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Gesellscaft verliert demnach ihre Caution von 25,000 Drachmen, und der Bau der Eisenbahn soll, sagt man, wieder versteigert wer- den, wobei die Kaution 200,000 Drachmen betragen wird.
Türkei. Konstantinopel, 14. Oktober. (Telegr. Wiener Blätter) Kozandagh und Ghiaurdagh sind pazifizirt und die Kom- missaire der Pforte zurückgekehrt. Ferik Effendi, Minister des Evkaf (Jntendant der Stiftungsgüter), wurde durch Mehemed Ruschdi Pascha, Gouverneur von Damaskus, ersetzt.
Nufßland und Polen. St. Petersburg, 20. Oktober. Die Getränfkeaccise hat, dem »Russ. Jnval.« zufolge, in den 40 Gouvernements des europäischen Rußlands und im Lande der Donischen Kosaken für die ersten 6 Monate d. J. 55,683,335 R. ergeben, d. h. 5,925,715 R. weniger, als der Anschlag im Reichs- budget beträgt.
Libau, 10. Oktober. Unser neuer Hafen, meldet man der »Dtsch. Petersb. Ztg.«, ist der Schifffahrt eröffnet! Gestern sind die ersten Seeschiffe und zwar namentlich die Norwegische Brigg »Marie Margaretha«, 95 Fuß tief gehend, und der Holländische Schooner »Reinnier«, 107 Fuß tief gehend, bei einem niedrigen Wasserstande von 1 Fuß unter 0, durch die neue Hafenmündung resp. aus- und eingelaufen. — Die Bagger - Arbeiten werden fortgeseßt, so daß wir noch -diesen Herbst 13 Fuß durhweg zu erlangen Aussicht haben. Die Tiefe soll bekanntltch auf 18—20 Fuß gebracht 1erden. Im nächsten Jahre steht die Vollendung dieses monumentalen Baus bevor, denn bereits erheben sih die Steinschüttungen für die neuen, bis auf 20 Fuß Wassertiefe vorgeshobenen Hafendämme an ihren Außenenden bis zum Wasserspiegel, während ihre inneren Strecken schon in ihrer ganzen Höhe ausgeführt sind. Zu diesen mächtigen Steindämmen sind bisher etwa 24,000 Kubikfaden Steine von großem Kaliber verwandt worden , erratische Blöcke, welche der Libausche See geliefert hat. Die alte Hafenmündung soll, sobald überall cine Tiefe von 14 Fuß erreiht worden, geschlossen werden, um die Ausströmung ausschließlihèdem neuen Bette zuzuführen.
Maxs\chgqu, 20. Oktober. (Schl. Ztg.) Jn der Bauern - Regulirungsfrage ist eine Anzahl neuer Verordnungen des konstituirenden Comités erschienen. Jn denselben sind u. A. auch Bestimmungen über die im Besiß der Bauern befindlichen Gebäude für den Fall der Uebersiedelung der Bauern nach andern Grund- stücken getroffen, cin Punkt, dessen ungenügende Berücksichtigung in dem Ukas vom 2. März v. J. unzählige Streitigkeiten hervorgeru- fen hatte. Eine zweite Verordnung regelt die bäuerlihe Grund- steuerpfliht, und zwei allerhöchste Befehle bestimmen die Modalitäten
der Entschädigungszahlungen auf Grund der Liquidations-Operation und mit Bezug auf die verschiedenen Beträge der auszugebenden Pfandbriefe. Demnach würde bei einem Betrag bis zu 1000 Rb. die Entschädigung in 10 Briefen à 100 Rb. gewährt, während z. B. bei einer Gesammtsumme von 16,432 Rb. die Zahlung sich folgendermaßen gestaltet: 44 Briefe à 100 = 4400 Rb., 16 Briefe à 290 Rb. = 4000 Rb., 8 Briefe à 500 = 4000 Rb, 4 Briefe à 1000 Rb. = 4000 Rb. und 32 Rb. baar. Die erste Auszah- lung erfolgte an den Besißer des Gutes Mafkow im Kreise Miech ow.
