1907 / 294 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Dec 1907 18:00:01 GMT) scan diff

Polen), nennen Sie das keine Absonderung ? Und wissen Sie nicht, daß die Polen damit angefangen haben? (Lebhafter Widerspruch von den Polen.) Sie tellen das in Abrede, meine Herren. Jh habe das Material im gegenwärtigen Moment nicht bei mir; ich könnte Ihnen aber Berichte aus den siebziger, aus dem Anfang der ahtziger Jahre an- führen, aus einer Zeit, wo dle sogenannte scharfe preußische Polen- politik noch gar nit angefangen hatte (sehr richtig! rechts), in denen ausgeführt ist, daß gerade diese Absonderung, die von polnisher Seite vorkomme, uns nötige, dagegen Front zu machen. (Hört! Hört! rechts und bei den Nationalliberalen.) So ist die historische Gnt- wicklung gewesen und niht umgekehrt, meine Herren!

Und meinen Sie denn, daß nicht eine Absonderung, daß auch kein illoyales Verhalten darin gefunden werden muß, wenn wir, wie wir es vor zwei Jahren erlebt haben, in der polnishen Presse die Bemerkung finden, bevor Preußen niht sein Tsushima gefunden habe, würde es nit besser werden in der Welt, und die Polen erwarteten diesen Unglückstag für Preußen —? (Lebhafte Nufe: Hört! hört! bei den Nationalliberalen. Rufe von den Polen: Welche Zeitung ?) Meine Herren, das war eine Mitteilung in einer polnischen Zeitung! (Zuruf von den Polen: Welche Zeitung?) Jh kann im Moment nichts Näheres angeben, aber wie ich seinerzeit im preußishen Ab- geordnetenhause angeführt habe, hat der Verleger etne starke Strafe dafür bekommen. Das sind bekannte Dinge. Haben denn die Herren nicht unsere Gegenwart mit erlebt, wenn fie niht wissen, wie in der polnischen Presse der Haß gegen das Deutshtum überkocht, wie der Wunsch auf Wiederherstellung von Polen in ganz deutliher Weise ausgesprochen wird? Wir follen doch nicht die Augen vor den klaren Tatsachen verschließen. (Sehr rihtig! rechts.) Meine Herren, ih frage Sie, welher Pole würde es denn gegenwärtig auch nur wagen Fônnen, in einer Versammlung vor seinen Standesgenofsen den Traum an die Wiederherstellung des Jagellonenreihes abzuleugnen? (Sehr gut! rechts.) Jch will Ihnen das auch nicht nur mit dieser rhetorischen Frage sagen; ich will Sie erinnern an Bemerkungen, welche Abge- ordnete der polnishen Fraktion in den Parlamenten gemahht haben. Bei der Beratung der preußishen Verfafsungsurkunde hat der Abg. Stablewskt ausdrüdcklich erklärt: |

Posen lebt noch in seiner Gesinnung, hofft auf seine Wiedergeburt ; es lebt noch in seiner Geschichte, in seinen Traditionen, in seinen Wünschen, und so oft es kann, ringt es und ringt es immer von neuem mit seinem Geschick, um seine Selbständigkeit wieder-

zuerkämpfen.

(Hört! Hört! rechts.) Das find Worte, gefallen im preußischen Landtag! (Zurufe von den Polen.) Allerdings vor einer Reihe von Fahren. Aber glauben Ste denn wkrklih, daß sich die Geschichte fo abgespielt hätte, daß nun diese Wünsche vollkommen verschwunden wären? (Unruhe bei den Polen.) Sehen wir denn nit, wie sih das Großpolentum nicht nur bei uns, sondern auch in den Nachbar- ftaaten entwidelt, wie es sh da um eine große, von einer gewaltigen nationalen, elementaren Leidenschaft getragene Welle handelt, welche ich auf uns zu bewegt? Der Herr Abg. von Skarzynski hat ja neulich bei der ersten Lesung des Etats ganz genau auseinandergeseßzt, wie sih die Zukunft entwickeln würde. Meine Herren, leugnen Ste doch niht diese nationale tatsähliche Bewegung! Wenn Sie sehen, wie sch der Pole in seiner Sprache abschließt, wie er fh sperrt gegen die deutshe Sprache, wie er es niht duldet, daß das, was das Kind in der Schule an Deutsch gelernt hat, weiter gepflegt wird in der Familie, dann wollen Sie noch behaupten, Sie trieben keine Ab- sonderungspolitik? Meine Herren, Sie seßen sich mit den unmittel- baren Tatsahen der Geshihte in Widerspruh. (Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.) Die Konsequenzen daraus zu ztehen, ist ein Staatsgebilde wie das Deutsche Reih verpflichtet. Aus diesem Gesichtspunkte heraus habe ich mir gestern erlaubt auteinanderzuseßen, wie der § 7 entstanden ift, ich habe des weiteren hinzugeseßt und ich bitte auch den Herrn Abg. Fürsten Radziwill, seine Folgerungen daraus zu ziehen —: von der im § 7 festgeseßten Dispensbefugnis wird und soll überall da generell Gebrau gemacht werden, wo es notwendig ist, und dort, wo der Ge- brau des fremden Idioms nicht dazu dienen soll, die Abkehr vom Vater- lande zu vertiefen und Bestrebungen zu fördern, welhe dem Deutschen Reiche feindlich find. Ziehen die Herren doch alle die Konsequenzen daraus! Sobald es \sich nicht um Volksbewegungen handelt, welhe in ihrem Urgrunde eine dem Deutschen entgegengeseßte nationale Färbung haben, werden wir nit daran denken, von den Volksgenofsen zu verlangen, daß sie nicht auch in threr Muttersprahe sprehen sollen. Insoweit es derartige Verhältnisse in Deutschland gibt, stimme ich volllommen mit dem überein, was gestern die Herren Abgg. Dietrih und Hieber, und was heute insonderheit auch der Herr Abg. Grégoire gesagt hat : wir werden die Konsequenzen daraus ziehen, und ich will an dieser Stelle gegenüber den Ausführungen des Herrn Abg. Gröógoire, die in einem wohltuenden Gegensaß zu den Ausführungen des Herrn Fürsten von Radziwill standen, erklären, daß die Bedenken, die der Herr Abg. Grögoire geäußert hat, ihren Boden verlieren werden. (Lebhaftes Bravo rechts und bei den Nationalliberalen.)

