1865 / 266 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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eines rittershaftlihen Pfand“ricfes über 50 Thlr, zur Einnahme, mit wel- | chem ein Mitglied (der jüngst verstorbene Kammerdirektor Baron v. Meer- | heimb) seinen Jahresbeitrag auf 25 Jahre vorausgezablt hatte. An Zinsen wurden 55 Thlr. 36 Sch. eingenommen. Von der hieraus sich ergebenden | Gesammteinnahme von 3722 Thlr. 39 Sch. 6 Pf. wurden 3400 Tblr. in zinstragenden Papieren belegt und 15 Thlr. 39 Sch. für Agio und Unkosten ausgegeben, so daß 307 Tblr. 6 Pf. in der Kasse verblieben. | Ueber die Brände in Rußland bringt in drei auf einander | folgenden Nummern die »Nordd. Post« einen ausführlichen und interessan- | ten Artikel, der ganz auf offiziellen Angaben beruht und den Zweek hat, die oft abenteuerlichen Ansichten zu berichtigen, welche Über die Ursachen der großen Vermehrung der Brandunglücksfälle in Umlauf gesezt worden | find. Während nämlich Einige die Brände einer von den Polen organisirten Brandstiftetbande zuschrieben, welche ganz systematisch verfahren und dabei politische Jwee verfolgen sollte, wollten Andere wieder nur den Zufall als Ursache jener Kalamität gelten lassen , noch Andere fabelten von einer besonderen Brandstiftungskrankheit, der Pyronianie ; wwie- der Andere schrieben sie der alt hergebrachten Vorliebe des russischen Volkes | für Brandstiftung zu und einige Organe der ausländischen Presse entblô- | deten sich nicht , die Brände glattweg der russischen Regierung aufzubürden. Aus den im Ministerium des Jnnern angesammelten Dokumenten geht hervor , daß allerdings im westlichen Rußland Brandstiftungen von derjeni- gen Menschenklasse verübt worden sind , aus deren Mitte noch vor Kurzem die Hängegendarmen hervorgegangen waren / daß auch in anderen Thei- len Brandstiftungen stattgefunden haben, welche ganz klar dieselben Bestrebungen erkennen ließen, die durch den Feuerschein der Peters- burger Brände im Jahre 1862 beleuchtet wurden ; aber diese Ursachen für die häufigen Brändé der beiden legten Jahre sind nur in einer ganz unbe- deutenden Minderheit von Fällen mitwirkend gewesen. Es haben sich dafür gar keine Spuren gezeigt; daß die fabelhafte Krankheit der Pyromanie oder gar die alte Gewohnheit des russischen Volkes, feine Städte und Dörfer niederzubrennen, von irgend welchem Einfluß gewesen seien. Zu allen Zeiten haben viele Brände in Rußland stattgefunden , und einzelne Fremde haben dieselben sogar als ein charafteristishes Merkmal im russischen Volksleben

bezeichnet. Wenn man aber bedenkt, daß die große Mehrzahl der Häuser aus Holz |

besteht, daß die Häuser in den Dörfern noch alle mit Stroh gedeckt sind und

daß hier die Höfe, ohne durch Gärten getrennt zu werden, eine fortlaufende |

Reihe bilden, so wird man leicht begreifen, warum in Rußland mehr

Feuersbrünste vorkommen müssen, als anderswo. : i In den legten 22 Jahren (von 1842 bis influsive 1864) haben im

| fommt selten eine Feuersbrunst vor, die Dörfer daselbst meist nur wenige Höfe enthalten. brünste bilden hier noh nicht 1 pCt. aller vorkommenden Brände, während in der mittleren 100 Höfe zerstören, 2 pCt. Mit Rücksicht auf die Monate vertheilt sih die Zahl der Brände für die 11 Jahre von 1842 bis 1852 inkl. und für die 5 Jahre von 1860 bis 1864 inkl. in folgender Weise:

europäischen Rußland 202,953 Brände stattgefunden, während welcher Zeit man ein fast stetig fortschreitendes Wachsen der Zahl der Brände bemerken

fann.

wüthet haben. 4 S E L Als eine der Hauptursachen für die steigende Zahl der Brände in den offiziellen

