1865 / 239 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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der Herzoglich bolsteinischen Landesregierung, bringe i hierdurch zur öffentlihen Kunde, daß ich mittelst Bestallung vom 30. Septem- ber d. J. den bisherigen Amtmann des Amtes Flensburg, Werner Kraus, zum Chef der 3. Section der Herzoglich holsteinischen Landes-

regierung ernannt habe.« Ferner bringt dasselbe Blatt einen Extrakt aus einem Schreiben

des K. K. Oesterreichischen Statthalters für das Herzogthum Hosl- stein vom 29, v. M, betreffend die der Landesregierung ertheilte Autorisation zur Urlaubsertheilung an Beamte und Angestellte zum Zweck der Vornahme von Reisen ins Ausland bis zu der Dauer von vier Wochen. |

Hldenburg, 8. Oktober. (Wes. Ztg.) Nachdem jeyt in dem preußischen Hafenorte Heppens der Beweis geliefert ist, daß man auch in unseren Marschbezirken durch artesishe Brunnen zu einem guten Quellwasser gelangen kann, soll man dort bereits mit den Vorbereitungen zu einem zweiten Bohrloche von noch größeren Dimensionen als das erstere beschäftigt sein, und zwar würde das erste Rohr einen Durchmesser von 22 Zoll erhalten. Unter Be- nußung der bisher gemachten Erfahrungen gedenkt man in eine Tiefe von 650 Fuß zu dringen und mit der Arbeit in zwei Jahren fertig zu werden. Jn diesen Tagen ist die langersehnte Chaussee fertig geworden, welche, aus hartgebrannten Ziegelsteinen (Klinkern) bestehend, die Stadt Varel mit dem Butjadingerlande und den Weserhäfen verbindet. Gleichzeitig is ein reger Postverkehr auf der- selben eröffnet.

Mecklenburg. Schwerin, 9. Oktober. Wie die »M. Z.- vernimmt, ist Se. Königliche Hoheit der Großherzog in Lissabon eingetroffen und beabsichtigt, am 2. d. M. die Reise zu Schiff nah dem südlichen Spanien und zwar zunächst nah Malaga fortzusetzen. Die hochfürstlihen Kinder haben Arcachon am 30. v. M. ver- lassen, und zwar is der Erbgroßherzog und der Herzog Paul Friedrich nah Bagnères zurückgekehrt, von wo sie am 22. d. M. sich nah Bayonne zu begeben gedenken, um den Großherzog bei der Rüdreise zu begrüßen. Dagegen sind die Herzogin Marie und der Herzog Johann Albrecht über Bordeaux und Paris nach der Schweiz gereist, um sodann über Darmstadt und Berlin den Heim- weg anzutreten.

Sachsen. Coburg, 8. Oktober. (L. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Arthur von Großbritannien hat vor seiner am 2, d. M. erfolgten Abreise von hier das Palais des Hausober- marschall v. Wangenheim gekauft, welches er noch erweitern lassen und im nächsten Frühjahr beziehen will.

Meiningen, 7. Oktober. Nah mehrwöchentlichem Aufent- halte in Saalfeld ist der Herzog gesiern und die Herzogin heute hierher zurückgekehrt.

Württemberg. Stuttgart, 8. Oktober, (Fr. J.) Die von dem lehten Landtage verabschiedeten Gesehe werden nah und nach promulgirt. Vor einigen Tagen das neue Kreditgeseß für die Studirenden der Landesuniversität j gestern das Gesch Über Brand- shadenvergütung bei Explosionen durch Gas j früher das neue Brannt- weinsteuergeseß, das Gesey über die Herabsegung des Ulters der Volljährigkeit; das Complexlasten-, das Schulgesez. Ein neues württemb. Eisenbahnanlehen steßt nahe bevor. Die ersten 10 Millionen der von den Ständen für den Eisenbahnbau verwilligten Anlehen sollen vergeben werden. Die Obligationen werden eben gedruckt.

