1907 / 293 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Dec 1907 18:00:01 GMT) scan diff

iInteressieren darunter drei Werke: Band T und I[ der von Dr. E. Tiefsên eat getenes „chinesishen Tagebücher" Ferd. von Richthofens, ger ein Buch von Professor Passarge über Süd- afrika und die Beschreibung seiner Reise zu den Ne aue des Congo von Dr. Leo Frobenius. Das aus Tagebuchnotizen und Briefen vom Herausgeber mit viel Liebe und Sorgfalt zusammengestellte NRichthofenshe Buch bezeugt des Verfassers Beobachtungsgabe und ns eindringendes Verständnis auch für ihm ferner liegende Verhältnisse, wie die kommerziellen, es zeigt seine Art, mit offenen Augen zu reisen, und überrascht dadur, daß man Richthofen auf einer beträchtlichen Anzahl von Blättern auch als einen geshickten, das Charakieristishe {nell erfassenden Zeichner kennen lernt. Das Passargeshe Buch ift typisch für ein seine Aufgabe richtig erfassendes geographisches Werk; denn es bringt überall die Ersheinungen des Volks- und Wirtschastslebens in Be- iehung zur Geographie des Landes, die somit berechtigterweise im

ordergrund der Da aen steht, naturgemäß auch da erst recht, wo die Nandgebtete geschildert werden. An dem mit reihem Bilder- \{chmuck aubgclatteten Frobentusschen Buche hat man Gelegenheit, die NVorzüge von Photographien und Zeichnungen zu f\tudieren. Die zuverlässige Treue der ersteren in der Wiedergabe des Geschehenen wird doch häufig dnr die in wenig Strichen hervorragend charakteristische

Wiedergabe der Dinge dur den Zeichenstift übertroffen. | Der Kunstsalon von M bilde Rabl bringt eine kleine Den Vortrag des Abends hielt der Hofrat,

l FIIes Dr. A. | Sammelausstellung von Ernst Henseler, dem Gussowschüler, von Penck über „Die Entstehung der Alpen“. er Vortragende | dem die im selben Salon st. Z. veranstaltete Gussowausstellung schon ist, wie Geheimrat Professor Dr. Hellmann einleitend bemerkte, einige Arbeiten enthielt. Weniger in seinen ausgeführten Bildern wie nicht neu auf der Rednerbühne der Gesellshaft für Erdkunde. Schon | in seinen Skizzen erfreut eine lichte Farbenfrishe. Daneben ist Carl vor 24 Jahren hat der junge Leipziger Privatdozent Dr. Penck wieder- Langhammer mit einigen seiner dekorativen Parkbilder vertreten, holt als Gast durch Borträge erfreut, die {on damals Gegenstände

/

k #st im daß dieses Gesetz für uns eine wesent- ann er

Es Wan gane lgen e As

timmig angenommen, obwohl manche Bestimmungen doc) zu Dedenten Anlaß ga a Allein wir hatten uns zu früh gefreut. Wir dachten nit an das Reichsgese, das uns heute bedroht. Daß wir mit diesem Geseße nicht zufrieden sein können, wird jedermann hier im Hause begreiflih finden, selbst der konservative Redner hat uns ja gewifser- maßen auf die weiße Liste geseßt. Unser Vereins- und Ber- ammlungsrecht im Elsaß if wohl das einzige Landesgesez, in dem ie Sprachenfrage überhau Es macht einen Unterschied zwischen der franz hen und der deutshen Sprache. Im § 5 dieses Geseyzes ist der ebrauch der deutshen Sprache nicht allgemein vorgeschrieben; es wird darin ledigli bestimmt: Vereine haben thre Satzungen in deutscher Sprache abzufassen und si bei ö6ffenilichen Kundgebungen der deutschen Sprache als Ge- \chäftssprahe zu bedienen. Non diesem für das deutshe Sprach- gebiet geltenden Bestimmungen kann der Bezirkspräsident Ausnahmen zulassen. Im französischen Sprachgebiet i} der Gebrauch der französishen Sprache von Nets wegen erlaubt. Im § 7 des heutigen Entwurfs ist dieser Gebrau von Rechts wegen verboten. Das ift eine geradezu drak’onische Vorschrift. Es wird Ihnen vielleicht bekannt sein, daß in Elsaß-Lothringen eine sehr sharfe Sprachgrenze besteht. Diese Sprachgrenze läßt sich bis zum Jahre 1000 zurückverfolgen, fe ist au durch die Ereignisse von 1870 nicht berührt worden. Fenseits dieser Sprachgrenze ist niemals deuts gesprochen worden. Ih will damit absolut nicht gesagt haben, daß die deutsche Sprache in Lothringen keine Fortschritte gemacht hat, im Gegenteil,

Unter den Bildern der Berliner Künstler findet sich manche wertvolle Arbeit. Al [res Scherres schildert das nordishe Venedig in sommerlicher Mondscheinnacht, und bei dieser geheimnisvoll weihen Beleuchtung glaubt man statt der alten Rer Batrizierhäuser wirkli italienische Ale shimmern zu sehen. illy Hamacher malt das wirkliche Venedig in S mal, von dunstig blassen Wolken verhüllt. Der matte Gobelinton des Bildes wirkt sehr vor- nehm, Hans Licht ist mit einer norddeutshen Stadt vertreten, Brendel mit einem Markt im Schnee, der fein in der Stimmung und vorzüglich in der Beobachtung is. Friy Grotemeyer hat ein Porträt „Frau Kantor“ ausgestellt, das ih dur seine liebe- volle und eindringlihe Charakteristik über die anderen Arbeiten des Künstlers erhebt. Reicher als unter den Bildern ist die Ausbeute aber unter den Schwarz-Weiß-Arbeiten, die einen Saal für sich füllen.

ler ist Skarbina mit einem Scnitter vertreten, Wilhelm

eldmann mit zartfarbigen italienischen Aquarellen, Hermann Struck mit seinen kräftigen Radierungen, D. H. Engel mit an- ean Studienköpfen, meist Mädchen in friesischer MALRLg, und Max Fabian mit einer stimmungsvollen kleinen Arbeit „Alte Lieder“. Technish und künstlerisch bieten all diese zum Teil flüchtig hingeworfenen Blätter reihen Genu

1905. Wir geben gern zu,

hat. werk über die Ergebnisse einer anglo-indishen Expedition unter liche Verbesserung gebracht ha

ühjahr 1908 aufgenommen werden, da erst zu für d (1873) wirkten in Guropa wie Off Seitdem ift

die wassererseßende Tsamasfrucht (Kürbisart)

diesem Zeitpunkt ¿ ' i reif ist. Die Kapregierung hat ihre E RRs awárita

en Simon Copper zugesagt.