Angaben muß aber entschieden die größere Genauigkeit anerkannt werden, mit welcher gegenwärtig aus wissenschaftlichen und staatsöfonomischen Gründen die Angaben über alle Vorfälle im Jnnern

was besonders seit 1862 der Fall ist , wo 1 diese Genauigkeit den Lokalbehörden zur besondern Pflicht machte.

sich nicht nur die Zahl der Nachrichten von den Bränden, sondern auch die

das Ministerium des Jnnern

der Nachrichten von aufgefundenen Leichen, Hagelschlägen 2c. wesentlich ver- | | now die verbcerenden Brände in Kostroma (6. September 1847) und Nisbni- |

mehrt. Außerdem betrug die Gesammtbevölkerung Rußlands im Anfang

der á0er Jahre nur 625 Millionen Jndividuen / 75 Millionen. um mindestens 1 Million , h 1 für die lehten 5 Jahre auf 10,000 Häuser 16 Brände kommen, jo ergiebt das für 1 Mill. Häuser 1600 d. h. 13 pCt. Brände mehr als zu Anfang der Uer Jahre. Dazu kommt noch die Theilung des Besiges und die damit ver- bundene Verminderung der Stärke der einzelnen Familien in Folge der Aufhebung der Leibeigenschaft j der gesteigerte Theekonsum von Seiten der Bauern, welcher die größere Verbreitung der Ssamouware veranlaßte; die Ueberhandnahme des Rauchens von selbst gefertigten Papier-Cigaretten, von den Bauern »Sskapiroski« genannt ; die allgemeine Verbreitung der Streich- Qündhölzchen und endlich seit 1863 auch noch die unverhältnißmäßige Ver- mehrung der Schenken alles Dinge, die in leicht erklärlicher Weise zur Vermehrung der Brände beigetragen haben. O Im europäischen Rußland kommt eine Feuersbrunst auf 612 Häuser. Auf se 1000 Häuser kommen im Gouvernement Moskau 35, im Gouver- nement St. Petersburg 3 Brände. Es sind dies die Gouvernements, die am häufigsten von Brandunglück heimgesucht werden, was sich durch die Anhäufung der Menschen in den Hauptstädten erklärt. Mehr als 2 Feuers- brünste auf je 1000 Häuser kommen in den Gouvernements Wilna, Wis- tebsk, Kowno, Tula, Pensa, Olonez, Orel, Kurland, Nishni-Nowgorod, Kaluga, Rjasan, Astrachan, Woronesh, Livland und Psfkow vor. Weniger als 1 Feuers- brunst kommt auf je 1000 Häuser in den Gouvernements Wologda, Nowgorod, Poltawa, Chersson und Jekaterinoslaw. Die Zahl der Feuersbrünste in den übrigen Gouvernements liegt demnach zwischen 1 und 2 für je 1000 Häuser. Es ergiebt sich hieraus zweierlei: 1) daß die Zahl der Feuersbrünste fast in geradem Verhältniß zur Zahl der Häuser steht; und 2) daß in den Gou- vernements, in welchen mehr steinerne oder aus Flechtwerk und Lehm be- stehende Häuser vorkommen, die wenigsten Feuersbrünste stattfinden, wie z. B. in den Gouvernements Poltawa, Chersson und Jekaterinoslaw. Jede Feuersbrunst zerstört durchschnittlih 4,8 Häuser; in den Städten kommen jedoch nur 3,3, auf dem platten Lande aber 5 zerstörte Häuser auf jeden Brand. Dies erklärt sich einfah genug dadurch, daß die Städte mehr massive Häuser und besser organisirte Feuerlöschanstalten haben. Am verheerendsten sind die Feuersbrünste in den an der mittleren Wolga belege- nen Gouvernements; dann vermindert sich dies allmälig nah allen Rich- tungen des Kompasses hin. Es erklärt sich dieser Umstand dadurch, daß die in diesen Gouvernements belegenen Dörfer größer und enger gebaut find, daß sie mehr auf einer ebenen Fläche liegen, vorzüglich aber dadurch / daß dieselben meistentheils an Wasser Mangel haben und selb| in vielen an der Wolga belegenen Ortschaften das Wasser wegen der hohen und steilen Ufer

Am kleinsten war die Zahl derselben im Jahre 1843, wo es deren nur 5443 gab, am größten im Jahre 1864, wo 13,718 Feuersbrünste ge- |

des Landes gesammelt werden, |

So hat |

{wer zu haben is. Jn den baltishen und nordwestlichen Gouvernements

die mehr als 10 Höfe zerstörte, weil Dergleichen Feuers.

