1865 / 236 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff'’schen Telégraphen - Büreau.

Perleberg, Freitag, 6. Oktober, Vormittags. Der Gerichts- | hos in dem May’ schen Prozesse, welcher vor dem hiesigen Kreis- |

geriht heute begann, besteht aus den Herren Direktor Fla - minius, Kreisrihter Beyrich und Kreisrichter Bähr. Als Ver- treter der Staatsanwaltschaft fungirt Ober-Staais8anwalt Adlung aus Berlin. Rechtsanwalt Holthoff aus Berlin und Rechtsanwalt

Hellhof aus Perleberg führen die Vertheidigung. Der Ober- Staatsanwalt beantragt beim Beginn der Verhandlung Ausschluß |

Der Gerichtshof beschließt gegen den Widerspruch 692 Stunden oder 3321 Kilometer , die Länge der auf obigen Linien in

der Oeffentlichkeit. der Vertheidiger dem Antrage der Staatsanwaltschaft gemäß.

Kiel, Donnerstag, 5. Oktober, Abends. theilt mit, daß der Admiral Jahmann nach dem Jadebusen ge-

reist ist, woselbst der Kriegsminister bereits seit vorgestern sich befindet. |

Die mit dem heu- | ; „L / : ; Di h | Betriebe stehenden Telegraphenlinien betrug somit am 31. Dezember 1864

Triest, Freitag, 6. Oktober, Nachmittags. tigen Lloyddampfer eingetroffene ostindishe Post bestätigt, daß die Russen Samarkant beseht haben.

Paris, Freitag, 6. Oktober, Morgens.

machte Herr von Lesseps bekannt, daß die Gesellschast noch ein aktives Vermögen von 180 Millionen Francs besige. Die kleine Schifffahrt würde \{chon im Laufe des Jahres 1866 lohnbringend s]sein und mit dem Jahre 1868 würden auch die Arbeiten zur Schiffbarmachung des Kanals für große Fahrzeuge ihr Ende er- reicht haben.

Florenz, Donnerstag, 5. Oktober, Abends. Die »Jtalie« meldet, daß die Concentrations-Bewegung der französishen Truppen in Frosinone und Velletri ihren Anfang genommen hat. Nach dem-

selben Blatte hätte sich Baden entschlossen, seinem diplomatischen

Vertreter in Florenz den Grad eines Minister-Residenten beizulegen.

Bukarest, Donnerstag, 5. Oktober, Abends. Fürst Kusa war in Folge einer Erkältung nicht unbedenklih erkrankt; nachdem ihm gestern zur Ader gelassen worden is, hat sich sein Zustand merklich gebessert.

Kunust- und wissenschaftliche Nachrichten. Hannover, 4. Oktober. (H. Ztg.)

\sophie Statt, die durch 16 anwesende Mitglieder schon 1echt zahlreich ver- treten erschien. Es wurden Vorträge gehalten vom Pastor Fienemann : Ueber Strafreht vom Standpunkte der exakien Philosophie, eine Darlegung der betreffenden Lehren von Hugo Grotius bis auf Herbart; vom Prof. Schilling: Ueber den psychologischen Materialismus, hauptsächlich eine Kritik des berüchtigten système de la nature, als dessen Autor Baron von Hol- bach nachgewiesen wurde; und vom Pastor Reinecke: Psychologische Skizzen. Qum nächstjährigen Versammlungsorte wurde nochmals Hannover bestimmt, und für das ausscheidende Comité, bestehend aus: Gymnasial - Direktor Brock, Superintendent Schuly und Superintendent Thilo, wurden neu ge- wählt: Prof. Wittstein, Schulrath Stoy und Superintendent Thilo.