4 on det am Westrand der Ralahari befindlichen

Stationsbesazungen durch Ka eelreiterpatrouillen beobachtet. | R

A Yiaien

isterium der geistlichen, Unterrichhts- und MARAEO Medizinalangelegenheiten.

Dem Klostergutspächter Robert Hansen in Mönchehof ï after als Königlicher Oberamtmann, M g hg V itäidrat Dr. Jakob Cass el in Charlotten- und dem Königlihen und städtishen Musikdirektor ius Janssen in Dortmund ist der Titel Professor und dem Kapellmeister Georg Hüttner in Dortmund der

ür die Erfor des Landes d L Ea 0A Mark ür e Erforschung des Lande ur ven Hedin, ar urel Stein und A. Grünwedel manches, namentlich in hochwichtigen Einzeluntersuhungen, geschehen; aber eine um- fassende Darstellung fehlte, so dringend nötig die Kenntnis des Landes gerade im gegenwärtigen Moment ist, wo ein Uebergreifen der in lebhaftem Aufshwung begriffenen wirtschaftlihen Tätigkeit in Russish-Turkestan auf das anstoßende chinesishe Gebiet kaum aus- bleiben kann. Ein auf genauer Kenntnis der gegebenen Verhältnisse beruhendes, zielbewußtes und sahgemäßes Vorgehen kann auch hier Werte von Bedeutung für die Weltwirtshaft \{chafen. (Es ist hierbei u. a. auf das Vorgehen der Deutshen Bank zur Hebun der Baumwollenkultur in Russish - Turkestan zu erinnern. Aber ein solches Vorgehen muß \ich allerdings auf zuverlässige Unter- [lagen über die Verwaltung und das gegenwärtige Wirtschafts- und Geistesleben Chinesish-Turkestans stüßen, Unterlagen, wie sie nur an Ort und Stelle dur zahlreihe Beobahtungen und dur eine aus- gedehnte Literatur russisher, in Deutschland unbekannter Werke ge- wonnen werden konnte. Profefsor Hartmanns Werk bietet in vier Abschnitten knappe Mitteilungen - über Géschichte, Verdltnis

bur

Ju

Titel Königlicher Musikdirektor verliehen worden.

Oesterreich-Ungarn.

österreihischen Abgeordnetenhause wurde as die er a Dringlichkeitsantrages Chiari, be- treffend den óösterreihisch-ungarischen Ausgleich, fort-

geseht. * exflärte der Prinz Liechten- Nach dem Bericht des „W. T. B. für die Dringlichkeit stimmen,

ristlih-Sozialen würden

N die G A "icht außerparlamentarisch erledigt sehen mten. Der Abg. Txresic führte aus, die Kroaten könnten selbst den günstigsten Ausgleich nicht annehmen, da ein O leih die Kroaten in Oesterreich der Germanisierung, in Ungarn u Magyarisierung ausliefern würde, Der Abg. Kramarz jag e, die Tschehen würden mit Rücksiht auf die materiellen Interessen des Volkes für den Ausgleich eintreten, die durch ihn zwar keine erigen aber doch eine annehmbare Regelung erfahren würden. Der Abg. Dr. Lecher erklärte, der Ausgleich sei fommerziell

Personalveränderungen.

Königlich rae tre L M iere, Fähnriche usw. A edsbew gungen. Highelifte Ce 4. Dezember. Rahn (Gustav), Lt. im 6. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 149, mit der Ausficht auf Anstellung im Sitten, v. Gazen gen. Gaza, Lt. im 9, Oberrhein. Inf. . Nr. 99, beiden mit der geseßlichen Pension der Abschied bewilligt. Dahlenburg, Lt. im Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreuß.) Nr. 3, der Abschied mit der L ension aus dem aktiven Heere bewilligt; zugleich is derselbe bei den Betleren der Landw. Inf. 1. Aufgebots angesteUt.

Geistesleben und vor allem über die wirtshaftlihen Verhältnisse Chinesish-Turkestans. Jn leßterem Punkte wird mit großem Interesse gelesen werden, was der Verfasser über Aussichten der Verkehrs- verbindungen, u. a. über die Möglichkeit einer Wiederaufnahme der Via ad Soeres, ber alten Seidenstraße, und über die Geeignethetlt der Bodenverhältnisse für Automobilverkehr sagt. Zielberoußtes Vorgehen

—_—

deren Muttersprache die französische Oskar Frenzel mit einer im Ton sehr warmen „Viehweide“,

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung der Generalinspektion des In- r und S en ieLTorys und der Festungen. 28. No- vember. Asmuß, Festungsbauwart der Fortifikation Ulm, zur Fortifikation Straßburg i. E. verseßt.

Königlich Sächfische Armee. re, Fähnriche usw. Ernennungen,

N N aen 98.November. v. Wolfersdorff, Oberlt. im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von

reußen, vom 1. Dezember d. Ros auf ein Jahr zur Dienstleistung

nittonsfabrik kommandiert. j

\ L Den M Otto Viktor Fürst von Son bura: Waldenburg Dur(hlaucht, zum Lt. à la suite der Armee Be mit einem Patent vom E Dezent 1903 Ds mit der Uniform des i ; . König Albert Ir. ernannt, ; v Réhrcidhen gau: M ehner t, Vizewahtm. im 6. Feldart. Regt. Nr. 68, von Mayer, charakteris. Fähnr. im 1. Ikgerbat, Nr. 12, Kling er, charakteris. Fähnr. im Fußart. Regt. Nr. 12; r Unteroffiziere: Neumann im 4. Inf. Regt. Nr. 103, A m Schützen-(Füs.-)Regt. Prinz Georg Nr. 108, Lucius im 1 A Negt. Nr. 139, Hampe im 12. Inf, Regt. Nr. 177, Men 11 im 2. Ulan. Regt. Nr. 18, Huhn, Wilhelm im 2. Feldart. Negt. Nr. 28, Lohse im 3. Feldart. Regk. Nr. 32, Kirsten, Herzog im 8. Feldart. Regt. Nr. 78, Seeger, Donadt im Fußart. Negt. Nr. 12, Fincke, Shmidt im 1. Pion. Bat. Nr. 1. x Abschiedsbewilligungen. 6. Dezember. Müller, F pay der Res, früher im 5. Inf. Negt. Kronprinz Nr. 104, behufs Veber- tritts in Königl. württemberg. Meilitärdienste der Abschied bewilligt.

Nichtamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 10. Dezember.

Das Königliche Staatsministerium trat unter dem Vorsiß seines Präsidenten Fürsten von Bülow heute zu

einer Sißung zusammen.

oglich badishe Gesandte Graf von Berck-

heim hat Derlin erlassen Lur ne Dik ene vet Die it Großherzogliche Bevollmächtigte zum Dun 7 E, go Geschäfte der Gesandtichaft.

im Reichseisenbahn- Teilnahme an der

Staatsrat Scherer die

Der Wirkliche Geheime Oberbaurat amt v. Misani is nach Wien zur Europäischen Fahrplankonferenz abgereist.

aut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Freya“ am F Dezember U Alexandrien eingetroffen und geht am 91. Dezember von dort nah Beirut in See. : j S. M. Tpdbt. „Taku“ ist am 7. Dezember in Tsingtau

eingetroffen.

S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist vorgestern in Jtischang

angtse) eingetroffen.

E Der heimkehrende s en

des Kreuzergeshwader abgelósten Offiziere ind

Mannschaften ist mit dem Reichspostdampfer , rinzeß Alice

A in Singapore Lu A v Beg ge albinse alacca) fortgejeßt.

A Prang L | Ablösungstransport

Der ausreisende | dem Reichspostdampfer

S. lanet“ isl mit / Ms gestern in Manila engee un Tage die Reise nah Friedri

fortgeseßt.

Sachsen.

Seine Majestät der König hat das Abschiedsgesuch

des Kultusministers von Schlieben genehmigt und

. T. B.“ zufolge, le Sr. He in Vlennig zum Kultusminister ernannt.

Baden. i Jhre Majestät die Kaiserin und Königin ist heut

i i eingetroffen, und „W. T. B.“ zufolge vormittag in Karlsruhe eing e Gn Sadriion olge,

Bahnhof von Jhren | h M der Großyerzogin ringen und de

a dew roßherzog ( Großherzoglichen Hoheiten dem Prinzessin Max empfangen worden. Deutsche Kolonien. In Deutsh-Südwestafrika wurde na Meldung, wie „W. Arahoab und Kowisekolk von wagen angegriffen. Dabei drei Reiter, Bei diesem ae bemädchti ollte en wollte. fin E Rauber zu der Bande Simon Coppers óren, der sich, noh nicht at, sondern in die äußerst {wer

fielen auf deutscher

Ueberfall handelt es

Transport der von den Schiffen und

tern die Reise

ür S. M. rinz Sigis- hat an demselben -Wilhelmshaven (Neu-Guinea)

an dessen Stelle den Oberbürgermeister

sowie Jhren

| amtlicher Lat ‘pot seublicien Banden ein Dem und ein Reiter e La He das sih aus Nahrungomange Sblossen aber ist es

der deutschen Herrshaft unterworfen s ugänglihe Kalahari aus- n dort zu fassen, mußten

/

e

r

t:

nanziell genügend. Nach seiner politischen Struktur bedeute er e Scbutt ali bea Wege zur politischen Trennung. Das zeitliche des Au?sgleichs ns der A ae A R

ä darum günstig, weil er n

O ui die tue 9 ararprotektionistische Handelspolitik dinde. Der Ausgleih bedeute eine Freihandelsoase im \{chuß- zöllnerischen Europa. Zwar lôse er die Bank- und Militärfrage nicht, doch erhalte er der österreichischen Sndustrie das ungarische Kon\umtionsgebiet. Uebrigens wäre es ohne allgemeines Wahlrecht unmöglich gewesen, jt fei Ausgleich zu schaffen. Das Haus Habs-

Zusammenfallen

ô bewußt sein, daß es für Dynastie und Staat keine Ba Ege O age gebe lie ein zufriedenes und fretes Bolk, Die L Glombinski, Pogacnik und Adler erklärten, Polenklub, Slovenen und Sozialdemokraten würden für die Dringlichkeit stimmen.

Hierauf wurden die Verhandlungen abgebrochen.

Großbritannien und JFrland.

Der Kaiser Wilhelm is gestern, „W. T. B.“ zufolge, von Highcliffe Castle in London eingetroffen. N |

ck Der Minister Burns führte gestern in einer in London gehaltenen Rede, „W. T. B.“ zufolge, aus, die Beziehungen Großbritanniens zu dem großen, mächtigen und aufgeklärten deutschen olke seien so fest, daß die unvernünftigen Unheilstifter, die ihr äußerstes ge- tan hätten, um zwischen den beiden großen Nationen Zwietracht zu säen, völlig mundtot gemacht seien durch den roßartigen Empfang, den das Oberhaupt des „Deutschen Reiches seitens der Bevölkerung Londons gefunden habe. Diese weise die in englischen “a fürzlih erschienenen gehässigen

egungen weit von 1ch.

Anreg n t arinevoranschlag für das Jahr1908/1909 wird, wie der „Standard“ meldet, etne Herabsezung des Bauprogamms für Schlachtschiffe auf nur eins oder zwei aufweisen. Es sollen dagegen drel oder vier leichte Kreuzer neuen Typs von großer Geschwindigkeit und mit einer Haupt- armierung von 23,3C Zentimetergeshüßen sowie eine Anzahl Torpedobootszerstörer als Ersaß für alte Fahrzeuge gebaut

werden. Frankreich.

nläßlih des der belgishen Kammer unterbreiteten Geseß- tot eei die Üebernahme des Kongostaates, finden, wie das „W. T. B. meldet, zwischen der belgischen und französishen Regierung Verhandlungen statt, dur die sich Frankreich das ihm zugestandene Vorzugsrecht auf den Kongostaat auh für die Zukunft sichern will.

Spauien.

Die Deputiertenkammer hat gestern das Budget

es Kriegsministeriums angenommen. G Im Lcufe der Debatte erklärte, „W. T. B.“ zufolge, der Abg. Moret, der Führec der Liberalen Spanien müsse für sein Heer ebenso sorgen wie für seine Marine. Der \panishe Soldat koste mehr als der irgend eines anderen Landes. Mit dem gegenwärtigen Budget könne Spanien bei dem jeßigen Rekrutenkontingent von 16 000 Mann im Jahre bleiben und |o binnen 10 Jahren für den Kriegsfall eine vortreffliche Reserve \chafffen. Der Kriegsminister erklärte, die Truppen seien so organisiext, daß sie sih mit den besten der Welt messen könnten.