Brände, die

Wolgagegend und in der Steppe ausmachen,

aller vorkommenden Brände

1842 bis 1852. 1860 bis 1864. 6,6 5,3 O Â,s D,8 8,3 9,7 9,0 9,3 10,6 September 10,9 Ol 11,2 November 8,6 Dezember 9/9 D/9 Die aus diesen Zahlen sich ergebenden Verhältnisse werden theils dur das Klima, theils durch die Sitten, Gebräuche und die Lebensweise des Volkes erklärt. Jm Allgemeinen sind die Brände im Winter seltener als im Sommer, im Februar am seltensten. Jm Sommer kommen zu den | gewöhnlichen Ursachen der Feuersbrünste, wie Unvorsichtigkeit, \clechte Con- | struction der Oefen 2c. noch die Gewitter , die 4 pCEt. aller Feuersbrünste veranlassen, und die durch die Hiße erzeugte Trockenheit der hölzernen Ge- bäude und der Strohdächer. Jm August finden si mit den lan- gen Abenden die Leuchtspäbne, welhe während der Sommermonate nicht gebraucht wurden, wieder in den Häusern ein; in - dem- selben Monate werden aub die Vienenstôcke auêsgeräuchert. Jm September fommt dazu das Darren des Getreides und das Dreschen, beginnt auch bereits das Heizen. Jm Oktober werden die Arbeiten in den Getreidedarren

noch bedeutender, die Frauen brechen in Häusern und Badstuben nicht selten bei Licht Flachs ; und Festtage und wird das Bier gebraut. und Oktober auf den Feldern Pottasche gebrannt; oft werden auch die Stoppeln verbrannt, um die Asche als Düngungsmittel zu gebrauchen. Alles das trägt zur Vermehrung der Brände wesentlich bei. Eigenthümlich und

sacht werden, seltener geworden sind.

Die verheerendsten Brände beginnen im Mai und dauern bis Ende August, was sich leicht durch die Trockenheit erklärt. Zu bemerken ist, daß auch in den Städten die Feuersbrünste im Mai und August verheerender sind als im Juni und Juli. Die größten Brände, welche im Laufe der leßten 22 Jahre stattgefunden haben , wie in Kasan (1842 und 1848), Perm, Ssamara, Ssimbirsk, Ssâratow, Sserdobsk, Pensa, Nishni-Nrwgorod

| (1859), St. Petersburg (1862), Tula, Orel, Koslow, Lipezk, Lysskow, haben

jeyt erstreckt sie sih auf | Da nun dies eine Vermehrung der Zahl der Wohnhäuser | bedingt , und nach einer Durchschnittsberehnung |

im Mai oder August stattgefunden. Zu diesen Monaten fann man au

Nowgorod (4. Juni 1864) zählen. Die Brandstiftungen haben sich durch dieselben erzeugten Feuersbrünste betrugen 1847 bis 1851 3,1 pCt. und 1860 bis 1864 5,8 pCt. aller Feuershbrünste. Für die lehten 5 Jahre waren nämlich durch Brandstiftung erzeugt worden: 1860 493 Feuersbrünste, d. h. 4,8 pCt. aller Brände. 1861 495 » s » » 1862 682 » 5/6 » » 1863 599 » 14 # » 1864 896 » 0,66 » »

im Durchschnitt 633 Feuersbrünste, d. h. 5,3 pCt. all.r Brände.