Bayern. München, 8. Oktober. Jn und bei der vielbe- suchten Gastwirthschaft zur »Westendhalle« kam es diesen Abend, wie dem »N,. C.« berichtet wird, in Folge von Arretirungen auf der Oktoberfestwiese, in welche sich das Publikum mischte, zu argen Ruhe- störungen und, wie es heißt, zu Wiederseßlichkeiten gegen die Gen- darmerie. Die Vorfälle scheinen ziemlih ern} gewesen zu sein, denn es mußten größere Abtheilungen Jnfanterie und Reiterei requirirt werden, und erst nah längerer Zeit gelang es, sehr viele Verhaftun- gen, 50—70, vorzunehmen und die Ruhe wieder herzustellen.

DHesterreich. Wien, 9. Oktober. Neuesten Bestimmungen zufolge soll der Aufenthalt des Allerhöchsten Hofes in Schön- brunn bis Anfangs November verlängert werden.

Ein Wiener Telegramm der »Frankf. Postzeitung« vom 9. Oktober meldet: Sicherem Vernehmen nach steht der Erlaß eines provisorish gültigen Dekrets bevor, welches die Staatsschulden- Kontrols - Kommission in ihrer bisherigen Zusammensezung von Neuem ernennt.

Pesth, 8. Oktober. Heute Vormittags begaben sih die Wäh- ler der inneren Stadt Pesth zu Deak, um selben zur Uebernahme der Landtagsvertretung aufzufordern. Auf eine Ansprache des Wäh- lers Hollorits antwortete Deak zustimmend.

Frankreich. Paris, 8. Oktober. Der »Moniteur« ent- hält in seinem amtlichen Theile ein Kaiserliches Dekret , wodurch der Beitritt des Großherzogthums Mecklenburgz Streliy zu dem am 9, Juni d. I. zwischen Frankreih und dem Großherzogthum Melen- burg - Schwerin abgeschlossenen Schifffahrts - und Handelsvertrage und zum literarischen Vertrage bestätigt wird.

Spanien. Die »Madrider Zeitung« vom 4. Oktober giebt Einzelheiten über die Ereignisse von Saragossa. Am 2. d. M. bildeten sich auf dem Playe San Francisco mehrere Gruppen, welche Veränderungen an dem Accisetarif verschiedener Gegen- stände verlangten. Die Behörden ergriffen sogleich Vorsicht8maß- regeln und bei Anbruch der Nacht ging die Menge auch wieder aus cinander. Am Zten bildeten sich aber von Neuem Gruppen, und zwar noch größere, als gestern, auf den hauptsächlichsten Pläßen von Saragossa. Dieselben nahmen cine drohende Haltung an und gingen auf die wiederholte Mahnung der Behörde nicht aus einander. Nachdem die geseßlih vorgeschriebenen Aufforderungen ohne Er- folg an die Aufrührer erlassen worden waren, wurde die Militair- behörde requirirt. Um Z3 Uhr Nachmittags kündigte der Eeneral- Capitain an, daß, falls binnen einer Stunde der Auflauf nicht vor- bei sei , die Militairgewalt einschreiten werde. Eine Depesche des General-Capitains an den Kriegs-Minister von 4 Uhr 50 Minuten meldete, daß die auf der Promenade Santa Engracia und auf dem Playe San Francisco versammelte Menge bei dem ersten lebhaften Angriff der Garnison, den er selbst geleitet habe, zerstoben sei, ohne daß es nöthig geworden , auf das Volk zu feuern. Eine spätere Depesche von 8 Uhr 14 Minuten meldete, daß von Neuem auf- rührerishe Gruppen \ih gebildet hätten und daß man nach mebreren erfolglosen Aufforderungen und nachdem einmal in die Luft geschossen worden, sich genöthigt gesehen habe, ein regelmäßiges Feuer auf die Empörer zu eröffnen, wodurch diese dann auch bald in die Flucht getrieben wurden. Man wußte noch nicht, wie viele Todte und Verwundete bei dieser Gelegenheit Seitens der Aufrührer gefallen waren. Ein Soldat wurde von einem der Empörer erschossen. Eine dritte Depesche von 8 Uhr 56 Minuten meldete, daß die Ruhe wieder hergestellt sei, daß mehrere Verhaftungen vorgenommen worden seien und namentlih auch derjenige, welcher den Soldaten erschossen, fest- genommen worden sei.

