1865 / 269 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Baumwollen-Einfuhr in Liverpool hatte betragen im Jahre 1861: 2,794,001 Ballen, im Jahre 1563 nur 1,666,646 Ballen.

Der Preis der Baumwolle stieg um das 4—5fache gegen den srüheren Werth. Jn ähnlichem Verhältnisse nahm nun auch die Flachsfultur in den leßten Jahren zu. Jm Jahre 1862 waren in Jrland mit Flachs bé- stellt: 150,070 englishe Acker (1 engl. Acker = 1,584 Preuß. Morgen) 1864: 300,000 engl. Aer, eine Zunahme von 241,299 Acker im Vergleich zur Flächengröße von 1847. Es wurde also im vorigen Jahre in Jr- land das ungeheure Areal von nahe 450,000 Mreußischen Morgen zur Flachskultur verwendet, und gewährte als Durchschnitts-Rente einen Rein- Ertrag von 71 Thir. für den Preuß. Morgen. Am Schlusse des ahres 1863 hatte der Flachsbau dem Lande 4,500,000 Pfund oder über 30 Mil- lionen Thaler eingebracht.

Ungeachtet dieser großen Ausdehnung des Flachsbaues in Jrland reicht der im Lande selbst gewonnene Flachs doch nur zu etwa 8/ «hin, um die Bedürfnisse der Maschinen - Spinnereien zu decken, so daß ?/10 vom Auslande eingeführt werden mußten. der leyten Jahre durchschnittlich 2,300,000 Ctr. Flahs. Die Zahl der Handwebestühle ist im Abnehmen, dagegen die der Maschinen - Webestühle eben so sehr im Wachsen begriffen. 1864 bestanden in Jrland 74 Maschi- nen-Spinnereien, in welchen 641,000 Spindeln in Thätigkeit waren. Der Leinengarn-Export des vereinigten Königreichs hatte 1861 einen Werth von 2,216,932 Pfd. St., Maschinenwebereien im Jahre 1864 in 42 Faktoreien mit 8187 beschäftigten Webestühlen. Der Leinwand-Export des vereinigten Königreichs hatte 1863 einen Werth von 5,284,413 Psd. St. Der Leinen-

handel centralisirt sich vorzugsweise in Belfast, welches überhaupt als Metro- |

pole des Leinenhandels anzuschen ist.

In Betreff des gegenwärtigen Standes des Flachsbaues und der Leinen- Industrie in Preußen ist zu bemerken , daß hier gegenwärtig 52 Flachs- RZubereitungs- Anstalten bestehen. Diese Faktoreien haben zusammen. 17d männliche, 290 weibliche Arbeiter und 13 Mann Directions-Personal.

Die Morgenzahl, die gegenwärtig in Preußen zum Flachsbau dient, läßt fich- nicht genau angeben , es sind pflugbaren Arceals auf die Flachskultur zu rechnen. Diese Schägzung is aber nur für die Provinzen Schlesien und Westfalen zutreffend. Keines Falls jedoch reicht die gegenwärtige Flachsproduction aus , um das Bedürfniß der inländischen Spinnereien zu deen. Preußen führte sonacb im Jahre 1863 vom Auslande noch ein: 350,125 Centner als Flachs, Hanf , Werg und Heede. Hiervon traten 250,397 Ctr. Jns Ausland gingen: 133,412 Ctr. mehr ein- als ausgeführt.

Auch der mittlere Rein-Ertrag pro Morgen läßt sich in Preußen beim | besten Flach®distrikten Westfalens |

und Schlesiens betrug der Durchschnittsertrag im Jahre 1864 40 Thlr. pro |

Flachsbau nit genau angeben. In den

Morgen , oder 1% von der durchschnittlichen Rente y die in Irland erzielt worden i} (70 Thlr. pro Morgen). nußung der Flachszubereitungs - Anstalten würde sich der Reinertrag um 17 Thlr. pro Morgen erböben.

noch für den häuslichen Bedarf erhalten.

