November 1907 : 182 574 Fr. (— 30691 Fr.), seit 1. Januar 1907: 8 705 032 Fr. (+ 137 164 Fr.). E

Fekaterinoslaw, 30. November. (W. T. B.) Die südrussische Dnjeprowsche Metallurgische Fabrik hat eine Bestellung auf 400 000 Pud Schienen für Indien erhalten.

Washington, 1. Dezember. (W. T. B.) Schaßsekretär Cortelvou mate bekannt, daß die Emission von 50 Viillionen Dollars Panamakanalbonds mehrmals überzeichnet ist. Es sind mehr als 3000 weit über die Emissionshöhe kinausgehende Offerten eingelaufen.

New York, 30. November. (W. T. Da Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 12 441 000 Dollars gegen 13 712 000 Dollars in der Vorwoche.

New York, 30. November. (W. T. B.) In der vergangenen Wotße wurde kein Gold ausgeführt. Die Silb erausfuhr be» trug 856 000 Dollars; eingeführt wurden in der vergangenen Woce 16 542 000 Dollars Gold und 91000 Dollars ilber.

Die Preisnotterungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden ch in der Börsenbeilage.

Berlin, 30. November. Bericht über Speisefeite von Gebr. ause. Butter: Der Ultimo machte sih in diesem Monat weniger fühlbar als sonst, da die Zufubren in feinster frisher Butter vngewöhnlich klein bleiben. Die Ankünfte von feinsten reinschmeckenden Qualitäten wurden s{lank zu höheren Preisen geräumt. Die heutigen Notierungen sind: Hof- und Genofsen|chafisbutter Ta Qualität 129 bis 130 e, Ila Qualität 124 bis 128 Schmalz: Die bereits zu Anfang der Woche ih bemerkbar machende Lebhaftigkeit des Ge- {äfts hat bis zum Schluß der Woche angehalten. Nicht allein Loko- waren, g au Lieferungsware für das Frühjahr nähften Jahres wurde in großen Posten bei steigenden Preisen gehandelt. Die Vor- räte in Chicago g jeve klein, und für prompte Verschiffung muß ein beträhtlihes Aufgeld bewilligt werden. Die heutigen Notierungen (ad: Choice Western Steam 51 bis 514 „6, amerikanisches Tafel: chmalz (Borussia) 53} , Berliner Stadtschmalz (Krone) 534 58 4, Berliner Bratenshmalz (Kornblume) 55 bis 58 # Sped: Rückenspeck fest und lebhaft.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner SZlaßtviezmartt vom 30. November 1907. Zum Verkaufs ate Bare, E E S e B cte 12 E Schweine.

arktpreise nah den Ermittlungen der Preisfesisepun E Bezahlt wurden für 100 nd oder §50 kg l Zeit in Mark (bezw. für 1 Pfund in Tia. :

Für Rinder: Ochsen: 1) vollfleisGig, auggeme es höchsten S{lachtwerts, höchstens 7 Jahre alt, 79 bis 83 H; 2) junge fleishige, nicht ausgemästete und ältere ausgemästete 71 bis 75 M; 3 mäßig genährte junge und gut genährte ältere 65 bis 69 „«; 4) gering genährte jeden Alters 60 bis 63 # Bullen: 1) voll- fleitige, ¿sten Schlachtwerts 74 bis 77 #; 2) mäßig genthrie süngere und genä 60 bis 64 M.

gut genährte ältere 67 bis 72 M; 3) s Färsen und Kühe: 1) a. vollfleischige, aus-

gemästete Färsen höchsten Shlahtwert8 bis M; b. vo

ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwerts, höôhstens 7 Jahre