1907 / 293 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Dec 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Find die Folgen in um so s{chwärzeren Farben gemalt. Catherina versuht in Tee Liebesraserei freilich vergebliÞ das Leben des ersten Geliebten durch den Tod des zweiten zu erkaufen. Als diese Versuche fehlschlagen, stürzt sie sich mit dem blutigen Haupte des obann, das ihr der Gatte auf den Kaminsims legt, in die Tiefe. Wie ein Kapitel aus einer alten Chronik muten diese gewalttätigen Menschen und diese blutigen Ereignisse an. Der Versu des Dichters, folhe ehernen Charaktere aus einer härteren Zeit durch moderne Seelenanalyse zu erklären, ist ihm nicht gelungen; er hat ihnen die Einfachheit genommen, ohne einen vollwertigen Ersaß dafür zu bieten. Die Seelenregungen, die er die junge Gräfin empfinden läßt, find von fo widerspruchsvoller Art, daß der Zushauer über dem Staunen und Grübeln ob aller dieser Dinge nicht zum rechten Verstehen, also au nicht zu wirkiher Teilnahme gelangt. Gewiß zeigt der erste Aufzug eine geshickte dramatische Steigerung, und wohl ist der Dialog von {chöner, dihterischer Empfindung erfüllt, aber auch das leßtere wurde zum Verhängnis; das lyrische Moment, das Schwelgen in \{chdönen Phantasien, nahm im weiteren Verlaufe der Handlung immer mehr überhand, sodaß das Interesse an dem Drama langsam erlahmte; so verdiente es weder Mitleid noch Bewunderung. Auch die Kunst der Darsteller vermochte nirgends ver|öhnend einzugreifen. Fräulein Hôflichs gesunder Natur widerstreben solhe überspannten Charaktere wie diese Gräfin von Armagnac; sie mühte fch gewiß redlich, die ewig wechselnden und oft willkürlihen Stimmungen dieser Heldin aus dem inneren Gefühl heraus zu erklären; jedoch stiegen die bebenden Tône der Leidenschaft selten aus der Tiefe empor. Neben der breit angelegten Figur der Gräfin treten alle übrigen Gestalten stark in den Hintergrund. Der zürnende Eheherr, von Herrn Steinrück dargestellt, erscheint nur kurz im leßten Aufzuge, um der Gattin des Geliebten blutrünstiges Haupt zu bringen. Einzig die Persönlichkeit des jungen Tristan, der in platonischer Liebes\{wärmerei für den be- günstigten Nebenbubler sterben will, kommt noch zur Geltung. Herr Moifsi spielte die Rolle sehr ungleih; neben manchen ergreifenden Tönen gab es auch viel hohles Pathos. Von großem künftlerischen Ge’hmadck zeugte die Ausftattung, besonders die Dekoration des zweiten

Aufzuges.

Sm Könicli®ben Opernhause geht morgen, Mitlwoch, „Therese“, musikalisches Drama in zwei Akten, Musik von F. Massenet, zum ersten Male in Sjzene. Die Besetzung lautet : Therese: Fräulein Ober; André Thorel: Herr Berger; Armand Clterval: Herr Philipp; Morell: Herr Krasa; Offiziere: Herr Kirchhoff, Herr Dahn. Dirigent ist der Kapellmeister Bleh. Die neuen Dekorationen find von Herrn Kautsky gemalt. Es folgt, neu einstudiert, „Der Barbier von Bagdad“, Komische Oper in 2 Akten von Peter Cornelius. Herr Knüpfer \fingt die Titelpartie, die Margiana O Hempel, die Bostana Frau von Scheele-Müller, den Nurredin

err Iôrn, den Kadi Herr Sommer, den Kalifen Herr Berger. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Strauß.

Im Königlichen Schauspielhause wird am Sonnabend, den 14. Dezember, zum ersten Male das Schauspiel von Rudolf Herzog „Auf Nissenékoog“ aufgeführt. Morgen gebt „König Oedipus“ von Sophokles, mit Bere Matkowsky in der Titelrolle und den Herren Sommerstorff, Pohl, Nesper, Mannstädt, Eggeling, Geisen- dörfer, Kraußneck und Fräulein Lindner in den andern Hauptrollen, in Szene. Die Vorstellung beginnt um § Uhr.

Moraen, Mittwoch, Abends 7} Uhr, veranstaltet der König- lie Musildirektor Bernhard Irrgang in der St. Marien- kirche ein Weibnachtskonzert, unter Mitwirkung von Fräulein Lina Schneider (Sopran), Herrn Karl Rachó (Bariton) und Fräulein Juanita Norden (Violine). Auf dem Programm stehen u. a. Orgel- A i e von Bach und Dienel (Weihnachtsfsonate). Der Ein-

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(Der Konzertbericht befindet ich in der Dritten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, 10. Dezember 1907.

Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Katsers und Königs stehende Verein zur Besserung der Strafgefangenen in Berlin hielt am gestrigen Montag im Sitzungssaale des Köntg- lihen Landgerichis L feine überaus zahlreich besuhte Monats6- versawmlung ab, der eine Sißung der Abteilung für Fa- milienfürsorge und weiblihe Strafentlassene unter dem

Vorsiß der Frau Landgerichtsrat Langerhans vorangegangen war. Nach Erledigung einiger ges{äftliher U e F ee erihtete der Präsident, Generalstaatsanwalt Dr. Wachler, daß die Ann Kommerzienrat Bamberg und W. Levin dem Vecein den Betrag von 500 M zur Verfügung gestellt haben, wofür den e der Dank des Vereins ausgesprochen werden wird.

ecner widmete der Präsident dem verdienten Schaßmeister des Vereins, Geheimen Rechnungsrat Krehain, der dies Amt 23 Jahre lang versehen und es nunmehr wegen seines hohen Alters niedergelegt hat, herzlihe Worte des Dankes und der An- erkennung. Herr Ne ckes teilte der Versammlung etnen interessanten Brief mit, in dem ein Zögling des Vereins, der im Jahre 1897 in eine Arbeitöstelle nah Mecklenburg ges{hickt worden war und auch heute noch dort sich befindet, um die Zuschickung eines Hofgüngers er- suht. Jn Arbeit gebraht wurden im Monat November 478 Straf- entlassene, und seit Januar d. J. 4998. Der Vereing- fürsorge haben ih wieder 15 Poltzeiobservaten unterstellt, sodaß {ih deren Gesamtzahl auf 140 beläuft, mit Auss{chluß von 71 be- dingt Verurteilten. Sehr beifällig aufgenommen wurde der Beritt des Pastors Diestel über die Unterbringung Béestrafter als Schiffs- jurgen, die einen neuen sehr aussihtsvollen Zweig der Vereinstätigkeit bildet. Es wurden im Vorjahre 134 Jungen zur See untergebracht, die sich zum größten Teil gut bewährt haben. Die Jungen sind teils bei der Holseefischerei, teils auf Seeschiffen verteilt. Allerdings ist diese Unterbringung nicht ganz billig, indem sich die Ausrüstung für jeden Jungen auf etwa 190 #4 stellt. Die Jungen kommen aber, fobald sie sich nur halbwegs anstellig zeigen, in kurzer Zeit in guten Verdienst. An die Vereinssißung {loß ih eine Direktorialsizung an, in der der Etat für 1908 festgeseßt und an Stelle des Geheimen Rechnungsrats Krehain der See- handlungsbuchhalter, Rehnungsrat Müller zum Schahmeister ge- wählt wurde. Zum Schluß wurden die Vocschläge zur Prä- miierung von Shüßlingen gemaht und gutgeheiß?n, es wurden bedadt je 1 Schüßling mit 60 bezw. 30 , 4 mit 20 4, 4 mit 15 G und 10 mit je 10 A Die Weihachtsbescheerung an die Familien von Strafgefangenen soll reihlich ausfallen und wird von Frau Landgerichtsrat Langerhans im Verein mit dem Dirigenten des Arbeitönachweisebureaus Herrn Neckes vorgenommen werden; Gaben hierfür werden noch jederzeit dankbar entgegen- genommen.

Im Verein für die Geschichte Berlins hält am Sonnabend, Abends 74 Uhr, Frau Meta Schoepp im Bürgersaale des Nat- hauses einen Vortrag: „Streifzüge dur das dunkle Berlin“, der von 118 Lichtbildern begleitet sein wird. Der Zutritt steht Jeder- mann frei. Zur Weihnachts feier des Vereins, die am Sonnabend, den 21. d. M., Abends 7 Uhr, in den Festsälen der „Schlaraffi1“ (Erckeplayß 4) stattfindet, werden in diefem Jahre nur 300 Karten ausgegeben. Die Entnahme der Karten muß bis zum 18, d. M. bei Herrn Hofjuwelier Otto Nosenthal (Friedrichstraße 69) erfolgen. Kinder unter 14 Jahren haben keinen Zutritt. Die jeßt erschienene Dezember-Nummer der Veretinsmitteilungen enthält u. a. aus der As des Majors z. D. Nosl über die Portale im Schloßhof und Zeughaus zu Küstrin einen Aufsaß, der neben mehreren Abbildungen eine Menge neuen Materials zur Geschichte der alten Stadt bietet.

