1865 / 268 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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schung der arfktischen Regionen unbenußt vorüberging, und wenigstens ehren- voll, daß wadere deutsche Seeleute noch in später Stunde die Recognos®ci- rungsfahrt unternahmen und aus ihren Privatmitteln bestritten. Daß fie gänzlich scheiterte , fann uns nit zum Tadel oder Nachtheile gereichen, im Gegentheil; denn sie hat gezeigt, daß wir mit der Sache im Ernst sind. Als die deutsche Nordfahrt in der Frankfurter Geographen - Versammlung aufs Tapet gebracht werden sollte, hieß es in der englischen Presse: »Als guter Patriot schiene Dr. Petermann der Ansicht zu sein, daß Deutschland auch seinen Antheil haben müsse an ehrenvollen Unternehmungen zur See; aber alle solche trefflihen Pläne fänden ein beinahe unübersteigliches Hinderniß an der unglülichen politischen Zerrissenheit des Landes.« Sobald es aber hieß, daß die Deutschen wirklich eine Refkognoszirungsfahrt, wenn auch noch so klein und bescheiden, nicht blos besprechen, sondern zur Aus-

Ton als früher angeschlagen und in der British Association bei den Ver- handlungen über arftische Geographie am 14. September, wurde unter Anderem gefragt: »Ein neuer Grund zur Bevorzugung der Route via Smith-Sund müsse für eine englishe Expedition der Umstand sein, daß die Deutschen die Ausrüstung einer Nordpol-Expedition via Spitzbergen in An- griff genommen hätten. Bereits wäre eine Rekognoszirungsfahrt ganz vor Kur- zem von Hamburg abgegangen , und obgleich sie verunglückt sei, sei nicht daran zu zweifeln, daß das Unternehmen im nächsten Jahre wieder aufge- nommen werden ivürde. Die Route über Spithbergen sei deshalb beseßt, und es liege der englischen Expedition ob, ihre Kräfte auf die Route via Smith-Sund zu konzentriren. «

Am 10. November starb in Breslau nah längeren Leiden im 63. Lebensjahre einer der verdientesten Aerzte dieser Stadt , der Königliche Sanitätsrath, Physikus des Breslauer Landkreises und Privat -Docent an der Universität, De. Karl Wilhelm Klöse. Als Schriftsteller hat sich der Verstorbene durch mehrere historische Monographieen und eine Anzahl

von Aufsäzen in verschiedenen medizinischen Zeitschriften einen geachteten |

Namen erworben.

Die Universität Greifswald wird am 16. November ihre sünf- zigjährige Vereinigung mit den preußischen Hochschulen durch einen Festakt in der akademischen Aula feiern.

Der dritte Band des von dem Verein für mecklenburgische Ge- cite 2c. herausgegebenen, und für Rechts- und Kulturgeschichte im Allge- meinen bedeutsamen mecklenburgischen Urkundenbuchs, in den Ur- funden Nr. 1558 bis 2425 den Zeitraum von 1281 bis 41300 umfassend, ist, nach einer Mittheilung der »Mecklenb. Ztg. «, in diesen Tagen erschienen. Dem Texte sind wie in den ‘beiden fcüheren Bänden eine große Anzabl von Siegeln eingedruckt. Unter den darunter befindlichen Stadtsiegeln find die Städte Neubrandenburg, Gnoien, Grevesmühlen, Güstrow, Neukalen, Parchim, Stavenhagen, Sülz und Wittenburg vertreten.

Nach dem »Warsch. Tagebl.« hat am 17. Oktober in Chelm die feierlihe Eröffnung des Gymnasiums für die unirten Griechen des König- reiches Polen stattgefunden. Das Gymnasium hat 7 Klassen und eine pädagogische Abtbeilung zur Ausbildung von Elementar-Schullehrern.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Von Seiten der Königlichen Bezirks - Regierung ist der Kaufmann- schaft zu Magdeburg auf deren Bericht vom 17. v. M. , betreffend die Mängel im Fahrwasser der Elbe, mitgetheilt worden, daß die Hölzer am Kobbelschen Ufer und am Auenwerder bei Rogäß beseitigt worden sind.

