1865 / 260 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Hamburg, 2. November. (H. C.)

Die Konferenz für Ein- |

Fürstenthum Lübeck, Helgoland, Dänemark, Schweden, Norwegen

führung von gleihem Maß und Gewicht in den deutschen Bundes- | Jsland, den Faröern und Grönland andererseits zu Stande gekom.

staaten wird in nächster Woche in Frankfurt a. M. zusammentreten,

und werden die Senate von Hamburg, Lübeck und Bremen bei der- selben durch Herrn G. Repsold , Mitglied unserer Bürgerschaft, ver- |

treten sein. Der neue preußische Oberpostdirektor Brünnow , bis- ber in Stralsund , is zur Uebernahme seiner Functionen hier ein- getroffen.

Neuß. Gera, 1. November. Der Landtag des Fürsten- thums Reuß j. L. ist von Sr. Durchlaucht dem Fürsten auf den 18. d. zusammenberufen worden.

Baden. Karlsruhe, 31. Oktober. richten der »Karlsr. Ztg,« zufolge, wird der Großherzogliche Hof gegen Ende dieser Woche von Baden bierher wieder übersiedeln.

Se. Königliche Hobeit der Großherzog wird zunächst nur |

wenige Tage in der Residenz verweilen, indem er beabsichtigt, troß

der hon vorgerückten Jahreszeit, auf Anratben seiner Aerzte, die |

nächstfolgenden Wochen zu einem Aufenthalt am Genfer-See zu be- nußen, um durch Luftveränderung die Reconvalescenz von den in Störungen ihres Wohlbefindens zu fördern und zu befestigen. Da- von den Aerzten für nothwendig erachteten Genusses einer vollstän- digeren äußeren Ruhe, welche in dem erforderlihen Maße nur während eines Aufenthaltes an einem entfernteren auswärtigen Orte gefunden werden kann.

Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin wird inzwischen mit den Großherzoglichen Kindern wie gewöhnlich Jhren Aufenthalt in der Refidenz nehmen.

Desterreich. Wien, 2. November. (W. T. B.) Die »General-Correspondenz« sagt bezüglich der gestern publizirten Zinsen- erhöhung der Hypothekar-Anweisungen: »Diese Maßregel bezweckte nicht, die Cirkulation der Salinenscheine über den Betrag des seit Jahren behaupteten Umlaufs auszudehnen, sondern nur die Kon- kurrenzfähigkeit der Hypothekär-Anweisungen gegenüber den Anwei- sungen verschiedener anderer Kreditinstitute zu sicherns«.

Schweiz. Bern, 30. Oktober. (Köln. Z.) Nach fgst sechs8- stündiger Debatte hat der Nationalrath heute bei FortßEathung der Bundesverfassungs-Revision den Antrag der Minder- heit seiner Kommission, »dem Bunde die Befugniß zuzugestehen, ein allaemeines \chweizerishes Handelsgeseßzbuh zu erlassen oder auch

bloß einzelne Qyrtle §-2 Handelsrechtes in den Bereich der Bundes- geseßgebung zu ziehen«, mit gegen 52 Summen verworfen. Die Gegner dieses Antrages, zu denen sämmtliche der französischen Schweiz angehörende Mitglieder zählen, bekämpfen das vorgeschlagene allgemeine s{chweizerische Handelsgeseßhbbuch hauptsächlich von dem Standpunkte der Kantonal-Souverainetät, während scine Vertheidi- ger auf Deutschland verwiesen, das ein solhes Gesetz besitze.