Abg. Dr. Kolbe (Rp.): Es ist mit Freude zu begrüßen, daß die verbündeten Regierungen zu einem erfreulihen Ergebnis in ihren Be- mühungen zur Schaffung eines einheitlihen Reichsgeseges gelangt sind. Wir vertrauen, daß die Einigkeit Deutschlands so stark ft, daß das Geseg auch in den Einzelstaaten zur Verständigung und Kräftigung und Einigkeit beiträgt. Unsere Fraktion ift auch für eine Verweisung der Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Der Entwurf muß so gestaltet werden, daß er einen Fortschritt bedeutet, daß er, ohne das Gemeinwohl zu gefährden, die größtmöglihe Freiheit bietet. Was zunächst den § 1 betrifft, so find wir geneigt, ihm so weit zuzustimmen, als er die Teilnahme der Frauen an Versammlungen betrifft. Wir halten die Motive in dieser Beziehung für zutreffend. Wir hoffen nur, daß unsere edle Weiblichkeit, bei aller Hochachtung, die wir vor ihren eistigen Kräften hegen, aus ihren rednerishen Erfolgen in den Ver- fammlungen nit die Folgerung ableitet, hier die Parlamentstribüne {t besteigen. Schwerer wird es uns, die Begründung für den völligen

erzihi des Entwurfs auf die Érschwerung für die jugendli

tf als ausreichend und genügend anzusehen. Es muß der

ozialdemokratie nah ihren leßten Mißerfolgen bei den hlen doppelt daran gelegen fein, dieje Verluste wieder einzubringen, und zwar durch eine politische Jugenderziehung im sozialiftishen Sinne. Ich darf in dieser Sg auf die bekannten Aeußerungen des Abg. Liebkneht hinweisen. e Sozialdemokratie wird denn au die Freiheit, die dieser Paragraph der Jugend 66s ffe ihre Ziele ausnußgen. Da möchte ich auf die Gefahren hinweisen, die der Besuch politischer Vereine und Versammlungen für unreife Burschen hat, in einer Zeit, wo die Grtsittlihung, Verrohung und Zuchtlofigkeit der Jugend zunimmt. Erfahrene Eltern sollten es für un-