Wenn hierbei auch Brandstiftungen aus polischen Gründen stattgefunden haben, so is deren Zahl doch nichtssagend im Verhältniß zur allgemeinen Zahl der Brandstiftungen. Bemerkenswerth is es, daß nach den Berichten der Gouverneure viele Brandstiftungen du rch Frauen verübt worden sind, und zivar meifsten- theils aus Eifersucht oder aus Rache für \{chlechte Behandlung. Die meisten Brandstiftungen kamen in den Gouvernements Ssimbirsk und Rjajan vor ; im ersteren machen sie 10,7 pt. , im lehteren 10 pCt. aller Brände aus ; dann folgen Jaroslaw (9,9 )/,- Nishni - Nowgorod (9,1), Tambow (8/5), Poltawa (7,8), Tschernigow (7,7), Wo- logda (7,6), Ss\molensk (7,5), Ssamara (7,4), Twer (7,2), Wladi- mir (7), Kiew (6,7) Pensa, Perm und Volhynien (6,6), Nowgorod (6,1) und Kasan (6). Am seltensten sind sie in den Gouvernements Archangelsk und Minsk, wo sie 1 pCt., und in den Gouvernements Kurland, Olonez und Astrachan, wo sie noch nicht 1 pCt. der Brände ausmachen. Es folgt darau daß die häufigsten Brandstiftungen in den inneren und an der Wolga be- legenen Gouvernements, d. h. in denen, wo die Brände am verheerendsten sind, vorkommen. Hieraus mag wohl gefolgert werden können, daß das Gerücht gerade bei diesen verheerenden Bränden am leichtesten auf Brand- siiftung hinweist, und daher mögen diese in den Berichten häufiger als Ur- sachen der Feuersbrünste aufgeführt werden, als die thatsächlich erwiesene Berechtigung dazu vorliegt.

Mit Aus\{luß von 5 pCt. der Feuersbrünfste, die der Brandstiftung ihren Ursprung verdanken, und von 4 pCt., welche durch Gewitter veranlaßt werden, müssen also die anderen 90 pCt. der vorkommenden Brände der Unvorsichtigkeit und der mangelhaften Bauart der Oefen und Gebäude zu- geschrieben werden.

Oie Einwohnerzahl Warschau's beläuft sich dem »yWarschauer Tagebl.« zufolge nach amtlichen Angaben für die ersten 6 Monate des

in legter Zeit vermehrt.

laufenden Jahres auf 222,906 Jndividuen. Die beständige christliche Beo Beilagé

auch sind in diesem Monate die meisten Bauerhocbzeiten | Außerdem wird im September |

| als ein Zeichen für die Verbesserung der Lage der Bauern anzusehen is |

es, daß seit 1861 die Brände, welche durch das Heizen der Oefen verur- | Vor diesem Jahre machten sie fast |

419 pCt., jeyt aber nur 15 pCt. aller Brände aus.

Die |

1847 bis 1846 2,3 pCt., |

3641 Beilage zum Königlih Preußischen Staats - Anzeiger.

Sonnabend 11. November

1865.

völferung zählt 39,856 Männer und 46,625 Frauen, im Ganzen 86,481 Individuen ; die fluktuirende 29,320 M. und 31,329 F., im Ganzen | 63,649 Personen; die beständige jüdische Bevölkerung 25,920 M. und 25,856 F., im Ganzen 51,376 Köpfe, die fluktuirende 10278 M. und 11,122 F., im Ganzen also 21,400 Jndividuen.

Gewerbe- und Sandels-: Nachrichten.

Ueber die Gewinnung von Erdöl und Erdwachs in Galizien theilt der Jngenieur P. Dobel in der »Wiener Zeitung« Folgendes mit: Zunächst müssen wir die für den Jndustriezweig sehr nachtheilige Thatsache feststellen, daß sich bis jet nur eine gewisse Klasse von Spekulanten desselben bemächtigt hat, der es lediglich um den momentanen Gewinn zu thun ist und welche darüber alles Andere außer Augen läßt. Sie hat von der Teufung der Schachte an bis zur Verschickung der fertigen Waare die Ma- nipulation in die Hände genommen und dem Einheimischen den Vorrang abgewonnen. So ist die Sache auf der niedrigsten Stufe der Ausbildung stehen geblieben, und es sind nur Ausnahmefälle, wenn solche Unter- nehmungen ohne die nöthige solide Basis die geheaten Erwar- tungen in Erfüllung gehen sahen: Borislaw, der Hauptfundort für Oel, liegt unmittelbar am nördlihen Fuße der Karpathen, eine Meile entfernt von der Stadt Drohobycz und verbunden mit ihr durch eine regellos über Gräben und Bäche führende Straße. Dieser Weg isst übrigens eine entsprechende Vorbereitung zur Ankunft auf dem eigentlichen Grubenfelde, welches auf uns den Eindruck einec eben zerstörten

