1865 / 251 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Jhre Majestät die Königin besuchte, wie uns mitgetheilt wird, in Paderborn die Blindenanstalt, den Dom, das Evangelische Siechenhaus und die fkfätholishen Wohlthä- tigkeits - Anstalten. Die Bevölkerung der Stadt gab ihre Freude über die Anwesenheit der Landesmutter lebhaft zu erken- nen, ebenso in Soest, wo Jhre Majestät den Dom, die evan- gelische Kirche und die verschiedenen Woblthätigkeitsanstalten in Augenschein nahm. Die Königin übernachtete in Düsseldorf im Regierungsgebäude und traf Sonnabend früh in dem großartigen Gußstahlwerk des Geh. Kommerzienraths Krupp in Essen mit Jhren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin zu- sammen. Dort wurden die Hauptgebäude besichtigt, worauf Jhre Majestät mit dem Kronprinzlichen Paar über Côln nach Coblenz reiste. Jm Gefolge der Königin befanden sich die Palastdame Gräfin Hake, die Hofdamen Gräfin Lynar und Gräfin Seckendorf, so wie die Kammerherren Freiherr von Kettler und Freiherr von Brenken.

Oer Direktor im Kultusministerium, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Aulike, is, wie die » Voss. Ztg. « berichtet, am 22. d. Mts. um 12 Uhr Mittags in München verstorben.

Eine Verfügung des Finanzministers vom 9. d. M. 1woeist darauf, daß die der Rübenzukersteuer entsprechende Vergütung, welche nach der Bekanntmachung vom 2. Juli 1861 für ausgesührten Rübenzucker gewährt wird, durch eíne Verabredung unter den Re- gierungen der Zollvereinsstaaten, welche die Zustimmung beider Häuser des Landtages erhalten hat, in ibrem Betrage dergestalt er- höht worden, daß vom 1. September 1866 ab bis auf Weiteres für Rohzucker und Farin 2 Thlr. 26 Sgr. j für Brot-, Hut- und Kandis- Zucker, sowie für gestoßenen (gemahlenen) Brot- und Hut-Zucker 3 Thlr. 15 Sgr. für den Centner zu gewähren ist, daß es dagegen bei den übrigen Bestimmungen, welche in Bezug auf die Gewährung der Vergütung ergangen sind, au ferner sein Bewenden bebâlt.

Magdeburg, 23. Oktober. (M. Ztg.) Der Kriegsminister Herr von Roon is mit seiner Familie vorgestern hierselbst bei sei- nem Sohne, dem Hauptmann von Roon, eingetroffen.

Seehausen i. d. Altm., 22. Oktober. Am 15. WITODeI wurde hier das neu erbaute Gymnasialgebäude in Anwesenheit des Ober-Präsidenten Herrn von Wißleben und unter Theilnahme des General-Superintendenten Dr. Lehnert feierlich eingeweiht.

Münster, 20. Oktober. Eine \{chöne Episode in der Reihen- folge von Festlichkeiten in unserer Provinzial - Hauptstadt, reibt man der »Köln. QZtg.«, bildete das Fesitmabl, welches vom Vor- stande des Regierungs - Bezirks - Kommissariats des National -Danks für Veteranen in Verbindung mit dem Vorstande des Stadt - Kommissariats gegeben wurde. Mehr als 9260 Veteranen aus den Kreisen Ahaus, Beckum, Coesfeld, Lüding- hausen, Landkreis Münster, Relinghausen , Steinfurt , Tecklenburg und Warendorf hatten sich in Folge der vom Regierungs - Bezirks- Kommissar ergangenen Einladung den Veteranen in Münster ange- {hlossen, um an dem Fesizuge zum Königlichen Schlosse Theil zu nehmen. Die Schaar der würdigen Männer, sämmlt- li im Alter von 70 bis 80 Jahren, machte im Fesizuge einen rührenden Eindruck. Das Festmahl fand unmittel- bar nah der Huldigungsfeier im großen Saale des Wirth- \chafters Hölscher zu St. Mauriz Statt. Ueber 300 Personen, Ve- teranen, unter Anführung ihrer Bürgermeister und Amtmänner, waren im Lokale vereinigt, und die Zahl der hinzugekommenen Ehrengäste machte die Benußung eines Nebenlokals nothwendig. An fünf langen Tischen saßen hier die Reihen der Festgenossen, nach Kreisen und Städten geordnet; an deren Spiye der Vorstand, die Herren Kreisgerichtsrath Dierickx und Postrath Richter die Herren Major a. D. Mittwede und v. Falken - Plachecki, so wie mehrere Mitglieder der Kommissariate. Das Mahl verlief in der heitersten Weise. Begeisterte Toaste wurden ausgebracht , und die alten Lieder aus der Kriegszeit, untermischt mit neu gedichteten Fest- liedern, wurden mit lautem Jubel aufgenommen und gesungen.

