1907 / 289 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Dec 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Qualität

1907

gering

mittel gut Verkaufte

November Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster

hödster

niedrigster | höchster | niedrigster | hö{ster 6 4 E M

Doppelzentner

Am vorigen

Durch(hschnitts- Markttage

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Goslar . . e aderborn . imburg a. L. .

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Dinkelsbühl

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Saa s e u S -——

Altenburg a A ¡ 16,00

Bemerkungen. Die verkaufte Be

Gin liegender Strih (—) in den Spalten für Preise hat d

Berlin, den 5. Dezember 1907.

15,00 15,00

17,20 17/60 18,10

m. S T T1066

wird auf volle N und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. e Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt

No: Hafer. 17,00 17,00 16,25 16,50

16,00 17,00 17,80 18 60 18,00 19,00 16,80 16,50 17,59 16,80

16,00 16,00

17,50 ; 17,40 680 16,00 10 18,00 75 18,00 18 19,00 780 18,00 5 19,00 92 17,09 1770 16 80 290 17,50 s

16,80

17,70 18:40

18,47

17,50 18 20

18,47

17,40 18,00

18,10

17,00 | 17,00 16,00 2 (ha

Kaiserliches Statistishes Amt. van der Borght.

A

30. 11. 27. 11.

3. 12. 27: 11 21 L 26. 11. A; 30. 11. 30. 11.

11 095 160 1 320

16,32 16,00 17,60 318 17,65

14 231 18,26 90 18,09

1 701 18,47 29 956 16,92 4170 16,68

16,33 16,76 17,50 17,38 18,42 18,50 18,99 16,92 16,83

Der Durchschnittspreis wird aus den unab acunkeaten ahlen bérèdinet. (.) in den legten sechs Spalten, daß entsveéBender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag.

65. Sißung vom 4. Dezember 1907, Nachmittags 1 Uhr. (Beriht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Nach Annahme des Geseßentwurfs, betreffend die Kon- trolle des Reihshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß-Lothringen und des Haushalts der Schußgebiete für das Rechnungsjahr 1907, worüber in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden ist, wird die Beratung des Geseßes, betreffend die Fest- stellung des Reichshaushaltsetats und des Haus- haltsetats für die Schußgebiete auf das Rechnungs- jahr 1908, sowie des Entwurfs eines Geseßes zur Aende- rung des §2 des Gesetzes, betreffend die deutsche Flotte, vom 14. Juni 1900 fortgeseßt.

Preußischer General von Einem:

Meine Herren! Jh sehe mich veranlaßt, auf die gestrigen Ausführungen des Herrn Abg. Paashe zu antworten. Am 2. d. M. nah S@(luß der Sißzung habe ich mit ihm hier an dem Fuß der Präsidententribüne eine, wie ich meinte, vertrau- lihe und von mir vertrauensvoll geführte Unterredung gehabt. Herr Paasche hat mir in dieser Unterredung mitgeteilt, daß er mit einigen Punkten meiner Ausführungen nicht einverstanden sei. Der Herr Abg. Paasche hat gestern am Schluß behauptet, mir davon Mitteilung gemacht zu haben, daß er in der nächsten Sißung auf diese Punkte zurückommen wollte. (Abg. Dr. Paasche: Sehr richtig!) Herr Paasche ruft : Sehr richtig! Wenn der Vizepräsident des Deutschen Reichstags behauptet, mir dies gesagt zu haben, so glaube ih ihm, aber ih muß aufs bestimmteste erwarten, daß er auch mir glaubt, wenn ih sage, daß ih diese Mitteilung niht gehört habe. (Lebhafte Rufe rechts: Hört, hört! Abgeordneter Dr. Paasche : niht beachtet habe! Glocke des Präsidenten.) Meine Herren, ih bin nach dieser Unterredung mit meinem vertcauten Freunde, dem Generalmajor von Wachs, von hier nah Hause gegangen und habe ihm die Unterredung, die ich mit Herrn Paasche gehabt habe, mit- geteilt. Jch habe ihm, wie er bezeugen wird, nihts davon gesagt, daß Herr Paasche mir gesagt hätte, die Absicht zu haben, in der nächsten Sißung auf diese Sachen zurückzukommen. Jh habe es also, wie ich nohmals bestimmt erkläre, nicht gewußt.

Meine Herren, der Herr Abgeordnete Paasche hat gesagt, er müsse erwarten, daß die Chefs der Reichsämter hier während der Debatte zugegen seien. Er hat gewiß recht. Aber auch ein Minister hat das Recht, krank zu sein. Jch bin gegen den Willen des Arztes hierher gekommen vor einigen Tagen und habe gesprohen. Ih bin gestern zu Hause geblieben, einmal, weil ih glaubte, daß Herr Paasche gerade nah unferer Unterredung nicht \prehen würde, und weil meine Dienst- geshäfte mich drängten. Die Chefs der Reichsämter haben hier im Hause Zimmer, wo sie ungestört arbeiten können; ih nicht. Ich kann meine Geschäfte aber nicht liegen lassen, und aus diesem Grunde hatte ih gestern meine Herren beauftragt, hierher zu gehen und mich kommen zu lassen, sobald irgendwie die Notwendigkeit vorläge. Meine Herren, ich bin der Meinung: wenn der Herr Abg. Paasce sah, daß ich nicht da war, obglei er glaubte, von seiner Absicht, zu sprechen, mir gesagt zu haben, so hätte ich wohl annehmen dürfen, daß er einem meiner Herren einen Wink gegeben hätte, mich zu rufen (Vielfache Rufe rechts: Sehr richtig!), und ih wäre fofort hierher gekommen !