Stadt gemacht hat, unter deren Trümmern unheimliche Gestalten die ver- |

Nor | exr! " persönlich Fälle erlebt, wo die besten Leuchtöle des Rohproduktes abdestillirt

schütteten Kleinodien herausgraben. Die Ueberraschung is eine große. uns liegt unabsehbar Grube an Grube, jede umgeben von flafterhzohen Erd- aufwürfen, welche die Passage nahezu unmöglich machen, um so mehr, da nicht eine einzige eingerammt und der Boden durch ausgeschöpftes Wasser, vershüttetes Oel und Wachs sch{chlüpfrig is. So groß die meine Unordnung, #o fremdartig die geschäftigen , shmußigen Ge- stalten mit ihren marfirten Gesichtern 0 E Das Que

unheimlich und unbehaglich.

einander entfernt. Die ganze Anlage, Ausführung und die Förderungs-

Apparate sprechen jedem bergmännischen Wissen und Gesege Hohn.

auch das angesammelte Wasser beim Auêsschöpfen nicht in

fanälen an entlegene Orte ges benachbarte Grube damit bescheert wird. Die Hebemaschine is fehr primitiv

gen, oben quer darüber ein runder Holzstamm mit zwei Kurbeln , um Holzstamm geschlungen ein Seil, an dessen beiden Enden je ein Kübel be- festigt , so daß stets einer abwärts und der andere aufwärts geht. Mit

Wort »Bergmann« is hier nöthige frische Luft zugeführt. schinen auch Veranlassung, daß die Grube mit angeführten Maschinen gegen

Himmel steht.

Gesellschaft« besißt hier das Wiener Haus »Richard Faber u. Comp.« einen

erzielte Resultate berechtigen zu den schönsten Erwartungen. Eben jo erfreulich lauten die Berichte aus der Gegend von Jasenicza und Drezelbicze,

sämmtliche bracht haben. Die Oberleitung daselbst ist in den Händen eines tüchtigen Berg-Jngenieurs, welcher bereits nach einigen Wochen in ganz unbedeuten- der Tiefe auf beträchtliche Oellager gestoßen ist. Die von ihm bereits ein- gesandten Muster übertreffen in der Qualität die Borislawer Oele und stehen gleich mit der in West-Galizien bei Gorlice und Neusandec gefundenen Waare.

Die Anzahl der bestehenden Gruben mag seit Beginn der dortigen Oelepoche vor |

ungefähr 5 Jahren bis heute auf ca. 5000 Stücke gestiegen sein, von denen übrigens in der schon erwähnten »neuen Welt « sehr viele unterdessen wieder vershüttet wurden oder wegen zu großen Wasserandranges und Mangels an entsprechenden Wasserhebevorrichtungen vorderhand nicht nuzbar gemacht werden konnten. Das Erträgniß der Gruben is sehr verschiedenartig und es läßt sich auch nicht, in Folge des Raubbaues über die Nachhaltigkeit der- selben zum voraus irgend etwas bestimmen. War ein Unternehmer im Be- fige eines sehr ergiebigen Schachtes y so war ein zweiter bemüht , nebenan noch tiefer zu graben , und theilte sih auf solche Art mit seinem Nachbar in ein Oelquantum , welches bei geregelten Verhältnissen dem leßteren hätte allein zufallen müssen. Durch dieses willkürliche Bauen und Aufeinander- drängen ist es auch leicht erkflärlih, daß Gruben existiren, welche zu Anfang ihres Bestehens Hunderte von Crt Oel Per Boe

Nicôt | allein, daß die Schachte zum großen Theil einfach mit Weidengeflechten | verschallt sind und bei der unnatürlichen Nähe zu einander früher oder spâ- | ter auf jeden Fall einstürzen müssen , so ist auch für einen schnellen , gefahr- | losen Verkehr oberhalb in feiner Weise gesorgt. » Die ausgegrabene Erde | und der Schotter bleiben hügelartig rings um die Grube liegen, wie | Abzugs- |