Victor Blüthgen wird bei dem von der „Neuen literarischen Gesellschaft“ im Konzertsaal des Shillertheaters zu Charlottenburg am 28. d. M. veranstalteten „Altdeutschen Märchenabend " den einleitenden literarhistorischen Vortrag halten. Die Nezitation der alten Märchen hat Maria Holgers übernommen. Der Apostel Paulus. Chor wird unter der Leitung des Professors Arthur Egidi dem Stile des Abends entsprehende Lieder vor- tragen. Eintritiskarten zu 2 6 sind bei Bote u. Bock und Wertheim (Leipzigerstraße), in den Buhhandlungrn von H. Rosenberg (Potsdamez:straße 20a) und Förster u. Mewis (Charlottenburg, Kant- itraße 14) zu haben.

Die Deutsch-Südamerikanishe Gesell schaft veranstaltet morgen, Mittwoh, Abends 8x Uhr, in den Näumen des Kolonial- heims (Schellingstraße 3) einea Vortragsabend, an dem etner der besten Kenner Argentiniens, Dr. J. Wolff, über „Deutschland und Südamerika“ \pcechen wird. Herren und Damen find au als Gäste an diesem Abend ohne besondere Einführung willkommen.

Oppeln, 9. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Auf den Strecken Brieg—Oppeln, Oppeln—Neisse, Oppeln— Kreuzburg und Oppeln—LTarnowty sind seit 7. d. M. Abends die telegraphischen- und N LEN N Tee ab ugen durch Scchneesturm „in großem Umfange gestört. as Gleis von Oppeln na Brieg war dunch das umgestürzte: Telegraphengestänge längere Zeit gesperrt. Zur vorläufigen Wiederherstellung der gestörten Leitungen sind mehrere Tage er- forderlich. Bis dahin kann. der Personen- und Güterverkehr nur im beschränkten Umfange mit größeren Verspätungen vor

sich gehen,

Kattowiy, 9. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird ge- meldet: Am 8. d. M., 7 Uhr 45 Minuten Abends, ist auf der freien Strecke zwishen Dambrau und Oppeln der Eilzug Nr. 9 auf den Güterzug Nr. 6255 aufgefahren. Hierbei wurden 7 Wagen des Güterzuges zertrümmert, beide Gleise ge- \sperrt. Personen su, soweit bis jeyt festgestellt werden fonnte, nicht zu Schaden gekommen. Der Lokal- verkehr wurde durch Umsteigen auf der Unfallstelle, der Fernverkehr durch Umleitung über Neiße aufrehterhalten. Am 9. d. M. Vor- mittags wurde auf der Unfallsirecke der eingleisige und Nachmittags der zwetgleisige Betrieb wieder aufgenommen. Der Unfall ist auf das am vorhergehenden Tage herrschende große Schneetreiben zurüdckzuführen, dur weldes das gesamte Telegraphen- gestänge auf genannter Stredle umgerissen und jede telegraphische und telephonische Verständigung un- möôglich gemacht worden war Die Züge mußten ohne jede Meldung in Zeitabstand abgelassen werden. Da ver Güterzug Nr. 6255 wegen vorliegender Züge bei der Blockstelle Chroczina bet Dambrau zum Halten kam, fubr der diesem Zuge folgende Eilzug Nr. 9 mit mäßiger Ges(windigkeit auf den Schluß des Güterzuges Nr. 6255 auf. Die Untersuchung ist eingeleitet.

Hannover, 9. Dezember. (W. T. B.) Bei dem Neubau der Provinzialsteuerdirektion stürzte Mittags infolge zu starker Belastung eine Betondecke ein. Dur die niederslürzenden Stein- massen wurden drei Arbeiter verschüttet und so \{chwer verleßt, daß wenig Hoffnung besteht, fie am Leben zu erhalten.

Siegen, 10. Dezember. C T. B.) Amilich wird ge- meldet: Gestern nawmittag 54 Uhr wurde auf dem Bahnhof Vorm - wald der StreckeCreuzthal—Marburg der Personenzug 762 bei der Ausfahrt von der sichrückwärts bewegenden Schiebel okomotive eines sich mit ihm kreuzenden Güterzuges in der Flanke gefaßt, wobei fünf Personenwagen entgleisten und umstürzten. Die unbeabsihtigte Rückwärtsbewegung ter Schiebelokomotive ist vermutlih auf die beim Lösen der Bremsen des Güterzuges, dessen leßte Wagen im Gefälle standen, eingetretene Streckung der Pufferfedern zurück- zuführen. Der Landwirt Saßmannsha usen aus Doßlarx, Kreis Wittgenstein, erlitt einen komplizierten Armbruch; außerdem wurden zehn Personen leihter verleyzt. Aecrztlihe Hilfe war sofort zur Stelle. Die Strecke war nach vier Stunden wieder fahrbar. Bis dahin wurde der Betrieb durh Umsteigen aufrehterhalten.

Hamburg, 10. Dezember. (W. T. B.) Die Direktion der Lederwerke Falk u. Schütt, deren Fabrik in Wilster in der vergangenen Nacht niedergebrannt ist, gibt den Schadea, der dur Versicherung ged-ckt ist, auf etwa 23 bis 3 Millionen an. Die Fabrik beschäftigte 250 Arbeiter. Auch ein der Fabrik gegenüber, liegendes Wohnhaus ist abgebrannt.