Bielefeld, 20. Oktober. Jn der Stadtverordneten-Sihung ist der Neubau eines Gymnasiums beschlossen worden, Als Maximal-Bausumme, ausscließlich der Kosten des Bauplayes, ist der Betrag von 50,000 Thlrn. angenommen. Für die Prämiirung des besten Bauplanes sind 500 Thlr. bewilligt.

Oldenburg, 22. Oktober. (Wes. Z.) Jn dem oldenburgi- hen Fürstenthum Birkenfeld besteht {on aus älterer Zeit eine Synode der evangelischen Kirche, jedoch mit weit beschränkteren Befugnissen, als wie solche der Synode des Herzogthums eingeräumt sind. Die Birkenfelder Synode hat nun in ihrer diesjährigen Ver- sammlung eine ähnliche Stellung zu erlangen gesucht und den An- trag angenommen: »Se. Königliche Hoheit der Großherzog sei zu bitten, sofort für die evangelische Kirche des Fürstenthums einen Kirchenverfassungs - Entwurf, analog der Kirchenverfassung des Her- zogthums Oldenburg ausarbeiten und einer möglichs bald einzu- berufenden außerordentlichen Synode zur Berathung und Beschluß- fassung vorlegen zu lassen. «

Sachsen. Dresden, 23. Oktober. (Dresd. J.) Der König von Portugal is gestern früh nach Basel und die Königin der Niederlande heute Nachmittag nach Loo abgereist.

Frankfurt a. M., 23. Oktober. (W. T. B.) In der von dem Senat am 21. Oktober auf die Juterpellation des gesehgeben- den Körpers ertheilten Antwort bedauert derselbe , daß er bei dem augenblicklihen Stande der Verhandlungen nicht in der Lage sei, die gewünschte Auskunft vollständig ertheilen zu können. Der Senat müsse sh für heute auf die Mittheilung beschränken, daß er von zwei Noten Kenntniß erhalten habe, welche nicht an ihn, sondern an die hiesigen Vertreter der Absender gerichtet seien, daß der Jnhalt der Noten allerdings zu ernsten Betrachtungen Anlaß gebe, daß der Senat aber für die Unabhängigkeit biesiger Stadt mit allen Kräften einzutreten niht Anftand nehmen werde Sollie es

der weitere Verlauf der Sache gestatten, so werde der Senat weitere

Mittheilungen machen.

Hesterreih. Wien, 22. Oktober. Die heutige »W., J.« meldet, daß der Kaiser mit Entschließung vom 177 Oltober d. J. dem Statute für die K. K. Akademie der bildenden Künste in Wien die allerhöchste Genehmigung ertheilte. Laut dem Statute hat die Akademie den Zweck, für die Aufgaben der bildenden Kunst einerseits als Kunstschule durch die Lehre und andererseits als allge- meines Kunst - Institut durch Förderung derselben außerhalb der Schule wirksam zu sein. Die Leitung der Akademie steht dem vom Kaiser auf je 3 Jahre ernannten Präsidenten und dem vom Kaiser ernannten Direktor unter Mitwirkung des akademischen Rathes und des Lehrkörpers zu. Die Akademie der bildenden Künste is der obersten Unterrichtsbehörde untergeordnet.