oder kleinerer Gemeinwesen halbwüchsige Buben teilnehmen zu lassen. Es handelt fich hier wohl um ein Zugeständnis an die linksliberalen Parteien, aber ich denke do, auch der Allerlinksliberalste müßte es als eine Untershäßung ablehnen, daß er niht wüßte, daß der Staat nur gesunden und gedeihen kann, wenn er fortwährend dafür sorgt, daß die Jugend nicht ver iftet wird. So haben auch die edelsten Geister: Schiller, Fichte, Wilhelm von Humboldt, Er vom Stein, Pestalozzi, S letermaher in bezug auf die Erziehung des Volkes gedacht und gehandelt. Unreifen Buben die Betätigung in mehr oder weniger einseitigen politischen Vereinen und Versammlungen zu über- lassen, ist nicht der Weg, den jene Männer (en aben. Da muß ih auf einen Uebelstand in unserem vaterländisGen Organismus hinweisen, der noch nit genügend aufgedeckt ist, dessen Heilung aber bitter not tut, meine eine zielbewußte Organisation der staatétbürgerlißen Erziehung der Jugend. Ein ftaatsbürgerlicher Unterricht liegt im Interesse und gehört zu den Aufgaben des Staates. Es ist kein gutes Zeichen für unsere sonst so itreitselige Zeit, daß in unserer aufklärenden Literatur kein genügendes Interesse und Verständnis für diese belehrenden Zwecke zum Ausdruck kommt. Immerhin ist in der pertodishen und Tagesliteratur auf diefen Miß- stand {hon hingewiesen worden. Man hat darauf hingewiesen, daß die tehnische B uN es allein nit tut, sondern daß etne harmonische Ausbildung der s\ittlihen Kräfte des Menschen notwendig ist. Eine staatsbürgerlihe Erziehung, bessere Unteroffiziere, befsere Shußleute hat man als notwendig erahtet. Heute sind jedenfalls unsere jungen Leute für Vereine und Versammlungen in der e nicht reif. Die Kollegen Trimborn und Heine haben in thren gestrigen Ausfällen gegen die Polizetorgane mit Ausdrücken wie Schurigeleten, Mißbräuchen, Nück- ständigkeit, Nüksichtslosigkeit operiert; sie hätten aber allen Grund, ihre Parteigenossen für meine Auffassung mobil zu maden. Wir sind freudig und warmen Herzens bereit, an einer Sozialpolitik für die Shwachen und Kranken mitzuwirken, aber ebenso notwendig ist für die Gesunden im Interesse der kommenden Generationen ein großzügiger weiter Ausbau der Erziehungs-, Schul- und Unterrichts- politik, die unsere gesamte Jugend von der Volksshule bis zur Universität umfaßt. Ih glaube, daß wir im § 1 mindestens die Erschwerung für Schüler und Personen, die noch die Fortbildungs- \chule V en, niht entbehren können. Die Sozialdemokratie wirkt auf die Jugend zerstörend, beunruhigend, hemmend. Der Abg. Heine hat unseren Schulbehörden den Vorwurf der Rülkständigkeit gemacht. Wenn man das so hört, so erscheint es selbstverständlich niht als Lob. Aber aus dem Munde des Abg. Heine kann ich mir gar keine größere Anerkennung unserer Schulbehörden denken, denn ih ersehe daraus, daß unsere Schulbehörden auf dem besten Wege sind, und daß sie im Bewußtsein der Verantworilihkeit danach traten, unsere Jugend gegen- über den Kniffen und Schlichen der sozialdemokratishen Agitatoren, die sie umgarnen wollen, zu {ügen und gegen jene Aspira- tionen einen tüchtigen und klugen Widerstand zu leisten. Was der Abg. Trimborn im Namen des geschlossenen Zentrums er- klärte, lonnte man dahin verstehen, als wollte er sagen: was gehen uns die 37 Millionen evangelischer Bevölkerung mit ihrer schul- entlassenen Jugend an, wenn wir nur die Schulentlafsenen unserer 23 Millionen Katholiken dem Zentrum zuführen können! Bei der gegenwärtigen sfozialen Lage ist ein Uebermaß von individueller reiheit beinahe eine größere Gefahr als ein Mangel daran. ofentlich wird sch mein Wunsch erfüllen, daß \ich in dieser rage ein Block bildet, der der Regierung eine Gabe überreiht, auf deren Empfang fie nur aus Schüchternheit und Bescheidenheit nicht zu hoffen gewagt hat. Wir erkennen die Begründung des § 7 als zutreffend an und wünschen, daß der Paragraph die Anerkennung des Se als Geschäfts\sprache aus\priht, wie in Preußen das Deutsdbe die Geschäfts\prache der Behörden i. Ein Staat, der auf nationale Z:sammen- ehörigkeit Gewicht legt, muß die Sprache als ein Zeichen seiner esamtheit festhalten. Wir dürfen die Verwirrung des großen Ganjen im Staate dur feindlihe Absonderungsbestrebungen nicht aus den Augen verlieren, aber ich bin auch dafür, daß die Aus- nahmen vom § 7 möglichst durch das Sell, selbst festgelegt werden. Wenn ich auch Optimist bin, so geht mein Optimismus doch nicht fo weit, d ih (ee daß die polnische Fraktion erklären könnte: wir wollen endlich einmal offen und ehrlich vor aller Welt bekennen, selbsst wenn unsere fändätishe Vats uns als Lügner bezeihnen sollte, M wir in den - hundert Jahren seit unserer Éin- verleibung in Preußen unter dem Schuße deutsher Kultur und deutscher Zunge aus çeistigem und wirts{haftlihem Sumpf empor- gekommen find, aus Elend und Unwissenheit und Shmuy auf allen Gebieten des Lebens zu tüchtigen Kämpfern geworden sind, daß uns an allen Enden die staatligze Sicherheit ungemessen ge- währt ist; wir wollen dankbar aneikennen, daß der preußische Staat nicht die Verelendungstheorie bei uns angewendet, fondern auch dem Geringsten unter uns die Möglichkeit gewährt hat, deutshe Sprache und deutsche geistice Shäße sih anzueignen ; wir wollen uns von unseren galizishen und ru|\sis@en Heßern und Agitatoren nicht mehr vorreden lassen, daß wir uns der großpolnischen Bewegung immer fester Anu GRREN und die Schaffung eines Groß- polenreihes zu erstreben haben; wir wollen allen Fesera unter unserem gutmütigen und harmlosen, aber fanatisierten Volke ein für allemal die Giftiähne ausreißen; wir wollen Glieder des Deutschen Neiches ein, keinen Staat im Staate bilden, sondern als treue Bürger reußens uns etnreihen in die übrigen 57 Millionen Deutshe; wir wollen unseren preußisGhen Mitbürgern im Osten und Westen Gelegenheit geben, einmütig und brüderlich in Versammlungen mit uns zu verhandeln, denn wir fiyd dank der preußt\chen Schule auch der Sprache der großen Majorität des staatlichen Gemeinwesens mächtig genug; unsere Versammlungen sollen sich niht mehr durch unser fremdes Idiom der Oeffentlichkeit entziehen, alle Deutschen follen sih vergewifsern können, daß alles, was wir erörtern, der Wohlfahrt und dem Bestande des Deutschen Reichs nicht hinderlih ist! Aber einen solhen Optimismus habe ih nicht ehabt, und die Rede des Fürsten Radziwill hat mir recht gegeben. us den Ausführungen der Abvgg. Fürst Radziwill, Trimborn und Heine ist mir auffallend, welches ungeheure Maß von Unkenntnis und Kurzsichtigkeit in einem Teile der Nation besteht. Gestütt auf die Grfahrungen einer neurjährigen Anwesenheit in der Ostmark könnte ih Jhnen die wirklichen dortigen Verhältnisse bezeugen und behalte mir vor, bei der ersten Gelegenheit darauf zurückzukommen, um im Reichstag a male informato ad melius informandum zu appellieren. Der Staatssekretär hat bereits die Beweise für die p-lnische eroegung angetreten. Ich selbst habe ein ungeheures Material an Aeußerungen der polnischen Presse zur Verfügung, aus denen e:sihtlih ist, wie weit die Fäden im Inland und Aueland gesponnen werden. In allen Ländern, Frankrei, Gngland, Italien usw. ist eine wohl- organisierte polnische Presse so gut unterrichtet, daß ror kurzem fogar in einer Pariser Zeit|hrift ein französisher General sich erlaubte, über die deutshe Ostmarkenpolitik zu \{hreiben. Bei dem § 7 handelt es sich niht um eine Gntrehtung, nicht um eine Aus- \{ließung der polnischen Staatsbürger, sondern um eine Einschließung derselben in unsern Staat. Es ist kein Ausnahmegeseß gegen die Ee en, und die Polen werden nicht, wie der Abg Trimborn meint, zu taatsbürgern zweiter Klafse gemacht, fondern eher könnte man fie als Staatsbürger erster Klasse ansehen, da ihnen zwei Sprachen bet- gebraht werden. Nah dem vorliegenden Material erinnere ih nur an eine Gerichtéverhandlung im August, wo einer von den polnischen Geistlichen bestraft wurde, weil er den ihm anvertrauten Kindern erklärt hatte, er würde ihnen die deutshe Zunge ausreißen, wenn fie im Konfirmandenunterriht deuts antworteten. (Zurufe von den Polen: Wer war das?) Es stimmt, ih werde Ihnen den Namen nennen. Der Abg. Trimborn fragte, was sich denn er- eignet hätte, um ein solches Gese zu rechtfertigen; wenn er darunter versteht, daß noch keine Feinde vernichtet sind, noch leine Verwüstungen angerihtet und noh keine Brandstiftungen erfolgt find, dann hat er recht. Aber wie steht es mit den tausendfältigen Fällen der Kon- spiration mit dem Ausland, mit den Schriften, die im Inlande und Auslande mit dem größten Gifer verbreitet sind? Das Zentrum

wenn der Pole niht nationalpolnisch ist? Was ist der Priester, wenn er nicht nationalpolnishe Agitation treibt, was der Bischof, wenn er die nationalpolni\sche Meopaganda niht ea Es wäre traurig, wenn das Zentrum nit über diese ungeheuerlihen An- griffe unterrihtet wäre. Es kann daraus viel lernen. Wir beurteilen die Vorlage frei von Doktrinarismus, fcei von deutsher Schwer- fälligkeit, rei aber auch von verschwommener Gefühlspolitik.