31. Oktober. Heute hat der Nationalrath , die Berathung der Bundesverfassungs-Revision fortsezend , einen Beschluß gefaßt, der im Jn- und Auslande mit Freuden begrüßt werden wird : er hat den Antrag der Minderheit seiner Kommission: » nah Artikel 59

der Bundesverfassung einen neuen Artikel des Jnhalts einzuschalten: |

Der Bund isst befugt, geseglihe Bestimmungen zum Schutze des \chriftstellerischen , künstlerischen und industriellen Eigenthums zu er- lassen«, mit 51 gegen 42 Stimmen angenommen, und so viel ich bis jeßt aus der Stimmung einzelner Mitglieder des Ständerathes {ließen kann , wird auch diese Behörde einen gleihen Entscheid in dieser Frage fällen. Auch dieser Beschluß is als eine Konsequenz des Handelsvertrages mit Frankreih zu betrachten , welcher dem geistigen Eigenthum des französishen Volkes den Schuyg der Geseye garantirt. Jm Ständerath ward heute mit 26 gegen 7 Stimmen Eintreten auf die Bundesverfassungs-Revision beschlossen und dann die weitere Verhandlung auf morgen vertagt.

_ Großbritannien und Jrland. London, 1, November. Die amtliche »London Gazette« veröffentliht eine vom 5. Oktober datirte Depesche Earl Russell’s an den Obersten Stanton, Ihrer Majestät Agenten und General-Konsul in Aegypten. Die Depesche ist als eine Vertheidigung der von Earl Russell in Bezug auf Abes- finien befolgten Politik gegen die von konservativer Seite erhobe- nen Beschuldigungen anzusehen. E

Herr Gladstone erhält heute das Ehrenbürgerrecht der Stadt Glasgow. Morgen wird der Schaßkanzler sich nach Edinburgh be- geben und am Freitag daselbst seine Abschiedsrede als Rektor der Universität halten.

_ An die Stelle Lord Palmerston's als Vertreter von Tiverton wird wahrscheinlich der Herr George Denman treten. Derselbe war früher der Kollege des Verstorbenen, wurde aber bei den lehten Wahlen von einem konservativen Mitbewerber geschlagen.

__ Frankreich. Paris, 1. November. Der »Moniteur« ver- öffentlicht heute den Postvertrag, der zwischen Frankreih und der Fürstlih Thurn- und Taxisschen Postverwaltung in Bezug auf Be- förderung von frankirten und, unfrankirten Briefen zwischen Frank-

Verläßlichen Nach- |

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reih und Algerien einerseits und Schleswig - Holstein, Lauenburg,

| men is. Franfirte Briefe von Frankreih und Algerien nach Schles,

Fr. 40 C., aus Island 2c. (von Kopenbagen ab) 90 C. | Vertrag tritt mit dem 1. Januar 1266 in Kraft.

| 2. November. Graf von Bismarck, der gestern hier ein. getroffen ist, machte heute dem Minister der auswärtigen AngAegen, | heiten, Drouyn de Lhuys, einen Besuch.

Man meldet, daß die Vermählungen der Prinzessin Anna | Murat mit dem Herzog von Mouchy und der Vicomtesse Hortensi | Tascber de la Pagerie mit dem Grafen Lépine im Tuilerienpalast gefeiert werden sollen. °

Rom, 28. Oktober.

Dieser

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| Ftalien. Die Vorbereitungen zum

l ( ( l D | Abzug cines Theils der französishen Truppen ruhen einstweilen, leßter Zeit durch rheumatische und neuralgishe Affectionen erlittenen \

manche gingen sogar wieder in ihre eben verlassenen Posten zurück

: gtvesin [ l } ugen. | Dagegen wurden noch vorgestern von hier nicht wenige entbehrlich durch gewinnt Se. Königliche Hoheit zugleih die Möglichkeit des |

Train-Effekten der Artillerie nah Civita - Vecchia geschafft und nat Toulon verladen. General Montebello wird Anfangs nächster Woche eintreffen. Der h. Vater zeigt \sich fast täglich dem Volke, verzichtete aber auf die im Oktober in der Residenz des Quirinalz üblichen Erholungen.

Nußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 1. November. (Ost. Ztg.) Am 29. v. M. fand, wie bereits be

richtet, die feierliche Einweihung der in Wloclawek neu erbauten | Die Stadt Wloclawek, welhe 9000 Ein- | | wohner, darunter etwa 3000 Deutsche zählt, ist von jeher als Stapel-

Weichselbrücke statt.

play für den Getreidebandel mit Preußen bekannt. Es fehlte ibr

an einer sicheren Verbindung mit dem fruchtbaren und kornreichen |

rechten Weichsel - Ufer. Dieser Mangel ist durch Erbauung einer eisernen Schiffsbrücke auf Anregung und nach dem Projekt des Statthalters Gr. Berg beseitigt worden. Der Bau der Brücke be- Jann am 1/4, Mara d, 1. Und war am 17, Oltober, utbin in 7 Monaten vollendet. Der Erbauer isst der Ingenieur Czerniawsfki, Da die Stadt die für die Erweiterung und gedeihliche Entwicklung

ihrer Handelsverbältnisse so überaus wichtige Communication vor- | E ar des Grafen Berg verdankt , so ließ sie ihn | urch eine Deputation zu den Einweihungsfeierlichkeiten einladen. : ; : 8, Feldmar - Der Graf in 29. U M., um 11 h Mae mit n) blatt« enthält ein Sendschreiben des Statthalters , Feldmarschall

Extrazug in Wloclawek ein.

der katholischen Vfarrkirhe. Am Eingange in dieselbe wurde er vom

Bischof von Kujawien, Marszewsfi, mit Kreuz und Weihwasser empfan- | gen und zum Hochaltar geführt, an dem er in tiefer Verbeugung ein kurzes |

Gebet verrichtete. Nach seinem Austritt aus der Kirche ordnete \ich vor derselben der Festzug nah der Brücke. An der Brücke ange- kommen, wurde der Statthalter vom Rabbiner und vom Repräsen- tanten der jüdischen Gemeinde begrüßt. Hierauf ging der Festzug Über die Brücke, wobei der Bischof den Weiheakt verrichtete. Auf dem jenseitigen Ufer wurde der Statthalter von den Spigzen der Behörden des Gouvernements Plock und dem dortigen Bischof Pe- piel empfangen. Nach Beendigung des Weiheaktes fuhr Graf Berg zurück zu dem von der Stadt ihm zu Ehren gegebenen Diner. Sämmtliche Begrüßungs- und Toastreden wurden in deutscher Sprache gehalten und von dem Grafen Berg deutsh erwidert. Die Nükreise des Grafen nach Warschau erfolgte um 7 Uhr Abends mit einem Extrazuge. i

Schweden und Norwegen. Der durch seine eigenthlm-

liche Höhe bekannte Felsen Harneten am Söndfjord hat eine |

bedeutende Beränderung erlitten, da der große über das Wasser her- vorragende Theil desselben hinabgestürzt ist und nun auf dem Mee- resboden liegt.

Wasser mehrere Faden breit über das Ufer \{lug.

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Dánemark. Kopenhagen, 2, November. S

(W.

ihre Demission eingereiht und würde die Entscheidung im morgenden geheimen Staatsrathe erwartet.

Amerika. New-York, 21. Oktober. Hier haben die De-

mokraten eine zweite Versammlung abgehalten, in der die Kandida- |"

ten dieser Partei, Slocum und van Buren, sich für die Unterstüßung der Johnson’schen Reconfstructionspolitik und für die Nothwendigkeit, die Monroe'’sche Doctrin in Bezug auf Mexiko durchzuführen, aber gegen die Stimmberechtigung der Neger aussprachen. Auch die Re- publifaner haben in New-York eine »Bestätigungs-Sizung« gehalten und die Johnson’sche Politik gutgeheißen. Den bisherigen provi-

“sorischen Gouverneur Sbarfkcy hat

wig-Holstein, Lauenburg, Fürstenthum Lübeck, Helgoland und Däne, | mark fosten fortan 70 C, nah Schweden und Norwegen 1 Fr. 30! | C, nah Jsland, den Faröern und Grönland (frankirt bis Kopen: | hagen) 70 C.j unfranfkirte Briefe nah Frankreich und Algerien auz | | Schleswig - Holstein 2c. 2c. 90 C, aus Schweden und Norwegen ||

: 1g in j Um 2 Uhr Nachmittags begab Graf | Berg sih in Begleitung eines glänzenden Gefolges zu Fuß nach |

e Die Dampfschiffe pflegten gerade unter demselben | längs zu gehen und einen Kanonenschuß zu lösen, um die Passa- | giere das vielfältige Echo der Stelle hören zu lassen. Man hörte | das Getöse des Falles 15 Meilen weit, auch ward das Meer #0 | aufgerührt , daß auf der anderen Seite des breiten Fjordes das