ührt, sondern einfach ausgeschüttet und die | S A A 2 A is geschüttet und die | d, J, Nr. 299 befindet sich an der Spitze des Blattes ein unter dem Da- S E S E Í : ate / 5 F E | TF4 5 C Cr Z T v - . fonsiruirt : auf beiden Seiten der Grube zwei Pfosten in die Erde geschla- | tum des 13. August d. J. an den Kaiser Napoleon erstatteter Bericht des Den A : A B a A h : | Über die Thätigkeit der offiziellen Statistik auf dem Gebiete der Landwirth- | schaft. 3 ganz aus Holz gebauten Ventilatoren wird dem Grubenarbeiter das | eb 4 \chlehterdings nicht anzuwenden die | schaftlichen Wahrscheinlich ist die Billigkeit beider Ma- | (4 S ahr} ) ist die Billigkeit beider Ma | unter dem Vorsige des betreffenden Friedensrichters zusammen und besteht = L h 5 5 : T : i : | - 9 E è G V c , e G L a 4 Regen und Sonnenschein nicht im mindesten geshügt, obdachlos unter freiem aus den Maires der Kommunen des Distrikts und aus Männern, welche Der östlich e Theil ist noch weniger durchstochen , und hier | war es auch, wo wir einige kunstgerechte, solid ausgeführte Schachte, Eigen- | Fat f A ; e thum der »Ostrauer Gesellschaft«, zu Gesicht bekamen. Außer der »Ostrauer | Uebersicht über den Anbau des Landes und zwar in Bezug auf die Kultu-

L E A U

lieferten, allmälig aber versiegten, oder ein verbältnißmäßi i

Erträgniß dem enttäuschten Besißer gewährten. Bei ad L iten sih umgekehrt die anfangs gehegten {wachen Hoffnungen durch spätere günstige Resultate neuerdings gehoben und liefern nun ein regelmáßiges wöchentliches Oelquantum von 15 bis 20 Centnern und darüber. Derartige

Gruben sind unten meistens mit gut verschließbaren Thüren versehen, theil-

weise um Verluste durh gasartige Ausströmung zu verhü sächli

aber, um die häufig vorfommenden väftliiuin Divide nie zu machen. Bedeutend höher wird das Durchschnittserträgniß für die mehr isolirt stehenden Gruben sich ergeben. Ein noch kostbareres Produkt als das Bergöl is das Bergwachs, welches nahezu 36 pCt. Paraffin enthält „Zn zweierlei Form tritt es zu Tage; entweder braungelb und in faserför- miger Formation oder glänzend dunfelgrün, in fkompakten größeren und fleineren Stücken. Bevor es in den Handel kommt, wird es in siebartigen Kasten geshmolzen, um es von dem anhängenden Lehm und Schotter zu befreien. In Ballen bis zu 5 Ctr. wird es dann verschickt. Ein Mittel- ding zwischen Oel und Wachs ist der sog. Contrebal, welcher im Sommer in Fässern und im Winter ebenfalls in Ballen verschickt wird. Für den Käufer folcher Wachsballen ist es absolut nothwendig, jeden mit einem eigens dazu fonstruirten Bohrer nach verschiedenen Richtungen zu durchstechen um die Gleichheit der Waare zu erproben. Man stößt dabei häufig aufSteine und kleine Wasserreservoire, welche der erfindungsreiche Unternehmer zum Nachtheile des betrogenen Käufers im Jnnern angelegt hat. Wir haben derartig ge- fälschte Waare gesehen, die bis 15 pCt. an werthlosen, schädlichen Stoffen onthielt, und empfehlen deshalb die größte Vorsicht beim Einkaufe von Erdöl und Erdwachs. Es giebt Händler, welchen kein Mittel zu {lecht is und die eine seltene Routine besizen, ihre Abnehmer zu prellen. So haben wir

und der werthlosere Rückstand an schweren Oelen und Sah, mit dem eigentlichen

| Erdöl vermischt, als solches erst verschickt wurde. Um die Grädigkeit desselben,

| troß des Abganges an guten Leuchtölen, schei i i i allow Put g guten Leuchtölen, scheinbar nicht zu vermindern, ist vorher 3e eine entsprechende Quantität von dem bis heute noch schlecht zu aaa

doch | Petroleumsprit, 60 bis 70 Grad, dazu geschüttet worden. monoton, ohne Aowechselung und der Aufenthalt auf dem kostbaren Grunde | e ; D: M (B 2 R A | der Destillateur endlich beim Abtreib ie ni |