Der »Correspondencia« wird unterm 5. Oktober aus Saragossa mitgetheilt, daß die dortige Garnison um zwei Bataillone verstärkt worden is und daß die Verhaftungen fortdauern.

Italien. Die »Gazzetta di Torino» vom 6. Oktober zeigt an, daß die Großfürstin Marie von Rußland mit ihren beiden Töchtern, von Susa kommend, in Turin eingetroffen is, um dort einige Tage zu bleiben.

Florenz, d. Oktober. Der Minisier des. KURUs Und der Justiz hat abermals die Räumung dreier Klöster, in Adina, Fale- rona und Acquaviva, verfügt und die Gebäulichkeiten den Gemein- den zu Schulzwecken überwiesen. Weitere Maßregeln dieser Art stehen noch bevor. Jm Palazzo Vecchio und in den Uffizien is man jeßt mit der Einrichtung der Lokalitäten für die beiden Häuser des Parlaments so ziemlich zu Stande gekommen. Die Minister Natoli, Jacini, Sorelli und Cortesi haben so eben die Arbeiten be-

| sichtigt und dabei die Frage, welcher Saal bei der Eröfsnungs-Feier-

lichkeit benußt werden soll, in vorläufige Erwägung gezogen. Der

| König machte von Turin einen Ausflug nah Valdieri, wird aber

vor der Rückkehr nach Florenz seine frühere Hauptstadt noch einmal besuchen.

Nufßland und Polen. St. Petersburg, 9. Oktober. (R. I.) Wegen der sehr gestiegenen Zahl der Rekruten, welche in Folge von Untauglichkeit zurückgewiesen werden, hat Se. Majestät der Kaiser befohlen, daß zur Controle der medizinischen Besichti- gung und der Untauglichkeits-Erklärung der Rekruten bei den Gou- vernements-Militair-Chefs besondere Kommissionen ernannt werden sollen. :

Der Gouverneur von Kiew hat unter dem 15. September ein Rundschreiben erlassen, in welhem auf das Cirkular vom 28. September v. J. hingewiesen wird, worin darauf aufmerksam ge- macht wurde, daß die vorgekommenen Brände in den meisten Fällen nur in Folge des höchsstt mangelhaften Zustandes der Löschapparate so furchtbare Maße gewonnen, und daß, wenn die städtischen Ein- nahmen nicht zur Verbesserung derselben ausreichten, freiwillige Bei- träge erhoben und dazu verwendet werden müßten; sodann wird bemerkt, daß außer in den Städten Wassilklow und Tscherkask nichts von den Stadthäuptern geschehen sei, um dieser dringenden Mahnung nachzukommen. Da die Stadthäupter durch diese Gleichgültigkeit gegen eine so wichtige Angelegenheit ihre Mißachtung gegen die Gemeinde, welche sie doh mit ihrem Vertrauen beehrt und ihnen die Leitung ihrer Angelegenheit übergeben hat, offenkundig an den Tag gelegt haben, sehte eine solche Sorglofigkeit ihn (den Gouver- neur) in die Nothwendigkeit, ihnen die Erfüllung seiner Forderungen nochmals zur Pflicht zu machen und ihnen, um jede Möglichkeit zu fernerer Thatlosigkeit zu beseitigen, die Polizeichefs an die Seite zu stellen, welhe mit den Stadthäuptern zusammen den Gemeinden die Nothwendigkeit einer unverzüglichen Verbesserung des Feuerlösch- wesens klar zu machen und für die Herbeischaffung der nöthigen Mittel zu sorgen haben werden.