Ich habe es tief bitter empfunden, daß der Herr Abg. Paasche das nicht getan hat; und ih habe es so empfunden, weil ih glaubte, zu dem Herrn Abg. Paasche in einem freundlichen Verhältnis zu steten. Der Herr Abg. Paasche mußte wissen und mußte si sagen, daß ange- sihts dessen, was er vorbringen wollte, der größte Wert darauf zu legen sei, daß ih zur Stelle war und glei antwortete. (Sehr richtig! rets.) Wenn jemand die Absicht hat, diese Dinge, um die es sich hier handelt, kräftig mitzubekämpfen, dann darf er unter keinen Umständen au nur indirekt dahin wirken, daß derjenige, der an verantwortlicher Stelle steht, vielleicht als ein Drükeberger in der öffentlihen Meinung erscheint. (Lebhafte Zustimmung rets.) Jh habe den stenographischen Bericht niht und muß also nah verschiedenen Zeitungen gehen, die die Neichstagsrede des Herrn Paasche gebraht haben ; ih habe mir einzelne Punkte notiert und werde in chronologisher Reihenfolge darauf eingehen.

Der Herr Abg. Paashe hat es bemängelt, daß \o und niht anders mit dem Grafen Lynar und dem Grafen Hohenau ver- fahren sei. Wer meine erste Nede gehört und wer sie gelesen hat, wird sih erinnern, daß ih gesagt habe: die jeßt im Gange befindlihe Untersuhung wird zeigen, ob in dem Falle des Grafen Lynar der S 147 des Militär-Strafgeseßbuches verleßt ist, und es wird dann eingeschritten werden. Jh habe also indirekt zugegeben, daß ein Fehler in der Behandlung dieser Angelegenheit vorliegen könnte. Der Herr Abg. Paasche hat gestern nach dem Material, was ih zur Verfügung habe, gesagt, es hätten bei dem Grafen Lynar die Ver-

Kriegsminister , der Kavallerie

fehlungen gegen seine Untergebenen ofen klar gelegen. Das ist absolut niht richtig. Es hat nur klar gelegen der eine Fall mit seinem Burschen, den ich hier ausdrücklich und vollständig erzählt habe.

Was nun den Grafen Hohenau anbetrifft, so muß ih bemerken, daß die preußishe Armee kommandiert wird von Seiner Majestät dem König von Preußen. Seine Majestät der König hat Sich in den Bestimmungen ausdrücklich und frei vorbehalten, selbst zu befinden, ob und wann ein ehrengerihtlihes Verfahren gegen einen General stattfinden soll, vorzüglih aber gegen einen General à la suite, der allein Seiner Majestät unterstellt ist. Wenn Seine Majestät in dieser Frage befunden hat, das ehrengerichtliche Verfahren gegen den Grafen Hohenau auszuseßen, so habe ich nicht die Macht, und kein Mensch in der Welt hat die Macht, dagegen etwas zu machen, und man muß sich damit beruhigen. (Sehr rihtig! rechts; lebhafte Rufe: Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Nach unserer Organisation, nah der Stellung, die Seine Majestät als Oberbefehlshaber an der Spitze der Armee einnimmt, ist daran nihts zu ändern.

Ich habe gesagt: die ehrengerihtlihe Untersuhung läuft nicht weg.

Ich teile hier dem hohen Hause mit, daß beide Angeklagte ih gestellt haben. (Hört, hört! rechts.) Beide Angeklagte sind vor Gericht erschienen ; man ist also ihrer habhaft, der Prozeß wird seinen geordneten Lauf nehmen.

Der Herr Abg. Paashe hat bemängelt, ich habe nur ge- sprohen von Buben in Zivilkreisen und habe den Angeklagten ihre Titel gegeben, das sei nit gleiWßes Necht für alle; ih hätte für die Herren Grafen Hohenau und Lynar nur Worte der Entschuldigung gehabt. Meine Herren, ih habe gesproGßen von den Buben ganz all- gemein, von den Buben, die unsere Soldaten verführen. (Sehr richtig ! rechts. Zurufe links.) Ob es Offiztere sind, ob es Grafen sind, ob es Prinzen find, sie alle mögen dieses Wort auf si be- ziehen. (Lebhaftey Beifall rechts und links.) Im übrigen habe ih niht ein einziges Mal gesagt : „der Bube Bollhardt“, sondern ih habe gesagt: „der Zeuge Bollhardt“. (Sehr rihtig ! rechts.) Das war sein Name. Und ih habe ferner gesagt, der Angeklagte Graf Lynar und der Angeklagte Graf Hohenau. Ich habe ihre Namen genau fo genannt wie bei Bollhardt. Ich lehne es ab, daß ih bloß Entschuldigungen für die beiden Angeklagten gehabt habe. (Zu- stimmung rets.) Jch habe ausdrücklich gesagt: Ich hoffe, daß sie fich stellen werden, und daß sie büßen, was sie uns Böses angetan haben und was fie sich selber zuzuschreiben haben. (Erneute Zustimmung rets.) Sind das Entschuldigungen? Ich glaube niht. (Sehr richtig!) Meine Herren, am Freitag, den 29. v. M.,, also an dem Tage, an dem ih gesprohen habe, sind mir die kriegsgerihtlihen Verhandlungen vom 28. noch nicht bekannt gewesen. (Hört, hört! rechts.) Ich muß dabei bemerken, daß das Gericht in dem jeßigen Stadium der Angelegenheit vielleiht gar niht einmal befugt ist, mir Mitteilung zu mahen. (Sehr richtig !) Das Gerict hat es auf meine Bitte getan.