Schweiz. s Der Nationalrat hat in der heutigen Schlußabstimmung, laut Meldung des „W. T. B.“, das neue \{hweizerishe Zivi l- gesebuch einstimmig angenommen. Afrika. G6 Nach einer Meldung des „W. T. B.“ haben Abgesandte der Go Snassen de General Lyautey ihre Unter- werfung angeboten. Die Operationen gegen die Beni Sn “sind sofort eingestellt worden, um den. Stämmen Zeit zu lassen, die Bedingungen ihrer Unterwerfung kennen n. A 4 “2 Qu dem „Reutershen Bureau“ gemeldet wird, ist in- den nördlichen Distrikten der Provinz Na tal der Kriegs tand erklärt worden. 0 Aus Bloemfontein wird derselben Quelle zufolge ge- meldet, daß fünfhundert eingeborene Arbeiter der Vorspoed-Mine sich gestern empört haben, große Verwüstungen angerihtet und sich nah Kroonstad begeben haben. Die Polizei von Bloemfontein is zur Verfolgung der Aufrührer mit der Bahn nah Kroonstad unterwegs.

Parlamentarische Nachrichteu.

Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Reichs - tags befindet sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

Jn der heutigen 70. Sißung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Jnnern Dr. von egt o m N V beiwohnte, nahm das Haus die Vorlage, betreffend die Kon- trolle des Neichshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß-Lothringen und des R A der | Schhußtgebiete für 1907, in dritter Lejung ohne Debatte endültig an und seßte dann die Generaldisfkfussion des Entwurfs

eines Vereinsgeseßes fort. L Abg. Gr san ire (wildliberal, Vertreter für Meß): Gegen § 7,

der von der einshneidendsten Tragweite ist, müssen wir uns ent- \hieden verwahren. Unser elsässisches öffentlihes Vereins- und Ver-

reen heute viele Einwohner, i

i wre wenn i auf mich exemplifizieren darf, habe als Kind mit meinen Eltern nur französis gesprochen und tue es auch heute noch; wenn ih mir aber später die deutsche Sprae angeeignet habe, wenn ih deutsche Anschauungen kennen gelernt habe, so ist es einfa deshalb eschehen, weil wir eben Deutsche geworden sind. So wie es mir ergeht, ergeht es Tausenden meiner Landsleute, deren Muttersprahe zwar die französishe ist, die aber auch deuts gelernt haben und ich des Deutschen gern bedienen, insbesondere beim Verkehr mit den Deut\chen. Das Gros der Landbevölkerung spricht aber noch immer französis und wird immer französis sprechen. Die Bewohner des Landes haben, soweit die Geschichte zurückreiht, französis{ gesprochen, es ift also nihè böser Wille, wenn sie noch das Französische als ihre Muttersprache pflegen. Die Befürchtungen der Motive zu § 7 treffen in Glsaß- Lothringen niht zu. Cs gibt dort keine nationalfeindlihe Be- wegung, vielmehr hat gerade unsere lothringishe Partei in neuester Zeit noch schärfer zum Ausdruck gebraht, daß se gern bereit sei, Hand in Hand mit allen denjenigen zu ehen, denen die berechtigten Interessen Elsaß - Lothringens am Herzen liegen. Einen evidenteren Beweis für unsere lauteren Absichten kann es nit geben. Der Entwurf bedeutet also für uns eine Verschlechte- rung, und der Moment hätte nicht ungünstiger dazu gewählt werden können. Zwar soll sich der § 7 nicht gegen uns richten, aber warum sollen wir für die Zustände in anderen Landesteilen e Der 7 it für uns unannehmbar, au deshalb, weil er eine Auënahme- bestimmung darstellt, wir aber überbaupt aus unserer Ausnahme- stellung herauszukommen wünschen. Damit, daß die Landeszentral- behörde die französhe Sprache e T 1A Aue. A Me

s rache in Versammlungen Tann verboten ¡

Die Mute rane n Lau Polizeibeamten ausgeseßt. Zweck Meinungsaustaush, wie foll ie Versammelten sh nicht eines freien Versammlungs- Versammlung verständlich

also der Willkür und Laune von einer Versammlung ist der gegenseitige aber der Zweck erreicht werden, wenn d verstehen? Das glanentarie Ae ts ist, daß jedermann n etner R La R ihm der Schnabel gewachsen ist. Andernfalls wird unser öffentliches Leben vollstäadig verkümmert. Die Muttersvyrache ift ein ideales Gut, das hohgehalten und respektiert werden soll, an dem nicht gerüttelt werden darf. Der Begriff der Sprathe darf über- haupt nicht mit dem Begriffe des Politischen zusammengeworfen werden. Die Regierung selbst stellt ja in Lothringen Beamte an, die der französishen Sprache mächtig find, weil fie damit am \hnellsten und leichtesten zum Ziele gelangt. Auf unserem lothringischen Bezirkstag werden die Verhandlungen zum größen Teil französis geführt, weil eine Anzahl Mitglieder nicht deutsch versteht, und der Apparat funktiontert erfreulich und mit guten Resultaten. Gerade die französishe Bevölkerung in unseren Kreisen ist am leichtesten und bequemsten zu verwalten; im ganzen Deutschen Reich befindet fich keine ruhigere und loyalere Bevölkerung als dort. Dur Anwendung der französishen Sprache wird gewissermaßen eine versöhnende Stimmung herbeigeführt, welche die \{merzlichen Reminiszenzen an den früheren politiihen Zusammenhang in ter Generation, die untec französischex Herrschaft aufgewachsen ist, einshläfert und in Vergefsenbeit bringt, währe-d durh das entgegengeseßte Prinzip diese Gefühle nur aufgestahelt und wah gehalten werden würden. Der & 7 muß bet uns die größte Erbitterung hervorrufen und eint künstlihe Kluft zwischen den Eingewanderten und den Alteinge- sessenen hafen. Wie roß die Erbitterung sein kann, zeigt ein Vorfall dieses Sommers T Lothringen. Unsere Elementarschulen sind in drei Gruppen eingeteilt: in der ersten wird französisch unter- richtet, in der zweiten deutsch und französisch und in der dritten nur deutsch. Nun foll die Schule doch die Kinder so weit bringen, daß, wenn sie fern von der Heimat sind, sie auch noch mit threr Mutter brieflih in der Mutterfprache ih verständigen können. wird bei unseren Institutionen kaum erreiht, und daher hat unsere Schulordnung bet unserer Bevölkerung keine großen Sympathien. Troßdem hat plöylih die Oberschulbehörde in einigen Memeindes des Kreises Diedenhofen die Schulen der Gruppe 2 in die Gruppe versezt. Die Erbtiterung darüber im Lande war kaum zu besQreiben, und es war nur ein Glück, daß die Sculbehörde ihr Unrecht sel i einsah und ihre Anordnung wteder zurücknahm. Hoffentlich gelingt es nun, diese Vorlage so umzugeftalten, daß se auch die lothringischen Ansprüche befriedigen kann und uns keine Vershlechterung bringt. (Schluß des Blattes.)

betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum O robaltaetat für das Nechnungsjahr 1907, nebst Anlagen zugegangen.