Abg. Dr. Pachnicke (fr. Vag.): Daß der Entwurf beim Zen- trum und den Sozialdemokraten eine ungünftige Aufnahme finden würde, hatten wir erwartet; beide Parteten sehen darin ein Produkt der Blockpolitik und richten ihre Polemik danach ein. Der Abg. Trimborn hat sich dabei so modern gegeben, daß ich fürhte, er wird das Opfer eines neuen päpstlihen Syllabus werden er is für die freie wissenshaftliche Propaganda eingetreten, hoffentlich niht mit irgend einer Nen reservatio mentalis, indem er etwa bloß die wirklich akkreditierte Wissenschaft gemeint haben wollte. Wie lange ist es denn her, daß wir aus den Reihen der Zentrumspartei ganz andere Worte über Paulsen hörten! Da wurde die von ihm vertretene Richtung als eine gefährliche hingestellt, der Abg. Gröber ist mein Zeuge ; wie liberal man doch werden kann, wenn man in die Opposition gedrängt ist! Ob unter uns noch der Geist Nickerts und Richters weilt, darüber kann ich den Abg. Trimborn be- ruhigen ; wir denken wte diese Männer, und bedauern müssen wir nur, daß Nickert das Gesey ih sehe dabei vom § 7 ab nicht mehr erleben durfte. Nicht preisgeben, sondern durchführen wollen wir ihre Grundsätze, soweit es die gegebenen Verhältnisse irgend ge- statten; wir glauben au keineswegs, daß mit diesem Entwurf die Morgenrôöte der Freiheit angebrochen ist, der Beyinn der liberalen Aera. Die Zeit einer freieren Anschauung wird kommen mit der zunehmenden Industrialisierung Deutschlands ; aber noch ift sie nicht da. Das an fi Gute läßt F nicht immer rein zur Durh'ühung bringen ; da spricht die geshihtliße Entwicklung und die öffentlihe Meinung mit. Wer 50 Stimmen hat, darf sih nicht gebärden, als verfüge er über 200. Noch vor 10 Jahren sagte von der Recke im preußischen Abgeordnetenhause, es müsse unter allen Umständen. dafür gesorgt werden, daß der Staat auf dem Gebiete des Vereins- und Versamm- lungswesens vershärfte Befugnisse erhielte. Von da bis zu dem vor- E Geseß ist doch eine erheblige Strede Weges; wir unsererseits wollen dazu beitragen, daß der Bef. etungsprozeß| ih E und vollendet. Auch der ‘Abg. Dietrich hat für die Deutschkonservativen erklärt, die Zeit für eine moderne Regelung der Materie fei gekommen, und dec Entwurf biete dafür eine brauch- bare Grundlage. Das klang anders als die früheren Aeußerungen aus jenea Reiben, die bloß eine Stärkung der Sozialdemokratie von einer solhen Maßnahme erwarteten, oder vielmehr befürhteten. Das deutshe Volk muß ein politishes Volk sein; wir müssen hinweg- räumen, was an Steinen in dem Wege liegt. Hier soll nur eine Quelle der Unzufriedenheit verstopft werden, die Poiitik der polizeilichen Nadelstiche foll fallen. Iu der sozialdemokrati|hen Presse führt man jeßt die Sprache Fieberkranker gegenüber dem Giutwurf und den Blockparteien. Mit dem Kollegen Hieber stelle ih die Nechts- einheit, die uns der Gntwurf bringt, in den Vordergrund; darin liegt auch eine Erweiterung, oder wenigstens eine Befestigung der Befugnisse des Reichstages und seines Kontrollrehtes. Landräte, Amtshauptleute, Kreisdirektoren usw. werden wir künftig vor unser Forum ziehen; auf die Praxis dieser Be- böôrden gewinnt der MNeichstag endlich einen erhöhten Einfluß. Man kann ja den Entwurf mit anderen Augen ansehen, wenn man ein Preuße und wenn man ein Württemberger, Waldecker oder Heffe ist, der ja au als solcher niht blivd zu sein braucht. Nach dem Abg, Trimborn hat ja der Entwurf ein Wunder gewirkt: Der Abg. Gröber foll nämlih durch denselben zugleich sprahlos geworden sein und ausgerufen haben: Unannehmbar! Aber auch im Süden sind Klagen über die heutigen Zustände erhoben worden, und für Nordbayeru stellte der Abg. Heine ja fest, daß dort auch heute {hon die preußische Praxis gelte. Das Schicksal der Vorlage wird ja vielleicht erft in der dritten Lesung zu übersehen sein; einstweilen soll man seine Vorzüge willig anerkennen und fich bemühen, seine Mängel zu be- seitigen. Das Präventivyerbot fällt, ein Fortschuitt, den gerade die Sozialdemokraten s{äßen müßten, die, wie Bebel im Weimarischen und D Ben, oft die Opfer eines solhen V.rbotes gewozden sind; aber jeßt deduziert der Abg. Heine, wte unerheblih und wertlos diese Verbesserung is. In Mecklenburg fällt die Genehmigung des U weg; uns Liberalen dort wurde sie erteilt, den Sozial- demokraten verweigert; das kann nicht mehr vorkommen. Der Fortschritt für die Frauenwelt is um so höher anzuschlagen, als von der Gleichberehtigung der Frauen für das ganze Ver- sammlungswesen überhaupt eine DERern, eine Milderung des Tones zu erwarten steht. Die neue Befugnis der Polizei in Betreff der Wortentziehung bringt doch insofern einen Fortschritt, als die Versammlung der Gefahr der Auflösung entrückt ift, wie überhaupt die Auflösungsbefugnis der Polizei durh dle Vorlage eine sehr starke und erfreuliche Gin'hränkung erfäh1t. Ein weiterer Vorzug, der auch niht zu untershäßen ift, ist, daß Sonntagéberordnungen uns nicht mebr den Sonntag für Versamm- lungen nehmen können, wie es in Mecklenburg der Fall ist. Der Sonntag is gerade der beste Veisammlungstag. In E auf das Koalitionsreht ist das Verhältnis des Grieves zu § 152 G.-O. nitt klar gestellt. Immerhin enthält das Gesey Bestimmungen genug, dle auch der Koalitionsfreiheit zugute kommen. Für die Vereine liegt im Entwurf - eine entschiedene Verbesserung, für die Versammlungen liegt wenigstens ein kleiner Fortschritt vor, den wir vermehren wollen. Der Begriff der Vereine und Versammlungen und der öôffentlihen Angelegenheiten muß klarer gestellt werden. Es ist der Verwaltung überlafscn, zu bestimmen, was ein Verein ift. Es wäre richtiger, ein Meikmal zu finden, das cine shärfere Umgrenzung gestatte. Auch die WBegriffsbestimmung der öôffentlihen Versammlungen in der Vorlage genügt nicht. Der Begriff öffentlicher ARE Ins muß fo begrenzt werden, daß er jeder falshen Auslegung entzogen ist. Die vor- handenen Schwierigkeiten sollen uns aber nicht abhalten, eine Lösung zu finden. Die öffentlihe Bekanntmahung muß der Anzeige jedenfalls gleihgestelt werden. Der Amtsvorsteher wohnt oft wett entfernt und ist oft nicht zu Hause, niht zu sprehen. In Deutsch-Krone ver:angte der Amtsvorsteher, daß der Antragende seinen Antrag dem stellvertretenden Amtsvorsteher im Auszuge überreihe! Wenn einmal eine Anzeige unterblieb, und kein Sußmann erschien, e war das schlißlich auch fein Unglück. In Frankreich, ngland, Schweden gibt es überhaupt k ine Anzeige. Daß man in Amerika niht zur Polizei zu laufen brau(t, bedarf erst car keines Hinweises, Ein \{werer Mangel liegt in den Bistimmungen über die Auflösung. Um zu entscheiden, ob es sih um ein nicht auf Antrag zu verfolgendes Vergehen handelt, bedarf es niht eines* Shußtzmannes, sondern eines Staatsanwalts und Rechtsanwalts. Der Shuzmann müßte in einer Sekunde die Entscheidung hierüber treffen, und das kann er nicht. Das preußishe Gesetz if da in der Tat noch besser. Wir behalten uns Abâänderungsanträge in dieser Beziehung ausdrücklich vor. Der Polizist foll über die Angemessenheit des Platzes entscheiden. Es gibt doh auch bei der Polizei Leute, die ihr Temperament nit zügeln können und fich nah oben beliebt mahen wollen. Das muß man ver- hindern. Das Strafmaximum von 600 4 {eint uns viel zu weit zu gehen. Was soll mit den Ausländern geschehen ?“ § 1 spricht nur von allen Reichsangehörigen. Jn anderen Gesetgebungen it allerdings au nur von Reichsangehörigen die Rede. Auch der Rickértsche Gntwur spricht nur von „Deutschen“. Vielleicht könnte man in den Handels- verträgen ein Gegenseitigkeitsverhältnis festlegen. Sonst wüßte ih niht, wie man die Sacbe machen soll. Gin Wort über das, was in dem Geseß nicht steht. Der jeßt betreténe Weg muß früber oder später zu Ende gegangen werden. Wer das Schiff' flott halten will, wird es aber nit zu stark belasten. Dazu gehört die: Frage der Kongregationen, das wäre ein Kuckuckéei. Das Recht der Land- arbeiter und Dienstboten festzulegen, soll uns recht sein; / anh dic Frage des Verwaltungsfstreitverfahrens wollen wir gern prüfen-