Von der polnischen Grenze, 20. Oktober, wird der »Osts.- Ztg.« geschrieben : »Jn einer Korrespondenz des »Czas®s« aus Litthauen wird die Stimmung der dortigen ländlihen Bevölkerung gegen den polnischen Adel als eine Überaus feindselige geschildert. »Das Land- volk — ‘schreibt der Korrespondent, ein Gutsbesißer — is größten- theils gegen den Adel aufgebracht, und wenn es nicht so religiös wäre, wer weiß, ob sich nicht die Meyeleien von Humaina und Galizien wiederholen würden, Sehr häufig kommt es vor, daß das Hofgesinde wegen der geringsten Zurechtweisung oder der Dienst- entlassung eine Denunciation gegen den Brodherrn anbringt, und derartige Denunciationen sind jedem Beamten erwünscht. Sie haben die unmittelbare Folge, daß der betreffende Gutsbesißer in den Thurm gesteckt und seine Güter sequestrirt und, s#o bald die Denunciation sih als begründet erweist, konfiszirt werden. Wir sind daher ab- hängig von jedem Dienstboten und Tagelöhner und müssen von Seiten dieser Leute viel Unbilden dulden, um niht nach Sibirien zu kommen, denn wer von uns is unschuldig ?«
Vom Amur. Das östlihe Küstenland. Unter diesem Titel ist, berichtet die »D. Pet. Ztg.«, am 17. Juni d. J. die erste Nummer einer neuen Zeitung in Nikolajewsk am Amur er- schienen. Außer meteorologischen Beobachtungen-und den Nachweisen über die Bewegung der russishen Fahrzeuge im japanischen Meere enthält diese Zeitschrift noch einige Artikel, die uns intéressante Auf- {lüsse Über die Zustände in jenen entfernten Landestheilen geben. Aus dem Artikel »Unglückliche Folgen des Aufganges der Flüsse« erfährt man, daß der Amur seit der Gründung von Nifolajew#k stets zwischen dem 18. und 25. Mai aufgegangen is. Jn dem Ar- tikel »Gegenwärtiger Zustand Nikolajewsk's und des Amur's« wird auf die Nachtheile hingewiesen, welche sich aus der Rauhheit des
Klimas für die Stadt ergeben. Die leßte Sommerpost geht am 17, September aus Nifkolajewsk ab und dann besteht bis zur Mitte
des Dezember, wo sih der Winterweg etablirt, keine Postverbindung. Im Frühling geht die leßte Winterpost am 17. März ab, und dann ist bis zur Eröffnung der Schifffahrt, d. h. bis Ende Mai, aber- mals die Communication gehemmt. Jnteressant sind auh die Nach- richten Über die Tiger in den südlicheren Strichen des Landes. Fast jedes Jahr kommen Unglücksfälle vor, welche durch Tiger veranlaßt worden sind. Die Felle dieser Thiere bilden sogar einey Handels- artikel. Jn den Läden von Nikolajewsk kostet ein solches Fell 30 bis 60 Rubel, in den südlichen Häfen kann man es jedoch für 10 bis 30 Rubel kaufen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. Oktober. Unter den Fragen, welche wahrscheinlich die jeyt versammelten Neichs- stände beschäftigen werden, ist die Zollgeseßgebung als eine der wichtigsten hervorzuheben. Ferner wird die Eisenbahnfrage natürlicherweise eine Rolle spielen, wenn auch nicht eine so bedeutende wie auf den Reichstagen der verflossenen zehn Jahre. Vor Allem müssen Gelder bewilligt werden zur Fortführung der auch aus poli- tischem Gesichtspunfte äußerst wichtigen »nordwestlichen Stammbahns«, welche uns in eine {nelle Verbindung mit Norwegen bringen soll. Durch die vom vorigen Reichstage bewilligten Gelder war man in Stand geseht , die Arbeiten dieser Bahn bereits in Angriff zu neh- men, sowohl zwischen der »westlihen Stammbahn« und Christine- hamn, als zwischen Arvika und der norwegischen Grenze. Dahin- gegen haben die Arbeiten auf dem mittleren Theile der Bahn (Christinehamn-Arvika), weil über die zweckmäßigste Richtung dieser Linie die Meinungen bisher getheilt waren, noch nicht begonnen. Neben dem Land- und See-Vertheidigungswesen dürfte wohl auch Schwedens Verhalten zum legten deutsh-dänischen Kriege die Auf- merksamkeit der Repräsentation auf sich ziehen. Qu den Broschüren zu Gunsten der Verfassungsreform is in diesen Tagen eine neue Arbeit hinzugekommen von Herrn H. L. Rydin, Professor des Staatsrechts an der Universität zu Upsala , u. A. Verfasser eines Werkes Über die Union der Königreiche Schweden-Nor1wegen.