Nach den neuesten amtlichen Zusammenstellungen find gegenwärtig in Preußen 21 Flachs - , Hanf - und Wergspinnereien. Diese arbeiten mit 65,842 Feinspindeln auf Flachsgarn und 40,666 Feinspindeln auf Werg- garn. Jm Ganzen Arbeiter beschäftigt bei 70 Mann Directionspersonal.

Die Gesammtzahl der Feinspindeln beläuft sich in Preußen auf Über |

100,000, während in Jrland 641,000 Feinspindeln thätig sind.

Von den im Jahre 1863 eingeführten ausländischen Garnen gingen | 93,195 Ctr., hingegen wurden aus | 6680 Ctr., mithin 86,519 | Gehende Webestühle, sowohl für |

in den freien Verkehr in Preußen über : Preußen an Garnen ins Ausland ausgeführt: Ctr. Garn mehr ein- als ausgeführt. l: eigene Rechnung, als für Lohn sind in Preußen: 43,840, vorzugsweise in Schlesien, dann in Westfalen, Sachsen und Rheinland. schäftigt 29,418 Meister und 13,203 Gehülfen und Lehrlinge,

ßen und in Pommern.

71,828 Ctr., ins Ausland ausgeführt: 97,663 Ctr. Die inländische Weberei ergiebt sonach ein weit günstigeres Resultat, als die inländische Spinnerei, indem die Ausfuhrmengen bei jener die Einfuhr um 25,835 Ctr. übertref- fen. Unter Protection der Regierung ist in Schlesien im Jabre 1859 die Brüsseler Spitzen - Fabrication eingeführt worden , wobei bereits 1004: 750 Mädchen in 10 Musterschulen beschäftigt wurden.

Im Jahre 1861 hatte der gesammte Zollverein 294 Flachs- und Hanf-Zubereitungs- Anstalten, und zwar in Preußen 92, Bayern 29, Sachsen 5, Hannover 24, Württemberg 36, Baden 125, Großherzogthum Hessen 11, Braunschweig 1, Oldenburg 9, Nassau 2.

Die Gesammt-Einsuhr an Flachs, Werg und Heede in den Jollver- band betrug im Jahre 1863: 462,552 Ctr. Davon traten in den freien Verkehr 357,856 Ctr., wovon auf Preußen allein 250,397 Ctr. fommen, so daß für die übrigen Zollvereinsländer 107,459 Ctr. verbleiben

Die Gesammt-Ausfuhr an Flachs y Hanf und Werg hingegen betrug 308,512 Ctr., wovon 188,418 Ctr. aus dem freien Verkehr im Zollverein hervorgingen. Auf Preußen fommen hiervon 116,985 Ctr. und auf die übrigen Zollvereinsländer 71,433 Ctr. Mehr ein - als ausgeführt wurden 169,438 Ctr. Jn Preußen wurden mehr eingeführt 133,412 Ctr. und in den übrigen Zollvereinsstaaten 36,026 Ctr. , was nahe dem Verhältniß 1:33:45 entsprechend ist. :

Die Einfuhr von Garnen betrug 1863 in den gesammten Zollver- ein 181,949 Ctr, in Preußen 93,195 Ctr., in die übrigen Qollvereins- staaten 88,754 Ctr. Die Einfuhrmengen lassen sih dana annähernd durch

das Verhältniß 1:1: 2 ausdrüen. Die Ausfuhr . von Garnen betrug 1863 aus dem gesammten Zoll-

verein 18,806 Ctr. aus Preußen 6680 Cir., aus den übrigen Zollver- einsstaaten 12,126 Ctr., welches dem Verhältniß von 2:1:3 entspricht.

des Bedarfs | Dieser Jmport betrug während |

indessen etwa 1—1# Prozent des

in den freien Verkehr über | 116,985 Ctr. , es wurden aljo |

Durch Vermehrung und erweiterte Be- |

| gehen der Weizensaat ist fast überall , | Bei dem prächtigen Herbstwetter können die Feld- | Unterbrechung zu Ende geführt werden. Futter find in denselben 2105 männliche und 4495 weibliche E olge Dessen DIEIUIIES D abgeschlagen.