London, 4. Oktober. fleckden, der sich vor andern durch seine lebhaften Störungen und Verände- rungen auszeichnet, hat der Astronom Fred. Brodie eine genaue Beobach- tung gewidmet und den dunkeln Theil, die Umbra, desselben auf 9000 eng- lische Meilen Länge bestimmt, während die obere Oeffnung, die Pänumbra, 29,000 M. lang is. Diese Maße sind nichts außerordentliches; doch merk- würdiger ist, daß am 30. September, zwei Tage nach der ersten Berech- nung, die Umbra auf 11,000 M. erweitert, die Pänumbra auf 24,000 M. verengert war; und am 2. Oktober zeigte sich, daß der Flecken sich 30 Grad um seine Achse gedreht hatte. Herr Brodie bringt den ungewöh- lih starken magnetishen Sturm in Erinnerung, der während der Legung des atlantischen Kabels beobachtet wurde, und erwähnt, daß während dessel- ben eine bemerkenswerthe Gruppe von Flecken in der Photosphäre der Sonne zur Erscheinung kam und mit dem Aufhören der magnetischen Erdstürme verschwand. Daß Störungen in dem Lichtkreise der Sonne zu den mag- netischen Kräften der Erde in Beziehung stehen, hat diese Gruppe wieder gezeigt. Sie bestand aus 14 Flecken oder Umbren, welche sämmtlich von einer 50,000 M. messenden Pänumbra umhüllt- waren.

Der anglicanische Kirhenkongreß dieses Jahres is gestern in Norwich mit einer Predigt des Erzbischofs von York eröffnet worden; er wird bis Donnerstag Abend dauern. Auf der Tagesordnung steht außer andern nicht allgemein interessirenden Fragen ein Vortrag über den Geist, in welchem die Untersuchungen und Resultate der Gelehrsamkeit und der Wissenschaft auf das Studium der Bibel angewandt werden sollten. Am Donnerstag wird »die Stellung der Kirche in Jrland« zur Sprache kommen, die wichtigste kirchliche Frage der Gegenwart für das britische Reich.

Statistische Nachrichten. —_— Der Schweizerische Bundesrath hat an die Bundesversammlung einen Bericht über die Betriebs8-Verhältnisse der \{chweizerischen Telegraphen-Anlagen im Jahre 1864 erstattet, aus dem das Fol - gende entnommen ist:

zember 1864 nachstehende Längen:

M S Wis

| Bestand am 31. De-

ie »Kieler Zeitung« | L 15 DEL Wil i D Z g | betrug am 31. Dezember 1864 26#/, Stunden, mit einer Vermehrung von

| 1863 ) eröffnet, von denen 5 Eisenbahntelegraphenbüreaus waren.

Heute fand in der Georgshalle | die zweite Jahresversammlung von Freunden der Herbart'schen Philo- | #

| Obwalden

Einem seit kurzer Zeit sichtbaren Sonnen- |

Die Linien des schweizerishen Telegraphen-Nehes hatten am 31. De-

mit Leitungen T 2. A 1. Kreis (Lausanne). 95,1 60,7 7,4 18,5 U s (on... 1116 99/2 29/7 10,6 (St. Gallen) 86,1 64,1 12,1 15,4 (Bellenz).. 92,4 39,3 2,5

Total. 176,1 Stunden, 203,5 » 11,7 » 134,4 » 692,1 Stunden.

zember 1864 383,4 219,5 48,1 38,7

ember 1960... 4284 156 44;2 36,1 664,7 » O 00 +635 +37 +2,66 +212 Stunden. Die Gesammtlänge der Linien des schweizerischen Netzes betrug somit

| Bestand am 31. De-

Betrieb stehenden Drähte 1142 Stunden oder 5481 Kilometer. Die Au s- dehnung der für den Dienst der Eisenbahnverwaltungen bestimmten Drähte

28/2 Stunden gegenüber dem vorhergehenden Jahre , welche von der Er- öffnung der Linien Biel-Bern-Langnau und Zürich - Luzern herrührt. Die Gesammtausdehnung der auf dem Gebiete der Eidgenossenschaft im

1410 Stunden odec 6768 Kilometer. Von den 692 Stunden Linien dieses

| Neyes A 447 längs den Landstraßen und 245 Stunden an den Eisen- A ._| bahnen erstellt. In der gestern statt | Linien sind 119 Stunden mit hölzernen und 126 Stunden mit eisernen

gehabten Versammlung von Actionairen der Suez - Kanalgesellschaft

Von den längs den Eisenbabnen erstellten 245 Stunden

Stangen erstellt.