Dánemark. Kopenhagen, 19. Oktober. (H. N.) Auf der heutigen Tagesordnung des Reichsraths-Folkethings stand eine Interpellation des Abg. Graf Holstein-Holsteinborg an den Kriegsminister, ob man auch ferner sog. Futterpferde (den Land- leuten zur Benußung übergebene Pferde) behalten wolle. Der Inter- pellant meinte, daß man am besten thue, die 1728 Futterpferde der Armee, wofür keine unbedeutende Summe ausgegeben wurde, zu verkaufen. Die ökonomische Lage des Staates mache es nothwen- dig, daß man allen Üüberflüssigen fostbaren Apparat realisire. Ver- muthlih habe man die Einrichtung der Futterpferde vorläufig in Erwartung des neuen Armeeplans beibehalten, allein die Konjunkturen hätten sich sehr verschlechtert und wenn die Unterhaltungskosten früher jährlich sich auf 20 Thlr. fürs Pferd belaufen hätten, so würde nah dem diesjährigen Mißwachs und den hier zu Lande unerhörten Futter- preisen jedes Pferd wenigstens 50 Thlr. fosten. Sie würden daher ihren eigenen Werth auffressen. Er wolle gerne wissen, ob spezielle militairische Gründe die Beibehaltung der Futterpferde geböten. Der Kriegsminister bemerkte, die Haltung der Futterpferde beruhe auf einem Gesetze (welches er vorlas) und der Zweck sei, stets bei Ausbruch eines Krieges eine größere Anzahl Pferde in Bereitschaft zu haben. Man beabsichtige auch, sie in Verbindung mit dem neuen Armeeplan, dessen Vorlegung nahe bevorstehe, beizubehalten, und könne man diese Sache dann im reiflihe Erwägung ziehen; auch stehe es ja dann in der Gewalt des Reichsraths, die Abschaffung der Gutterpferde zu beschließen. Ueber den gemeinsamen Verfas- sungsaus\huß erfährt man, daß in der heutigen Abendsißung die zweite Behandlung beginnen sollte. Die Nachrichten lauten über- einstimmend dahin, daß man mit großer Majorität den Regierungs- Entwurf, der bekanntlih mit dem im gemeinsamen Verfassungs- Auss{huß der vorigen Session, die mit der Auflösung des Folke- things endete, angenommenen zusammenfiel, verlassen hat. Eine Majorität theils aus den Gutsbesißern, theils aus den Bauern und einigen Nationalen soll dagegen einen Vorschlag zur Zusammen- seßung des Landsthings aufstellen, der der Monrad schen Idee ent- spricht, zur Hälfte nämli das Landsthing der Juni-Verfassung mit indirekten Wahlen und Wählbarkeitscensus, zur Hälfte das Reichs- raths-Landsthing (der November-Verfassung) mit hohem Wahlrechts- Census. Einen solchen Dualismus bekämpften Madvig und Leh- mann in einer öffentlihen Sigung des Landsthings vor Kurzem aufs Entschiedenste als verderblih. Rücksihtlih der Königswahlen soll noch keine Einigung erzielt sein. |
Die Einnahmen und Ausgaben des Königreichs Dänemark balanciren in der soeben erschienenen Rehnungs-Ab- lage für das Finanzjahr 1864 — 65 mit je 10,012,151 Thaler 147 Schill. Reichsm. Die Einnahmen betrugen: 1) Direkte Steuern 4,056,711 Thlr., 2) Kriegssteuer 1,839,593 Thlr. , 3) indirekte Ab- gaben 1,099,112 Thlr. 4) isländishe und färsishe Jntraden 65/453 Thlr, 5) verschiedene Einnahmen 1,231,107 Thlr. und 6) Kassenbehalt aus dem Finanzjahre 1863—64 1,720,164 Thlr. An- dererseits ergiebt die Ausgabenseite: 1) der Reichstag 85,000 Thlr.,
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2) das Ministerium des Junnern 1,857,546 Tblr, 3) das Justiz» Ministerium 914,695 Thlr., 4) das Kultus-Ministeriuum 363/206 Thlr., 5) die besondere Staatsschuld des Königreiches 342,808 Thlr., 6) das Pensionswesen 160,034 Thlr., 7) andere außerordentliche | Staats-Ausgaben 998,577 Thlr. und 8) Kassenbehalt zu Ausgang | des Finanzjahres 5,290,205 Thlr. Reihsmünze.