G 0 B) | Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, hätten sämmtlihe Minister |

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wählt. Ebe sich die Convention von Nordcarolina auf den Mai x. F. vertagte, faßte sie einen Beschluß, kraft dessen eine gesezgebende Thätigkeit behufs Uebernahme oder Zahlung der von der Conföde- ration fontrahirten Schulden verboten ist. Hr. Stephens hat |

"ine Audienz beim Präsidenten gehabt und sich darauf nah Geor- |

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gien begeben. Im ganzen Süden soll noch immer große Furcht | vor cinem Neger-Aufstande herrschen. i | Der Fenier-Kongreß soll gestern über wichtige geheime | Maßregeln \chlüssig geworden sein. Die Delegirten wollen persôn- | lich eine halbe Million Dollars zeichnen und große Summen sind versprochen worden. Die Zahl der dem Kongresse anwohnenden 1[nionsoffiziere hat sich vermehrt. Sweenzy, General der regulären | Armee, ist eingeführt worden und Oberst Murphy bot dem Kon- | gresse die Dienste von zwanzig Obersten der früheren Freiwilligen- | Corps der Union an. / Aus Matamoros vom 4. Oktober berichtet man, daß Ge- | neral Douay mit 1600 Mann in Saltillo eingetroffen sei. Jn | Monterey erwarte man 6000 Mann faiserlicher Truppen, die sich | nah dem Rio Grande begeben würden. Negreti habe Chibuahua nur mit 360 Maan erreicht, 600 seien dem Mangel und der Witte- | rung erlegen. Amtlich wird angezeigt , daß keine Schiffe ohne die nöthigen Papiere von den auswärtigen kaiserlihen Konsuln in mexikanische Häfen zugelassen werden sollen. Die Kaiserlichen in Matamoros haben den 24. September, die mexikanische Unabhängig- feitsfeier, durch einen Ball gefeiert, bei welchem die Generale Steele, Weigel und andere Offiziere der Unionsarmee zugegen waren ; die

Republikaner feierten den 15, September, den Jahrestag der Grüne |

dung der mexikanischen Republik, in El Paso gleichfalls durch cinen Ball. :

Aus Japan vom 15. September ist nach New-York die Nach- riht gelangt, daß in den chinesis{chen Gewässern ein Orfan gewüthet und drei großen Dampfern , fowie mehreren amerikanischen und englischen Segelschiffen den Untergang gebracht hat.

Australien. Nach Berichten aus Melbourne vom 25sten September hat der Krieg in Neu-Seeland sich auch auf die Ost- füste ausgedehnt. Das Parlament hat eine Motion, Neu-Seeland in 2 Kolonieen zu theilen, verworfen.

aus dem Wolff" schen Telegraphen - Büreau. Kiel, Freitag, 3. November , Morgens. Das » Verordnungs-

Lieutenants Gablenz, an die untern Behörden. In demselben

| \chienen.

| Berichterstattung

wird ein \{chneller Vollzug der Verwaltung und eine strenge und unparteiische Rechtspflege gefordert und \chließlich die Erwartung ausgesprochen , daß die Abstellung bemerkter Mängel unverzüglich bewirkt werde.

Dresden, Freitag, 3. November, Nachmittags. Einem Tele- gramm des »Dresdner Journals« aus Frankfurt a. M. zufolge,

"wird der preußische Bundestag8gesandte, Herr von Savigny, im |

Laufe des heutigen Tages nah Frankfurt zurückkehren und die erste Bundestagssizung nach den Ferien nicht heute, sondern erst morgen stattfinden.

Wien, Donnerstag, 2. November, Abends. Der Hofkanzler des Königreichs Kroatien, Mazuranic, ist seines Postens enthoben und der Feldmarschall - Lieutenant Kussevic mit der Leitung der kroatischen Hofkanzlei provisorisch betraut worden.