Sumy (Gouvernement Charkow), 9. Dezember. (W. T. B.) Vergangene nacht brannte die Zudckerfabrik von Charito- nenkto nieder. Die Zuckerniederlagen sind gerettet. 1800 Per- sonen werden durch den Brand arbeitslos.

Nom, 9. Dezember. (W. T. B.) Heute fand hier die Schluß- k'onferenz zur Gründung eines Internationalen Hygtene- verbandes statt. Die S(hlußakte, durch die der Verband gegründet wurde, wurde ur terzeihnet. Er wird seinen Siß in Paris haben. Die Stadt Paris stellte dem Verbante ein besönderes Gebäude zur V erfügung, vm threr Genugtuunrg darüber Autdruck zu geben, daß sie ihm Gastfreundschaft gewähren dürfe.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoh:. Opern- haus. 254. Abonnementevorstellung. Dtienst- und Freipläße sind aufgehoben. Zim ersten Male: Therese. Musikdrama in 2 Aufzügen von Jules Claretie, deuisch von Otto Neigzel. F Mafsenet. Musikalische Leitung: Herr Kapell- meifter Ble. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Neueinstudiert: Der Barbier von Bagdad. Komische Oper in 2 Aufzügen von Peter Cornelius.

spiel.

werbe.

Donnerstag, Abends 8 Ubr : Die gelbe Na@hßtigall. Freitag, Abends 8 Ubr: Neueinstudiert: Zwischen- Bon Arthur Scchnitler.

BPentraltheater. Gastspiel des Hebbeltheaters.

Musik von | Mittwoch, Abends 8 Uhr: Frau Warrens Ge- Drama in 4 Akten von Bernard Shaw.

Schillertheater. 0.

Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Deutsch von Max Schönau. Richard Alexander.)

Residenztheater. (Direktion : Richard Alexander.) Ganz der Vapa.

Sch{wank in 3 Akten von Mars und Desvailliòres. (Baron des Aubrais: | phänomenale Baguettesprünge über schwere

Donnerstag und folgende Tage: Ganz der Papa.

Thaliatheater. Mittwoh, Nahmittags 4 Uhr: Sa aber, fen las 4A eTayYyr, oder: e eine apauaer n. (Wallnerth eater.) mit Gesang in 3 Akten von Kraaß und Okonkowsky.

Birkns Schumann. Mitiwoh, Abends präzise 77 Ubr: Grande Soirée équestre. Elite- programm. U. a.: Fiäulein Dora Schumann,

Hindernisse. Der größte und beste Luftakt der Gegenwart: Sechs fliegende Banvards. Sen- fationelle Novität: La tavle du diable. The three Demons. Dircktor Albert Schumann® neueste Monsftredressuren und die großartigen Die gelbe | Dezember-Spezialitäten. Zum Schluß: - Die Schwank | diesjährige große Wafserpantomime: Eiu Feft auf dem Neckar.

Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 74 Uhr. Schauspielhaus. 276. Abonnements3vorst: lung. König Oedipus. Tragödie von Sophokles. Ueber- seßt und bearbeitet in 4 Aufzügen von Adolf Wil- brandt. Regie: Herr Regisseur Adler. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Opernhaus. 255. Abonnements- vorftellung. Dienst- und Fretipläge sind aufgehoben. Aida. Oper in 4 Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Anfang 7# Uhr. Schausptelhaus. 277. Abonnementövorstellung. Die Rabenfteinerin. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch. Anfang 74 Uhr. Neues Operntheater. Sonntag: 83. Billettreserve- sat. Dierst- und Freiplätße sind aufgehoben. La Traviata, Anfang 74 Uhr.

Devtsches Theater. Mittwoh: Was ihr wollt. Anfang 74 Uhr. Donnerttag: Ein Sommernachtstraum.

Kammerspiele.

Mittwoch: Cathcrina Gräfin vou Armagnac. Antang 8 Uhr. Donnerstag: Das Friecdensfest.

Neves Schauspielhaus. Mittwoh, Nah- mittags 3 Uhr: Frau Holle. Abends 7{ Uhr: Zar Peter. i

Donnerôtag, Abends 8 Ukr: Judith.

Freitag, Abents 74 Uhr: Zar Peter.

Sonnabend, Nacbmittaas 3 Uhr: Frau Holle. Akends 7} Uhr: Zac Peter.

LCessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Vom andern Ufer, 1. Der Graf. 11, Der Ernft des Lebeys. 111. Aufeeftehuug.

Mittwoch, Aberds 8 Uhr: Zum ersten Male: Der Nevisor. Lustspiel in 3 Akten von Nikolay Bogol. Deutsch von E. von Schabelsky. DPDonnersétag, Abends s Ubr: Dex Revisor. Freitag, Abends 8 Uhr: Das vierte Gebot.

Cheorlotienburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Nichter von Zalamea. Schauspiel in 3 Auf- zügen von Calderon de la Ba1ca. Für die deutsche une überseßt und eingerihtet von Adolph Wil- randt.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Gebildete Menschen.

Freitag, Abends 8 Uhr: Maria Stuart.

Komishe Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die verkaufte Braut. Donnerstag: Tiefland. Ereltag: Die verkaufte Braut. onnabend: Tiefland.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantsiraße 12.) Mittwoch, Nathmittags 4 Uhr: Zu kleinen Preisen: Schnecwittchen. Abends 8 Uhr: Die luftige Witwe. Operette in 3 Akten von Victor Léon und Leo Stein, Musik yon Franz Lehärc.

Donnerstag und Freitag: Die lustige Witwe.

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zu kleinen Preisen: Schzeewittheu. Abends 8 Uhr: Die lustige Witwe.

Kustspielhans. (Friedrichstraße 236.) Mittwoth, Nachmittags 3 Uhr: Peter Gernellein. Abends 8 Uhr: Husarev fieber.

Donnerstag urd folgende Tage: Husarenfi: ber. s SRAGRD, Nachmittags 3 Uhr: Peter Gerne-

ein.

Donnerstag und folgende Tage: Die gelbe Gefahr, oder: Die kleine Japauerin. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr; Sneewittcheu.,

Trianontheater. (GBeorgenstrafßie, nade Bahnho! Fricdrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fräulcin Josette meine Frau.

Donnerstag und folgende Taçce: Fräulein Jeosette meine Frau.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Gastous Frauen.

Konzerte.

Königliche Hochschule für Musik. Mitiwo, Abends 8 Uhr: Ix. Konzert von Ludwig Wüllner.

Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: x. (leßter) Veethoven-Abend von Frédéric Lamond. L

Pecethoven-Baal. Mittwoh, Abents 8 Uhr: Konzert von Eugenie Fouewsky (Violine).

Mozart-Baal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzert von Florizel de Reuter (Violine).

Klindworth-Scharwenka -Baal (Lüßow- straße 76). Mittwoch, Abends 8 Uhr: Al. Konzert des Rusfischen Archaugelsky - Chors aus St. Petersburg.

NBlüthner-Saal. W., Lüßowstraße 76, Ede Magdeburger Plat. Mittwoch, Abends 8 Ukr: Klgvierabeud von Otto Vofe.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Hubert von Mihaëlis-Quaßow mit Fcl. Dora von Scheliha (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. J. Frhrn. von Brandenstein (Berlin). Hrn. Pfarrer Rathmann (Bornim bei Potsdam). —- Cine Tochter: Hrn. Hans von Graeveniß (Bromberg).

Gestorben: Hr. Landshaftsrat und Rittmeister a. D. Detlev von Buchwaldt (Neudorff). Hr. Sanitätsrat Dr. med. Karl Brandis (Berlin).

r. Jusiizrat. Arno!d Koentgsberger (Berlin).

erw. Fr. Polt¿eirat Johanna voa Llljestrôm, geb. Wohlgemuth (Berlin). Aloysia Gräfin von Matuschka, geb. Gräfin von Wengeróky (Liegnitz).

Verantwortlicher Redakteur : Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Elf Beilagen

(eins{ließlich Börsen-Beilage),

sowie die Juhaltsaugabe zu Nr. 6 des öffecut-

lichen Nuzeigers (einschließlich der unter

Nr. 2 veröffeutlichten Bekauntatachungen)-

betreffend Kornumanditgesellshaften auf Atticz

aud Gitieugesellichaften, für die Wocye vou 2, bis 7. Dezember 1907.

(andi

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1907

Amlliches.

Deutsches Reich.

Sa Majesté Il’Empereur d’Alle- magne, Roi de Prusse, au nom de l’Empire Allemand; Sa Majesté le Roi des Belges; Sa. Majesté le Roi d’Espagne; „Sa Majesté Ile Roi-Sou- verain de l’État Indépendant du Congo; le Président de la République Française; Sa Majesté le Roi du Roy- aume-Uni de la Grande-Bretagne et d’Irlande, Empereur des Indes; Sa Majesté le Roi d’Italie; Sa Majesté la Reine des Pays-Bas; Sa Majesté le Roi de Portugal et des Algarves, etc., etc.;, Sa Majesté l’Empereur de toutes les Russies; et Sa Majesté le Roi de Suède;

Voulant pourvoir à l’exécution de la clause de l’article T de la Convention du 8 juin 1899, prise elle-même en exécution de l’article XCIL de lActe général de Bruxelles, et en vertu de laquelle le droit d’entrée des spiritueux dans certaines régions de l’Afrique devait être soumis à revisíon sur la base des résultats produits par la tarification précédente,