Ich habe das Gericht gebeten, mir Mitteilung zu machen, um in der Lage zu sein, dem hohen Hause hier Kenntnis davon zu geben. Wenn die Vernehmung durch den Kriegsgerihtsrat den ganzen Tag dauert und am nächsten Tag fortgeseßt wird, dann muß der Mann Zeit finden, Auszüge für mih zu machen. (Sehr rihtig! rechts.) Jh kann gar nit verlangen, daß, wenn gestern eine Verhandlung gewesen ist, ih fie shon am nächsten Tage hier habe. (Erneute Zustimmung rechts.) Ich habe also nur gesprohen von den Verhandlungen, die am 23. und am 26. stattgefunden haben, und der Bericht über die Verhandlungen am 26. is mir hier zugegangen kurz, ehe ih sprach. Ich war also vollkommen berechtigt, nach dem, was mir vorlag, zu sagen, daß der Belastungszeuge allein der Zeuge Bollhardt war, sowie daß dieser Zeuge durchaus nihts- Positives angegeben habe, sondern lediglih Gerüchte, und die meisten der Zeugen oder mehrere, will ich lieber sagen, damit ich nit zu weit gehe, haben \sih lediglih auf Bollhardt bezogen. Aber aus dem, was ih hier habe, kann man niht einmal entnehmen, daß Bollhardt ihnen diejenigen Mitteilungen gemacht hat, die er Herrn Harden gemacht und die er im Prozeß Mosltke-Harden unter Ausshluß der Oeffentlichkeit gemaht hat. Ich war also berechtigt, zu sagen: es ist noch nichts erwiesen, es liegen zunächst unkontrollierbare Gerüchte vor, der einzige Belastungszeuge ist Bollhardt.

Und nun, meine Herren, möchte ih noch eins hinzufügen, was ih vergessen habe und was ich nicht erwähnen würde, wenn die Situation nicht so wäre, daß ih mich durchaus rehtfertigen müßte. Es liegt einer der gerihtliGen Verhandlungen, der ersten, ein Protokoll von dem Kutscher des Grafen Hohen" bet, der auch ver- schiedentlih angeführt ist, daß er etwas wissen solle. Der Mann ist 15 Jahre bei dem Grafen Hohenau gewesen, bis zum Fahre 1902, und diefer Kutscher hat ausgesagt, daß er nicht das Geringste darüber wahrgenommen hätte, daß sein Herr -derartige Dinge triebe. Er hat außerdem, um zu illustrieren, wte Gerüchte entstehen, folgendes gesagt : eines Tages im Jahre 1900, glaube ih, hätte ihm jemand auf dem Exerzierplaß in Potsdam gesagt: deinen Herrn, den haben sie gestern ordentli vorgehabt in Berlin. Darauf hat er gesagt: meinen Herrn ?

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Außerdem wurden

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entner E

Ich habe meinen Herrn gestern abend mit seiner Familie zu eine : Gesellschaft bei der Prinzessin Alexandrine von Preußen gefahr F

und habe ihn von dort nah 11 Uhr Abends abgeholt.

Darauf hat É

der Betreffende zu ihm gesagt: ja, ih kenne ja den Grafen Hohen nicht, aber der Herr, mit dem wir zu tun hatten, hat sich dafür aus H)

gegeben, er wäre der Graf Hohenau. (Hört, hört! rechts, Unruhe L

und Zurufe links.)

Meine Herren, der Herr Abg. Paashe hat Briefe vor _ gezeigt, die der Graf Hohenau an den Bollhardt geschrieben hat. J4 [F frage niht, wo der Herr Abg. Paasche die Briefe herbekomme [f hat? (Hört, hört! rechts. Zuruf links: Nebensächlih!) Ich kam f

und will auch niht annehmen, daß es etwa die Briefe sind, die iy

der Vernehmung vom 28. v. M. die mir am 29. noch nicht le E

23 BERO S E:

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kannt waren der Herr Harden dem Gerichte in Abschrift vorgelegt L hat. Herr Harden hat auch ein Bild des Grafen Hohenau gezeigt,

(Hört, hört! rets.) Meine Herren, 28:00, 1% 8. 00. Und: 28,0 07 Geld und anscheinend um Befürwoctung eines Gnadengesuchs.

diese Briefe

find von B Es handelt sih dabei un Au

ist die Abschrift eines nihtssagenden Briefes des Grafen Lynar von Y

22. 6. 01 überreiht worden.