Die Herstellung der Festkarten zum Dresdner Sängerfest, welche vom Historienmaler Sachse auf Cartonpapier in Agquarellfarben ent- worfen wurden, ist durch den Bucbdruer Heinrich in Dresden bewirkt. Er erzielte dies durch Buchdruck mit Holzplatten. Die Hauptzeichnung wurde nach dem Originale angefertigt und vom Xylograph geschnitten, und um dem Bilde die nöthige Schärfe und Präzision zu geben, wurden 13 Platten gefertigt, welche man aufeinander druckte. Die bunten Farben famen zuerst, und zwar in folgender Reihenfolge: Goldgrund, grau, fleisch- farben, gelb, blau, grün, hellbraun, hellroth, dunkelroth. Dann erst kam die Conturplatte (mittelst galvanischer Ablagerung), das Roth der Wangen bei der Germania (das shwierigste an der Karte) und zuleßt der schwarze Dru des Adlers. 4—5 Pressen arbeiteten mehrere Wochen Tag und Nacht, und so wurde es mSlich, 100,000 Exemplare zu drucen, ohne daß die lehten weniger gut ausfielen, als die ersten.

Die Dresdener Handels- und Gewerbekammer hat in ihrer Sitzung vom 9. d. M. folgende Beschlüsse gefaßt :

»In Erwägung der Thatsache, daß nach Abschluß des Handelsver- trages zwischen Oesterreich und dem Zollvereine vom 11. April 1865 die Position ygefärbte Garne« bei der Cinfubr nach Oesterreih von 25 Fl. auf 124 Fl. erhöht worden ist / ohne daß nach Ansicht der Kammer ein haltbarer Grund dieser für die österreichishen Färbereien außerordentlich hohen Schußzölle vorhanden ist, beantragt die Kammer: »1) Hohes Mini- sterium wolle seinen Einfluß dahin geltend machen, daß die Zölle für ge- färbte Garne bei der Einfuhr vom Zollverein nach Oesterreich auf die frühere Höhe von 27 Fl. pr. Centner erniedrigt werden ; 2) das Ministe- rium wolle vor dem Abschluß von Handelsverträgen das Gutachten der Handels - und Gewerbekammern , so wie dies in anderen Ländern ge- \chieht, einholen, «

Jn einem Vortrage im Dresdener Gewerbeverein über das K o ch- \falz und seine technische Verwerthung machte Dr. Fleck nachstehende An- gaben: Das Meer is das größte Reservoir von Salz. Am salzhaltigsten ist das Mittelländische Meer, weniger reichhaltig sind der Atlantische Ocean und die Ostsee. Jn den südlichen Ländern läßt man das Meerwasser in sogenannten Salzgärten von der Sonne verdampfen, während. man in Sibirien sich das Wasser in Eis verwandeln läßt, wobei das Salz auf der Oberfläche des Eises ablagert. Die wichtigsten Fundgruben des Steinsalzes sind in Galizien, wo dasselbe besonders in Wiliczka schon 6 Ellen unter der Erde auftritt. Im Jahre 1858 lieferte Galizien 996,000 Ctr.,, Ruß- Jand 2,000,000, ‘und England 3,000,000 Ctr. Salz. In Süddeutsch-

land liegt das Salz auf Thon, weshalb man Stollen in die Gebirge treibt und Tagewasser hineinleitet. Es bilden sih Salzseen; der Thon fällt zu Boden, die Soole wird abgeleitet und mit 27 pCt. zu Tage gebracht. ährend in Bayern die Salinen von Reichenhall, Berchtesgaden und Traun- stein die berühmtesten sind, ist in Preußen Dürrenberg (1763 gegründet) be- sonders ergiebig. Höchst interessant is hierbei das Gradirverfahren, bei welchem man bedeutendes Holz erspart, indem die Salzsoole, ehe sie in die S iedepfanne fommt, über Tannen- oder Birkenreiser geleitet wird, wobei das Wasser durch den Luftzug verdunstet. Nun hat man aber auch in Preußen Steinsalz gewonnen, und zwar finden sih in der Mark Brandenburg gar mächtige Lager desselben. Staßfurt liefert besonders Kalisalze. England, das bedeu- tende Steinsalzlager hat, ist in der Salzverwertbung am weitesten vorge- schritten, indem es in 50 Sodafabriken Steinsalz verarbeitet. Es produzirt

führung bringen wollten, würde ein ganz anderer, ein viel respektvollerer | monatli 377,000 Ctr. Soda, wozu es 416,000 Ctr. Salz und bedeutende