würdig erahten, an Beratungen über das Wohl und Wehe größerer

möge si gesagt sein lassen: was ist den Polen der Katholizismus,

(Schluß ia der Zweiten Beilage.)

(S@hluß aus der Ersten Beilage.)

Viel wieriger liegt die Situation bezüglih des Sprachen- Sa “dier bängt die Entscheidung von wenigen Stimmen ab. Bei der Regierung selbs waren Bedenken gegen diesen Paragraphen vorhanden. Er is erst in einem späteren Stadium aufgenommen worden. Bei uns haben die Gründe gegen den Paragraphen an S(hwerkraft nicht verloren, es sind Gründe der Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigleit. Der Staatssekretär kennt die Stärke unserer nationalen Empfindungen. Wir verkennen nicht die Gefahren der polnishen Bewegung; ib weiß auch nicht, ob der Fürst Radziwill im Namen aller Polen sprach. Wir betrachten die polnishen Landesteile als unzertrennliche Bestandkeile reußens. Die Enteignung in Preußen aber machen wir unter fice Umständen mit. Troßdem sind auch wir der Meinung, uns in unsexe Verhältnisse vom Auélande nicht hineinreden zu lassen. Aber es gibt ein Recht auf die Muitersprahe. Der Staatssekretär sagte, Deutschland sei ein Nationalstaat, kein Nationalitätenstaat. Es ist aber doch nicht aus der Welt zu schaffen, daß 4 Millionen nicht Deutsche sind. Der deutsche Unterricht hat del seit drei Jahrzehnten auf die polnischen Kinder wirken können, zumal bei dem Widerstande, den die Polen dem deutschen Unterricht entgegenseßzten. In Posen

flagt man es ir bis ht a: g

assen. Der Pole beherrsht also das Deutsche n o, wie e

Li chensweit 04 Der Abg. Hieber exkannte an, daß in Elsaß- Lothringen eine gleihe Bestimmung den Annäherungsp1 ozeß unterbräche. Der Abg. Grógoire hat dies heute ¿zu meiner Freude bestätigt. Es wäre doch cine Annäherung, nicht eine weitere Entfremdung, auch der Polen, erwünsht. Bei der Muttersprahe wird der empfind- liste Punkt berührt. Wollen Sie die Wenden, Litauer usw. geseßlih ausnehmen, dann tritt der Ausnahmecharakter des Gesetzes nackt zu Tage. Wir machen dann ein Polengeset, kein Vereinsgeseß. Außerdem ist es un- zweckmäßig, die Polen ins Dunkle, în Konventikel zu treiben. Der aragrapb is au bedenklich vom Standpunkte der Verwaltung

elbst. Ein Schußmann könnte ein fremdsprachliches Zitat für yolnish halten und die Versammlung auflösen. Im Reichstage kann das ja niht vorkommen, aber in den Volksversammlungen haben wir nicht cin so vortrefflihes Präsidium wie hier im MReichs- tage. QVitkutabel is uns nur die Ueberwachungsbefugnis. Die Beamten müssen Polnish lernen, um die Versammlung überwachen zu können. Um Mißstände auszuschließen, könnte auch die An- zeigefrist bei fremdsprahlihen Versammlungen verlängert werden. Was kommt €s darauf an, ob eine Versammlung 48, Stunden oder drei Tage vorher angezeigt wird. Bielleiht könnte au in gemishtsprachigen Bezirken nah Analogie des Gesetzes von Elsaß-Lothringen eine fremde Sprache zugelassen werden. Es gibt in solhen Bezirken im Osten Beamte genug, die Polnisch sprechen. Dem Einwand, der Begriff „gemishtsprachige Bezirke lasse ih gesetzgeberisch nicht fixieren, ist entgegenzuhalten, daß der Begriff chon in der Geseßgebung existiert, und der neuerdings eingebrachte

Aiiras der Reichèpartei, betreffend die Beamtenbesoldung, mit dem- selben Begriff operiert. In dieser Begrenzung find wir zu einem Gnt- egenkommen bereit; wir hoffen, daß si in dieser Nichtung eine Ver-

tändigung finden wird. Der Staatssekretär von Bethmann Hollweg kann

von urs nicht erwarten, daß wir die preußische Polenpolitik auf das Reih übertragen, am wenigsten in einem Augenblick,