Von der polnischen Grenze, 8. Oktober. (Ofts. Ztg.) Das Resultat der in Siedlce geführten kriegsgerichtlichen Unter-

suhung läßt in Bezug auf die Betheiligung der Umsturzparktei an den Bränden keinen Zweifel Übrig. Die Zwillingsbrüder Johann und Stephan Lentowsfi , die ein Alter von 145 Jahr haben, verharren mit Entschiedenheit bei den ihre Mutter belastenden Aussagen. Sie behaupten wiederholt, daß ihnen aus der Schweiz von einem ibrer Brüder, der früher zu den Jnsurgentenbanden gehörte, Aufwiegelungen zugesandt seien. Diese Behauptung wird auch durch einen in den Händen der Behörde befindlihen Brief vollfklommen bestätigt. Das Kreisgericht in Siedlce hat bereits zwei Todesurtheile erlassen und noch auf etnige andere Strafen erkannt. Die ergangenen Urtheile werden nächstens veröffentliht werden. Die Brandbriefe, die noch immer an verschiedenen Punkten des König- reihs verbreitet werden, sowie eine Menge anderer Jndicien be- weisen klar, daß bei den zahlreichen Feuersbrünsten der lehten Zeit eine verbrecherishe Hand thätig ist.

Dánemark. Kopenhagen, 9. Oktober. Jn der heute stattgehabten Sißung des Folkethings des Reichsraths ist der Staatsgrundgeseßentwurf in noh mehr veränderter Fassung wieder dem Landsthing Überwiesen worden. Der Conseilspräsident erklärte, daß die Regierung dem so veränderten Entwurfe nicht bei- treten fönne.

STelegraphtishe Vtheschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Breslau, Dienstag 10. Oktober, Morgens. Die »Bresl. YJ.« meldet aus Warschau: Der dortigen Justiz - Kommission is vom General - Polizeimeister Trepow die Mittheilung zugegangen, daß der Kriegszustand im Königreich Polen Neujahr 1866 aufge- hoben werden wird. Die Geseßeskommission solle die Strafen für Vergehen feststellen, deren Aburtheilung der Polizei zufällt.

London, Montag, 9. Oktober, Nachmittags. Reuters Office hat Nachrichten aus Shanghai vom 4. September erhalten. Jn der westlichen Tartarei ist cin siegreicher Aufstand ausgebrochen; die Provinz Jli hat sich vom chinesishen Reiche losgerissen. Die Nienfei - Jnsurgenten haben in drei Städten kapitulirt j dem offiziel- len Bericht zufolge soll Oberst Burgevine ertrunken sein.

Paris, Dienstag, 10. Oktober, Vormittags. Das heutige »Journal des Débats« sagt: Man meldet als gewiß, daß sih Graf Walewski demnächst in einer politishen Mission nah Florenz be- geben werde.