Mengen Schwefelsäure braucht. Neuerdings werden auch die Sodarückstände, welche bisher unbeachtet blieben, benußt. Da wir bei uns Schwefel , Kalk und Kohle haben und das Staßfurter Steinsalz leicht und zu billigem Preise bekommen können, so sicht zu erwarten, daß in nächster Zeit auc) bei uns Sodafabriken entstehen. Außer dem Natrium, das zur Sodabereitung noth- wendig ist, besteht das Salz aus Ehlor und dieses wird zum Bleichen in Baummwollspinnereien , in Papierfabriken u. st. w. vielfach verwendet. So werden in England mit 8000 Ctr. Chlor wöchentlich 225,000 Ctr. Kattun gebleiht. Um das Chlor, das man aus Braunstein und Salzsäure ge- winnt, transportabel zu machen, leitet man die Chlorgase über Kalk und erhält den Chlorkalk, welcher, in Wasser gelöst, dieselben Eigenschaften besißt, wie das Chlor selbst.

_— Ueber die Weinkultur in Ungarn macht die »Triest. Ytg.«

folgende Bemerkungen: »Die Weinkultur ist noch eine überaus nacchlässige und primitive, und gilt dies ebenso gut von der Kultur der Reben als von der Kellerciwirthschaft, die beide einer eigentlich rationellen Behandlung noch fast überall entbehren und von deñen leßtere sogar völlig verwahrlost ist, Es is ein wahrer Jammer, wie durchschnittlich selbst mit dem edelsten Produkt verfahren wird, wie man ohne Kenntniß der eigentlichen Natur des Weins und seiner Bestandtheile ihn mit der größten Rückfichtslosigkeit behandelt. Und während in einzelnen Gegenden Ungarns, wie in Neszmyl, Badacsony, Schomlau, Erlau, Szeg&zard und anderen Orten, theils in Folge der Anstrengungen einzelner intelligenter Besißer, theils der an jenen Orten gebildeter Gesellschaften ganz bedeutende Fortschritte gemacht sind, ist im ganzen übri- gen Lande gar nichts geschehen, und steht der Weinbau überall noch auf derselben Stufe wie vor hundert Jahren. Zum Theil am \{chlimmsten is es damit im Pesth-Ofener Bezirke bestellt, der doch gerade die Aufgabe hâtte, den übrigen Gegenden des Landes mit gutem Beispiele voranzugeben. Der Pesth - Ofner Weinbezirk producirt in guten Jahren mindestens 500,000 Efiner, beiläufig gerade so viel wie der ganze Rheingau; mit Außnahme aber der Stein- brucher, der adelsberger Weine und der kleinen im Großhandel kaum vor- fommenden Fechsungen einiger rationell verfahrenden Privaten nehmen die Pesth-Ofner Weine unter den Ungarweinen nahezu den untersten Nang ein, und es gehört {on gute Lokalkenntniß dazu, an öffentlichen Orten trinkbare, eine etwas wählerische Zunge nur nothdürftig befriedigende Sorten aufzutreiben. Mehrere der ersten Hotels und selbs größere Weinhand- lungen machen davon feine Ausnabme, und Fremde, die sich ihrer eigenen Führung überlassen, werden gewöhnlich gewaltig enttäuscht. Den besten Beweis, wie sehr die Weinkultur im Allgemeinen stehen geblieben, beziehungsweise zu- rückgeschritten is , liefert ein Vergleich der Ofener mit den niederösterreichi- {hen Weinen. Vor 25 Jahren, wo von Gumpoldskirchner, Grinztnger, Nußdorfer 2c. im Handel noch gar nicht die Rede war, wurden ofener Roth- weine loco Wien mit 10 bis 12 Gulden per Eimer bezahlt, während Vös- lauer 7 bis 8 Guiden galt; heute is für Ofener der obige Preië kaum zu erreichen, während für Vöslauer 20 30 Gulden gern bezahlt werden. Noch immer werden 20 bis 40 der verschiedenartigstez Sorten von Reben, weiße und rothe, edle und gemeine, Tafelsorten und Weinsorten, früh und später in einem und demselben Weingarten durcheinander gebaut, zusammen, und zwar viel zu früh gelesen, so daß reife und unreife friedlich beisammen bleiben, zusammen gekeltert und zusammen in demselben Fasse der »natür- lichen Ausbildung«, wie der beliebte Ausdruck lautet und was weiter nichts heißt, als daß man sich nun weiter nicht mehr darum bekümmert, ruhig überlassen. Von einer wirklich rationellen Behandlung auf dem Fasse, vom rechtzeitigen Abfüllen, Schönen oder gar von einem Verschneiden verschiede- ner sih ergänzender Jahrgänge oder Sorten is gar nicht die Rede, und es würde am Ende mit Rücksicht darauf, was von Hause aus durch den Re- bensay schon verdorben ist, auch nicht viel helfen. L Triest, den 2. November. Nach einer Verordnung der hiesigen Kai- serlih Oesterreichischen Central - Seebehörde werden wegen der in Algier und Neapel ausgebrochenen Cholera alle aus den dortigen Häfen fom- menden Sciffe als verdächtig angesehen und nach den darüber bestehenden Vorschriften behandelt. j