Meine Herren, das Gericht kennt dies,

Briefe. - Nun, ih glaube, ih könnte eine ganze Reihe von Briefen F von mir sammeln, die ih an Untergebene geschrieben habe, in denen E ih diesem oder jenem Geld geshickt habe. Jh habe das au hic E als Minister getan mit meiner vollen Firma. Der General von L

Wachs ist mein Zeuge.

Es sind auch eine ganze Reihe von Unter

gebenen, die Bilder von mir besißen in prunkendster Uniform, in l Paradeuniform, weil es die Leute gerade so gern haben. Ih glaube, F daß das noch nit beweist, daß man homosexuell veranlagt ist, f

(Sroße Heiterkeit.) Wenn der Herr Abg. Paasche andere Briefe hat als die, die ich hier genannt habe, dann möhte h an ihn die höôflihe und dringende Bitte richten, diese schleunigst dem Gericht der 1. Gardedivision

etwa

einzureihen. (Lebhaftes Sehr rihtig! rechts.) Dort könnten sie von großem Wert sein; ih glaube, daß fie für den Reichstag weniger :

Wert haben. (Wiederholtes Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, auch der Major von Hülsen ist angeführt worden, E Im „Berliner Tageblatt“ steht: der Abg. Dr. Paasche habe gesagt N aber ih stelle das alles nur hypothetish hin, ih habe ja den Bericht nicht —, daß Major von Hülsen bätte zugeben müssen, übe | die Verfehlungen des Grafen Hohenau und des Grafen Lynar orientiert gewesen zu sein, daß er auch von den Verfehlungen des Grafen L

Moltke gewußt hätte.

Meine Herren, ih habe mir das „Berliner Tageblatt" mitgebradt, E in dem ganz genau angegeben ist, wie die Fragestellung bei dem L

Prozeß gewesen set. Meine Herren, da hat die Frage des Vor [f

fißenden gelautet :

Frage: Herr Major, Sie sollen darüber vernommen werden,

-: N E RASESE S E a E P

ob der Herr Privatkläger Graf Kuno Moltke wußte, daß sich in

dem bekannten Freundeskreis Herren befanden, die homosexuell ver

anlagt waren. Hat der Herr Graf Moltke einmal irgend etwai

mit Ihnen darüber gesprochen ? Antwort: Nein, darüber ist nihchts gesprochen

geäußert.

Frage: Haben Sie felbst vielleiht eingehende Wahrnehmungen |

darüber gemacht ? Antwort: Nein, ih habe mich nicht darum bekümmert. Frage des Justizrats Dr. von Gordon: Haben Sie selbst etwas

gewußt, daß sich Graf Lynar sexuelle Verfehlungen hat zuschulden |

fommen laffen ?

Antwort : Nein.

Frage des Justizrats Bernstein: Meinen Ste niht au, Her H

worden, F wenigstens hat in meinem Beisein Exzellenz Moltke hierüber nicht!

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Major, daß: der Herr Graf Moltke etwas davon gehört haben ma(, F daß der Graf Hohenau ähnlicher Dinge schon lange vordem be H

{huldigt worden war ?

Antwort: Das kann ih niht sagen. Mir felbst ist dies be [F

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¿üglih des Grafen Hohenau auch so ergangen. Von diesem habt L

ih nichts gerühhtweise verlauten hören.

Meine Herren, der Herr Major von Hülsen ist heute morge! l etwas erregt bei mir gewesen, nahdem er den Artikel des Berlinet

Tageblatts gelesen hatte, in dem als Angabe des Herrn Ybgeordnetet Paasche steht, er hätte zugeben müssen, die Armee hätte davo Kenntnis gehabt. Er hat mir ausdrücklich gesagt: „Ih habe nie zuvor sprechen gehört über den Grafen Hohenat, niemals über den Grafen Lynar.“ (Hört, hört! rechts) „Die Gerüchte" das hat mir der Herr von Hülsen gesagt „dl Gerüchte über den Grafen Moltke sind einmal an mi herangetretet,

ehe das Eingreifen Seiner Majestät erfolgte; ich habe sie auf da!

bestimmteste zurückgewiesen, und erst nahdem nun dies Eingreifet erfolgt war, sind natürlich auch Gerüchte über den Grafen Molikt

an mih gekommen." Es is also gerade, meine Herren, d |

Gegenteil von dem wahr, was in der Presse jeßt steht, daß der Major von Hülsen zugegeben hätte, die Armee hätte über diese Dingt

S

Kenntnis gehabt (hört, hört! rechts), genau das Gegenteil! (Leb- haftes Hört, hört! rets.)