Die »Wiener Abendpost« bringt einen längeren Artikel Über die Nothwendigkeit von Handelsverträgen für Oesterreih. Der Artikel {ließt, das Handelsministerium werde seine Thätigkeit zur Einfüh- rung Oesterreichs auf den Weltmarkt mit einem Handelsvertrage mit

England beginnen. / Brüssel, Freitag, 3. November, Nachmittags. Die » Etoile

Belge« veröffentlicht einen Privatbrief aus Morelia, welchem zu- zolge in der Hauptstadt Mexiko eine verzweigte Verschwörung ent. deckt sein soll, die die Annexion des mexikanischen Gebietes an die Vereinigten Staaten zum Zwecke hatte. Bedeutende Per- sönlichkeiten und hochgestellte Beamte seien kompromittirt. Man ‘spricht von 500 Verhaftungen. Der Kaiser Maximilian habe

l" die Hauptstadt verlassen, um den französischen Militairbehörden freie

“Hand zu lassen.

London, Freitag, 3. November, Morgens. Der Dampfer

* »China« hat folgende politische Nachrichten aus New-York vom

26. Oktober überbracht: Der Kongreß der Fenier hat die Organi- ‘sation einer irischen Republik proklamirt; man versichert, daß die Fenier in Canada eindringen wollen. Präsident Johnson hat

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| zählen 83 Personen.

| nicht näher bezeichneten Religionen an.

Mississippi in den Senat ge- | erklärt, daß das allgemeine Stimmrecht der Neger einen Racenkrieg

herbeisühren würde. Jobhnson's Programm is eine allmälige Entwickelung der zur Ausübung des Wahlrechts erforderlichen Eigen- schaften bei den Negern. Der Gouverneur von Georgien, Jaines Wayne, erklärte in der georgishen Convention, daß die Schuld der Konföderirten von Seiten der Unions-Regierung nicht anerkannt

| werden würde.

Aus Mexiko wurde gemeldet: Kaiser Maximilian hat eine Proclamation erlassen, in welcher es heißt, daß die republikanische Staatsform durch den Willen der Nation beseitigt sei. Mit Ab- lauf der Präsidentschaft Juarez* würden daher alle diejenigen,

welche mit Waffen in der Hand ergriffen werden, durch die Militair- | gerichte abgeurtheilt werden.

Paris, Freitag, 3. November, Morgens. Der heutige »Mo- niteur« will die über die Lage dcr Dinge in Algier verbreiteten, augenscheinlich übertriebenen Gerüchte auf ihr rihtiges Maß zurück-

| führen und meldet: Si-Lala ist !am 19. Oktober im Süden des

Tell mit 2000 berittenen und 1400 unberittenen Jnsurgenten er- Da aber die in den verschiedenen Militärposten ‘des Tell vereinigten Truppen sofort zur Deckung der unterworfenen Stämme herbeiecilten, so zog sih der Feind zurück. Er wird verfolgt werden, sorveit es die Jahreszeit erlauben wird.

Tunít- und wissenschaftliche Nachrichten.

Leipzig, 1. November. Gestern fand, wie alljährlich, der Wechsel im Rektorate hiesiger Universität statt, welches diesmal vom Domherrn Dr. Kahnis auf den Geheimen Justizrath Dr. v. Gerber überging. Der Über | die bemerkenswerthesten Ereignisse des Studien- jahres ist Folgendes zu entnehmen: Aus der Reihe der Professoren schieden der Professor der Katechetik und Pädagogik Dr. F. W. Lindner und der Senior der Juristen - Fakultät Domherr Dr. Schilling durch den Tod, der a. o. Professor Dr. Th. Möbius durch Berufung als ordentlicher Professor der nordischen Sprachen und Literatur nach Kiel und der ordentliche Pro- fessor der griechischen und römischen Literatur Dr. Westermann in Folge der von ihm nachgesuchten Entlassung. Als neuberufen traten in den Kreis der ordentlichen Professoren Dr. Heinze, bisher Staatsanwalt in Dresden , für Kriminalrecht, Dr. Ludwig, bisher in Wien, für Physiologie, Geh. Reg.- Rath Dr. Ritschl, bisher in Bonn, für klassische Alterthumskunde, Dr. Kolbe, bisher in Marburg, für Chemie. Die Zahl der jährlich Jnscribirten betrug durchschnittlich von 1830 1840 jährlich 320, von 18140—1850 jährlich 340, von 1850—1860 jährlich 340; dagegen stellte sie sich 1860 auf 364, 1861 auf 391, 1862 auf 422, 1863 auf 417, 1864 auf 441 und in diesem Jahre sind 515 inscribirt worden. Die Zahl der Jmmatrikulirten beträgt gegen- wärtig 1039, nämlich 688 Sachsen, 351 Nichtsachsen; unter Hinzurehnung von 55, denen außerdem der Besuch der Vorlesungen gestattet ist, stellt sich die Gesammtzahl der Hörer augenblicklich auf 1091.