Ont résolu de rénnir à cet efffet une Conférence à Bruxelles et ont nommé pour Leurs Plénipotentiaires, savoir:

Sa Majesté l’Empereur d’Alle- magne, Roi de Prusse, au nom de l’Empire Allemand,

le Sieur Nicolas, Comte de Wall- witz, Son Conseiller intime actuel, Son Envoyé Extraordinaire et Ministre Plénipotentiaire près Sa Majesté le Roi des Belges, et le Sieur Guillaume Göhring, Son Conseiller intime actuel de Léga- tion ;

Sa Majesté le Roi des Belges,?

le Sieur Léon Capelle, Son Envoyé Extraordinaire et Ministre Pléni- potentiaire, Directeur général du Commerce et des Consulats au Ministère des Affaires étrangères,

et

le Sieur J. Kebers, Directeur général des Douanes et Accises au Mi- nistère des Finances et des Tra- vaux publics;

Sa Majesté le Roi d’Espagne, le Sieur Arturo de Baguer, Son ¡nvoyé Extraordinaire et Ministre Plénipotentiaire près Sa Majesté le Roi des Belges;

Sa Majesté le Roi-Souverain de l’ÉEtat Indépendant du Congo, le Sieur Hubert Droogmans, Secré- taire général du Département des Finances de lEtat Indépendant du Congo,

et le Sieur A. Mechelynck, Avocat à la Cour d’appel de Gand, Membre de la Chambre des Représentants de Belgique; le Président de Française, le Sieur A. Gérard, Envoyé Extra- ordinaire et WMinistre Pléni- potentiaire de la République Française près Sa Majesté le Roi des Belges;

Sa Majesté le Roi du Royaume- Uni de la Grande-Bretagne et d’Irlande, Empereur des Indes,

Sir Arthur Hardinge, Son Envoyé Txtraordinaire et Ministre Pléni- potentiaire près Sa Majesté le Roi des Belges,

et le Sieur A. Walrond Clarke, Chef du Département d’Afrique anu Foreign Office; i ; le Sieur H. J. Read, Chef du Dépar- tement de lAfrique orientale au Colonial Office;

la République

Sa Majesté le Roi d’Italie, le SieurLelio, ComteBoninLongare, Son Envoyé Extraordinaire et Ministre Plénipotentiaire près Sa Majesté le Roi des Belges;

VUeberseLung der Brüsseler Konvention vom 3, November 1906.

Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, im Namen des Deutschen Reichs; Seine Majestät der König der Belgier; Seine Majestät der König von Spanien; Seine Majestät der König-Souverän desUnabhängigen Congostaates; der Präsident der Fran- zösishen Republik; Seine Majestät der König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Jrland, Kaiser von Jndien; Seine Majestät der König von Jtalien; Jhre Majestät die Königin der Niederlande; Seine Majestät derKönigvonPortugal undAlgarvien 2c; Seine Majestät der Kaiser aller Reußen und Seine Majestät der König von Schweden;

von dem Wunsche geleitet, die Bestimmung des Artikels T der Konvention vom 8. Juni 1899, welche ihrerseits in Ausführung des Artikels XCIT der Brüsseler Generalakte ge- troffen ist, und kraft deren der Einfuhrzoll u Spirituosen in gewissen Gebieten Afrikas au der Grundlage der durch die bisherige Tari- fierung erzielten Resultate einer evision unterzogen werden soll, auszuführen,

haben beschlossen, zu diesem Zwecke eine Kon- ferenz in Brüssel zusammentreten zu lassen und zu Jhren Bevollmächtigten ernannt:

Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, im Namen des Deutschen Reichs:

den Herrn Nikolaus Grafen von Wall- wiß, Jhren Wirklichen Geheimen Nat, Außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei Seiner Majestät dem König der Belgier,

und den Herrn Wilhelm Göhring, Jhren Wirklichen Geheimen Legationsrat;

SeineMazjestät der König der Belgier: den Herrn Léon Capelle, Jhren außer- ordentlihen Gesandten und bevoll- mächtigten Minister, Generaldirektor des Handels und der Konsulate im Ministerium der auswärtigen An- gelegenheiten, und Herrn J. Kebers, Generaldirektor der Zölle und Accisen im Ministerium der Finanzen und der öffentlichen Arbeiten;

Seine Majestät der Spanien: den Herrn Artiuro de Baguer, Jhren außerordentlihen Gesandten und be- vollmächtigten Minister bei Seiner Majestät dem König der Belgier ;

Seine Majestät der König-Souverän des Unabhängigen Congostaates: den Herrn Hubert Droogmans, Ge- neralsekretär des Finanzdepartements

des Unabhängigen Congostaates,

und den Herrn A. tonshof von Anwalt bei

König von

dem Appellationshof von Gent, Mit- glied der belgishen Repräsentanten- ammer;

der Drs ent der Französishen Re- pu : den pie A. Gérard, Außerordentlichen esandten und bevollmächtigten Mi- nister der Französishen Republik bei Seiner Majestät dem König der Belgier;