Meine Herren, daß die Armee in einem großen Teile nihts davon gewußt hat, das habe ich neulich \{chon belegt, indem ich auf die verschiedensten Persönlichkeiten hingewiesen habe. Ich habe hier zwei Briefe bzw. Karten die möhte ich Ihnen vorlesen von Männern, an deren Wahrheitéliebe, an deren Charakter auch nicht der geringste Zweifel besteht. Es {reibt mir hier der General der Artillerie von Dulit, der etwa von 1899 bis 1902 die Adlervilla be- wohnt hat ih hatte Ihnen hon neulich gesagt: die Adlervilla ift ein ganz folides Haus; daneben ltegt die ominöse Villa, wo Graf Lynar wohnte —, der General von Duliß {reibt mir hter:

Es war sehr hübsh von Jhnen, unsere solide Adlervilla rehabilitieren. (Heiterkeit.) Wenn ih an unsere damaligen Nach- bharn und an ihr anscheinend so glücklihes Familienleben, das wir do tägli vor Augen hatten, denke, kann ih mir das Vorgekommene gar nicht erklären.

Alfo, meine Herren, ein Mann, der mehrere Jahre neben der Villa Lynar gewohnt hat, hat dort niht das Treiben eines Freuden- hauses, er hat ein anscheinend glüdlihes Familtenleben beobachtet. (Zuruf des Abgeordneten Dr. Paasche: Habe ih nie behauptet !) Ein anderer Freund von mir, mit dem ih seit meiner Jugend be- freundet bin, der lange in Potsdam gestanden hat, vorher s{chon und dann von 1894 etwa bis 1902, hat mir geschrieben :

Graf Hohenau war mir ein Freund, mit tem ich während der gleichzeitigen Regimentsführung so manches gemeinsam unternommen habe. Ich habe den Mann, der mir das Muster eines Edelmanns und Offiziers schien, geliebt und hoch verehrt und diesen Emp- findungen laut Ausdruck gegeben. Mit Lynar war ih „besonders gut bekannt. Auch nie ist die leiseste Andeutung zu mir gedrungen von dem jeßt bekannt Gewordenen. Wäre darüber wirklih öffentlich geredet, so hätte doch wohl mein Schwager, oder mein Neffe Knyp- hausen oder aus Mannschaftskreisen sammend mein Neffe Sydow, der tamals Fahnenjunker war, eine Andeutung ges macht. Jch besiße das volle Vertrauen aller drei.

Meine Herren, wenn man solche Zeugnisse liest, kann man nit sagen, daß eine allgemeine Verbreitung vorhanden gewesen ist.

Der Abg. Paasche soll gesagt haben, hohe Offiziere hätten ihm Mitteilungen gemacht. Ih möchte den Herrn Abg. Paasche sehr dringend bitten, die Namen dieser hohen Offiziere dem Gericht zu nennen. (Abg. Dr. Paasche: Ihnen will ih sie melden !) Meine Herren, wir wollen doch aus dem Schmut heraus. (Lebhafte Zu- stimmung rechts. Rufe von den Nationalliberalen : Wir auch !) Meine Herren, wir wollen doch diese Angelegenheit aus der niedrigen Atmosphäre des Klatshes erheben. (Sehr richtig! rechts, in der Mitte und bei den Nationalliberalen.) Wir wollen doch endlich Schicht machen mit der ganzen Geschichte! (Lebhaftes Bravo! Abg. Dr. Paasche: Dazu habe ih mich angeboten.)

Dann hat der Herr Abgeordnete Paasche gesagt und das hat er mir auch damals in der Unterredung mitgeteilt —, es seien zynische Lieder in O'fizierkorps von Kavallerieregimentern gesungen „worden, wenn der Stadtkommandant gekommen wäre. Jh habe ihm damals hier erwidert, das sei für mich kein Beweis; ih müßte daran festhalten, nah meiner Kenntnis der Persönlichkeit, daß diese {chmäh- lihen Dinge von dem Grafen Moltke niht begangen wären. Da der Herr Abgeordnete Paashe dies aber hier wieder gesagt hat, öôffentlich im Neichétage, so möchte ich die dringende Bitte an ihn richten, diese Osfizierkorps dem Generalkommando des Garde- korps zu nennen. Meine Herren, wenn so etwas geschieht, dann muß dabei die Disziplin zu Grunde gehen. (Sehr richtig! rechis. Zuruf von den Nationalliberalen : Leider! Lachen rets.) Gewiß, Herr Abg. Paasche, das weiß ich fo gut wie Sie, und deshalb kann ich nur bitten, diese Mitteilungen dem kommandierenden General des Gardekorp8s8 zugehen zu lassen, damit eine Untersuhung erfolgt, dur die derartige bedauerlihe und {ädliche Mißstände ab- gestellt werden.

Meine Herren, es ift verschiedentlich gesagt worden, es sei be- dauerlih, daß der Kriegsminister von di:sen Dingen keine Mitteilung gehabt bätte. Meine Herren, kein Mensch der Welt kann es mehr bedauern als ich, daß ih nichts davon gewußt habe. (Bravo! rets.) Denn das versihere ich Sie: hätte ich davon etwas gewußt, so wären diese Sachen niht passiert, oder ich stände nicht hier vor Ihnen. (Lebhafter wiederholter Beifall rets.)