23. Oktober. (W. T. B.) Bezüglich der von einigen Blät- tern geäußerten Beschuldigung, Gouverneur v. Gablenz lasse die Zahlungen ganz anders, als es unter der früheren Landesregierung geschehen, erheben und Oesterreich suche den Zwischenzustand Schles- wig-Holsteins möglichst zu verwerthen, bemerkt die »y General-Correspon- denz aus Oesterreich« :

Beide Mitbesizer waren schon vor der Gasteiner Convention überein- gekommen, daß die Uebershüs}se der \{leswig-holsteinschen Staatseinnahmen in erster Linie zur Deckung laufender Occupationskosten vom Zeitpunkte des Friedens\hlusses an und alsdann weiter zu Erübrigendes zur all- mäligen Abtragung der Kriegsfkostenforderungen Seitens Oesterreichs und Preußens dienen sollten. Diesem Prinzip gemäß leisten nun auch die holsteinschen Finanzen seit Einführung der getrennten Verwaltung einen bestimmt normirten , nicht zu überschreitenden Beitrag zu den Erhal- tungskosten der österreichischen Besaßungstruppen in Holstein , während der Ueberschuß der Mehreinnahmen zu Abschlagszahlungen auf die Kriegskosten- forderung Oesterreihs verwendet werden soll. Dies is} offenbar , sagt die »General - Correspondenz«, für Holstein selbst die vortbeilhaftefte Modalität, die durh den Wiener Vertrag begründete Schuld gleichsam unvermerkt zu tilgen, um so mehr, als eine Steuerbelastung über den an Dänemark ab- geführten- Betrag nicht eintritt. Anderweitige Gelder werden für österrei- chische Rechnung den holsteinschen Kassen nicht entnommen und sind der- artige gehässige Anschuldigungen Oesterreichs in preußischen Blättern eben so grundlos, wie sie den zwischen Oesterreich und Preußen bestehenden bundes- freundlichen Beziehungen wenig entsprechen.

Betreffend die Nachricht des Pariser Korrespondenten des »Journal de Bruyxelles«, Oesterreich habe der Regierung des Kaisers Maximilian die Stellung eines Jahreskontingents von 2000 Mann zugesagt, meldet die »General-Correspondenz«: Es feien Verhandlungen wegen einer Nachtragskonvention bezüglich Ergän- zungswerbungen zum österreichish-mexikanischen Freiwilligencorps im Quge. Die Zabl der neu Anzuwerbenden betrage höchstens 2000 Mann. Die Verpflichtung zur Bewilligung zukünftiger Anwer- bungen werde jedoch durch die zu treffende Vereinbarung nich! übernommen. Mexiko trage die Kosten für diese Werbungen.

Schweiz. Bern, 23. Oktober. Die Bundesversamm- lung wurde heute eröffnet. Der Präsident des Nationalraths;, Planta, besprach in seiner Eröffnungsrede die Revision der Bun- desverfassung in demokratishem Sinne; er äußerte ferner die Ueber- zeugung, die Alpenbahnfrage werde nah gutem, alten Schweizer- recht entschieden werden; der Grundsaß , daß die Alpen auf Jahr- hunderte nur an einem Punkte überschient werden können , werde nicht aufgestellt werden.

Großbritannien und Jrlaund. London, 23. Oktober. Wie man versichert , hat Earl Russell die Bildung des neuen Kabinets fast vollendet; Clarendon übernimmt das Auswärtige, die anderen Hauptportefeuilles verbleiben den bisherigen Ministern.

Frankreih. Paris, 22. Oktober. Der französische Bot- {after in London, Fürst de Latour d'Auvergne, is heute auf seinen Posten abgereist.

General Montebello kehrt am Dienstag nach Rom zurü. Seine Ankunft fällt mit dem Abzuge der ersten französischen De- tachements zusammen, deren Einschiffung in Civita-Vecchia n Der ersten Novemberwoche erfolgt. So meldet heute die »¿France«.

23. Oktober. Die Kaiserin machte heute in den Hospitälern Beaujon und Lariboisière einen Besuch und wird morgen das Hospi- tal Saint Antoine besichtigen.