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Aachen, 9, November. Die Lokalabtheilung des Landwirthschaftlichen Vereins St. Vith-Malmedy berieth nah Bericht der » Aach. Ztg.« in ihrer General - Versammlung am 26. v. M. u. A. die Frage: Was kann die Lokalabtheilung thun zur Abhaltung der drohenden Viehseuche ? Referent zählte die Maßregeln auf, welche seit Aufstellung der besagten Frage Seitens der Königlichen Regierung getrosfen worden seien, unter Hinweis, wie sich demnach die Thätigkeit der Lokalabtheilung nur darauf beschränken könne, dahin zu wirken, daß die besagten Anordnungen niht umgangen würden. Diese Ansicht fand den allgemeinen Beifall der Versammlung, indem hervor- gehoben wurde, daß es dennoch viele Leute gebe, welche in ihrer Kurzsichtig- feit die getroffenen Anordnungen zu heseitigen und zu umgehen suchten. Es wurde daher beschlossen, die Direction zu beauftragen , der Königlichen Re- gierung für die in Betreff der Rinderpest getroffenen Maßregeln den un- getheilten Beifall und Dank der Versammlung Namens der ackerbautreiben- den Bevölkerung des Kreises auszusprechen.

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Eisenbahn- und Telegraphen - Augelegeuheiten.

Das ganze Berlin-Neustreliß-Stralsunder Eisenbahn- Unternehmen ist durch die neuesten Verhandlungen darüber in Berlin dem baldigen Beginne seiner Ausführung erheblich näher gerückt. Wie die »Nstr. Ztg.« aus guter Quelle vernimmt, hat am 28, v, M. dort nach voraufgegangenen Konferenzberathungen und gefaßten Beschlüssen gemäß zwischen Herrn We x als Bevollmächtigten des Baronet Sir Morton Peto einerseits und der nunmehr formell und definitiv bestellten Gründungs- Comité andercrseits die notarielle Konstituirung der Gesellschaft stattgefunden und es find die Statuten der leyteren von dem definitiven Gründungs-Comité mit dem Bevollmächtigten des Bauunternehmers sofort berathen und beiderseits festgeftellt und angenommen worden; sodann sind geeignete Personen aus der Konferenz gewählt, um bei den betreffenden Re- gierungen Behufs Erlangung der definitiven Konzessionen zur Bauausfüh- rung 2c. endschließlich zu verhandeln. Endlich wurde bestimmt entschieden, daß die Richtungslinie der Bahn nit über Zehdenick, sondern über Gran- see gewählt werden solle u. st. w. Die Vorbedingung fur die Konstituirung der Gesellschaft war bekanntlich die Aufbringung von zwei Millionen Thalern g. Atprozentiger Prioritäts-Actien, denen nah dem Plane die Prioritäts- Obligationen vor- und die \. g. Stamm-Actien nachgehen werden. Jst dieje Summe auch noch nicht vollständig von den Adjacenten gesichert, so is doch der Minderbetrag der Zeichnungen nicht mehr erheblich und überdies erfolgte hon auf der Berliner Konferenz die höchst erfreuliche Mittheilung, daß

preußischerseits durch die Kreistage und die Kommunen an der Bahnlinie |

noch weitere Quschüsse beantragt seien und würden beantragt werden. Reich- lich die Hälfte der 2 Millionen war bereits von Melenburg-Streliÿ ge- fichert. Hier hat außer den von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge übernommenen 850,000 Thlrn. die Zeichnung im Lande bisher den Betrag von 177,600 Thlrn. erreicht. Am meisten haben sich bei der bisherigen Actienzeichnung in Mecklenburg- Streliÿ betheiligt Personen aus dem Mittel- und dem Gewerbestande, so wie aus der Klasse der besser gestellten Beamten.