Meine Herren, wir leben in einer Zeit des Klatshes (Sehr richtig! rechts), der, von Mund zu Mund getragen, leise weiter \{chleicht, sich um die Ehre seiner Nächsten nichi viel kümmert (Sehr rihtig! rechts), aber vielfah nicht hervorzutreten wagt. (Sehr rihtig! rechts.) Wenn es doch nur an die rihtige Schmiede gebracht würde, meine Herren! (Zuruf von den National- liberalen). Daß ih hier, wenn ich über Klatsch gesprochen habe, niemanden aus dem hohen Hause meine, das is selbst- verständlich, das ist ganz natürlih. Meine Herren, es ist gewiß Gold, was hier im Reichstage gesprochen wird ; aber die Taten stehen höher, und so möchte ich doch an jedermann die Mahnung richten, mit- zuhelfen, daß wir aus dieser ekelhaften und \{chmählihen Affäre herauskommen. (Abg. Paasche: Das habe ih getan !) Herr Paasche, tun Sie es weiter! Tun Sie es niht bloß mit Worten hier im Reichstage, tun Sie es durh direkte Anzeige! Jch würde Ihnen dankbar sein, die Armce würde Ihnen dankbar sein. (Bravo! rechts.) Meine Herren, ich kann nur wiederholen: wir müssen dafür sorgen, daß dieser Tratsh ein Ende nifimt, daß mit allen Mitteln Gesundheit ges{chaffft wird, daß, wo ein kranker Teil sih an dem sonst gesunden Körper befindet, er entfernt wird. (Bravo! rets.) Meine Herren, helfen Sie mit! (Lebhaftes Bravo! rets.)

Präsident Graf zu Stolberg: Die Vertagung des Reichstags wird beantragt von den Abgg. von Normann, Bassermann, Müller-

Meiningen, Liebermann von Sonnenberg, Schrader, Payer, Freiherrn von Gamp.

Der Präsident läßt über den Antrag abstimmen; die Vertagung wird gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen und der Sozialdemokroten beschlossen.

Jn persönlicher Bemerkung erklärt der

Abg. Dr. Paa1che (nl.): Wenn ih in der eigenartigen Situation eine persönliche Bemerkung machen muß, so will ich sagen, daß ih gestern unter vollster Anerkennung der vornehmen Art des Herrn Kriegsministers gesprochen habe. Ich habe nur persönlih mein Be- dauern ausgedrückt, daß die Dinge, die mir bekannt waren, ihm nicht bekannt gewesen sind. Ich habe, was sonst nicht meine Gewohn- keit ift, da mir diese Sache ebenso ernst am Herzen liegt wie ihm, und um in dieser Sache nicht aus dem Stegreif zu sprechen, wörtlich

aufgeshrieben gehabt, was ih sagte, und könnte es wieder vorlesen. Es kommt mir nicht im entferntesten in den Sinn, den Herrn Kriegs- minister, den auch ich bis heute zu meinen Freunden gerehnet habe, zu verlegen. Ich bedaure nur, daß die Tatsachen, die ih anführte, dem Herrn Minister nicht bekannt gewesen sind. Der Reichstag ist die Stätte, wo das Rechtsbewußtsein des Volkes zum Ausdruck kommt und

Präsident Graf zu Stolberg: Das geht über die Grenze einer persönlihen Bemerkung hinaus.

Abg. Paasche: Das gebe ich zu.

Abg. Singer (Soz.) (zur Geshäftsordnung): Herr Präsident, ih konstatiere auf Grund der Geschäftsordnung, daß der Vertagungs- beschluß nicht gültig ist, weil die Frage der Unterstüßung des Vertagungsantrages nicht gestellt ist. Außerdem hatte ih mich zur Geschäftsordnung gemeldet, und der Präsident hat dies übersehen. Wir wünschen nämli die Gründe zu wissen, warum die Herren die Ver- tagung beantragt haben. Wir haben ja bei der Etatsberatung ge!ehen, wie die Geschäfte hier betrieben werden. Es wird hier allerlei Ge- heimniskrämereti getrieben, und es wird hinter den Kulifsen gearbeitet. Jch bitte also den Präsidenten, die Sache ges{chäftsordnungsmäßig vor- nehmen zu lassen, und behalte mir nach der Unterstüzungsfrage das Wort zur Geschäftsordnung darüber vor, ob vertagt werden soll oder niht, damit uns die Herren ihre Gründe mitteilen können.

Abg. Dr. Spahn (Zentr.): Ich habe mih auch zur Geschäfts- ordnung ums Wort gemeldet, weil wir auch ein Interesse haben, zu erfahre», warum vertagt werden soll. Der Präsident hat meine Wortmeldung wohl übersehen.

Präsident Graf zu Stolberg: Jch hatte verstanden, daß der

Abg. Spahn eine persönlihe Bemerkung machen wollte. Darum ließ ih.

erst über die Vertagung abstimmen. Als der Antrag auf Vertagung ver- lesen wurde, hat sich fast der gesamte Reichstag erhoben. Daraus habe ich die Unterstüßung des Antrags entnommen. Es wird immer so gehandhabt am Schluß der Sihungen, wenn Vertagung beantragt ist und kein Widerspruch erfolgt. Ich bin aber bereit, wenn das aus formellen Gründen gewünscht wird, nochmals die Unterstüßungs- frage zu stellen, erkläre aber {hon jet, daß über die Frage der Ver- tagung nicht diskutiert zu werden braucht.