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Der »Abend-Moniteur« sagt, indem er die Mittheilung bringt,

j

daß die Minister Lamarmora und Jacini zu Deputirten des | italienishen Parlaments gewählt sind: »Obwohl alle Ergebnisse der | Wablen noch nicht bekannt sind, kann man doch schon konstatiren,

daß die meisten Deputirten der liberal - konstitutionellen Partei an- gehören.

Italien. Florenz, 22. Oktober. t

lament sind in bef

ligung war eine sehr starke. S 5

die Ruinen einer Kirche zur Erscheinung Christi, welche 1450 von dem Für- sten Wass. Fed. Ostroshsfi, einem Nachkommen des Daniel Romanowitsch Galizki erbaut worden war. Dieses Denkmal der byzantinishen Bau- kunst, welches durch die Leichtigkeit und Originalität seiner architektonischen Linien bemerkenswerth ist, trägt den Stempel der ehemaligen Größe Ostrogs an fi und sol restaurirt werden. Das Ministerium des Jnnern hat, dem

| »Russ. Juv.« zufolge, es für möglich befunden, zu diesem Zweck 59,2597 R.

fam es zwischen den Kandidaten der verschiedenen Parteien zur | in Urga zurückgelegt, findet sih im 9. Heft der »Nachrichten der Kaiserl.

Ballotage. Der Prinz und die Prinzessin Napoleon find gestern in Mai-

land eingetroffen und wohnten der Vorstellung im Theater bei. | L E

j | Be von E Punkte, wo er das russische Gebiet betritt, bis zu seiner S4 A RE uelle zu erforschen, und, wenn irgend möglich, eine bequeme Verbindung Das Haup gniß_ zwischen Urga, dem Hauptcentrum der Mongolei, mit dem Onon und Ar: | gun und somit auch mit dem Amur aufzufinden. Das Resultat der ganzen Expe-

tirten beträgt 443, die der Wähler 394,365, wozu aber noch die- | dition war in der Hauptsache folgendes:

Das portugiesische Königspaar wird zum 26. d. in Turin erwartet. Messina, 18. Oktober. (Köln. Ztg.) des Tages sind die Wahlen. Die Zahl der zu erwählenden Depu-

jenigen fommen, welche durch die Zahlung der Einkommensteuer das Wahlrecht erworben haben. Am meisten Wähler haben die Pro- vinzen Neapel und Turin (15,448 -und 18,301) am wenigsten Sondrio und Grosseto (1189 und 2147). Turin entsendet 19 De- putirte, Benevent 1. Auf 40- bis 50,000 Einwohner kommt im Allgemeinen 1 Abgeordneter, in Forli auf 56,115, in Noto auf

37,087. Jn Ascoli kommt auf 103, in Cagliari auf 27 Einwohner |

1 Wähler.

Düren, Bahnhof, 24. Okt. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin sind heute früh von Coblenz aufgebrohen und in Cöln mit Höchst- Ihren Kindern zusammengetroffen und haben um 11 Uhr 50 Mi- nuten die Reise nah Brüssel fortgeseßt, um dort 2 Tage zu ver- weilen und fich dann von Antwerpen nah England einzuschiffen.

A E T 2E T D LEES R D D B tr A T TT-

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Kassel, Dienstag, 24. Oktober, Nachmittags. Die Stände wurden heute unter Versicherung des landesherrlichen Wohlwollens auf unbestimmte Zeit vertagt.

Brüssel, Dienstag, 24. Oktober, Morgens. Das offizióse „Echo du parlement« dementirt entschieden die durch verschiedene Journale verbreiteten Gerüchte von der Organisirung eines aus Belgiern bestehenden Kavallerie-Corps für Mexifo.

London, Dienstag 24. Oktobcr, Morgens. Die Leiche Pal - merston’s wird am Freitag Mittag in der Westminster - Abtei neben Pitt beigeseßt werden. Die feierliche Bestatiung geschieht nach dem besonderen Wunsche der Königin auf Staatskosten.