Im Laufe des Jahres 1864 wurden 24 neue Büreaus (1 mehr als Ueber- dies wurden 13 Aufgabebüreaus (1 mehr als im Jahre 1863) in den Bahnhöfen und Bahnstationen eröffnet. Die Zahl der am 31. Dezember im Betriebe befindlichen Büreaus belief sih auf 223, wovon 4 nur während des Sommers geöffnet sind. Qu dieser Zahl kommen noch die Aufgabe- Büreaus und das Filialbüreau im Bundesrathhaus, zusammen 26, so daß die Gesammtzahl der Büreaus, auf welchen in der Schweiz Telegramme aufgegeben werden können, sich im erwähnten Zeitpunkt auf 249 belief.

| Eine statistische Tabelle der Telegraphenbüreaus im Verhältniß zu den Can- | tonen und deren Bevölkerung, so wie der \spedirten Depeschen weist fol-

gende Ergebnisse nach :

Telegraphische Depeschen.

| Durch+ | Auf 1000 z \hnitts- | Seelen jammi- | zahl für der Bevölke- rung.

Bevôlke- | Seelen- rung nach zahl / der Zäh- f auf je e lung von ein 1860. Büreau. zahl, ein Büreau.

Cantone.

Zahl d. Büreaus.

s

266,265 467,141 130,504 14,741 45,039 13,376 11,526 33/3603 19,608 105/920 69,263 40,683 01/082 35/900 48,431 12,000 1 180/441 Graubünden .….|} 24 90,713 Aargau 13} 194,208 Thurgau 12 90,080 On. 9h 110/343 200 210/101 8 90,792 Neuenburg 14 87,369 Genf 1 82,876 Summa 1864 12231 2,910,494

» 1863 1199

10,650 22,245 21,751

95,150

3,698 358 45,907

2,138 98 11,460 | 1,910 87 T 20 1290 161 7,906 4/629 T1 13/376 308 308 11,526 349 349 5/560 9,941 | 1,657 6/936 2317 T2 17,987 8/908 1,484 40,683 | 55/3607 | 995,367 10,316 | 1,453 291 8,875 | 6,509 | 1,627 8,071 31271 545 12,000 321 321 10,613 | 30,180 | 1,775 | 3,779 | 18,563 118 | 7,907 8,197 683 12,924 | 13,386 | 1,487 8,926 | 47,460 1,898 11,349 6,860 807 6,241 | 23,060 | 1,647 / 82,876 f 61,186 | 61,186 TÔT T1300 T1966 T1 191 12/616 | 414,990 | 2,085 165 » i 1002.41 4 14,184 | 338,726 1/914 135

London, 3. Oktober. Jn den Handels - und Schifffahrts-Ausweisen ragt als ein erfreulihes Symptom die Wiederbelebung des Baumwoll- geschäfts hervor. Was den Import des Rohstoffes angeht, so bemerkt man in den leßten drei Jahren eine allerdings nicht ganz stetige Zunahme, in den ersten acht Monaten des Jahres 1863 betrug die Baumwoll - Einfuhr 3,174,282 Centner, des Jahres 1864 4,670,000 Centner, und des Jahres 1865 4,561,040 Ctr. Die kleine Verminderung dieses Jahres ist nicht auf Amerika, einschließlich Mexiko und Brasilien, zurückzuführen, sondern auf Britisch-Jndien ; die Einfuhr aus leßterem stieg von 1,805,518 auf 2,213,270 Ctr. und sank im laufenden Jahre wieder auf 1,941,401 Ctr. Jn der Aus- fuhr von Baumwollgarnen zeigen die ersten 8 Monate d. J. (60,221,637 Pfd. im Werthe von 5,926,776 Pfd. St.) eine Zunahme gegen die entsprechende Periode sowohl des Jahres 1864 (53,877,431 Pfd. zu 6,548,424 Pfd. St.), als des Jahres 1863 (43,443,135 Pfd. zu 4,411,098 Pfd. St.), eine JZu- nahme, die sih freilih niht auf den Werth, sondern auf die Quantität bezieht. Ein ähnliches Verhältniß gilt für die Ausfuhr von Baumwollzeugen (1865: 1/,267,426,062 Yards zu 27,685,461 Pfd. St., 1864 : 1,190,936,553 Yards zu 30,051,112 Pfd. St., 1863: 1,017,573,219

O TO fd,

Nidwalden Glarus

Zug

Freiburg Solothurn Basel-Stadt…… Basel-Landschaft Schaffhausen Appenzell A. Rh. Appenzell J. Rh.

b M R Ou NMRMRARNSNINIOS

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Yards zu 21,819,908 Pfd. St. Holland die besten Konsumenten , sie figuriren in den ersten aht Monaten d I. mit 1,464,594 Pfd. St. resp. 1,110,773 Pfd. St.