Es wurden 1863 an ausländischen Leinen in Preußen eingeführt : | will.

Hiernach übertrifft die Einfuhr von Garnen die Ausfuhr für den ganzen Zollverein um 163,143 Ctr., für Preußen um 86,509 Ctr. unb für die übrigen Zollvereinsstaaten um 76,628 Ctr.

Die Einfuhr an Geweben betrug 1863: a) in den ganzen Zollverein 84,623 Ctr., b) in Preußen 71,828 Ctr., c) in die übrigen Zollvereins- staaten 12,795, also wie 120 :D.

Die Ausfuhr an Geweben: a) 158,398 Ctr, b) 97,663 Cix., c) 60,755 Ctr., also wie 1:14:24. Hiernach übertrisft die Ausfuhr die Einfuhr a) um 73,775 Ctr., b) um 25,835 Ctr. und c) um 47,940 Ctr. Hinsicht. li der Garn-Einfuhr steht Preußen den übrigen Jollvereinsstaaten fast gleich, während der ganze Zollverein doppelt so viel Garn einführt, roie die Zollvereinsstaaten mit Auss{luß von Preußen. Hinsichtlich der Garn-Aus- fuhr aber führt Preußen die Hälfte weniger aus, wie die übrigen Zoll- vereinsstaaten. Leinengewebe führt Preußen 5 mal so viel ein, wie die übrigen Zollvereinsstaaten,

Während also der gesammte Zollverein im Jahre 1863 leinene Gewebe ausführte im Betrage von 73,775 Ctr. wurden vom Auslande gleichzeitig eingeführt 163,143 Ctr. leinene Garne.

Das vereinigte Königreih England exportirte in demselben Jahre leinene Gewebe im Werthe von 5,284,413 Pfd. St. und nebenbei leinene Garne im Werthe von 2,276,932 Pf. St. Hiernach läßt sich bemessen, me E gegenwärtig noch Großbritannien in der Leinen - Jndustrie vor- ansteht.

Die Anzahl der thätigen Spindeln im Qollvereine dürfte gegenwärtig

| die Zahl von 200,000 nicht überschreiten.

Wenn die deutsche Leinen-Jndustrie wieder zur wahren Blüthe gelangen soll, so dürfte die Vermehrung der Flahs-Spinnereien die erste Bedingung sein, wonach zu streben wäre, wonächst die Verallgemeinerung der Flachszubereitungs-Anstalten (Faktoreien) dringend wünschens- werth erscheint.

Der Verfasser schließt mit den Worten:

»Möge Preußen, das in so manchen Zweigen des industriellen Lebens vorangegangen ist, auch in denjenigen zeitgemäßen Bestrebungen rüstig weiter schreiten, die in einzelnen Provinzen bereits cinen so schönen Anfang genommen haben. «

Die Wichtigkeit der Flachs - Jndustrie, sagte Clarendon in einer Rede zu Belfast, kann für ein Land nicht leiht überschäßt werden , sie steigt in dem Maaße, als wir ihren Einfluß auf das öffentliche Wohl in landwirth- \caftlicher, industrieller und fommerzieller Beziehung betrachten.

Landwirth\schaftliche Nachrichten. Vom Niederrhein, 12.

Q va : : e 2 , A i Li j | Jn Folge der ununterbrochen feuchten, milden Witterung haben die jungen In Beziehung auf den Maikt ist die Handspinnerei in Preußen durh | Saaten in der Entwickelung weitere Fortschritte gemacht.

die Maschinenspinnerei vollständig verdrängt worden , erstere hat sfih nur |

Die hier und da noch vorhandenen Lücken werden bald ganz ausgefüllt sein. Das Auf- selbst bei dem spät gesäeten erfolgt. und Gartenarbeiten ohne ist ausreichend vorhanden,

Eiísenbahn- und Telegraphen - Angelegenheiten.