__ In den Herzogthümern Schleswig und Holstein bestehen zur |

Qeit folgende Telegraphenstationen: Apenrade, Augustenburg y Burg a. &F-/ Cappeln*, Christiansfeld®, Eckernförde, Flensburg 1, Friedrichstadt, Garding, Gravenstein*, Husum, Hadersleben, Schleswig 1, Sonderburg 21 Tondern, Tönning. Altona 1, Brunsbüttel®, Elmshorn®, Glückstadt®, Heide*, Heiligen- hafen, Jhehoe 2, Kiel 1, Lütjenburg®, Meldorf® / Neumünster 2, Neustadt, Oldenburg, Ploen, Rendsburg 2, Segeberg. i : Die Dienststunden sind 1) für die Stationen mit vollem Tagesdienst : Im Sommer (1. April bis ult, September) von 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr Ábends, im Winter (1. Oktober bis ult. März) von 8 Uhr Morgens b's 9 Uhr Abends; 2) für die mit beschränktem Tagesdienst: an den Wochen- tagen und den auf diese fallenden Festtagen: von 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 2 bis 7 Uhr Nachmittags; an Sonntagen: von 8 bis 9 Uhr Vor- mittags und von 2 bis 5 Uhr Nachmittags. y i NB. Die Stationen 1 haben Tag- und Nachtdienst 2 vollen Tages- dienst, die anderen Stationen haben eingeschränkte Dienstzeit. Die Stationen ® sind mit der Post fombinirt. L L (Telegraphen-Kabel in der Sunda-Straße.) Laut offizieller Anzeige vom 6. September wird in der Sunda- Straße ein Telegraphen-Kabel gelegt werden, und zwar in der Richtung von dem Leuchtthurm bei Anger N. 24° W. (rechtw.) bis zur Nordspize der Insel Dwars-in-den- Weg, von da N. 67° W. (rechtw.) nach dem Varkendhoek, und weiter unter dem Lande

von Sumatra mit Abschneidung der größeren Buchten, längs der hervor- | 1 ragenden Spitzen bei Ketimbang, der Kraanvogel- Znsel/ westwärts | von de Gebroeders bis zu den Koblenstationen von Telok-Betong. |

Die Schiffécapitaine u. st. w. werden ersucht, nicht näher bei dem Kabel zu

ankern , als reichlich drei Striche vor oder zwei Striche jenseits der beschrie- | benen Kabellinie, und beim etwaigen Aufholen des Kabels mit dem Anker |

dasselbe sofort wieder vom Anker los zu machen.

Telegraphische V itterungsbericrhte.

Baro- ¿ Vempe-; | meter, | ratur. j Paris. | Réau- Linien.| mur. |

Allgemeine Himmels- angsicht.

Beobachtungszeit. eobachtung Wind

Stunde Ort.

Auswärtige Stationen.

12. November. ei 04 U, sehr schw. | bedeckt. Brüssel.... | 341,7 7,6 |SSW., schwach. bew., Neb. leicht. Haparanda. | 529,1 —413,4 |N., mässig. heiter. Helsingfors | 326,2 0,2 8. bedeckt, Nachts

Schnee. 326 8 |— 3,5 bedeckt, Schnee, 329,4 1.6

NW., stark. bewölkt. 331 9 31 |0.,, Sturm. bewölkt. 326.3 |— 1,3

80., schwach. heiter. Stockholm .| 331,6 |— 2,1

S0., mässig.

WNW., mässig. | heiter, gest Reg., My Abend ind WNW., am 11tén d. M. Maxim. + 4,2°, Minim, 3,4°. N., frisch. ziemlich heiter. WNW., s. schw,. | bewölkt, NW., mässig. bed., magnet. Ab- weich. gewöhnl, N., zieml. stark. |heiter. NW,, sehr stark, |bedeckt, Schnee.

Skudesnäs . Gröningen . Helder...

Hernoesand Christians, .

, Baro- |Tempe- | meter, | ratur.

| Paris. | Reau- | Linien. | mur.

Allgemeine Himmels- ansicht.

Beobachtungzszeit. Wind. Stunde Ort.

sre d:

Préussisache Station €D.

12. November. 6 Mrgs. |Memel.....| 331,0 4, INW., stark. heiter, Nachts Sturm u, Reg. W., Sturm. trübe, W., stark. wolkig, Nachts Sturm u. Reg. W., Sturm. bewölkt. NW., Sturm. trübe, W., stark. wolkig, Ncht.Reg. WNW., stark. bezogen, vorher Regen. bedeckt, Regen.