Kunst und Wissenschaft.

do A. F. In der Dezembersißung der Gesellschaft für Er

kunde fand A die Wahl des Beirats für das Jahr 1908 fe Das umständlich zu ermittelnde Wahlergebnis wird in näch

Siyung verkündet werden. Fn den legten Wochen hat e zwei Mitglieder durch den Tod verloren: den Baurat Gaederÿ E den britishen Admiral Sir Francs Mac Clintock. Leßterer wel das älteste Ehrenmitglied der esellschaft seit seiner mit ebenso Z Tatkraft als Umsicht 1852 ausgeführten Nordlandfahrt zur endgü g Feststellung des Untergangs der Franklinshen Expedition. Ses ile von Gaederyz ist ein \{chwerer Verlust für die Entwicklung der Kolon fer \sahe. G. war der rbauer der Schantungeisenbahn und ihr ee Direktor. Sein Tatendrang und seine unzweifelhafte Begabung lin koloniale Unternehmungen fand darin aber nicht Eee o e bw die Welt in den leßten Jahren um unsere afrikanischen Eisena unternehmungen bemüht. Aus diefer verheißung8vollen Tätigke 2 ihn der Tod abberufen. Eine gewisse Sensation Po regte die Berufung der Herren Geheimrat Meißen gahr Professor Dr. Lissauer zu Bücherrevisoren für das ablaufende Lein und die unbedenklihe Annahme der Wahl dur die Gewählten ; q der eine der Herren vollendet demnächst sein 85. Lebendjabr, hen andere hat 75 hinter ch. Die Gesellschaft dar! sch Glü d zu so arbeitsfrohen Mitgliedern. Die Bücherschau erwies 110),

—-

ewichen ist. Mehrfache Versuche, i nfolge Wassermangels aufgegeben werden,

Die Verfolgung

fammlungsrecht ift noch ganz jungen Datums, es ist vom 1. Juli

stets gegen Jahresschluß, ungemein reichhaltig. Vor alle

Dem Reichstage ist gestern der Entwurf eines Ge)eßes, 4

die Gesellschaft |

wic f

aus dem Gebiet der Morphologie behandelten. Jeßt ist er um etnen große Zusammenhänge erläuternden Vortrag aus dem weiten Studien- aebiet ersucht worden, das Dr. Penck wie kein zweiter beherrscht. Die Alpen, fo begann der Vortragende, in threr leßten Entstehungs- ursache sind eine Folge des fortschreitenden Wärmeyerlustes des Erd- balles. Aus ihm ergab sich mit Notwendigkeit eine Zusammenziehung, die nur vor sih gehen konnte in Gestalt einer mächtigen Faltung, die anscheinend das Alpenland auf etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Breite gebraht hat. Aber das Problem der Entstehung dieses nur im allgemeinen quer gegen den Meridian gerihteten, von S. nah N. in NO. verlaufenden Gebirgsbogens ist unsäglich mehr kompliziert, als eine Faltung selbst von dem genannten bedeutenden Betrage zu erklären vermag. Finden wir doch einzelne Fälle horizontaler Wanderung von bedeutenden Gebirgsteilen auf Streken von mehr als 40 km! Die Bewegungsverhältnisse im einzelnen aufzuklären, das Verhältnis der bei der Alpenbildung aus älteren Bildungen vorhandenen Sedimentgesteine zu den Neubildungen, die Gründe, warum bald jüngere von älteren, bald ältere von jüngeren Bildungen über- lagert sind, wird noch lange Gegenstand eines {wer auszu- \{chöpfenden Studiums sein. Heute zweifeln wir z. B. niht mehr daran, daß auf große Strecken Unterschiebungen stattgefunden haben, was noch vor wenig Jahrzehnten Gegenstand berehtigten Zweifels war, weil man Anstoß an dem Gedanken nahm, ein Gebirge könne nicht an dem Ort setnes Bestehens gebildet, sondern dahin ges{oben worden fein. Wie dieser Vorgang zu erklären, wie z. B. nahzuweisen sei, daß eine solche Drängung in der Richtung von Nord nach Süd, nicht umgekehrt, stattgefunden und Bergzüge entstanden seien, wo Faltungs- vorgänge allein Talmulden hätten erzeugen a das erläuterte der Vortragende an einer Reihe von Beisptelen. Je tiefer man in den Bauv der Alpenweklt eindringt, um [o interessanter werden die Pro- bleme. Ein jeder Teil hat seine besonderen Reize für den die Gr- klärung suhenden Geologen, jeder fn anderer Art; die Scealpen z. B. als der Typuz3 einer Gebirgsbildung, die nicht an Ort und Stelle entstanden, die Gegend des Gardasees, weil der See auf dem Niveau eines alten Meeresbodens liegt, den man gegen den Süd- fuß der Alpen hin bei 500 m, in der Gegend von Bozen bei 1000—1200 m wiederfindet. Immer sicherer findet die Tatsache Begründung, daß die Alpen nur ganz im allgemeinen ihre Struktur in jener fernen Pliocänperiode empfangen haben, welche die Faltung brachte, daß sie zu dieser Zeit aber um eine ganze Anzahl von hunderten Metern höher emporgeftiegen find, als wir sie heute kennen, vor allem, daß sie ganz anders aussahen als heute und wahrscheinli seit Jahrtausenden. Wir besißen sichere Anzeichen dafür, daß die Hebung der Alpen nicht wit der Tertiär- zeit thren Abschluß gefunden hat, daß sie vielmehr noch zur Interglazialzeit anhielt. Die Eiszeit ist es, welhe den Alpen das Gepräge des großartigen Gebirges gegeben hat, als welche wir sie \chägen. Die Pliocänzeit warf nur Kämme auf von gleihmäßigem Profil, etwa dem Kamm des Niesengebirges gleihend; die Aus- meißelung des Gebirg9massivs zu den heutigen Braun erfolgte zur Ciszeit. Sie ift der Arbeit zahlloser, an den Berghängen nistender Gletscher, der vereinigten Arbeit von Eis (Frost) und Wasser zuzuschreiben. Das Eis und setne bohrende wie seine hindernde Wtrkung hat auch an der Aushöblung der Flußtäler und vieler Seen das Beste getan, es bildete ein Talsystem nah dem andern aus, das Rheintal so gut wie das Etschtal. Gegen die Arbeit des Gises trat die des Wassers zurück. Wäre es anders, so müßten die Hochwässer heute stärkere Wirkung auf die weitere Vertiefung der Täler üben, als es der Fall ist. Diese Hohwässer find in den heutigen Verhältnissen der Alpen eher von entgegengeseßter Wirkung.