Florenz, 6. November. (Köln. Ztg.) Seit zwei Tagen hat die

In diesen sind be- | Alpenbahn- Kommission ihre Sißgungen wieder begonnen, um womöglich Noehbestiible | noch vor Eröffnung des Parlaments mit der Formulirung ihrer End-Re- Webestühle C G g 19

als Nebenbeschäftigung bestehen: 164,135, vorzugsweise in der * rovinz Preu- | ande l : f schäftigung besteh e zug | N L | genheit schon in einer der ersten Sizungen auf die Tagesordnung bringen

sultate zu Stande zu kommen, da das Ministerium diese wichtige Angele-

Man wird sich wahrscheinlich für die Gotthardsbahn aussprechen,

für welche überdies die bedeutendste Subsidien-Summe gesichert ist. Auch

| Belgien will bis zu 3 Millionen beisteuern, während die Unterhandlungen

mit der holländischen Regierung noch {hweben, jedoch ein günstiges Resful- tat erwarten lassen. Die deutschen Bewohner des Rheinthales werden si hoffentlich ebenfalls weniger gleichgiltig als bisher gegen die Aussicht einer direkten Verbindung mit Jtalien und dem Orient beweisen. Für sie könnte gerade eine konkurrenzlose Brennerbahn die empfindliche Folge einer be- deutenden Ablenkung der Welthandelsstraße nach sih ziehen, indem diese wieder ihre mittelalterlichen Stationen, Nürnberg, Augsburg, Venedig, er- hielte. Der Hauptfiy der Opposition gegen den St. Gotthard is übrigens in Mailand, wo man, wie sich sehr leicht begreifen läßt, nur vom Splügen hören will.

November, wird den »Köln. Bl.« gemeldet: |

|

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d Telegraphisehe Witterunmgsbezrlelhte.

Baro- , Lewpe-; meter. i ratur. i ;

/ j Ort i Paris. Réan- | Wind, Stun e| Linien, | mur. |

Gre

Allgemeine Himmels- angicht.

Beobachtungzszeit.

A ns w-8 Uge S ba L10206: n, 13, November.

338,8 | 5,8 [NN0., s. schw. 14. November.

2,3 {80,, s8chwach, 2,6 ¡0S0., schwach.

3,4 |SW., sechwach.

8 Windstille.

9,0 |W., schwach.,

—_— 27 ¡NO, SehWwacn. 4,6 |NNO,, s. sechw.

3,0 {W., schwach. 1,4 |WSW., schw,

8 Mrgs. |Brüssel.….| | heiter.

i bewölkt. etwas bewölkt, Nachts Reif. bedeckt.

heiter.

heiter.

heiter, Nebel.

heiter

¡ bedeckt.

heiter, gest, Abd. WNW. Maxim. 5, Minim. —2.5.

'bewölkt.

heiter.

341,3 340,6

336,7 339,68 339,8 339,2 339,6 300,3 340, s

8 Dgrs.| Paris ..«-- 2 Brüssel...

Haparanda ¿ Belsingfors

Moskau ..- Stockholm .

342,9 | A4 7 341. 9 338,6

SW., schwach, 9, s, schwach. | 4,6 |80,, mässig, heiter, Frost. '— 0,6 [W., s, schwach, |bedeckt, gestern | Ab. glänzender Meteorstein, bedeckt,

5,8

Skudesnäs . j 0,9

Gröningen . Helder Hernösand.

341,3 | 5,8 |WSW., frisch.

Preussisehe S'ationen. 14. November. As |NW., mässig.