Königsberg | 332,5 54 | Danzig... -| 333,6 4,2

Putbus 334,9 2,7 Cöslin 333,7 3,8 Stettin D G2 5,2 erli 336,2 6.0

334,8 3.0 |NW., mässig. Münster... | 338.7 6,6 i¡W., schwach, ziemlich heiter. Torgau .….-| 335,6 54 (B, stark. ganz trübe,

; | Nachis Regen. Breslau ...} 332,4 6,0 |W., mässig. trübe. 339,1 5,6 [W., schwach. ziemlich heiter. Ratibor .--| 091,4 2,4 |W., Sturm. wolkig. « Tier. .---| 000 s schwach, ¡nebelig, trübe.

Auagwäretigs Station ay 13. November.

ers. ! Paris «e. 342,2 3,2 ¡0., mässig. | etwas bewölkt. » [Baparanda. | 339,9 |— 89 |W., schwach. | heiter. Helsingfors | 336,6 |— 42 INW,, mässig. beiter, gestern j Schnee, bedeckt.

| bewölkt. bewölkt.

NW,, stark. NW., stark. NW., Sturm. Windstille, NW, schwach.

Petersburg | 334,1 |— 3,5 Riga 337,3 |— 0,7 339,6 2,0 Moskau .. «P! 327,1 0,0 Stockholm .| 340,6 |— 1,6 heiter, gest. Abd. NW., stark. Maxim. +0,1, | Minim. —3,8. W., lebhaft. sehr bedeckt, 9, s. schwach. |wenig bewölkt. S0., schwach, heiter.

W, schwach. bewölkt,

W, sebr stark. |bedeckt.

(Skudesnäs . | 342,1 Gröningen . | 345,1 Helder 3á4,6 Hernösand.| 337.5

Christians. . | 329,7

Preusgsiseceh 0 S allo en 13. November.

Memel... 339,2 1,2 (NW,, sebr stark. (bew, gest. Abd. Schnee u. Hagel W., Sturm. trübe. NW., mässig. heiter. W., schwach. fast heiter. N,, mässig. heiter. NW., mässig. heiter. NW.; schwach. |heiter, nebl., gest. Regen u. Graup. NW., schwach. |beiter, Reif, Münster .….| 342,6 1,0 |NW,, schwach. [ziemlich heiter. Torgau... | 340,9 0,6 [NW., mässig. [ganz heiter, Breslau... «| 837,7 |— 2,0 |W,, schwach. sehr heiter, Reif. (Ratibor... 335,5 |— 1,4 |W, lebhaft. heiter. | Trier | 337,8 | 0,8 |N0., mässìg. heiter, Reif.

Königsberg | 340.3 04 Danzig 341,4 V,s5 Putbus ..….| 342,0 |— 0,2 Cöslin 322,8 1,8 Stettin ....-/ 344,4 |— 0,7 Berlin 342,5 |— 1,0

340.9 |— 0,7

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 14. November. Jm Schauspielhause. (192ste Abonne- ments-Vorstellung.) Hohe Politik. Original - Lustspiel in 3 Akten von Julius Rosen. Vorher: Der Puls. Lustspiel in 2 Akten von Babo.

Gewöhnliche Preise.

Im Opernhause. Keine Vorstellung.

Mittwoch, 15. November. Jm Opernhause. (220. Vorstellung.) Fidelio. Oper in 2 Abtheilungen, nah dem Französischen von F. Treitschke. Musik von L. van Beethoven. Zwischen der ersten und zweiten Abtheilung: Ouvertüre zur Oper »Leonore«, von L. van

Beethoven. Im Schauspielhause. (193. Abonnements-Vorstellung.) Von

* Siebn die Häßlichste, Lustspiel in 4 Akten, nach Told's Erzählung,

von L. Angely. Hierauf: Am Fenster, Schwank in 1 Aft, aus dem Französischen von Stein. Gewöhnliche Preife.

Dienstag, 14. November. Jm Saal - Theater des König- lien Schauspielhauses. Sechs8undzwanzigste Vorstellung der fran- zösischen Schauspieler - Gesellschaft : Le dépit amoureux. Comédie en 2 actes et en vers du Molière. Le piano de Berthe. Co- médie en 1 acte de MM. Theodore Barrière et J, Lorin.