Amerika. New-York, 10. Oktober. Jn einer Unterredung | mit General Rousseau bat Präsident Johnson versprochen, die Kriegsgeseze in Kentucky aufzuheben, die Negertruppen zurückzuzie- | hen und die angeblichen Ausschreitungen der Bureaux zum Schuhe der freigelassenen Neger zu rektisiziren. — Die Convention von Nord- carolina hat einstimmig beschlossen , daß die Sklaverei auf ewig ab- | geschafft sein solle. Die Wahlen sind auf den 9. November ange- sezt. — Jn Canada soll ein fenischer Agent herumreisen, um Logen zu gründen; ferner soll schon eine Anzahl Jrländer von Toronto nah ihrer Heimat abgereist sein. : L |
Aus El Paso vom sten d. bringen Zeitungen die Angabe, daß Juarez und alle Mitglieder seines Kabinets in Franklin, gegen- über El Paso, auf dem texanischen Ufer des Rio Grande seien j doch stellt der mexikanische Konsul in New-York, Navarro, dies in E 12. Oktober, Abends. Die Freilassung des weiland Vice- Präsidenten der Conföderation Stephens, aus Georgien, des Finanzministers Trenholm aus Südcarolina, des General-Post- meisters Reagan aus Texas, des Richters Campbell aus Ala- bama und des Gouverneurs Clark aus Missisfippi hat Präsident Johnson unter der Bedingung angeordnet; daß sie ihr Ehrenwort geben, bis auf weiteren Befehl jeder in seinem Staate zu verbleiben und sih auf etwa gegen sie zu erhebende Anklage sofort der ihnen bezeichneten Behörde zu stellen. Die Deputation aus Südcarolina, welche von der Convention dieses Staates abgesandt worden, um gleichfalls die Amnestirung und Freilassung Jefferson Davis zu erwirken, ist in Washington angekommen. — Ein Gesuch, die Ge- nerale Lee und Johnston, sowie mehrere andere hervorragende Süd- länder zu dem Wir ßyhschen Prozesse als Zeugen heranzuziehen, ist von dem Kronanwalt abschläglich beschieden worden, weil die Genannten als Mitverschwörer in dem verrätherischen Beginnen welches die Leiden der nordstaatlichen Kriegsgefangenen herbeigeführt habe , an- zusehen seien. Der Prozeß wird der Regterung wohl nicht weniger als 100,000 Dollars fosten. — Der Kommissarius des Büreaus zum Schuze der befreiten Neger in Mississippi hat dem provisorischen Gouverneur Sharkey die Eröffnung gemacht, daß er alle unter seine Cognition fallende Rechtsstreitigkeiten den bürgerlichen Gerichten Über- weisen wolle, wenn den Negern dort das Recht, Zeugniß abzulegen, gewährleistet werde. Diesen Vorschlag hat der Gouverneur an- genommen und die richterlichen Beamten des Staates angewiesen, nach der gestellten Bedingung zu handeln, bis die gesehgebende Ver- sammlung Über die Zulassung oder Ausschließung des Negerzeugnisses die endgiltige Entscheidung gegeben haben werde. — Eine ähnliche vorläufige Anordnung hat die Convention von Alabama getroffen j eine frühere Angabe, daß sie den Negern bis zur Entscheidung der Legislatur das