5,0 5,2 0.5 5.0 0,8

Christians. .

heiter, gest, Abd. Regen.

trübe.

bedeckt,

heiter,

Nebel.

heiter,

| heiter.

völlig heiter. heiter, gest. Abd. v. 87—125 128 meist prachtv. SternschnupPpen. ganz heiter, heiter, Reif. sehr heiter. heiter.

heiter.

Memel

NW., stille. WNW., mässig. W., schwach. (NW., mässìg. WNW., mässig. SSW , sehr schw. W, schwach. S0., schwach.

340,5 941,5 341,2 342,0 344.3 342 4 2,0 1: 341,5 0,9 340,1 1,5

Königsberg Danzig Putbus... Cöslin Stettin .…..-| Berlin Posen....- z Münster .….

ev wes

340,5 S., schwach, 338,4 20 |W., schwach. 0402 S80., schwach. 336,5 S0, sehr sechw. N0,, schwach.

Torgau... Breslau... COII is RAtibor. . «

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 15. November. Jm Opernhause. Der Maurer. Oper in 3 Akten. Musik von Auber. Solotänze.

Wegen Erkrankung des Fräul. Santer fann die Vo u der Oper Fidelio nicht siattfinden. Ms

Im Sauspielhause. (193. Abonnements-Vorstellung.) Von Sieben die Häßlichste, Lustspiel in 4 Akten, nach Told’s Erzählung, von L. Angely. Hierauf: Am Fenster, Schwank in 1 Akt, aus dem Französishen von Stein.

Gewöhnliche Preije.

Donnerstag, 16. November. Jm Schauspielhause. (194ste Abon- nements-Vorstellung.) Neu einstudirt: Anna von Oesterreich. Jn- triguenstück in 5 Abtheilungen und einem Nachspiele, frei nach dem Roman des Alex. Dumas von Charlotte Birch-Pfeiffer. Jn Scene gefeygt vom Direktor Düringer.

Beseßung: Ludwig X11], König von Frankreich, Hr. Karlowa. Anna von Oesterreich , seine Gemahlin, Frl. Erhartt. Donna Estefania, eine Spanierinz Kammerdame ; Herzogin von Lanny, Marquise von Surgis, Ehrendamen der Königin , Fr. Frieb- Bluniauer, Frl. Dölinger, Fr. Vollmer. Blanche Bonacieux, Gr. H. Delia. Laporte , Kammerdiener, Hr, Grohmann. von Tréville, Capitain, Hr. Baumeister. Athos, Porthos, d’Artagnan, Musketiere, Hr. Dehnicke, Hr. Schwing, Hr. Dahn. Bernard Bonacieux, Hr. Dessoir Sohn. Ein Unbekannter, Hr. Liedtcke. Kardinal von Richelieu , Hr. Kaiser. Graf von Rochefort , Hr. Friedmann. Duval, Abgeordneter von Paris, Hr. Bethge. La Chesnay, Kammer- herr, Hr. Hildebrandt. Planget, d'Artagnans Diener, Hr. Thomas. Anführer der Gardisten des Kardinals, Hr. Lichterfeld. Vitry, Gar- dist , Hr. Woytash. Gilbret , Hr. Hiltl. Offizier der Garde, Hr. Landwehr. Diener Trévilles, Hr. Schäffer. Gardisten, Hr. Hanke, Hr. Löhmann.

Gewöhnliche Preise.

Im Opernhause. Keine Vorstellung.

(220. Vorstellung.) Hierauf“

Donnerstag, den 16. November. Ir Saal-Theater des Königl. Schauspielhauses. 27ste Vorstellung der sranzösischen Schauspieler- Gesellschaft. Irrévocablement : Première représentation de: Les vieux garçons, Comédie en cinq actes de Mr. Victorien Sar- don. (Grand succès parisien.)