_Abg. Bebel (Soz) bittet in der Voraussicht der Vertagung den Präsidenten, dafür zu sorgen, daß den Mitgliedern bereits morgen früh der heutige \stenographische Bericht zugehen möge.

Abg. S inger(Soz.): Wir haben leider die unglückselige Bestimmung in der Geshäfts8ordnung, daß es in das Belieben des Präsidenten gestellt ist, das Wort zur Geschäftsordnung zu erteilen; wenn aber der Präsident glaubt, daß eine Diskussion über die Verlaqung ausges \chlofsen sei, so bemerke ih, daß in diesem Hause sehr oft über einen Vertagungsantrag diskutiert worden ist. Jch stelle ferner hiermit den Antrag, über die Vertagung namen tlich abzustimmen.

Abg. Dr. Wiemer (fri, Volksp.) : Jch bin der Ansicht, daß ein Streit um Geschäftsordnungsfragen der Bedeutung des gegenwärtigen Augenblicks nicht entspriht. Jh möchte die Herren von der äußersten Linken bitten, davon Abstand zu nehmen. Am Beginn der Sitzung sind den Mitgliedern, die den “Antrag unterzeihnet haben, Mitteilungen von wichtigen politischen Vorgängen zugegangen. Darüber wird ja Ihnen auch noch Kenntnis zugehen. Es is das Recht jedes Mit- gliedes, die Vertagung zu beantragen. Ein Antrag auf namentliche Abstimmung ist Jhr gutes Recht. Jedenfalls darf aber niemand ein Vorwurf gemacht werden, wenn er im geeigneten Moment Ver- tagung beantragt.

Abg. Bassermann (nl.): Die Unterstüßungsfrage mußte aller- dings zunächst gestellt werden. Im übrigen ist von Geheimniskrämerei gar niht die Nede. Die Sache liegt einfah so: Meine Freunde, die den Vertagungsantrag unterschrieben haben, halten den gegenwärtigen Moment und die Erklärung des Ministers für so bedeutungsvoll, daß wir wünschen, daß zunächst die weitere Beratung ausgeseßt wird, vor allem aus dem Gesichtspunkt, weil wir den Wortlaut der Erklärungen haben und in der Fraktion besprechen wollen. Das ist der Wunsch unserer Fraktion und großer Partéien des Hauses. Jch bitte, diesem Wunsce stattzugeben.

Abg. Dr. Mugdan (fr. Volksp.) verliest den § 53 der Geschäfts ordnung, wonach die Unterstützungsfräge zunächst geitellt werden muß, dann aber über den Antrag ohne Diskussion abzustimmen is. Er bittet den Präsidenten, so zu verfahren.

Abg. Gröber (Zentr.): Wir haben Mitteilungen erhalten, die sich direkt widersprehen. Der Abg. Wiemer sagt, es handele sich um hôchst wichtige politische Vorgänge, und der Abg. Bassermann sagt, dayon set keine Nede.

Abg. Singer (Soz.): Ich wollte au auf diesen Widerspruch zwischen den beiden Herren vom Block hinweisen. Auf Grund welches Rechts fann die Majorität verlangen, dan wenn fo hohwihtige politische Greignisse vorliegen, ein großer Teil des Hauses von der Kenntnis der Ereignisse ausgeschlossen wird ? Wozu ist denn der Seniorenkonvent da? Das is Kamarilla! Wenn Gründe im Interesse des Landes ans

egeben wären, würde ketn Mensch der Vertagung widersprochen haben.

ir wenden uns aber gegen die Art und Weise, wie die jeßige Majorität hinter dem Rücken der anderen Mitglieder die Parlaments- geshäfte treibt und uns absolut nicht wissen lassen will, warum die Herren vertagen wollen. Wer von beiden, der Abg. Wiemer oder der Abg. Bassermann, hat denn nun recht? Von der Be- stimmung des 53 der Geschäftsordnung, daß ohne Diss kussion abgestimmt wird, kann der Präsident auch keinen Ge- brauch machen; wir können auf dem Wege der Diskussion zur Geschäftsordnung die Sache klären. Das wäre geschehen, wenn die Abstimmurg so gemaht wäre, wie die Geschäftsordnung vor- schreibt. Nachdem der Präsident erklärt hat, daß er bereit sei, die Abstimmung ncchmals vorzunehmen und hit die Dana, frage zu stellen, wird das ja geshehen. Ich halte meinen Antrag auf namentlihe Abstimmung aber aufrecht , weil wir nah dieser Dis- kussion und den Grkflärungen der Abgg. Wiemer und Bassermann Wert darauf legen, die Namen derer kennen zu lernen, die ohne den Sentioren- konvent die Geschäfte des Reichstags führen wollen und nahezu die Hälfte des Hauses von den Kenntnissen, die ihnen geworden sind, ausschließen wollen. Man \{heint hier vom Seniorenkonvent Ab- stand nehmen zu wollen und einen Privatkonvent bilden zu wollen.

Präsident Graf zu Stolberg stellt nunmehr die Unter- stühungsfrage für den Vertagungsantrag, wobei Zentrum, Polen und Sozialdemokraten sien bleiben.

Jn namentlicher Abstimmung wird darauf die Ver- tagung mit 169 gegen 134 Stimmen beschlossen; ein Mitglied enthält sich der Abstimmung.