Zeugenrecht verweigert habe, war unrichtig. — Un ein nah Washington zurücgekehrtes Regiment von Negern bat Prá- sident Johnson eine Anrede gerichtet, worin er ihnen erklärte, day sie unter Freiheit die Freiheit zu arbeiten und die Früchte Aren Are beit zu genießen verstehen müßten und daß sie, nun sie zu den Be- \häftigungen des Friedens zurüfkehrten, ihre Fähigkeit; diese Freiheit zu shähen und zu benußen, erweisen sollten. Er fügte hinzu, daß jeut das Problem zu lösen sei, ob 4 Millionen ihrer Race, im Kampf mit all den Vorurtheilen der Weißen gegen sie, sich harmo-
nisch und gleichartig in das soziale System des Landes hineinleben
Urd es nothwendig werden sollte, sie als ein verschiede- act e j i Hoffentlih würden sie durch
nes und gesondertes Volk auszuscheiden. u L aa ihrer Leidenschaften und durch Hebung und verstän-
ige Anwendung ihrer geistigen und ihrer körperlichen Kräfte sich der ae ren Möalikeit Lire aven. Vor kurzem drückte sich Brown- low, der Gouverneur von Tennessee, in ähnlicher Weise aus und sprach von einer eventuellen Verweisung der Neger nach Central- amerika, worauf Horace Greeley die Bitte an ihn richtete, gütigst das Verbrechen anzugeben, welches die Schwarzen in ee be- gangen hätten, daß sie in die Verbannung geschickt werden a Die Republikaner haben bei den Staatswahlen in Pennsyl- vanien, Ohio, Jndiana und Jowa den Sieg davon getragen. i Drei Unionsdampfer sind nach der Havannah beordert worden, um dort von den spanischen Behörden das frühexe südstaatliche
iddershiff »Stonewall« in Empfang zu nehmen. s M 10 September hat \zie Barke »Edwin« unter 92° Breite, 34° 8! westl. Länge (Greenwich) eine rothe Boje erblickt, welche mit » Telegraph Nr. 3« oder »Nr. Ÿ« bezeichnet war. Von der rothen Flagge auf der Stange war kaum noch ein Feen übrig. Aa Capitain der Barke glaubt , die Boje sei von dem Kabel E st gewesen. (Was sich jedenfalls so verhielt , wenn die Ortsbestim-
| nen Befestigungen , eingeschlossen.
ha ; N Lad F 4 H mung richtig is. Die Boje wäre ungefähr um einen halben Gra A Racden anb um fast vier Grad nach Westen getrieben.)
Buenos-Ayres, 12. September. (Köln. Z.) Vom Kriegs- shauplagtze sind keine weiteren Vorgänge zu melden. Die Niederlage
| des 3000 Mann starken Corps der Paraguiten am Yatay bestätigt
sih in allen Einzelheiten. Die andere, 7000 Mann starke Kolonne derselben auf dem linken User des Uruguay ist von den Verbündeten
| in Uruguayana, einem kleinen Landstädtchen mit eiligst aufgeworfe-
General Flores hatte an den Befehlshaber der feindlichen Division, Antonio Estigarribia, die Auf- forderung gerichtet, sich zu ergeben, da er auf keinen Ersaß zu boffen habe. Dieser hat aber unter dem 20. August brieflich geantwortet, daß er und seine Soldaten entschlossen wären, lieber im Kampfe zu sterben, als die Waffen zu strecken.