Das 20. Stück des Central-Blatts der Abgaben-, Ge- werbe- und Handels-Geseßgebung und Verwaltung in den Königlich Preußischen Staaten bringt in der Beilage eine Statistik der Brauereien für das Jahr 1864, der wir Folgendes entnehmen: Gewerbliche Brauereien, welche Bier verkaufen und der Gewerbesteuer unterliegen im preu- bischen Staat und denjenigen Vereinsgebietstheilen, deren Regierungen mit Preußen die Uebergangsabgaben von Bier als eine gemeinschaftliche theilen : a) in den Städten 3730, b} auf dem Lande 3683, im Jahre 1863 dagegen : a) 3697, b) 3753. Der höchste Betrag des Fixums, welcher für die einzelne Brauerei entrichtet worden, betrug 34,000 Thlr. (in Berlin), derselbe erreichte in der Provinz Posen die Summe von nur 800 Thlrn. Ueber 2000 Ctr. Braumalz wurden versteuert in je a) 178 Brauereien in den Städten und b) 28 auf dem Lande, gegen 1863 : a) 168, b) 23 ; 100 Ctr. Braumalz und darunter a) 1088, b) 2176 gegen 1863: a) 1130, b) 2288. Betrag der Braumalzsteuer. 1) Jn Ost-Preußen: a) in den Städten 131,774 Tblr. 22 Sgr. 14 Pf. b) auf dem Lande 10,748 Thlr. 21 Sgr. 2 Pf. , zusammen 202,522 Thlr. 25 Sgr. 1 Pf. , in West-Preußen: a) 80,623 Thlr. 2 Sgr. 11 Pf., -b) 16,990 Thlr. 27 Sgr. 0 Pf.4 zusam- men: T C 09 D 2 Don 2 2022 U O Qr 3 Pf., b) 7766 Thlr. 4 Sgr. 8 Pf., zusammen 50,688 Thlr. 10 Sgr. 14 Pf. 3) Pommern: a) 48,101 Thlr, 6. Sqr. 4 P, Y) 8195 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., zusammen : 56,294 Thlr. 23 Sgr. 8 Pf. 4) Schlesien: a) 168,792 Thlr. 20 Sgr. 10 Pf., b) 87,733 Thlr. 1 Sgr. 10 Pf., zusam- meh: 296,020 Thlr. 24 Sgr, 8. Ds, 9) Drandenuhurg, in Berlin: 193/899 Thlr. 19 Sar. 11 Pf., Reg. - Bez. Potsdam, a) 73,253 Tblr. 18 Sgr. 3 Pf., b) 8574 Thlr, 18 Sgr. 2 Pf., zusammen : 81,828 Thlr. 6 Sgr. 5 Pf., Reg. - Bez. Frankfurt a) 58,828 Thlr. 15 Sgr. 2 Pf., b) 14,993 Tblr. 7 Sgr. 6 -.Pf., zusammen: 13,821 Thlr. 22 Sgr. 8 Pf. 6) Sach sen: -a).--231,594: Thlv: 44 Sgr. 9. Pf (h): 66,0732-Thlr. 21 Sgr. 6 -Pi/j zusammen 297,668 hlr, 421 Sgr. 3 "Pf 7) Westfalen: a) 78,791 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf., b) 35,129 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf., zusammen 113,921 Thlr. 25 Sgr. 8) Rheinland: a) 216,251 Thlr. 29 Sgr. 6 Pf., b) 95,950 Thlr. 20 Sgr. 10 Pf., zusammen 312,202 Thlr. 20 Sgr. 4 Pf. Summa von 1—8, a) 1,324,834 Thlr. 5 Sgr. 5 Pf., b) 412,154 Thlr. 3 Sgr. 11 Pf. Gesammt-Summe: 1,736,988 Thlr. 9 Sgr. 4 Pf. gegen 1863: 1,640,262 Thlr. 27 Sgr. 8 Pf., 1864 also mehr: 96,725 Thlr. 11 Sgr. 8 Pf.

Kunst- und wissenschaftlihe Nachrichten.