Zusammenfafsend sprach Professor Penck das Urteil aus: Die Faltungen zur Pliocänzeit hatten nicht nur mittelbar mit der Erhebung des Gebirges zu tun. Die Alpen in ihrer heutigen Gestalt sind nur die Ruinen eines großen, mächtigeren Gebirges.

Der Vorsitzende, Geheimrat Hellmann dankte dem Redner, der sh keiner Lichtbilder zur Erläuterung seines Vortrages bedient hatte, auch hierfür. Nicht abgelenkt durch die häufig zerstreuende Wirkung interessanter Lichtbilder, hätte diesmal der Hörer den Dar- legungen um fo aufmerksamer folgen können und sich keine Kausal- verbindungen entgehen lassen brauen. Es set erfreulih gewesen, den Mitteilungen des Vortragenden zu entnehmen, daß auch auf diesem Gebiete im Geiste echter Naturforshung gearbeitet werde.

v. A. Die Ausstellungen beginnen wieder weihnachtlichen Charakter zu tragen, das heißt, bei der Auswahl ber Bilder fteht niht mehr das künstlerishe Interesse im Vordergrund, sondern in erster Linie die Rücksicht darauf, was etwa etnem kaufenden N zusagen könnte. Und troßdem sich in dem leßten Zabrie nt wohl tandes in dieser Hinsicht gebessert hat, lehrt doch jede Weihnachtszeit aufs neue, daß das Publikum im aBattraiae an Bildern und Skulpturen ganz andere Etgenschaften {äßt als der Kunstkenner und Kunstliebhaber. Immerhin ist schon viel geschehen, um diese Kluft ¡u überbrüdcken, und man darf hoffen, daß jedes Jahr ein Schrittchen vorwärts führt. Findet doch der, der sucht, hon jeßt manches in diesen Ausstellungen, was den Durchschnitt üb?rragt.

Keinen sehr glücklichen Griff hat das Künstlerhaus in der Sammelauss\tellung Possart scher Bilder gemaht. Felix Possarts Begabung i} sehr eng begrenzt, thm gelingt manhes Gute in seinen Kircheninterieurs oder architektonishen Studien, aber sein Ehrgeiz treibt ihn weit über die Schranken seines Könnens hinaus. In dem großen Mittelsaal sind eine Anzahl großer, religiöser Bilder von ihm ausgestellt : die drei Frauen im Grabe, denen der Engel die Wuhefiehuna verkündet, Christt Einzug in Jerusalem und eine Grablegung. Selten mag ein Künstler mit so wenig innerer Berechtigung an solche Aufgaben berangegangen sein; nicht einmal \sentimentale JInüùigkeit, die sonst auch dilettantische religiöse Darstellungen durhweht, versöhnt hier mit dem

angel an innerem Erlebnis und der Unzulänglichkeit künstlerischen Ausdrucks. Der Nebensaal enthält dann eine Anzahl ay er Landschaften und Porträts, die in ihrer Häufung das Unzulängliche nur noch stärker hervortreten lassen. Hätte sich die Ausstellung etwa auf die aht Studienköpfe, das Porträt von Ernst von Possart, auf | das Joachim-Quartett, das Portal einer Abtei und das Innere des

in der besonders das silbrige Grün der Weiden fein zu dem Ganzen gestimmt is. Auch von Wilhelm Trübner sind hier zwei Landschaften augen yon denen besonders ein Wiesen- abhang mit welkem Schilf bei aller Einfachheit eigentümlih groß wirkt und außerordentlich {ö8n in den gedämpften kräftigen Farben ist. Der Königsberger Maler Carl Albrecht hat eine kleine Land- haft „Fähre“ gesandt, die voller Stimmung is und die gleiche Schönheit des Tons zeigt wie sein Stilleben.

In Frankfurt a. M. ist gestern der Wirkliche Geheime Nat, Professor D. Dr. Schmidt-Metler im 69. Jahre den Folgen eines SMaganaet erlegen ; mit ihm verliert die mediztnishe Wissenschaft einen threr bedeutendsten Laryngologen. Moriz Schmidt-Megler, ließ #ich, nachdem er in Göttingen, Wien, Berlin und Utrecht seinen Studien obgelegen; 1862 in seiner Vaterstadt Frankfurt a. M. als praktischer Arzt nieder. Seit d. J. 1887 widmete er sich ganz dem Gebiet der Hals» und Nasenheilkunde, auf dem er bald ein Fahmann von Weltruf wurde. Im Jahre 1888 wurde ihm der Titel Sanitätsrat verliehen, 1892 wurde er zum Titularprofessor und 1899 zum Geheimen Medizinalrat und Ehren- mitglied für experimentelle Therapie in seiner Vaterstadt ernannt. Am 25. November 1903 ernannte Seine g b der Köntg den ver- dienten Arzt zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat Exzellenz. Neben seiner praktischen Tätigkeit, in der er als glänzender Operateur galt, hat der Verstorbene sich auch \{riftstellerisch auf dem Gebiete seiner Wissenschaft betätigt, u. a. durch ein Lehrbuch über die Krankheiten der oberen Luftroege.

Literatur.