Jahres 1864 do noch eine Abnahme von 800,000 Pfd. St. aufweist.

Aegypten nimmt für 1,147,113 Pfd. St., China und Hongkong für | 1,646,436 Pfd. St.} Die Vereinigten Staaten bezogen für ungefähr eine | Die amerikanische Kundschaft hat jedoch | erst in den legten Wochen angefangen, sich mit äußerster Rührigkeit auf dem |

| gut nah Hause zu bringen. | daß die Ernte nur wenig giebt. | ausgefallen, als sie der Landmann vor der Ernte taxirt hatte, und sie be- | trägt faum mehr, ja in einigen Fällen noch weniger als die Hälfte des Er- | trages des vorigen J

| ertrag geliefert Die Ernte der Feldfrüchte | rag geliefer

Million englischer Baumwollzeuge.

englischen Markt zu bvethätigen.

Landwirthschaftlicve Nachrichten.

Posen, im September. (Pr. Hd. Arch.) [ isst mit Ausnahme der Kartoffeln jezt beendigt. Es ist in diesem Jahre ge- wiß außerordentlich s{chwer, zu einem ganz zutreffenden Urtheile über die Er-

gebnisse der Ernte zu gelangen. In den verschiedenen Kreisen des hiesigen |

Bezirks sind die Erträge sehr verschieden ausgefallen. Während namentlich in den nördlichen und östlichen Kreisen über eine unzureichende Ernte geklagt wird, man behauptet svgar allgemein, es seien nur ck ciner Durchschnittsernte erzielt worden , wird vorberrschend in den südlichen und westlichen Gegen- den zugestanden, daß mehr als eine Durcbschnittsernte gewonnen worden sei. Dies bezieht sih , mit Ausnahme des Roggens , der überall in vortrefflicher

Beschaffenheit eingebracht worden ist, sowohl auf Menge als Beschaffenheit |

der geernteten Früchte. Die mehr südlih und westlich gelegenen Kreise, welche den übrigen in der Ernte um 6 bis 8 Tage voraus zu sein pflegen, haben den Weizen und die Sommerung wenig beschädigt eingevracht, wäh- rend in anderen Gegenden diese Früchte durch Regen während der Ernte erheblich gelitten haben. Die größere oder geringere Zahl der Getreideschober auf dem Felde nah Beendigung der Ernte wird in der Regel und auch wohl mit Recht als ein Symptom der Ernte-Ergebnisse angesehen. Nach diesem Symptome würde man zu derselben Ansicht gelangen, die zuvor Über

den Ausfall der Ernte ausgesprochen wurde und die doch zu dem Schlusse |

führt, daß wir es im Ganzen immerhin auf eine volle Durchschnittsernte gebracht haben werden. Rechnet man hierzu die vorhandenen außergewöhn- lich großen Bestände des vorigen Jahres, und erwägen, daß ein namhafter Bedarf des Auslandes noch gar nicht wahrnehmbar ist, so muß man zu der Ueberzeugung gelangen, daß Ueberfluß herrschen wird, und eine wesentliche Steigerung der Preise gar nicht in Aussicht steht. Was nun die Kartoffeln anlangt, mit deren Einbringung man gegenwärtig beschäftigt ist, so läßt sich darüber jeyt noch kein zuverlässiges Urtheil geben. Verschiedenartig nach Gegenden, Boden und klimatischen Verhältnissen werden auch die Erträgnisse dieser Frucht ausfallen; die Erwartung einer recht guten Ernte if aber im Allgemeinen wohl gerechtfertigt, wenn auch vielerlei entgegenstehende Be- hauptungen im Gange sind.

Vom Niederrhein, 1. Oktober. entnehmen wir folgende Bekanntmachung: S

» Nachstehende Zusammenstellung des Resultates der von dem Herrn

Dem Weseler »Kreis - Anzeiger «

Oekonomen Convent in Hüthum und dem Thierarzt 1. Klasse Herrn Win-

ter hierselb über die von denselben in Schiedam und Umgegend in Be- treff des Auftretens und der Verbreitung der in Südholland herrschenden Rinderpest eingezogenen Erkundigungen bringe ih hiermit zur öffentlichen Kenntniß.