Statistische Nachrichten.

Ueber das ZJahlenverhältniß der Mitglieder der verschiedenen Kon- fessionen bringt die »Ostpr. Ztg.« folgende Angaben: Nach der Aufnahme vom 3. Dezember 1864 gehören von den 1,024,591 Einwohnern des Regierungsbezirks Königsberg 801,824 oder beinahe */; der Be- völkerung der evangelischen Landeskirche, 209,081 oder beinahe !/; der röômisch - katholischen Kirche an. Zur griechisch - katholischen - Kirche Mennoniten sind 231, Dissidenten 4298, Juden Personen der Bevölkerung gehören anderen , in den Tabellen Auf die Stadt Königsberg kommen 87,958 Evangelische oder 2°/%7 der ganzen Cinwohnerschaft; 2896 Röômisch- Katholische oder !/,z der Einwpineiaii; L Griechisch-Katholischer, 91 Men- noniten , 897 Dissidenten , 3024 Juden = ?/,, der Einwohnerschaft, sonst feine Mitglieder anderer Religionen. Wir finden in Königsberg die meisten Evangelischen, Mennoniten , Dissidenten und Juden unter allen Kreisen des Regierungsbezirks. Die meisten Katholiken hat der Kreis Heilsberg, nämlich 49,169 = 9/,, pCt. der Bevölkerung. Ueber 41- bis Über 46,000 Römisch- Katholische bei einer Einwohnerschaft von 46- bis 50,000 Seelen haben ferner die Kreise Allenstein, Braunsberg und Rössel. Die Griechish-Katho- [ischen sind sehr sparsam vertreten, die meisten finden sih im Kreise Ortels- burg, doch auch nur 36, dann kommt Neidenburg Memel , Friedland, Rastenburg, drei Kreise mit je 3, vier Kreise mit je 1 und acht ohne Grie- chisch - Katholische. Die größeste Anzahl Mennoniten findet sih nächst Königsberg in Braunsberg , nämlich 31 , Pr. Holland hat 30, Wehlau 19, Mohrungen 16; in zwei Kreisen finden wir je 13, in zwei anderen je 6, im Kreise Memel 3, in drei Kreisen [e 1 und in d Kreisen feinen Mennoniten. Die Dissidenten sind im Pr. Eylauer Kreise nächst Königsberg am zahlreichreichsten vertreten, es sind ihrer dort 628 und nehmen ein viel höheres Verhältniß ein, als in dieser Stadt. Sodann kommen die Kreise Heiligenbeil, Memel und Ortelsburg mit je über 500, &Fischhausen mit 393, Mohrungen mit 236, Friedland, Osterode und Wehlau mit je über 100, Labiau mit 49, Pr.. Holland mit 28, Nössel 26, der Königsber- ger Landkreis mit 16, der Rastenburger Kreis mit 9, der Allensteiner mit 6, der Neidenburger mit 2, der Heilsberger mit einem Dissidenten. Keine Dissidenten finden sih in den Kreisen Braunsberg und Gerdauen. Die Juden sind nächst Königsberg im Kreise Osterode am stärksten vertreten,

8988. 86

cs finden si ihrer dort 682. 586 hat der Kreis Memel. Fast 500 sind in den