Seine Majestät der König des Ver- einigten Königreichs von Groß- britannien und Jrland, Kaiser von Jndien:

Sir Arthur Hardinge, Jhren außer- ordentlihen Gesandten und bevoll- mächtigten Minister bei Seiner Ma- jestät L König der Belgier,

un

den Herrn A. Walrond Clarke, Chef des afrikanishen Departements im Auswärtigen Amt,

den Hettn A. J. Read, Chef des oft- a A D E Un Kol ua

amt; y

Seine Majestät der Ftalien : den Herrn Lelio O Bonin Lon- are, Jhren außerordentlihen Ge- andten und bevollmächtigten Minifter bei Seiner Majestät dem König der Belgier;

König von

Sa Majesté làReine des Pays-Bas, le Jonkheer O. D. van der Staal de Piershil, Son Chambellan, Son Envoyé Extraordinaire et Ministre Plénipotentiaire près Sa Majesté

le Roi des Belgegs;

Sa Majesté le Roi de Portugal et des Algaryes,

le Sieur Carlos-Cyrillo Machado, Vicomte de Santo Thyrs0o, Son Envoyé Extraordinaire et Ministre Plénipotentiaire près Sa Majesté

le Roi des Belges;

et

le Sieur Thomaz-Antonio Garcia Rosado, Lieutenant - Colonel d’Etat-Major, Membre de Son Conseil et Son Officier d’ordonnance honoraire ; Sa Majesté l’Empereur de toutes les Russies, le Sieur N. de Giers, Son Enyoyé Extraordinaire et Ministre Pléni- potentiaire près Sa Majesté le Roi des Belges;

Sa Majesté le Roi de Suè de, le Sieur Gustaye M. M. Baron Falkenberg, Son Envoyé Extra- ordinaire et Ministre Plénipoten- tiaire près Sa Majesté le Roi des Belges;

Lesquels, munis de pouvoirs en bonne et due forme, ont adopté les dispositions suivantes:

Article I.

A partir de la mise en vigueur de la présente Convention, le droit d’entrée sur les spiritueux sera porté, dans toute l’étendue de la zone n'’existerait pas le régime de la prohibition visé à l’article XCI de l’Acte général de Bruxelles, au taux de 100 francs par hectolitre à 50 degrés centésimaux.

‘Toutefois il est entendu, en ce qui concerne l’Erythrée, que ce droit pourra n’être que de 70 francs l’hectolitre à 50 degrés centési- maux, le surplus étant représenté d’une manière générale et constante par l’ensemble des autres droits existant dans cette colonie.

Le droit d’entrée sera augmenté Ppropor- tionnellement pour chaque degré au-dessus de 50 degrés centésimaux; il pourra être diminué proportionnellement pour chaque degré anu-dessous de 50 degrés centésimaux.

Les Puissances conservent le droit de maintenir ét d’élever la taxe anu delà dn minimum fixé par le présent article dans les régions elles le possèdent actuelle- ment.

Article II.

Ainsi qu’il résulte de l’article XCTII de l’Acte général de Bruxelles, les boiss0ns distillées qui seraient fabriquées dans les régions visées à l’article XCII dudit Acte général et destinées à être livrées à la consommation, seront grevées d’un droit d’accise.

Ce droit d’accise, dont les Puissances s’engagent à assurer la perception dans la limite du possible, ne sera pas inférieur au minimum du droit d’entrée fixé par l’article I de la présente Convention.

Toutefois, il est entendu, en ce qui con- cerne l’Angola, que le Gouvernement por- tugais pourra, en vue d’assurer la trans- formation graduelle et complète des di- stilleries en fabriques de sucre, prélever sur le produit de ce droit de 100 franes une somme de 830 francs, qui sera attri- buée aux producteurs, à charge pour enux, et sous son contrôle, de réaliser cette transformation. 4 A

Si le Gouvernement portugais faisait usage de cette faculté, le nombre des distilleries en activité et la capacité de production de chacune d’elles ne pourralent dépasser le nombre et la capacité con- statés à la date du 31 Octobre 1906.

Article TI. i

Les dispositions de la présente Con- vention sont établies pour une période de dix ans. ; i:

A l’expiration de cette période, le droit d’entrée fixé à l’article I‘ sera soumis à revision en prenant pour base les résgultats produits par la tarification précédente.

Toutefois, chacune des Puissances c0on- tractantes aura la faculté de provogquer la revision de ce droit à l’expiration de la hnitième année. ; ;

Celle des Puissances qui ferait usage de cette faculté aurait à notifier son intention, six mois avant cette échéance, aux autres Puissances par l’intermédiaire du Gouverne- ment belge qui se chargerait de convoquer la Conférence dans le délai de sIX moIs Cl- dessus indiqué.