Wesel, 29. September 186d.

Der Landrath (gez.) Dönhoff «

Die zur Zeit im größten Theil von Südholland herrschende Rinderpest trat zuerst im Monat Juli d. J. bei einem Oekonomen in dem Orte Kethel bei Schiedam (Südholland) auf, wohin sie durch einen Ocbsen aus England eingeschleppt wurde, verbreitete sich von hier aus allmälig weiter und weiter über die umliegenden Ortschaften, griff namentlich in der leßtern Zeit weiter und s{neller um sich , so daß gegenwärtig 53 Ortschaften (wovon 6 inner- halb 8 Tagen hinzugekommen sind) davon heimgesucht sind und die Seuche noch immer im starken Fortschreiten begriffen ist. Obschon die Seuche in ihrer Mortalität und Verbreitung durch die außergewöhnlich anhaltend trockene Witterung weniger begünstigt wurde, so sind bis jeßt dennoch circa 6000 Stück Rindvieh von derselben ergriffen worden, von denen im Ganzen nur ungefähr 6—8 pCt. die Krankheit überstanden, während die übrigen der- selben erlagen.

Die Verbreitung der Seuche erfolgte von dem Ausgangspunkte aus nicht nach einer bestimmten Richtung, sondern nach allen Richtungen hin, und zwar im Verhältniß zur Ansteckungsfähigkeit derselben nur langsam, was nach der einstimmigen Ansicht aller Sachverständigen und nach der Be- stätigung bereits früher gemachter Beobachtungen nur der der Krankheits- verbreitung ungünstigen Witterung, der außergewöhnlich anhaltenden Troen- heit, zu danken ist. Bei Eintritt einer mehr feuchten und stürmischen Wit- terung steht zu erwarten, daß die Seuche viel größere Fortschritte in ihrer Ausbreitung machen wird, wenn nicht ihrem Weiterumsichgreifen durch strengere Maßregeln, als bisher angewandt worden, Grenzen gele werden.

Die holländische Regierung hat nun seit ungefähr 8 Tagen sämmtliche Viehmärkte in den von der Seuche ergriffenen Landestheilen aufgehoben und fast die ganze Provinz Südholland (von der Mündung des Rheins in die Nordsee am Rhein entlang bis Gouda, von da über Schoonhoven bis zur Grenze von Brabant, längs der Grenze von Brabant, neben Beeland bis zur Nordsee) mit einem Militaircordon zur Verhütung der Weiterver- breitung eingeschlossen. Nach der Ueberzeugung der dort fungirenden Sach- verständigen (Kommisfionen) sind jedoch auch diese Maßregeln zur Tilgung und Weiterverbreitung der Seuche nicht ausreichend, vielmehr steht zu be- fürchten, daß sich die Seuche über ganz Holland ausbreiten werde, wenn derselben nicht durch Tödtung sämmtlicher kranken Thiere - überhaupt durch strenge Handhabung der energischsten, gegen die Rinderpest zu ergreifenden Maßregeln Einhalt gethan wird. Allem menschlichen Ermessen nach ift jedenfalls nahezu der gesammte Rindviehstand Südhollands für verloren zu erachten. «

Für Garne sind die Hansestädte und |

In Zeugen ist | die Túrkei die größte Abnehmerin (1,822,546 Pfd. St.), darauf folgt Bra- | filien (1,072,739 Pfd. St., eine Summe, die gegen die gleiche Periode des |

| Die nothwendigen

| betrachtet werden.

Ueber den Ausfall der Ernte in Dänemark schreibt die »Ugeskrift for Landmaend«: Die Ernte war in diesem Jahre -eine sehr frühe und is} jeßt überall so gut wie beendet. Sie dauerte nicht lange, an manchen Orten nur drei Wochen, wozu der Grund theilweise leider der war, daß man nicht so viel einzuernten hatte, wie gewöhnlich. Arbeitskräfte find überall reihlich vorhanden ge- wesen, und wenn auch das unbeständige Regenwetter die Ernte ein wenig verspätete, so war es doch an den meisten Orten nicht shlimmer, als daß Alle, welche sich nicht durch Ungeduld verleiten ließen, zu sehr mit dem Einfahren zu eilen, Gelegenheit fanden, die Saat Fast in allen Gegenden flagt man darüber, Die Futtermenge is meistens geringer