Geschichte der Päpste, seit dem Ausgang des Mittel- alters, Band I1V zweite Abteilung: Adrian VI. und Clemens VII. Von Ludwig Pastor. Freiburg î. Br., Herdershe Verlagshandlung 1907. Die Schlußabteilung des vierten Bandes der an dieser Stelle {hon besprochenen FoioriGen Papstgeschihte führt die Dar- stellung bis zum Ende der Renaifsancezeit. Sie umfaßt die Regierung der Päpste Adrian VI. und Clemens VI1. Die Schilderung des leider so kurzen Pontifikats Adrians - VI., die zum großen Teil auf ungedruckten Quellen beruht, ist Pastor besonders gelungen. Das Bild des lehten deutshen Papstes, dessen Geschichte ein „eminent - tragischer Stoff" ift, hat Pastor er- \{ôpfend gezeihnet. Adrian VI. zählt zu den edelsten Erscheinungen auf dem Päpstlichen Stuhle. Nicht in dem, was er erreichte, bemerkt Pastor zutreffend, sondern in dem, was er erstrebte, liegt seine Bes deutung. Die Schäden der Kirche hat er mutig aufgedeckt und ihre Heilung redlih in Angriff genommen. Mit klarem Blick hat er die rihtigen Mittel zur Beseitigung der Mißstände angegeben und mit rasher Entschlofsenheit die Reform von oben begonnen. Pastor hut auch die Fehler des Papstes, scine Unentshlofsenheit und Einsilbigkeit, seine Pedanterie und vor allem seine Unkenntnis der römischen Ver- hältnisse gebührend hervorgehoben. Ein umfangreihes handschriftliches Material, besonders aus den Akten des päpstlichen Geheimarchivs, ist in dem Lebensbild Clemens? VIL. verwertet worden. Im Gegen- say zu dem ernsten, nur auf das Kirhlihe bedachten Adrian VI.,, ein zu seinem und des Papsttums Unglück über- wiegend politisch gerihteter Papst. Jn die Zeit seiner Regierung fallen die verhängnisvollen Ereignisse der Verheerung Italiens in den Kriegen zwishen Karl V. und Franz L., der Vollendung der Glaubensspaltung ia Deutschland und der Schweiz, des Abfalls von Rom in den \kandinavishen Ländern und des englishen Schismas. Mit einem für den een Verfasser ehrenden Freimut rügt Pastor die beklagen9werte Aengsilihkeit, mangelnde Tatkraft und die be- sonders in der Ehescheidung des englischen Pein VIII. bewiesene \{chwählihe Nachgiebigkeit Clemens? VII. er Papst, welcher unbe- fümmert um die Interessen der Kirche

seine medizätsche Haus- seiner et ars v

war den äußeren und inneren Schwierigkeiten Ÿ gewachsen. Er hatte über die politi- chen Sorgen die kirhlihen Aufgaben des Papsttums mehr und mehr aus den Augen verloren. Insbesondere klagt Pastor den Papst der Vernachlässigung der Interessen der deutshen Kirche an. An der unheilbar gewordenen Glaubensspaltung in Deutschland trägt Clemens VII. die wesentlihe Schuld. Im ganzen eines der un- erfreulichsten Kapitel aus der Geschichte des Papsttums. Pastors Gesamturteil bestätigt durWweg NRankes Auffassung, die Clemens VII. als den „unheilvollsten aller Päpste“ bezeihnet. Einen freundlicheren Zug im Bilde dieses Papstes bildet die Sordéiing, die erx den An- hängern der] katholishen Reform zuteil werden ließ. Dies schildert B or in dem leßten Kapitel der Abteilung, das unter ausgiebiger enußzung der Generalarcive der Theatiner, Barnabiter und Kapuziner die Anfänge der katholischen Reformation darstellt. Der vorstehende kurze Hinweis läßt erkennen, daß au dieser neue Band des Pastorschen Werkes eine Fülle wertvoller Aufschlüsse für die Geschichte des Papsttums im Zeitalter der Renaissance und der Glaubensspaltung bietet. Ein mit großem Fleiß zusammengetragenes, ausgedehntes, gewissenhaft und durchgehends objektiv verwertetes Material ist hier in ansprecender, klarer Form verarbeitet worden. A. F. Ein Buch über „Turkestan“ aus der Feder von Pro- fessor Dr. Martin Hartmann- Berlin verläßt soeben die Drucker- presse des Verlags Gebauer-Schwetshke in Halle, Herausgeber der eta Anerkennung findenden Sammlung „Angewandte Geographie“. Der gelehrte Verfasser kennt aus eigener An Fauna Land und Leute wie kaum ein zweiter ; er hat in Begleitung seiner Gattin den Winter 1902/1903 in Kaschgarten zugebraht, er vor allem wußte es darum auch zu würdigen, daß im Wissen Europas über einen sehr großen Teil dieses ausgedehnten Gebietes Zentralafiens roh eine Lüdke klafft, die dringend der Ausfüllung bedurfte. Das Hartmannsche Buch bringt diese Ergänzung unsers Wissens in gründlichster und aus ebiquer Weise vor allem über jenen Teil von Turkestan, der nicht gleich dem westlichen, unter russisher Botmäßigkeit stehenden, an das europäische Bahnney angeschlossenen, durch zahlreiche ausführ- lide Arbeiten bekannter is, sondern über den östlihen, dur den hohen Bergwall des CTienshan von jenem getrennten Teil, über Chinesisch - Turkestan. Unsere Bekanntschaft

einer Lage n

Palatina in Palermo beschränkt, so wäre der Eindruck weitaus yefriedigender MEEN da B besheidenes, aber sicheres Können aus | diesen Arbeiten spricht.

mit dieser westlihsten Provinz des cinesishen Reiches ist noh sehr jungen Datums. Die Nachrihten, die der Engländer Shaw 1870 von seiner Expedition dahin heimbrachte, noch mehr das Memoiren-

osilih und südlih des Tienschan bildet, ein

Osten E China machen. Jo buch. Verlag M. Warneck. Berlin.

Preis Beckmanns neueste Gabe „Sternletn“

zeigt

wirken als im „Wichtelmännchen*“, noch meh jedes Blatt als ein O M, dekorativ erscheinen zu lassen. le Fähigkeit Johanna allerschlichtesten Matertal starke Natureindrü

Naturempfinden. Manche Seiten erinnern im

Kopenhagen veröffentlihten Bericht über die

Herbstarbeiten im wesentlichen beendigen. Das zeitige Säen ee fräftige und üppige Eniwicklung der ees. langer Dauer, aber ohne längere strenge raue traf spät und mit kaltem rauhen W

vor

sehr ungünstig war. Troß der niedrigen mangelnden Sonnenscheins im Sommer entwi überraschend üppig.