Schluß 21/4 Uhr. Nächste Sißung Donnerstag, 1 Uhr. R der Etatsberatung; Handelsabkommen mit dem Britischen Reiche.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs8- maßregeln.

Wie aus der neuesten Nummer der „Deutshen Medizinischen Wochenschrift“ hervorgeht, findet die vor kurzem in Angriff ge- nommene Sammlung für die „Robert Koch «Stiftung zur Be- kämpfung der Tuberkulose“ in weitesten Kreisen Deutshlands lebhafteste Unterstüßuna. Insgesamt find seit dem Beginn der Sammlung (Anfang Oktober) bis Ende November rund 155 000 4

ezeihnet worden. Jn New York hat \ich ein Unterkomitee zur Propaganda unter den Deutschen Amerikas gebildet, an dessen pie der Präsident der dortigen Deutshen Medizinischen Gesellschaft , Grof or Beck steht, und dem fowohl der deutsche otschafter Freiherr von Sternburg als e hervorragende deutsh-amerikanishe Professoren angehören. Dana läßt sich hoffen, daß die Stiftung eine ansehnlihe Höhe gewinnen wird, was im Interesse ihrer Aufgabe: den hervorragenden Gelehrten zu ehren und der leidenden Menschheit zu dienen, lebhaft zu wünschen ist, Beiträge werden unter der Adresse des Schaßmeisters an das

Bankhaus S. Bleihröder, Berlin W., Behrenstraße 63, erbeten. Sonstige Auskünfte erteilt der Schriftführer. des Komitees, Herr Profefsor Shwalbe, Berlin W. 35, Am Karlsbad 5.

Nachweisung

über den Stand von Ttierseuhen im Deutshen Reich am 30. November 1907.

(Nach den Berichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts- 2c. Bezirke) verzeihnet, in denen Roß, Maul- und Klauenseuche, Lungenseuche oder Sch{hweineseuhe (eins{chl. Schweinepest) am 30. November O Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte sind letztere in Klammern bei jedem Kreise vermerkt; sie umfassen alle wegen vor- handener Seuchenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdahts ge|perrten Gehöfte, in denen die e nah den geltenden Vor riften noch nit für erloschen erklärt werden konnte.

Rot (Wurm).

Preuften. Neg.-Bez. Königsberg: Gerdauen 1 (1). Neg.-Bez. Gumbinnen: Niederung 1 (1), Insterburg 1 (1). NReg.-Bez. Allenstein: Lögen 1 (1). Neg.-Bez. Marienwerder: Löbau 2 (3), Schlochau 1 (1). Stadtkreis Berlin 1 (6). Reg.-Bez. Potsdam: Oberbarnim 1 (1), Niederbarnim 2 (2), Nixdorf Stadt 1 (1). Reg.-Bez. Köslin: Kolberg - Körlin 1 (1). NReg.-Bez. Posen: Posen Oft 3 (3), Meseriß 1 (1), Fraustadt 2 (2), Koschmin 1 (1), Pleschen 1 (1), Schildberg 1 (1). Des Bromberg: Bromberg 1 (1), Gnesen 2 (2). Reg.-Bez. Breslau: Namslau Lay roß-Wartenberg 1 (1), Militsh 2 (2), Breslau 1 (1). Reg.-Bez. Merseburg: Delißsh 1 (1), Merseburg 1 (1). Reg.- Bez. Hildesheim: Gronau 1 (1). Reg.-Bez. Düsseldorf: Remscheid Stadt 1 (1), Lennep 1 (1). Reg.-Bez. Cöln: Cöln Stadt 1 (3). Bayern. Neg.-Bez. Oberbayern: Starnberg 2 (3). Neg.-Bez. Niederbayern: Landshut 1 (1), Mallers- dorf 1 (1). Reg.-Bez. Oberfranken: Bayreuth Stadt 1 (1). Sachsen. Kr.-H. Letpzig: Grimma 2 (2). Baden. L.-K.-B. Freiburg: Freiburg 1 (3).

Zusammen : 44 Gemeinden und 55 Gehöfte.

Lungenseuche. Preußen. Reg.-Bez. Bromberg: Strelno 2 (2), Zusammen 2 Gemeinden und 2 Gehöfte. Maul- und Klauenseuche und Schweineseuche (einschl. Schweinepest).

Maul- und Klauen-

seuche

Preußische Provinzen, ferner Bundes- staaten, welche in Regierungs- bezirke geteilt sind.

Negierungs- 2c. Bezirke sowie Bundesstaaten, welche nit in Regierungsbezirke geteilt sind.

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erpfalz Oberfranken . Mittelfranken . . Unterfranken Schwaben Bauten . Urs 4 E Chemnig. . « wickau . . S a6 Schwarzwaldkreis. wek ias E onauk’reis . Konstanz . nee E L L Mannheim . . Starkenburg . . Oberhessen . . « Makler trg:SHwerir edcklenburg- Sachsen-Weimar . . Meklenburg-Streliy. . D a A Lübeck. . . . . . Brauns á A raunschweig . « « Sadsen-Meintagen ü Sachsen-Altenburg . Coburg . Vei e a4 Anhalt 6

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