__ Preise der Pläye: Erstes Parquet und erste Estrade L. Thir, 5 Sgr. Zweites Parquet und zweite Esirade 25 Sgr. Gallerie Sigplay 15 Sgr.,, Stehplay 10 Sgr. Der Billetverkauf findet am Tage der Vorstellungen Vormittags von 10:.-bis L Ubr (Sonntags von 11 bis 2 Uhr) im Abend - Kassenlokal der König- lien Schauspiele (Eingang von der Jägerstraße), und an der Abendkasse im Vestibul des Concertsaales (Eingang von der Tauben-

straße) statt.

Heffentlicher Nuzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Oeffentliche Vorladung.

In der Untersuchungssach« gegen den Kellner Krüger von hier, zuleht in Berlin wohnhaft , wegen vorsäßlicher Tödtung eines Menschen , is die Vernehmung des früheren Königlichen Lieutenants im Ersten Garde - Regi- ment z. F., jeßigen Malers Herrn Carl von Schlicht, als Zeuge dringend wünschenswerty. Derselbe soli sich dem Vernehmen nach zur Zeit auf einer Kunstreise im Harzgebirge befinden, ohne daß sein augenblicklicher Aufenthalt zu ermitteln gewesen wäre, und wird demnach auf Untrag der Königlichen Staats-Anwaltschaft vorgeladen, fich in der Schwurgerichtssigung

am 20. d. M., Morgens 9 Uhr, dahier einzufinden, um als Zeuge vernommen zu werden.

Die betreffenden Behörden werden um Vermittelung dieser Vorladung an Herrn von Schlicht ersucht.

Potsdam, den 13. November 1865.

Königliches Kreisgericht.

Oeffentliche B ortad ung.

Der Schiffer Joseph Golkiewicz (oder Jurkiewicz, oder Ziol-+ fiewicz), welcher bis zu Anfange dieses Jahres in Groß-Wilczak gewohnt hat, sih aber von dort entfernt und sein jegiger Aufenthaltsort nicht zu er- mitteln war, ist angeklagt,

am 3. Dezember 1864 zu Bromberg gemeinschaftlich mit Sniegowsfki einen Handwagen des Arbeitsmanns Ziemke in der Absicht rechtswidriger Queignung weggenommen zu haben, und deshalb durch das Contumacial - Erkenntniß des hiesigen Königlichen Kreisgerichts vom 27. März d. J. des Diebstahls im Rüfalle für {huldig erachtet und mit sechs Monaten Gefängniß, so wie mit Untersagung der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte auf ein Jahr, auch mit Stellung unter Polizei-Aufsicht auf ein Jahr bestraft worden.

__ Gegen dieses Erkenntniß hat die Staatsanwaltschaft die Appellation eingelegt, und wir haben zur mündlichen Verhandlung der Sache in zweiter Instanz einen Termin auf

den 29. Januar 1866, Vormittags 95 Uhr, in unserem Sizungsjaale hierselbst anberaumt, zu welchem der Angeklagte, Schiffer Joseph Golkiewicz oder HJurkiewicz oder Ziolkiewicz- hierdurch öffentlih mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgesegten Stunde zu erscheinen , die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder folche uns so zeitig vor dem Termine an- zuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Sollte der 2c. Golfiewicz oder Jurkiewicz oder Ziolkiewicz ausbleiben, so wird mit der Unte:suhung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. i

Bromberg, den 20. September 1865.

Königliches Appellationsgericht. Kriminal - Senat.

Handeiïs-Negister. Handels-Negister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Unter Nr. 290 unseres Gesellschafts-Registers, woselbst die hiesige Hand-

lung, Firma Ahrends u. Veit,

und als deren Jnhaber die Kaufleute Theodor Hermann Veit und Ernst

Alvert Lindner vermerkt stehen, ist zufolge heutiger Verfügung eingetragen: Der Kaufmann Ernst Aibert Lindner zu Berlin ist aus der Han- delsgesellschaft ausgeschieden. Der Kaufmann Theodor Hermann Veit seyt das Handelsgeschäft unter unveränderter Firma fort. Die Firma i deshalb nach Nr. 4440 des Firmen-Registers über- tragen.