Florenz, Dienstag, 24. Oktober, Morgens. Der König hat sih nah Turin begeben, um daselbst die portugiesischen Majestäten, sowie den Prinzen und die Prinzessin Napoleon zu empfangen), welche am 25. d. eintreffen werden.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

In Greifswald ist am 18. d., der »N. Stett. Ztg.« zufolge, der Geschichtsforscher und Sammler pommerscher Alterthümer, Dr. Friedrich v. Hagenow, gestorben. Seine Karte von Rügen is eine seiner wichtig- sten Arbeiten.

—— Der Geheimrath, Herr Professor Dr. Göppert, berichtet die » Schles. Ztg. «, beschäftigt sich seit Jahren mit consequent rastlosec Sorgfalt und unter zum Theil sehr namhaften Opfern mit dem Diamanten. Der- selbe hat neuerdings wieder unter dem eben so einfachen als erschöpfenden Titel: »Ueber die organische Natur des Diamanten« eine höchst beachtenswerthe Schrift über diesen interessanten Gegenstand veröffentlicht. Es wird in ihr des Weitern dargelegt, daß der Diamant kein Erzeugniß plutonischer Thätigkeit sein könne, denn er werde schwarz, sobald man ihn einem hohen Grade von Hitze aussehe. Göppert entwicelt hierauf seine Gründe für die Hypothese eines neptunischen Ursprungs des Diamanten ; daß derselbe sich sogar in einer gewissen Zeit in einem weichen Zustande befunden haben müsse, indem nicht nur einzelne dieser Edelsteine auf ihrer Oberfläche Eindrücke von Sandkörnern und anderen Krystallen zeigen, son- dern daß sie auch gleich anderen Krystallen, gewisse fremde Körper in sich einschließen, Keime von Pilzen, selbst vegetabilische Fasern einer ausgebilde- teren Organisation. Wenn die Schlußfolgerungen Göpperts als gültig angenommen werden, wie sie die Ansichten Newton's Brewsters und Liebigs bestätigen und ergänzen, so scheinen die Diamanten das Erderzeugniß einer ronischen Zersezung vegetabilischer Stoffe zu sein. j

In der Stadt Ostrog (Gouv. Wolhynien) stehen in der Nähe des alten SÔlo ses der Fürsten Ostroshski in erhöhter und malerischer Lage

| russ. geogr. Gesellschafst« nähere Auskunft.

i: | amuinveijen. Die Wahlen zum Par- | L

er Ordnung von fsiatten gegangen ¡ die Bethei- | In der Mehrzahl der Wahlkollegien |

jen. Der Plan ist bereits von dem Kaiser bestätigt worden. Ostsibirien. Ueber den Weg von Urga nach dem Onon, wel- chen eine auf Anordnung des General-Gouverneurs von Ostsibirien unter Mitwirkung der fibirischen Abtheilung der Kaiserl. russishen geographischen Gesellschaft unternommene Expedition unter Leitung des russischen Konsuls

: A Die Expedition hatte die Auf- gabe, den Weg zwischen Urga und dem Onon, den Lauf dieses

| H Die Entfernung von Urga bis zum Werchneuchulusfkischen Wachtposten beträgt 368 Werft. De Ta if für eine Telege bequem fahrbar. Nur auf dem ersten Drittel desselben ist die Gegend gebirgig/ dann kommt ebene Steppe und sodann die ziemlich hohe Kette des Jren-daba, die jedoch nicht besonders schwierig zu passiren ist. An Futtergras ist besonders in der Nähe des Onon Ueberfluß. Wasser ist überall vorhanden, obgleich es feine großen Flüsse giebt. Von Urga bis zum Onon, wo dieser die Churha aufnimmt, und von welchem Punkte aus die Frachten zu Wasser befördert werden können, sind 250 Werst. Von Urga bis zum Aschinginskischen Piket sind 300 Werst ; dieser Weg ist jedoch

| weniger bequem als der zum _Werchneuchulfkischen Posten; er is theils ge- birgig, theils sumpfig, man findet auf ihm aber eine dichtere Bevölkerung,

als auf dem erstern.