Hre C As der Nieder- ande: den f O. D. van der Staal de iershil, Jhren Kammerherrn, außerordentlihen Gesandten und be- vollmächtigten Minister bei Seiner Mazestät dem König der Belgier;

Seine Majestät der König von Por- tugal-und-Algarvien: den Herrn Carlos8-Cyrillo Mackado, Vicomte de Santo Th yrso, Jhren außerordentlichen Gesandten und be- vollmächtigten Minister bei Seiner yar dem König der Belgier, un den Heri Thomaz- Antonio Garcia osado, Oberslleutnant im General- stab, Mitglied Jhres Rates und Offizier des Ehrendienjtes ;

Seine Majestät der Kaiser aller Reußen:

den Herrn N. de Giers, Jhren außer- ordentlihen Gesandten und bevoll- mächtigten Minister bei Seiner Majestät

dem König der Belgier;

Seine Majestät der König von Schweden: den Herrn Gustav M. M. Baron H lkenberg, Jhren außerordentlichen esandten und bevollmächtigten Mi- nister bei Seiner Majestät dem König der Belgier ; welche, versehen mit Vollmachten in guter und gehöriger Form, die nahfolgenden Bestimmungen angenommen haben: Artikel I.

Vom Jnkrafttreten gegenwärtiger Konvention an wird der Einfuhrzoll auf Spirituosen im ganzen Gebiet der Zone, wo das im Artikel XCT der Brüsseler Generalakte vor- gesehene Verbot nicht in Fray stehen sollte, auf die Höhe von 100 Fr. fa as Hektoliter von 50 Centigrad Alkoholgehalt gebracht.

Es besteht jedoh Einverständnis darüber, daß für Erythraea diese Abgabe nur 70 Fr. für das Hektoliter mit 50 Centigrad Alkoholgehalt betragen darf, wobei die Gesamtheit der übrigen in dieser Kolonie bestehenden Abgaben eine all- gee und gleihmäßige Ergänzung auf

00 Fr. darstellt. j

Der Cas ist für jeden Grad über 50 Centigrad Alkoholgehalt verhältnismäßig zu erhöhen; er darf für jeden Grad unter 50 Cent is grad verhältnismäßig herabgeseßt werden.

Die Mächte behalten das Recht, in denjenigen Gebieten, wo sie dazu berechtigt sind, die Zoll- lage auch über das im gegenwärtigen Artikel estgesezte Minimum aufrecht zu erhalten oder zu erhohen.

Artikel TI.

Wie aus Artikel XCTIT der Brüsseler Generalakte sich ergibt, sind die Spirituosen, welche in den im Artikel XCIT bezeichneten Gebieten fabriziert werden sollten und für den Bedarf im Jnnern bestimmt sind, mit einer Steuer zu belegen. i

Diese Steuer, deren Erhebung die Mächte soweit möglich, zu sichern sih verpflichten, so nicht niedriger sein als der im Artikel T gegen- wärtiger Konvention festgeseßte Minimalsaß des Einfuhrzolls. / /

Es besteht jedoch Einverständnis bezüglich Angolas, daß die portugiesishe Regierung, um die allmählihe und vollständige Umwandlung der Brennereien in T zu sichern, von dem Ertrag dieser Abgabe von 100 Fr. eine Summe von 30 Fr. vorwegnehmen darf, welche den Produzenten überwiesen wird, mit der in ihrer Erfüllung von der Regierung zu kfontrollierenden Verpflichtung, diese Umwand- lung zu verwirklichen. i |

Macht die portugiesishe Regierung von dieser Befugnis Gebrauch, so darf die Zahl der in Tätigkeit befindlihen Brennereien und die Pro- duktionsfähigkeit einer jeden derselben den am 31. Oktober 1906 festgestellten Stand nah Zahl und Produktionsfähigkeit niht übersteigen.

Artikel T.

Die Bestimmungen der gegenwärtigen Kon- vention werden für einen Zeitraum von zehn Jahren festgesest, ; :

Nach Ablauf dieses d Say wird der in Artikel T festgeseßte Ein uhrzoll auf Grundlage der durch die bisherige Tarifierung erzielten Resultate einer Revision unterzöógen.

Jedoch wird jeder der vertragschließenden Mächte die Befugnis eingeräumt, eine Revision dieser Abgabe mit Ablauf des achten Jahres zu verlangen. i /

Diejenige Macht, welche von dieser Befugnis Gébrauch macht, hat ihre Absicht 6 Monate vor Ablauf des ahten Jahres den anderen Mächten durch Vermittelung der bel 0 Regierung anzuzeigen, welche fich verp Sni die Konferenz in der oben angegebenen rist von 6 Monaten zusammenzurufen.

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