Der bis jeyt aufgeschlossene Oeldistrikt, eine | Zu pat der Lt dlich beim Abtreiben durch die nicht entsprechende Viertelstunde breit und drei Viertelstunden sang; zieht sich von Westen as Ausbeute an Leucht-Oelen dem infamen Betrug auf die Spur kommt. Ein Osten, gleiclaufend mit dem Karpathengebirge. Hauptsächlich ist der west- | W E S N liche Theil , die sogenannte »neue Welt«, buchstäblich durchlöchert hier sind | R 4 i e R rücständigen Sag verfälscht wurden. die durchwegs vertikal geteuften Schachte, 4 bis 6 Fuß im Durchmesser | ode is übrigens blos in der fälteren Jahreszeit möglich.

und von 15 bis 20 Klaftern Tiefe, zuweilen höchstens nur 15 Klafter von | A 2 l | s Klaf | genau kennt, der hüte sih wohl und fei bei jedem Geschäft auf eine \chließ-

| liche Benachtheiligung gefaßt.

: S Das Aërometer wird nun allerdings die verlangte normale Grade - Anzahl ausweisen, bis

andermal waren wir Zeuge, wie die Wachsballen umgeschmolzen und mit

Leßtere | ist Übrige Wer die dortigen Verhältnisse und den Charakter vieler jener Oel-Tndustriellen nicht

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Ueber offizielle landwirthshaftlihe Statistik in Frank- rei und dabei gemachte Erfahrungen berichten die »Annalen der Landwirthschaft« Folgendes. Jm Pariser yMoniteur« vom 16. September

Ministers für Acerbau, Handel und öffentliche Arbeiten, Armand Behic, _Durch Dekret vom 1. Juli 1852 hat der Kaiser an jedem Kan- Hauptorte eine permanente Kommission ernannt, welche die

Aufgabe hat, in gewissen Perioden die Hauptdaten der landwirth- Statistik zu sammeln. Die Kommission tritt regelmäßtg

besonders genau mit der landwirthschaftlichen Lage der Gegend bekannt find. Sie is mit einer doppelten Aufgabe betraut, indem sie einmal eine jährliche

ren, den Flächenraum und die Ernte an Getreide und Stroh nah Gewicht

sehr bedeutenden Güterkomplex; bereits begonnene Bohrungen und dadurch | L L genen | JOORRN alle 10 Jahre eine von der obersten Ber-

: 7 | waltung ausgearbeitete Liste | um dadurch ein gründliches Studium des ökonomischen Zustandes des - » . a . , en - , [ ft l 5 ç F ¡ S io : Ca i ag ebenfalls im Samborer Kreise und circa fünf Meilen von Drohobycz gelegen, | ias N A wrd Os R i wo die Herren Faber u. Co. zum Betriebe des Bergbaues auf Oel beinahe | artige zehnjährige Aufnahme hat im Jahre 1892 stattgefunden, und ihre

Gründe von vier an einander stehenden Ortschaften an sich ge- |

von bestimmten Fragen auszufüllen hat, Die erste der-

Resultate find in den Jahren 1858 und 1859 veröffentliht worden als der 8. und 9. Band der Sammlung der allgemeinen Statistik von Frankreich (IT. Serie). Gegenüber den früheren Nachrichten, welche die Verwaltung zuerst 1839 durch Vermittelung der Maires zusammenstellen ließ, zeigte sich nach dem Resultat der neueren Untersuchung der Fortschritt der franzôsi- schen Agrikultur hauptsächlich: i

1) in einem Anwachsen der Kulturflächen und in den daraus sich er- gebenden Konsequenzen, sodann

2) in einer Abnahme der brachliegenden Flächen.

Die zweite und neueste der zehnjährigen Aufnahmen hat in einem noch viel größeren Umfange 1862 stattgefunden und ist glücklih durchgeführt worden, troy der Vielseitigkeit der Untersuchungen und der ganz besonderen Schwierigkeiten, auf welche die Kommission bei ihren Arbeiten noch beute stößt. Diese Schwierigkeiten, welche auch in allen Debatten, die in unserm preußischen Vaterlande über die Aufgaben, die Mittel und Wege der land- wirthschaftlichen Statistik Ausdruck gefunden haben, sind sehr ‘verschiedener Natur. Während eine derselben, welche aus der Zersplitterung des Grund- besiges nach Grundstücken wie nah besißenden Personen entspringt, sich bei prafktiswer Behandlung und ausdauerndem Fleiß seitens der Kommission nicht als unüdberwindlih zeigt, so haben andere, man möchte sagen moralische und intellektuele Schwierigkeiten sich bei Wei-