Mittel angelangt if und nur noch wo diese Politik am Ende threr gelang al Laas

um die bedenk- Erst wenn elingen wird, können wir gelingt es, so wird

mit Gewaltmitteln weiter betrieben werden kann. mission werden wir Abänderungsanträge formulieren, listen und stärksten Mängel des Entwurfs zu beseitigen. übersehen werden kann, wie weit dies unsere tefinitive Stellung zum Geseße nehmen; die Blockpolitik eine gute Frucht getragen haben.

l wirt. Vag.): Wir begrüßen den Entwurf vor allem,

O H) veckigkeit der deutshen Geseggebung Die württembergischen Abgeorbnet:n des Zentrums sollen dur den Entwurf sprahlos geworden sein der Abg Erzberger prahlos wegen eines Entwurfs ? Das kann ih mir nicht vor- | Gröber soll den Entwurf für unannehmbar erklärt Unser württem-

noch würde es im Reichstage die von der iner oder der andere davon wird

it wenig angewendet und kann als \{ ‘intot angejehen werden; im u De Mea bed all:es im pflihtmäßigen Ermessen der Polizei. das meiste in dem Belieben und also auch in dem und wenn diese Gesetzgebung auf-

weil er die bisherige beseitigt.

tellen! Der Abg. haben. Wir stehen auf einem anderen Standpunkt. bergishes Vereinégeseßz ist weder ganz fertig, i eine Mehrheit finden; wir haben nur einige Paragraphen, Anmeldung und Auflösung handeln; e

die e erna e emperament der Polizeibehörden, cehoben wird, so dürfte das kaum a!s geben ist aber, daß bei uns die Handhabung, milde ist. l

dem sie die Gleichberehtigung der F

ein Rückschriti gelten.

egen die Beseitigung jeter Altersgrenze, gegen die Zulassung des j Sea nete zu u Bereinen und Versammlungen haben wir zuerst, Bes- denken gehabt und wollten da zwischen politishen und nichtpolitischen

die Schwierigkeiten, die sih da ebenso

bestimmten Altersgrenze, ch hier dem Entwurf unverändert zu- der 12 Stunden-Frist für die An-

tshieden widerstreben und lehen cit e H Sdeimas

Vereinen unterschieden wissen; | 1 berausstellten wie bci der Normierung etner haben uns aber dazu geführt, au zustimmen. In § 3 müssen wir zeige von Wablyersammlungen en

uns da den von anderer Seite vorgetragenen Argumenten an.

Nede halten follten. Beziehungen: zwischen Deutshland und

Zuzu- die Praxis eine überaus

Wirtschaftlihe Vereinigung stimmt dem § 1 zu, ine} F è o gi : Die S 24 Eben ausdrücklich anerkennt. | Häuser erschien der 9. Jahrgang;

Vorlage bei § 7 ;

Zweite Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staalsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 11. Dezember

ita

Land- und Forftwirtschaft,

Getreidehandel in Belgien. Der Kaiserliche Generalkonsul in Antwerpen berihtet unterm 3. d. M.: Der MaiDerpene S tr r Zee s

; ; ; tlih der Brotfrucht stark dur, e in den Vereinigten Staaten Hierauf wird um 61/4 Uhr die weitere Beratung auf ad E ausgebrochene Finanzkrisis beetrflußt. Andererseits Mittwoch 1 Uhr vertagt, vorher Ee en Mirar Börsen; e die von Agen Angdenfenen Es ey E

i s mit England, nachher Dorjen- | daß man dort vor einer großen Ernte lee. e am da

apt E Ma proc 7 / zu einem Sa, die Preise ließen nach und es wurde nur das l Notwoendigste gekauft.

Die fir für Getreide und Mehl stellten \ch Ende November ungefähr, wte ly u S Ha Weizen: Walla un ue Stern . . . Fr. 23—(

n I E 224— 2255 Red Winter 11 214 Kurradchee, roter . 224

Weit, 227 22— 23

Kugenblickde, wo \ich freundschaftliche dn O Dänemark dur einen Vertrag angebahnt haber, würde ein solches Ausnahmegesey niht bloß als eine Ungerechtigkeit, sondern auch als unklug angesehen werden müssen. Gerechtigkeit ift und bleibt die Grundlage der Staaten.

Literatur.

Der Gothaishe Geneal ogische Hofkalender nebst diplo-

tis{-statistiihem Jahrbuh für 1908 ist soeben im Verlage von mate Cy in Öotin Ÿ eime Dieser 145. Jahrgang ist mit

E N S % e A E E R D

Washington, 10. Dezember. (W. T. B.) Nach dem Bericht der Abteilung für landwirtschaftliche Produkte wird das Ergebnis der diesjährigen Baumwollernte auf 11 678 000 Ballen

geschäßt.

Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs- maßregeln. Rußland.

Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat die Verfügung, dur welche die Städte Nishni-Nowgorod, Kasan,

Bildnissen rer Hoheiten der Frau Herzogin Elisabeth zu Plata disp., je nah Güte. . DR Aecbiee T its ace sowie denjenigen Seiner Königlichen neue Ernte, je nach Güte. 9923 Hoheit des Fürsten von Bulgarien und des derzeitigen Präsidenten Donau, S 224—22t des Reichstags, des Grafen Udo zu Stolberg-Wernigerode geschmückt. | Roggen: fremdländischer . S 20—204

Seit dem Abschluß der leyten Ausgabe haben sich wenig Ver- inländischer . 173—18 änderungen in der 1. Abteilung ergeben. Von regierenden Herren is | Gerste: für Futterzwecke . 162

Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden aus der Zeitlichkeit et 17—204 geschieden. In der 11. Abteilung haben zwei Standesherren, der Fürst afer: nicht vorrätig in erster Hand.

zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, der sich in ein Kloster zurückzog, und ats: Nordamerika und Plata . . . , 16 u. 144—14t der Graf von Rehteren-Limpurg wegen hohen Alters die Würde als Odessa und Donau . . . . . , 15—15{ Familienhaupt niedergelegt, der Gurt Franz von Waldburg zu Wolfegg | Weizenmehl . ev 6 e 00 M

und Waldsee und der Fürst zu Wied sind vom Tode Man geroNt worden. Die Vorräte werden am Monats\chluß, wie folgt, ges{äßt: Auch diesmal konnte die Reihe der Artikel der 111. Abteilung durch Weizen 300 000 dz, Gerste 150 000 dz, Roggen 4000 dz, Mais neue vermehrt werden. Es sind dies folgende sechs der fürsilichen 950 000 dz.