Wurzel früchte. zôgert,

Ferner wurde das Reifen des

ütland glüdte dies allerdings nicht, sodaß, da regnerish war, nicht wenig Korn noch

etter niht bedeutend; stärkerem Maße auf.

der Wintersaat der Wetzen der Menge nah liefext; die Beschaffenheit ist normal. Die

nach Beschaffenheit und Menge durchschnittlich

über mittel ergeben; doch ist die Beschaffenhett

heit ist zwar etwas germges a Das Endergebn

der

ebnis in den einzelnen Landesteilen sehr versch eit ist durchschnittlich gering. Die Buchweizenernte ist fast mißraten,

den Wurzelfrühten haben die Kartoffeln Beschaffenheit nach über mittel, Kohlrüben et beiden anderen Rübenarten. Turnips haben | eine Mittelernte ergeben.

war im ganzen befriedigend.

Washington, 9. Dezember. (W. T. B und für Winterroggen 2 015 000 Acres.

Kammerspiele des Deutschen

Gräfin von Armagnac, und thre

ettel ranken die wird,

Handlung in

Karl und der eitbestimmun niht einfa und ondern in. eine poetische Ums, E

besagt, spielt die Königs

Ahnvyngen phantaftisch verschletert.

die eine Reihe grausamer Missetaten entfe e

! freilich nur durch Catherinas s{wärmerif

anna Beckmann „Sternlein“.

früheren Bücher, nur noch vertiefter, gereifter. Text, in dem sich unter {lichtem Märchenzauber tiefes, selbständiges Erleben birgt, begleitet die Silhouetten, die vielleiht noch anmutiger

Roggen ist beträhtlih geringer als beim Weizen.

in den meisten Teilen Dänemarks nur eine untergeordnete Rolle.

unter mittel ergeben, während die Beschaffenheit normal ist. Runkel- und Kohlrüben waren der Menge nah unter mittel, der

jungen

auch alle kommenden Schreckn isse aur, E ch

e ganze Blutgeruch und \{wüler Sinnlichkeit erfüllt; von der unhei der {nen Gräfin von Armagnac zum jungen Johann von

kann recht wohl diese chinesische Grenzprovinz ihrem gegenwärtigen Siechtum entreißen und, auf die frühere Bedeutung des Landes zurück- greifend, aus dem Trennungs|strih, der jeßt das weite Gebiet

wichtiges Bindeglied

zwischen dem Westen des eurasishen Kontinents und dem den fernen

Silhouetten- geb. 5 e Johanna all die Vorzüge threr Ein nachdenklicher

r die Aufgabe erfüllen, sehr wirksames Ganzes Belkmanns, mit diesem de zu vermitteln, i}

wirklich erstaunlich. Eine vollkommen sichere Hand, die den leisesten Ver- ästelungen und Abweichungen nachzugehen weiß, und jedeFForm dadur wahr und charakteristisch macht, einen sich bei ihr mit ursprünglichem starken

besten Sinne an japa-

nishe Kunft, sowohl in der frappanten Schärfe der Beobachtung, wie in der bewundernswert sicheren dekorativen Anordnung. Märchen wird in immer neuer Variatiion das Thema von den Sternlein behandelt, die zur Erde herab mußten und mit der Himmels3- sehnsucht im Herzen ihren {weren Pilgerlauf vollenden müssen. Das Buch kann in dem künstlerishen und echt menschlichen Geist, der es durhweht, sowohl Kindern wie Erwachsenen etwas sein.

Land- und Forftwirtschaft. _ Ernteergebnisse in Dänemark. A

—”* Der Kaiserliche Generalkonsul in Kopenhagen berichtet unterm 26. v. M.: Nah dem von dem staatlichen statistischen Bureau in

In den acht

Ernte Dänemarks im

Jahre 1907 gestattete es die milde Witterung im Herbste 1906, die Anbruch des Winters und das milde Wetter bewirkte

zu

Wintersaat und des

Der Winter kam zeitig und die kalte Witterung war von

Frostperioden. Das etter ein, was zur Folge

atte, daß für die ganze Frühjahrssaat die erste Wachstumsperiode

Temperatur und des delten sich die Körner

Doch wirkte der häufige Regen in Verbindung mit der mangelnden Sommerwärme auf die Dauer mehr oder minder \chädlih, besonders für die Hülsenfrüchte, den Buchweizen und die

Korns dadurch fo ver-

mit der Ernte erst einen Monat später als gewöhnli be- gonnen werden konnte. Infolge der sonnigen, regenarmen Witterung im September kam aber im größten Teil des Landes die Ernte doch ohne rößeren Verlust unter Dah. In einigen Gegenden des nördlichen

der Oktober dort wieder

nach dem 1. November auf dem lme stand. Der Insektenshaden war bei dem kalten regnerischen auch Pflanzenkrankheiten traten nicht in

Was die Erträge der einzelnen Fruchtarten anlangt, so hat von

etwas über mittel ge- Körnerausbeute beim Das Ergebnis ift unter mittel. Von der

Frühjahrssaat hat die Gerste nah Menge und Beschaffenheit etwas

geringer als die Menge.

Die Haferernte ist überall S gut ausgefallen; die Beschaffen- er doch beträhtlich über mittel.

s der Kornernte wird dahin zusammengefaßt, daß die Ausbeute der Menge nah sehr reihlich is, mit Ausnahme des Roggens, und daß die Beschaffenheit, wenngleich beträchtlih hinter

enge zurüdckbleibend, bei der i ira etwas über mittel ift, bei der Wintersaat dagegen weniger befriedigt. Die Ernte der Hülfen- früchte war der Menge nach etwas unter mittel. Doch ist das Er-

ieden. Die Beschaffen-

aber diese Frucht spielt on in der Menge etwas ucker-,

was geringer, als die n beiden Beziehungen

Das Ergebnis sowohl der He uernte, als auh der Sommerweiden war reihlich. Die Beschaffenheit des Heus

) Der Monatsberticht

des Ackerbaubureaus {äßt den Durchschnittsstand der Winter - weizensaaten auf 91,1%/ und den der Winterroggensaaten auf 91,4 9/6. Die Anbaufläche umfaßt für Winterweizen 31 069 000 Acres

Theater und]Musfik.

Theaters.

Die neue dramatishe Dichtung Vollmoellers: „Catherina, beiden Liebhaber* ver- puffte gestern bei ihrer C Aufführung fast wirkungslos. Wie der

Paris „zur

Zeit

Flht hingestellt ngeste

elde ist, so werden

des

e Träume und dunkle Ban tung ist von igen Liebe

bält der Maia er uer erihte Kunde; dafür