ahres , das freilih einen ungewöbnlichen Futter- hatte. Es is deshals eine große Seltenheit, daß man Schober bei den Höfen findet, ja an manchen Stellen find

| die Scheunen nicht einmal gehörig voll, und da die Heuernte verhält-

nißmäßig noch weit geringer ausgefallen is, sehen viele Landleute mit Sorgen dem Winter entgegen. Das Futter wird aber sicher sehr gut und nahrhaft sein. Der Roggen muß dieses Jahr fast überall als mißrathen Das Stroh is kurz und dünn; selten hat man per Tonne Land 2—3 Fuder ernten können. Das Korn scheint indessen ret gut zu sein; aber überall wird es wenig ergeben. Der Weizen war auch furz, aber er hat gleihwohl einen zufriedenstellenden Ertrag gelicfert und das Korn wird im Allgemeinen als vorzüglich und {wer wiegend gelobt ; nur bier und da, wo derselbe vom Rost angegriffen worden, giebt es kleine eingeschrumpfte Körner. Die Gerste wird im Allgemeinen als das Korn bezeichnet , welches am besten die Trockenheit dieses Jahres habe ertragen fönnen und wird vielleicht eine Mittelernte ergeben, aber sie füllt bei Wei- tem nh so, wie m gewöhnliwen Zabren, Der Haser bat mehr gelitten, scheint aber gute Aehren mit \{chweren Kör- nern zu haben. Erbsen und Widcken werden an den meisten Stellen als lang und schotenreich gerühmt; doch in einzelnen Gegenden sind sie nur mäßig gerathen, weil das Stroh von der Blattlaus und der Kern vom Wurm angegriffen ward. Nach den meisten Berichten sind die Kartoffeln noch gesund, aber von ziemlih kümmerlichem Aus- sehen, so daß sie wahrscheinlich keinen sehr vielfältigen Ertrag geben werden. Der Gesundheitszustand unter den Hausthieren wird überall gelobt und es finden sih keine Krankheiten von bö8artiger Beschaffenheit, nur aus der Viborger Umgegend hört man von Unglücksfällen bei den Kühen, welche frühzeitig falben sollten.

Telegraphische Witterungsberiehte.

Baro- Tempe-, meter. j ratur. !

Allgemeine Himmels- angicht.

Beobachtungszeit. | Paris. | Wind. ! Ort aris. | éau-

Stunde | | Linien. j mur. |

Auswärti Z e Statrowmen

6. Oktober.

3D (;8 8,1 /0, sebr schwach. | heiter.

338,2 41 [N., s. schwach. |heiter.

336,7 ; NNW., schwach. | heiter, gest. Abd. Nordlicht.

436,1 bewölkt.

434,8 bew., gest. Abd.

Regen.

| 331 W., mässig. bedeckt.

30.8 SW , s. schwach.| trübe.

Moskau .….| 3291 S., schwach. regnerisch.

Stockholm .!| 336,9

l

8 Msgrs. Paris 2 Brüssel.... » (Haparanda.

N., schwach.

[elsingfors NW., mässig.

Petersburg

WSW., schw, |heit., wen, bew., gestern Abend SW., schwach, Maxim. 49,6, Minim. 3,2. S0,, schwach, halb bedeckt, ONO., s. schw. | heiter.

0/80., s. schw. | heiter. W'indstille. bedeckt.

336,8 W., s, stark. bewölkt.

Preussalace STAtIOU En

6. Oktober.

9,0 |W., mässig. W., schwach. WNW., mässig. S0., schwach. ONO., schwach. jheiter. ON0,, schwach. |bewölkt. NNO., s. schwach. | heiter, Reif. 0., sehr schwach. |sehr heiter. 0., mässig. anz heiter. 0., schwach. eiter, Reif. S0., schwach. f[heiter.

S0,, schwach. heiter. NO., mässig. heiter.

338,0 339,6 339,3 336.7

Skudesnäs . Gröningen . Helder

Bernösand. Christians. .

trübe,

337.9 | trübe.

338,6 3,0 539,0 6,1 338,8 0,3 339,8 3,0 338,0 3,6 337.6 2,0 337,0 3,6 336,2 2.0 333,9 0,6 336,9 5,2 332,0 1,4 | 802,8 2:9

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