Geschlechter: Lucedio, Pomar, San Vonato, Sayn-Wittgenstein in

Bayern, Trabia und Villafranca. Die zahlreihen Aenderungen in

der Beseßung der hohen Beamtenstellen und vor allem die Ver-

seßungen im diplomatischen und fonsularischen Dienst sind sorgsam }

nachgetragen worden. Einzelne Staaten, so China, Portugal u. a.,

konnten neuerdings besonders eingehend behandelt werden. Die

\tatistishen Angaben haben eine dur greifende Neuerung erfahren, und

nur in verhältnismäßig wenigen Teilen, für die keine zuverlässigen

neuen Nachrichten zu beschaffen waren, mußten die alten Zahlen bei- |

eda E leitbieltig sind in demselben Verlage die Gothaischen

enealogishen Taschenbücher der Gräfsichen _Freiherrlichen und Ur- bpryes Hüuser L das der Briefadeligen Häuser für das Jahr 1908 Ln, L Genealogishe Hand us aer eron Kostroma und Baku fowie die Kreise Semipalatinsk und Häuser liegt im 81. Jahrgang vor. Es ift mit dem Bilde des | F" d: SaCn loose pie Sevtte Sen b ag S Generals der Kavallerie ¿. D, Generals à la suite Seiner Majestät | Pawlod G ne Se gedeis A leere cs des Königs ‘von Württemberg, Dr. ing. Ferdinand Grafen von Zevpelin | worden fin A mi a ta Bg E cis B d a T, geschmüdckt, und konnte dur die nachstehend genannten Familienartikel | Foster ne er T Ir. 230.) 3 bereichert ' werden: Bismarck, B. Bismarck-Osten, G E va Gyulai, Gudenus, Walterskirchen zu Wolfsthal. | m Um den sich oft wiederholenden Anfragen zu begegnen, möchte die Die italienishe Regierung hat die für Herkünfte aus Bona Redaktion der Handbücher von neuem darauf hinweisen, daß Be- { (Algier) angeordneten seefanitätsvolizeilihen Maßnahmen rihtizungen und Ergänzungen jederzeit entgegengenommen werden und | “n 5. d. M. wieder aufgehoben. (Veral. „R.-Anz.* vom 14. v. M., die Aufnahme dieser ohne Erlegung irger deiner Gebühr geschieht. | Nr. 272.) Ebenso findet die Einstellung neuer Familien vollständig fostenlos | statt, sobald die den Grafentitel begründende Urkunde (Original oder | keglaubigte Abschrift) - vorgelegt worden if und zwar muß die | Erhebung in den Gräfenstand oder dessen nerkennung resp. Bes | stätigung durch einen deutshen Fürsten (ODesterreich* inbegriffen) | bzw. eine deutshe zuständige Behörde erfolgt sein. Nachrichten zur Abänderung oder Ergänzung der familiengeshihtlihen Daten oder auch Mitteilungen über besondere Vorkommnisse innerbalb der i ETE0G A Personalbestände wolle man immer. mit den nötigen amilichea Belegen j} „Zol e jan 4 versehen, da uur nah Einsicht solcher wie die Erfahrung gelehrt | Geschäfts ane S cit U E f 5 hat Cinträge und Abänderungen usw. vorgenommen werden können. | Zollwefen in Hamburg D 6 C arne mnm: A s Webs Bet Verteilung von Anzeigen über stattgefundene Vermählungen, Ge- | kanzler unterm 11. November E g iraas vom 22. Iunt 1904 ¡um burten und Todesfälle bittet die Redaktion der Gothaischen Hand- | im Artikel 3, Ziffer T 7, des Zusagvert: g ae E e E bücher sie berücksichtigen zu wollen ; ens wird fie e Jusentues D aae T eg a nas E E ckwe eitungen und Tagesblättern, die fie interessierende | lassung von Katatogen L ub für bie aus F den D Salivi ftets dankbar sein; anonyme Mit- | Teils a e mene Ber A : I S eir teilungen dagegen bleiben in allen Fällen unberüdfichtigt. ehenden Waren ataloge anr m s fe) 4 e me Amit m Der 59. Jahrgang des Genealogischen Tashenbuchs | hâujer zugestanden, ofern g fer m Das idr Mila: cia Fretherrlicher Häuser ist mit dem Bildnisse des Königlich | Grwlilnng_ cine Be mem Sre n n D mt \ahsishen Generals der Infanterie, Staats- und Kriegsministers Max | Agenten, ausgedruckät 11. (Ame - der G cildireftto Ds von Hansen versehen; es konnte d

urch die nachgenannten } in Hamburg.) amilienartikel bereichert werden: Bodelschwingh,

Hagen, | von dem Hagen, Kleist, A, Lüdinghausen genannt Wolff Pergler, österr. j

(Wiederaufnahme), Linie und Thüna.

B \hen Taschenbuch der Uradeligen } Des u en ag S ihm ist das Bild des Chefs des |

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zufsammengeftellten „Nachrichten für Handel und Industrie “.)

Deutsches Reich. von Warenkataklogen französifher ah einer von der Senatskommisfion für das

Rußlard.

Rerfahren beim Einlaß von Waffe Er des Zirkulars vom 31. Juli d. I., Nr. 22372, dat das mein mg Fanteri | ment gemäß einem Gutachten des Polizeidevartements bekannt ge» 1 În Un eneral- | das auf Î f A 25 Bn 15 Ma 21 “I d T ers

Armee, Generals [ay Zuste und, Lea | macht, daß ne Be n id E nee L J d. Jen : gei auer 7 bnisfcheine des Polizeidevarte , worauf bereits cin Artikeln über 484 Familien konnten solde über 16 weitere Familien | E Waisen civgetähnt: worden: is: und: die.don hinzutreten, nämlich Artik-l über die Familien: Bernstorff, Byern, Via Zollämtern als Belege zurüdbehalten worben find, leine weiterem Damit, Einsiedel, Hagen (Mecklenb.), Hausen (Thür.), Hövel, Katte, | Waffen abzulafsèn sind. Dur diese Maßnahme soil, da es in der Korff 'Melting, Möôllendorf (Spißenwappen), von der Nee, Zeit vom 15. Juni bis: 31. Juli vorgekommen ist, das Was -ngènder Schweinichen, Seydewiy (Thür), E, Winning. a 2 | Jer dieselbe Menge Waffen neue Eriaubnisscheine erhalten aden, Dem 2. Bande des Briefadeligen 3 ashenbuchs ist das | verbindert werden, daß mehr Waffen zur Einfuhr zeiangen, ais er- Rats und Chefs des Zivilkadinetts | laubt ift. (Zirkvlar des Zolldepartements an das Zoliretiori om awidriag

Kaisers und Königs Dr. von Lucanus voran- } 2 September 1907, Nr. 28.932) g rihriftäwidrig

Iz Ft -—— L Me

In Ergänzung

Generalstabes der j adjutantey von Moltke beigegeben.