Der »Jrurac Bat« hat Nachrichten bis zum 20. September über den Stand der Dinge vor der Stadt Cap Hayti. Die Be- lagerer hatten in dem Gefechte von Bocella die Oberhand?behalten, aber dabei drei ihrer besten Führer, Parisien, Chanche und Bambou, ver- loren. General Salnave entwickelt an der Spiye der belagerten Aufständischen eine große Energie, allein er hat nur noch ungefähr 1200 Mann unter sh, und wie es scheint, geht der Plan der Be- lagerer darauf hin, die Stadt auszubhungern. Die Dampf- Corvette »Le vingt- deux Décembres blofirt den Plaß von der Seeseite, so daß ihm von da aus keine Hülfe zugeführt werden kann. Die Truppen des Präsidenten Geffrard liegen in den benachbarten Städten Lembe und Placencia. Die Umgegend is ganz ruhig und der Aufstand einzig auf Cap Hayti beschränkt.
Nach den neuesten Nachrichten , die demselben Blatte zugehen, hält Lisardo Montero immer noch die Chinchas-Juseln beseht, ohne einen Angriff gegen Callao zu unternehmen , was ihm der Haltung der Regierungstruppen und der im Hafen liegenden fremden Kriegsschiffe wegen keineswegs rathsam zu sein scheint.
Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.
London, Montag, 23. Oktober, Vormittags. Die Königin wird am nächsten Sonnabend aus Balmoral nah Buckingham- Palace zurückehren. Der Prinz von Wales ist gestern hier wieder ein- getroffen. Die Leiche des Lord Palmerston wird wahrschein- lih in der Wesiminster-Abtei unter feierlichem Trauergepränge bei- geseht werden. Die heutige Nummer der »Timese- polemisirt eine
etwaige Ernennung des Grafen Russell zum Premier-Minister. Madrid, Sonntag 22. Oktober. Die Cholera hat wiederum zugenommen. Jn den südlichen Stadttheilen kamen gestern 136 Er-
krankungen und 93 Todesfälle vor. Florenz, Sonntag 22, Oktober. Der König empfing heute
den mexikanischen Gesandten. Leßterer bezeugte die große Zuneigung seines Souveräns gegen den König und fügte hinzu, daß der Kaiser den Wunsch hege , daß die Bando guter Freundschaft zwischen den beiden jungen Monarchieen sich mehr und mehr befestigen möchten. Der König antwortete: Jh wünsche lebhaft das Glü des Kaisers und seiner Familie. Sie werden mich stets bereit finden / die guten Beziehungen zwischen Mexiko und Italien so eng wie möglich zu
knüpfen. n Später empfing der König den neuen badischen Minister - Resi-
denten.
_— Das am 21. d. M. herausgegebene offizielle Wochenblatt (Nr. 29) für das S eciolbümn Lauenburg veröffentlicht : 1) Kurrende des anin riums, datirt Raßeburg, den 16. Oktober, an die herrschaftlichen Prediger und Juraten des Herzogthums Lauenburg, betreffend berichtliche Age von der Abhaltung der vorgeschriebenen geistlichen Daubel gungen )a 7 kanntmachung der Regierung, datirt Raßeburg, den cs pn d e E die Wahl von Distriktsdeputirten für das Wegewesen in den adligen Gü
tern des Herzogthums Lauenburg.
Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.
dg ( 8, berichtet die »yKöln. Ztg.«, K3ln. Der Umbau des Rathhauses, A die Wesifront
if i enden Jahre planmäßig fortgeschritten. D : f San aua vor einigen Wochen ihre volle Höhe ee e wurde mit dem Aufschlagen des Dachstuhles begonnen, und nun
; i i ¡ndig unter Dach gebracht. Die der in Rede stehende Bautheil bereits vollständig u 2 lersanl-Daues.. baben
der Ost- und Wesifront des sogenannten Nit iet gla ihre volle Dähe und Mon edu wied nos vor Eintr dritten Balkenlage beschäftigt. Auch die us V e a L des Winters unter Dach kommen. Das Dachwer selbst ist iff i il begriffen und im Treppenraume J paaVE E Die bereits fertigen Gewölbe die Einwölbung der Kreuzgewölbe im Gange. i R tainder i ihre ungemein zierliche Construction und n R ADaLe Am ad am gets A E a i au l Steinwerkes regsam fortgefahren und es ist diejelbe R 6 Es ZU ‘te des Thurmes an der obersten Etage desselben im Betrieb. S E Naofottis vor Eintritt der winterlichen Ruhe das Dachgesims
erreicht werden.