Statistische Nachrichten. London, 21. Oktober. Die Handels- und Schifffahrtsberichte

| der ersten acht Monate dieses Jahres weisen, was den Export auslän- | discher und kolonialer Produkte betrisst, eine bedeutende Zunahme im Ver- gleich zu der entsprechenden Periode des vergangenen Jahres na, und

| legen Zeugniß für den steten Aufschwung Englands als des Emporiums

| des Welthandels ab.

Kaffee, Baumwolle, Jute, Palmöl, Pfeffer, Roh-

| zuer, Thee, Wolle stehen obenan als Arkikel, deren Ausfuhr zunimmt,

Kokosnußöl, Quecksilber, Reis, Seide und verarbeiteter Tabak sind dagegen

| in geringerer Quantität auêgeführt worden, wie folgende Tabelle zeigt :

| Palmöl » U DeT dera :

| Zucker, roh Ctr.

im Vergleiche zu 1. Jan. bis 31. August 1864. Zunahme 400,824 9,964,287

59,078 45,074 112,798 7,479 10,173 231416 3/390 1,475,805 49,660 198,398 2,118 38,698 927,074 103,769 152,331 288,511 19,114 2T57,264 T2,441 1,500,895

1. Januar bis 31. August 1869.

1,959,546 Du (Dee 1,985,994 96,798 29/101 50,686 112/19

1 150,831 ;

Cocosnußól » 137,825 Abnahme Pfd. 743,689 » Ctr. 1,111,839 » Seide, roh Pfd. 2,112,243 »

ck G AT, , 42 e 6,0 » 192,430 Zunahme Zimmt » 664,844 » Pfeffer » 8,701,119 »

Rie . Gall. 1,344,347 Abnahme Franzbranntwein » 388,351 »

379,094 Zunahme » 39,689 » Pfo. 22,106,811 » 9,427,384 »

Cacao Pfd. »

Baumuvolle, roh Ctr. Hanf : » Jute Lis S odd p06 s . » Indigo » Kupfer »

» ._VafIniTt

Me : Tabak, unverarbeitet .…. ». Verarbeitet L 941,834 Abnaÿme M . Gall. 1,466,994 Zunahme 45,673 Schaaf- und Lammwolle Pfd. 53,265,200 » 17,655,384 Vergleicht man diese Zusammenstellung mit der für die gleiche Periode

vor zehn Jahren geltenden Tabelle, so stellt sich bei vielen Artikeln ein staunenswerthes Resultat heraus. Der Export von Kaffee hat in dem De- zennium für die ersten acht Monate um 395 Mill. Pfd. oder 222 pCt. zu- genommen, von Thee um 477 pCt., von Pfeffer um 331 pCt., von Roh- seide um 80 pCt., von Tabak um 35 pCt., von Wolle um 184 pCt., von roher Baumwolle um 89 pCt. Abgenommen hat nur die Verschiffung von Reis, Spirituosen, Zucker und Wein. Leopold Galeotti giebt in seinem Werke: »Die erste Legislatur

des Königreichs Jtalien «, eine Uebersicht über die Geistlichen und die Kirchen- güter. Jtalien hat 84 Orden, 80 besigende in 1724 Klöstern und 4 Bettel- orden in 658 Klöstern. Die Zahl der Mönche und Nonnen beträgt 45,829. Die Einkünste der besigenden Orden würden nah den Ergebnissen der Taxe der todten Hand 16,216,532 Lire betragen; von dieser Einnahme würde mehr als die Hälfte, 8,958,438 Lire, auf Sicilien fallen. Die 229 Bischofssiße repräsentiren eine jährliche Einnahme von 7,737,214 Lire. Die sonstigen Besizthümer der Geistlichkeit geben eine jährliche Rente von 36,912,722 Lire aus Kapitalien, Kollegien, Kirchen-Präbenden 2c.; dazu fommen nod) aus einzelnen Verwaltungen und Stiftungen 15,400,148 Lire, so daß also im

| Ganzen die Kirche in Jtalien, ohne Seminarien und Brüderschaften, eine

Rente von 76,267,016 Lire besißt, von welchen 46,026,124 Lire aus dem Grundbesiße sih ergeben. Trohdem haben die niederen Geistlichen kaum das