_— Das Ofktober-Heft der vom Prof. Dr. Foß herausgegebenen Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landeskunde enthält eine zum Theil aus seither noch unbekannt gebliebenen Quellen bearbeitete Darstellung »Zur Beurtheilung des Staatsministers von Wöll- ner« von J. D. E. Preuß. Die Unter - Abtheilungen dieser Dar- stellung sind überschrieben: l, Wöllner's Jugend und Predigtamt. Il. Wöllner als Landwirth und als ökonomischer Schriftsteller und Il. Wsöll- ner's Vorlesungen für den Prinzen von Preußen. Der Herr Verfasser des vorliegenden Artikels hat eine merkwürdige Episode der preußischen Geschichte mit seiner kritischen Fackel beleuchtet und dem historischen Rechte vindicirt. Es ist von hôöchstem Jnteresse, zu erfahren, wie der große König Friedrich auf Wöllner, als ökonomischen Schriftsteller seinen Blick richtete, und dieser mit seiner Schrift: »D ie Aufhebung der Ge- meinheiten in der Mark Brandenburg nach ihren großen Vortheilen öfonomisch betrachtet,« bei dem Könige, wie Preuß urtheilt, ganz gewiß eine sehr rühmliche Anerkennung gefunden hat. Bald nachher war aber der große König durch die Privatverhältnisse Wöllner's veranlaßt, über denselben ein sehr scharfes Urtheil auszusprehen. Viel später bot sich für Wöllner die Gelegenheit, mit dem damaligen Prinzen von Preußen bekannt zu werden; es war im J. 1782, als W. bereits das 50. Jahr erreicht hatte. Doch wir müssen bei der Reichhaltigkeit des historischen Stoffes, welcher hier geboten wird, uns bescheiden, auf die Lektüre der Ab- handlung selbst zu verweisen. Das vorliegende Hest enthält außerdem noch einen sehr shähßenswerthen Artikel »Schloß und Dom zu Ma- rienwerder« als Versuch einer kritisch - historishen Erläuterung von R. Bergau. Die Bibliographie fehlt diesem Hefte. Eine Rezension (Rügensch- Pommersche Geschichten aus sieben Jahrhunderten von Otto Fo) und einige Sizungs-Protokolle bistorisher Vereine bilden den üblichen Schluß.

Telegraphisehe Witterungsberiehte,

Beobachtungszeit. | Baro- Tempe- | meter. | ratur, | Wind

| Paris. | Réau- | Linien.| mur.

Allgemeine Himmels- angicht,

Stunde | Ort.

Aus wartilge Std t Lon én 10. Oktober.

Pans 6 332,0 | 11,2 |S., mässig. bedeckt, Brüssel....| 330,7 | 12,7 |S., schwach. bedeckt, Regen. Haparanda. | 334,9 | 0,2 |SW., schwach. |bedeckt. Helsingfors | 339,4 |— 2,4 | Windstille. bewölkt, Petersburg | 339,4 |— 1,9 |W., schwach. heiter. Riga 340,3 |— 3,5 |SO0., schwach. |jheiter. Libau 338,5 P 0,5 /0., schwach. bedeckt. Moskau .….} 333.6 im 5,4 | Windstille. heiter. Stockholm .| 339,2| 0,8 |N., schwach. bedeckt, gestern | Schnee, gest. Ab, : ONO., schwach. | Maxim. 4,5, Minim. 0.8. halb bedeckt. ONO., mässig. |[bedeeckt. s. bed., Regen,

Skudesnäs .| 337,1| 5,2 |0., mässig. t j |

Gröningen . : Helder... 331. : 0., mässig. Hernösand. | 337.5 |— 0, W., schwach. halb bedeckt. | Christians. .) 338,9 | 95,4 |SW., mässìg. |Regen,

PreUusSLISChe S tatl0 Nt 10. Oktober.

SU., stille. bedeckt, Nachts

3,6.

0., sehr stille. bedeckt.

Danzia 536,9 080., schwach. |bedeckt.

Putbus 0001 0., stürmisch. bedeckt.

399,2 2 _(0., mässig. heiter.

Stettin 380,81“ 0., stille. bedeckt.

Berlin 332,5 N0., stille. bezogen,

332,8 ONO0., schwach, [trübe.

Münster ...| 329,9 S0., mässig. bedeckt.

Torgau l Oo01 NO., mässig. ganz heiter.

Breslau... | 328,2 0 L eR trübe.

Ratibor... 329,9 NW,, schwach. |regnerisch.

Trier... 9920/2 S., schwach. trübe,

6 Mrgs. ! Memel... 338.2

Königsberg | 336,2

G E G G

É di a R a Ei N ti