Seiner Majestät des

größte Teil meiner Freunde steht auf seiten der

f tellungnahme wird die Zeit gekommen sein, ja einex Ramdernna ee S x sh die Polen gegen das Deutsche |

Die genaue Umschreibung der Versammlung Dee | ei überhaupt zwishen Böswilligkeit un , L Weitere Wünsche bezüglich des ! neu erschienener Schriflen, deren Besprechung vorbehalten bleibt.

wenn der KeiegGzutian, V M) y Reich befinden, aufgehört haden wird. Ï veiSiliwen Befugnisse hinsichtlih der Auflö]ung einer fönnea wir nur begrüßen. Das Strafmaß für formelle sollie herabgeseßt und dab Dab algne unterschieden

‘echts usw. werden wir in der Kommission vorbringen. | e es E Entwurf möglick freiheitlich gestaltet wird, daß |

Aus- a T Ö zereins- und Versammlungsrech hörigen ihr Verein iung i Praxis. Œs wird in das wirtschaftliche, dete religiôse, ja logax is denn Bei uns Familienfesilicke ten fo:tdauernd s a olize le

öffentliche Versammlungen von der Poliz Me. M M Gas (ührt A auses einige Spezialfälle für seine

T fange Í oli,eibehörden muß | 7 des Gesetzes be-« | rakters zu entkleiden. seit 18 Yahren st die deutshe Sprache Ünterrrichtsgegenstand in |

de Generation bis auf E Wie | ld

i taatsinteressen bewah1t werdent ps: O D: n Geseg mit seinem Z 7 i}t ein nahmegeseß \{chlimmster Art, das Millionen von sprehenden Reichsangel auf das ärgste verfümmert. Wir alle gestern erwähnten Polizeischikanen

in Nordscleswig aus eigener

d vatleben eingegriffen. Zu fast eben fo großen e Gt d 2 des Entwurfs Veranlassung ; was

eigentli bas Merkmal einer öffentlichen Versammlung ?

werden Hochzeiten und andere

behandelt, wenn

in Gestwirischaften abgehalten werden, und i dieser R seit langem besonders hervor. (Der Heiterkeit der Unken Seite i

Behauptungen an.) Das Auflöfungsrecht N

enger begrenzt werden. Vor allem aber mu

seitigt werden, um lepteres seines Ausnahme

Grft den Volksschulen Nordschleswigs. Die ganze leben die a also die deutshe Sprache vicht würde es Ihnen ankommen, wenn Sie hier pldyli

gelernt.

eine latekiltshe

gestellt. Den rund 500 genealogischen Artikeln des 1. Bandes konuten, | Bebandlung von Gegen ltänden, die vori nachdem die Stammreiben und abgestorbenen Glieder in D: gathat | in Briefen mit angegedenem Werte versandt werden. | schen Taschenbüchern gestrichen waren, gegen 300 neue Famitienarte | Nah einer Mitteilung der Haupi-Post- und Telegrainionzeewaliung | hinzugefügt werden. | ist laut Artikel 9 des internationalen Lebereintommens pom 13. 26. Mat | | 1906, betreffend den Austaujh von Briefen und Kästchen mit ange- Anzeigen | gebenem Werte, niht nur die Versendung von gemaünztem Seide, | zollpfltchtigen Segenständen außer Wertpapteren ), Doid» und Silber» \ahen und überhaupt Werisachen (Steine, Fuweiterardetten

D L U, C. T

Rüds fi in kei s Briefen mit angegeb Werte, ‘oudern cine ‘oldde Verjendung über» zu richten. Rüdcksendung findet in keinem Falle statt. Briefen mit angegebenem Werte, sondern cine lde Verfendung

teiris i h cenitände ¿eder Arti decboten, deren Finfuhr und Weiter Der Hofjagdleiter Roman aus den steirishen Bergen von | n my Li D, vunmmeer Uy Us dankaian, benn, R A Arthur Achle itner. Mit farbiger Umschlagözeichnung, 4 «&, | id. falls fe vorschrifswidrig in Briesen mit E R achde, 9 Leipzig G. Müller-Manusche Verlagöbuchd. 16 Tab | versandt werden, in das Aufgadeland ¡urüdzuiendea, “otern 8 im Bos Der Landprofos. Roman aus dem Ende des D. J | iimmungölande nicht für angängig gehalten. wird, solähe Brüche an die

} hunderts von Arthur Awhleitner. Mit fardigem Umschlagsdild | ständige Stelle E 2 j in eleganter Ausstattung. 4,50 #6, gebdn. 5,90 « Leipzig, @. Müller» Falls daher von den Zollämtern in den auß dem Nuesande ms : e | i ¿ j Jeden! f it angegebenem Werte derartige Segenitände, Mos. M, Tidy, Das Feuardaug Drei Vortrage var ugen, N Ne indibida Aotlerielaie (Zollzirdalar vam 21. Zuli 1906 [ichen Zuhörern, nach dem englishen Original beats u Nr, er R E erden (na. dem Verfahren, wie. ed: im P: Pfannenschmidt. Mit 40 Figuren im Text. Gedèn. 2 - Zirkular vom 19. Januar 1900, Ny, R a Lnliben

[s i L eipzia, B. G. Teubuer Gd Lik: vi,

Ì Q h O tet Ï A 13 X D Un S d Ohm P Ñ on Max Dreyer find foldde Briefe niéht mit Besdiag zu delegen, ORDELZ ns Ausiand dm eter. San 0s T ODEN zurück@zusenden, ofern "e den RdreFaten gemäß den Zolvoriäiften | 5 «4 Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt.

| 5 9 Nie nicht ausgedändigt werden Lune, 4A i : | Sommer gee BaIdOng G Charlotte Riese. Geddu. E: dorstedende Vecfahren bezieht îd na au @ dlnide im { k A pa z efen Us Verte; "ür Segentände, die in gewöhnen «N N R Gesamtliteratur Nr. 248 dis 25A U O r Puy D vas Virkinie ln Unn Uin L | Dex Zigeuner. Ein Vot tedgg riet, IA Genen Ea nannten Zirkularen festgesetzte Yarfnlnoa dena, {Jirdular des Ze p l . 0,50 d er rote Freideuter. e Er- J n eter T9 20 1A5) M d Trat oxe Cooper. 1,50 „A dinter- depardements vom 3. Oktode L c\hihten von Friedrich Gerstä@er. U. Teil,

„Otto Hendel.

S urs

i : j Ge 239 | Ginsendungen find nur an die Redaktion, Wilhelmftraße 32, |

zâhlung von ler- Ges 1 M Halle a.